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Der Endometriose-Ratgeber

Moderne Therapiewege nutzen. Unterleibsschmerzen lindern. Lebensqualität zurückgewinnen

von Dr. med. Wilfried Hohenforst (Autor:in)
160 Seiten

Zusammenfassung

Endometriose, Zysten und Entzündungen im Gebärmutter- und
Bauchraum, verursachen Schmerzen und Beschwerden, wirken sich auf Kinderwunsch, Sexualität und Psyche aus und schränken das Leben der betroffenen Frauen stark ein. Der Endometriose-Spezialist Dr. med. Wilfried Hohenforst stellt den vielen Betroffenen-Ratgebern mit pessimistischer Einschätzung einen fundierten und optimistischen Ansatz entgegen. Er erklärt die Ursachen, klassische Behandlungsmöglichkeiten
und ganzheitliche Konzepte wie Naturheilverfahren
oder TCM. Zudem zeigt er die Möglichkeiten der
Selbsthilfe auf, um die Symptome der Endometriose in verschiedenen Lebensbereichen zu lindern – von Yogaübungen über Meditations- und Entspannungstechniken bis hin zu einer bewussten Ernährung.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titelseite
  • Inhalt
  • VORWORT
  • WISSEN: WAS IST EINE ENDOMETRIOSE?
  • Begriffsklärung
  • Die Entstehungsgeschichte
  • Regelschmerzen und Endometriose
  • Auswirkungen einer Östrogendominanz
  • Stress und Endometriose
  • Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol
  • Prolaktin – das Schwangerschaftshormon
  • Der Gegenspieler: Dopamin
  • Besonderheiten der Diagnostik
  • Vaginal-rektale Untersuchung
  • Vaginale Ultraschalluntersuchung
  • Bauchspiegelung (LSK)
  • Hysteroskopie
  • Darmspiegelung
  • Stadien der Endometriose
  • KLASSISCHE BEHANDLUNG: OPERATIV, HORMONELL, SCHMERZLINDERND
  • Laparoskopische Operationen
  • Die Exzision
  • Die gaslose Bauchspiegelung
  • Mögliche Risiken operativer Therapien
  • Hormonelle Therapie
  • Gestagentherapie mit Dienogest
  • Antibabypille als Endometriosemedikament
  • GnRH-Analoga und Add-back-Verfahren
  • Schmerzmittel: Bewährte Wirkstoffkombinationen
  • Metamizol
  • Butylscopolamin
  • Ibuprofen
  • Acetylsalicylsäure
  • Opioide und Opioid-Kombinationspräparate
  • Raum und Zeit: Rehabilitation
  • GANZHEITLICHES KONZEPT WESTLICHER UND ÖSTLICHER HEILVERFAHREN
  • Klassische Naturheilverfahren
  • Hydrotherapie
  • Thermotherapie
  • Phytotherapie: Kräutermedizin
  • Bringt Osteopathie einen Nutzen?
  • Ordnungstherapie nach Bircher-Benner
  • Traditionelle chinesische Medizin
  • Chinesische Arzneimitteltherapie
  • Akupunktur
  • Tuina und Meditation
  • Ayurvedische Medizin
  • Goldene Milch mit Kurkuma
  • Psychologische Therapie
  • Alleine die Diagnose erleichtert
  • Gespräche entlasten emotional
  • ENDOMETRIOSE IN VERSCHIEDENEN LEBENSBEREICHEN
  • Sexualität – mehr als Geschlechtsverkehr
  • Das Schmerzgedächtnis
  • Miteinander reden
  • Scheidentrockenheit
  • Kinderwunsch und Schwangerschaft
  • Einflussfaktoren beider Partner
  • Chance Kinderwunschzentrum?
  • Schwanger – die schönste „Endometriosetherapie“
  • Mediterrane Ernährung
  • Milchprodukte – Pro und Contra
  • Entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren
  • Obst und Gemüse
  • Ein besonderes Superfood: Hafer
  • Geeignete Sportarten und Übungen
  • Bewegung im Wasser
  • Beckenbodentraining
  • Stressfreie Zone: Entspannung
  • Progressive Muskelrelaxation
  • Autogenes Training
  • Yoga für Körper und Seele
  • Nachwort
  • Fachliteratur
  • Adressen, die weiterhelfen
  • Register
  • Impressum

VORWORT

Liebe Leserinnen,

seit mehr als 20 Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema Endometriose – zunächst als junger Assistenzarzt in einer großen Endometrioseklinik, später als niedergelassener Arzt in einer Schwerpunktpraxis für Endometriose. In all diesen Jahren hat sich das Wissen über die für viele Menschen noch weitgehend unbekannte gutartige Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut ähnliche Zellverbände außerhalb der Gebärmutterhöhle befinden, deutlich verändert und weiterentwickelt.

Erst mit der Einführung der minimalinvasiven Chirurgie (MIC) wurde es möglich, durch einen kleinen endoskopischen Eingriff – die Bauchspiegelung oder in der Medizin auch Laparoskopie genannt – einen Meilenstein in der Diagnostik zu erreichen: Aus den bis dahin unklaren Unterbauchschmerzen vieler Frauen wurde nun eine sichtbare Erkrankung.

Bevor es diese Möglichkeit gab, musste man davon ausgehen, dass die Schmerzen im Unterbauch auch von einer Verwachsung beispielsweise nach einer Blinddarmoperation stammen konnten. Oft tappten also behandelnde Ärztinnen und Ärzte selbst im Dunkeln.

Mit der Methode der diagnostischen Bauchspiegelung entwickelten sich auch minimalinvasive Operationstechniken für die Therapie: Endometrioseherde können heute über kleine Schnitte durch Haut und Weichgewebe entfernt oder mittels Laser oder Elektrochirurgie verödet werden. Auch früher undenkbare Darmteilresektionen sind durch diese modernen Techniken möglich geworden.

Unabhängig davon kristallisierte sich zunehmend heraus, dass in den meisten Fällen eine Endometriose stets eine chronisch rezidivierende, also eine wiederkehrende Erkrankung darstellt, die eine entsprechend umfassende Behandlung und zusätzlich begleitende Maßnahmen benötigt.

Dieser Ratgeber soll Ihnen einen Überblick über die heute bekannten Therapieformen und Möglichkeiten ganzheitlicher Behandlungskonzepte aufzeigen, damit Sie individuelle Wege finden, die Schwere Ihrer Beschwerden positiv zu beeinflussen. Dieses Buch ist auch den vielen besorgten Patientinnen gewidmet, die nach der Diagnosestellung Endometriose oft verzweifelt das Internet um Rat fragen und dort mitunter angsteinfl ößende Überschriften und Inhalte wiederfi nden.

Ich möchte Ihnen die zweithäufi gste gutartige Erkrankung bei Frauen mit einfachen Worten näherbringen, über die Zusammenhänge auch mit Blick auf verschiedene Lebensbereiche aufklären und Sie motivieren, sich der Endometriose zu stellen. Und ich möchte Ihnen Mut machen: Auch Sie können die heute verfügbaren Therapieformen für sich nutzen und zusätzlich mit Ihrem eigenen gesundheitsfördernden Verhalten dazu beitragen, eine gute Lebensqualität zu erlangen und zu erhalten.

Viel Spaß beim Lesen und viele Aha-Momente wünscht Ihnen

WISSEN: WAS IST EINE ENDOMETRIOSE?

In diesem Kapitel erfahren Sie: Wie wird Endometriose diagnostiziert? Welche Formen werden unterschieden? Und welche Rolle spielt Stress in der Krankheitsentstehung?

Begriffsklärung

Der Begriff Endometriose kommt von der Schleimhaut der Gebärmutter, dem Endometrium. Von der Pubertät bis zur Menopause und damit der letzten Regelblutung blutet diese einmal im Monat ab, was die Menstruation auslöst. Bei Endometriose kommen diese Schleimhautherde jedoch nicht nur in der Gebärmutterhöhle vor, sondern etwa auch im Bereich der Eierstöcke (Ovarien). Zudem können die Zellverbände an der Beckenwand, der Blase, am Darm oder in seltenen Fällen auch im Gehirn und der Muskulatur vorkommen.

Hat nun eine Frau ihre Regelblutung, blutet nicht nur die Schleimhaut der Gebärmutter ab, sondern auch die Schleimhautherde außerhalb der Gebärmutterhöhle bluten. Das kann Schmerzen wie auch Verwachsungen im Bauch zur Folge haben. Es kann zudem zu Blutungen aus der Harnblase oder zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommen. Auch die Entstehung von Eierstockzysten ist möglich.

Die Endometriose ist die zweithäufigste gutartige Erkrankung der Frau.

Die Endometriose ist eine gutartige, chronische Erkrankung, obwohl sie sich in ihrer Ausbreitung wie eine bösartige Erkrankung (Krebs) verhält. Die häufigste gutartige Erkrankung der Frau – die Myomentwicklung – verhält sich demgegenüber völlig anders: Myome sind gutartige Geschwülste, die aus Muskelgewebe der Gebärmutter bestehen und dort an vielen Stellen auftreten können. Die einzelnen Myomkerne wachsen in einem unterschiedlichen Tempo, dies jedoch verdrängend und nie infiltrierend. Mit anderen Worten: Ein großes Myom von beispielsweise sieben Zentimetern Durchmesser in der Gebärmutter kann auf Blase oder Darm drücken und diese verdrängen, aber es wächst nicht in diese andere Struktur hinein.

Bei der Endometriose ist dieses leider ganz anders! Als sogenannte infiltrierende Erkrankung hält sie sich nicht an Organgrenzen, sondern wächst in Nachbarorgane hinein, schwerwiegende Symptome sind die Folge: Betroffene Frauen haben z. B. Schmerzen beim Stuhlgang – eine Darmspiegelung fällt jedoch ohne Befund aus, während Endometrioseherde bereits von außen auf den Darm drücken und ihn einengen. Bleibt die Endometriose unentdeckt, wächst sie schließlich in die Darmwand.

In seltenen Fällen bluten Frauen auch aus der Blase oder haben Blut im Urin, ohne die Schmerzen einer Harnwegsentzündung oder typische Entzündungszeichen aufzuweisen. Im schlimmsten Fall werden sie wegen einer vermeintlichen chronischen Blasenentzündung mit Langzeitantibiotika behandelt – bis eine Blasenspiegelung die Klarheit bringt, dass es sich gar nicht um eine Blasenentzündung handelt.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842630871
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (September)
Schlagworte
Endometriose Behandlung Frauenarzt Frauenleiden Gebärmutter Periode Regelschmerzen Frauenkrankheiten Menstruation Stimmungsschwankungen Kinderwunsch Unterleib Unterleibsschmerzen Zysten

Autor

  • Dr. med. Wilfried Hohenforst (Autor:in)

Dr. med. Wilfried Hohenforst ist seit über 20 Jahren in der Endometriose-Therapie tätig. In seinem zertifizierten Endometriose-Zentrum hilft er den Patientinnen über schulmedizinische Behandlungen hinaus mit Akupunktur und spezieller Schmerztherapie. In seinem Ratgeber zeigt er, dass sich neben der ärztlichen Therapie auch Sport, Entspannung sowie eine bewussten Ernährung bewährt haben, um eine gute Lebensqualität trotz Endometriose zu erlangen. Der Autor lebt in Erkelenz.
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Titel: Der Endometriose-Ratgeber