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Workshop Kreative Naturfotografie

So setzt du Landschaften, Tiere & Pflanzen in Szene

von Bettina Dittmann (Autor:in)
272 Seiten

Zusammenfassung

Ein atemberaubender Sonnenuntergang, eine faszinierende Blüte, ein ausdrucksstarkes Tierporträt – Fotos mit Wow-Effekt müssen nicht unbedingt auf Reisen entstehen. Auch in der eigenen Nachbarschaft kann man kreative Naturfotos machen. In ihrem Ratgeber zeigt Bettina Dittmann, wie man die heimische Flora und Fauna perfekt in Szene setzt.
Welche Ausrüstung ist erforderlich? Welche Kamerafunktionen sollte man kennen? Wie kann man mit gezielter Bildbearbeitung noch mehr aus den Bildern herausholen? Neben den besten Praxis-Tipps liefert sie zahlreiche Foto-Workshops zur Inspiration und zum Nachfotografieren.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


VORWORT

Du liebst außergewöhnliche Natur- und Tieraufnahmen, möchtest aber nicht Hunderte Kilometer für ein tolles Motiv zurücklegen? Dann komm einfach mit auf meine Bilderreise. Ich zeige dir Motive, die du auch vor deiner Haustür findest!

Ist dir das auch schon passiert? Du sitzt nach Feierabend im Auto auf dem Heimweg und siehst den Sonnenuntergang deines Lebens. Und er sieht wahnsinnig gut aus. Er ist so schön, dass es völlig nebensächlich ist, ob du gerade auf die Berge oder den Ruhrpott schaust.

Und so verhält es sich mit fast allen Motiven, die ich dir in diesem Buch zeigen werde. Dem Betrachter ist es letztendlich egal, ob der einsame Baum auf deinem Bild vor deiner Haustür oder in den kanadischen Wäldern steht. Hauptsache, er wirkt!

Ansprechende Motive findest du bei jedem Sonntagsspaziergang – du musst nur ein wenig genauer hinsehen. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Bilder für dieses Buch in meinem näheren Umfeld entstanden. Viele Motive laufen mir im eigenen Garten oder beim Waldspaziergang mit meinem Vierbeiner über den Weg. Wenn ich das Haus verlasse, ist die Kamera mein ständiger Begleiter, damit ich keine Gelegenheit verpasse.

Aber es gibt auch Motive, die man planen muss und deren Gelingen ein wenig vom Wetter abhängig ist. Nachtaufnahmen sind beispielsweise nur bei klarem Himmel sinnvoll, auf einem mystischen Waldbild hingegen macht sich ein wenig Nebel nicht schlecht. Auch das Ablichten eines kleinen Wasserfalls während der Sommerhitze ist meist nicht von Glück gekrönt und sollte eher auf den regenreichen Herbst verschoben werden.

Natur- und Tieraufnahmen sind oft wie kleine Wundertüten. Der gewünschte Sonnenuntergang bleibt aus, der Eisvogel hält heute Siesta oder die Orchideen haben ihre Blüten noch nicht geöffnet. Es wird vorkommen, dass du für dein Wunschmotiv mehrfach ausrücken musst.

Manchmal ist es am besten, sich ein wenig treiben zu lassen. Sollte die Heide noch nicht blühen, findest du in den Gräsern daneben vielleicht ein hübsches Spinnennetz. Dann soll eben das heute dein Motiv werden. Mach dich frei von fixen Ideen, denn die Natur ist oft für eine Überraschung gut. Sich immer auf eine bestimmte Bildidee festzulegen, kann gerade bei Tieraufnahmen schnell zu Frust führen.

Aus diesem Grund nehme ich alle meine Lieblingsobjektive mit, wenn ich auf Motivjagd gehe. Ein Teleobjektiv für Tiere, ein Weitwinkelobjektiv für Landschaftsaufnahmen und ein Makroobjektiv, sollte mir eine schöne Blüte über den Weg laufen. Mit dieser Ausrüstung kann ich die Umgebung entspannt auf mich wirken lassen.

Um deinen Bildern einen gewissen WOW-Effekt zu verleihen, wirst du um ein wenig Bildbearbeitung nicht herumkommen. Natürlich gibt es auch viele Liebhaber der authentischen und unbearbeiteten Naturfotografie, dazu zähle ich mich allerdings nicht. Ich finde es unheimlich spannend, auch noch das letzte Fünkchen Farbe und Schärfe aus einer – vielleicht ursprünglich eher tristen – Fotografie herauszukitzeln.

Wie tief du in die Bildbearbeitung eintauchen möchtest, sei dir überlassen. Die zahlreichen kleinen Schritte, die ich bei meinen Fotografien bis zum fertigen Bild anwende, würden den Rahmen dieses Buches sprengen. Trotzdem möchte ich dir im Kapitel „Die Bildbearbeitung” ein paar Tipps mit an die Hand geben, wie du deine Aufnahmen schnell und unkompliziert optimieren kannst.

Im ersten Teil dieses Buches bekommst du ein paar hilfreiche Informationen zur Ausrüstung sowie zur Technik. Das Herzstück ist jedoch der Workshopteil. Dort findest du Ideen und Inspirationen sowie jede Menge Tipps zur Vorbereitung und Umsetzung der Motive.

Ich hoffe, dich durch dieses Buch ein wenig inspirieren zu können, und wünsche dir nun viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren.

Deine Bettina

DIE AUSRÜSTUNG

Gerade Neulinge auf dem Gebiet der Naturfotografie sind schnell mit der Auswahl an Zubehör überfordert. In diesem Kapitel möchte ich dir zeigen, welche Ausrüstung und Hilfsmittel du wirklich brauchst und wie du sie für verschiedene Motive sinnvoll einsetzen kannst.

Kameratyp

Bitte verabschiede dich von dem Gedanken, die perfekte Kamera zu finden, die alle Bereiche der Fotografie abdeckt. Ich selbst fotografiere mit einer Spiegelreflexkamera, will aber nicht ausschließen, in naher Zukunft auf ein spiegelloses Modell umzusteigen. Noch vor kurzer Zeit hätte ich mir das nicht vorstellen können, mittlerweile gibt es aber einige sehr ausgereifte Systeme mit reichlich Zubehör auf dem Markt.

Du solltest vor der Anschaffung deiner Ausrüstung nur auf eine Sache wirklich achten: Wenn du dein Hobby dauerhaft betreiben möchtest, dann entscheide dich für einen Kameratyp und Hersteller mit Zukunft. Achte darauf, dass für das System deiner Wahl ausreichend Wechselobjektive zur Verfügung stehen und dass der Hersteller seine Kameras stetig weiterentwickelt. So kannst du sicher sein, nicht in ein paar Jahren einen teuren Systemwechsel durchführen zu müssen. Bei ausreichender Objektivauswahl kannst du dir außerdem nach und nach für jeden Einsatz die passende Brennweite zulegen und bleibst somit flexibel.

Jedes Kamerasystem hat seine Vor- und Nachteile. Spiegellose Kameras sind aufgrund ihrer Bauweise meist kleiner und leichter als eine Spiegelreflexkamera (DSLR). Dank der leichteren Objektive kann man sich zudem eine Menge Gewicht im Fotorucksack ersparen. Bei weiten Wegstrecken und im Urlaub ist dies eine große Erleichterung.

Spiegelreflexkameras verfügen über einen optischen Sucher, der dir zeigt, wie das Motiv vor deinem Objektiv tatsächlich aussieht. Spiegellose Kameras hingegen arbeiten mit einem elektronischen Sucher, der nicht das reale, sondern das fertige Bild zeigt. Er zeigt dein Motiv so, wie es mit den von dir vorgenommenen Einstellungen aufgenommen wird. Böse Überraschungen beim Sichten der Bilder am PC bleiben deshalb im Allgemeinen aus. Diese Technik verbraucht allerdings jede Menge Energie, und das schlägt sich in deutlich kürzeren Akkulaufzeiten nieder.

Die größten Pluspunkte der spiegellosen Vertreter sind meiner Meinung nach die zahlreichen Zusatzfunktionen der Kamerasoftware: Focus-Peaking, Focus-Stacking (siehe Seite 141) sowie ein Autofokus mit Augenerkennung sind bei den meisten Modellen mittlerweile Standard. Dafür hinken sie der Spiegelreflexkamera oft in der Geschwindigkeit des Autofokus hinterher.

Du siehst, es ist gar nicht so einfach, sich für ein System zu entscheiden. Letztendlich wirst du einen guten, für dich und dein Anliegen passenden Kompromiss aus Haptik, Funktionalität und Preis finden müssen.

Sensorgröße

Am häufigsten beantworte ich wohl die Frage, ob ich mit Vollformat fotografiere. Und ja, momentan habe ich eine Vollformat-DSLR im Einsatz. Aber das war nicht immer so. Bis vor etwa vier Jahren habe ich ausnahmslos im sogenannten APS-C-Format fotografiert. Und ganz ehrlich: Es gibt Situationen, in denen ich genau das vermisse.

Eine Vollformatkamera bietet einen größeren Bildausschnitt, was bei Landschaften sehr willkommen ist. Dafür kommst du dank des Crop-Faktors einer APS-C-Kamera optisch deutlich näher an das Motiv heran. Das kann vor allem bei Wildlife-Aufnahmen von Vorteil sein. Im Makrobereich hast du die Qual der Wahl: Den kleineren Sensor (APS-C) für einen größeren Abbildungsmaßstab, oder den größeren Sensor (Vollformat) für eine stärkere Weichzeichnung.

Als Freund der maximalen Bildqualität kommen für mich nur noch Vollformatkameras in Frage. Je kleiner der Sensor ist, desto schlechter wird die Qualität eines Bildes, wenn es im Nachhinein vergrößert wird. Eine Vollformatkamera gibt dir mehr Freiheiten, um den Bildausschnitt einer Fotografie zu skalieren.

Was ist eigentlich der „Crop-Faktor”?

Aus dem Englischen übersetzt heißt to crop so viel wie „beschneiden”. Durch einen kleineren Sensor wird der Bildausschnitt also beschnitten. Ein 80-mm-Objektiv zeigt auf einer APS-C-Kamera mit dem Crop-Faktor 1.6 den gleichen Bildausschnitt wie ein 50-mm-Objektiv auf einer Vollformatkamera. Der Crop-Faktor der einzelnen Systeme ist unterschiedlich.

Im Vergleich zum Vollformatsensor hat ein APS-C-Sensor einen Crop-Faktor von 1.5 oder 1.6. Noch kleiner ist der Sensor einer Micro-Four-Thirds-Kamera. Dieser beträgt nur etwa die Hälfte im direkten Vergleich zum Vollformat, hat also den Crop-Faktor 2.0.

Kleinere Sensoren zeigen dementsprechend bei gleicher Brennweite – im Vergleich zum Vollformat – einen kleineren Ausschnitt der Landschaft. Wie sich das auswirkt, möchte ich dir anhand dieser Beispielbilder zeigen. Sie zeigen den Bildausschnitt einer Brennweite von 15 mm an verschiedenen Systemen:

Objektive

Objektive wirst du im Normalfall sehr viel länger im Einsatz haben als deine Kamera. Hier gilt: Wer billig kauft, kauft zweimal! Viel wichtiger als eine kostspielige Kamera ist also ein richtig gutes Objektiv. Während deine Kamera nach drei bis vier Jahren vielleicht schon dem Nachfolgemodell weichen muss, werden deine Optiken immer noch ihren Platz in deiner Ausrüstung finden. Es muss jedoch nicht immer das Originalobjektiv des Kameraherstellers sein. Allerdings kannst du dir dabei sicher sein, dass die Linsen absolut kompatibel mit deinem System sind.

Wann immer möglich, solltest du dich für ein vollformattaugliches Exemplar entscheiden. Diese sind zwar in der Anschaffung etwas teurer, dafür ist ihre Abbildungsleistung deutlich besser. Zudem kannst du diese Objektive auch auf einer APS-C-Kamera nutzen. Andersherum ist dies leider nicht möglich. Im Umkehrschluss heißt das, dass du dir alle vorhandenen Objektive neu zulegen müsstest, solltest du irgendwann einmal von APS-C auf Vollformat umsteigen. Unterm Strich fällt ein Systemwechsel dann sehr viel teurer aus.

Da die Kosten für qualitativ hochwertige Objektive nicht außer Acht zu lassen sind, gilt am Anfang: Weniger ist mehr! Überlege, wo dein Fokus in der Fotografie liegen wird, und gönne dir das dafür passende Objektiv. Wenn du dich später in anderen Themengebieten austoben möchtest, kannst du immer noch eine andere Brennweite dazukaufen.

Generell gilt: Je kürzer die Brennweite, desto mehr von der Umgebung kannst du auf deinem Bild festhalten. Lange Brennweiten dienen dazu, weit entfernte Dinge näher heranzuholen.

Damit du einen Eindruck davon bekommst, welches Objektiv für welche Art von Motiv am besten geeignet ist, werde ich dir im Folgenden die unterschiedlichen Objektivarten vorstellen.

Weitwinkelobjektiv

Als Weitwinkelobjektive bezeichnet man Objektive mit besonders kurzen Brennweiten. Sie werden hauptsächlich in der Landschaftsfotografie eingesetzt und zeichnen sich durch eine große Schärfentiefe aus. Durch ihren großen Bildwinkel erfassen sie ein Maximum der Umgebung. Gängige Brennweiten sind etwa 12–24 mm (Superweitwinkelobjektiv) oder 16–35 mm (Weitwinkelobjektiv).

Fisheye

Vom Fisheyeobjektiv spricht man bei Brennweiten unter 20 mm. Es nimmt unter den Weitwinkelobjektiven eine Sonderstellung ein. Wegen der besonderen Art der Projektion und der damit einhergehenden Verzerrung wird es gerne für kunstvolle Projekte eingesetzt. Aber auch für Nachtschwärmer, die gerne die Milchstraße oder den Sternenhimmel einfangen möchten, ist dieses Objektiv eine Überlegung wert. Durch einen abgebildeten Blickwinkel von 150° bis 180° finden – im wahrsten Sinne des Wortes – galaktisch viele Sterne den Weg auf deinen Chip.

Makroobjektiv

Makroobjektive gibt es in verschiedenen Brennweiten. Du setzt sie immer dann ein, wenn du kleine Dinge, wie zum Beispiel Insekten oder Blumen, ganz groß rausbringen willst. Im Gegensatz zu Normalobjektiven erreichst du mithilfe dieser Speziallinsen einen Abbildungsmaßstab von 1:1 oder mehr. Makroobjektive sind stets Festbrennweiten und lösen im Nahbereich höher auf als andere Optiken.

Am meisten verbreitet sind Brennweiten um die 100 mm. Ich selbst nutze im Makrobereich eine Brennweite von 150 mm. Diese erlaubt auch das Ablichten sehr scheuer Tiere, da ein deutlich größerer Abstand zum Motiv eingehalten werden kann. Außerdem lässt die optische Vergrößerung des Motivs bei langen Brennweiten den Hintergrund unschärfer erscheinen. Das Hauptmotiv ist somit schöner freigestellt, worauf ich persönlich sehr viel Wert lege.

Teleobjektiv

In der Natur- und Tierfotografie sind Teleobjektive ab einer Brennweite von 100 mm sinnvoll. Sie holen weit entfernte Objekte näher heran und lassen durch die verdichtende Wirkung den Hintergrund verschwimmen. Ein gutes Teleobjektiv zeichnet sich durch eine hohe Lichtstärke aus, verfügt also über kleinere Blendenzahlen (mehr zum Thema Blende findest du im gleichnamigen Kapitel auf Seite 32). Das schlägt sich leider auch im Preis nieder.

Je größer die Brennweite ist, mit der du fotografierst, desto kürzer muss die Belichtungszeit sein, um verwacklungsfreie Aufnahmen zu bekommen. Für Freihandaufnahmen mit langer Brennweite empfehle ich deshalb ein Objektiv mit eingebautem Bildstabilisator.

Festbrennweite

Festbrennweiten nennt man Objektive, deren Brennweite nicht veränderbar ist. Man kann also nicht mit ihnen zoomen. Durch ihre Bauart sind Festbrennweiten lichtstärker und besser in der Abbildungsleistung als Zoomobjektive. Das macht sie sehr beliebt, auch wenn sie im Einsatz weniger flexibel sind als beispielsweise ein Telezoom.

Filter

Filter sind aus der Landschaftsfotografie kaum wegzudenken. Mithilfe der kleinen Glasscheiben lassen sich Farben intensivieren, Belichtungszeiten verändern oder Spiegelungen beeinflussen. Es gibt sie als Schraub- oder als Steckfilter. Schraubfilter werden auf das Gewinde des Objektivs gedreht und sind rund. Steckfilter sind viereckig und werden in eine spezielle Halterung geschoben. Das ist umständlicher, hat aber Vorteile: Im Gegensatz zu Schraubfiltern erlaubt der Einsatz von Steckfiltern die gleichzeitige Nutzung mehrerer Filterscheiben. So können zum Beispiel Pol- und Graufilter miteinander kombiniert werden, um die Belichtungszeit und gleichzeitig die Farben zu beeinflussen. Die wichtigsten Filter möchte ich dir kurz vorstellen.

Grauverlaufsfilter

Du kennst bestimmt das Problem: Du stehst mit deiner Ausrüstung auf dem Feld und möchtest diesen großartigen Sonnenuntergang fotografieren. Die Sache hat nur einen Haken: Wenn du die Landschaft korrekt belichtest, ist der Himmel farblos und zu hell. Von den prächtigen Farben des Sonnenuntergangs ist nachher leider nichts mehr zu sehen. Belichtest du den Himmel richtig, ist hingegen die Landschaft unbrauchbar unterbelichtet.

Keine Sorge, es liegt nicht an dir! Die Kontraste sind einfach zu stark und deine Kamera ist entsprechend heillos überfordert. Um dieses Problem aus der Welt zu schaffen, kannst du dich eines Grauverlaufsfilters bedienen. Er wird auch Graduated-Neutral-Density-Filter oder kurz GND-Filter genannt. Vor das Objektiv geschraubt, dunkelt der Filter den Himmel so weit ab, dass du nun Landschaft und Himmel in Einklang bringen kannst. Gerade bei Sonnenauf- oder -untergängen ist er unverzichtbar.

Als ambitionierter Landschaftsfotograf solltest du dafür Sorge tragen, dass verschiedene Ausführungen des Filters einen Platz in deiner Fototasche finden. Es gibt ihn in verschiedenen Stärken, mit weicher und mit harter Kante. Ich persönlich bevorzuge Verlaufsfilter mit weicher Kante, da sie für einen unauffälligeren Übergang sorgen.

Graufilter

Er wird auch Neutraldichtefilter oder Neutral-Density-Filter (kurz ND-Filter) genannt. Es handelt sich hierbei um einen farbneutralen, abdunkelnden Filter, der immer dann zum Einsatz kommt, wenn die Belichtungszeit künstlich verlängert werden soll. Am Tag zum Beispiel, wenn du vorbeiziehende Wolken oder einen Wasserfall fotografieren möchtest. Beide Szenen erfordern eine längere Belichtungszeit, die bei Tageslicht auch mit geschlossener Blende zu Überbelichtung führen würde. Um die Szene abzudunkeln und Zeit zu gewinnen, wird daher der Graufilter vor das Objektiv gesetzt.

Je nach gewünschtem Effekt stehen dir Graufilter in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung. Die Stärke des Filters gibt dir Auskunft darüber, wie viel länger du ein Bild belichten musst, um die gleiche Belichtung zu erzielen, die ohne Filter zu einem korrekt belichteten Bild führen würde.

ND-Filter-App

Wer sich das Leben etwas leichter machen möchte, installiert sich auf dem Smartphone eine App zur Ermittlung der Belichtungszeit. Nach Eingabe der Zeit ohne Filternutzung berechnen die Anwendungen im Handumdrehen, wie lange mit welchem Filter belichtet werden muss. Für Androidgeräte empfehle ich die App „ND Filter Calc”. Die App erlaubt bei der Berechnung auch die Kombination mehrerer Filterstärken. IOS-Nutzer können auf die App „Long Exposure Calculator” zurückgreifen.

Polarisationsfilter

Der Polarisationsfilter (kurz Polfilter) sorgt für kräftige Farben in deinen Bildern. Das satte Grün von Wald und Wiesen oder das Blau des Himmels lassen sich mit dieser kleinen Scheibe intensivieren. Dabei sollte man den Bogen allerdings nicht überspannen, denn schnell wirken die so erzeugten Farben unnatürlich und übertrieben.

Auch am Bach leistet der Filter hervorragende Arbeit. Der Polfilter lässt sich gut einsetzen, um Reflexionen auf der Wasseroberfläche zu verstärken oder abzuschwächen. Je nachdem, wie du ihn am Objektiv drehst, verändert er seine Wirkung. Du kannst ihn so drehen, dass du durch das Wasser bis auf den Grund schauen kannst. Du kannst ihn aber auch in die andere Richtung drehen und forcieren, sodass sich die Umgebung auf der Wasseroberfläche spiegelt. Aber Vorsicht: Der Filter hat am Wasser Suchtpotenzial!

Gitterfilter

Der Gitterfilter (auch Sternfilter genannt) ist ein Effektfilter. Vor das Objektiv gesetzt, zaubert er aus kleinen punktförmigen Lichtquellen (Laternen, Kerzen etc.) Sterne, ohne dass stark abgeblendet werden muss. Es gibt ihn in verschiedenen Ausführungen. Je nach Filter lassen sich Bilder mit 4, 6, 8 oder 12 kreuzförmigen Strahlen erzeugen.

Stativ

Bei Schummerlicht und langen Verschlusszeiten ist ein gutes Stativ dein treuer Weggefährte und der Garant für verwacklungsfreie Aufnahmen. Für die meisten Landschafts- und einige Makroaufnahmen ist ein solides Stativ somit unverzichtbar. Sonnenaufgang, Dämmerung, Nachtaufnahmen und einige künstlerische Spielereien verlangen lange Verschlusszeiten. Hierbei ist es von Vorteil, ein schwingungsarmes Stativ zu nutzen.

Im Idealfall verfügt ein Stativ über Spikes, die mit Gummikappen abgedeckt sind. So verkratzt du bei Innenaufnahmen nicht den Fußboden, kannst das Stativ aber für den Outdooreinsatz fest auf den Boden stecken.

Dank Karbonfaser müssen stabile Dreibeine heute zudem keine Schwergewichte mehr sein. Bei längeren Wegstrecken zahlt sich der Aufpreis gegenüber einem günstigeren Alustativ aus. Absolut schwingungsarm sind Stative aus Holz, leider aber oft sehr teuer und weniger flexibel. Achte beim Kauf eines Stativs darauf, dass du die Mittelsäule mindestens bis auf Augenhöhe ausziehen kannst, damit du bequem arbeiten kannst.

Für Makroaufnahmen empfiehlt sich zudem der Einsatz eines sogenannten GorillaPods. Das ist ein kleines, sehr flexibles Klemmstativ, das an Ästen, Laternen, Zäunen und dergleichen angebracht werden kann. Zudem ist es klein, handlich und passt in jeden Fotorucksack.

Stativkopf

Als ich mir meinen ersten Kugelkopf zulegte, war sofort klar: Der Dreiwegeneiger hat in meiner Ausrüstung ausgedient. Vorbei waren die Zeiten, in denen ich minutenlang den Bildausschnitt zurechtpfriemelte und der gesamte Aufbau beim Loslassen der Kamera wieder komplett absackte. Kommt dir das bekannt vor? Dann kann ich dir nur empfehlen, umzusteigen.

Ein gut verarbeiteter Kugelkopf hält deine Kamera bombenfest – und zwar in der Position, die du eingestellt hast. Dank der Kugel kannst du die Kamera zudem in alle erdenklichen Positionen kippen und bist viel flexibler als mit einem herkömmlichen Neiger. Kugelköpfe gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Um böse Überraschungen zu vermeiden, achte beim Kauf darauf, dass der Kugelkopf für das Gewicht deiner Kameraausrüstung geeignet ist.

Nivellierbasis

Eine Nivellierbasis ist nicht zwingend notwendig, wird dir aber die Ausrichtung deiner Kamera erleichtern. Sie wird unter den Stativkopf auf das Stativ geschraubt. So kannst du deine Bildkomposition präzise ausrichten und ersparst dir bei der Entwicklung der Bilder eine Menge Zuschneidearbeit. Besonders praktisch ist der Einsatz einer Nivellierbasis in unebenem Gelände, wenn die Beine deines Stativs auf verschiedene Längen ausgezogen werden müssen.

Praktische Helfer

Die Fototasche ist deine geheime Schatzkammer! Neben Kamera, Objektiven und Filtern finden dort auch allerlei andere nützliche Dinge Platz, durch die sich schöne Naturaufnahmen einfacher umsetzen lassen. Denn wie so oft sind es die kleinen Dinge, die das Leben schöner machen. Im Folgenden stelle ich dir einige sinnvolle Helferlein vor, die das Abenteuer Fotografie abrunden und für entspanntes Arbeiten sorgen.

Bohnensack

Der Bohnensack ist das ultimative Helferlein für bodennahe Aufnahmen ohne Stativ. Mithilfe des Säckchens lässt sich die Kamera gut ablegen und in Position bringen. Sie bleibt anschließend stabil in der Stellung, die du dir ausgesucht hast, ohne dass du sie festhalten musst. Das gibt dir die Freiheit, dich in Ruhe um die Kameraeinstellungen zu kümmern.

Wenn dir die handelsüblichen Modelle nicht zusagen, kannst du dir auch deinen eigenen „Bohnensack” basteln. Einfach ein Kissen aus Kunstleder nähen und mit Dekogranulat aus der Floristikabteilung füllen. Dadurch wird der Stativersatz zwar etwas schwerer als ein handelsüblicher Bohnensack, dafür aber auch deutlich fülliger. So lässt sich die Kamera noch genauer ausrichten.

Reflektor

Egal ob du ein Motiv aufhellen oder beschatten willst: Ein Reflektor hilft dir dabei. Für meine Aufnahmen habe ich ausschließlich weiße Faltreflektoren im Einsatz. Im Sommer nutze ich sie oberhalb des Motivs als Diffusor und seitlich davon als Aufheller. Faltreflektoren sind in verschiedenen Größen erhältlich und lassen sich platzsparend verstauen. Durch das geringe Gewicht stören sie kaum.

Abgesehen von der weißen Variante gibt es Reflektoren noch mit Silber- und Goldbeschichtung. Diese finden allerdings mehr in der Peoplefotografie Verwendung, wobei der silberne Reflektor für hellere Augen und der goldene Reflektor für wärmeres Licht sorgt.

Sitzgelegenheit

Wenn deine Fototour mal wieder etwas länger dauert, sind Dreibeinhocker und Campingstuhl großartige Begleiter. Besonders begeistert bin ich von meiner neuen Errungenschaft – einem Teleskophocker. Er kann in verschiedene Höhen ausgefahren werden und lässt sich zusammengeschoben leicht am Fotorucksack befestigen. Gerade bei umfassenden Nachtaufnahmen bin ich für einen Sitzplatz sehr dankbar.

Isomatte

Mein persönliches Must-have! Als bekennende „Auf-dem-Bauch-Fotografin” ist die Verwendung einer Isomatte bei Matsch, Regen oder Schnee für mich absolut unverzichtbar. Wenn du also nicht zu den ganz Harten gehörst, wirst du mit der praktischen Schaumstoffmatte sehr glücklich werden. Es gibt sie in verschiedenen Stärken und Ausführungen. Die Matte sollte für eine gute Isolierung mindestens einen Zentimeter dick sein. Zu dicke Isomatten lassen sich schlecht zusammenrollen und sind daher eher unpraktisch. Teure Modelle halten steinige Böden auch nicht länger aus als die günstigen Vertreter, deshalb musst du in diesem Fall nicht unbedingt auf teure Markenprodukte zurückgreifen.

Fernauslöser

Fernauslöser gibt es kabelgebunden oder als Infrarot- bzw. Funkauslöser. Mit einem kabelgebundenen Auslöser bist du weniger flexibel, allerdings funktionieren diese oft auch ohne Batterie. Einfache Modelle sind schon für wenig Geld zu haben.

Ein Fernauslöser ist gleich für mehrere Dinge hilfreich: Da die Kamera beim Auslösen nicht berührt werden muss, ermöglicht er verwacklungsfreie Aufnahmen. Er erlaubt dir zudem stressfreie Selfies aus der Entfernung.

Wasserwaage

Sofern du keine Nivellierbasis besitzt, ist eine kleine Aufsteckwasserwaage sehr praktisch. Sie wird in den Blitzschuh der Kamera geschoben und passt zudem in jede Hosentasche. Ein kleines Accessoire mit großem Effekt, das in keinem Fotorucksack fehlen sollte.

Akkus und Speicherkarten

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, und dennoch erlebe ich es immer wieder, dass meinen Workshopteilnehmern der Saft ausgeht. Ja, mir selbst ist das auch schon passiert. Dabei ist doch nichts ärgerlicher, als das Motiv des Lebens vor sich zu haben und die Speicherkarte ist voll. Oder (noch schlimmer) der Akku ist leer.

Deshalb bitte immer reichlich (geladene) Ersatzakkus und Speicherkarten einpacken. Hier gilt: Je mehr, desto besser – auch wenn das Gewicht des Fotorucksacks natürlich nicht Überhand nehmen sollte. Ich empfehle Speicherkarten ab einer Größe von 64 GB. Dort finden etwa 1.200 Bilder im RAW-Format oder 4.300 Bilder im JPG-Format Platz. Das mag zunächst überdimensioniert wirken, aber bereits beim Einsatz der Serienbildfunktion reicht der Platz unter Umständen nicht aus. Zur Sicherheit habe ich deshalb immer zwei bis drei Speicherkarten dieser Größe als Reserve dabei.

Bei der Stromversorgung greife ich gerne zu Markenprodukten, um mich auf hohe Qualität und Leistung verlassen zu können. Ich achte bei Speicherkarten zudem auf eine schnelle Schreibgeschwindigkeit (ca. 160 MB/s), damit die Kamera bei Serienaufnahmen keinen Zwangsstopp einlegen muss.

Schwanenhals

Der Schwanenhals ist ein sehr praktisches Werkzeug. Es gibt Klemmoder Schraubvorrichtungen, die sich direkt am Stativ anbringen lassen. Das ist sehr praktisch, um beispielsweise einen Reflektor oder eine Taschenlampe zu befestigen. Mit speziellen Handyhaltern kannst du sogar dein Smartphone am Stativ festmachen und hast die Hände frei. Dies ist besonders praktisch, wenn du dein Smartphone als Fernsteuerung oder Monitor deiner Kamera einsetzt.

Kleinkram

Die Natur ist nicht immer so gewachsen, wie du sie gerne ablichten möchtest. Um ihr ein wenig auf die Sprünge zu helfen, finden sich in meinem Fotorucksack unter anderem eine kleine Gartenschere und etwas Draht. Wofür genau ich diese beiden Helferlein verwende, zeige ich dir im Kapitel „Kreative Makrofotografie”.

Außerdem ihren festen Platz in meiner Fototasche haben: Reinigungsutensilien wie Mikrofasertuch, Blasebalg und einfache Brillenreinigungstücher für den Notfall. Wenn man mit dem Mikrofasertuch gut nachpoliert, eignen sich die Brillenputztücher gut, um Wasserflecken von der Linse zu entfernen.

Wer es etwas professioneller mag, holt sich speziellen Flüssigreiniger für Objektive. Mit dem Blasebalg kannst du unterwegs schnell mal ein paar Fussel oder Staub vom Spiegel oder Sensor deiner Kamera pusten. Bei häufigem Objektivwechsel findet unliebsamer Schmutz schnell den Weg auf die empfindlichen Kamerastellen.

Außerdem immer dabei sind eine Taschenlampe für die Nacht und eine große Plastiktüte, falls ich meine Ausrüstung vor plötzlich einsetzendem Regen schützen muss.

AUFNAHMETECHNIK

Ein gutes Auge und eine hochwertige Ausrüstung reichen für ein ansprechendes Bild nicht aus. Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu beachten, zum Beispiel das Bildformat und bestimmte Kameraeinstellungen. In diesem Kapitel gebe ich dir das wichtigste Handwerkszeug mit auf den Weg.

RAW vs. JPG

Für mich persönlich gilt: Ganz klar RAW! Auch wenn du die Fotografie gerade erst für dich entdeckt hast und momentan mit all den Begriffen und Möglichkeiten überfordert bist, empfehle ich dir, von Anfang an im RAW-Format zu fotografieren. Damit bist du in jedem Fall auf der sicheren Seite.

Der Begriff raw stammt aus dem Englischen und heißt übersetzt „roh”. Das Format sagt also lediglich aus, dass die Kamera die Daten ohne jegliche Verarbeitung auf das Speichermedium schreibt. Alle Bildinformationen liegen in einer Rohfassung vor und müssen in einem Bildbearbeitungsprogramm wie zum Beispiel Lightroom oder Photoshop entwickelt werden. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass dein Bild nicht komprimiert ist und das Maximum an Bildinformationen enthält, die du nach Belieben für die Bildbearbeitung nutzen kannst.

Du kommst dadurch also in den Genuss, dass dir sowohl der komplette Tonwertumfang als auch der vollständige Farbraum bei der Entwicklung deiner Bilder zur Verfügung steht. Kleine Fehler, die dir z. B. beim Belichten unterlaufen sind, können dadurch leicht ausgebügelt werden. So lässt sich zum Beispiel ein vermurkster Weißabgleich auf Knopfdruck korrigieren – im komprimierten JPG steht dir diese Option leider nicht mehr zur Verfügung.

Wenn du wie ich Wert auf einen eigenen Look legst, ist die Bearbeitung deiner Bilder umso wichtiger. Die individuelle Note geht bei komprimierten JPG-Dateien leider komplett verloren. Selbst wenn du anfangs mit der Entwicklung deiner Bilder noch nicht so gut zurechtkommst oder die Bildbearbeitung zu Beginn noch nicht unbedingt nutzen möchtest, kannst du eine RAW-Datei auch noch in fünf Jahren von der Festplatte holen und bei der Entwicklung wieder bei null anfangen.

Adobe RGB vs. sRGB

Die Sache mit den Farben ist gar nicht so einfach. Eigentlich würde ich – wegen besserer Möglichkeiten – auch hier gerne zu dem großen Adobe-RGB-Farbraum raten. Ich erinnere mich allerdings an meine Anfänge. Es war zum Haareraufen: Die teils immens abweichende Farbdarstellung meiner Bilder auf unterschiedlichen Geräten hat mich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Nichts ist frustrierender, als wenn du tagelang an dem saftigen Gelb deiner Sonnenblume herumdokterst, und sie dann auf einem anderen Endgerät einen Grün- oder Orangestich hat.

Der Adobe-RGB-Farbraum ist deutlich größer als der sRGB-Farbraum. Dadurch können mehr und lebendigere Farben dargestellt und behandelt werden. Allerdings können nicht alle Endgeräte den großen Farbraum von Adobe anzeigen. Wenn du ein Bild im AdobeFarbraum bearbeitet hast und es anschließend auf einem nicht kompatiblen Endgerät anzeigen lässt, führt dies also zu einer falschen Farbdarstellung. Umgekehrt wird der sRGB-Farbraum immer richtig angezeigt, da alle Farben des kleinen Farbraums in den großen hineinpassen.

Wenn du dich also mit Farbmanagement wenig bis gar nicht auskennst, rate ich dir zum kleineren, aber sicheren sRGB-Farbraum. Ganz egal, für welche Möglichkeit du dich entscheidest: Achte immer ganz genau darauf, dass Monitor, Software und Kamera den gleichen Farbraum nutzen. Sind nicht alle Geräte aufeinander abgestimmt, kommt die böse Überraschung spätestens mit den Papierabzügen.

Blende

Die Blende des Objektivs (auch Irisblende genannt) besteht aus mehreren Lamellen, die sich kreisförmig öffnen oder schließen lassen. Da sie die Schärfentiefe und den Lichteinfall steuert, ist sie maßgeblich an der Bildgestaltung beteiligt. Je kleiner du die Blendenzahl einstellst, desto mehr Unschärfe erhältst du auf deinem Bild. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass du für durchgängig scharfe Bilder eine höhere Blendenzahl auswählen musst.

Ähnlich verhält es sich mit dem Lichteinfall: Je kleiner die Blendenzahl ist, desto mehr Licht fällt auf den Sensor. Je größer sie ist, desto länger muss das Foto belichtet werden. Um bei schlechten Lichtbedingungen und geschlossener Blende ein ausreichend belichtetes Bild zu erhalten, müssen andere Parameter, wie Belichtungszeit oder der ISO-Wert, verändert werden.

Auf den folgenden drei Bildern kannst du erkennen, wie sich die Schärfentiefe durch verschiedene Blendenwerte verändert:

Verschlusszeit

Mithilfe der Verschlusszeit wird gesteuert, wie lange Licht auf den Sensor fällt. Durch das Verwenden einer langen Verschlusszeit kann also fehlendes Licht kompensiert werden, denn dadurch, dass der Verschluss lange offen ist, fällt viel Licht auf den Sensor.

Allerdings besteht bei langen Verschlusszeiten – je nach Brennweite – ohne die Verwendung eines Stativs die Gefahr von Bewegungsunschärfen. Je länger die verwendete Brennweite ist, desto kürzer sollte daher für ein unverwackeltes Bild belichtet werden. Kurze Verschlusszeiten werden eingesetzt, um schnelle Bewegungen einzufrieren oder lange Brennweiten verwacklungsfrei nutzen zu können.

Manchmal wird allerdings gerade der Effekt der Bewegungsunschärfe kreativ eingesetzt. Bei sogenannten Mitziehern zum Beispiel, also wenn der Fotograf dem bewegten Objekt beim Fotografieren mit der Kamera folgt, wird das Hauptmotiv scharf, der Hintergrund aber in einer Bewegungsunschärfe abgelichtet.

BILDSTABILISATOR

Der Bildstabilisator gleicht leichte Vibrationen wie zum Beispiel das Zittern der Hände aus. Bei Freihandaufnahmen ist er sehr hilfreich und seine Verwendung empfehlenswert. Auf dem Stativ ist er hingegen eher kontraproduktiv. Hier versucht er, Erschütterungen auszugleichen, die es gar nicht gibt, und erzielt dadurch das genaue Gegenteil.

ISO

Manchmal sind schlechte Lichtverhältnisse unausweichlich. In der Dämmerung zum Beispiel oder auch im Inneren von Tierhäusern eines Zoos. Mit Anheben des ISO-Wertes kann schlechtes Licht ausgeglichen werden. Der ISO-Wert sorgt dafür, dass dein Sensor lichtempfindlicher wird und deine Bilder somit insgesamt aufgehellt werden. Das hat allerdings den Haken, dass hohe ISO-Werte zu unerwünschtem Bildrauschen und einer damit einhergehenden Verschlechterung der Bildqualität führen.

Ab welchem ISO-Wert die Bilder unbrauchbar werden, ist kameraabhängig. Eine nachträgliche Rauschunterdrückung bei der RAW-Entwicklung ist zwar möglich, aber nur bis zu einem gewissen Grad sinnvoll. Zu viel des Guten macht das Bild matschig und unansehnlich. Versuche deshalb, nach Möglichkeit immer mit niedrigen ISOWerten zu arbeiten.

Kameramodus

Der richtige Umgang mit einer Kamera ist gar nicht so schwer. Viele Einstellungen wirst du vermutlich nie vornehmen müssen, weil sie lediglich für sehr spezielle Anwendungen notwendig sind. Welche Einstellmöglichkeiten du als Naturfotograf dennoch kennen solltest, werde ich dir im Folgenden zeigen.

Zeitautomatik

Bei der Einstellung Av (bzw. A, je nach Kamerahersteller) gibst du der Kamera eine feste Blende sowie eine ISO-Empfindlichkeit vor. Die Verschlusszeit, die nötig ist, um das Bild korrekt zu belichten, errechnet sich die Software der Kamera selbst.

Mithilfe der Blendenvorwahl steuerst du den Schärfebereich und musst dich um nichts anderes mehr kümmern. Am häufigsten wirst du diesen Modus bei Landschaftsaufnahmen nutzen.

Blendenautomatik

Im Modus Tv (bzw. S oder T, je nach Kamerahersteller) gibst du die Belichtungszeit und die ISO-Empfindlichkeit vor. In diesem Fall errechnet die Kamera die nötige Blendenzahl. Somit hast du keinen Einfluss auf den Schärfebereich, kannst aber über die Dynamik in deinen Bildern bestimmen. Diesen Modus kannst du zum Beispiel für Flugaufnahmen von Vögeln gut einsetzen. Je nach vorgewählter Belichtungszeit kannst du so die Bewegung eines Vogels einfrieren oder den Flügelschlag in romantischer Unschärfe ablichten.

Manueller Modus

Die Automatik deiner Kamera wird ein Bild nicht immer entsprechend deiner Bildidee auf den Chip schreiben. Das gilt zum Beispiel für Nachtaufnahmen oder solche mit Gegenlicht. Je nach Beschaffenheit des Hauptmotivs kann der Einsatz des Modus M also durchaus sinnvoll sein. Wann immer du besondere Ansprüche hast, erlaubt dir dieser Modus durch das manuelle Einstellen von ISO, Blende und Zeit ein Bild nach Maß zu erschaffen.

BULB-Modus

Die längste Belichtungszeit, die man direkt in der Kamera auswählen kann, beträgt 30 Sekunden. Im BULB-Modus lässt sich dieses Problem umgehen. Er kann nur im manuellen Modus der Kamera genutzt werden und ermöglicht Verschlusszeiten von über 30 Sekunden. Durch seine Verwendung bleibt der Verschluss so lange geöffnet, wie du den Auslöser der Kamera gedrückt hältst.

In der Praxis verwendet man beim Einsatz überlanger Belichtungszeiten in der Regel einen Fernauslöser, um Verwacklungen zu vermeiden. Je nach Funktionsumfang können damit sogar feste Zeiten oder Intervalle einprogrammiert werden. Die beliebtesten Aufnahmesituationen für den BULB-Modus sind:

Nachtaufnahmen mit und ohne Sternspuren

Feuerwerke

Lichtmalereien

das Einfangen von Blitzen

Programmautomatik

Die Programmautomatik ist für Neulinge auf dem Gebiet der Fotografie zwar sehr komfortabel, lässt aber keinerlei gestalterische Möglichkeiten zu. Wenn du in diesem Modus fotografierst, wirst du in den meisten Fällen ein korrekt belichtetes, scharfes Bild bekommen. Der Preis dafür ist allerdings der Verlust jeglicher Kontrolle über die Lichtstimmung oder das Bokeh, also die bewusst eingesetzte Unschärfe des Hintergrunds (mehr dazu im Kapitel „Das Bokeh”).

In Situationen mit unzureichendem Licht kommt zudem häufig sehr unschönes Bildrauschen aufgrund zu hoher ISO-Werte dazu. Der Kamera kann man keinen Vorwurf machen – sie macht nur ihren Job und belichtet korrekt. Auf die Bildqualität achtet sie dabei nun mal nicht.

Die Programmautomatik eignet sich gut, wenn du dich mit der Kamera ein wenig vertraut machen möchtest, und lässt dir den nötigen Freiraum, um dich in der Bildgestaltung zu üben. Wenn du dich um die Technik nicht kümmern musst, kannst du zum Beispiel ausprobieren, wie sich die Wirkung einzelner Motive bei der Verwendung verschiedener Brennweiten verändert.

Auch die Bildkomposition und die Motive selbst können in der Vollautomatik erprobt werden. Welches Motiv wirkt interessant? Aus welcher Perspektive wirkt es am besten? Vor welchem Hintergrund sieht es gut aus? Wie gefällt dir die Landschaft besser: Soll mehr Himmel oder doch lieber ein größerer Teil der schönen Wiese auf dem Bild zu sehen sein? Magst du Blumen lieber solitär oder wirken sie in der Gruppe besser? Probiere es einfach für dich aus. Wenn du dann einen Blick für deine Motive entwickelt hast, kannst du dir die einzelnen Modi deiner Kamera etwas genauer ansehen.

DER BILDAUFBAU

Ein gut gewählter Bildausschnitt trägt einen erheblichen Anteil zur Bildharmonie bei. Die Positionierung des Hauptmotivs zum Umfeld kann spannend oder auch langweilig wirken. Je nach Aufteilung der Flächen, dem Setzen des Horizonts und der Gestaltung des Vordergrunds kannst du die Wirkung deiner Fotografie beeinflussen. Die folgenden Gestaltungsregeln gelten für alle Motive, ganz egal, ob du Landschaften, Pflanzen, Tiere oder Menschen in Szene setzen möchtest.

Goldener Schnitt

Die wohl bekannteste Gestaltungsregel, der „Goldene Schnitt”, ist seit der Antike bekannt und bezeichnet das Proportionsverhältnis zweier Strecken zueinander. Hinter einer komplizierten mathematischen Formel zur Berechnung der Strecken verbirgt sich nicht mehr als die folgende Aussage:

Die längere Teilstrecke „ab” steht zur kürzeren Strecke „bc” im gleichen Verhältnis wie die Gesamtstrecke „ac” zu „ab”.

Da der Goldene Schnitt auch in der Natur häufig vorzufinden ist, wird er von uns Menschen als besonders harmonisch empfunden. Um die Gestaltungsregel in deinen Fotografien anzuwenden, muss das Bild zunächst mit zwei waagerechten und zwei senkrechten Linien im Verhältnis des Goldenen Schnittes in neun Felder aufgeteilt werden. Die Ausrichtung des Hauptmotivs erfolgt nun an den Schnittpunkten des entstandenen Rasters.

Drittelregel

Nicht minder beliebt, aber etwas einfacher umzusetzen, ist die Drittelregel. Auch hier wird das Bild in neun Felder unterteilt und das Hauptmotiv an einem der Schnittpunkte ausgerichtet. Im Gegensatz zum Goldenen Schnitt sind hier jedoch alle Felder gleich groß. Für das Raster werden also zwei senkrechte und zwei waagerechte Linien mit gleichem Abstand durch das Bild gezogen. Glücklicherweise musst du dich mit der genauen Berechnung der Strecken nicht aus einandersetzen: Die meisten Kameras können das Raster auf Wunsch im Sucher oder auf dem Display automatisch einblenden.

Die 1/3–2/3-Regel

Diese Regel ist am einfachsten umzusetzen. Um sie anzuwenden, wird das Bild in zwei Abschnitte im Verhältnis 1/3 zu 2/3 aufgeteilt. Du hast nun die Wahl, entweder den Himmel oder den Vordergrund stärker zu gewichten. Ist dir der Vordergrund wichtig, räumst du ihm bei der Bildkomposition 2/3 und dem Hintergrund 1/3 ein. Um den Blick mehr auf den Hintergrund zu lenken, gestaltest du die Aufnahme genau andersherum. Bei Landschaftsaufnahmen steht der Vordergrund meist für die Landschaft, der Hintergrund für den Himmel. Diese Regel lässt sich jedoch auch vorzüglich auf Pflanzen- und Tiermotive anwenden.

Symmetrie

Ein symmetrischer Bildaufbau muss nicht zwangsläufig langweilig sein. Es gibt Motive, die erst im gleichmäßigen Bildaufbau ihre volle Wirkung entfalten können. Ich denke da zum Beispiel an Spiegelungen, insbesondere auf Wasseroberflächen. Um möglichst viel der schönen Reflexion zu zeigen, bietet sich ein mittiger Horizont geradezu an. Doch auch manche Blüten oder Tiere erlangen mit dieser Gestaltungsform erst das gewisse Etwas.

DIE BILDBEARBEITUNG

Ich persönlich bin ein absoluter Liebhaber der Bildbearbeitung. Stelle dir die RAW-Datei einfach als Rohdiamanten vor, der in einem Bildbearbeitungsprogramm von dir geschliffen werden möchte. In diesem Kapitel bekommst du Anregungen und wertvolle Tipps zum Thema Bildbearbeitung.

Bildbearbeitung in Lightroom

Bevor du startest:

Die digitale Anfertigung von Fotografien verleitet dazu, viel zu oft auf den Auslöser zu drücken. Am Ende einer langen Fototour wirst du wahrscheinlich eine Unmenge an Bildern auf dem Chip haben. Mit Sicherheit findest du ganze Bildserien, die sich weder im Motiv noch in ihrer Bildqualität wirklich voneinander unterscheiden.

Um die Übersicht auf der Festplatte nicht zu verlieren, rate ich dir zur strengen Selektion. Trenne dich von Bildern, die nicht zu 100 Prozent deinem Anspruch entsprechen, und konzentriere dich auf das, was übrig bleibt. Lege dir außerdem eine Ordnerstruktur an, in die du die passenden Motive schiebst, wie zum Beispiel Landschaften, Blumen, Wasserfälle usw. So findest du deine Fotografien auch noch lange nach der Aufnahmezeit problemlos wieder.

RAW-Entwicklung in Lightroom

Welchen RAW-Converter du zur Entwicklung deiner Dateien verwendest, ist zweitrangig. Die meisten Grundeinstellungen können in jeder beliebigen Software vorgenommen werden.

Ich selbst arbeite ausschließlich mit Lightroom, weil ich dieses Programm in der Bedienung und im Funktionsumfang einfach ungeschlagen finde. Wenn du nicht tiefer in die Materie der Bildbearbeitung einsteigen möchtest, dann wird dir die Verwendung von Lightroom wahrscheinlich schon ausreichen. Zusätzlich zu den Entwicklungsmöglichkeiten dient der Converter außerdem als sehr übersichtliches Archivierungsprogramm.

Neben den Standardfunktionen wie Kontrastanpassung, Weißabgleich, Nachschärfen und Tonwertkorrektur kannst du auch einzelne Farbwerte verschieben (zum Beispiel Grün in Gelb oder Blau in Lila), stürzende Linien begradigen oder verschiedene Farbverläufe aufziehen. Außerdem verfügt Lightroom über einen sehr guten Bereichsreparaturpinsel, mit dem sich zum Beispiel Sensorflecken ganz einfach wegstempeln lassen.

Der Converter kommt mit einer Reihe von Voreinstellungen daher und lässt sich beliebig erweitern. Die dafür notwendigen sogenannten Presets sind im Internet meist für kleines Geld zu erwerben. Selbstverständlich kannst du auch deine eigenen Voreinstellungen als Preset abspeichern und für andere Bilder auf Knopfdruck anwenden. Bei großen Bildserien, die alle den gleichen Look haben sollen, ist dies eine enorme Erleichterung.

Die Grenze von Lightroom beginnt da, wo du sehr detailliert oder mit mehreren Ebenen arbeiten möchtest. Dafür muss die grundentwickelte Datei in Photoshop – oder ein anderes Bildbearbeitungsprogramm – exportiert werden.

Bildbearbeitung in Photoshop

Grundsätzliches

Die einen lieben sie, die anderen verteufeln sie: die komplexe Bildbearbeitung. Darunter verstehe ich nicht die Basisentwicklung einer Fotografie. Es geht für mich darum, das Maximum aus einem Bild herauszuholen. Ich bin nicht der Auffassung, dass ein Bild immer zu 100 Prozent authentisch sein muss. Mein Bestreben ist es, das zu kommunizieren, was ich empfunden habe.

Viele denken, dass mit der Bearbeitung in Photoshop schlechtes Ausgangsmaterial aufgewertet wird. Dem kann ich guten Gewissens widersprechen: Wenn die Basis nicht stimmt, ist das Bild auch mit allen Mitteln der Bearbeitung nicht zu retten. Wirklich gut wird das Ergebnis nur dann, wenn es die RAW-Datei auch hergibt.

Alle Arbeitsschritte in diesem kleinen Ratgeber zu erklären würde den Rahmen sprengen. Ich gehe davon aus, dass du dich bereits ein wenig in Photoshop und Lightroom eingearbeitet hast und mit den wichtigsten Werkzeugen vertraut bis. Auch das Arbeiten mit Ebenen und Masken sollte dir bekannt sein, um meine Anleitungen nachvollziehen zu können. Solltest du Neuling auf dem Gebiet sein, findest du zu diesen Themen im Internet jede Menge Informationen und Videotutorials.

Nützliche Werkzeuge

Was genau geschieht eigentlich mit meinen Aufnahmen in Photoshop? Die Antwort lautet: eine ganze Menge! Zunächst nutze ich sehr oft die Weichzeichnungsfilter, um den Hintergrund abzusoften. Nicht immer kann so offenblendig fotografiert werden, wie man das gerne möchte. Damit der Hintergrund nicht vom Hauptmotiv ablenkt, stelle ich deshalb vorwiegend Tiere im Nachhinein künstlich frei. Zu diesem Thema findest du unzählige, gut verständliche Anleitungen im Internet.

Häufig fallen mir beim weiteren Betrachten meiner Fotografien zudem Bildelemente auf, die mich in der Ästhetik stören. Ein welkes Blatt neben einer Blume, Taubenkot auf dem Ast, eine Zigarettenkippe im Gras oder ein Krümel auf der Tiernase. Damit muss man nicht leben. Mit dem Bereichsreparaturpinsel sind kleine Auffälligkeiten schnell behoben – für größere „Reparaturen” nimmst du am besten das Klonen Werkzeug.

Nachdem ich die Retuschearbeiten erledigt habe, geht es ans Nachschärfen. Selten sind die Dateien frisch aus der Kamera so knackig, wie ich mir das wünsche. Zum Schärfen dupliziere ich meine Bildebene im Modus „Weiches Licht” und wende den Hochpassfilter mit einer Stärke zwischen 1,5 und 2,9 an. Besonders deutlich zeigt der Filter seine Wirkung bei Tierhaaren und Augen. Um den Effekt noch zu verstärken, kannst du auch andere Ebenenmodi wie „Hartes Licht”, „Lineares Licht”, „Strahlendes Licht” oder „Ineinanderkopieren” ausprobieren.

Doch Achtung: Hier ist es schnell zu viel des Guten. Bei einer Überschärfung bilden sich unschöne weiße Ränder an den Kanten, die sich nur sehr aufwendig wieder entfernen lassen. Im Zweifelsfall erhöhst du einfach die Transparenz der Schärfungsebene und schwächst damit den Hochpassfilter wieder etwas ab.

Als Nächstes wird der Bildausschnitt unter die Lupe genommen. Eventuell sitzt der Vogel etwas zu mittig oder es ragen störende Elemente wie Wohnhäuser ins Bild. Auch hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten, um schnell Abhilfe zu schaffen: Entweder du beschneidest das Bild mit dem Zuschneidewerkzeug, oder du skalierst es in die gewünschte Größe. Hierfür stehen dir in Photoshop eine Vielzahl von Skalierungswerkzeugen zur Verfügung. Ich skaliere lieber, da so die ursprüngliche Bildgröße erhalten bleibt.

Wie sehr du eine Datei „aufblasen” kannst, hängt allerdings von der vorhandenen Bildinformation ab. Das Foto einer 50-Megapixel-Kamera verliert wesentlich weniger Qualität beim Skalieren als eine Datei mit 20 Megapixeln.

Im Prinzip kannst du dich mit diesen Arbeiten schon zufriedengeben. Aber natürlich bietet dir Photoshop noch sehr viel mehr Möglichkeiten, um dein Bild aufzuwerten. Egal ob du den Himmel austauschen, Sonnenstrahlen hinzufügen oder ganze Personen wegretuschieren möchtest: Nichts ist unmöglich.

Fünf-Minuten-Rezepte für bessere Bilder

Nicht immer ist der Himmel blau oder die Farbe des Grases nach deinem Geschmack. Wie du ganz schnell etwas mehr aus deinen Fotografien machen kannst, möchte ich dir an ein paar Beispielen zeigen:

Den Himmel austauschen

Wie ärgerlich: Die Landschaft ist so schön, aber der Himmel hat keine Gnade mit dir. Ein leeres weißes Etwas ziert den oberen Rand deiner Aufnahme und will das Bild nicht wirklich schick aussehen lassen. Es gibt zwei Methoden, wie du schnell Abhilfe schaffen kannst.

Himmel manuell einfügen

Öffne zunächst das Originalbild in Photoshop.

Nun öffnest du ein Himmelsbild mit passender Perspektive und legst es als neue Ebene über die Hintergrundebene.

Stelle den Modus der Himmelsebene auf „Multiplizieren”.

Lege über die Himmelsebene eine weiße Maske.

Aktiviere die Maske und male darauf mit einem schwarzen Pinsel die Stellen nach, an denen der Himmel wieder entfernt werden soll.

Damit der Übergang nicht zu hart wird, stellst du die Deckkraft oder den Fluss des Pinsels beim Übergang von Himmel zu Erde auf etwa zehn bis 20 Prozent.

Die „Himmel austauschen” Funktion

Wer es noch einfacher haben möchte, kann den Himmel auch auf Knopfdruck von Photoshop austauschen lassen. Ich persönlich bevorzuge den zuvor beschriebenen Weg, um feiner arbeiten zu können. Die schnelle Lösung funktioniert wie folgt:

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842655423
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (September)
Schlagworte
Fotografieren in der Nachbarschaft Naturfotos Kamerafunktionen Beispielfotos Anfänger Kreative Fotografie Landschaft Natur Grundlagen Fotografie Bildidee

Autor

  • Bettina Dittmann (Autor:in)

Bettina Dittmann setzt als Natur- und Tierfotografin bevorzugt heimische Motive in Szene. Ihre Fotos fallen durch ihren positiven Look und die kreativen Umsetzungsideen auf und sind bereits in zahlreichen Büchern, Kalendern und Fotozeitschriften erschienen. Als Fototrainerin bietet sie Workshops rund um die Themen Fotografie und Bildbearbeitung an – sie erfreuen sich vor allem deshalb großer Beliebtheit, weil Bettina Dittmann erklären kann, wie man auch ohne umfassendes Technikwissen großartige Fotos machen kann.
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Titel: Workshop Kreative Naturfotografie