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Akute Notfälle in der Altenpflege

Symptome richtig erkennen - sicher reagieren. Was Pflegekräfte wissen müssen!

von David J. Gräter (Autor:in)
138 Seiten
Reihe: Pflege Praxis

Zusammenfassung

Medizinische Notfälle im Altenheim: Tagtäglich werden
Pflege- und Betreuungskräfte mit Situationen wie Stürzen,
akuten Schmerzen oder einem Atemstillstand konfrontiert.
Dann gilt es die richtigen Entscheidungen zu
treffen, um schnell und lebensrettend zu handeln! Dieses
Buch hilft: mit der standardisierten, prioritätengeleiteten
Vorgehensweise, orientiert an den Leitsymptomen.
Alle Maßnahmen und Prozessschritte lassen sich
auf jede Notsituation anwenden und vermitteln Sicherheit:
bei der Ersteinschätzung und beim Absetzen
des Notrufs, bei den Maßnahmen der Ersten Hilfe und
bei der Übergabe des Patienten an das
notfallmedizinische Personal.
Praxisbeispiele machen wichtige Notfallmaßnahmen
anschaulich, juristischer Rat gibt Sicherheit. So haben
Pflege- und Begleitkräfte das aktuelle Wissen schnell
parat.
Für die 2., aktualisierte Auflage wurden die aktuellen
Leitlinien (z. B. die ERC Reanimationsleitlinie sowie
Sepsis- und Anaphylaxie-Leitlinien) berücksichtigt.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titelseite
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 1 Wissenstest
  • 2 Rechtliche Aspekte
  • 2.1 Patientenverfügung und Einwilligung
  • 2.2 Unterlassene Hilfeleistung
  • 2.3 »Begehen durch Unterlassen« (Garantenstellung)
  • 3 Vorgehen in Notfallsituationen
  • 3.1 Standardisierte, prioritätenorientierte Vorgehensweise
  • 3.1.1 Initiale Beobachtung
  • 3.1.2 BAK-Schema
  • 3.2 Absetzen eines Notrufs
  • 3.3 Erweiterte Maßnahmen
  • 3.3.1 Anamneseerhebung
  • 3.3.2 Körperliche Untersuchung
  • 3.3.3 FAST-Test
  • 3.3.4 Blutzuckerkontrolle
  • 3.3.5 Pupillenkontrolle
  • 3.3.6 Temperaturkontrolle
  • 4 Leitsymptome
  • 4.1 Leitsymptom Atemstillstand .
  • 4.1.1 Erkennen des Atem- und Kreislaufstillstands
  • 4.1.2 Wiederbelebungsmaßnahmen
  • 4.1.3 Einsatz eines AEDs
  • 4.1.4 Darstellung des Wiederbelebungsablaufs Erwachsener
  • 4.2 Leitsymptom Abdomineller Schmerz
  • 4.2.1 Untersuchung
  • 4.2.2 Weitere Maßnahmen
  • 4.3 Leitsymptom Brustschmerz
  • 4.3.1 Herzinfarkt
  • 4.3.2 Lungenarterienembolie
  • 4.3.3 Aortendissektion
  • 4.3.4 Übersicht Leitsymptom Brustschmerz
  • 4.4 Leitsymptom Extremitätenschmerz
  • 4.4.1 Blutungen
  • 4.4.2 Extremitätenfraktur
  • 4.4.3 Gefäßverschlüsse
  • 4.4.4 Verbrennung und Verbrühung
  • 4.5 Leitsymptom Luftnot
  • 4.5.1 Chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • 4.5.2 Fremdkörperverlegung der Atemwege
  • 4.5.3 Kardiales Lungenödem
  • 4.6 Leitsymptom Neurologisches Defizit
  • 4.6.1 Blutzuckerentgleisung
  • 4.6.2 Fieber
  • 4.6.3 Krampfanfall
  • 4.6.4 Schlaganfall
  • 4.6.5 Intoxikation
  • 4.7 Leitsymptom Schock
  • 4.7.1 Dehydratation
  • 4.7.2 Anaphylaktische Reaktion
  • 4.7.3 Sepsis
  • 5 Übergabe
  • 5.1 Rettungsdienst
  • 5.1.1 Qualifikationen im Rettungsdienst .
  • 5.1.2 Rettungsmittel
  • 5.2 Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst
  • 5.3 Ablauf einer Übergabe
  • 6 Vorbereitung auf die Notfallsituation
  • 6.1 Organisatorische Maßnahmen
  • 6.2 Notfallausrüstung
  • 7 Lösungen für den Wissenstest
  • Literatur
  • Internet
  • Register

Vorwort

Akute, lebensbedrohliche Notfallsituationen sind im Pflegealltag der Altenhilfe eher selten. Sogar in der professionellen Pflege von multimorbiden, also mehrfacherkrankten, Menschen sind sie nicht an der Tagesordnung. Aufgrund der fehlenden Routine besteht bei Pflege- und Betreuungskräften daher vielfach Unsicherheit. Diese Verunsicherung betrifft in erster Linie die korrekte und konkrete Vorgehensweise bei der Ersteinschätzung eines Notfalls, die primäre Untersuchung des Betroffenen sowie die Maßnahmen der Ersten Hilfe.

Dieses Buch schafft Abhilfe. Es zeigt Ihnen sowohl Möglichkeiten der standardisierten und strukturierten Ersteinschätzung von Notfallsituationen sowie Patientenzuständen als auch eine prioritätenorientierte Vorgehensweise der Erstbehandlung auf. Diese Vorgehensweise unterstützt Sie in Ihren folgerichtigen Handlungen bei einem Notfall, sodass Sie

lebensbedrohliche von nicht lebensbedrohlichen Problemen unterscheiden können;

aufgrund der erhobenen Beschwerden in der Lage sind, ein Leitsymptom beim Betroffenen zu benennen, das Ihnen Ihr weiteres Vorgehen vorgibt;

korrekte symptom- und prioritätenorientierte Sofortmaßnahmen einleiten können;

zudem erweiterte Maßnahmen durchführen können.

In der Regel ist nur eine leitsymptomorientierte Untersuchung und Behandlung vonnöten, um eine effektive Erstversorgung zu ermöglichen. Die meisten Notsituationen benötigen keine schwer zu stellenden Einzelfall-Diagnosen für das richtige Handeln. Daher fokussiert sich dieses Buch auf die schnell zu erfassenden Leitsymptome.

Für Interessierte werden dennoch diverse Krankheitsbilder und deren spezifische Behandlungsmöglichkeiten dargestellt. Auch hier erfolgt immer zuerst die Orientierung am Leitsymptom, gefolgt von spezifischen Untersuchungen und Behandlungen der einzelnen Notfallbilder.

Doch nicht nur das Einschätzen von Notsituationen und das Durchführen von Erstmaßnahmen bereitet vielen professionellen Pflegefachkräften Sorgen. Auch Pflichten, die im Rahmen von gesetzlichen Vorgaben gelten, verursachen Unsicherheiten. Daher werden die Pflichten im Rahmen von Akutsituationen, das Absetzen eines Notrufes sowie die Übergabe des Patienten an das notfallmedizinische Fachpersonal ebenfalls genauer betrachtet.

Die Struktur des Buches entspricht im Wesentlichen einem Handlungsschema, wie es im Rahmen eines Notfalls sinnvollerweise eingehalten werden sollte. Dabei wird sich an der Ablauforganisation der Rettungskette orientiert.

Als Einstieg bietet Ihnen das Buch einen kleinen Wissenstest mit zehn Fragen zum Thema Notfallversorgung und Erste Hilfe in der Altenpflege an. Im Buch werden Sie auf jeden Fall die korrekten Antworten sowie notwendige, weiterführende Hinweise finden. Viel Erfolg!

David Gräter

Danksagung

Ich danke den folgenden Personen und Einrichtungen:

Claudia Flöer und Petra Heyde für die Projektbegleitung und das Lektorat, dem DRK-Seniorenzentrum Garbsener Schweiz gGmbH für den Austausch über die Inhalte und die Notwendigkeit, Rechtsanwalt Thorsten Ohl-mann für seine Beratung, Christine Stahl für die Fotos, Peter Günther für die Patientendarstellung, der Notfallsanitäterschule Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten sowie Martina Boving und Vincent Bethke für ihre fachliche Beratung bei der ersten Auflage, sowie Janine Klänelschen für die fachliche Beratung der 2., aktualisierten Auflage.

Die folgenden Fragen und Antwortmöglichkeiten zeigen Ihnen Ihr Wissensspektrum rund um Notfälle in der Altenpflege auf. Testen Sie Ihre aktuellen Kenntnisse, überprüfen Sie Ihr Wissen und schauen Sie, wo Sie Informationsbedarf haben.

Es ist immer nur eine Antwortmöglichkeit richtig. Die Lösungen finden Sie hier (image Kap. 7):

Wissenstest – Notfälle in der Altenpflege

Nummer Frage Antworten
(Bitte kreuzen Sie die richtige Antwort an.)
1 Sie werden zu einem Bewohner einer anderen Abteilung gerufen, der reglos und ohne Atmung auf dem Boden liegt. Sie kennen ihn nur vom Sehen. Was tun Sie?

Welche Antwort ist richtig?

1. Ich hole sofort den automatischen Defibrillator.

2. Ich beginne nicht mit der Wiederbelebung, da ich den Willen des Betroffenen nicht kenne.

3. Ich darf keine Herzdruckmassage durchführen, wenn meine letzte Erste-Hilfe-Fortbildung länger als ein Jahr her ist.

4. Ich rufe um Hilfe und beginne sofort mit der Herzdruckmassage.

2 Worauf sollten Sie im Rahmen einer Notfallsituation als erstes achten, wenn Sie auf die Situation zukommen?

1. Ich kontrolliere sofort den Kreislauf.

2. Die höchste Priorität hat das Messen des Blutzuckerspiegels.

3. Ich versuche, Gefahren für mich und den Betroffenen zu erkennen und auszuschalten.

4. Als erstes sollte ein Arzt gerufen werden.

3 Sie treffen auf einen bewusstlosen Bewohner, mit starker, spritzender Blutung aus dem Unterarm, die er sich bei einem Sturz und einem Schnitt an zerbrochenem Glas zugezogen hat. Von dem Glas bzw. den Scherben gehen keine Gefahren aus. Welche medizinische Maßnahme steht nun an erster Stelle?

1. Ich bringe den Betroffenen in eine stabile Seitenlage.

2. Ich versuche sofort die Blutung zu stoppen.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842691599
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (Oktober)
Schlagworte
Altenpflege Pflegemanagement & -planung Medizin Notfallmedizin Pflege

Autor

  • David J. Gräter (Autor:in)

David Gräter ist Notfallsanitäter, Notfallpädagoge B. A. und Schulleiter der Notfallsanitäterschule des Städtischen Klinikums Braunschweig.
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Titel: Akute Notfälle in der Altenpflege