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Einsamkeit überwinden - Freunde gewinnen

Schritt für Schritt Kontakte knüpfen und zurück ins Leben finden

von Silke Weinig (Autor:in)
200 Seiten

Zusammenfassung

Fast jeder fühlt sich irgendwann einmal einsam. Obwohl in letzter Zeit häufig von einer „Einsamkeitsepidemie“ die Rede ist, immer mehr Personen in Single-Haushalten leben und sich während der Corona-Lockdowns wohl fast jeder mehr Gemeinschaft wünschte, ist Einsamkeit ein sehr individuelles
Phänomen. Man kann sich einsam unter Menschen fühlen und
hochzufrieden alleine sein. In ihrem Ratgeber geht Silke Weinig dem Gefühl auf den Grund: Woher kommt meine innere Leere? Was kann ich tun, um mich von meinem Einsamkeitsgefühl zu befreien? Sie gibt ihren Leserinnen und Lesern verschiedene Fähigkeiten an die Hand, mit denen sie sich in ihrem eigenen Tempo hinaus in die Welt wagen und sich auf die Vielfalt der menschlichen Beziehungen einlassen können.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titelseite
  • Dedication
  • Inhalt
  • Herzlich willkommen!
  • Teil 1: Was ist Einsamkeit?
  • Die Facetten der Einsamkeit
  • Allein heißt nicht unbedingt einsam
  • Einsamkeit ist nicht per se schlecht
  • Einsame Phasen kommen und gehen
  • Symptome chronischer Einsamkeit
  • Wie entsteht Einsamkeit?
  • Wer ist am stärksten von Einsamkeit bedroht?
  • Sozialleben zwischen Arbeit und Alltag
  • Social Media: Segen oder Fluch?
  • Seelische und körperliche Auswirkungen von Einsamkeit
  • Innerer und äußerer Verschleiß
  • Warum gute Freundschaften so wichtig sind
  • Teil 2: Selbstreflexion – Was weiß ich über mich und meine Einsamkeit?
  • Starten wir mit uns!
  • Wie einsam bin ich eigentlich?
  • Wie viele Freunde braucht der Mensch?
  • Das Leben unter die Lupe nehmen
  • Negative Gefühle sind okay
  • Raus aus dem Stimmungstief
  • Ich und die anderen
  • Anpassungsfähigkeit und Selbstbehauptung
  • Was wünsche ich mir von anderen?
  • Was für ein Freund bin ich?
  • Mehr Selbstfürsorge im Alltag
  • Selbstliebe durch Achtsamkeit und Ruhe
  • Die Rolle der Ernährung
  • In acht Schritten zu mehr Optimismus
  • So formen Sie negative Erinnerungen um
  • Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken
  • So werden Sie jeden Tag ein bisschen mutiger
  • Schluss mit dem Vergleichen
  • Adieu, Selbstsabotage!
  • Ich will etwas verändern
  • Wie entsteht Sympathie?
  • Die eigene Persönlichkeit
  • Das Zürcher Ressourcen Modell
  • Teil 3: EASE – Kontrolle über das eigene Leben zurückgewinnen
  • Extend yourself: Erweitern Sie Ihren Aktionsradius
  • Die Kraft des Gebens
  • Eine Partnerschaft schützt nicht vor Einsamkeit
  • Alte Freundschaften wiederbeleben
  • Freundschaft trotz großer Distanz
  • Action plan: Planen Sie Ihre nächsten Schritte
  • So gelingt der erste Schritt
  • Die Bedeutung des Small Talk
  • So überwinden Sie die Angst vor dem Scheitern
  • Selection – Wählen Sie Qualität vor Quantität!
  • So hält man Freundschaften lebendig
  • Kommunikation ist der Schlüssel in schwierigen Zeiten
  • Woran man merkt, dass es nicht (mehr) passt
  • Expect the best – Erwarten Sie das Beste!
  • So üben Sie sich in Geduld
  • So bleiben Sie mental stark
  • So gehen Sie mit Ablehnung und Kritik um
  • Kleine Übungen für den Notfall
  • Nur Mut
  • Herzlichen Dank
  • Literatur
  • Impressum

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich fühle mich immer mal wieder einsam, dabei bin ich sehr gerne allein und kann mich gut mit mir selbst beschäftigen. In der Vergangenheit habe ich mich daher oft gefragt, was Einsamkeit ist. Woher kommen diese Gefühle, obwohl ich weiß, dass es Menschen gibt, die mich schätzen und mögen?

In der Bibel steht: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“ – Und, es stimmt: Einsamkeit ist wirklich kein schöner Zustand. Gemäß einer Langzeitstudie in 78 Ländern nimmt die Einsamkeit weltweit zu und betrifft immer mehr Menschengruppen. In Deutschland ist die Einsamkeitsquote bei den 45- bis 84-Jährigen zwischen 2011 und 2017 um rund 15 Prozent gestiegen, innerhalb einzelner Altersgruppen sogar um 59 Prozent. Großbritannien hat im Januar 2018 als erstes Land ein Ministry of Loneliness (dt. Ministerium für Einsamkeit) eingerichtet, und auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung erscheint Einsamkeit als eine politisch anzugehende Aufgabe.

Mit den Lockdowns während der Corona-Pandemie rückt das Thema Einsamkeit immer wieder in den Fokus. Herrscht, wie Manfred Spitzer in seinem Bestseller „Einsamkeit. Die unerkannte Krankheit“ schreibt, tatsächlich eine Einsamkeitsepidemie? Anzeichen dafür gibt es auf den ersten Blick viele: Wir leben in einer Gesellschaft, in der der Individualismus zunimmt, immer mehr Personen in Singlehaushalten leben, die sozialen Kernnetzwerke kleiner werden, die Menschen weniger Kinder haben und gleichzeitig immer älter werden.

Doch ganz so einfach ist es nicht. Zum einen gibt es aktuelle Studien, die besagen, dass wir nicht einsamer sind als vorherige Generationen. Zum anderen ist Einsamkeit ein sehr individuelles Phänomen. So ist sie nicht an die An- oder Abwesenheit von Menschen gebunden. Man kann sich unter Menschen einsam fühlen und hochzufrieden allein sein.

Es gibt allerdings auch gute Nachrichten: Einsamkeit ist kein unüberwindbares Schicksal! Studien belegen, dass man sich von Einsamkeit erholen und befreien kann. Manchmal muss man nur an einer kleinen Stellschraube drehen, und das ungute Gefühl verflüchtigt sich.

Hierzu braucht es eine detaillierte Auseinandersetzung mit der eigenen Einsamkeit: Was ist der Grund für die innere Leere? Warum fühlen wir uns einsam? Liegt es tatsächlich an den (fehlenden) Menschen, die uns umgeben? Wieso reichen die Sozialkontakte scheinbar nicht mehr aus – weder in ihrer Anzahl noch in ihrer Tiefe? Wissen wir überhaupt, was wir uns von unseren Beziehungen wünschen? Worum geht es uns wirklich, wenn wir davon sprechen, dass wir uns einsam fühlen? Und wenn wir das einmal herausgefunden haben – wie gehen wir dann vor, um etwas zu verändern? Um all diese Fragen zu klären, möchte ich mit Ihnen folgenden Weg beschreiten:

Teil 1: Lassen Sie uns zunächst ganz sachlich an die Einsamkeit herangehen. Was jetzt vielleicht nach trockener Theorie klingt, beinhaltet bereits erste Schritte hin zur Selbstreflexion. Je mehr Sie über Einsamkeit wissen – wie sie entsteht, was sie verstärkt und begünstigt –, desto besser können Sie mit und an ihr arbeiten. Das ermöglicht bereits die Entwicklung erster Lösungsideen.

Teil 2: Lassen Sie uns gemeinsam weiter in die Tiefe gehen, um uns selbst, unser Einsamkeitsgefühl und unsere Sehnsucht nach Gemeinschaft und Verbundenheit zu verstehen. Was will ich wirklich? Was wünsche ich mir von den anderen? Was kann und will ich selbst geben? Die Antworten hierzu bilden die Basis, um innere Einsamkeit zu verstehen und schließlich überwinden zu können.

Einen besonderen Fokus lege ich dabei auf Selbststärkung. Denn wenn wir unser Ich von innen heraus stärken, dann unterstützt uns das auf mehreren Ebenen: Wir fühlen uns sicher und sind zudem in der Lage, aus den vielen kleinen Lichtblicken des Alltags Kraft, Zuversicht und Optimismus zu schöpfen. Das macht uns wiederum sympathischer und lebensfroher und erleichtert zwischenmenschliche Beziehungen.

Dieser Schritt ist umso wichtiger, wenn Sie sich im Laufe der Zeit zu sehr an den Zustand der Einsamkeit gewöhnt haben und glauben, einem unausweichlichen Schicksal ausgesetzt zu sein. Oder wenn Sie durch einen Schicksalsschlag eine immense Veränderung erleben und plötzlich Halt, Schutz und Geborgenheit verlieren.

Teil 3: Lassen Sie uns aktiv die Kontrolle über das eigene Leben zurückgewinnen und zurück ins Sozialleben finden. Meine Empfehlungen basieren hierbei auf dem EASE-Ansatz des US-amerikanischen Psychologen und Einsamkeitsforschers John Cacioppo. Das englische Verb ease bedeutet so viel wie „Erleichterung“ oder „Linderung“. Es geht bei diesem Ansatz also darum, das Gefühl der Einsamkeit in den Griff zu bekommen und die negativen Auswirkungen des Alleinseins zu lindern. Die einzelnen Buchstaben des Akronyms EASE wiederum stehen für extend yourself (den Radius erweitern), action plan (aktiv werden), selection (selektieren) und expect the best (das Beste erwarten).

Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Mensch über die Ressourcen und Fähigkeiten verfügt, die es braucht, um dauerhaft zufrieden zu sein, Ziele zu erreichen, Herausforderungen zu meistern und das Leben zu genießen!

Oftmals reicht es schon aus, einige wenige Stellschrauben neu zu justieren. Suchen Sie sich aus dem bunten Werkzeugkasten in diesem Buch die für Sie passenden Instrumente aus und wagen Sie sich in Ihrem Tempo Schritt für Schritt hinaus in die Welt. Ich weiß selbst, dass das nicht immer einfach ist und manchmal Überwindung kostet, aber ich weiß auch, dass es funktioniert und Ihre Bemühungen belohnt werden.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen, gewinnbringende Erkenntnisse und gutes Gelingen!

Ihre

TEIL 1: WAS IST EINSAMKEIT?

Einsamkeit – da ist man allein und fühlt sich schlecht. Grob zusammengefasst mag das stimmen, bei genauerem Hinsehen wird jedoch deutlich, dass Einsamkeit viele Facetten hat. Selbstverständlich können Sie direkt zu den hinteren Praxiskapiteln wechseln, dennoch möchte ich Sie einladen, sich zunächst rein sachlich mit der Thematik zu befassen – denn jede Information über Einsamkeit und darüber, wie sie entsteht und sich auf Körper und Geist auswirkt, wird Sie dem Kern Ihres persönlichen Anliegens näherbringen.

Die Facetten der Einsamkeit

In der Psychologie wird Einsamkeit als das wahrgenommene Missverhältnis zwischen den gewünschten Beziehungen und den tatsächlich vorhandenen Beziehungen bezeichnet. Es ist im Prinzip die Feststellung, dass man sich gerne jemandem anvertrauen möchte, aber niemanden zum Reden hat. Dabei handelt es ich um ein subjektives Gefühl, das häufig mit traurigen bis hin zu depressiven Gefühlen verbunden ist und sich darin nachhaltig vom Gefühl des Alleinseins unterscheidet.

Alleinsein beschreibt dagegen den objektiven Zustand, keine Menschen um sich herum zu haben. Dieser Zustand kann zum einen bewusst gesucht werden und zum anderen mit positiven Gefühlen verbunden sein. Viele Menschen genießen das Alleinsein, ohne sich einsam zu fühlen, und nicht wenigen reicht ein einziger guter Freund aus.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842642492
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (März)
Schlagworte
Alleinsein Allein sein Freundschaft Ablehnung Selbstfürsorge Lebenshilfe Beziehungen mentale Stäre Sozialleben Selbstsabotage

Autor

  • Silke Weinig (Autor:in)

Silke Weinig ist Coach, Trainerin und Bloggerin. In ihrer Arbeit befähigt sie Menschen darin, ihre individuellen Stärken zu entwickeln, um das Leben zu führen, das sie sich wünschen. Bei der Beratung kommen ihr ihre mehrjährigen internationalen Erfahrungen in verschiedenen Positionen, ihre psychologische Ausbildung und ihr ausgeprägtes Einfühlungsvermögen zugute. Neben Coachings führt sie auch Persönlichkeitsanalysen durch und gibt Seminare und Workshops zu Selbstmanagement, Potenzialentfaltung, Kommunikation und Konfliktmanagement sowie Burnout-Prophylaxe und Stressmanagement.
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Titel: Einsamkeit überwinden - Freunde gewinnen