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Starke Kinder brauchen Regeln

Klare Grenzen – entspannte Familie. Mit kleinen Veränderungen viel bewirken. Empfohlen von der Akademie für Kindergarten, Kita und Hort

von Ulla Nedebock (Autor:in)
224 Seiten

Zusammenfassung

• In 5 Schritten Erziehungskonflikte lösen – für einen stressfreien Familienalltag
• Eigene Erziehungsstärken nutzen und mit kleinen Veränderungen das Wunschziel „glückliche Familie“ erreichen

Erziehung nach der Formel „Liebe + altersgerechte Regeln = stressfreier Alltag + glückliche Kinder“
Trotzige Reaktionen, Geschrei, Tränen: Im Alltag mit Kindern gibt es eine Menge Konfliktsituationen, die praktisch in allen Familien vorkommen. Oft führen sie in einen Teufelskreis aus Wut und Frust, der für Eltern und Kind nervenaufreibend ist. Die erfolgreiche Ratgeberautorin und Erziehungsexpertin Ulla Nedebock zeigt in ihrem Ratgeber, wie es mit liebevoller Erziehung und altersgerechten Regeln gelingt, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Sie zeigt, wie man gewohnte Verhaltensmuster durchbrechen kann, um gelassen zu bleiben und praktische Lösungen in Stress-Situationen zu finden.

Tipps und Strategien gegen Stress und Frust
Chaos am Morgen, Mäkeln beim Essen, Wutausbrüche und Trotzanfälle – Ulla Nedebock schildert zahlreiche Stress-Situationen, die die meisten Eltern kennen. Sie zeigt, welche Strategien in diesen Momenten helfen und zu schnellen und spürbaren Ergebnissen führen können. Dabei geht es nicht nur darum, neue Verhaltensweisen zu etablieren, sondern auch eigene Erziehungsstärken zu nutzen. Für alle, die nicht mehr jeden Tag über „Darf ich Handy spielen?“, „Ich mache das aber nicht!“ und „Sag doch mal ‚Guten Tag‘!“ diskutieren möchten!

Aus dem Inhalt:
- Eltern sein heißt erziehen – erziehen heißt Eltern sein
- Was Stress macht
- Meine Familie – was ist jetzt wichtig?
- Konfliktmanagement – neue Wege gehen und Mut machen
Familienregeln für uns

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titelseite
  • Inhalt
  • Danksagung
  • Vorwort
  • Über mich
  • Eltern sein heißt erziehen – erziehen heißt Eltern sein
  • Regeln und Respekt hängen zusammen
  • „Richtig“ erziehen?
  • Das Ziel im Blick behalten
  • Was Stress macht
  • Wunschziel: glückliche Familie
  • Schick das Baby wieder weg!
  • Hilfe, mein Kind hilft!
  • Was ist denn jetzt schon wieder?
  • Erzähl mir doch nichts!
  • Wieso darf ich nicht?
  • Ich hab doch so wenig Zeit für sie
  • Jeden Morgen Tränen
  • Du brauchst doch keinen Schnuller mehr!
  • So große Wut
  • Jetzt mach doch mal!
  • Kackabrot
  • Tür zu!
  • Sag „Guten Tag!“
  • Das schmeckt mir aber nicht!
  • Das ist meine Sache!
  • Mein Kind ist das schwarze Schaf
  • Du kannst das doch mal abgeben!
  • Mittagsruhe für alle
  • Wie oft willst du eigentlich noch zur Toilette gehen?
  • Ich will bei euch schlafen
  • Kann ich mich einmal in Ruhe unterhalten?
  • Das bildest du dir ein!
  • So wird nie etwas aus dir!
  • Ich will das auch!
  • Schön hast du das gemacht!
  • Mama, jetzt schau doch mal!
  • Lass mich mal machen
  • Darf ich mit dem Handy spielen?
  • Ganz alleine
  • Bei Oma darf ich immer fernsehen!
  • Meine Familie – was ist jetzt wichtig?
  • Was belastet mich am meisten?
  • Wie wünsche ich mir unsere Familie?
  • Was machen wir richtig gut?
  • Das Baum-Modell
  • Eltern sind Vorbilder
  • Die Wurzeln: die innere Haltung
  • Der Stamm: Strategie statt Gestolper
  • Die Zweige: Familienregeln
  • Konfliktmanagement – neue Wege gehen und Mut machen
  • Den Kurs beibehalten
  • Eigene Erziehungsstärken nutzen
  • STAMM – in 5 Schritten Konflikte anders lösen
  • S für Strategie: raus aus dem Teufelskreis
  • T für Ton: einfach sprechen
  • A für ankommen: gehört werden
  • M für Mut machen: das Gute anerkennen
  • M für miteinander stark sein: die Familie zählt
  • Familienregeln für uns
  • Gibt es schon Regeln in der Familie?
  • Unsere Baustellen – was soll sich ändern?
  • Familienrat
  • So viele Erziehungsziele
  • Welche konkreten Familienregeln passen zu unseren Problemen?
  • Welche Werte stecken hinter den Regeln?
  • Den Charakter stärken
  • Familienregeln einführen
  • Warum logische Folgen besser sind
  • Konsequent sein
  • Widerstand aushalten
  • Ausnahmen
  • Familienregeln verändern das Familienleben
  • Schlusswort
  • Anhang
  • Hilfreiche Internetadressen
  • Bücher zum Weiterlesen
  • Impressum

DANKSAGUNG

Mehrere Experten haben mit hilfreichen Tipps aus der Praxis dazu beigetragen, dass dieses Elternbuch Sie bei der Erziehung Ihrer Kinder unterstützt.

Maria Fatelnig-Winter

Pädagogin und Leiterin der bilingualen Vorschule der Internationalen Deutschen Schule Brüssel (IDSB), Brüssel

Andrea Kube M.A.

Leiterin der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Wetterau, Master-Facilitator TugendProjekt (Int. Virtues Project), www.andrea-kube.de

Beatrice Schulz

Diplom-Psychologin und Familientherapeutin, Berlin

Dr. Michael Weeber

Kinderarzt, Waldkirch

Haben Sie auch so ganz normale Kinder? Solche, die manchmal vergessen, dass man drinnen nicht Fußball spielen soll und die ihre Socken nach dem Ausziehen einfach fallen lassen? Die Tomaten nur als Soße essen und abends nicht gerne Zähne putzen? Dann herzlichen Glückwunsch!

Kinder zu haben gehört meiner Meinung nach mit zum Besten, was einem im Leben passieren kann. An manchen Tagen jedoch lastet die Verantwortung zentnerschwer auf den Schultern. Man fühlt sich in der Rolle der Meckerziege und „bösen Mama“ absolut nicht wohl, obwohl man doch eigentlich nur versucht, endlich einmal konsequent zu sein. Abends nimmt man sich vor, beim nächsten Mal nicht laut zu werden, sondern freundlich und ruhig mit dem Kind umzugehen. Und trotzdem passiert es.

Es ist so schwer, liebevoll zu sein, wenn das Kind scheinbar keinen Respekt zeigt. Aber muss sich das immer wiederholen? Das Kind macht irgendetwas, das es nicht soll, man wird ärgerlich, das Kind protestiert, man droht, das Kind weint und schreit, man ist enttäuscht, wütend, frustriert, erschöpft – oder alles auf einmal. Die schlechte Nachricht ist: Ja, vom Krabbelalter bis zum Erwachsenenalter wird es solche Situationen immer wieder geben, weil es schlichtweg zur Entwicklung dazu gehört. Die gute Nachricht ist: Wir Eltern haben die Möglichkeit, die Anlässe für Streit und Tränen zu reduzieren und wir können uns Strategien zurechtlegen, anders mit Konflikten umzugehen. Die Frage ist doch: Wie reagieren wir? Welche Grundhaltung vertreten wir? Was wollen wir erreichen? Wir alle wollen unseren Job als Eltern gut machen, richtig gut. Zum Glück sind wir mit unseren Sorgen nicht alleine.

Die große Auswahl an Elternkursen und Büchern über Kindererziehung spiegelt das Bedürfnis vieler Eltern nach Hilfe und Sicherheit. Nach etwas, das ihnen den Rücken stärkt, wenn sie sich fragen, ob sie auf dem richtigen Weg sind. Nach etwas, das ihnen die Verantwortung für die Erziehung nicht als bedrückende und schwierige Aufgabe erscheinen lässt. Nach etwas, woran sie sich halten können im unkalkulierbaren Familienalltag. Nach etwas, das ihnen Unvollkommenheit zugesteht und sie über sich selbst lachen lässt. Nach etwas, das sie entlastet, sodass am Ende das herauskommt, was für alle – Eltern und Kinder – gut ist.

Ich selbst hätte mir in schwierigen Zeiten eine Art „Werkzeugkoffer“ gewünscht oder ein Rezept. Nun ja, wir wissen alle, dass es das nicht gibt. Kinder sind keine Maschinen, an denen man herumschrauben kann, und bei Rezepten entscheiden in erster Linie die Zutaten. Doch selbst bei Beachtung der Zutaten kommt nicht immer etwas Gutes dabei heraus. Dazu sind Kinder viel zu verschieden. Zum Glück! Jedes Kind für sich ist einzigartig und besonders.

Was es wohl gibt, sind bestimmte Strategien, mit denen das Elternleben einfacher und das Erziehen effektiver wird. Diese Strategien möchte ich Ihnen in diesem Buch ans Herz legen. Sie sind alltagstauglich, auch in stressigen Situationen umsetzbar und führen zu schnellen und spürbaren Ergebnissen. Mit wenigen Veränderungen kann man viel für die Familienatmosphäre tun. Die Beispielgeschichten im ersten Teil des Buches illustrieren das an typischen Alltagssituationen mit Kindergartenkindern. Im zweiten Teil geht es darum, sich über die eigenen Vorstellungen von Erziehung klar zu werden und das Baum-Modell für eine starke Familie genauer kennenzulernen. Der Baum hat Wurzeln, nämlich klare Wertvorstellungen für die Erziehung, den Stamm, eine am Alltag orientierte Strategie, um Konflikte auf andere Art zu lösen und Stärken zu fördern, und Zweige – praktische Familienregeln mit logischen Folgen.

Ich muss Sie allerdings warnen: Dieses Buch kann Nebenwirkungen haben. Es könnte sein, dass Sie an Ihrer Einstellung zum Thema Erziehung etwas ändern müssen – und an sich selbst. Jetzt legen Sie das Buch nicht gleich weg – so schlimm wird es nicht. Im Gegenteil: Sie werden feststellen, dass Ihr Familienleben entspannter und fröhlicher wird. Sie müssen nicht mehr dauernd das Gleiche sagen, Sie werden weniger schimpfen, keifen oder schreien und endlich, endlich hört auch mal jemand zu. Wie alle Mütter und Väter besitzen Sie einen großen Fundus an Stärken und Fähigkeiten, und oft geht es nur darum, diese besser für die Erziehung der Kinder zu nutzen. Die erfreulichste Nebenwirkung werden Sie selbst spüren: Mutter und Vater zu sein fühlt sich leichter an.

Das klingt nach Machbarkeit. Ja, Kinder gut zu erziehen ist machbar. Aber es liegt in der Natur der Sache, dass im Familienleben nichts bleibt, wie es war. Was gestern noch gar kein Problem war, kann heute einen Wutanfall auslösen. Was gestern in Ordnung war, kann heute für Verärgerung sorgen. Von uns als Eltern wird viel Anpassungsvermögen verlangt. So bleibt die Erziehung unserer Kinder eine ständige Herausforderung. Sie ist machbar, gut machbar, doch leicht wird es nie sein.

Da Ihre Kinder, außer mit Ihnen und vielleicht einigen Verwandten, die meiste Zeit mit Erzieherinnen und den anderen Kindern im Kindergarten verbringen, drehen sich mehrere Beispiele um diese Welt, die so einen großen Anteil am Leben von Vorschulkindern hat. Und deswegen finden sich in diesem Buch immer wieder Kästen mit der Überschrift: „Hand in Hand mit dem Kindergarten“. Erzieherinnen sind meist die ersten Ansprechpartner, wenn es um Probleme mit den Kindern geht. Von ihrer Erfahrung hofft man zu profitieren. Dem habe ich in diesem Ratgeber Rechnung getragen, denn wer sonst macht so vielfältige Erfahrungen mit kleinen und schon etwas größeren Kindern und ihren Besonderheiten? Ebenso sind die Kästen „Bewährte Tipps von Eltern“ zu verstehen. In ihnen sind Erfahrungen anderer Mütter und Väter versammelt, von denen alle profitieren können.

Noch einige kurze Anmerkungen: Wenn hier von „Mutter“ oder „Vater“ die Rede ist, steht das stellvertretend für die wichtigsten Bezugspersonen. Das kann selbstverständlich auch die Oma oder jemand anders sein. Ebenso sind „Kindergarten“ oder „Kindertagesstätte“ in diesem Buch austauschbar, und mit dem Begriff „Erzieherin“ sind natürlich auch die (leider zu wenigen) „Erzieher“ gemeint.

Ulla Nedebock

Seit fast zwanzig Jahren mache ich täglich den Spagat zwischen Kindererziehung, Kinderbeglückung, selbstständiger Arbeit mit Termindruck, Ehefrau, Haushalt, Garten, Kindertaxi- und Einkaufsfahrten und der Versorgung diverser eigensinniger Hühner, Meerschweinchen und Kaninchen. Überdies sind wir mit unseren drei Kindern häufig umgezogen, und die Familie sollte der Hafen sein, in dem alle wieder Kraft tanken konnten. Ich wollte auch gerne so eine Mutter wie in der „Toffifee“-Werbung sein, die glücklich mit Mann und Kinderschar in einem aufgeräumten Wohnzimmer auf einem hell bezogenen Sofa ohne Schokoflecken sitzt und scheinbar sonst nichts zu tun hat.

In Wirklichkeit aber hat mich das Thema Kindererziehung immer wieder an mir zweifeln lassen. Und auch wenn ich vom heutigen Standpunkt aus sagen würde, dass wir als Familie eigentlich alles ganz gut hingekriegt haben, bin ich davor selbst heute nicht gefeit. Geholfen haben mir immer Gespräche mit Freunden, meinem Mann, Profis wie Erzieherinnen und Familientherapeuten sowie Menschen, die in Familienbildungsstätten oder ähnlichen Institutionen arbeiten. Diese Jahre haben Spuren hinterlassen, die nur Eltern an sich entdecken: Beim Abendessen in der Pizzeria schiebe ich die Rotweingläser zum Befremden unserer kinderlosen Freunde in die Mitte des Tisches, damit keiner sie umwirft – auch wenn die Kinder heute zu Hause geblieben sind. Ich habe ein fantastisches Gehör entwickelt – war es meine neue Lidschattenpalette oder die Dose mit den Haarklammern meiner Tochter, die gerade so laut gescheppert hat? Mein schlechtes Gewissen nagt an mir, wenn ich die Fußgängerampel bei Rot überquere, selbst wenn es drei Uhr nachts und weit und breit kein Mensch zu sehen ist.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842616806
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (Juli)
Schlagworte
Eltern-Ratgeber Erziehungs-Ratgeber Familien-Leben Grenzen setzen Kinder-Erziehung Kinder-Psychologie Konflikt-Lösung

Autor

  • Ulla Nedebock (Autor:in)

Ulla Nedebock ist eine erfolgreiche Ratgeberautorin zu Erziehungsfragen und hat über viele Jahre Mutter-Kind-Kurse geleitet. Zusammen mit weiteren Experten entwickelte sie für dieses Buch ein alltagstaugliches Konzept für alle Eltern, die auf der Suche nach praktischen Tipps und einem vernünftigen Umgang mit typischen Konfliktsituationen sind. Ulla Nedebock ist Mutter von drei Töchtern. Autorenwebsite: https://www.ullanedebock.com/
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Titel: Starke Kinder brauchen Regeln