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Management in der ambulanten Pflege

Besser organisieren - sicherer führen

von Karla Kämmer (Autor:in) Jürgen Link (Autor:in)
176 Seiten

Zusammenfassung

Jahr um Jahr gründen sich mehr ambulante Pflegedienste – der Wettbewerb wird härter, v. a. jener um gutes Personal. Mit den neuen Qualitätsprüfungs-Richtlinien (QPR) stehen auch die Kunden plötzlich im Fokus einer Qualitätsprüfung. Und das sind nur zwei Faktoren, die Manager*innen in der ambulanten Pflege im Blick haben müssen. Gut, wenn es dann ein kompaktes Nachschlagewerk gibt.
Die 3., aktualisierte Auflage dieses Buches behandelt darüber hinaus viele weitere Aspekte der täglichen Arbeit: vom richtigen Führungsstil über die Personaleinsatzplanung bis zur Aufbauorganisation. Kurzum: Sie bietet das verlässliche Basiswissen für Neueinsteiger und Profis.
Mit diesem Standardwerk ist der gute Rat immer nur eine Seite entfernt. Im Fokus stehen dabei die Anforderungen durch das erste und zweite Pflegestärkungsgesetz, die sogenannte Pflegereform. Denn: Wirtschaftlicher Erfolg ist eine Frage des soliden und aktuellen Wissens.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titelseite
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Einführung: Manager*in in der ambulanten Pflege – zum Erfolg verdammt/berufen
  • 1 Die Erfolgskriterien im Management – und der Mensch zählt doch!
  • 1.1 Erfolgskriterium Nr. 1: die emotionale Intelligenz
  • 1.2 Erfolgskriterium Nr. 2: das gemeinsame Ziel
  • 1.3 Erfolgskriterium Nr. 3: der richtige Führungsstil
  • 1.4 Erfolgskriterium Nr. 4: Wertschätzung
  • 1.5 Erfolgskriterium Nr. 5: Vertrauen
  • 1.6 Erfolgskriterium Nr. 6: Kommunikation
  • 1.6.1 Übergabegespräche und Übergabebuch
  • 1.6.2 Dienstbesprechungen
  • 1.6.3 Arbeitsgruppen und Qualitätszirkel – gelebte Teilnahme
  • 2 Die Basis der ambulanten Pflege – Mitarbeitende finden & bind
  • 2.1 Personalgewinnung und Einarbeitung
  • 2.1.1 Die Auswahl
  • 2.1.2 Das Vorstellungsgespräch
  • 2.1.3 Die Einarbeitung
  • 2.2 Teamentwicklung
  • 2.3 Beteiligung der Mitarbeitenden an strategischen Entscheidungen
  • 2.4 Mitarbeitergespräche
  • 2.4.1 Beurteilen und bewerten
  • 2.4.2 Zielvereinbarungen mit Mitarbeitenden
  • 2.4.3 Unterstützung durch Coaching und Supervision
  • 2.4.4 Ethische Fallbesprechungen zur Entscheidungsfindung
  • 3 Das Qualitätsmanagement – vor allem eine Frage der Organisation
  • 3.1 Qualitätsbegriff und Maßstäbe
  • 3.2 Das Qualitätsmanagement-Handbuch
  • 3.3 Die Qualitätssicherung – extern und intern
  • 3.4 Beschwerdemanagement als Qualitätssicherung
  • 3.4.1 Fehlerkultur
  • 3.4.2 Aufbau und Bedeutung eines Beschwerdemanagements
  • 3.4.3 Die lernende Organisation
  • 4 Die Personaleinsatzplanung – vom effektiven Einsatz und der spitzen Kalkulation
  • 4.1 Ziele eines effektiven Personaleinsatzes
  • 4.1.1 Die Klientenversorgung
  • 4.1.2 Die Mitarbeiterzufriedenheit
  • 4.1.3 Die rechtlichen Vorgaben
  • 4.1.4 Die Wirtschaftlichkeit
  • 4.1.5 Wie viel Overhead ist notwendig?
  • 4.1.6 Administrative Tätigkeiten
  • 4.1.7 Brutto- und Nettoarbeitszeit, Ausfallzeiten
  • 4.1.8 Der Personalmix
  • 4.2 Die solide Urlaubsplanung
  • 4.3 Vorausschauende Fortbildungsplanung
  • 4.4 Rechtliche Rahmenbedingungen des Personaleinsatzes
  • 4.4.1 Gesetze zum Schutz der Mitarbeitenden
  • 4.5 Dienst- und Tourenplanung
  • 4.5.1 Der Dienstplan als zentrale Steuerungsachse
  • 4.5.2 Die Tourenplanung
  • 4.5.3 Wenn die Planung auf die Wirklichkeit trifft
  • 4.5.4 Wie ist es gelaufen? – Die retrospektive Betrachtung des Personaleinsatzes
  • 5 Die Aufbauorganisation – wie viel Pflege soll bei den Kund*innen ankommen?
  • 5.1 Schaffen Sie sinnvolle Arbeitsabläufe
  • 5.2 Alles digital – EDV in der ambulanten Pflege
  • 5.3 Betriebswirtschaftliches Knowhow und Controlling
  • 5.3.1 Was heißt eigentlich »Wirtschaftlichkeit«?
  • 5.3.2 Budget und Budgetverantwortung
  • 5.3.3 Von »Gewinnen« und »Verlusten«
  • 5.3.4 Was sind Kosten?
  • 5.3.5 Erlöse
  • 5.3.6 Abschreibungen
  • 5.3.7 Fremdleistungen
  • 5.3.8 Kennen Sie Kennzahlen?
  • 5.3.9 »Controlling« hat mit Kontrolle nicht unbedingt etwas zu tun
  • 5.3.10 Wirtschaftsplanung
  • 5.3.11 Die Erlösplanung
  • 5.3.12 Die Kostenplanung
  • 5.4 Knowhow ist zum Teilen da
  • 5.5 Wirtschaftlich steuern, aber richtig
  • 5.5.1 Personalkosten steuern
  • 5.5.2 Sachkosten steuern
  • 5.5.3 Abrechnung mit Klient*innen und Kostenträgern
  • 6 Perspektiven für die ambulante Pflege
  • 6.1 Pflegebedürftigkeit in Deutschland
  • 6.2 Veränderungen in Familienstrukturen – Auswirkungen auf ambulante Pflege
  • 6.3 »Ambulant vor stationär« – die Variationen werden größer
  • 6.4 Pflegestärkungsgesetz I
  • 6.5 Die Pflegestärkungsgesetze II und III
  • 6.5.1 Das Begutachtungsinstrument (BI)
  • 6.5.2 Auswirkungen auf die Praxis
  • 6.6 Pflege ambulant – ambulant betreute Wohngemeinschaften & Co.
  • 7 Management ambulant – Personal + Klient*innen + Zufriedenheit = Erfolg
  • 7.1 Merkmale erfolgreicher ambulanter Pflegedienste
  • 7.2 Passende Leistungen sind immer individuell
  • 7.2.1 Behandlungspflege nach dem SGB V
  • 7.2.2 Die pflegerischen Leistungen nach dem SGB XI
  • 7.2.3 Betreuungs- und Entlastungsleistungen
  • 7.2.4 Verhinderungspflege
  • 7.2.5 Pflegeberatungsbesuche nach § 37 Abs. 3 SGB XI
  • 7.2.6 Hauswirtschaftliche Leistungen
  • 7.2.7 Mobiler Mittagstisch
  • 7.3 Nutzen Sie die Kraft der Kooperationen
  • 7.4 Aktiv vernetzen
  • 7.5 Wenn es gut werden soll – machen Sie ein Projekt daraus
  • 7.5.1 Die Projektphasen
  • 7.6 Balanced Scorecard als strategisches Controlling-Instrument
  • 7.6.1 Kriterien und Kennzahlen in ambulanten Diensten
  • 7.6.2 BSC – mehr Kosten als Nutzen?
  • 8 Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
  • 8.1 Corporate Identity
  • 8.2 Öffentlichkeitsarbeit und Marketing in der ambulanten Pflege
  • 8.3 Mitarbeitende als »Werbeträger«
  • 8.4 Marketing-Instrumente in der ambulanten Pflege
  • Schlusswort: ambulant und stationär – aus zwei mach eins
  • Die Zukunft gehört den Teamplayern
  • Die neue Rolle der Fachlichkeit
  • Netzwerken mit allen relevanten Akteuren
  • Literatur
  • Register

Vorwort

Der gesellschaftliche Wandel fordert und ermöglicht es: Der ambulante Pflegemanagementmarkt mausert sich zur der Wettbewerbsbranche der Pflege! Und Sie als ambulante Pflegemanager*in sind mit Ihrem Team mittendrin. Die strikte Trennung der Versorgungsformen wird aufgehoben. Eine breite gesellschaftliche Debatte zu der Frage der Sektorenüberwindung ambulant und stationär hat begonnen.

Und auch wenn es nicht darum geht, ambulante Ansätze zu verklären und stationäre zu diskriminieren – eines ist klar: Der/die Bürger*in der Gegenwart möchte bei Hilfe und Pflegebedürftigkeit in seiner/ihrer Häuslichkeit bleiben! Und die kommende Generation der Hilfebedürftigen? Die »Alt-68er« der alten Bundesrepublik werden sich sowieso im ambulanten Segment tummeln und an ihre Erfahrungen aus selbstorganisierten Projekten und Wohngemeinschaftstagen anknüpfen.

Die Gleichaltrigen der ehemaligen DDR werden sich angesichts wachsender Landflucht und strukturellen Versorgungsmängeln pragmatisch auf ihr gutes Training der Solidarität besinnen und gemeinsam brauchbare Lösungen finden. Gilt doch: »So vielfältig und unterschiedlich wie die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen sind, müssen auch die Versorgungsangebote sein.« Das sagte Barbara Steffens (Bündnis 90/Die Grünen), NRW-Gesundheitsministerin im November 2015. Das Schöne ist: Alle Pflegebedürftigen brauchen irgendwann … Sie und Ihre Dienstleistungen!

Und Sie? Was brauchen Sie? Sie brauchen Top-Kompetenzen in Management und Organisation, um den Wandel in Ihrem Pflegedienst zu schaffen. Hier setzt dieses Buch an. Es soll Ihr praxistaugliches, rundum nützliches Management-Standardwerk für Ihr ambulantes Managementhandeln sein.

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Info

Lesen Sie nur, was Sie wirklich brauchen

Jedes Kapitel ist thematisch abgeschlossen. Sie müssen das Buch also nicht von vorn nach hinten lesen. Picken Sie sich einfach immer das Kapitel heraus, das Sie gerade interessiert. Wir erleichtern Ihnen die Orientierung mit vielen Querverweisen.

Wir wünschen Ihnen beim Lesen genauso viel Freude, wie wir sie beim Schreiben hatten! Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen:

http://kaemmer-beratung.de/

http://juliberatung.de/

 

Essen & Kirchheim, im Dezember 2021 Karla Kämmer & Jürgen Link

Einführung: Manager*in in der ambulanten Pflege – zum Erfolg verdammt/berufen

Bundesweit sind aktuell 13 800 ambulante Dienste tätig, 7,6 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren.1 Die Konkurrenz wächst – und der Markt ändert sich: Der Verdrängungswettbewerb ist in vollen Gange, leider zum Nachteil von kleinen Diensten mit weniger als 20 Mitarbeitenden. Und manchmal kommt es zu solch bemerkenswerten Vorstößen wie in Hessen. So berichtete die Frankfurter Rundschau am 26. August 2015, dass der Landkreis Darmstadt-Dieburg einen »sektorenübergreifenden Gesundheitskonzern« gründen wolle, in dem ambulante Ärzt*innen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen miteinander »vernetzt« werden. Zugleich wurde in dem Artikel der bpa Hessen zitiert, der unumwunden von einem »absoluten Irrsinn« sprach – vor allem, wenn der Landkreis noch eigene ambulante Pflegedienste gründen wolle.2

Fazit Ambulante Pflege – ein Wachstumsmarkt
Wer heute in der ambulanten Pflege tätig ist oder tätig werden möchte, muss sich gut aufstellen. Nur differenzierte Angebote, die auf die örtliche Klientel ausgerichtet sind, werden erfolgreich sein. Der »alte« ambulante Dienst, der lediglich die normale Pflege anbietet, hat bald ausgedient. Dies ist eine Chance für alle Manager*innen von ambulanten Diensten, aber auch eine große Herausforderung.

Bestehen kann nur, wer mit Flexibilität und Qualität wirtschaftliche Vorteile für seinen Dienst schaffen kann. Diese Vorteile haben Grundlagen, etwa eine intensive Gemeinwesenarbeit und die Vernetzung im Quartier. Nutzen Sie die »Schlüsselpersonen« im Quartier (BürgermeisterInnen, Gemeinderäte, Pfarrer*innen, Ehrenamtliche, etc.) als Lobby für Ihren Dienst. Sie sind die zentralen Werbeträger*innen und nutzen mehr als jede Hochglanzbroschüre. Pflegen Sie Kontakte, bahnen Sie neue an und stellen Sie Ihre Leistungen und die Qualität überzeugend dar. Dafür brauchen Sie allerdings vor allem eines: Zeit. Die bekommen Sie nur, wenn Sie sich nicht als »Mutter vom Ganzen« sehen, sondern eindeutig als Leitung: Ihre Tür steht nicht immer offen, Sie delegieren Verantwortung und widmen sich klar auch der Arbeit in Ihrer Kommune.

Die Erwartungen Ihrer Kund*innen unterliegen einem ständigen Wandel. Professionalität und die Berücksichtigung individueller Wünsche sind gefragt! Nehmen Sie sensibel diese Entwicklungen auf und versuchen Sie, diesen gerecht zu werden. Nur so sichern Sie den Erfolg Ihres Dienstes. Passen Sie Ihr Portfolio den Veränderungen an, seien Sie einen Schritt voraus!

Der »Fachkräftemangel in der Pflege« ist fast täglich eine Schlagzeile wert. Für Sie nichts Neues, doch was können Sie tun? Auf die Gesamtsituation können Sie selbst mit verstärkten Ausbildungsaktivitäten nur marginal Einfluss nehmen. Sie müssen einfach attraktiv für Ihre Mitarbeitenden sein (oder werden) – und das geht nur durch ein vorbildhaftes Führungsverhalten und die ausgewogene Beteiligung Ihrer Mitarbeitenden.

Ihr Dienst hat nur dann eine Zukunft, wenn Sie zukünftige Entwicklungen frühzeitig erkennen und sich auf die veränderten Wünsche einstellen. Die Schere zwischen erzielbaren Erlösen und Kosten eines ambulanten Dienstes geht immer weiter auseinander. Personal- und Sachkosten steigen schneller als die Anpassung der Vergütungsätze für die erbrachten Leistungen. Nur durch ein umsichtiges Management ist es möglich, diese Schere zu schließen und wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Qualität ist nach wie vor Erfolgsfaktor Nr. 1, mittel- und langfristiger Erfolg kann nur über eine hohe Qualität der Leistungserbringung erreicht werden. Dabei geht es nicht nur um eine Pflege unter Beachtung aller Expertenstandards, sondern auch um die »emotionale« Qualität der Dienstleistung. Klient*innen haben in der Regel hohe Erwartungen an die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Mitarbeitenden. Aber Ihr Personal ist nicht per se freundlich und hilfsbereit. Es verfügt aber in den meisten Fällen über die emotionale Intelligenz3 zur positiven Gestaltung der Kundenbeziehung. Hier setzt die gezielte Personalentwicklung an.

Wichtig Gutes Personal fällt nicht vom Himmel

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842691407
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (Mai)
Schlagworte
Ambulante & häusliche Pflege Führung & Personalmanagement Gesundheitswesen Pflegemanagement & -planung

Autoren

  • Karla Kämmer (Autor:in)

  • Jürgen Link (Autor:in)

Karla Kämmer ist seit vielen Jahren aktiv im nationalen und internationalen Gesundheits-, Sozial- und Pflegewesen. Zu ihren Schwerpunkten gehört auch das Veränderungsmanagement in Einrichtungen. Jürgen Link ist Diplom Verwaltungswirt/ Betriebswirt und arbeitete viele Jahre in leitenden Positionen in der Altenpflege. Er ist Inhaber der Firma JuLi- Beratung & Coachingwissenschaftlerin (MasterScN) und Pflegemanagerin (Dipl FH).
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Titel: Management in der ambulanten Pflege