Bessere Fotos mit der SONY RX 10. RX10 lll / RX10 IV
Schritt für Schritt zu faszinierenden Bild- und Videoergebnissen. Verständlich erklärt - mit vielen praktischen Beispielen
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Liebe Leserin, lieber Leser,
willkommen zu diesem Kamera-Ratgeber und kreativen Foto-Lernbuch! Schön, dass du deine Sony RX10 besser kennenlernen möchtest. Wahrscheinlich hast du schon bemerkt, dass deine Kamera ganz schön viele Tasten, Rädchen und Menüfunktionen hat. Wir möchten dir durch diesen Dschungel an Möglichkeiten hindurchhelfen, damit du dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst, nämlich mit Spaß zu fotografieren. Dafür haben wir einen umfangreichen Theorieteil zusammengestellt.
Damit du dich in den umfangreichen Menüs deiner Kamera schnell zurechtfindest, gibt es eine komplette Übersicht mit allen Menüpunkten. Einfach, verständlich und ausführlich erklärt, damit du deine Sony-Kamera von A bis Z kennenlernst. Und damit du all das Gelernte auch gleich praktisch umsetzen kannst und ganz leicht zu spannenden Fotos kommst, verknüpfen wir diese Funktionen im Praxisteil am Ende dieses Buches mit echten Fotosituationen, Inspirationen und leicht nachvollziehbaren Schritt-für-Schritt-Anleitungen. So kannst du die für dich wichtigsten Punkte schnell finden und bei deinem nächsten Fotoabenteuer gleich umsetzen.
Dieses Buch ist also vollgepackt mit der ganzen Power, die es für herausragende Fotos braucht: technisches Wissen, um alles aus deiner Sony RX10 herauszuholen, und viele kreative Tipps, Tricks und Anleitungen, um deine eigenen besonderen Bilder zu erschaffen.
Die RX10-Reihe ist mit der dritten und vierten Generation, den Modellen RX10 III und RX10 IV, zu einem Standard unter den vollausgestatteten Reise- und Superzoom-Kameras geworden. Um nur ein Beispiel zu nennen: Der Autofokus-Algorithmus der RX10 IV ist aus dem professionellen Vollformatsystem der Sony α9 entnommen. Dazu gehört natürlich auch der Augen-Autofokus für Menschen und Tiere. Aber es gibt noch viele weitere Features, die deine Fotografie und Videofilme leichter, schneller und effektiver machen. Ob dich Tier- und Landschaftsfotografie, actiongeladene Sportfotografie, ausdruckstarke Porträts oder Makro- und Nahaufnahmen interessieren, deine Sony RX10 macht all deine Abenteuer mit.
Schick uns deine Fotos oder Fragen: Unter www.fototrainer.com fin-dest du unseren E-Mail-Kontakt. Wir freuen uns auf dein Feedback!
Ganz viel Spaß mit diesem Buch wünschen dir
![]() Manuel Quarta |
![]() Stefan Gericke |
DIE SONY RX10 III UND IV IM ÜBERBLICK
Die Sony RX10-Reihe gibt es seit 2013. Vor allem die letzten beiden Generationen III und IV haben dieser Kameraklasse einen großen Schub nach vorne gegeben. Damit sind diese Modelle mit ihrem großen Zoombereich ernst zu nehmende Alternativen zu Systemkameras mit Wechselobjektiven. Welche der beiden RX10 was kann, erfährst du hier.
Die Modelle III und IV im Vergleich
Die beiden letzten RX10-Modelle liegen von ihrer Funktion und Bedienung sehr nah beieinander; selbst äußerlich sind sie sehr schwer voneinander zu unterscheiden. Der Autofokus mit seinen hilfreichen Funktionen wie der Augen-Erkennung und die AF-Verfolgung machen scharfe Fotos in jeder Situation ganz einfach, aber auch die Geschwindigkeit der Kameras und ihre Ausstattung zum Videofilmen wurden immer weiter verbessert. Durch den viermal größeren Sensor gegenüber Kompaktkameras oder Smartphones ist die Foto- und Videoqualität bei beiden Kameras in alltäglichen Situationen gleich. In sehr actionreichen Szenen ist die RX10 IV etwas im Vorteil.
Im Praxisteil dieses Buches wirst du Fotos sehen, die mit beiden Generationen gemacht wurden. Du siehst also, beide Versionen sind sehr leistungsfähig. Funktionen wie die 24-Bilder/s-Serienbildgeschwindigkeit oder der Touchscreen machen es lediglich einfacher, zu einem tollen Bild zu kommen.
Was unterscheidet nun beide Modelle? Ein Beispiel: Den Augen-Autofokus kann Generation III nur im AF-S-Fokusmodus, das heißt, er funktioniert eher für statische Porträts, während die Generation IV diesen auch kontinuierlich im AF-C nachführen kann, wodurch sich dynamischere Porträts leichter umsetzen lassen. Sogar auf einen Tieraugen-Autofokus muss bei der Generation IV nicht mehr verzichtet werden. Die Serienbildgeschwindigkeit ist seit der dritten Generation immer weiter gestiegen: Die RX10 III schafft 14 Bilder, die RX10 IV durch eine veränderte Bauweise des Sensors 24 Bilder pro Sekunde. Bisher gibt es nur die Sony α1 mit 30 Bildern pro Sekunde, die besser performt. Somit ist die RX10 IV ein echter Geheimtipp für eindrucksvolle Actionfotos.
Der interne Bildstabilisator im Kameragehäuse ist bei beiden Generationen gleichwertig. Wer vom Smartphone kommt oder gern untersichtig arbeitet, wird den Touchscreen der RX10 IV lieben, um den Fokus, also den Schärfepunkt zu setzen. Bei den Fokusfunktionen finden sich auch die meisten Unterschiede. Durch die geänderte Sensorbauweise ist die Art der Fokussierung vom präzisen Kontrast-Autofokus um den schnellen Phasen-Autofokus erweitert worden, was die RX10 IV beim Scharfstellen klar in den Vorteil setzt. Sie ist mit dieser Technologie so schnell wie eine hochwertige spiegellose Sony α6600 und nah an der α9. Die Geschwindigkeitssteigerung betrifft sowohl den Foto- als auch den Videomodus und macht hier besonders Spaß.

Die rechte Seite der RX10 III …

… und die der RX10 IV: Den Fokuslimitschalter „Full/∞–3m“ gibt es nur bei der Mark IV; er ist relevant für die Geschwindigkeit.
Äußerlich gibt es tatsächlich einen Unterschied: Den Fokuslimitschalter bei der RX10 IV. Wenn du den Fokussierbereich auf alles über drei Meter begrenzt, kann die Kamera den Nahbereich darunter nicht scharfstellen. Der Nahbereich ist für das Objektiv ein langer Weg, der zurückgelegt werden muss, das heißt, es kostet Zeit, wenn die Kamera versucht, den Nahbereich unter drei Metern scharfzustellen. Wenn du ohnehin nur Objekte fotografierst, die weiter als drei Meter entfernt sind, lohnt sich diese Einstellung.
Auf der nächsten Doppelseite folgt eine tabellarische Übersicht über die Features der verschiedenen Modelle.
Technische Daten der RX10 III und RX10 IV
Die wichtigsten Bedienelemente
Damit du möglichst schnell mit dem Fotografieren beginnen kannst, wollen wir uns die Tasten, Schalter und Regler, die du auf den folgenden Abbildungen siehst, mit ihren Funktionen genauer betrachten. Die wichtigsten Bedienelemente sind dir vielleicht schon vertraut, aber jetzt machen wir einen vollständigen „Rundgang“, damit du und deine Kamera schnell zu einem eingespielten Team werden.

Ansicht der RX10 IV von schräg vorne gesehen

Die RX10 IV von oben gesehen: Hier findest du auf der rechten Seite den Ein-/Aus-Schalter, den Auslöser, den Zoomhebel und noch weitere Tasten. Links befindet sich das Moduswahlrad.
Der Auslöser
Mit dem Auslöser machst du deine Bilder, so weit alles klar. Der Auslöser kann aber noch mehr, er hat nämlich auch die Funktion der Schärfe- und Belichtungsspeicherung. Diese Taste ist funktionell besonders: Sie hat zwei Stufen, sogenannte Druckpunkte. Wenn du den Auslöser halb drückst, siehst du ein grünes Symbol links unten im Monitor, und auch die Fokuspunkte auf deinem Monitor oder im Sucher werden grün angezeigt. Wenn du den Auslöser ganz durchdrückst, löst du aus, machst also das Foto. Dein Monitor zeigt dir nun das Bild an. Wenn du den Auslöser wieder halb drückst, siehst du wieder dein Live-Bild.
In deinem Auslöser siehst du ein Gewinde: Hier kannst du einen sogenannten Drahtauslöser verwenden, um z. B. Langzeitbelichtungen zu machen.
AUSLÖSER-EXTRAS
Der Auslöser hat noch mehr zu bieten. Er ist die einfachste und eleganteste Art, aus dem Menü oder der Bildwiedergabe zurück in den Fotomodus zu kommen. Du kannst also immer blitzschnell fotografieren, auch wenn du gerade tief in irgendeiner Menüansicht bist. Außerdem hältst du die Kamera mit sanftem Antippen des Auslösers wach, damit sie bei Schnappschüssen sofort bereit ist.
Diese Taste kann sogar als Start- und Stoppschalter für die Videoaufnahme konfiguriert werden – für Vielfilmer eine sehr praktische Einstellung. Wie du diese Funktion („Film mit Verschluss“) aktivieren kannst, findest du im Abschnitt „Einstellungen2/Film 4“ im Kapitel „Das Menü der Sony RX10“.
Das Moduswahlrad
Mit diesem Rad auf der linken Seite wählst du deine Belichtungsprogramme, schaltest in die Videoaufnahme, wählst aus Szeneprogrammen das gewünschte aus oder rufst benutzerdefinierte Einstellungen ab. Die sRX10 IV bietet mit HFR („High Frame Rate“) auch einen Schnellzugriff für Zeitlupen- und Zeitraffervideos mit bis zu 1 000 Bildern pro Sekunde.
Das Belichtungskorrekturrad
Mit diesem praktischen Rad, das bei Sony sonderbarerweise „Knopf“ heißt, kannst du die Helligkeit deiner Fotos vor der Aufnahme beeinflussen. Besser nimmst du deine Fotos gleich in der richtigen Helligkeit auf, anstatt sie nachträglich am Computer zu verändern. Du kannst mit dem Rad Werte von bis zu +3 EV (Lichtwerten) und -3 EV einstellen, ein sehr breiter Bereich. In der Automatik und den Szeneprogrammen hat die Belichtungskorrektur keine Auswirkung – allein das ist ein Grund, lieber die Modi P, A, S oder M zu nutzen, um mehr Gestaltungsspielraum zu haben.
C1 und C2
Diese Tasten gehören zu den benutzerdefinierten Tasten, sie lassen sich also mit verschiedenen Funktionen belegen. Mehr dazu im Abschnitt „Schärfe II: Fokusmodi“.
Anzeigefeldbeleuchtung
Um die Anzeigen auf dem Display auch im Dunkeln ablesen zu können, musst du nur diese Taste drücken. Erneutes Drücken lässt die Beleuchtung erlöschen.
Blitzauslösetaste
Mit ihr klappst du den eingebauten Blitz aus. Wenn du ihn nicht mehr brauchst, drückst du den Blitz einfach wieder nach unten.

Die Rückseite deiner Kamera hat eine Menge zu bieten
Der Drehregler
Hiermit verstellst du deine Verschlusszeiten. Du kannst ihn auch benutzen, um im Fn-Menü Einstellungen wie z. B. das Fokusfeld oder die ISO-Werte zu ändern.
Die Menü-Taste
Auf der Rückseite findest du die Menü-Taste. Die Inhalte des Menüs erklären wir ausführlich im Kapitel „Das Menü der Sony RX10 III und IV“.
AEL-Taste/Lupentaste
Mit dieser Taste vergrößerst du in der Wiedergabe mit einem Tastendruck ins Bild, um die Schärfe zu beurteilen. Im Aufnahmemodus hast du auf dieser Taste die Belichtungsspeicherung, abgekürzt mit AEL („Automatic Exposure Lock“). Du kannst diese Taste auch mit anderen Funktionen belegen. Wie das geht, findest du im Kapitel „Die Tastenbelegung“.
Movie-Taste
Mit dieser roten Taste startest du deine Videoaufnahme. Das funktioniert, wenn du den Videomodus (über das Moduswahlrad) gewählt hast, aber auch, wenn du in einem anderen Modus bist, z. B. P, A, S, M oder einem Szene- oder Automatikprogramm.
Die Fn-Taste
Diese Taste ruft das Fn-Menü auf. Wenn du gerade in der Wiedergabe von Fotos bist, verrät das Smartphone-Symbol neben der Taste, dass du damit Bilder und Videos an dein Smartphone oder Tablet schicken kannst. Dafür benötigst du die App „Imaging Edge Mobile“. Die Fn-Taste kann für die Wiedergabe mit anderen Funktionen belegt werden.
TIPP AUS EIGENER ERFAHRUNG
Wenn du die Fn-Taste während der Wiedergabe aus Versehen gedrückt hast, betätige einfach den Auslöser halb, damit du schnell aus dem Menü zum Versenden von Bildern rauskommst. Alternativ kannst du sie auch mit einer anderen Funktion belegen.
Das Einstellrad
Auch durch Drehen des Einstellrads kannst du Parameter wie den ISO-Wert, den Weißabgleich oder anderes ändern. Das muss aber erst im Menü unter BenutzerKey konfiguriert werden. In der Wiedergabe kannst du beinahe stufenlos aus der sehr starken Vergrößerung, die du mit der AEL-Taste aktiviert hast, herauszoomen.
Das Einstellrad kann aber auch in vier Richtungen gedrückt werden. Welche Funktionen du auf diese Klicks legst, stellst du im Menü ein. Im Kapitel „Die Tastenbelegung“ zeigen wir dir, wie das geht und welche Funktionen hier sinnvoll sind.
Über dem Rad steht „DISP“. Hier kannst du verschiedene Ansichten für Monitor und Sucher aufrufen. Außerdem kannst du dieses Rad auch zum Verschieben des Fokusfelds benutzen.
Die Mitteltaste
Innerhalb des Einstellrads gibt es eine unbedruckte Taste. Mit ihr bestätigst du Menüänderungen, aktivierst während der Aufnahme das Verschieben des Fokusfelds, und während der Bildwiedergabe springst du zurück aus der vergrößerten Ansicht. Auch diese Taste kannst du mit individuellen Funktionen belegen.
Die Wiedergabetaste
Das Dreiecksymbol, das wie ein „Play“-Knopf aussieht, lässt dich deine gemachten Fotos und Videos ansehen. Um aus der Wiedergabeansicht wieder in den Aufnahmemodus zu kommen, kannst du sie entweder erneut drücken oder – eleganter – den Auslöser halb antippen. Die Wiedergabetaste lässt sich nicht mit anderen Funktionen belegen.
Die Löschen-Taste/C3
Das Mülleimersymbol steht für das Löschen von Fotos und Videos. Nach dem Drücken wirst du sicherheitshalber gefragt, ob du das Foto wirklich löschen möchtest. Wenn du mehrere Bilder löschen möchtest, kannst du dies auch über das Menü tun (siehe Abschnitt „Wiedergabe/Wiedergabe1“). Während des Fotografierens kann dir diese Taste als deine dritte benutzerdefinierte Taste auch mit einer selbst programmierten Funktion nützlich sein.

Die RX10 IV von vorn. Du siehst den Drehschalter für die Fokusmodi. Die kleine Lampe ist das Autofokus-Hilfslicht, das auch blinkt, wenn du den Selbstauslöser aktiviert hast.
Schalter für Fokusmodi
Besonders einfach durch ein eigenes Bedienelement lassen sich die Fokusmodi (AF-)S, (AF-)A, (AF-)C, DMF und der manuelle Fokus MF auswählen. Soviel Bedienfreundlichkeit bieten selbst Spiegelreflexund Systemkameras selten. Alles über den Autofokus und manuellen Fokus erfährst du in den Abschnitten „Schärfe I: Fokusfelder“ und „Schärfe II: Fokusmodi“.

Am Objektiv der Sony RX10 IV findest du drei weitere Bedienelemente: den Blendenring, die Fokushaltetaste und den Fokuslimitschalter
Der Blendenring
Die Blendenwerte verstellst du ganz klassisch über diesen Ring. Er hat nur Auswirkungen in den Belichtungsprogrammen A und M.
Die Fokushaltetaste
Hier hast du noch eine weitere sehr gut erreichbare Taste, um eine riesengroße Auswahl an Funktionen einzustellen. Mehr dazu findest du im Abschnitt „Die Tastenbelegung“.
Der Fokuslimitschalter
Gerade wenn du im starken Telebereich, also mit einer Brennweite von 200 mm oder mehr fotografierst, kannst du mithilfe des „Fokussierbereich-Begrenzungsschalters“, wie ihn Sony nennt, mit der Einstellung „∞–3m“ den Fokusbereich zwischen der Unendlicheinstellung und drei Metern begrenzen. Damit verhinderst du z. B., dass bei Tier- oder Sportaufnahmen aus Versehen auf ein Objekt in der Nähe fokussiert wird. Aber Achtung, nicht vergessen, wieder auf „Full“ zu stellen, wenn du auch Dinge in der Nähe fotografieren willst.
Die Monitor- und Sucheransichten
Ob du gerne viele Einstellungen und Informationen oder lieber eine aufgeräumte Ansicht mit freiem Blick auf dein Motiv bevorzugst, kannst du für Monitor und Sucher selbst bestimmen. Die verschiedenen Ansichten rufst du mit Drücken der DISP-Taste auf dem Einstellrad auf.
Monitor

Alle Ansichtsoptionen in der Übersicht

Diese Ansicht nennt sich Grafikanzeige
Die Grafikanzeige gibt neben den Belichtungsparametern in der unteren Reihe weitere Informationen. Das Besondere an ihr ist die Anzeige in der rechten unteren Ecke. Hier werden dir die Belichtungszeiten und Blendenwerte auf zwei Achsen angezeigt. Du siehst links und rechts in dieser Anzeige Symbole, die dir helfen, passende Werte für unbewegte oder bewegte Objekte sowie selektive Schärfe oder eine große Tiefenschärfe zu wählen. Nach einiger Zeit wirst du diese Hilfestellungen wahrscheinlich nicht mehr brauchen.
Die Ansicht „Alle Infos anz.“ zeigt dir in einer linken und rechten Spalte viele Einstellungswerte an, z. B. den Fokusmodus, das Fokusfeld, den Weißabgleich und den Kreativmodus. Bei den Automatikund Szeneprogrammen wird nur die linke Spalte angezeigt, da du dort viele Einstellungen gar nicht ändern kannst.

Reduzierte Monitoranzeige, bei der weniger Parameter angezeigt werden: „Daten n. anz.“
Die reduzierte Monitoranzeige zeigt nur die Belichtungswerte und, wenn aktiviert, die Verwacklungswarnung an. Diese Ansicht ist gut, wenn dir die Gestaltung und die freie Sicht aufs Motiv wichtig sind.
Bei der Ansicht „Histogramm“ wird das Histogramm angezeigt. Der Sinn: Bei sehr heller Umgebung kannst du die Helligkeit deines Fotos nicht so gut abschätzen. Dann kannst du im Histogramm sehen, ob Bereiche links (Schatten) oder rechts (helle Lichter) im Rechteck des Histogramms herausragen – was nicht passieren sollte. In der Wiedergabe zeigt diese Ansicht sogar blinkend zu dunkle und zu helle Bildbereiche an.

Monitoransicht mit Neigungsanzeige: „Neigung“
Bei „Neigung“ wird der sogenannte künstliche Horizont mittig auf dem Monitor angezeigt. Er hilft dir, deine Kamera genau in der Waagerechten und auch ohne ein Kippen der Kamera nach vorne oder hinten auszurichten. Das ist sehr hilfreich bei Landschafts- oder Architekturaufnahmen.

Hier zeigt der Monitor nur Anzeigen und kein Live-View
Wenn du beim Fotografieren vorwiegend durch den Sucher schaust und deine Einstellungen gerne im Überblick hast, kann diese Ansicht deine Lieblingseinstellung sein. In den beiden rechts liegenden Spalten wird dir auch dauerhaft das Funktionsmenü angezeigt, das wir im nächsten Abschnitt genauer anschauen. Da du dein Motiv hier gar nicht siehst, funktioniert dieser Ansichtsmodus nur auf dem Monitor, aber nicht im Sucher.
Sucher
Du kannst für Monitor und Sucher getrennte Einstellungen festlegen, z. B. für den Sucher nur die Ansicht mit „Histogramm“ und die Ansicht „Daten nicht anzeigen“.

Unter diesem Punkt kannst du deine Monitor- und Sucheranzeigen konfigurieren

Hier kannst du Anzeigemodi aktivieren oder ausblenden
Das Funktionsmenü
Das Fn-Menü ist neben den Tasten dein wichtigstes Steuerelement beim Fotografieren. Du rufst es mit der Fn-Taste auf der Rückseite der Kamera auf. Dieses Menü kannst du ganz frei und individuell aus einer riesigen Anzahl an Einstellungen belegen. Aber sehen wir uns erst einmal das Menü in der Grundeinstellung an.

Das Fn-Menü deiner Kamera

Hier kannst du den Bildfolgemodus einstellen, das heißt, Einzel- oder Serienbilder oder den Selbstauslöser aktivieren, aber auch umfangreiche Belichtungsreihen

Optionen für den eingebauten Blitz oder ein externes Blitzgerät

Hier kanst du deine Fokusfelder wählen, also ob du der Kamera die Wahl des Fokusfelds überlässt, wie bei Breit oder Feld, oder z. B. mit dem Flexible Spot selber entscheiden möchtest.

Hier sind die ISO-Werte und die ISO-Automatik zu finden. Achtung: Über der AUTO-Funktion gibt es noch eine weitere Automatik zur Rauschminderung bei hohen ISO-Werten. Die Kamera macht hierbei Serienbilder, die dann zu einer Aufnahme mit weniger Bildrauschen zusammengefügt werden – praktisch, wenn du abends kein Stativ dabeihast. Es darf sich dabei aber nicht allzu viel in deinem Bild bewegen.

Bei der Belichtungsmessmethode kannst du in den meisten Fällen die Multimessung verwenden. Sie führt meistens zu einem guten Ergebnis. Die anderen Messmethoden sind für speziellere Anwendungen. Die Spotmessung ist gut für Theater- und Konzertfotografie geeignet. „Mitte“ ist die traditionellste Messmethode, die – anders als „Multi“ – eine feste Gewichtung hat und vor allem den mittleren Bildausschnitt berücksichtigt. Sie ist bei einigen Fotografen beliebt, da man bei ihr sehr gut die eigene Erfahrung mit der Belichtungskorrektur kombinieren kann.

Den Weißabgleich kannst du hier einstellen und ganz individuell anpassen Er sorgt dafür, dass die Farben im Bild richtig dargestellt werden. Im Praxisteil erfährst du, wie du ihn kreativ zur Farbsteuerung deiner Fotos nutzen kannst.

DRO/Auto HDR ermöglicht es, mehr Helligkeitsabstufungen (auch Dynamik genannt) im Bild darzustellen, als es ein JPEG normalerweise kann. Damit ist es ein sehr starkes Werkzeug zur Bildverbesserung. Im RAW ist der Dynamikumfang größer und man passt die hellen und dunklen Bildbereiche in der Bildbearbeitung an. Daher sind DRO und HDR auch nicht bei RAWs einstellbar.

Der Kreativmodus beeinflusst Farben, Kontraste und Scharfzeichnung. Auch Schwarz-Weiß kannst du hier anwählen. Der Kreativmodus ist besonders wichtig, wenn du im JPEG-Format fotografieren willst.

Auch der Bildeffekt beeinflusst den Look deiner Fotos. Anders als der Kreativmodus steht er dir nicht im RAW-Format zur Verfügung, und manche Einstellungen wie z. B. eine Belichtungskorrektur lassen sich nicht einstellen. Hier findest du extremere Bearbeitungen wie Spielzeugkamera oder die Tontrennung. Ist extreme kamerainterne Bearbeitung nicht so dein Fall, nutze diesen Platz für eine andere Funktion.

Etwas verwirrend für diese Funktion ist die Bezeichnung Fotoprofil. Sie ist für professionellere Videofilmer interessant: So wie mit den Kreativmodi für Fotos können hier spezielle Profile mit einem flachen Kontrast und anderen Einstellungen gewählt werden, wenn du deine Videos am Computer optimieren willst. Wenn du nicht so anspruchsvoll filmst, hättest du hier einen Platz für eine andere Funktion frei.

Wenn du SCN auf dem Moduswahlrad einstellst, kannst du hier zwischen der „intelligenten“ und der „überlegenen Automatik“ wählen; wenn du den Videomodus oder HFR gewählt hast, zwischen verschiedenen Belichtungsmodi. Wenn du selten in den Szeneprogrammen fotografierst, kannst du hier gut einen anderen Punkt einprogrammieren.
Das Fn-Menü individuell belegen

Unter diesem Menüpunkt kannst du dein Fn-Menü ganz individuell mit deinen Lieblingsfunktionen belegen.

Das Feld, das du ändern möchtest, wählst du hier aus. Als Beispiel: „Obere6“ ist das ganz rechts liegende Feld in deinem Fn-Menü.

Wenn du ein Feld gewählt hast, kannst du aus dieser Liste die gewünschte Funktion auswählen. Die Liste ist wirklich sehr lang – schau dir alle Punkte in Ruhe an.
DIE KONFIGURATION DES FN-MENÜS
Nimm dir für die Konfiguration deines Fn-Menüs etwas Zeit und ändere nicht alle Punkte auf einmal. Wenn du merkst, dass du eine Einstellung aus dem Fn-Menü selten oder gar nicht verwendest, kannst du sie mit einer Funktion belegen, die du häufiger benutzen willst. Die Motiverkennung, also ob die Kamera automatisch Tieroder Menschenaugen fokussieren soll, ist beispielsweise eine tolle Funktion.
Die Tastenbelegung
Deine Sony RX10 verfügt über eine Menge Tasten. Diese kannst du zum großen Teil frei nach deinen Wünschen belegen. Das ist ein Riesenvorteil, denn dir sind vielleicht andere Funktionen wichtiger als die vorprogrammierten.
In diesem Abschnitt zeigen wir dir die verschiedenen Möglichkeiten und geben Empfehlungen, die du ganz individuell an deine eigenen Bedürfnisse anpassen kannst. Hauptsache, du nutzt dieses coole Feature, denn es lässt dich beim Fotografieren schneller und effektiver Einstellungen verändern.
Die Tastenbelegung kann für die Aufnahme und Wiedergabe getrennt belegt werden. Das heißt, du kannst die benutzerdefinierte Taste für die Aufnahme mit der ISO-Auswahl belegen und für die Wiedergabe die Fotoaufzeichnung auswählen, um ein einzelnes Bild aus einer Videoaufnahme abzuspeichern.

Im Menü der Kamera kannst du unter dem Punkt „BenutzerKey(Aufn.)“ deine Tastenbelegungen festlegen
Außerdem sind einige Tasten nicht belegt. Die Funktionen der Links-, Rechts- und Unten- sowie die benutzerdefinierte Taste 3 warten auf sinnvolle Belegungen. Beispielsweise ist der Kameraführer für die benutzderdefinierte Taste 3 für sporadische Kameranutzer sehr empfehlenswert, denn er erklärt jeden Menüposten näher, sobald man die Taste drückt.

Ähnlich wie bei der Konfiguration deines Fn-Menüs wählst du hier deine Taste oder dein Rad

Für jede Taste hast du nun ganz viele Auswahlmöglichkeiten: Für diese Taste werden sie auf 22 Seiten dargestellt.
Die Reihenfolge der 22 Seiten orientiert sich an der Reihenfolge der Menüposten im Menü der Kamera. Qualitätseinstellungen findet man also auf den vorderen Seiten, Filmeinstellungen in der Mitte und Wiedergabeeinstellungen am Ende.
Weitere individuell belegbare Bedienelemente
Bei manchen Tasten, wie z. B. der DISP-Taste, kannst du unter einem eigenen Menüpunkt eine Funktion anpassen, aber ihre Grundfunktion nicht ändern. Die DISP-Taste ist also immer mit der gleichen Funktion belegt, nämlich, durch verschiedene Ansichtsmöglichkeiten auf dem Monitor oder Sucher zu blättern. Diese Ansichten sollen dir helfen, dein Foto zu machen, beispielsweise die Wasserwage einzublenden, um einen geraden Horizont zu bekommen, wenn du nichts zum Orientieren hast.

Hier kannst du die Anzeigeoptionen für die DISP-Taste auswählen, also auswählen, welche Ansichten dir auf Monitor und Sucher zur Verfügung stehen sollen. Damit du nicht durch so viele Ansichtsmodi blättern musst, kannst du z. B. die Übersicht auf dem Monitor, aber nicht im Sucher anwählen (mehr dazu im Abschnitt „Einstellungen2/Anzeige/Bildkontrolle1“).

Wenn du zum manuellen Fokussieren lieber in die andere Richtung drehen möchtest, kannst du hier die Drehrichtung ändern

Gleiches gilt für die Drehrichtung des Zoomrings

Wenn du oft manuell fokussierst, findest du den breiten Ring am Objektiv vielleicht angenehmer. Hier vertauschst du die Funktion der beiden Ringe. Wirklich Luxus, dass man sogar das ändern kann!

Standardmäßig kannst du aus fast jedem Fotoprogramm auch spontan eine Videoaufnahme starten. Wenn du nur im Filmmodus Videoaufnahmen machen möchtest, kannst du das hier einstellen.

Unter diesem zugegebenermaßen etwas schwer verständlichen Menüpunkt kannst du einstellen, dass die Filmaufnahme mit dem Fotoauslöser startet. Für Vielfilmer ist das Gold wert, da der Fotoauslöser größer ist und ein gutes Feedback beim Drücken hat. Du musst dann allerdings auch wirklich im Videomodus sein. Die MOVIE-Taste auf der Rückseite funktioniert allerdings weiter in den anderen Modi.

Hier kannst du die Fn-Taste durch langes Drücken nutzen, um die Regler und Einstellräder zu sperren. Das kann z. B. bei der Fotografie im Studio nützlich sein, wo man gerne stundenlang mit den gleichen Kameraeinstellungen fotografiert.
Der Speicherabruf
Neben der Tastenbelegung gibt es noch die Möglichkeit, umfangreiche Einstellungen abzuspeichern und diese über das Moduswahlrad abzurufen. Dieser Speicherplatz nennt sich MR („Memory Recall“, Speicherabruf). Das bedeutet, du kannst z. B. ein Programm für Sport- und Actionaufnahmen erstellen. Dann sind alle Parameter, z. B. Verschlusszeit, ISO-Empfindlichkeit, Autofokusmodus und mehr schon richtig eingestellt und du kannst gleich loslegen.
Du kannst unterschiedliche Tastenbelegungen für die Fotoaufnahme, das Videofilmen und die Wiedergabe einstellen. Insgesamt stehen dir drei Speicherplätze zur Verfügung. Weitere vier könntest du auf der Speicherkarte ablegen, das ist in der Praxis aber meist nicht nötig.
Der Speicherabruf ist eine sehr einfache Möglichkeit, Einstellungen für häufige Foto- und Filmsituationen sicher aufrufen zu können. Nehmen wir an, du willst ein Porträt-Set-up auf Speicherabruf 1 programmieren. Stell deine Kamera zunächst auf den richtigen Aufnahmemodus. Für Porträts ist das der Aufnahmemodus A, Blendenpriorität. Dann aktivierst du im Menü die Ges./AugenAF-Einst[ellung] auf Mensch und legst dir, wenn du möchtest, über die Tastenbelegung (BenutzerKey) noch den Augen-AF auf die Taste Fokus halten. Das kannst du nun mit weiteren Einstellungen so fortführen. Zuletzt willst du vielleicht noch den Kreativmodus Porträt einstellen oder lieber in Schwarz-Weiß fotografieren.

Einstellung des Kreativmodus auf Schwarz-Weiß
Generell kannst du aus allen Einstellungen und Modi deine Lieblingskombination abspeichern, also auch Szeneprogramme (SCN), den Panoramamodus und Videoeinstellungen.
Das Abspeichern geht ganz einfach: Im Menü gehst du auf Kamera-Einstellung 1 auf Seite 3 und wählst den Menüposten Speicher. Jetzt suchst du dir einen der drei Posten in diesem Menü aus und drückst die Mitteltaste zum Bestätigen.

Hier findest du den Menüposten zum Abspeichern deiner Einstellungen bei der RX10 IV, darüber den Abruf deiner gespeicherten Programme

Im Abruf kannst du jetzt deine Speicherbänke aufrufen. 1 bis 3 sind auf deiner Kamera, M1 bis M4 kannst du auf einer Speicherkarte ablegen.
Wenn du später dein selbst konfiguriertes Programm benutzen willst, stellst du das Moduswahlrad wieder auf MR. Hast du mehrere eigene Programme abgespeichert, ruftst du sie über den Menüpunkt „Abruf“ auf. Es gibt auch die Möglichkeit, dies über das Fn-Menü zu machen. Der Punkt Aufnahmemodus zeigt die gewählte Bank, wenn das Moduswahlrad auf MR steht.

Die Auswahl der Speicherbänke über das Fn-Menü
FOTOGRAFIEREN MIT DER SONY RX10 III UND IV
Du möchtest deine RX10 sofort ausprobieren und tolle Fotos schießen? Damit der Einstieg ohne Probleme klappt, zeigen wir dir hier Schritt für Schritt, wie du vorgehst, um perfekte Bilder zu erhalten.
Der Akku
Wenn deine Kamera ganz neu ist, solltest du zu allererst ein wenig Geduld aufbringen und den Akku richtig vollladen. Es ist zwar etwas Energie drauf, wenn du ihn neu auspackst, aber sie wird nicht lange halten. Und es ist besser für die Lebensdauer des Akkus, wenn du ihn vor der Erstbenutzung einmal komplett auflädst.
Jeder Akku ist irgendwann mal leer – und wahrscheinlich passiert das genau in dem Moment, wenn du das eindrucksvollste deiner Urlaubsmotive ablichten willst oder dein Kind gerade die ersten Schritte macht. Deshalb hier schon der Hinweis auf den obligatorischen Ersatzakku. Er zahlt sich aus – immer!
Für alle Sparfüchse ein Hinweis: Natürlich kannst du den Akku auch mit einer Powerbank laden, aber nicht nur das. Die Kamera kannst du auch über einen USB-Anschluss oder die Powerbank dauerhaft mit Energie versorgen.
Die Bildqualität
Die ISO
Ein Tipp voraus: Um die Einstellungen in diesem Abschnitt vornehmen zu können, musst du den grün markierten AUTO-Modus auf dem Moduswahlrad verlassen. Wähle zunächst Modus P, um dich ganz auf die ISO-Einstellungen zu konzentrieren.

In der Programmautomatik kümmert sich die Kamera um die Belichtungswerte, Verschlusszeit und Blende, du kannst aber alle weiteren Einstellungen selbst vornehmen
Die ISO, also die Empfindlichkeit, mit der der Sensor eingestellt wird, ist entscheidend für die Bildqualität. Vor allem Detailreichtum, Farben und die Dynamik deiner Fotos werden davon beeinflusst. Es gilt als Faustregel, die ISO so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig einzustellen.
Bei Stillleben, Landschaften oder Architektur eignen sich feste und möglichst niedrige ISO-Werte, Gleiches gilt für Porträts. Bei Events, für Online-Zwecke und kleinere Fotoabzüge nimmst du eher die ISO-Automatik, denn hier funktionieren auch hohe Werte wie ISO 6400 noch sehr gut.

Hier stellst du die ISO-Automatik oder feste Werte ein
Damit die ISO-Automatik nicht zu hoch geht und Werte einstellt, die du persönlich nicht mehr schön findest, kannst du die Obergrenze auf einen Wert deiner Erfahrung setzen. Für die Untergrenze empfehlen wir immer ISO 100. Um die Obergrenze zu ändern, klickst du einfach ganz nach rechts und wählst dann deinen Grenzwert.

Unter diesem Menüpunkt kannst du den Wert für die längste Verschlusszeit wählen, ab der die Kamera den ISO-Wert erhöht
Über das Fn-Menü kommst du in die ISO-Einstellungen. Achtung, hier steht ganz oben, noch über AUTO, ISO AUTO und daneben Multiframe-RM, das bedeutet „Mehrfachbelichtungsrauschminderung“. Das ist eine tolle Funktion, wenn du z. B. ohne Stativ eine abendliche Szene fotografieren möchtest. Deine Kamera macht vier Aufnahmen mit einer hohen ISO-Einstellung und verrechnet diese Bilder zu einem einzigen Foto mit einem geringen Rauschen.
Es gibt allerdings zwei Einschränkungen: Das Ganze funktioniert nicht in der Bildqualität RAW und es darf sich nichts im Bild bewegen, da es sonst zu sogenannten Geisterbildern kommt. Beispielsweise würde eine Person, die durch das Bild geht, schemenhaft und mehrfach auf dem Foto zu sehen sein. Merke dir also: AUTO ist die eigentliche ISO-Automatik.
Unter diesen AUTO-Einstellungen siehst du drei ISO-Werte mit Balken darüber und darunter (ISO 50, 64, 80). Auch hier solltest du im Hinterkopf behalten, dass die Bildqualität nicht im optimalen Bereich ist. Es sind Absenkungen der normalen ISO-Empfindlichkeit. Die Fotos „rauschen“ zwar nicht, haben aber weniger Helligkeits- und Farbdynamik. Bei einem besonders schönen Landschaftsmotiv wäre das schade. Einstellungen wie ISO 50 oder 64 solltest du wählen, wenn du entweder bei starkem Sonnenschein einen Blitz und trotzdem eine große Blendenöffnung verwenden möchtest oder eine lange Verschlusszeit anstrebst, um z. B. einen Wasserfall etwas glatter zu zeigen. Wenn du solche Aufnahmen häufiger machen möchtest, solltest du dir lieber einen Graufilter (auch ND-Filter genannt, siehe Abschnitt „Filter“) zulegen. Dann kannst du in ISO 100 fotografieren und trotzdem solche Fotos machen.
Darunter kommen die „normalen“ ISO-Werte. ISO 100 sorgt ganz klar für die allerbeste Bildqualität. Aber auch ISO 200 oder 400 sehen nahezu gleichwertig aus. Ab etwa ISO 800 können die Unterschiede in der Bildqualität schon eher wahrgenommen werden. Feine Details werden jetzt etwas gröber wiedergegeben, und bei noch höheren Stufen werden die Farben auch etwas weniger brillant abgebildet. Diese Bildqualitätsminderung steigt mit zunehmend höheren ISO-Werten.
Empfindlichkeiten von über ISO 6400 solltest du nur in Ausnahmefällen einstellen, wenn du beispielsweise auf einer Feier bei gemütlicher Beleuchtung fotografierst. Zuletzt gilt aber: Lieber ein leichtes Rauschen anstatt eine Verwacklungsunschärfe durch zu lange Verschlusszeiten!
JPEG- oder RAW-Format?
Zu Beginn bist du mit dem JPEG-Format immer auf der sicheren Seite, weil du viele Fotos auf der Speicherkarte unterbringen und sie direkt benutzen kannst, ohne viel Bildbearbeitung leisten zu müssen. Du solltest dir aber darüber im Klaren sein, dass der JPEG-Standard aus dem Jahr 1994 stammt und eine Menge an Bildqualität „liegen lässt“, insbesondere in Zeiten von HDR-Displays auf Smartphones, Laptops und Fernsehern. Wer das volle Potenzial seiner Kamera nutzen möchte, sollte das RAW-Format wählen.
Wer aus Platzgründen oder zur einfachen Weitergabe der Fotos an andere zum JPEG greift, kann die Stärke der Komprimierung, also die Zusammenfassung von Bildelementen, steuern und damit entweder zur Verkleinerung bzw. zur Verbesserung der Bilddateien beitragen: Fine oder X.Fine/Extrafine ist unser Rat, damit auch feinste Strukturen im Bild erhalten bleiben. Als Bildgröße empfehlen wir, immer die volle Auflösung von 20 Megapixeln einzustellen.
Es ist auch möglich, das RAW- und JPEG-Format gleichzeitig abzuspeichern. Dann hast du zwei Dateien je Foto auf der Speicherkarte.

Wenn du JPEG als Bildqualität wählst, kannst du auch die Auflösung, also die Anzahl der gespeicherten Pixel bestimmen
Schärfe I: Fokusfelder
Nichts ist ärgerlicher als unscharfe Bilder. Im folgenden Abschnitt geht es daher um die verschiedenen Fokusfeldsteuerungen und im nächsten um die Fokusmodi und wie du sicherstellst, dass die Schärfe immer auch dort sitzt, wo du sie haben willst. Wähle zum Probieren den Modus P (die Einstellungen in diesem Abschnitt funktionieren nicht in vollem Umfang im AUTO-Modus), um dich ganz auf die Autofokuseinstellungen zu konzentrieren. Wenn du bereits mit den Modi A, S und M vertraut bist, kannst du auch diese einstellen.
Welche Fokusfelder gibt es?
Um der Kamera zu sagen, wo genau sie scharfstellen soll, nutzt du die Fokusfeldeinstellung des Fn-Menüs. Hier gibt es verschiedene Auswahlmöglichkeiten, z. B. Breit, Mitte und Flexible Spot. Bei Breit bestimmt die Kamera selbstständig, wo scharfgestellt wird. Das klappt ganz gut, wenn es ein eindeutiges Motiv gibt, das sich gut vom Hintergrund abhebt. Aber es gibt oft Situationen, wo das nicht so gut funktioniert, z. B. wenn sich bei einer Feierlichkeit mehrere Personen oder bei Landschaften mehrere Bäume im Bild befinden.
Damit du auch in diesen Fällen eindeutig deine Schärfe festlegen kannst, gibt es die Fokusfeldsteuerungen Mitte, Flexible Spot und die Objektverfolgung über die AF-Verriegelung. Mit der Einstellung Mitte kannst du erst mal nichts falsch machen, denn damit sorgst du dafür, dass das, was du in der Mitte im Sucher siehst, auf deinem Bild auch wirklich scharfgestellt ist.

Hier findest du die Fokusfeldsteuerungen im Fn-Menü
Um die Einstellung vorzunehmen, drückst du die Fn-Taste, navigierst mit dem Einstellrad durch Klicken nach rechts, links, oben oder unten auf den Punkt Fokusfeld, bis er orange markiert ist, und wählst ihn mit der Mitteltaste in der Mitte des Einstellrads. Im nun erscheinenden Menü wählst du das Fokusfeld Mitte aus.
Am besten probierst du gleich einmal aus, etwas scharfzustellen und ein Foto zu machen. Das kann alles in deiner Nähe sein, am besten jedoch zu Beginn etwas, das sich nicht bewegt: ein Blumentopf, Legofiguren, ein Obstteller oder dein Lieblingsschuh – ganz egal was.
Du visierst also dein Motiv mit dem mittleren Fokusfeld an und nutzt nun den Auslöser. Wie schon erklärt, hat der Auslöser zwei Stufen. Bei der ersten Stufe wird scharfgestellt, das Fokusfeld leuchtet grün, und unten links im Monitor erscheint zusätzlich ein grüner Punkt zur Bestätigung, dass die Kamera scharfgestellt hat.

Das Fokusfeld in der Mitte wird bei erfolgreicher Scharfstellung grün
Vielleicht merkst du aber schon, dass das feste Fokusfeld in der Mitte dir wenig Flexibilität bei der Gestaltung gibt und du gern etwas anderes in deinem Bild scharfstellen würdest. Dafür gibt es die nächste Fokusfeldoption.
Individuell das Fokusfeld verschieben
Es gibt viele verschiedene Fokusfelder, also nicht nur den mittleren Punkt, sondern auch einen Punkt, den du verschieben kannst. Wähle jetzt im Fn-Menü unter Fokusfeld den Flexible Spot: M.

Der Flexible Spot im Fn-Menü
Den Flexible Spot kannst du durch Klicken auf dem Einstellrad nach rechts oder links auch in seiner Größe ändern. S, M oder L stehen zur Verfügung, meist ist aber die Größe M die beste Wahl.
DER FLEXIBLE SPOT
Der Flexible Spot ist, wie sein Name schon verrät, die flexibelste Art, die Schärfe ganz exakt im Bild zu bestimmen – vor allem für ruhige Motive und Fotos mit ganz exaktem Bildausschnitt.
Du kannst deinen Fokuspunkt dahin bewegen, wo dein Hauptmotiv liegt und dein Bild auch wirklich scharf werden soll. Wenn du deine Aufteilung nach der Drittelregel oder dem Goldenen Schnitt arrangieren möchtest, legst du das Fokusfeld auf ein Drittel in horizontaler und vertikaler Richtung des Bildausschnitts und kannst jetzt sichergehen, dass dort scharfgestellt wird.

Anzeige bei halb gedrücktem Auslöser: Die Kamera hat scharfgestellt, das Fokusfeld ist grün
Zusätzlich gibt es den Erweiterten Flexible Spot. Das gewählte Fokusfeld hat eine „Aura“ von Hilfsfeldern, die weiterhin das gewünschte Hauptmotiv erfassen, auch wenn du mal nicht genau draufliegst. Das ist hilfreich, wenn sich dein Objekt etwas bewegt. Ansonsten benutzt du diese Steuerung genauso wie den normalen Flexible Spot.

Um das eigentliche Fokusfeld sind die Hilfsfelder zu sehen
Details
- Seiten
- ISBN (ePUB)
- 9783842655362
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2021 (September)
- Schlagworte
- Bildbearbeitung SONY RX 10 SONY RX 10 3