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Landschaftsfotografie „Wildes Deutschland“

25 faszinierende Ideen für bessere Naturfotos. Fotokarten zum Inspirieren, Nachmachen und Lernen

von Radomir Jakubowski (Autor:in)
30 Seiten

Zusammenfassung

• 30 Fotokarten für Hobbyfotografen – so macht Fotografieren lernen Spaß!
• Tolle Mini-Workshops, inspirierende Bildideen und wertvolle Profi-Tricks!
• Mit praktischer Buchschraube: Alle Karten lassen sich einzeln entnehmen und neu sortieren!

Fotokarten: Die neue und leichte Art, Landschaftsfotografie zu lernen
Goldene Stunde im Bayerischen Wald, Sonnenuntergang an der Ostsee, Nebelschwaden in der Heidelandschaft – Deutschland bietet viele tolle Locations, an denen man faszinierende Landschaftsaufnahmen machen kann. In diesem Fotokarten-Set hat der bekannte Landschafts- und Tierfotograf Radomir Jakubowski die 25 schönsten Motive zusammengestellt. Vom Meer bis in die Berge, im Frühling, Sommer, Herbst und Winter – hier finden Hobbyfotografen Inspirationen aus dem „wilden Deutschland“ – samt Grundlagenwissen und Schritt-für-Schritt-Workshops. Egal, ob beim kommenden Foto-Spaziergang oder im Urlaub: Die Profi-Tricks helfen, schnell bessere Landschaftsfotos zu machen. Obendrein können die Kartenset dank der Buchschraube ganz einfach individuell zusammengestellt werden: einzelne Karten lassen sich schnell entnehmen oder neu sortieren.

Auswahl der Foto-Workshops:
Der perfekte Himmel
Die blaue Stunde
Die goldene Stunde
Seascape
Im Wald vor der Haustür
Buhnen in der Ostsee
Mohnfelder und Blumenwiesen
Wabernder Nebel
Wasserwirbel
Stürmische Wolken

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


AUSRÜSTUNG & WORKFLOW

KAMERA

Für die Landschaftsfotografie empfehle ich eine Vollformatkamera, da der große Kamerasensor von 36 × 24 mm den besten Dynamikumfang und die beste Detailzeichnung erzeugt. Du kannst mit Bridgekameras, digitalen Spiegelreflexkameras oder mit spiegellosen Systemen arbeiten. Spiegellose Systeme spielen in der Landschaftsfotografie ihre volle Stärke aus. Das liegt daran, dass du sofort siehst, ob dein Bild richtig belichtet ist, die Wasserwaage ist permanent eingeblendet und du kannst mit tollen Live-Informationen arbeiten, die dir eine Spiegelreflexkamera nicht zur Verfügung stellen kann.

OBJEKTIVE

Brennweite: Ich empfehle am Anfang ein oder maximal zwei Objektive: zum einen ein Standardzoom von etwa 24–70 mm und ein Superweitwinkel von etwa 16–35 mm. Die Brennweiten beziehen sich dabei jeweils auf das Vollformat.

Lichtstärke: Wenn du deinen Fokus auf die klassische Landschaftsfotografie am Tag legen möchtest, ist eine Offenblende von f/4.0 oder f/5.6 ausreichend. Solltest du auch bei Nacht fotografieren wollen (z. B. mit Fokus auf den Sternenhimmel) ist ein Objektiv mit einer Offenblende von f/2.8 oder lichtstärker von Vorteil.

FOKUS

In der Landschaftsfotografie empfehle ich das Arbeiten mit der hyperfokalen Distanz. Das ist die Entfernung (bei einer bestimmten Brennweite und Blende), auf die fokussiert werden muss, damit auch weit entfernte Objekte gerade noch scharf abgebildet werden.

Für die Berechnung der hyperfokalen Distanz gibt es aufwendige Formeln oder du nutzt diese einfache Faustregel: Wenn du mit einem Weitwinkel arbeitest und sich die Kamera in einer etwas größeren Entfernung zum Vordergrund befindet (mindestens 1 m), fokussiere im vorderen Drittel deines Bildes und blende auf f/11 oder f/16 ab. So wird dein Bild von vorne bis hinten scharf.

STATIV

Das Stativ ist in der Landschaftsfotografie Pflicht. Du brauchst es, um die Aufnahmen sorgfältig zu komponieren, Filter einzusetzen und längere Verschlusszeiten zu realisieren. Meine Empfehlung: Ein stabiles und leichtes Karbonstativ mit einem soliden Kugelkopf. Ich setze beispielsweise ein Novoflex Triopod mit einem Novoflex ClassicBall 3 II ein.

Filter

In der Landschaftsfotografie wirst du an Objektivfiltern nicht vorbeikommen. Achte bei der Auswahl des Filtersystems darauf, dass du die Verlaufsfilter verschieben kannst, setze deshalb auf ein Stecksystem, so kannst du die Filter deinem Bildaufbau und Horizont anpassen. Achte bei der Objektivauswahl darauf, dass alle Objektive das gleiche Filtergewinde haben, das erleichtert das Arbeiten ungemein.

Die wichtigsten Filtertypen sind: Graufilter, auch ND-Filter genannt (für engl. „ neutral density“, also Neutraldichte): Der ND-Filter ist neutral grau und dient dazu, die Verschlusszeit zu verlängern. Dies hilft dabei, Wasser weicher darzustellen oder das Ziehen der Wolken bei Wind zu verdeutlichen.

Dichte (ND, Angabe des Herstellers) Lichtreduktion in Blendenstufen Verlängerung der Verschlusszeit
0.6 2 × 4
0.9 3 × 8
1.8 6 × 64
3.0 10 × 1000

Grauverlaufsfilter, auch GND oder ND-Grad genannt (für engl. „graduated“, also Verlauf): Der GND dient dazu, bestimmte Bildbereiche abzudunkeln, damit der Dynamikumfang der Kamera den Himmel und die Erde gleichmäßig belichten kann. GND-Filter gibt es mit verschiedenen Verlaufskanten:

„soft“ – weicher Übergang, vor allem für bergige Landschaften geeignet

„hard“ – harter Übergang, findet z. B. am Meer Anwendung und dort, wo es eine gerade Horizontlinie gibt

„medium“ – liegt zwischen „soft“ und „hard“

„reverse“ – hat eine harte Verlaufskante, wird nach oben hin aber nochmals heller, gut für die Aufnahme von Sonnenauf- und -untergängen

Polarisationsfilter, auch Polfilter genannt: Der Polfilter dient dazu, Reflexionen von spiegelnden Oberflächen zu entfernen oder zu reduzieren. Dabei verlängert er die Verschlusszeit je nach Einstellung um ein bis zwei Blendenstufen.

Für den Einstieg empfehle ich folgendes Filtersortiment:

1.8 ND-Filter

0.6 GND „hard“

0.9 GND „reverse“

Polfilter

KAMERAEINSTELLUNGEN UND WORKFLOW

Der optimale Workflow sieht so aus:

Stativ stabil aufbauen, Kamera mit Objektiv aufstellen

Kabelauslöser anbringen und benutzen
(um Verwacklungen zu minimieren und das richtige Timing abwarten zu können)

Backbutton-Fokus, einzelnes AF-Feld

A/Av-Modus mit voreingestellter Blende f/11 und manueller nativer ISO-Einstellung

Bildausschnitt definieren

Filter anbringen, kontrollieren und ggf. korrigieren

Live-View aktivieren
(bei spiegellosen Systemkameras ist dieser immer aktiviert)

AF-Feld ins vordere Drittel bewegen und im Vordergrund fokussieren

auslösen

Bildkontrolle: Haben die dunklen/hellen Bildbereiche genug Zeichnung? Ggf. Überbelichtungswarnung prüfen

Zoome nochmals auf 100 % und kontrollieren die Schärfe. Ist sie durchgängig? Sollte das nicht der Fall sein, blende weiter ab und kontrolliere erneut

IN DER NATUR

VERHALTEN IN DER NATUR

Als absolute Grundregel gilt, der Natur während der Ausübung unseres Hobbys so wenig Schaden wie möglich zuzufügen. Dies ist nicht nur meine eigene Meinung, sondern in gleicher Form in den Satzungen der Naturfotoverbände weltweit wie beispielsweise der GDT niedergeschrieben (www.gdtfoto.de). Sofern wir nicht schwerelos, unsichtbar und geruchsfrei sind, wird unsere Anwesenheit in der Natur immer eine Konsequenz haben. Gerade Unkenntnis führt oft zur Schädigung, daher ist es wichtig, sich über sein Handeln im Klaren zu sein und sich mit seinem Sujet zu beschäftigen. Lerne also so viel du kannst über die Natur und die Landschaft, in der du fotografierst. Sie wird es dir mit schönen Bildern danken, denn je besser du dich auskennst, umso eher wirst du merken, wenn du eine Grenze überschreitest.

TAGESZEIT

Das schönste Tageslicht für die Landschaftsfotografie hast du morgens und abends. Zu dieser Zeit steht die Sonne besonders tief, und es gibt tolle Lichtstimmungen und -farben.

Mein Tipp:

Fotografiere von einer Stunde vor Sonnenauf-/-untergang bis eine Stunde nach Sonnenauf-/-untergang. Natürlich können auch tagsüber bei Nebel, Schneefall, Regen etc. schöne Landschaftsbilder entstehen, die schönsten wirst du jedoch zu den genannten Zeiten machen.

image WORKSHOP 1

DER PERFEKTE HIMMEL

VORBEREITUNG

Jeder Kamerasensor hat einen Dynamikumfang, dieser reicht meist nicht aus, um Himmel und Bodenpartien gleichmäßig und durchgezeichnet wiederzugeben. Die Herausforderung, die daraus resultiert ist, dass du einen zu hellen Himmel bekommst oder eine zu dunkle Bodenpartie oder andersrum. Um dies in den Griff zu bekommen, gibt es sogenannte Grauverlaufsfilter.

Zur genauen technischen Funktionsweise des Grauverlaufsfilters findest du mehr auf den Karten Ausrüstung & Workflow unter Filter.

UMSETZUNG

Das Arbeiten mit Hilfe des Grauverlaufsfilters ist einfach: Montiere zunächst den Adapterring auf dein Objektiv und setze den Filterhalter darauf. Der Grauverlaufsfilter wird nun von oben in den Filterhalter eingeschoben. Blicke durch den Sucher und schiebe gleichzeitig den Grauverlaufsfilter langsam von oben nach unten. Achte genau auf die dunkle Kante, die von oben ins Sucherbild kommt und stoppe, sobald der Filter an der Kante des Horizonts angekommen ist.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842655508
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Mai)
Schlagworte
Fotokarten Fächer mit Buchschraube Inspiration Karten praxisnah

Autor

  • Radomir Jakubowski (Autor:in)

Radomir Jakubowski gehört zu den beliebtesten Naturfotografen Deutschlands. Seine Fotos wurden mehrfach mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, seine Artikel erscheinen in renommierten FotoMagazinen und Fachbüchern. In seinen Workshops profitieren Teilnehmer in ganz Europa von seinem umfassenden FotoWissen, seiner Liebe zur Natur und der Freude daran, Dinge verständlich zu erklären. So entstehen selbst bei Einsteigern schnell faszinierende Landschafts, Tier und Makroaufnahmen. Radomir Jakubowski ist Vorstandsmitglied in der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen.
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Titel: Landschaftsfotografie „Wildes Deutschland“