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Chirurgie beim Kleinsäuger

Weichteiloperationen bei Kaninchen und Meerschweinchen. Zusatzmaterial online: Anamnesebogen und Nachsorgeempfehlung

von Dr. Milena Thöle (Autor:in) Dr. Yvonne Eckert (Autor:in)
250 Seiten

Zusammenfassung

Gerüstet von Anästhesie bis Zystotomie
Kleinsäuger sind voll im Trend und somit stehen auch Weichteiloperationen regelmäßig auf dem OP-Plan. Das Wissen über chirurgische Eingriffe bei Kaninchen und Meerschweinchen gehört heute zum Repertoire jedes modernen Kleintierpraktikers. Dieser Band der Reihe VET PRAXIS bietet wertvolles prä- intra- und postoperatives Grundlagenwissen sowie professionell aufbereitete und dokumentierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen der wichtigsten weichteilchirurgischen Eingriffe mit vielen Tipps und Tricks für die Praxis. Studenten und Berufsanfänger erhalten so einen anschaulichen Zugang zur Kleinsäugerchirurgie. Aber auch erfahrene Praktiker können sich schnell und unkompliziert über gängige und alternative OP-Techniken sowie mögliche Zugänge im Magen-Darm-, Harn-, und Geschlechtstrakt informieren.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Half Titelseite
  • Titelseite
  • Impressum
  • Inhaltsverzeichnis
  • Geleitwort
  • Vorwort
  • 1 Der kleinsäugergeeignete Operationsraum
  • 1.1 Chirurgische Instrumente
  • 1.2 Geräte und Monitoring
  • 1.3 Optische Vergrößerung
  • 1.4 Retraktoren
  • 2 Präoperatives Management
  • 2.1 Anamnese und Allgemeinuntersuchung
  • 2.2 Weiterführende Diagnostik
  • 2.2.1 Blutentnahme bei Kaninchen und Meerschweinchen
  • 2.3 Unterbringung und Akklimatisation
  • 2.4 Stabilisation kritischer Patienten
  • 2.4.1 Intravenöse Katheter bei Kaninchen und Meerschweinchen
  • 2.5 Prämedikation
  • 2.5.1 Sedativa
  • 2.5.2 Analgetika
  • 2.5.3 Anticholinergika
  • 2.5.4 Unterstützung des Magen-Darm-Traktes
  • 3 Anästhesie und Analgesie
  • 3.1 Allgemeinanästhesie
  • 3.1.1 Injektionsanästhesie
  • 3.1.2 Inhalationsanästhesie
  • 3.1.3 Sicherung der Atemwege
  • 3.1.4 Lokalanästhesie
  • 3.1.5 Intraoperatives Wärmemanagement
  • 3.1.6 Intraoperative Flüssigkeitssubstitution
  • 3.1.7 Beurteilung der Narkosetiefe
  • 3.1.8 Narkoseüberwachung
  • 3.1.9 Narkosezwischenfälle
  • 3.1.10 Narkoseprotokolle
  • 3.2 Analgesie
  • 3.2.1 Schmerzerkennung bei Kaninchen und Meerschweinchen
  • 3.2.2 Auswirkungen des Schmerzes
  • 3.2.3 Analgesie im Rahmen einer Operation
  • 3.2.4 Nichtsteroidale Antiphlogistika
  • 3.2.5 Metamizol
  • 3.2.6 Opioide
  • 4 Postoperatives Management
  • 4.1 Antagonisierung der Anästhetika und geeignete Unterbringung
  • 4.2 Postoperatives Wärmemanagement
  • 4.3 Postoperative Therapie
  • 4.4 Verzögerte Aufwachphase
  • 5 Nahtmaterial und Nahttechniken
  • 5.1 Anforderungen an das Nahtmaterial
  • 5.1.1 Fadenstärke
  • 5.1.2 Fadenmaterialien und -struktur
  • 5.1.3 Resorptionsverhalten der Fäden
  • 5.1.4 Nadeln
  • 5.2 Nahttechniken
  • 5.2.1 Einzelknopfhefte
  • 5.2.2 Sultansche Diagonalhefte
  • 5.2.3 Kürschnernaht
  • 5.2.4 Lembertnaht
  • 5.2.5 Intrakutannaht
  • 5.3 Komplikationen und Wundheilungsstörungen
  • 5.4 Alternative Materialien und Verfahren
  • 5.4.1 Gewebekleber
  • 5.4.2 Hautklammern
  • 5.4.3 Metallclips
  • 5.4.4 Elektrochirurgie
  • 6 Der abdominale Zugang
  • 6.1 Vorbereitung des Operationsfeldes
  • 6.2 Allgemeine Techniken
  • 6.3 Ausführung: Schritt für Schritt
  • 7 Der abdominale Situs – Kaninchen
  • 8 Der abdominale Situs – Meerschweinchen
  • 9 Operationen des Magen-Darm-Traktes
  • 9.1 Gastrotomie
  • 9.1.1 Indikationen
  • 9.1.2 Kontraindikationen
  • 9.1.3 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 9.1.4 Komplikationen
  • 9.1.5 Nachbehandlung
  • 9.2 Gastropexie
  • 9.2.1 Indikationen
  • 9.2.2 Kontraindikationen
  • 9.2.3 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 9.2.4 Komplikationen
  • 9.2.5 Nachbehandlung
  • 9.3 Obstruktiver Ileus – Operationstechnik ohne Eröffnung des Darms
  • 9.3.1 Indikation zur Operation
  • 9.3.2 Kontraindikationen
  • 9.3.3 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 9.3.4 Komplikationen
  • 9.3.5 Nachbehandlung
  • 9.4 Enterotomie
  • 9.4.1 Indikationen
  • 9.4.2 Kontraindikationen
  • 9.4.3 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 9.4.4 Komplikationen
  • 9.4.5 Nachbehandlung
  • 9.5 Lobektomie/partielle Hepatektomie
  • 9.5.1 Indikationen
  • 9.5.2 Kontraindikationen
  • 9.5.3 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 9.5.4 Komplikationen
  • 9.5.5 Nachbehandlung
  • 10 Operationen des Harntraktes
  • 10.1 Nephrotomie
  • 10.1.1 Indikationen
  • 10.1.2 Kontraindikationen
  • 10.1.3 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 10.1.4 Komplikationen
  • 10.1.5 Nachbehandlung
  • 10.2 Nephr(oureter)ektomie
  • 10.2.1 Indikationen
  • 10.2.2 Kontraindikationen
  • 10.2.3 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 10.2.4 Komplikationen
  • 10.2.5 Nachbehandlung
  • 10.3 Pyelolithotomie/Ureterotomie
  • 10.3.1 Indikationen
  • 10.3.2 Kontraindikationen
  • 10.3.3 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 10.3.4 Komplikationen
  • 10.3.5 Nachbehandlung
  • 10.4 Zystotomie
  • 10.4.1 Indikationen
  • 10.4.2 Kontraindikationen
  • 10.4.3 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 10.4.4 Komplikationen
  • 10.4.5 Nachbehandlung
  • 10.5 Urethrotomie
  • 10.5.1 Indikationen
  • 10.5.2 Kontraindikationen
  • 10.5.3 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 10.5.4 Komplikationen
  • 10.5.5 Nachbehandlung
  • 11 Operationen des Geschlechtstraktes
  • 11.1 Ovariohysterektomie beim Kaninchen
  • 11.1.1 Indikationen
  • 11.1.2 Kontraindikationen
  • 11.1.3 Alternativen zur chirurgischen Kastration
  • 11.1.4 Alternative Ovariektomie?
  • 11.1.5 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 11.1.6 Komplikationen
  • 11.1.7 Nachbehandlung
  • 11.2 Ovariohysterektomie beim Meerschweinchen
  • 11.2.1 Indikationen
  • 11.2.2 Kontraindikationen
  • 11.2.3 Alternativen zur chirurgischen Kastration
  • 11.2.4 Vorteile des abdominalen Zugangs gegenüber der Ovariektomie über die Flanke
  • 11.2.5 Nachteile des abdominalen Zugangs gegenüber der Ovariektomie über die Flanke
  • 11.2.6 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 11.2.7 Komplikationen
  • 11.2.8 Nachbehandlung
  • 11.3 Ovariektomie beim Meerschweinchen über die Flanke
  • 11.3.1 Indikationen
  • 11.3.2 Kontraindikationen
  • 11.3.3 Alternativen zur chirurgischen Kastration
  • 11.3.4 Vorteile des Zugangs über die Flanke gegenüber der medianen Laparotomie
  • 11.3.5 Nachteile des Zugangs über die Flanke gegenüber der medianen Laparotomie
  • 11.3.6 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 11.3.7 Komplikationen
  • 11.3.8 Nachbehandlung
  • 11.4 Kastration männlicher Kaninchen und Meerschweinche
  • 11.4.1 Indikationen
  • 11.4.2 Kontraindikationen
  • 11.4.3 Alternativen zur chirurgischen Kastration
  • 11.4.4 Unbedeckte Kastration männlicher Kaninchen
  • 11.4.5 Halbbedeckte Kastration bei männlichen Meerschweinchen
  • 11.5 Mastektomie
  • 11.5.1 Indikationen
  • 11.5.2 Kontraindikationen
  • 11.5.3 OP-Technik – Schritt für Schritt
  • 11.5.4 Komplikationen
  • 11.5.5 Nachbehandlung
  • Anhang
  • Anamnesebogen
  • Nachsorgeempfehlung
  • Literatur
  • Sachverzeichnis

Geleitwort

Kleinsäuger erfreuen sich stark zunehmender Beliebtheit in deutschen Haushalten und werden vermehrt in Tierarztpraxen vorgestellt. Kaninchen und Meerschweine werden nicht mehr nur als „Kindertiere“ gehalten, sondern haben neben oder anstelle von Hund und Katze in vielen Familien den Stellenwert eines Familienmitgliedes. Die Erwartungen der Tierhalter an Diagnostik und Operationen gehen inzwischen weit über Impfungen und Kastrationen hinaus. Sie wollen richtige Heimtiermedizin!

Die beiden Autorinnen sind bzw. waren langjährige Mitarbeiterinnen der Heimtierklinik der TiHo Hannover. Diese unter Prof. Michael Fehr 2006 gegründete (und bis dato geleitete) Klinik ist die einzige auf Kleinsäuger, Reptilien und Vögel spezialisierte Uniklinik in Deutschland. Mit dem Umzug 2009 ins neue Klinikum am Bünteweg konnte in dieser modernen Lehrklinik nicht nur die Ausbildung der Studenten in einem der Nachfrage entsprechenden Rahmen aufgebaut werden. Forschung und Lehre wurden weit über die Propädeutik hinaus zeitgemäß und vor allem praxisbezogen ausgebaut. In den vergangenen Jahren ist das Wissen über Krankheiten und die Behandlung unserer Kleinsäugerpatienten explosionsartig gewachsen. Vergleicht man nur mal die Patientenzahlen aus früheren Dissertation mit denen von heute, erkennt man nicht nur den Zuwachs an Erkenntnissen und Therapieformen, sondern auch die große Nachfrage aus der Praxis, von überweisenden Tierärzten und betroffenen Tierhaltern.

Erfreulicherweise ist dieses gesammelte Wissen aber nicht im hochmodernen Elfenbeinturm der TiHo geblieben! Durch Internships konnte interessierten Nachwuchskräften die Möglichkeit zur Spezialisierung auf Kleinsäugermedizin gegeben werden, die Klinik ist Weiterbildungsstätte für die Facharztausbildung und die Zahl der abgeschlossenen Dissertationen spricht für sich. Für mich als Praktiker ist aber an dieser Stelle besonders hervorzuheben, dass nicht zuletzt auch durch das persönliche Engagement der beiden Autorinnen dieser Fundus an Wissen, Techniken und Operationsverfahren an uns Praktiker in zahlreichen Publikationen, auf Kongressen und Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen weitergegeben wurde.

Dieses Buch ist durch seine Praxisnähe nicht nur ein akademisches Druckwerk für den Bücherschrank, sondern ein alltagstaugliches (Verzeihung!) Kochbuch, auf das wir Praktiker lange gewartet haben. Mit detaillierten „Schritt-für-Schritt“-Anweisungen tut sich für den „nachhilfebedürftigen“ Praktiker ein Quell an Fakten und Praxistipps für die tägliche Praxis auf. Nicht nur als Nachschlagewerk für Praxis und Klinik ist dieses Buch wichtig. Es ist auch ein großes medizinisches Vergnügen, dieses gut geschriebene und bebilderte Buch zu lesen! Eine weite Verbreitung in allen Fachkreisen, vor allem aber in den Haustierarztpraxen, ist ihm zu wünschen!

Meschede, im Oktober 2020

Dr. med. vet. Stefan Gabriel, Fachtierarzt für Heimtiere

Vorwort

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

warum auch immer Sie zu diesem Buch gegriffen haben, sei es aus einem großen speziellen Interesse für die Heimtiermedizin heraus oder einfach, weil Heimtiere zu Ihrem Hauptschwerpunkt, der Kleintierpraxis, einfach dazu gehören und Sie diesbezüglich Ihr Wissen erweitern wollen, wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Freude damit.

Schon zu unserer Studienzeit und auch später während unserer Fachtierarztausbildung fiel uns ein deutlicher Mangel an detaillierter, deutschsprachiger Literatur zum Thema Heimtierchirurgie auf. Nach einigen Jahren in der Heimtiermedizin wuchs in uns daher der Wunsch, anderen interessierten Kolleginnen und Kollegen gängige Operationstechniken bei Kaninchen und Meerschweinchen praxisorientiert zu vermitteln. Mit diesem Buch möchten wir unser erarbeitetes Wissen mit Ihnen teilen und Ihnen die Weichteilchirurgie bei Kaninchen und Meerschweinchen näherbringen.

Der Schwerpunkt des Werkes liegt darauf, verschiedene Weichteiloperationen Schritt für Schritt und mit Praxistipps versehen darzustellen. Auf Symptome, Ätiologien und Möglichkeiten der Diagnostik einzelner Krankheitsbilder wird vor der eigentlichen Operationstechnik näher eingegangen. Außerdem haben wir unter anderem die Grundlagen der Anästhesie und Analgesie, die Vor- und Nachsorge von Operationen, heimtiergeeignete Nahttechniken sowie den abdominalen Situs von Kaninchen und Meerschweinchen zusammengestellt und aufbereitet.

Wir hoffen sehr, dass Ihnen unser Buch im Praxisalltag die Durchführung von Operationen beim Kaninchen und Meerschweinchen erleichtert und Ihnen auch die vielleicht vorhandene Scheu vor der – im Studium doch meist stiefmütterlich behandelten – Heimtiermedizin nimmt. Auch unsere kleinsten Patienten verdienen von uns die bestmögliche tierärztliche Betreuung und wir wünschen uns, mit diesem Werk einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Heimtiermedizin zu leisten.

Danksagung

An dieser Stelle möchten wir uns vor allem bei unseren Ehemännern Hauke und Christoph und unseren Familien für ihre unermüdliche Unterstützung, sei es bei der Korrektur, der Kinderbetreuung oder auch nur durch das Ertragen der endlosen Abende am Schreibtisch, bedanken.

Unser besonderer Dank gilt Prof. Dr. Michael Fehr, Prof. Dr. Sabine Kästner, Dr. Phillip Schmierer, Dr. Lena Carolin Voigt sowie Dr. Stefan Gabriel für ihre fachliche Beratung und konstruktive Kritik an unserem Manuskript. Unseren Kollegen der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel sowie der Tierklinik Posthausen danken wir für ihre Hilfe bei der Abbildungserstellung. Herzlichen Dank auch an das Skills Lab der TiHo für die Bereitstellung der in Kapitel 5 verwendeten Nahtpads. Weiterhin danken wir der Tierklinik Posthausen für die Überlassung der im Buch enthaltenen Röntgen- und Ultraschallbilder.

Vielen Dank an Frau Martina Kunze für die gute Zusammenarbeit und das Lektorieren unseres Manuskriptes. Ein besonders großer Dank gilt Frau Sabine Poppe und der Schlüterschen Verlagsgesellschaft für die wunderbare und herzliche Betreuung während der Entstehungszeit dieses Buches und für die Möglichkeit, mit der Veröffentlichung dieses Werkes einen lang gehegten Traum in Erfüllung gehen zu lassen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

 

Posthausen und Hannover, im Oktober 2020

Milena Thöle und Yvonne Eckert

1 Der kleinsäugergeeignete Operationsraum

 

 

 

 

Aufgrund der geringen Körpergröße von Kaninchen und Meerschweinchen sind zur adäquaten Ausstattung für den kleinsäugergeeigneten Operationsraum (OP) nachfolgende Punkte besonders zu beachten: chirurgische Instrumente, erforderliche Geräte, Monitoring, optische Vergrößerung und der Einsatz von Retraktoren.

1.1 Chirurgische Instrumente

Der Großteil der Operationen bei Kaninchen und Meerschweinchen kann mit dem üblicherweise verfügbaren chirurgischen Instrumentarium durchgeführt werden. Kleine chirurgische Instrumente sind zu bevorzugen, z. B. aus der Humanmedizin: Pädiatrie, Ophthalmologie oder Gefäßchirurgie. Spezielle mikrochirurgische Instrumente werden unter entsprechender optischer Vergrößerung benutzt und sind meist optimal für Eingriffe bei Kaninchen und Meerschweinchen geeignet. Nachteile bei Nutzung von mikrochirurgischen Instrumenten sind die hohen Anschaffungskosten und die häufig fehlende Routine bei ihrer Anwendung.

Elektrochirurgische Geräte können zum Schneiden oder zur Blutstillung bei Kleinsäugern zum Einsatz kommen, Drahtelektroden sind zu bevorzugen. Zur Koagulation können vor allem Kugelelektroden oder bipolare Klemmen zur Koagulation einzelner Gefäße verwendet werden (image Kap. 5.4.4).

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Eingesetzte Gaze und Tupfer sollten klein sein oder entsprechend durch Zuschneiden angepasst werden, damit sie optimal in den kleinen Operationsfeldern genutzt werden können (image Abb. 1-1).

Standard-Besteck für Weichteiloperationen bei Kaninchen und Meerschweinchen (image Abb. 1-2):

circa 8 Tuchklemmen zur Befestigung des Abdecktuches (optional), z. B. Backhaus

Skalpellklingen (z. B. Nr. 15)

Skalpellgriff

Metzenbaumscheren klein und mittel

1 × Fadenschere gebogen

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Abb. 1-1 Beispiele für kleinsäugergeeignete Stieltupfer und Vlies-Wundkompressen unterschiedlicher Größe

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Abb. 1-2 Beispiel für kleinsäugergeeignete Instrumente für abdominale Weichteiloperationen: 2 Allis-Gewebefasszangen (1), 2 chirurgische Pinzetten (2), 2 anatomische Pinzetten klein und groß (3), 2 gerade Mosquitoklemmen klein und groß (4), 2 Tuchklemmen nach Jones (5), 1 Knopfsonde (6), 1 scharfer Löffel (7), 1 Metzenbaumschere (8), 1 Fadenschere (9), 1 Skalpellklinge Nr. 15 (10), 1 Skalpellgriff (11), 1 Nadelhalter nach Mayo-Hegar (12)

1 × Nadelhalter, z. B. nach Mayo-Hegar

1 × Knopfsonde

1 × Knopfkanüle

circa 4 chirurgische und anatomische Pinzetten

Klemmen, z. B. 6 Mosquitoklemmen gerade und gebogen, 8 Hirschhornklemmen, 1 Pean

2 × Gewebefasszangen, z. B. Allis

Autoren

  • Dr. Milena Thöle (Autor:in)

  • Dr. Yvonne Eckert (Autor:in)

Dr. med. vet. Milena Thöle ist Fachtierärztin für Heimtiere/Kleinsäuger und hat an der Tierärztlichen Hochschule Hannover studiert und promoviert. Von 2011 bis 2019 war sie in der Heimtierabteilung der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel der Tierärztlichen Hochschule Hannover tätig. Seit Anfang 2019 arbeitet sie als Oberärztin für Heimtiere und Exoten an der Tierklinik Posthausen. Dr. med. vet. Yvonne Eckert ist Fachtierärztin für Heimtiere/Kleinsäuger und hat an der Tierärztlichen Hochschule Hannover studiert und promoviert. Seit 2014 ist sie in der Heimtierabteilung der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel der Tierärztlichen Hochschule Hannover tätig.
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Titel: Chirurgie beim Kleinsäuger