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Bessere Fotos mit der SONY RX 10. RX10 lll / RX10 IV

Schritt für Schritt zu faszinierenden Bild- und Videoergebnissen. Verständlich erklärt - mit vielen praktischen Beispielen

von Manuel Quarta (Autor:in) Stefan Gericke (Autor:in)
240 Seiten

Zusammenfassung

Die RX10-Reihe zählt zu den Kraftpaketen von SONY und verspricht ein völlig neues Fotoerlebnis. Dieser Ratgeber hilft Fotobegeisterten dabei, ihre Kamera im Handumdrehen zu verstehen: Wie nutze ich den erweiterten Zoom bei Landschafts- oder Nahaufnahmen? Mit welchen Kameraeinstellungen kann ich meine Bildergebnisse optimieren? Wie schöpfe ich die vielfältigen Möglichkeiten meiner RX10 voll aus? Die Fotografen und Fototrainer Manuel Quarta und Stefan Gericke erklären alle Funktionen und Einstellungen absolut anfängertauglich. Jeder wichtige Schritt ist bebildert und kann leicht mit der eigenen Kamera nachvollzogen werden. Zum Nachmachen und Lernen gibt es Mini-Workshops zu allen wichtigen Fotogenres und eine Übersicht aller Menüpunkte.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu diesem Kamera-Ratgeber und kreativen Foto-Lernbuch! Schön, dass du deine Sony RX10 besser kennenlernen möchtest. Wahrscheinlich hast du schon bemerkt, dass deine Kamera ganz schön viele Tasten, Rädchen und Menüfunktionen hat. Wir möchten dir durch diesen Dschungel an Möglichkeiten hindurchhelfen, damit du dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst, nämlich mit Spaß zu fotografieren. Dafür haben wir einen umfangreichen Theorieteil zusammengestellt.

Damit du dich in den umfangreichen Menüs deiner Kamera schnell zurechtfindest, gibt es eine komplette Übersicht mit allen Menüpunkten. Einfach, verständlich und ausführlich erklärt, damit du deine Sony-Kamera von A bis Z kennenlernst. Und damit du all das Gelernte auch gleich praktisch umsetzen kannst und ganz leicht zu spannenden Fotos kommst, verknüpfen wir diese Funktionen im Praxisteil am Ende dieses Buches mit echten Fotosituationen, Inspirationen und leicht nachvollziehbaren Schritt-für-Schritt-Anleitungen. So kannst du die für dich wichtigsten Punkte schnell finden und bei deinem nächsten Fotoabenteuer gleich umsetzen.

Dieses Buch ist also vollgepackt mit der ganzen Power, die es für herausragende Fotos braucht: technisches Wissen, um alles aus deiner Sony RX10 herauszuholen, und viele kreative Tipps, Tricks und Anleitungen, um deine eigenen besonderen Bilder zu erschaffen.

Die RX10-Reihe ist mit der dritten und vierten Generation, den Modellen RX10 III und RX10 IV, zu einem Standard unter den vollausgestatteten Reise- und Superzoom-Kameras geworden. Um nur ein Beispiel zu nennen: Der Autofokus-Algorithmus der RX10 IV ist aus dem professionellen Vollformatsystem der Sony α9 entnommen. Dazu gehört natürlich auch der Augen-Autofokus für Menschen und Tiere. Aber es gibt noch viele weitere Features, die deine Fotografie und Videofilme leichter, schneller und effektiver machen. Ob dich Tier- und Landschaftsfotografie, actiongeladene Sportfotografie, ausdruckstarke Porträts oder Makro- und Nahaufnahmen interessieren, deine Sony RX10 macht all deine Abenteuer mit.

Schick uns deine Fotos oder Fragen: Unter www.fototrainer.com fin-dest du unseren E-Mail-Kontakt. Wir freuen uns auf dein Feedback!

Ganz viel Spaß mit diesem Buch wünschen dir

 

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Manuel Quarta
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Stefan Gericke

DIE SONY RX10 III UND IV IM ÜBERBLICK

Die Sony RX10-Reihe gibt es seit 2013. Vor allem die letzten beiden Generationen III und IV haben dieser Kameraklasse einen großen Schub nach vorne gegeben. Damit sind diese Modelle mit ihrem großen Zoombereich ernst zu nehmende Alternativen zu Systemkameras mit Wechselobjektiven. Welche der beiden RX10 was kann, erfährst du hier.

Die Modelle III und IV im Vergleich

Die beiden letzten RX10-Modelle liegen von ihrer Funktion und Bedienung sehr nah beieinander; selbst äußerlich sind sie sehr schwer voneinander zu unterscheiden. Der Autofokus mit seinen hilfreichen Funktionen wie der Augen-Erkennung und die AF-Verfolgung machen scharfe Fotos in jeder Situation ganz einfach, aber auch die Geschwindigkeit der Kameras und ihre Ausstattung zum Videofilmen wurden immer weiter verbessert. Durch den viermal größeren Sensor gegenüber Kompaktkameras oder Smartphones ist die Foto- und Videoqualität bei beiden Kameras in alltäglichen Situationen gleich. In sehr actionreichen Szenen ist die RX10 IV etwas im Vorteil.

Im Praxisteil dieses Buches wirst du Fotos sehen, die mit beiden Generationen gemacht wurden. Du siehst also, beide Versionen sind sehr leistungsfähig. Funktionen wie die 24-Bilder/s-Serienbildgeschwindigkeit oder der Touchscreen machen es lediglich einfacher, zu einem tollen Bild zu kommen.

Was unterscheidet nun beide Modelle? Ein Beispiel: Den Augen-Autofokus kann Generation III nur im AF-S-Fokusmodus, das heißt, er funktioniert eher für statische Porträts, während die Generation IV diesen auch kontinuierlich im AF-C nachführen kann, wodurch sich dynamischere Porträts leichter umsetzen lassen. Sogar auf einen Tieraugen-Autofokus muss bei der Generation IV nicht mehr verzichtet werden. Die Serienbildgeschwindigkeit ist seit der dritten Generation immer weiter gestiegen: Die RX10 III schafft 14 Bilder, die RX10 IV durch eine veränderte Bauweise des Sensors 24 Bilder pro Sekunde. Bisher gibt es nur die Sony α1 mit 30 Bildern pro Sekunde, die besser performt. Somit ist die RX10 IV ein echter Geheimtipp für eindrucksvolle Actionfotos.

Der interne Bildstabilisator im Kameragehäuse ist bei beiden Generationen gleichwertig. Wer vom Smartphone kommt oder gern untersichtig arbeitet, wird den Touchscreen der RX10 IV lieben, um den Fokus, also den Schärfepunkt zu setzen. Bei den Fokusfunktionen finden sich auch die meisten Unterschiede. Durch die geänderte Sensorbauweise ist die Art der Fokussierung vom präzisen Kontrast-Autofokus um den schnellen Phasen-Autofokus erweitert worden, was die RX10 IV beim Scharfstellen klar in den Vorteil setzt. Sie ist mit dieser Technologie so schnell wie eine hochwertige spiegellose Sony α6600 und nah an der α9. Die Geschwindigkeitssteigerung betrifft sowohl den Foto- als auch den Videomodus und macht hier besonders Spaß.

Äußerlich gibt es tatsächlich einen Unterschied: Den Fokuslimitschalter bei der RX10 IV. Wenn du den Fokussierbereich auf alles über drei Meter begrenzt, kann die Kamera den Nahbereich darunter nicht scharfstellen. Der Nahbereich ist für das Objektiv ein langer Weg, der zurückgelegt werden muss, das heißt, es kostet Zeit, wenn die Kamera versucht, den Nahbereich unter drei Metern scharfzustellen. Wenn du ohnehin nur Objekte fotografierst, die weiter als drei Meter entfernt sind, lohnt sich diese Einstellung.

Auf der nächsten Doppelseite folgt eine tabellarische Übersicht über die Features der verschiedenen Modelle.

Technische Daten der RX10 III und RX10 IV

  RX 10 IV RX10 III
Anzahl der Pixel (effektiv) ca. 20,1 Megapixel ca. 20,1 Megapixel
Sensortyp Exmor RS CMOS 1" 13,2 x 8,8 mm Exmor R CMOS 1" 13,2 x 8,8 mm
Bildprofil ja (S-Log2, S-Log3, HLG, HLG1–3) ja (S-Log2, S-Log3)
unkomprimiertes RAW ja ja
Aufnahmeformat 4K/FullHD XAVC S, FullHD AVCHD, MP4 4K/FullHD XAVC S, FullHD AVCHD, MP4
Zeitlupe und Zeitraffer ja (1–1000 fps) ja (1–1000 fps)
Speicherkarten SDXC UHS-I/Memory-Stick PRO Duo SDXC UHS-I/Memory-Stick PRO Duo
Messfeld 315/25 AF-Punkte Phase/Kontrast 25 AF-Punkte Kontrast
Augen-Autofokus Foto: Mensch/Tier in AF-S und AF-C Foto: Mensch, nur in AF-S
Belichtungsreihe 3 Bilder bis 3 EV/ 5 Bilder bis 3 EV/ 9 Bilder bis 1 EV 3 Bilder bis 3 EV/ 5 Bilder bis 3 EV/ 9 Bilder bis 1 EV
ISO-Empfindlichkeit ISO 64–12800 ISO 64–12800
Suchertyp OLED, 100 % Abdeckung, 0,70 Vergrößerung OLED, 100 % Abdeckung, 0,70 Vergrößerung
Anzahl der Bildpunkte 2.359.296 2.359.296
Klappmonitor 7,5 cm (3 Zoll) großes TFT, 0,9 Mio Pixel (107–41 Grad neigbar) 7,5 cm (3 Zoll) großes TFT, 1,2 Mio Pixel (107–41 Grad neigbar)
Touchscreen ja nein
geräuschlose Aufnahme ja ja
Bildstabilisator ja ja
Serienbilder 24 Bilder pro Sekunde 14 Bilder pro Sekunde
Bluetooth/Wi-Fi ja, Standard-Version 4.1/ja, bis n-Standard (2,4 GHz) nein/ja, bis n-Standard (2,4 GHz)
Mikrofon-/Kopfhöreranschluss 3,5-Klinke ja/ja ja/ja
Akkulaufzeit ca. 370 Aufnahmen (Sucher)/ca. 400 Aufnahmen (LC-Display) (CIPA-Standard) ca. 370 Aufnahmen (Sucher)/ca. 400 Aufnahmen (LC-Display) (CIPA-Standard)
Stromversorgung über USB ja (verfügbar mit Multi-/Micro-USB) ja (verfügbar mit Multi-/Micro-USB)
Gewicht
(inklusive Akku und
Speicherkarte)
ca. 1095 g ca. 1095 g

Die wichtigsten Bedienelemente

Damit du möglichst schnell mit dem Fotografieren beginnen kannst, wollen wir uns die Tasten, Schalter und Regler, die du auf den folgenden Abbildungen siehst, mit ihren Funktionen genauer betrachten. Die wichtigsten Bedienelemente sind dir vielleicht schon vertraut, aber jetzt machen wir einen vollständigen „Rundgang“, damit du und deine Kamera schnell zu einem eingespielten Team werden.

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Ansicht der RX10 IV von schräg vorne gesehen

Der Auslöser

Mit dem Auslöser machst du deine Bilder, so weit alles klar. Der Auslöser kann aber noch mehr, er hat nämlich auch die Funktion der Schärfe- und Belichtungsspeicherung. Diese Taste ist funktionell besonders: Sie hat zwei Stufen, sogenannte Druckpunkte. Wenn du den Auslöser halb drückst, siehst du ein grünes Symbol links unten im Monitor, und auch die Fokuspunkte auf deinem Monitor oder im Sucher werden grün angezeigt. Wenn du den Auslöser ganz durchdrückst, löst du aus, machst also das Foto. Dein Monitor zeigt dir nun das Bild an. Wenn du den Auslöser wieder halb drückst, siehst du wieder dein Live-Bild.

In deinem Auslöser siehst du ein Gewinde: Hier kannst du einen sogenannten Drahtauslöser verwenden, um z. B. Langzeitbelichtungen zu machen.

AUSLÖSER-EXTRAS

Der Auslöser hat noch mehr zu bieten. Er ist die einfachste und eleganteste Art, aus dem Menü oder der Bildwiedergabe zurück in den Fotomodus zu kommen. Du kannst also immer blitzschnell fotografieren, auch wenn du gerade tief in irgendeiner Menüansicht bist. Außerdem hältst du die Kamera mit sanftem Antippen des Auslösers wach, damit sie bei Schnappschüssen sofort bereit ist.

Diese Taste kann sogar als Start- und Stoppschalter für die Videoaufnahme konfiguriert werden – für Vielfilmer eine sehr praktische Einstellung. Wie du diese Funktion („Film mit Verschluss“) aktivieren kannst, findest du im Abschnitt „Einstellungen2/Film 4“ im Kapitel „Das Menü der Sony RX10“.

Das Moduswahlrad

Mit diesem Rad auf der linken Seite wählst du deine Belichtungsprogramme, schaltest in die Videoaufnahme, wählst aus Szeneprogrammen das gewünschte aus oder rufst benutzerdefinierte Einstellungen ab. Die sRX10 IV bietet mit HFR („High Frame Rate“) auch einen Schnellzugriff für Zeitlupen- und Zeitraffervideos mit bis zu 1 000 Bildern pro Sekunde.

Das Belichtungskorrekturrad

Mit diesem praktischen Rad, das bei Sony sonderbarerweise „Knopf“ heißt, kannst du die Helligkeit deiner Fotos vor der Aufnahme beeinflussen. Besser nimmst du deine Fotos gleich in der richtigen Helligkeit auf, anstatt sie nachträglich am Computer zu verändern. Du kannst mit dem Rad Werte von bis zu +3 EV (Lichtwerten) und -3 EV einstellen, ein sehr breiter Bereich. In der Automatik und den Szeneprogrammen hat die Belichtungskorrektur keine Auswirkung – allein das ist ein Grund, lieber die Modi P, A, S oder M zu nutzen, um mehr Gestaltungsspielraum zu haben.

C1 und C2

Diese Tasten gehören zu den benutzerdefinierten Tasten, sie lassen sich also mit verschiedenen Funktionen belegen. Mehr dazu im Abschnitt „Schärfe II: Fokusmodi“.

Anzeigefeldbeleuchtung

Um die Anzeigen auf dem Display auch im Dunkeln ablesen zu können, musst du nur diese Taste drücken. Erneutes Drücken lässt die Beleuchtung erlöschen.

Blitzauslösetaste

Mit ihr klappst du den eingebauten Blitz aus. Wenn du ihn nicht mehr brauchst, drückst du den Blitz einfach wieder nach unten.

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Die Rückseite deiner Kamera hat eine Menge zu bieten

Der Drehregler

Hiermit verstellst du deine Verschlusszeiten. Du kannst ihn auch benutzen, um im Fn-Menü Einstellungen wie z. B. das Fokusfeld oder die ISO-Werte zu ändern.

Die Menü-Taste

Auf der Rückseite findest du die Menü-Taste. Die Inhalte des Menüs erklären wir ausführlich im Kapitel „Das Menü der Sony RX10 III und IV“.

AEL-Taste/Lupentaste

Mit dieser Taste vergrößerst du in der Wiedergabe mit einem Tastendruck ins Bild, um die Schärfe zu beurteilen. Im Aufnahmemodus hast du auf dieser Taste die Belichtungsspeicherung, abgekürzt mit AEL („Automatic Exposure Lock“). Du kannst diese Taste auch mit anderen Funktionen belegen. Wie das geht, findest du im Kapitel „Die Tastenbelegung“.

Movie-Taste

Mit dieser roten Taste startest du deine Videoaufnahme. Das funktioniert, wenn du den Videomodus (über das Moduswahlrad) gewählt hast, aber auch, wenn du in einem anderen Modus bist, z. B. P, A, S, M oder einem Szene- oder Automatikprogramm.

Die Fn-Taste

Diese Taste ruft das Fn-Menü auf. Wenn du gerade in der Wiedergabe von Fotos bist, verrät das Smartphone-Symbol neben der Taste, dass du damit Bilder und Videos an dein Smartphone oder Tablet schicken kannst. Dafür benötigst du die App „Imaging Edge Mobile“. Die Fn-Taste kann für die Wiedergabe mit anderen Funktionen belegt werden.

TIPP AUS EIGENER ERFAHRUNG

Wenn du die Fn-Taste während der Wiedergabe aus Versehen gedrückt hast, betätige einfach den Auslöser halb, damit du schnell aus dem Menü zum Versenden von Bildern rauskommst. Alternativ kannst du sie auch mit einer anderen Funktion belegen.

Das Einstellrad

Auch durch Drehen des Einstellrads kannst du Parameter wie den ISO-Wert, den Weißabgleich oder anderes ändern. Das muss aber erst im Menü unter BenutzerKey konfiguriert werden. In der Wiedergabe kannst du beinahe stufenlos aus der sehr starken Vergrößerung, die du mit der AEL-Taste aktiviert hast, herauszoomen.

Das Einstellrad kann aber auch in vier Richtungen gedrückt werden. Welche Funktionen du auf diese Klicks legst, stellst du im Menü ein. Im Kapitel „Die Tastenbelegung“ zeigen wir dir, wie das geht und welche Funktionen hier sinnvoll sind.

Über dem Rad steht „DISP“. Hier kannst du verschiedene Ansichten für Monitor und Sucher aufrufen. Außerdem kannst du dieses Rad auch zum Verschieben des Fokusfelds benutzen.

Die Mitteltaste

Innerhalb des Einstellrads gibt es eine unbedruckte Taste. Mit ihr bestätigst du Menüänderungen, aktivierst während der Aufnahme das Verschieben des Fokusfelds, und während der Bildwiedergabe springst du zurück aus der vergrößerten Ansicht. Auch diese Taste kannst du mit individuellen Funktionen belegen.

Die Wiedergabetaste

Das Dreiecksymbol, das wie ein „Play“-Knopf aussieht, lässt dich deine gemachten Fotos und Videos ansehen. Um aus der Wiedergabeansicht wieder in den Aufnahmemodus zu kommen, kannst du sie entweder erneut drücken oder – eleganter – den Auslöser halb antippen. Die Wiedergabetaste lässt sich nicht mit anderen Funktionen belegen.

Die Löschen-Taste/C3

Das Mülleimersymbol steht für das Löschen von Fotos und Videos. Nach dem Drücken wirst du sicherheitshalber gefragt, ob du das Foto wirklich löschen möchtest. Wenn du mehrere Bilder löschen möchtest, kannst du dies auch über das Menü tun (siehe Abschnitt „Wiedergabe/Wiedergabe1“). Während des Fotografierens kann dir diese Taste als deine dritte benutzerdefinierte Taste auch mit einer selbst programmierten Funktion nützlich sein.

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Die RX10 IV von vorn. Du siehst den Drehschalter für die Fokusmodi. Die kleine Lampe ist das Autofokus-Hilfslicht, das auch blinkt, wenn du den Selbstauslöser aktiviert hast.

Schalter für Fokusmodi

Besonders einfach durch ein eigenes Bedienelement lassen sich die Fokusmodi (AF-)S, (AF-)A, (AF-)C, DMF und der manuelle Fokus MF auswählen. Soviel Bedienfreundlichkeit bieten selbst Spiegelreflexund Systemkameras selten. Alles über den Autofokus und manuellen Fokus erfährst du in den Abschnitten „Schärfe I: Fokusfelder“ und „Schärfe II: Fokusmodi“.

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Am Objektiv der Sony RX10 IV findest du drei weitere Bedienelemente: den Blendenring, die Fokushaltetaste und den Fokuslimitschalter

Der Blendenring

Die Blendenwerte verstellst du ganz klassisch über diesen Ring. Er hat nur Auswirkungen in den Belichtungsprogrammen A und M.

Die Fokushaltetaste

Hier hast du noch eine weitere sehr gut erreichbare Taste, um eine riesengroße Auswahl an Funktionen einzustellen. Mehr dazu findest du im Abschnitt „Die Tastenbelegung“.

Der Fokuslimitschalter

Gerade wenn du im starken Telebereich, also mit einer Brennweite von 200 mm oder mehr fotografierst, kannst du mithilfe des „Fokussierbereich-Begrenzungsschalters“, wie ihn Sony nennt, mit der Einstellung „∞–3m“ den Fokusbereich zwischen der Unendlicheinstellung und drei Metern begrenzen. Damit verhinderst du z. B., dass bei Tier- oder Sportaufnahmen aus Versehen auf ein Objekt in der Nähe fokussiert wird. Aber Achtung, nicht vergessen, wieder auf „Full“ zu stellen, wenn du auch Dinge in der Nähe fotografieren willst.

Die Monitor- und Sucheransichten

Ob du gerne viele Einstellungen und Informationen oder lieber eine aufgeräumte Ansicht mit freiem Blick auf dein Motiv bevorzugst, kannst du für Monitor und Sucher selbst bestimmen. Die verschiedenen Ansichten rufst du mit Drücken der DISP-Taste auf dem Einstellrad auf.

Monitor

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Alle Ansichtsoptionen in der Übersicht

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Diese Ansicht nennt sich Grafikanzeige

Die Grafikanzeige gibt neben den Belichtungsparametern in der unteren Reihe weitere Informationen. Das Besondere an ihr ist die Anzeige in der rechten unteren Ecke. Hier werden dir die Belichtungszeiten und Blendenwerte auf zwei Achsen angezeigt. Du siehst links und rechts in dieser Anzeige Symbole, die dir helfen, passende Werte für unbewegte oder bewegte Objekte sowie selektive Schärfe oder eine große Tiefenschärfe zu wählen. Nach einiger Zeit wirst du diese Hilfestellungen wahrscheinlich nicht mehr brauchen.

Die Ansicht „Alle Infos anz.“ zeigt dir in einer linken und rechten Spalte viele Einstellungswerte an, z. B. den Fokusmodus, das Fokusfeld, den Weißabgleich und den Kreativmodus. Bei den Automatikund Szeneprogrammen wird nur die linke Spalte angezeigt, da du dort viele Einstellungen gar nicht ändern kannst.

Die reduzierte Monitoranzeige zeigt nur die Belichtungswerte und, wenn aktiviert, die Verwacklungswarnung an. Diese Ansicht ist gut, wenn dir die Gestaltung und die freie Sicht aufs Motiv wichtig sind.

Bei der Ansicht „Histogramm“ wird das Histogramm angezeigt. Der Sinn: Bei sehr heller Umgebung kannst du die Helligkeit deines Fotos nicht so gut abschätzen. Dann kannst du im Histogramm sehen, ob Bereiche links (Schatten) oder rechts (helle Lichter) im Rechteck des Histogramms herausragen – was nicht passieren sollte. In der Wiedergabe zeigt diese Ansicht sogar blinkend zu dunkle und zu helle Bildbereiche an.

Bei „Neigung“ wird der sogenannte künstliche Horizont mittig auf dem Monitor angezeigt. Er hilft dir, deine Kamera genau in der Waagerechten und auch ohne ein Kippen der Kamera nach vorne oder hinten auszurichten. Das ist sehr hilfreich bei Landschafts- oder Architekturaufnahmen.

Wenn du beim Fotografieren vorwiegend durch den Sucher schaust und deine Einstellungen gerne im Überblick hast, kann diese Ansicht deine Lieblingseinstellung sein. In den beiden rechts liegenden Spalten wird dir auch dauerhaft das Funktionsmenü angezeigt, das wir im nächsten Abschnitt genauer anschauen. Da du dein Motiv hier gar nicht siehst, funktioniert dieser Ansichtsmodus nur auf dem Monitor, aber nicht im Sucher.

Sucher

Du kannst für Monitor und Sucher getrennte Einstellungen festlegen, z. B. für den Sucher nur die Ansicht mit „Histogramm“ und die Ansicht „Daten nicht anzeigen“.

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Unter diesem Punkt kannst du deine Monitor- und Sucheranzeigen konfigurieren

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Hier kannst du Anzeigemodi aktivieren oder ausblenden

Das Funktionsmenü

Das Fn-Menü ist neben den Tasten dein wichtigstes Steuerelement beim Fotografieren. Du rufst es mit der Fn-Taste auf der Rückseite der Kamera auf. Dieses Menü kannst du ganz frei und individuell aus einer riesigen Anzahl an Einstellungen belegen. Aber sehen wir uns erst einmal das Menü in der Grundeinstellung an.

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Das Fn-Menü deiner Kamera

Das Fn-Menü individuell belegen

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Unter diesem Menüpunkt kannst du dein Fn-Menü ganz individuell mit deinen Lieblingsfunktionen belegen.

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Das Feld, das du ändern möchtest, wählst du hier aus. Als Beispiel: „Obere6“ ist das ganz rechts liegende Feld in deinem Fn-Menü.

Die Tastenbelegung

Deine Sony RX10 verfügt über eine Menge Tasten. Diese kannst du zum großen Teil frei nach deinen Wünschen belegen. Das ist ein Riesenvorteil, denn dir sind vielleicht andere Funktionen wichtiger als die vorprogrammierten.

In diesem Abschnitt zeigen wir dir die verschiedenen Möglichkeiten und geben Empfehlungen, die du ganz individuell an deine eigenen Bedürfnisse anpassen kannst. Hauptsache, du nutzt dieses coole Feature, denn es lässt dich beim Fotografieren schneller und effektiver Einstellungen verändern.

Die Tastenbelegung kann für die Aufnahme und Wiedergabe getrennt belegt werden. Das heißt, du kannst die benutzerdefinierte Taste für die Aufnahme mit der ISO-Auswahl belegen und für die Wiedergabe die Fotoaufzeichnung auswählen, um ein einzelnes Bild aus einer Videoaufnahme abzuspeichern.

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Im Menü der Kamera kannst du unter dem Punkt „BenutzerKey(Aufn.)“ deine Tastenbelegungen festlegen

Außerdem sind einige Tasten nicht belegt. Die Funktionen der Links-, Rechts- und Unten- sowie die benutzerdefinierte Taste 3 warten auf sinnvolle Belegungen. Beispielsweise ist der Kameraführer für die benutzderdefinierte Taste 3 für sporadische Kameranutzer sehr empfehlenswert, denn er erklärt jeden Menüposten näher, sobald man die Taste drückt.

Die Reihenfolge der 22 Seiten orientiert sich an der Reihenfolge der Menüposten im Menü der Kamera. Qualitätseinstellungen findet man also auf den vorderen Seiten, Filmeinstellungen in der Mitte und Wiedergabeeinstellungen am Ende.

Weitere individuell belegbare Bedienelemente

Bei manchen Tasten, wie z. B. der DISP-Taste, kannst du unter einem eigenen Menüpunkt eine Funktion anpassen, aber ihre Grundfunktion nicht ändern. Die DISP-Taste ist also immer mit der gleichen Funktion belegt, nämlich, durch verschiedene Ansichtsmöglichkeiten auf dem Monitor oder Sucher zu blättern. Diese Ansichten sollen dir helfen, dein Foto zu machen, beispielsweise die Wasserwage einzublenden, um einen geraden Horizont zu bekommen, wenn du nichts zum Orientieren hast.

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Hier kannst du die Anzeigeoptionen für die DISP-Taste auswählen, also auswählen, welche Ansichten dir auf Monitor und Sucher zur Verfügung stehen sollen. Damit du nicht durch so viele Ansichtsmodi blättern musst, kannst du z. B. die Übersicht auf dem Monitor, aber nicht im Sucher anwählen (mehr dazu im Abschnitt „Einstellungen2/Anzeige/Bildkontrolle1“).

Der Speicherabruf

Neben der Tastenbelegung gibt es noch die Möglichkeit, umfangreiche Einstellungen abzuspeichern und diese über das Moduswahlrad abzurufen. Dieser Speicherplatz nennt sich MR („Memory Recall“, Speicherabruf). Das bedeutet, du kannst z. B. ein Programm für Sport- und Actionaufnahmen erstellen. Dann sind alle Parameter, z. B. Verschlusszeit, ISO-Empfindlichkeit, Autofokusmodus und mehr schon richtig eingestellt und du kannst gleich loslegen.

Du kannst unterschiedliche Tastenbelegungen für die Fotoaufnahme, das Videofilmen und die Wiedergabe einstellen. Insgesamt stehen dir drei Speicherplätze zur Verfügung. Weitere vier könntest du auf der Speicherkarte ablegen, das ist in der Praxis aber meist nicht nötig.

Der Speicherabruf ist eine sehr einfache Möglichkeit, Einstellungen für häufige Foto- und Filmsituationen sicher aufrufen zu können. Nehmen wir an, du willst ein Porträt-Set-up auf Speicherabruf 1 programmieren. Stell deine Kamera zunächst auf den richtigen Aufnahmemodus. Für Porträts ist das der Aufnahmemodus A, Blendenpriorität. Dann aktivierst du im Menü die Ges./AugenAF-Einst[ellung] auf Mensch und legst dir, wenn du möchtest, über die Tastenbelegung (BenutzerKey) noch den Augen-AF auf die Taste Fokus halten. Das kannst du nun mit weiteren Einstellungen so fortführen. Zuletzt willst du vielleicht noch den Kreativmodus Porträt einstellen oder lieber in Schwarz-Weiß fotografieren.

Generell kannst du aus allen Einstellungen und Modi deine Lieblingskombination abspeichern, also auch Szeneprogramme (SCN), den Panoramamodus und Videoeinstellungen.

Das Abspeichern geht ganz einfach: Im Menü gehst du auf Kamera-Einstellung 1 auf Seite 3 und wählst den Menüposten Speicher. Jetzt suchst du dir einen der drei Posten in diesem Menü aus und drückst die Mitteltaste zum Bestätigen.

Wenn du später dein selbst konfiguriertes Programm benutzen willst, stellst du das Moduswahlrad wieder auf MR. Hast du mehrere eigene Programme abgespeichert, ruftst du sie über den Menüpunkt „Abruf“ auf. Es gibt auch die Möglichkeit, dies über das Fn-Menü zu machen. Der Punkt Aufnahmemodus zeigt die gewählte Bank, wenn das Moduswahlrad auf MR steht.

FOTOGRAFIEREN MIT DER SONY RX10 III UND IV

Du möchtest deine RX10 sofort ausprobieren und tolle Fotos schießen? Damit der Einstieg ohne Probleme klappt, zeigen wir dir hier Schritt für Schritt, wie du vorgehst, um perfekte Bilder zu erhalten.

Der Akku

Wenn deine Kamera ganz neu ist, solltest du zu allererst ein wenig Geduld aufbringen und den Akku richtig vollladen. Es ist zwar etwas Energie drauf, wenn du ihn neu auspackst, aber sie wird nicht lange halten. Und es ist besser für die Lebensdauer des Akkus, wenn du ihn vor der Erstbenutzung einmal komplett auflädst.

Jeder Akku ist irgendwann mal leer – und wahrscheinlich passiert das genau in dem Moment, wenn du das eindrucksvollste deiner Urlaubsmotive ablichten willst oder dein Kind gerade die ersten Schritte macht. Deshalb hier schon der Hinweis auf den obligatorischen Ersatzakku. Er zahlt sich aus – immer!

Die Bildqualität

Die ISO

Ein Tipp voraus: Um die Einstellungen in diesem Abschnitt vornehmen zu können, musst du den grün markierten AUTO-Modus auf dem Moduswahlrad verlassen. Wähle zunächst Modus P, um dich ganz auf die ISO-Einstellungen zu konzentrieren.

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In der Programmautomatik kümmert sich die Kamera um die Belichtungswerte, Verschlusszeit und Blende, du kannst aber alle weiteren Einstellungen selbst vornehmen

Damit die ISO-Automatik nicht zu hoch geht und Werte einstellt, die du persönlich nicht mehr schön findest, kannst du die Obergrenze auf einen Wert deiner Erfahrung setzen. Für die Untergrenze empfehlen wir immer ISO 100. Um die Obergrenze zu ändern, klickst du einfach ganz nach rechts und wählst dann deinen Grenzwert.

Über das Fn-Menü kommst du in die ISO-Einstellungen. Achtung, hier steht ganz oben, noch über AUTO, ISO AUTO und daneben Multiframe-RM, das bedeutet „Mehrfachbelichtungsrauschminderung“. Das ist eine tolle Funktion, wenn du z. B. ohne Stativ eine abendliche Szene fotografieren möchtest. Deine Kamera macht vier Aufnahmen mit einer hohen ISO-Einstellung und verrechnet diese Bilder zu einem einzigen Foto mit einem geringen Rauschen.

Es gibt allerdings zwei Einschränkungen: Das Ganze funktioniert nicht in der Bildqualität RAW und es darf sich nichts im Bild bewegen, da es sonst zu sogenannten Geisterbildern kommt. Beispielsweise würde eine Person, die durch das Bild geht, schemenhaft und mehrfach auf dem Foto zu sehen sein. Merke dir also: AUTO ist die eigentliche ISO-Automatik.

Unter diesen AUTO-Einstellungen siehst du drei ISO-Werte mit Balken darüber und darunter (ISO 50, 64, 80). Auch hier solltest du im Hinterkopf behalten, dass die Bildqualität nicht im optimalen Bereich ist. Es sind Absenkungen der normalen ISO-Empfindlichkeit. Die Fotos „rauschen“ zwar nicht, haben aber weniger Helligkeits- und Farbdynamik. Bei einem besonders schönen Landschaftsmotiv wäre das schade. Einstellungen wie ISO 50 oder 64 solltest du wählen, wenn du entweder bei starkem Sonnenschein einen Blitz und trotzdem eine große Blendenöffnung verwenden möchtest oder eine lange Verschlusszeit anstrebst, um z. B. einen Wasserfall etwas glatter zu zeigen. Wenn du solche Aufnahmen häufiger machen möchtest, solltest du dir lieber einen Graufilter (auch ND-Filter genannt, siehe Abschnitt „Filter“) zulegen. Dann kannst du in ISO 100 fotografieren und trotzdem solche Fotos machen.

Darunter kommen die „normalen“ ISO-Werte. ISO 100 sorgt ganz klar für die allerbeste Bildqualität. Aber auch ISO 200 oder 400 sehen nahezu gleichwertig aus. Ab etwa ISO 800 können die Unterschiede in der Bildqualität schon eher wahrgenommen werden. Feine Details werden jetzt etwas gröber wiedergegeben, und bei noch höheren Stufen werden die Farben auch etwas weniger brillant abgebildet. Diese Bildqualitätsminderung steigt mit zunehmend höheren ISO-Werten.

Empfindlichkeiten von über ISO 6400 solltest du nur in Ausnahmefällen einstellen, wenn du beispielsweise auf einer Feier bei gemütlicher Beleuchtung fotografierst. Zuletzt gilt aber: Lieber ein leichtes Rauschen anstatt eine Verwacklungsunschärfe durch zu lange Verschlusszeiten!

JPEG- oder RAW-Format?

Zu Beginn bist du mit dem JPEG-Format immer auf der sicheren Seite, weil du viele Fotos auf der Speicherkarte unterbringen und sie direkt benutzen kannst, ohne viel Bildbearbeitung leisten zu müssen. Du solltest dir aber darüber im Klaren sein, dass der JPEG-Standard aus dem Jahr 1994 stammt und eine Menge an Bildqualität „liegen lässt“, insbesondere in Zeiten von HDR-Displays auf Smartphones, Laptops und Fernsehern. Wer das volle Potenzial seiner Kamera nutzen möchte, sollte das RAW-Format wählen.

Wer aus Platzgründen oder zur einfachen Weitergabe der Fotos an andere zum JPEG greift, kann die Stärke der Komprimierung, also die Zusammenfassung von Bildelementen, steuern und damit entweder zur Verkleinerung bzw. zur Verbesserung der Bilddateien beitragen: Fine oder X.Fine/Extrafine ist unser Rat, damit auch feinste Strukturen im Bild erhalten bleiben. Als Bildgröße empfehlen wir, immer die volle Auflösung von 20 Megapixeln einzustellen.

Es ist auch möglich, das RAW- und JPEG-Format gleichzeitig abzuspeichern. Dann hast du zwei Dateien je Foto auf der Speicherkarte.

Schärfe I: Fokusfelder

Nichts ist ärgerlicher als unscharfe Bilder. Im folgenden Abschnitt geht es daher um die verschiedenen Fokusfeldsteuerungen und im nächsten um die Fokusmodi und wie du sicherstellst, dass die Schärfe immer auch dort sitzt, wo du sie haben willst. Wähle zum Probieren den Modus P (die Einstellungen in diesem Abschnitt funktionieren nicht in vollem Umfang im AUTO-Modus), um dich ganz auf die Autofokuseinstellungen zu konzentrieren. Wenn du bereits mit den Modi A, S und M vertraut bist, kannst du auch diese einstellen.

Welche Fokusfelder gibt es?

Um der Kamera zu sagen, wo genau sie scharfstellen soll, nutzt du die Fokusfeldeinstellung des Fn-Menüs. Hier gibt es verschiedene Auswahlmöglichkeiten, z. B. Breit, Mitte und Flexible Spot. Bei Breit bestimmt die Kamera selbstständig, wo scharfgestellt wird. Das klappt ganz gut, wenn es ein eindeutiges Motiv gibt, das sich gut vom Hintergrund abhebt. Aber es gibt oft Situationen, wo das nicht so gut funktioniert, z. B. wenn sich bei einer Feierlichkeit mehrere Personen oder bei Landschaften mehrere Bäume im Bild befinden.

Damit du auch in diesen Fällen eindeutig deine Schärfe festlegen kannst, gibt es die Fokusfeldsteuerungen Mitte, Flexible Spot und die Objektverfolgung über die AF-Verriegelung. Mit der Einstellung Mitte kannst du erst mal nichts falsch machen, denn damit sorgst du dafür, dass das, was du in der Mitte im Sucher siehst, auf deinem Bild auch wirklich scharfgestellt ist.

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Hier findest du die Fokusfeldsteuerungen im Fn-Menü

Um die Einstellung vorzunehmen, drückst du die Fn-Taste, navigierst mit dem Einstellrad durch Klicken nach rechts, links, oben oder unten auf den Punkt Fokusfeld, bis er orange markiert ist, und wählst ihn mit der Mitteltaste in der Mitte des Einstellrads. Im nun erscheinenden Menü wählst du das Fokusfeld Mitte aus.

Am besten probierst du gleich einmal aus, etwas scharfzustellen und ein Foto zu machen. Das kann alles in deiner Nähe sein, am besten jedoch zu Beginn etwas, das sich nicht bewegt: ein Blumentopf, Legofiguren, ein Obstteller oder dein Lieblingsschuh – ganz egal was.

Du visierst also dein Motiv mit dem mittleren Fokusfeld an und nutzt nun den Auslöser. Wie schon erklärt, hat der Auslöser zwei Stufen. Bei der ersten Stufe wird scharfgestellt, das Fokusfeld leuchtet grün, und unten links im Monitor erscheint zusätzlich ein grüner Punkt zur Bestätigung, dass die Kamera scharfgestellt hat.

Vielleicht merkst du aber schon, dass das feste Fokusfeld in der Mitte dir wenig Flexibilität bei der Gestaltung gibt und du gern etwas anderes in deinem Bild scharfstellen würdest. Dafür gibt es die nächste Fokusfeldoption.

Individuell das Fokusfeld verschieben

Es gibt viele verschiedene Fokusfelder, also nicht nur den mittleren Punkt, sondern auch einen Punkt, den du verschieben kannst. Wähle jetzt im Fn-Menü unter Fokusfeld den Flexible Spot: M.

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Der Flexible Spot im Fn-Menü

Den Flexible Spot kannst du durch Klicken auf dem Einstellrad nach rechts oder links auch in seiner Größe ändern. S, M oder L stehen zur Verfügung, meist ist aber die Größe M die beste Wahl.

DER FLEXIBLE SPOT

Der Flexible Spot ist, wie sein Name schon verrät, die flexibelste Art, die Schärfe ganz exakt im Bild zu bestimmen – vor allem für ruhige Motive und Fotos mit ganz exaktem Bildausschnitt.

Du kannst deinen Fokuspunkt dahin bewegen, wo dein Hauptmotiv liegt und dein Bild auch wirklich scharf werden soll. Wenn du deine Aufteilung nach der Drittelregel oder dem Goldenen Schnitt arrangieren möchtest, legst du das Fokusfeld auf ein Drittel in horizontaler und vertikaler Richtung des Bildausschnitts und kannst jetzt sichergehen, dass dort scharfgestellt wird.

Zusätzlich gibt es den Erweiterten Flexible Spot. Das gewählte Fokusfeld hat eine „Aura“ von Hilfsfeldern, die weiterhin das gewünschte Hauptmotiv erfassen, auch wenn du mal nicht genau draufliegst. Das ist hilfreich, wenn sich dein Objekt etwas bewegt. Ansonsten benutzt du diese Steuerung genauso wie den normalen Flexible Spot.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842655362
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (September)
Schlagworte
Bildbearbeitung SONY RX 10 SONY RX 10 3

Autoren

  • Manuel Quarta (Autor:in)

  • Stefan Gericke (Autor:in)

Manuel Quarta und Stefan Gericke sind Fotografen, Fototrainer und Kameraspezialisten. Sie gehören seit vielen Jahren zum Team von fototrainer.com – es gibt kein Geheimnis über Kameras, Objektive und Licht, das die beiden nicht kennen. Ihre tollen Praxistipps zu kniffligen Kameraeinstellungen und die entscheidenden Tricks an der richtigen Stelle haben schon tausenden Fotobegeisterten geholfen, bessere Fotos zu machen. Beide haben nun ihr geballtes Wissen über die SONY alpha 7-Reihe gebündelt und in diesen Ratgeber gepackt.
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Titel: Bessere Fotos mit der SONY RX 10. RX10 lll / RX10 IV