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Die neue Pflegevisite

Praxishandbuch für Pflegeleitungs- und -fachkräfte. So werden Sie fit für die neue Qualitätsprüfung.

von Thomas Hecker (Autor:in) Jerzy Rasek (Autor:in)
176 Seiten

Zusammenfassung

Richtig vorbereiten für die neue Qualitätsprüfung

In vielen Einrichtungen ist die Pflegevisite
ein »notwendiges Übel«.
Im Normalfall kommen dabei lange Fehlerlisten heraus. Die Leitung ist genervt, die Pflegekraft ebenso.
Die neue Pflegevisite macht’s leichter:
Pflegeleitungs- und -fachkräfte arbeiten gemeinsam, Auffälligkeiten werden sofort bearbeitet und am Ende steht
Zufriedenheit: für den Bewohner, für die Pflegedienstleitung und die Fachkraft. Und Zeit wird auch noch gespart.
Eine solche, neue Pflegevisite fördert die interne Qualität und lässt sich deshalb ideal für die indikatorengestützte Qualitätsprüfung nutzen.
Kurzum: Lesen und nachmachen!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titelseite
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Danksagung
  • 1 Die Pflegevisite - Erfahrung und Vision
  • 1.1 Ihre Motivation als Pflegedienstleitung
  • 1.1.1 Die Pflegevisite als gemeinsamer Lernprozess
  • 1.2 Ihre Motivation als Pflegefachkraft
  • 1.2.1 Die Pflegevisite gemeinsam mit der PDL
  • 1.2.2 Der Kerngedanke: organisierte Struktur als Fundament für individuelle Spielräume
  • 1.3 Pflegevisite und indikatorengestützte Qualitätsprüfung
  • 1.3.1 Fokus 1: Organisationen und Pflegedienstleitungen
  • 1.3.2 Fokus 2: Pflegefachkräfte
  • 1.3.3 Fokus 3: Die Leitung als Coach
  • 1.3.4 Fokus 4: Lernen
  • 1.3.5 Fokus 5: Arbeitsweise, Hinweise und Empfehlung
  • 2 Wie Sie Anforderungen begegnen
  • 3 Das Instrument der Pflegevisite
  • 3.1 Was Pflegevisite bedeutet
  • 3.1.1 Das Werkzeug – die Pflegevisiten-Checkliste
  • 3.2 Die Pflegevisite als zentraler Bestandteil im Pflegequalitätsmanagement
  • 3.2.1 Pflegeprozess und PDCA-Zyklus
  • 3.2.2 Die Qualitätsdimensionen der Pflegequalität
  • 4 Die Qualitätsprüfung 2020
  • 4.1 Die Indikatoren-gestützte Qualitätsprüfung
  • 4.1.1 Beschreibung der Indikatoren (MuG, Anlage 2)
  • 4.1.2 Das Indikatoren-gesteuerte Prüfinstrument
  • 4.1.3 Der Zeitplan
  • 4.2 Die Qualitätsprüfung (Plausibilitätsprüfung) in der Einrichtung
  • 4.3 Die Begutachtungs-Richtlinien (BRi)
  • 4.3.1 Anforderungen
  • 4.4 Begutachtungsrichtlinien (BRi) und Begutachtungsinstrument (BI) kennen
  • 4.5 Praxisbeispiel: Prüfung entlang der Mobilität
  • 4.5.1 Mobilität in den Begutachtungs-Richtlinien
  • 4.5.2 Mobilität in den Qualitätsprüfungs-Richtlinien
  • 4.6 Praxisbeispiel – Prüfung entlang der Ernährung in BI, QPR und Expertenstandard
  • 4.6.1 Körpergröße und Gewicht
  • 4.6.2 Modul 4: Selbstversorgung (MuG, Indikatoren 42–44, 53–55)
  • 4.7 Die Prüflogik
  • 4.7.1 Die Prüferperspektive vor Ort
  • 4.7.2 Die Fachlichkeit
  • 4.7.3 Plausibilität
  • 4.7.4 Praxisbeispiel: Der Prüfvorgang früher und heute
  • 4.8 Das Fachgespräch zwischen Prüfer und Fachkraft
  • 4.8.1 Rechnen Sie mit dem »Warum«-Hinterhalt!
  • 4.8.2 Erwarten Sie die »Aber-Falle«
  • 4.9 Die Simulation der Qualitätsprüfung
  • 4.9.1 Ein Simulationsbeispiel (Auszüge)
  • 4.9.2 Der Gesprächsleitfaden für die Prüfsimulation
  • 4.10 Die Dokumentation
  • 4.10.1 Anforderungen an die Dokumentation
  • 5 Die neue Pflegevisite
  • 5.1 Das Konzept
  • 5.1.1 Motivation
  • 5.1.2 Die Instrumente der neuen Pflegevisite
  • 5.2 Der Aufbau
  • 5.3 Die Prüffelder
  • 5.3.1 Überprüfung der Behandlungspflege
  • 5.4 Die Organisation
  • 5.4.1 Organisation im Leitungsteam
  • 5.4.2 Zeitplan für ein Pflegevisitenprogramm
  • 5.5 Die Checkliste
  • 5.6 Die Prüffelder
  • 5.6.1 Überprüfung der Behandlungspflege
  • 5.6.2 Überprüfung körperbezogener Pflege, Prophylaxen und Betreuung
  • 5.7 Handhabung und Durchführung
  • 5.7.1 Überprüfung der Behandlungspflege
  • 5.7.2 Sonderfall »Einzugsvisite«
  • 6 Die Inhalte der Checkliste ausarbeiten
  • 6.1 Priorisierung
  • 6.2 Erstellung von Kriterien und Unterkriterien
  • 6.3 Ausformulierung
  • 6.4 Üben
  • 7 Checklisten
  • 7.1 Pflegevisite – Fragebogen
  • 7.2 Lernen
  • 8 Im Dialog: Vom Umgang mit dem »Fehler-Reichtum«
  • 8.1 Fehler und ihr Nutzen
  • 8.1.1 Ermöglichung durch Einbeziehung
  • 8.2 Steuerung der Pflegevisite durch Gesprächskultur
  • 8.2.1 Aktives Zuhören und Empathie
  • 8.3 Leitfaden für die Pflegevisitengespräche
  • 8.3.1 Praxisbeispiel: Herr Heller und die Schmerzen
  • 8.3.2 Praxisbeispiel: Insulin/Medikament für Frau Giesek
  • 8.3.3 Praxisbeispiel: Schmerzmanagement bei Herrn Kahlert
  • 8.3.4 Praxisbeispiel: Sturzprophylaxe für Frau Lahnhoff
  • 8.3.5 Praxisbeispiel: Ein Angehöriger zeigt herausforderndes Verhalten
  • 9 Vorteile & Zusammenfassung
  • Anlagen
  • Abkürzungen
  • Literatur
  • Register

Vorwort

Als mein Kollege Jerzy Rasek (Pflegedienstleiter in einem der Häuser, für die ich im QM und der internen Fortbildung tätig bin) in einer Leitungsrunde von seiner Idee einer neuen Pflegevisite erzählte, war ich beeindruckt. Er erzählte, welche Schritte er gegangen war und wie er weiter vorgehen wollte. Er beschrieb, wie er komplexe Vorgänge reduzierte und damit als PDL mehr Zeit für wichtige Dinge hatte. Seine Art der Pflegevisite unterschied sich in zweierlei Hinsicht von der einer herkömmlichen.

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Info

Die neue Pflegevisite ist eine Entlastung der Pflegedienstleitung in zweierlei Hinsicht:

1. Organisatorisch: Mehr Planbarkeit, Zeitmanagement, Entbürokratisierung, nachhaltige Fehlerreduktion

2. Teamspezifisch: Thematisierung von Abweichungen, Nachbearbeitung, Nicht-Erfüllung von Anforderungen

Was in der Praxis bereits funktioniert, legen wir Ihnen hier als Buch vor: Sie werden sehen, dass Sie Ihre Pflichtarbeiten mit größerer Leichtigkeit absolvieren können. Damit haben Sie Spielräume gewonnen, um jene Dinge zu tun, die Sie selbst als sinnvoll erachten.

Blicken wir aber zunächst zurück:

Mit der Pflegeversicherung verfügen wir seit 1995 über feste Bezugsgrößen zur Beurteilung von Pflegequalität. Die Einführung des Qualitätsbegriffs führte in der Altenpflege zu Zielorientierung, Prozessdenken, Prozesssteuerung und Standardisierung. Mit der Orientierung der ersten Begutachtungsrichtlinien (BRi) am Pflegemodell nach Monika Krohwinkel entwickelten die Hersteller von Dokumentationssystemen – aber auch die Pflegeanbieter selbst – strukturiertes Material zur Verschriftlichung pflegerischen Beobachtens und Handelns.

Die Pflegedokumentation erhielt zur Fundierung des Pflegebedarfs (Pflegegrad) zusätzlich den Aspekt der Wirtschaftlichkeit. Zunehmend findet die EDV-gestützte Dokumentation Einzug in den Pflegealltag.

Die Qualitätsprüfungen machen es aber auch notwendig, dass Führungskräfte genau kontrollieren. Sie müssen immer drei Dinge im Blick haben:

1. Die Pflegequalität hinsichtlich der Versorgung der pflegebedürftigen Personen,

2. die Durchführungsqualität durch Nichtfachpersonal und

3. die Darstellung der verschiedenen Ebenen des Pflegeprozesses in der Pflegedokumentation.

In der Altenpflege dient die Pflegevisite all diesen Aspekten. War sie anfangs noch rein dem Pflegeprozessgedanken zugeordnet und damit der Bewohnerorientierung im Sinne Christian Heerings, erhielt sie einen immer größeren Prüfcharakter.

Sie ist das Werkzeug der Pflegedienstleitung, um den erhöhten Anforderungen begegnen zu können. Die Fragestellungen in den Checklisten haben sich immer mehr dem Fragenkatalog der Qualitätsprüfung, später auch dem Wohn- und Teilhabegesetz (WTG), angeglichen.

Mit der »neuen« Pflegevisite können Sie aktuellen Anforderungen ganz anders begegnen. Gehen Sie mit diesem Buch auf eine Entdeckungsreise, die Überraschungen und ungewöhnliche Verknüpfungen bereithält. Manches mag komplex sein – es muss aber nicht immer kompliziert sein!

An die Kolleg*innen in der Gesundheits- und Krankenpflege haben wir in Kapitel »Die Inhalte der Checkliste ausarbeiten« besonders gedacht. Die Vielfalt der möglichen hilfreichen Pflegvisiteninstrumente ist riesengroß. Von Gerätechecks über die Überwachung lebenserhaltender Funktionen, der »Pflegevisite am Patientenbett« bis zur »Geri-Visite« unter Einbeziehung der Physiotherapie oder der multiprofessionellen Visite sind uns in Gesprächen mit Stationsleitungen aus unterschiedlichen Krankenhäusern viele Modelle zu Ohren gekommen. Gleichzeitig hörten wir viele Beispiele, in denen die Pflegevisite kein Thema, bzw. ein leider ganz unklar eingeführtes Instrument war. Wir hoffen, mit unserem Anleitungsbaustein und dem Dokumentationsbeispiel praktische Unterstützung leisten zu können und zu einer Verbesserung beizutragen.

Wir wünschen Ihnen Erkenntnisse, Freude und Lust auf Ausprobieren!

Duisburg, im Januar 2023 Thomas Hecker & Jerzy Rasek

Danksagung

Wir bedanken uns bei Michaela Hucks, Sigrid Molderings, Milka Klein, Steven Lehmann, Nicole Hucks, Sabine Lorenz, Peter Klein und Veronika Borowski (den Wohnbereichs- und Pflegedienstleitungen unserer drei Einrichtungen in Duisburg) für ihre Unterstützung. Für Ermöglichung, Schaffung von Frei- und Gestaltungsräumen bedanken wir uns bei der Betriebsleitung Manuela Albedyhl und dem Einrichtungsleiter Rüdiger Bieck. Dank gebührt den Mitarbeiterinnen, die sich freimütig zu ihren Erfahrungen mit der neuen Pflegevisite geäußert haben und den neuen Weg mitgegangen sind. Darüber hinaus möchten wir uns bei Claudia Soppart bedanken, die in ihren Schulungen sehr wertvolle Hinweise zu geben weiß.

Schließlich bedanken wir uns herzlich bei der Lektorin Claudia Flöer für die Unterstützung beim Anpassen, Ordnen und Zuschneiden.

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Info

Mit diesem Buch möchten wir eine erweiterte Form der Pflegevisite vorstellen, die keine Konkurrenz zu bestehenden Formen ist, sondern eine Ergänzung. Im Idealfall ist unsere neue Pflegevisite sogar eine Abkürzung!

Uns geht es darum, äußere Anforderungen sehr komprimiert zu beantworten. So erhalten Sie neue Gestaltungsräume. Als Pflegedienstleitung können Sie schließlich selbst festlegen, was Sie auf welche Weise benötigen. Dabei berücksichtigen Sie den Rahmen der Erfordernisse, aber nur so weit, wie Sie es selbst verantworten wollen.

Das geht nur mit bestimmten Voraussetzungen: Pflegedienstleitungen brauchen

die Kombination von aktuellen pflegerisch-medizinischen Fachkenntnissen und eine konsequente und disziplinierte Organisiertheit,

die Erkenntnis einer lernenden Pflegeorganisation und

Autoren

  • Thomas Hecker (Autor:in)

  • Jerzy Rasek (Autor:in)

Thomas Hecker ist Altenpfleger, Qualitätsbeauftragter, -manager und Auditor. Jerzy Rasek ist Altenpfleger und Pflegedienstleitung.
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Titel: Die neue Pflegevisite