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Miteinander sprechen - miteinander wachsen

Liebevolle Kommunikation mit deinem Kind. Beziehung stärken, Konflikte lösen

von Hilal Virit (Autor:in)
176 Seiten

Zusammenfassung

Im stressigen Familienalltag bleiben liebevolle Gespräche zwischen Eltern und Kind manchmal auf der Strecke – mal fehlt die Zeit, mal nehmen Eltern die Bedürfnisse ihres Kindes nicht richtig wahr. Die Pädagogin und Kinderpsychotherapeutin Hilal Virit zeigt, wie Eltern mit ihren Kindern
einfühlsam kommunizieren. Anhand von typischen Situationen gibt sie hilfreiche Tipps und wertvolle Impulse. Konkrete Formulierungsbeispiele zeigen, wie Eltern mit ihren Kindern reden können, wie gute Gespräche entstehen und Konflikte gelöst werden. Für alle, die die Superkraft der
Kommunikation nutzen wollen und ihr Kind mit Worten stark machen möchten – für einen entspannten Familienalltag und eine sichere Eltern-Kind-Bindung.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titelseite
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Eltern-Kind-Bindung durch Kommunikation
  • Empathie – die Superkraft für deine Kommunikation
  • Die richtige Kommunikation ist der Weg zum Kind
  • Kommunikation braucht eine sichere Eltern-Kind-Bindung
  • Bindung ist nur durch Kommunikation möglich
  • Was beeinflusst oder stört die Kommunikation?
  • Bedürfnisrätsel und ein falsches Wort
  • Wenn sich unerfüllte Bedürfnisse zu Konflikten hochschaukeln
  • Das kindliche Temperament als Taktgeber
  • Stolpersteine in der Kommunikation
  • Wie Gewohnheitssätze wirken
  • Konflikte bringen uns zum Nachdenken
  • Was passiert im Kind?
  • Sprache ist mehr als nur das gesprochene Wort
  • Was dein Kind versteht und wie du kommunizieren kannst
  • Vor der Geburt
  • In den ersten Lebensmonaten
  • Ab dem ersten Geburtstag
  • Ab dem dritten Geburtstag
  • Vom vierten bis zum sechsten Geburtstag
  • Ab dem sechsten Geburtstag
  • Wie du die Sprachentwicklung deines Kindes fördern kannst und was du vermeiden solltest
  • Das kann dein Kind noch nicht verstehen
  • Die Entwicklung der kindlichen Emotionen
  • Ab wann kann dein Kind Gefühle regulieren?
  • Fremdeln (8-Monats-Angst)
  • Wut: Was passiert im Gehirn?
  • Entwicklungsmeilensteine: eine Herausforderung für eure Kommunikation
  • Autonomiephase
  • Drahtseilakt: Was kann ich tun?
  • Das kindliche Bewusstsein für sich selbst und andere
  • Ärgert mein Kind mich absichtlich?
  • Magische Phase
  • Ich-Bin-Jetzt-Groß-Phase
  • Was braucht mein Kind?
  • Gesehen, gehört und gefühlt werden
  • Gefüllte Bedürfnisgläser decken das Kooperationskonto
  • Die Bausteine der empathischen Kommunikation
  • Augenhöhe und Timing
  • Blickkontakt
  • Zuhören
  • Verständnis
  • Körperkontakt
  • Zeit und ungeteilte Aufmerksamkeit
  • Humor und Leichtigkeit
  • Aufforderungen: klar, kurz, positiv
  • Wie können meine Worte mein Kind erreichen?
  • Wieso klar?
  • Wieso kurz?
  • Wieso positiv?
  • Grenzen? Ja – nein – vielleicht
  • Grenzen als Orientierung
  • Temperament und Erziehungsstil
  • Prägende Worte
  • Positive Selbstgespräche
  • Talent oder Übung?
  • Warum ist das Selbstbild für dein Kind so wichtig?
  • Dialog durch offene Fragen
  • Was brauche ich?
  • Wie verringere ich mein Stressgefühl?
  • Stressbewältigung
  • Ein-Eltern-Familien: Mit wem soll ich Belastungen teilen?
  • Selbstfürsorge
  • Deine Monster-Galerie
  • Unterstütze dich selbst
  • Kraft-Tankstellen
  • Wurde dir etwas Negatives „vererbt“?
  • Was sind Glaubenssätze?
  • Alte „vererbte“ Wunden – muss ich mich hineinfühlen?
  • Deine inneren Monologe und Dialoge
  • Wie spreche ich über mich?
  • Wenn ein Dialog eskaliert
  • So stoppst du die Eskalationsspirale
  • Worte haben Macht
  • Liebe in Worten
  • Liebessprache Zweisamkeit
  • Liebessprache Humor
  • Liebessprache Anerkennung
  • Liebesprache Lob
  • Liebessprache wertschätzende Rückmeldung
  • Liebessprache Hilfsbereitschaft
  • Liebessprache Körperkontakt
  • Liebessprache bedingungslose Liebe
  • Sätze, die das Liebeskonto füllen
  • Gefühle in Worten
  • Gefühle wahrnehmen und benennen
  • Kleines – mittleres – großes Problem
  • Sätze, die das Gefühls- und Empathie-Konto füllen
  • Macht in Worten
  • Kleine Worte, große Wirkung
  • Was du vermeiden solltest
  • Worte ohne Gehalt
  • Entschuldigung
  • Danke
  • Heben wir die Kommunikationsblockaden auf
  • Sprich die Sprache deines Kindes – Dein Spickzettel für Alltagskonflikte
  • Anziehen
  • Wenn die Klamotten sprechen können
  • Wenn mein Kind vergisst sich anzuziehen
  • Wenn die Hausschuhe wegrennen
  • Größere Veränderungen im Leben des Kindes
  • Post vom Kindergarten
  • „Geh nicht!“ – Die Angst vor der Trennung
  • Abholkrise – wenn das Kind nicht mit heim will
  • Der erste Schultag
  • Einkaufen
  • „Ich will noch ’nen Lolli“
  • Schnitzeljagd im Supermarkt
  • Spielplatz
  • Kindliche Kompromissbereitschaft
  • Medienkonsum
  • „Hörst du mir nicht zu?“
  • Computerspiele
  • Geschwisterstreit
  • Eingreifen oder gar nichts tun?
  • „Du sollst teilen!“
  • Schule und Hausaufgaben
  • Essen
  • Zähneputzen
  • Keine Schlaumeier-Kommentare
  • Gemeinsam forschen
  • Schlafenszeit
  • Abendroutine
  • „Schlafe bitte alleine“
  • Wie erkläre ich es meinem Kind?
  • Ängstliche Kinder
  • „Ich erkläre dir deine Angst“
  • Schlafen: Ich habe Angst
  • Schweigende Kinder
  • Wenn Kinder erst spät sprechen lernen
  • Selektiver Mutismus
  • Schüchterne Kinder
  • Stärken stärken und Freundschaften schließen
  • Beim Arzt und im Krankenhaus
  • Unangenehme Untersuchungen
  • Eine Operation steht an
  • Wenn die Seele der Eltern erkrankt
  • Schuldgefühle abbauen
  • Sicherheit schaffen
  • Tod von Familienangehörigen
  • Was denkt mein Kind?
  • Scheidungskinder
  • Trennungsgespräch
  • Sätze, die Sicherheit vermitteln
  • Sexualerziehung
  • Kindliche Sexualität
  • Prävention
  • Sensible Themen
  • Rassismus
  • Krieg
  • Weiterführende Informationen
  • Impressum

Wir können unsere Kinder nicht ändern. Auch wenn wir noch so oft denken „Es wäre doch so viel einfacher. Es müsste doch nur ein bisschen anders sein.“ Ja, das wäre schön. Aber ihr Wesen behalten sie für immer, und das kann ganz schön herausfordernd sein.

Wir können aber anstatt auf das Wesen auf das Verhalten unserer Kinder einwirken, damit unser Miteinander leichter wird. Wie das geht? Indem wir sie in ihrem Wesen annehmen. Indem wir ihnen helfen, sich, uns und die Welt immer besser zu verstehen. Indem wir ihnen Zeit für ihre Entwicklung geben und ihnen mit Verständnis begegnen. Und indem wir uns selbst besser verstehen und unser Verhalten verändern. Denn wir Eltern tragen die Verantwortung für die Eltern-Kind-Beziehung, für das Miteinander zu Hause, und das meint auch die Kommunikation.

Kaum jemand weiß das besser als Hilal Virit. Ich kenne und schätze sie als Fachfrau für Psychotherapie, Pädagogik und (Entwicklungs-)Psychologie. Sie erklärt die Fakten kurz, leicht verständlich und auf den Punkt. Damit gibt Hilal Eltern leichtfüßig Wissen mit und erleichtert ihren Alltag. Denn wie auch ich in meiner Arbeit stellt sie keine unerfüllbaren Aufgaben, sondern denkt daran, was Eltern können und was Eltern brauchen, um ausreichend gut mit ihren Kindern umzugehen. Wenn sie Eltern einen Rat gibt, hat sie zum einen die Kinder und ihre Wesensarten im Auge: Was können unsere Kinder, was brauchen unsere Kinder, und welche guten Gründe haben sie, wenn sie uns nicht hören? Zum anderen sieht sie aber auch die Eltern, ihre Ressourcen und die alltägliche Schwere durch Gewohnheiten und Altlasten.

In dieser Arbeit sehe ich bei Hilal neben all dem Fachwissen vor allem ganz viel Herz. Und in eben dieser Art befasst sie sich in ihrem ersten Buch mit der Kommunikation zwischen Eltern und Kind. Sie zeigt, wie in Familien miteinander geredet wird statt von oben herab. Die Lesenden können sich und ihre Kinder besser verstehen und miteinander wachsen. Denn nur, wenn wir in die Tiefe gucken, können wir nachhaltig etwas in unserer Familie verändern. Für Situationen, die alle Eltern umtreiben und immer wieder verzweifeln lassen, zeigt Hilal, wie die Worte der Großen die Kleinen tatsächlich erreichen können. Als Bindungsträumerin bin ich sehr dankbar für dieses Buch, das die Bedürfnisse aller Familienmitglieder sieht und Bindungssicherheit stärkt!

Inke Hummel

Pädagogin M.A., Familienberaterin bei „sAchtsam Hummel“, SPIEGEL-Bestseller-Autorin

ELTERN-KIND-BINDUNG DURCH KOMMUNIKATION

Beziehung statt Erziehung – wie Eltern ihren Nachwuchs ins Erwachsenenleben begleiten, hat sich über die Jahre hinweg grundlegend gewandelt. So heißt es in der heutigen Kindererziehung auf Augenhöhe zu gehen, Kinder liebevoll zu begleiten, sie in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen, Bedürfnisse feinfühlig wahrzunehmen und zu stillen. Der Schlüssel zu alledem sind kleine Veränderungen in der Kommunikation der Eltern, hin zu liebevollen Worten und einer empathischen Sprache. Dann fühlt sich ein Kind verstanden und geborgen – und das stärkt nicht nur seine Persönlichkeit, sondern auch die Eltern-Kind-Bindung.

Fragen zur Kindererziehung begegnen uns Eltern auf Schritt und Tritt: in Elternzeitschriften, in alltäglichen Gesprächen, auf dem Spielplatz, und – nicht zu vergessen – in den sozialen Medien. Vielleicht versuchst du ja, deine Erziehung kindgerecht zu gestalten, deinen Kindern nicht von oben herab etwas überzustülpen, sondern sie einzubeziehen und liebevoll zu begleiten. Doch dann hörst du immer wieder andere Eltern und Großeltern sagen: „Die Kinder tanzen euch auf der Nase herum! Wir würden so ein Verhalten nicht durchgehen lassen!“ Und da keimen klitzekleine Zweifel in dir auf. Sie bringen dich ins Grübeln, ob dein Erziehungsstil wirklich der richtige ist und das überfordert dich vielleicht in deiner Elternrolle, in welcher du dich zeitweise ohnehin ein wenig orientierungslos fühlst – du bist hin- und hergerissen zwischen deinem Bauchgefühl, zu wissen, was das Richtige für dein Kind ist, und dem, was „die anderen“ als den „richtigen“ Weg bezeichnen.

Hierbei nehmen „die anderen“ im Extremfall dann völlig entgegengesetzte Positionen ein: Auf der einen Seite stehen diejenigen, die strikt auf die Einhaltung von Regeln pochen und für die die Meinung der Kinder nicht zählt – salopp gesagt: Das ist die Fraktion: „Ich als Erwachsene*r stelle die Regeln auf und die gelten, weil ich es sage.“

Natürlich teilst du diese strikten Ansichten in keinster Weise, dennoch fühlst du dich unbewusst unter Druck gesetzt, „richtig“ und „regelkonform“ handeln zu müssen, denn dein Kind braucht ja schließlich Grenzen und Regeln.

Auf der anderen Seite siehst und hörst du von vielen Eltern, die ausschließlich bedürfnisorientiert erziehen wollen. Sie bestehen darauf, dass sofort auf die Signale der Kinder reagiert und ihre Bedürfnisse durchgehend beachtet und gedeckt werden müssen. Dabei kann auf die Bedürfnisse der Erwachsenen keine Rücksicht genommen werden.

Und dann stehst du auf dem Spielplatz und willst nach Hause. Doch dein Kind kommt der Bitte, jetzt mitzukommen, nicht nach und fängt mit dir das Diskutieren an. Da ist es dann da, das Dilemma (in dir). Lässt du es noch weiterspielen und selbst entscheiden? Oder setzt du dich durch und zeigst dem Kind eine Grenze auf? Dabei bemerkst du auch die Blicke der „anderen“. Du denkst dir „Oh, komm doch jetzt einfach, wieso hörst du denn nicht auf mich und sprichst so mit mir? Warum schauen denn alle so? Mache ich etwas falsch? Vielleicht sollte ich sie noch spielen lassen, sie hat gerade so viel Spaß. Aber ich muss noch Abendessen machen. Also, dann ziehe ich das jetzt durch. Ab nach Hause!“

Lass dir eins sagen: All diese Zweifel und Gedankengänge sind vollkommen nachvollziehbar. Und auch: Lass dich nicht an den Pranger stellen, nur weil du in den Augen der anderen „nicht perfekt“ reagierst oder sich dein Kind nicht „perfekt“ (was ist überhaupt perfekt?) benimmt. Kinder brauchen keine „perfekten“ Eltern, die sich verbiegen und stressen, um irgendwelche gerade angesagten Erziehungs-Konzepte zu 100 % umzusetzen. Sie brauchen keine stetigen „Ja-Sager“ und „Wunsch-Erfüller“. Kinder brauchen eine Bindung zu dir, eine echte Verbundenheit durch eine bedingungslose Annahme (… so wie ich bin) und die elterliche Bereitschaft, sie in ihrem Leben zu begleiten.

Empathie – die Superkraft für deine Kommunikation

Sicherlich kennst du Situationen, in denen du die Signale deines Kindes richtig deutest, mit deinen Worten viel bewirkst, dich verbunden fühlst, dein Kind dir zuhört und dich anlächelt. Solche Momente bringen Leichtigkeit in euren Elternalltag. Genau dann hast du vielleicht ganz unbewusst deine Superkraft genutzt, um von „Herzen zu Herzen“ zu sprechen.

Nicht nur die Bedürfnisse deines Kindes, sondern auch deine wurden in der genannten Situation gestillt. Das gelungene Gespräch ist eine Win-Win-Situation für die ganze Familie und kann das Zusammenleben positiv sehr beeinflussen.

Wahrscheinlich fragst du dich aber gleichzeitig, wieso nicht alle Begegnungen so friedlich ablaufen können. Wenn du dich an die letzten Wochen zurückerinnerst, fallen dir so viele Streitsituationen, Tränen, Wut, Überforderung und Verzweiflung ein. Du forderst dein Kind auf, etwas zu tun, es kommt dieser Bitte nicht nach, die Situation eskaliert. Meckern, Schimpfen und Drohen sind jetzt die Hauptdarsteller eures Gesprächs. Dies führt dazu, dass deine Sicherungen durchbrennen. Völlig verständlich, da dir bisher nicht klar war, dass du über diese Kommunikations-Superkraft verfügst und sie immer nur zufällig aktiviert hast. Du kanntest die Macht der Worte und die Wirkung empathischer Kommunikation noch nicht. Wie auch? Auf der Baby-Erstausstattungsliste stehen Strampelanzug und Wickelkommode, doch die Themen „Wie kann ich einfühlsam sprechen“ und „Welche Worte erreichen mein Kind“, werden dort nicht erwähnt. Elterliche Kommunikationsfähigkeit wird irgendwie als selbstverständlich angesehen.

Wenn ich im Internet nach „Mit Worten Bindung schaffen“ suche, finde ich nur Beiträge zu „Paar- und Liebesbeziehungen“. Bei „Kommunikation richtig einsetzen“ werden viele teure Rhetorikkurse für Politiker*innen und Manager*innen angezeigt. Und auch in vielen Elternratgebern ist die Kommunikation auf ein einzelnes Kapitel begrenzt. Kopfschüttelnd frage ich mich: Wieso ist das so? Sprache und Wortwahl sind in der Beziehung zu unseren Kindern doch auf keinen Fall Nebendarsteller und sollten nicht auf ihre „Zweckdienlichkeit“ reduziert werden, die nur darauf ausgerichtet ist, dass das Kind meine Anweisungen befolgt: „Zieh deine Schuhe an!“, „Sprich bitte leise!“, „Komm jetzt endlich!“ Natürlich ist es richtig, dass Aufforderungen zum Familienalltag gehören, doch Kinder sollten solchen Bitten nicht aufgrund irgendwelcher Zwänge oder Ängste nachkommen, sondern kooperativ, also freiwillig, weil sie echte Verbundenheit zu uns spüren und sich sicher sein können, dass wir das Richtige für sie entscheiden, wenn wir etwas von ihnen wollen. Dabei ist Sprechen viel mehr als nur den Mund zu bewegen und Bindung mehr als nur „Ich liebe dich!“ zu sagen. Die Entscheidung für eine feinfühlige Familienkommunikation beeinflusst nicht nur die Gedanken, Emotionen und die Sprachkompetenz des Kindes, sie ist die Grundlage für eine gute Eltern-Kind-Beziehung.

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Und es gibt einen Zusammenhang zwischen elterlichem Verhalten und der kindlichen Sprache. In verschiedenen Studien wurde herausgefunden, dass die Kinder, deren Eltern besonders feinfühlig auf sie reagierten und in ihrem Verhalten mehr Wärme zeigten, über bessere sprachliche Fähigkeiten verfügten. Wenn wir Eltern uns also unseren Kindern gegenüber herzlicher verhalten und sensitiv auf ihre einzelnen Äußerungen reagieren, dann wirkt sich das positiv auch auf ihre Sprachfähigkeit aus.

Die richtige Kommunikation ist der Weg zum Kind

Beim Aufbau dieser Eltern-Kind-Bindung spielt eine einfühlsame Kommunikation eine überaus wichtige Rolle. Die Art und Weise, wie du kommunizierst, für welche Worte du dich entscheidest, wie achtsam und geschickt du deine Sprache einsetzt, wird eure Beziehung sowie euren Familienalltag beeinflussen und natürlich auch das Leben deines Kindes prägen. Dabei ist es egal, welche Konzepte im Moment angesagt sind und wie sie heißen. Du musst in keine Schublade passen oder deiner Erziehung oder Beziehung (egal, wie du es nennen magst) ein Label geben können, um euren passenden Weg einer authentischen und wertschätzenden Familienkommunikation zu finden. Du darfst auch gut gemeinte „Rat-SCHLÄGE“ von Bekannten ignorieren, z. B. „Sind die Eltern entspannt, werden es die Kinder auch!“ oder „Komm schon, so dramatisch ist es nicht, es gibt Menschen, denen geht es schlechter!“, weil sie deine individuellen Ressourcen und die deiner Familie nicht einbeziehen und destruktiv sein können. Denn keiner kennt dein Kind so gut wie du! Für eure individuelle Bindungsbeziehung wäre es förderlich, wenn die „Kommunikationschemie“ stimmen würde. Dann kannst du in die Welt deines Kindes eintauchen und es genau dort zwischen bunten Farben und vielen Emotionen abholen.

Autor

  • Hilal Virit (Autor:in)

Hilal Virit ist Diplom-Pädagogin sowie approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Neben ihrer Arbeit in der eigenen Praxis versorgt sie als erfolgreiche Influencerin monatlich rund 100.000 Eltern und ihre Kinder mit wertvollen Tipps und Anregungen: Auf ihremInstagramund TikTok- Kanal „Psycho.logisch.hilal“ bringt sie auf den Punkt, wie sich Kinder gesund entwickeln. Die Eltern lieben sie, weil sie auf Augenhöhe Rat gibt, der sich problemlos im Familienalltag umsetzen lässt. Sie ist Mutter von zwei Kindern und lebt in Frankfurt am Main.
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Titel: Miteinander sprechen - miteinander wachsen