Tinnitus

Inhaltsverzeichnis

• Cover
• Gut mit dem Tinnitus leben: Konkrete Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen
• Titelseite
• Inhalt
• VORWORT
• EINE ÜBUNG ZUM EINSTIEG
• TINNITUS – DAS SOLLTEN SIE WISSEN
• Was ist Tinnitus?
• Von falschen Vorstellungen und Befürchtungen
• Tinnitus hat viele Gesichter
• Dann kann Tinnitus auftreten
• Woher kommt der Tinnitus?
• Eine Störung in der Hörbahn
• Beachtung verstärkt die Geräusche
• Der Tinnitus kann in den Hintergrund geraten
• Erscheinungsformen des Tinnitus
• Akuter und chronischer Tinnitus
• Subjektiver Tinnitus
• Objektivierbarer Tinnitus
• Wie Tinnitus entstehen kann
• Versteckte Hörverluste
• Schwerhörigkeit als Wegbereiter
• Wissenschaftliche Erklärungen bei Schwerhörigkeit
• Einfluss der Halswirbelsäule
• Wenn das Gehör empfindlich erscheint
• Tinnitusverarbeitung im Gehirn: Stress und Tinnitus
• Möglichkeiten der Diagnostik
• Medizinische Untersuchungen
• Ihr subjektives Erleben
• SO WIRD DER TINNITUS BEHANDELT
• Therapie des akuten Tinnitus
• Behandlung des Hörsturzes
• Physiotherapie und manuelle Therapie
• Therapie des chronischen Tinnitus
• Medikamentöse Therapie
• Rauschgeräte (Noiser)
• Hörgeräte
• Cochlea-Implantat
• Audiotherapie
• Tinnitus-Retraining-Therapie
• Kognitive Verhaltenstherapie
• Musik- und Soundtherapie
• Transkranielle Magnet- und Elektrostimulation
• Akupunktur
• Rehabilitationsmaßnahmen
• DAS KANN ICH FÜR MICH TUN
• Tinnitus ganzheitlich begegnen
• Was der Tinnitus für mich bedeutet
• Ernährung und Genussmittel
• Achtsamkeit: Zeit für mich
• Sport und Bewegung
• Progressive Muskelentspannung
• Feldenkrais
• Qigong
• Der gute Schlaf
• Last but not least: Bewusste Atmung
• Ihr persönlicher Wochenplan zur Tinnitusbewältigung
• Tinnitus in bestimmten Lebenssituationen
• Tinnitus und Job
• Auf Reisen und in der Freizeit
• Im engen Kreis: Selbsthilfegruppen
• Grenzen der Selbsthilfe
• ANHANG
• Wissenschaftliche Literatur (Auswahl)
• Buchtipps und Adressen
• Hörbücher und CDs
• Persönliche Auswahl von Musik-Apps
• Register
• Impressum

VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

Piepen, Brummen, Rauschen, Summen – ein Geräusch im Ohr ohne offensichtlich erkennbare Ursache ist keine Seltenheit. Falls Sie persönlich betroffen sein sollten, sind Sie also nicht allein. Zumindest für kurze Zeit – damit meine ich Sekunden bis Stunden – erleben demnach viele Menschen einen Tinnitus, z. B. nach einem Konzertbesuch, im Rahmen einer Mittelohrentzündung oder in Phasen starker Stressbelastung.

Knapp 20 Millionen Menschen in Deutschland haben schon einmal einen Tinnitus wahrgenommen. Erst, wenn der Tinnitus länger als ein bis zwei Tage anhält, sollten Sie sich aber näher mit diesem Phänomen auseinandersetzen.

Wenn Sie erst seit kürzerer Zeit an Ohrgeräuschen leiden, kann Sie dieses Buch unterstützen, die Zusammenhänge besser zu verstehen, die möglicherweise zu Ihrem Tinnitus geführt haben. Gezielt informiert können Sie die richtigen Schritte unternehmen, um zu verhindern, dass das Ohrgeräusch womöglich zum dauerhaften und lästigen Begleiter wird.

Vielleicht haben Sie aber bereits länger mit einem Tinnitus zu tun, womöglich auch verschiedene Therapien hinter sich und dennoch keine Besserung erfahren. In dem Fall können Sie mithilfe dieses Ratgebers besser einordnen, wo Sie aktuell stehen und was Sie selber dazu beitragen können, um mit Ihrem Tinnitus einen anderen Umgang zu finden, der im Alltagsleben Erleichterung verschafft.

Wie ausgeprägt auch Ihr Ohrgeräusch sein mag: Es gibt keinen Grund, zu verzweifeln. Wenn es auch keine Behandlung gibt, die den Tinnitus einfach so beseitigen kann, wie ein Schmerzmittel beispielsweise Kopfschmerzen: Es gibt dennoch eine Menge, was Sie selbst für sich tun können, um Ihren Leidensdruck zu reduzieren, mit dem Tinnitus im Alltag besser zurechtzukommen und den Tinnitus weniger intensiv wahrzunehmen.

Indem Sie sich mit Ihren Fragen zum Tinnitus gezielt beschäftigen, erweitern Sie automatisch Ihr Wissen, und: Wissen ist Macht und kann Sie aus dem Gefühl der Ohnmacht herausholen.

Schon alleine dadurch kann das Selbstbewusstsein steigen, weil Sie beginnen, eine aktive Rolle statt einer Opferrolle hinsichtlich der Krankheitsbewältigung einzunehmen. Praktische Selbsthilfe kann so zum Therapieerfolg beitragen.

Wenn Sie Ihr eigener Therapeut werden wollen, erfordert dies eine Auseinandersetzung mit dem Tinnitus, aber auch mit sich selbst. Dabei können krisenhafte Ereignisse sogar als Chance begriffen werden und die nötige Energie und Bereitschaft geben, alte Denkmuster und Verhaltensweisen aufzubrechen. Mit diesem Ratgeber möchte ich Sie dabei unterstützen und zu neuen Perspektiven und lohnenden Veränderungen einladen. Viele gute Momente und Erfolg beim Einlassen darauf – auf sich selbst und neue Wege in der Tinnitusbewältigung – wünscht Ihnen

Ihr

Eine Übung zum Einstieg

In welcher Stimmung befinden Sie sich gerade? Sind Sie entspannt und aufnahmefähig? Oder sind Sie vielleicht gerade erst nach einem anstrengenden Tag nach Hause gekommen und sind müde und erschöpft?

Damit Sie direkt zum Start der Lektüre einen Eindruck davon bekommen können, dass Sie selbst auch mit einfachen Mitteln Ihre Stimmung, Anspannung und Aufmerksamkeit beeinflussen können, möchte ich Sie bitten, folgende Übung durchzuführen:

Beobachten Sie bitte Ihre Atmung. Ist sie regelmäßig? Wie lang sind die Phasen des Ein- und Ausatmens? Wie tief ist Ihre Atmung? Atmen Sie mehr in den Brustkorb oder in den Bauch?

Jetzt versuchen Sie Ihren Atem so zu steuern, dass Sie

• für ungefähr vier Sekunden tief in den Bauch und dann in den Brustkorb einatmen

• und dann langsam für sechs Sekunden wieder ausatmen.

Behalten Sie diese Art der Atmung für mehrere Minuten bei und spüren Sie dann, ob sich Ihr Anspannungsniveau verändert hat und wie Sie sich in diesem Moment fühlen.