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Der Anti-Stress-Ratgeber für Pflege- und Betreuungskräfte

So bewältigen Sie berufliche Belastungen. Die besten Strategien für mehr Gelassenheit im Job

von Margarete Stöcker (Autor:in)
160 Seiten
Reihe: Pflege Praxis

Zusammenfassung

Corona hat die Belastung unter den Pflege- und Betreuungskräften noch verstärkt. Wertschätzung und Unterstützung am Arbeitsplatz helfen zwar. Doch letztlich hat
es jede Pflege- und Betreuungskraft zum großen Teil
selbst in der Hand, wie sie mit dem beruflichen Druck
umgeht.
Der Stress wird nie verschwinden, aber er lässt sich
mindern! Dieses Buch legt dazu den Fokus auf die
„Selbstwirksamkeit“ – dahinter steht die Überzeugung,
dass sich selbst schwierigste Herausforderungen
durch eigenes Handeln wirkungsvoll meistern lassen.
Margarete Stöcker beschreibt kompakt eine Fülle
von effektiven Methoden zur Stressreduktion:
Stressimpfungsprogramme, Verhaltensänderungen (Shaping, Chaining), neue Verhaltensweisen (mit Rollenspielen),
Veränderungen dysfunktionaler Gedanken,
gesunder Schlaf, Methoden der Entspannung und der Achtsamkeit.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titelseite
  • Impressum
  • Inhalt
  • Danke
  • Vorwort
  • 1 Pflege – ein Beruf mit Wirkungen und Nebenwirkungen
  • 1.1 Die Gegenwart in der stationären Pflege
  • 1.2 Hintergründe und Rahmenbedingungen
  • 1.2.1 Wandel der Gesundheitsbranche und der Pflegeeinrichtungen
  • 1.2.2 Die Ist-Situation in der Gesundheitsbranche der Pflegeeinrichtungen
  • 1.3 Die Berufsgruppe der Pflegenden
  • 1.3.1 Pflegefachkräfte
  • 1.3.2 Pflegekräfte
  • 1.4 Die Berufsgruppen des Sozialen Dienstes und Betreuungskräfte
  • 1.4.1 Berufsgruppen des Sozialen Dienstes
  • 1.4.2 Berufsgruppe Betreuungskräfte
  • 2 Das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung
  • 2.1 Der Weg zu mehr Selbstwertgefühl
  • 2.1.1 Entdecken Sie Ihre positiven Eigenschaften
  • 2.1.2 Legen Sie eine Schatzkiste an
  • 2.2 Eine kleine Anleitung fürs Selbstcoaching
  • 2.2.1 Schaffen und verstärken Sie Ihre Körperanker
  • 2.2.2 Machen Sie aus Ihren Träumen konkrete Ziele
  • 2.2.3 Gehen Sie konstruktiv mit Kritik um
  • 2.3 Selbstwirksamkeitserwartung und Pflege
  • 2.4 Selbstwirksamkeitserwartung im Sozialen Dienst/ in der Betreuung
  • 3 Stress, Arbeitsbezogenheit und Arbeitssucht
  • 3.1 Arbeitsbedingter Stress
  • 3.2 Kurzer Ausflug in die Stressforschung
  • 3.3 Belastungsfaktoren als Ursachen von Stress
  • 4 Unverzichtbar: die gute Prävention
  • 4.1 Die Verhältnisprävention
  • 4.2 Verhaltensprävention
  • 5 Die Verhaltensprävention
  • 5.1 Checken Sie Ihr Risikoverhalten
  • 5.2 Entspannung muss sein
  • 5.3 Stressimpfungsprogramme
  • 5.3.1 Verhaltensänderungen durch Shaping und Chaining
  • 5.3.2 Rollenspiel zum Einüben neuer Verhaltensweisen
  • 5.3.3 Dysfunktionale Gedanken verändern
  • 5.4 Besser schlafen
  • 5.4.1 Entdecken Sie, was Sie wirklich möchten
  • 5.5 Entspannungsmethoden für jeden Tag
  • 5.5.1 Die Progressive Muskelrelaxation
  • 5.5.2 Autogenes Training
  • 5.5.3 Fantasiereisen
  • 5.5.4 Meditation
  • 5.5.5 Yoga Nidra
  • 5.6 Bewusst atmen
  • 5.7 Achtsamkeitsübungen
  • 5.7.1 Achtsamkeitsmeditation
  • 5.7.2 Weitere Achtsamkeitsübungen
  • 5.7.3 Body-Scan
  • 5.8 Entspannungsverfahren mit Bewegung
  • 5.8.1 Hatha-Yoga
  • 5.8.2 Qi-Gong
  • 5.8.3 Die Fünf Tibeter
  • 5.8.4 Pilates
  • 5.9 Mandala
  • 5.10 Für die schnelle Entspannung zwischendurch
  • 5.10.1 Klopfen Sie den Stress ab
  • 5.10.2 Aktivieren Sie die Thymusdrüse
  • 5.10.3 Progressive Muskelrelaxation im Stehen
  • 5.11 Beruhigende Massagen
  • 5.12 Lachen Sie doch mal!
  • 5.13 Spielen Sie wieder
  • 5.14 Bewegen Sie sich
  • 5.14.1 Feldenkrais
  • 5.15 Heute schon getrommelt!
  • 5.16 Nutzen Sie die Kraft der Düfte
  • 5.16.1 Genussinstruktion »Duft-Erlebnis-Rausch«
  • 5.17 Netzwerken tut gut!
  • 6 Die Verhältnisprävention
  • 6.1 Verringern Sie Stressoren
  • 6.2 Passen Sie das Qualitätsmanagement an
  • 6.3 Achten Sie auf adäquate Arbeitsumgebung
  • 6.4 Gestalten Sie Übergaben, Besprechungen und Fallbesprechungen effizienter
  • 6.5 Ernährungsmanagement für alle
  • 6.6 Achten Sie aufs Miteinander
  • 7 Umsetzung: Das betriebliche Gesundheitsmanagement
  • 8 Exkurs: SARS-CoV-2
  • 9 Und jetzt sind Sie dran…
  • Literatur
  • Register

Danke

Dank an das Team der Schlüterschen Verlagsgesellschaft, besonders an Claudia Flöer von Text & Konzept Flöer, für die Begleitung, an Sie, liebe Leser*innen, denn kein Buch kann ohne Leser*innen existieren. Danke an Markus Binz für die Genehmigungen zum Abdruck der Abbildungen der 5 Tibeter (fotografiert von Ulrich Landsherr).

Ein ganz besonderer Dank gebührt meinem Mann sowie meinem Sohn, die mir stets motivierend und unterstützend zur Seite standen.

Vorwort

Wer ist der wichtigste Mensch in Ihrem Leben? Vielleicht antworten Sie jetzt spontan: »Meine Kinder, mein*e Partner*in und/oder meine Familie«. Sie sollten jedoch antworten, dass Sie selbst der wichtigste Mensch in Ihrem Leben sind. Denn wenn Sie auf sich nicht achten, können Sie andere – auch Ihre Familie – nicht stützen. Jede Mutter, die mit ihren Kindern eine Flugreise macht, hört bei der Sicherheitseinweisung, dass im Falle eines Druckabfalls die Sauerstoffmasken herunterfallen und sie sich zunächst selbst die Maske aufsetzen müsse und dann erst die Kinder versorgen solle. Macht sie das nicht, kann es sein, dass sie dazu nicht mehr in der Lage ist. Es geht nicht um Egoismus, wenn es um Sie selbst geht, sondern um Selbstfürsorge.

Den ersten Schritt sind Sie schon gegangen: Sie haben dieses Buch gekauft (danke!) oder ausgeliehen (immer eine gute Idee!). Der zweite ist: Sie lesen diese Zeilen. Nun steht nur noch der dritte entscheidende Schritt aus: Sie setzen die Empfehlungen, Tipps und Ideen zur Stressreduktion auch um. Das ist der entscheidende Schritt. Alle Angebote sind selbstverständlich Empfehlungen. Erst wenn Sie sie ausprobieren, können Sie feststellen, ob diese Maßnahmen etwas für Sie sind. Wenn Sie sich ein Kochbuch kaufen und es nur ins Bücherregal stellen, werden Sie davon auch nicht satt. Sie müssen die Rezepte lesen, etwas daraus kochen und essen. Nach dem gleichen Prinzip wenden Sie bitte auch meine Empfehlungen an. Bleiben Sie dran! Dies Buch soll Ihr Begleiter für eine erfolgreiche Selbstfürsorge werden.

Jedoch ersetzt dieses Buch keinen Arzt, Therapeuten oder Coach. Entspannungsverfahren haben auch »Kontraindikationen«, die ernst genommen werden müssen. Doch zunächst starte ich mit einem theoretischen Teil. Ich gebe Ihnen Hintergrundinformationen zum Thema Pflegeberufe bzw. zum Erleben von Stress. Die Komplexität der beruflichen und (privaten) Aufgaben nimmt kontinuierlich zu. Immer mehr Arbeit verteilt sich auf immer weniger Schultern.

Seit vielen Jahren bin ich im Bereich der Pflege tätig, als Krankenschwester, heute Kranken- und Gesundheitspfleger genannt, als Fachkrankenschwester für Psychiatrie, in Leitungsfunktion in der stationären Pflege und als selbstständige Referentin für Einrichtungen des Gesundheitswesens. Ich kenne zahlreiche Facetten der Pflege und Betreuung. Jeder Tätigkeitsbereich hat seine Besonderheiten und Herausforderungen, seine Freuden und Belastungen. Der Pflegeberuf ist ein sehr anspruchsvoller und vielseitiger Beruf. Pflegebedürftige brauchen dringend fachliche und empathische professionell Tätige, damit sie gut versorgt und begleitet werden. Kurzum: Sie brauchen Menschen wie Sie. Jedoch kann nicht bearbeiteter Druck und erlebter Stress dazu führen, im schlimmsten Fall diesen Beruf zu verlassen und/oder selbst zu erkranken. Somit war es naheliegend, mich des Themas Stress zu stellen und Ihnen Möglichkeiten der Neubewertung, der Ver- und/ oder Bearbeitung vorzustellen.

Im Vordergrund der theoretischen Beschreibungen steht die stationäre Langzeitpflege, jedoch sind alle Angebote grundsätzlich für alle Akteure im Gesundheitswesen zu verstehen, in Einrichtungen, ambulanten Diensten und Krankenhäusern. Zu den Akteuren gehören die Mitarbeiter*innen der Pflege, Betreuung, des Sozialen Dienstes, von Hauswirtschaft, Verwaltung, Reinigung und alle weiteren Mitarbeiter*innen des Gesundheitssystems.

Bis zum vierten Kapitel erfahren Sie theoretisches Hintergrundwissen. Dazu gehört die Entwicklung der Pflege und der Einrichtungen der Langzeitpflege. Was das Thema Stress angeht, erfahren Sie, dass es verschiedene Sichtweisen gibt und wie Stress im Körper physiologisch abläuft. Nach einer Vorstellung von Verhaltens- und Verhältnispräventionen geht es ab Kapitel fünf ganz praktisch mit vielen Maßnahmen weiter.

Sie finden in diesem Buch viele Praxisberichte von Mitarbeiter*innen verschiedener Berufsgruppen und aus unterschiedlichen Aufgabenbereichen. Ich habe viele Gespräche geführt und nicht immer ging es dabei nur um positive Erfahrungen. Jedoch waren die meisten Erfahrungen für die Gesprächspartner*innen angenehm und gewinnbringend.

»Mir fällt immer wieder zwischendurch ein, was alles gemacht werden müsste, aber dann geht es wieder weiter. Es sind ja auch die vielen Kleinigkeiten, Ordnung in den Zimmern machen (...) Wir sind einfach zu wenig, wir brauchen zwei Leute mehr.«1 Dieses Zitat einer Altenpflegerin stammt aus dem Jahre 2003. 19 Jahre später beherrschen die Themen Pflegenotstand, Zeitnot, Stressbelastung, Überforderung und Berufsausstieg das Gesundheitssystem nach wie vor. Wer soll sich um unsere »Alten« kümmern? Arbeitsüberbelastung im Pflege- und Beschäftigungsberuf! Täglich sind derartige Meldungen in sozialen Medien und in öffentlichen Nachrichtensektoren zu lesen und zu hören. Belastungen am Arbeitsplatz in der Pflege nehmen kontinuierlich zu, beispielsweise dadurch bedingt, dass sich Aufgaben zunehmend verdichten und Anforderungen in immer kürzerer Zeit erledigt werden müssen. Zudem steigt die Zahl der pflegebedürftigen Menschen (image Abb. 1).

Experten erwarten in Deutschland bis zum Jahr 2060 einen weiteren Anstieg an Pflegebedürftigen auf 4,53 Millionen Menschen. Daraus lässt sich schließen, dass sich im Zuge dieser Problematik die Versorgungsengpässe noch verstärken können und dass, vor allem im Hinblick auf den bereits bestehenden Pflegefachkräftemangel, die Zahlen weiter steigen können. Die in der Abbildung 2 dargestellte Prognose des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass der Bedarf an stationären Pflegekräften kontinuierlich wächst. Es wird prognostiziert, dass der Pflegemangel bis zum Jahr 2035 schätzungsweise auf knapp 500.000 offene Stellen für Pflegekräfte ansteigen wird2 (image Abb. 2).

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Abb. 2: Prognostizierter Bedarf an stationären Pflegefachkräften in Deutschland bis 2035 (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/172651/umfrage/bedarf-an-pflegekraeften-2025/)

Diese Tendenz lässt die Aussage zu, dass sich die Arbeit weiterhin verdichten wird. Das nicht ausreichend vorhandene Personal erfährt zusätzliche Anforderungen. Das bedeutet, zu den steigenden Belastungsfaktoren wie die zunehmenden Pflege- und Betreuungsaufgaben bei gleichzeitig immer knapper werdenden Zeitressourcen und großen körperlichen Anstrengungen kommen weitere Faktoren hinzu. Dazu gehören beispielsweise unklar definierte Arbeitsaufträge sowie eine geringe berufliche Anerkennung. Wie empfinden Personen, die in der stationären Pflege tätig sind, diesen Druck im Rahmen ihrer täglichen Arbeit? Wie erleben sie Stress? Verfügen sie über eine Überzeugung, schwierige Anforderungssituationen mit den vorhandenen Kompetenzen bewältigen zu können?

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842691322
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (Mai)
Schlagworte
Achtsamkeit Altenpflege Beruf Berufsleben Entspannung Meditation Pflegekräfte Stress Wertschätzung

Autor

  • Margarete Stöcker (Autor:in)

Margarete Stöcker ist Krankenschwester und Fachkrankenschwester für Psychiatrie, Dipl. Pflegewirtin und Master of Arts im Gesundheitswesen, Master of Science Gesundheitspsychologie, Heilpraktiker für Psychotherapie, Mimikresonanz®Trainer und Coach; Inhaberin des Bildungsinstitutes Fortbildungvorort für Inhouse-Schulungen für Gesundheitsberufe.
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Titel: Der Anti-Stress-Ratgeber für Pflege- und Betreuungskräfte