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Naturheilkunde bei Krebs

Aktiv zur Genesung beitragen. Beschwerden und Nebenwirkungen lindern. Mit einem Vorwort von Dr. med. Györgi Irmey, Gesellschaft für biologische Krebsabwehr. Zertifiziert von der Stiftung Gesundheit

von Anne Wanitschek (Autor:in) Sebastian Vigl (Autor:in)
144 Seiten

Zusammenfassung

Zertifiziert von der Stiftung Gesundheit. Mehr als jeder zweite Krebspatient nutzt die Naturheilkunde als zusätzliche Option neben der schulmedizinischen Therapie. Dafür sprechen gute Gründe: Die Naturheilkunde kann sich positiv auf die Prognose auswirken. Zudem kann sie die typischen Beschwerden und Nebenwirkungen lindern, die während einer Krebserkrankung und deren Therapie auftreten. Beide Aspekte greifen die erfahrenen Heilpraktiker Anne Wanitschek und Sebastian Vigl in ihrem Ratgeber auf. Ihre Empfehlungen belegen sie mit neuesten Studienergebnissen. Mit diesem Ratgeber werden Patienten selbst aktiv. Mit den vier Säulen des Anti-Krebs-Programms können sie zu ihrer Genesung beitragen. Ihre Lebensqualität können sie fördern, indem sie Beschwerden natürlich behandeln.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


VORWORT

Liebe Leser,

mit der Diagnose Krebs setzt sich mittlerweile jeder von uns mindestens einmal im Leben auseinander. Entweder betrifft sie uns selbst oder eine uns nahestehende Person. Nach wie vor hat die Krebserkrankung nichts von ihrem Schrecken eingebüßt. Sie stellt Betroffene, Angehörige und Therapeuten vor große Herausforderungen. Die aktuellen Statistiken stimmen zunächst optimistisch. Von den jährlich ca. 500.000 neu diagnostizierten Krebserkrankungen dürfen mittlerweile fast zwei Drittel der Patienten auf dauerhafte Heilung hoffen. Dies ist vor allem den Fortschritten der modernen Medizin zu verdanken. Natürlich sagen diese Zahlen wenig über den Einzelfall aus. Umso verständlicher ist es, dass viele Krebspatienten selbst aktiv werden wollen, um ihre persönliche Heilungschance zu vergrößern.

Immer mehr Therapeuten raten, begleitend zur Krebstherapie auch die Möglichkeiten der Naturheilkunde auszuschöpfen. Und dies tun sie mit gutem Grund. Zu den verschiedenen naturheilkundlichen Therapien liegen aussichtsreiche Ergebnisse aus der praktischen Anwendung und der Forschung vor. Diese zeigen auf, dass Naturheilkunde sich positiv auf die Prognose auswirken kann. Zudem kann sie effektiv zur Linderung von Beschwerden, die während einer Krebserkrankung und deren schulmedizinischer Therapie auftreten können, eingesetzt werden.

Beide Aspekte bringen wir Ihnen mit diesem Buch näher. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Naturheilkunde aktiv zu Ihrer Genesung beitragen und auftretende Beschwerden lindern können. Hierfür greifen wir nicht nur auf die jahrelange Erfahrung mit Krebspatienten in unserer Praxis zurück. Für dieses Buch haben wir die aktuelle Forschung gesichtet, um unsere Empfehlungen mit den neuesten Studienergebnissen belegen zu können. Dies erleichtert Ihnen auch die Zusammenarbeit mit Ihrem Arzt. Während einer Krebstherapie ist er Ihr erster Ansprechpartner, wenn es um Ihre Gesundheit geht. Von allen therapeutischen Maßnahmen, die Sie neben seinen Therapieempfehlungen anwenden, sollte er in Kenntnis gesetzt werden. Unserer Erfahrung nach sind mittlerweile viele Ärzte für die Möglichkeiten der Naturheilkunde aufgeschlossen. Vor allem, wenn diese ihre Wirksamkeit und Unbedenklichkeit in Studien bewiesen haben.

 

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Der Blog zum Buch: www.naturheilkunde-krebs.de
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Zu den Möglichkeiten der Naturheilkunde bei Krebs wird viel geforscht. Laufend werden neue Ergebnisse veröffentlicht. Wir möchten Sie auch in Zukunft darüber informieren. Werfen Sie hierfür einen Blick auf www.naturheilkunde-krebs.de. Auf dieser Seite betreiben wir einen Blog, der die Informationen aus diesem Buch ergänzt. Wir kommentieren dort unter anderem neue Studienergebnisse, die für Sie relevant sind.

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Die Naturheilkunde hat sich weltweit als wertvolle Ergänzung zur Schulmedizin bei Krebserkrankungen etabliert. Wo die Schulmedizin auf ihre Grenzen trifft, bietet sie wertvolle Lösungsvorschläge.

Davon sollen nun auch Sie profitieren. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und alles Gute für Ihre Gesundheit.

Heilpraktiker Anne Wanitschek und Sebastian Vigl

GELEITWORT

von Dr. med. György Irmey, Ärztlicher Direktor der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. Heidelberg, www.biokrebs.de

Liebe Leser,

mit naturheilkundlichen Maßnahmen können Krebskranke wirksam und selbstbestimmt aktiv werden und Heilprozesse in ihrem Organismus sinnvoll unterstützen. Die Begegnung mit einem hochkomplexen Krankheitsbild wie es die Krebserkrankung weiterhin darstellt, ist auch heute eine riesen Herausforderung für Betroffene wie alle therapeutisch Tätigen. Gerade in Anbetracht der Vielfalt des Angebotes an therapeutischen Möglichkeiten in allen Bereichen innerhalb und außerhalb der Medizin erfordert es wirklich individuelle und persönliche Vorgehensweisen. Das vorliegende Buch zeigt vielfältige Ansätze für eine wirksame Unterstützung mit den Möglichkeiten der Naturheilkunde auf.

„Richte deinen Blick nicht immer auf deine kranken Körperteile, auch deine gesunden Organe brauchen deine Aufmerksamkeit“, sagt zu Recht mein Kollege Dr. Ebo Rau, der selbst vor über 20 Jahren von einer damals schweren Bauchspeicheldrüsenkrebs-erkrankung betroffen war. Wenn wir das Gesunde und die gesunden Ressourcen in uns nicht würdigen, machen wir es uns schwer, dem Krankmachenden in uns angemessen zu begegnen. Es ist so wichtig, den vielen negativen Informationen, die im Zusammenhang mit der Erkrankung auf Betroffene einstürmen, positive Impulse entgegen zu setzen. Betroffene brauchen Ankerpunkte, um für sich tätig werden zu können. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung einer richtigen Therapiestrategie. Auch der inneren Stimme oder dem inneren Arzt gilt es, mehr Bedeutung beizumessen. Die Selbstheilungskräfte werden in ihren Möglichkeiten von der Medizin unterschätzt. Noch immer wird seitens der konventionellen Medizin oft bestritten, dass Patienten selbst zu ihrer Heilung beitragen können. Dabei liegt in jedem einzelnen Menschen ein Potenzial, das bei weitem nicht ausgeschöpft wird. Vertrauen zu entwickeln in eine Therapie oder zu einem Therapeuten, ist für die Aktivierung der köpereigenen Heilkräfte manchmal wichtiger als die Suche nach immer neuen oder vielfältigeren Möglichkeiten der Behandlung. Ohne den Sonnenstrahl von innen kann kein therapeutischer Samen wachsen.

Ob in der wissenschaftlichen Medizin, der Naturheilkunde oder einer spirituell orientierten Medizin – überall wirken Menschen, mit all ihren Stärken und Schwächen. Daher ist es grundsätzlich für alle Patienten wichtig, in unserem technisch so modernen und hochgerüsteten Gesundheitssystem immer wieder die Stimmigkeit und persönliche Wertigkeit der eingeleiteten Maßnahmen für sich kritisch zu prüfen. Es geht nicht mehr um ein „entweder – oder“ von schulmedizinischen oder biologischen Maßnahmen, sondern um ein individuell unterschiedliches Maß an „sowohl – als auch“. Lassen Sie sich bitte von Ärzten oder Therapeuten nicht unter Druck setzen. Diese Aussage ist leicht geschrieben, in einer konkreten Situation jedoch nicht einfach umzusetzen. Um eine Tatsache kommt aber kein Betroffener herum: Geduld zu lernen und sich wirklich Zeit zu nehmen für den Heilungsprozess, um eine Erkrankung mit ihren vielen Facetten aufzuarbeiten.

Gewinnen Sie neuen Mut und neue Hoffnung bei der Bewältigung Ihrer Erkrankung und unterstützen Sie Ihren Heilungsprozess mit einer persönlichen Auswahl der in diesem Buch beschriebenen sinnvollen Methoden der Naturheilkunde. Setzen Sie die für Sie passenden praktischen Hinweise mit Freude im Herzen um.

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Heidelberg, im Juli 2017
Dr. med. György Irmey

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DER KOMPLEMENTÄRE ANSATZ: NATURHEILKUNDE ALS ERGÄNZUNG ZUR SCHULMEDIZIN

Schulmedizin und Naturheilkunde sind keine verfeindeten Lehren. Ganz im Gegenteil. Bei vielen Erkrankungen gehen sie mittlerweile Hand in Hand. Besonders Krebspatienten können von der Zusammenarbeit beider Disziplinen profitieren. Richtig angewandt, greifen Schulmedizin und Naturheilkunde wie zwei Puzzleteile ineinander. Sie können auf verschiedenen Wegen voneinander profitieren. Wussten Sie zum Beispiel, dass viele der schulmedizinischen Chemotherapeutika pflanzlichen Ursprungs sind?

Die Kombination aus Schulmedizin und Naturheilkunde

Die Fortschritte der Schulmedizin

Die Diagnose Krebs stellt Betroffene und Angehörige vor große Herausforderungen. Ist der anfängliche Schock überwunden, verspüren viele den Wunsch nach der bestmöglichen Behandlung. Die Schulmedizin hat bei der Behandlung von Krebserkrankungen große Fortschritte gemacht. Die Lebenserwartung von Krebspatienten steigt in Deutschland seit Jahren kontinuierlich an. Vor 35 Jahren starben noch mehr als zwei Drittel der Betroffenen an der Erkrankung. 2016 können laut dem „Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland“ des Robert Koch Instituts schon sechs von zehn Patienten auf dauerhafte Heilung hoffen. Häufige Krebsarten wie Prostata-, Gebärmutter-, Haut- und Brustkrebs überleben heute deutlich mehr als 80 Prozent der Betroffenen.

 

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2016 können schon fast zwei Drittel der Krebspatienten auf dauerhafte Heilung hoffen.

Dies sind statistische Daten, die einen guten Überblick über die Fortschritte von Krebsfrüherkennung und -behandlung geben. Doch was sagen statistische Daten über die eigenen Chancen aus? Wie der Verlauf einer Erkrankung einzuschätzen ist, muss mit dem eigenen Arzt geklärt werden. Er berücksichtigt hierfür das Stadium einer Erkrankung und die bekannte Wirksamkeit von Behandlungen. Anhand seiner Überlegungen schlägt er ein Behandlungskonzept vor. Als Patient sind Sie am medizinischen Entscheidungsprozess beteiligt. Sie entscheiden gemeinsam mit Ihrem Arzt, welche Therapien durchgeführt werden. Wir empfehlen, eine solche Entscheidung nicht unvorbereitet zu treffen. Eine gute Informationsquelle ist der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Er bietet individuelle Beratung und eine Fülle von Informationsmaterial. Dazu zählt auch ein Informationsblatt, das Hilfestellungen bei der Behandlungswahl anbietet (siehe Anhang).

 

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Der Krebsinformationsdienst des DKFZ beantwortet Fragen zum Leben mit Krebs und zur Krankheitsbewältigung.

Viele Patienten möchten ihre Überlebenschancen erhöhen und die Beschwerden während der Krebserkrankung lindern. Dieser Wunsch bringt sie sehr oft mit der Naturheilkunde in Kontakt.

Naturheilkunde bei Krebs – die Situation in Deutschland

Mehr als die Hälfte der Krebspatienten nutzen hierzulande naturheilkundliche Methoden während oder nach der Krebstherapie. Das zeigen aktuelle Schätzungen. Im Jahr 1990 zählte nur jeder Vierte dazu. Ein Jahrzehnt später, im Jahr 2000, schon jeder Dritte. Aktuelle Erhebungen aus den USA zeigen, dass dort sogar 80 Prozent der Krebspatienten zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie weitere Behandlungen in Anspruch nehmen. In China erhalten Krebspatienten in den meisten städtischen Krankenhäusern neben der konventionellen Krebstherapie auch Kräuterrezepte und andere naturheilkundliche Therapien.

 

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Mehr als die Hälfte der Krebspatienten nutzen auch naturheilkundliche Methoden.

In Deutschland bieten rund 50 Kliniken und viele Ärzte und Heilpraktiker naturheilkundliche Therapien als Begleitung zur herkömmlichen Krebstherapie an. Entsprechende Adressen sind unter anderem bei der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK) zu erfragen (siehe Anhang). Die GfBK ist ein guter Ansprechpartner für Patienten und Angehörige, die sich über die verschiedenen naturheilkundlichen Möglichkeiten bei einer Krebserkrankung informieren möchten. Individuelle medizinische Fragen können mit dem ärztlichen Beratungsdienst besprochen werden.

Komplementäre versus alternative Medizin

Wir sehen die Stärken der Naturheilkunde bei Krebserkrankungen in der Möglichkeit, die klassische schulmedizinische Krebstherapie zu ergänzen. Naturheilkunde, die diesem Zweck dient, kann als komplementäre Medizin (lateinisch complementum = Ergänzungsmittel) bezeichnet werden. Im Gegensatz dazu suggeriert der Begriff „alternative Medizin“, dass naturheilkundliche Methoden die Schulmedizin ersetzen und überflüssig machen können. Es existierer zwar Erfahrungsberichte, dass eine rein naturheilkundliche Krebstherapie in Ausnahmefällen erfolgreich war. Diese einzelnen Berichte lassen sich jedoch nicht verallgemeinern. Keine naturheilkundliche Krebstherapie ist bis heute ausreichend erforscht, um sie als wirkliche Alternative zur schulmedizinischen Krebstherapie zu empfehlen.

Von integrativer Medizin spricht man dann, wenn Schulmedizin und komplementäre Medizin in Kombination eingesetzt werden.

Lebensquantität und -qualität

Das erste Ziel der Schulmedizin ist es, die Lebensdauer zu verlängern. Sie will also die Quantität des Lebens vergrößern. Dies soll mit Therapien erreicht werden, die dabei zwangsläufig die Qualität des Lebens einschränken. Besonders Chemotherapien gehen mit teilweise erheblichen Nebenwirkungen einher. Hier findet sich schon der erste Ansatz für die Naturheilkunde. Sie ist dazu geeignet, die Lebensqualität von Krebspatienten während einer Krebstherapie zu erhalten und zu fördern. Dies zeigte unter anderem eine 2015 veröffentlichte Studie mit 275 Brustkrebspatientinnen. Sie bekamen begleitend zur Krebstherapie naturheilkundliche Behandlungen im Krankenhaus Meran (Italien). Die Teilnehmerinnen berichteten über eine deutliche Steigerung ihres geistigen und körperlichen Wohlbefindens.

 

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Einschränkungen der Lebensqualität während der Krebstherapie können naturheilkundlich behandelt werden.

Was darf ich als Patient von der Naturheilkunde erwarten?

In der schulmedizinischen Krebstherapie kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Dazu zählen die Strahlentherapie, die Chemotherapie, die Operation, die Antihormonbehandlung und die sogenannte gezielte Krebstherapie (engl.: targeted therapy) mit Antikörpern und kleinen Schlüsselmolekülen. Die Erfolgsaussichten der schulmedizinischen Krebstherapie sind bei bestimmten Krebsformen sehr gut. Bei anderen Krebsformen sind bereits in den nächsten Jahren Fortschritte zu erwarten. Auch die Möglichkeiten der Krebs-Früherkennung haben sich verbessert. Je früher eine Krebsdiagnose gestellt werden kann, desto höher sind die Heilungschancen.

 

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Die schulmedizinische Krebstherapie kann durch naturheilkundliche Maßnahmen sinnvoll ergänzt werden.

Wie alle medizinischen Maßnahmen hat auch die schulmedizinische Krebstherapie ihre Grenzen. Dort, wo die Grenzen der Schulmedizin liegen, setzt die Naturheilkunde an.

 

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Naturheilkundliche Medikamente stärken die Selbstheilungskräfte des Patienten.

GRENZEN DER SCHULMEDIZIN ERGÄNZUNGSMÖGLICHKEITEN DURCH DIE NATURHEILKUNDE
Sie ist nicht in allen Fällen erfolgreich. Sie kann sich günstig auf die Prognose der Krebserkrankung auswirken und im Zusammenspiel mit der schulmedizinischen Krebstherapie deren Erfolgsaussichten steigern.
Sie geht oft mit erheblichen Nebenwirkungen einher. Sie kann die Nebenwirkungen der schulmedizinischen Krebstherapie abmildern. Damit beschäftigt sich das Kapitel „Nebenwirkungen von Krebstherapien naturheilkundlich behandeln“ in diesem Buch.
Aggressive Therapien wie die Chemotherapie können Leber und Niere belasten. Dies kann die Einnahme zusätzlicher schulmedizinischer Medikamente erschweren. Naturheilkundliche Medikamente stellen meist keine zusätzliche Belastung für die Organsysteme Leber und Niere dar. Daher eignen sie sich, um die Nebenwirkungen der Krebstherapie zu behandeln.
Sie vertritt meist eine sehr einseitige Sicht auf den Patienten. Bestimmte Bedürfnisse und Beschwerden können nicht immer berücksichtigt werden. Der Patient fühlt sich dann auf seine Krankheit reduziert. Sie vertritt eine ganzheitliche Sicht auf den Patienten. Der Mensch ist mehr als „sein Körper“: Auch seine mentalen, emotionalen und spirituellen Eigenheiten haben Auswirkung auf seine Gesundheit. Deshalb werden auch sie in einem ganzheitlichen naturheilkundlichen Behandlungskonzept und in diesem Buch berücksichtigt.
Sie drängt den Patienten in die Passivität. Seine eigene Gesundheit hängt anscheinend nicht mehr von ihm, sondern von den Entscheidungen der Ärzte ab. Handeln, statt nur behandelt zu werden. Die Naturheilkunde erlaubt dem Patienten, selbst aktiv zu werden und zu seiner Genesung beizutragen. Hierfür geben wir Ihnen im Kapitel „Mit Naturheilkunde aktiv zur Genesung beitragen“ ausführliche Hinweise.
Sie bekämpft meist nur das, was den Patienten krankmacht. Sie kann auch das berücksichtigen, was den Patienten gesundmacht. Naturheilkunde berücksichtigt und kräftigt die Selbstheilungskräfte des Patienten.
Nach dem Ende der Krebstherapie gilt es, die Nachsorgeuntersuchungen abzuwarten. In dieser Zeit wird der Patient meist nicht mehr therapeutisch betreut. Sie kann auch zur Nachsorge nach erfolgter Krebstherapie eingesetzt werden.

 

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Viele gängige Chemotherapeutika sind pflanzlichen Ursprungs.
Naturheilkunde bei Krebs: rege Forschung

Das große Potenzial der Naturheilkunde bei Krebserkrankung hat die Forschung schon lange entdeckt. Wussten Sie, dass viele der heutigen Chemotherapeutika pflanzlichen Ursprungs sind? Dazu zählen zum Beispiel die sogenannten Mitosehemmer, zu denen die Vinca-Alkaloide und die Taxane gehören. Erstere sind künstlich nachgebaute Pflanzeninhaltsstoffe der Immergrün-Pflanzen. Auch das kleine Immergrün (Vinca minor), das bei uns häufig zu sehen ist, weist Vinca-Alkaloide auf. Taxane sind veränderte Inhaltsstoffe der europäischen Eibe (Taxus baccata). Die sogenannten Topoisomerase-Hemmer sind ebenfalls pflanzlichen Ursprungs. Die Topoisomerase-I-Hemmer gehen auf die Inhaltsstoffe des Happy-Tree (Camptotheca acuminata), die Topoisomerase-II-Hemmer auf jene des amerikanischen Maiapfels (Podophyllum peltatum) zurück.

 

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Taxane sind viel verwendete Chemotherapeutika. Sie sind einem Giftstoff der europäischen Eibe nachempfunden.

 

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Die meisten Behandlungsvorschläge aus diesem Buch stützen sich auf aktuelle Studienergebnisse.

So verwundert es nicht, dass die moderne Forschung weitere naturheilkundliche Behandlungsmethoden und Wirkstoffe untersucht. Sie überprüft ihre Wirksamkeit gegen den Krebs oder gegen die Nebenwirkungen der Krebstherapie. Von dieser Forschung können Sie profitieren. In diesem Buch haben wir, aus unserer Sicht, die aussichtsreichsten naturheilkundlichen Konzepte zusammengestellt. Wo dies möglich ist, belegen wir unsere Entscheidungen mit den neuesten Studien. Das erleichtert Ihnen das Gespräch mit Ihrem Arzt. Anhand der zitierten Studien kann er die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit unserer Empfehlungen nachprüfen.

Sind Selbstheilungskräfte der innere Arzt?

Viele naturheilkundliche Ansätze stärken die sogenannten Selbstheilungskräfte eines Krebspatienten. Doch was sind diese Selbstheilungskräfte?

Jede Sekunde erneuert und repariert sich der menschliche Körper. Allein bei der Haut müssen jeden Tag eine Milliarde Zellen ersetzt werden. Pro Sekunde sprudeln zwei Millionen neue rote Blutkörperchen aus dem Knochenmark. In derselben Zeit muss die gleiche Anzahl alter Blutkörperchen erkannt und abgebaut werden. Bei den vielen Erneuerungsprozessen kann schnell etwas schiefgehen. Deshalb überwacht der Körper genau die Abläufe und schreitet schnell ein, wenn es zu Störungen oder Fehlfunktionen kommt. Meist bekommen wir davon nichts mit. Bei Verletzungen lassen sich die Selbstheilungskräfte beobachten. Wie durch Zauberhand wachsen Hautwunden und gebrochene Knochen wieder zusammen.

Unter dem Begriff „Selbstheilungskräfte“ können alle körperlichen Vorgänge verstanden werden, die den Status der Unversehrtheit und Gesundheit aufrechterhalten. Daran hat vor allem – auch bei Krebserkrankungen – das Abwehrsystem einen großen Anteil. Schließlich ist es in der Lage, Krebszellen zu erkennen und unschädlich zu machen. Eine wichtige Zielsetzung der Naturheilkunde ist es deshalb, das Abwehrsystem von Krebspatienten zu aktivieren. Im Verbund mit anderen schulmedizinischen und naturheilkundlichen Maßnahmen kann das zur Genesung beitragen.

Unser Tipp: Unter www.naturheilkunde-krebs.de finden Sie den Blog zu diesem Buch. Wir kommentieren dort die neuesten Forschungsergebnisse, die für Sie relevant sind. Daneben finden Sie dort auch interessante Interviews und Hintergrundinformationen zu den Möglichkeiten der Naturheilkunde bei Krebs.

Das Geschäft mit der Angst

Zu den Möglichkeiten der Naturheilkunde bei Krebs zirkulieren leider viele nicht gesicherte und unseriöse Informationen. Hinter vielen steckt bloße Geschäftemacherei. Krebspatienten befinden sich aufgrund der Schwere der Diagnose in einem Ausnahmezustand. Unseriöse Angebote, die oft mit Heilversprechen gekoppelt sind, versuchen diese Not auszunutzen. Im besten Fall sind derartige Angebote „nur“ kostspielig und wirkungslos. Im schlimmsten Fall können sie jedoch zur Gefahr für Ihre Gesundheit werden.

 

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Checklisten helfen Ihnen, unseriöse Informationen im Netz zu enttarnen.

Auch unsere Patienten sprechen uns immer wieder auf angebliche Wundermittel an, über die sie meist im Netz gelesen haben. Nicht selten handelt es sich dabei um unseriöse Meldungen, deren Wahrheitsgehalt und Aussagekraft rasch überprüft werden können. Auch Sie sind in der Lage, Fake News und irreführende Heilversprechen im Internet zu erkennen. Im Anhang finden Sie den Link zu einer Checkliste, mit der Sie selbst die Seriosität von Gesundheitsinformationen im Netz beurteilen können.

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MIT NATURHEILKUNDE AKTIV ZUR GENESUNG BEITRAGEN

Wir empfehlen Ihnen in diesem Ratgeber ein naturheilkundliches Konzept, das Ihre Selbstheilungskräfte anregt und die Prognose beeinflussen kann. Es beinhaltet wirksame Anti-Krebs-Arzneien wie Vitamin D, Selen und Arzneipilze. Daneben spielen auch Ernährung, körperliche Aktivität und psychische Unterstützung eine Rolle. Schon kleine Änderungen Ihres persönlichen Lebensstils erschweren das Wachstum eines Tumors. Sie werden erstaunt sein, dass Sie mit diesen sogar Operationen am genetischen Code einer Krebszelle vornehmen können.

Der Einfluss des Lebensstils

Unser Lebensstil beeinflusst unsere Gesundheit. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge gehen rund ein Drittel der Krebserkrankungen in der westlichen Welt auf ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel zurück. Laut der Professorin Cornelia Ulrich vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) werden 50 bis 70 Prozent aller Krebserkrankungen durch den persönlichen Lebensstil beeinflusst. Die Art, wie wir leben, hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf unser Risiko, an Krebs zu erkranken. Sie beeinflusst auch die Prognose einer Krebserkrankung. Dies konnte 2005 eine Forschungsgruppe des amerikanischen Mediziners Dean Ornish nachweisen. Änderungen der Lebensgewohnheiten gingen bei Patienten mit Prostatakrebs mit einer Senkung der Tumormasse und der Tumormarker einher.

 

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Der Lebensstil kann nicht nur das Krebsrisiko, sondern auch den Verlauf einer Krebserkrankung beeinflussen.

Wer seinen Lebensstil ändert, beeinflusst auf verschiedenen Wegen den Verlauf einer Krebserkrankung. Gesunde Ernährung, Bewegung und Stress-Management erhöhen zum Beispiel die Effektivität unseres Abwehrsystems. Dieses ist unsere wichtigste Waffe gegen den Krebs. Eine gesunde Ernährung versorgt den Körper mit ausreichend Vitalstoffen, die gesunde Zellen schützen und den Krebszellen schaden können.

 

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Ein gesunder Lebensstil beeinflusst die Gene, mit denen die Krebszellen ihr Überleben sichern.

Daneben führen Änderungen des Lebensstils auch zu entscheidenden Beeinflussungen unserer Gene. Über die Gene steuert die Krebszelle ihre Entstehung, ihr Wachstum und ihre Verbreitung. Dies kann ihr durch einen entsprechenden Lebensstil erschwert werden. Die neuesten Erkenntnisse der Epigenetik zeigen das.

Der Zauber der Epigenetik und der Jungbrunnen der Telomere

Gene beeinflussen unser Leben: Sie sind für unser Aussehen, unsere Intelligenz und unseren Charakter mitverantwortlich. Sie haben auch Einfluss darauf, für welche Krankheiten wir anfällig sind. Sind wir unseren Genen ausgeliefert? Nein, wir haben auch ein Wörtchen mitzureden! Denn unser Leben wirkt auf unsere Gene ein. Die Einflüsse unserer Umwelt und unser Verhalten steuern die Aktivität unserer Gene. Sie beeinflussen, welche Gene aktiv sind und welche ruhen. Dieses Phänomen wird Epigenetik genannt.

 

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Genetik: Gene beeinflussen unser Leben. Epigenetik: Unser Leben beeinflusst die Gene.

In der Krebstherapie spielt die Epigenetik eine immer größere Rolle. Schließlich lassen sich mit ihr gute Gene einschalten – und „böse“ abstellen. Zu den „bösen“ zählen zum Beispiel die sogenannten Krebs-Gene, die eine Krebszelle ungehindert wachsen lassen.

Wenn Sie Ihren Lebensstil ändern, beeinflussen Sie über die Epigenetik auch die Aktivität Ihrer Gene. Der bereits erwähnte Forscher Dean Ornish wollte es genau wissen. Er verordnete Patienten mit Prostatakrebs einen gesunden Lebensstil mit Bewegung und gesunder, gemüsereicher Ernährung. Bereits nach drei Monaten hatten sich 400 Gene von Prostatazellen stummgeschaltet. Darunter auch etliche Krebs-Gene, wie in der entsprechenden Publikation aus dem Jahre 2008 zu lesen ist.

 

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Gesunde Ernährung, Stress-Management und Bewegung können die gefürchteten Krebs-Gene zum Schweigen bringen.

Fünf Jahre später veröffentlichte die Forschergruppe um Dean Ornish weitere Untersuchungen. Die Forscher beobachteten, dass ein gesunder Lebensstil die sogenannten Telomere wachsen lässt. Bei den Telomeren handelt es sich um die Endstücke unseres Erbguts. Dort beugen sie wie Schutzkappen Schaden am Erbgut vor. Bei jeder Zellteilung nutzen sie sich ein wenig ab. Wie alt wir werden können, hängt von der Länge unserer Telomere ab. Obwohl das Enzym Telomerase ständig die Telomere erneuert, nimmt ihre Länge mit zunehmendem Alter ab. Die Länge der Telomere entspricht also der Regenerationsfähigkeit unserer Zellen. Dean Ornish entdeckte, dass ein gesunder Lebensstil bei Krebspatienten schon nach drei Monaten die Aktivität des Reparatur-Enzyms Telomerase erhöhen kann. Nach drei Jahren ließen sich bereits deutliche Längenzuwachse der Telomere verzeichnen. Eine gute Nachricht für Krebspatienten! Wie man heute bereits weiß, hat die Länge der Telomere und die Aktivität der Telomerase Einfluss auf die Prognose einer Krebserkrankung. Patienten mit längeren Telomeren haben ein deutlich geringeres Risiko, an einer Krebserkrankung zu versterben.

 

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Die Länge der sogenannten Telomere hat Auswirkungen auf die Überlebenschancen.

Anti-Krebs-Gene aktivieren mit Sencha-Tee

Krebszellen manipulieren die Aktivität spezifischer Gene, um unkontrolliert zu wachsen. Dies kann durch einen Stoff, dem sogenannten Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG), rückgängig gemacht werden. Zudem aktiviert er ein Gen, das für die Herstellung von krebswidrigen Substanzen verantwortlich ist. EGCG findet sich in großen Mengen im japanischen Sencha-Tee. Deswegen empfehlen wir ihn auch unseren Krebspatienten. Für eine optimale Wirkung trinken Sie 2- bis 3-mal täglich eine Tasse frisch gebrühten Sencha-Tee. Übergießen Sie hierfür einen halben TL Sencha-Tee mit ¼ Liter heißem Wasser und lassen ihn 10 Minuten lang ziehen. Die richtige Temperatur des Wassers erhalten Sie, indem Sie es nach dem Sieden zunächst zwei Minuten abkühlen lassen.

Kaufen Sie japanische Sencha-Tees, die hinsichtlich einer möglichen Belastung mit Radioaktivität und Pesitiziden in deutschen Laboren getestet wurden.

Die vier Säulen unseres Anti-Krebs-Programms

Nun möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie selbst aktiv werden und die Krankheit beeinflussen können. Aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen und den aktuellen Erkenntnissen der Forschung gliedert sich unser Anti-Krebs-Programm in vier Bereiche:

1. Körperliche Bewegung

2. Richtige Ernährung während einer Krebserkrankung

3. Seelische Unterstützung und Stress-Management

4. Die Einnahme von Selen, Vitamin D und Arzneipilzen

 

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Wer sich nach einer Krebstherapie fit hält, reduziert das Risiko, einen Rückfall zu erleiden.

Bewegung für Schwung im Heilungsprozess

Sportliche Betätigung und Bewegung gehören zu unserem ganzheitlichen Behandlungskonzept. Während einer Krebstherapie helfen sie, den Lebenswillen, das Selbstvertrauen und das Abwehrsystem zu stärken. Zusätzlich bauen sportliche Betätigungen Spannungen und Erschöpfung ab und setzen Ihre Glückshormone frei. Diese positiven Effekte treten dann auf, wenn Ihr Sportprogramm dem jeweiligen Stadium Ihrer Krankheit und der Krebstherapie angepasst ist. Sprechen Sie sich daher mit Ihrem Arzt ab, welches Maß an körperlicher Aktivität Sie sich zutrauen können.

 

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Sportliche Betätigung hilft, wenn sie Spaß macht und nicht zu Überanstrengung führt.

Ist eine Krebstherapie abgeschlossen, kann Sport dazu führen, dass Rückfälle seltener eintreten. Das zeigte eine Studie, bei der Frauen viermal pro Woche 40 Minuten joggten. Sie erlitten deutlich weniger Rückfälle als eine Vergleichsgruppe, die sich nicht sportlich betätigte.

Mit Biss gegen den Krebs: die Wirkungen einer Ernährungsumstellung

Für Krebspatienten hat die Ernährung einen hohen Stellenwert. Die täglichen Mahlzeiten sollen die Lebensqualität erhalten und ausreichend Energien für den Kampf gegen den Krebs liefern. Die Auswahl der Lebensmittel hat bewiesenermaßen einen Einfluss auf den Verlauf einer Krebserkrankung. Vorsicht ist jedoch bei sogenannten „Krebsdiäten“ geboten, die eine Heilung mit Hilfe der richtigen Ernährungseinschränkung versprechen. Denn jede Krebserkrankung verläuft anders. Mancher Krebspatient magert stark ab, andere Patienten nehmen an Gewicht zu. Eine einseitige Reduzierung der Ernährung kann eine oft auftretende starke Abmagerung (Tumorkachexie) beschleunigen. Dies kann bedrohliche Folgen haben. Die Tumorkachexie zählt zu den häufigsten Todesursachen bei Krebspatienten.

 

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Eine starke oder einseitige Reduzierung der Ernährung kann bedrohliche Folgen haben.

Die Krebserkrankung und die Krebstherapien verbrauchen viel Energie. Der Energiebedarf kann im Vergleich zu Gesunden bei Krebspatienten um 75 Prozent steigen. Sie sollten daher überprüfen, ob der gestiegene Bedarf durch Ihre Ernährungsweise gedeckt wird. Dafür ist der Body-Mass-Index (BMI) nützlich. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren BMI anhand der folgenden Tabelle.

 

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Krebspatienten haben im Vergleich zu Gesunden einen deutlich höheren Energiebedarf.
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Gelb: Untergewicht. Grün: Normalgewicht. Orange: Übergewicht. Rot: Adipositas.

Die gesundheitsfördernde Ernährungsweise bei Krebs

Wir wollen Ihnen in diesem Buch konkrete Ratschläge geben, bei deren Berücksichtigung kein Patient Schaden nehmen kann. Eine auf Ihre persönliche Verfassung abgestimmte Ernährungsberatung können wir jedoch nicht bieten. Sie können über einen Link im Anhang Ansprechpartner finden, die Ihnen eine individuelle und seriöse Beratung bieten können.

Krebszellen sind Schleckermäuler

Krebszellen mögen es süß. Für ihr ungehemmtes Wachstum benötigen sie jede Menge Energie und Baustoffe. In erster Linie bevorzugen sie Zucker. Denn im Gegensatz zu normalen Zellen können viele Krebszellen keine Fette und Eiweiße verstoffwechseln. Doch da die Kraftwerke der Krebszellen, die Mitochondrien, defekt sind, können sie den Zucker nicht wie normale Zellen verbrennen. Sie lassen ihn vergären, wobei Milchsäure entsteht. Diese schädigt umliegendes Gewebe, was das Wachstum der Krebszellen und die Bildung von Metastasen erleichtert. Zudem schützt die Milchsäure die Krebszelle vor den Angriffen des Abwehrsystems.

Aus diesem Grund ist es ratsam, den Zuckerkonsum während einer Krebserkrankung zu reduzieren. Ein kompletter Verzicht auf kohlenhydratreiche Nahrungsmittel wird bei der ketogenen Diät vollzogen. Deren möglicher Nutzen konnte bis heute noch nicht abschließend geklärt werden. Eine ketogene Diät sollte immer mit dem Arzt abgesprochen sein.

Aufgrund unserer Erfahrung und dem bisherigen Wissensstand empfehlen wir Ihnen eine Umstellung auf folgende Ernährungsweise.

 

Davon essen Sie sich satt Obst, Gemüse (frisch und milchsauer eingelegt), Nüsse, Getreide, Vollkornprodukte
Wichtige Eiweißquellen zum Genießen (sollten ca. 20 Prozent der Nahrung ausmachen) Fisch, Ei, Hülsenfrüchte, Tofu, Milchprodukte, Fleisch (lieber wenig und mager)
Fette Lieber hochwertige Pflanzenfette (besonders Leinöl) als tierische Fette
Was oft nützlich ist Sich Zeit lassen beim Essen; ausreichend kauen; selber kochen statt Fertiggerichte; frische Zutaten statt Konserven; abwechslungsreiche Mahlzeiten; mehrere kleine Mahlzeiten am Tag. Zum Süßen natürliche Zuckerersatzstoffe wie Kokosblütenzucker, Birkenzucker (Xylit) oder Stevia verwenden
Eingeschränkt werden sollten Gegrillte, stark gesalzene oder geräucherte Lebensmittel, starker Zuckerkonsum, Fast-Food, Fertigprodukte mit künstlichen Zusatzstoffen, tierische Fette
Bitte meiden Alkohol, Nikotin, schimmlige Lebensmittel

 

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Nutzen Sie die Ernährungsumstellung als eine Quelle für Lebensfreude und Energie.

Das Ziel der Ernährungsumstellung ist eine abwechslungsreiche Vollwerternährung mit einem hohen Gemüseanteil. Um dies zu erreichen, sind folgende Hinweise nützlich:

Stellen Sie Ihre Ernährung langsam und schrittweise um.

Greifen Sie häufiger zu pflanzlichen denn zu tierischen Eiweißquellen.

Beginnen Sie den Tag mit einem kräftigenden Frühstück. Besonders geeignet sind Porridge oder Müsli. Für Müslis können Sie Getreide wie Dinkel oder Weizen in einem Keimgerät keimen lassen.

Verzichten Sie abends auf Rohkost und große Mengen Brot. Sehr bekömmlich sind gekochtes Gemüse, Suppen oder Kartoffeln. Starten Sie Ihr Mittagessen lieber mit einem kleinen Teller Rohkost.

Für Zwischenmahlzeiten eignen sich Nüsse, Trockenfrüchte und Obst.

Sorgen Sie für Farben auf dem Teller! Farbintensive Gemüse wie zum Beispiel Karotte, rote Bete, Süßkartoffel, Mangold, Radicchio, Tomate oder Grünkohl sind reich an pflanzlichen Farbstoffen. Diese haben schützende Effekte bei einer Krebserkrankung (s. u.).

Lernen Sie die Zubereitung Ihrer Speisen genießen. Dies gelingt zum Beispiel mit inspirierenden Kochbüchern.

 

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Stellen Sie Ihre Essensgewohnheiten langsam um. So bleiben Sie motiviert.
Bunt essen – Farbe zeigen gegen Krebs

Krebszellen hätten am liebsten farbloses Essen. Denn die meisten natürlichen Farbstoffe machen ihnen das Leben schwer. Dazu zählen unter anderem der rote Farbstoff Lycopin aus der Tomate, das orangene Carotin aus Karotten, das rote Betanin aus der roten Bete und das gelbe Curcumin aus der Kurkuma. Natürliche Farbstoffe stören die Abläufe innerhalb einer Krebszelle. Dies kann dazu führen, dass Mechanismen, die der Krebszelle das Überleben sichern, geschwächt werden oder versagen.

 

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Krebszellen mögen keine Farben. Verzehren Sie deshalb buntes Gemüse und Obst!

Greifen Sie deshalb zu bunten Gemüsen und Obst! Sie enthalten neben wichtigen Farbstoffen meist auch noch weitere krebswidrige Vitalstoffe. Wir haben für Sie die Wichtigsten aufgelistet. An der jeweiligen Einfärbung der Zeile erkennen Sie, welchem Farbspektrum ein Stoff zugeordnet ist.

 

ANTI-KREBS-STOFF REICHLICH IN WEITERE VORKOMMEN
Lycopin Tomatenmark Tomate, Wassermelone
Betanin Rote Bete Feigenkaktusfrucht
Curcumin Kurkuma
Isoflavone* Sojabohne, Miso Tofu, Bohnen, Erbsen, Granatapfel
Quercetin Zwiebel, Kaper, Liebstöckel Grünkohl, Brokkoli, Äpfel, Heidelbeeren, grüne Bohnen, Sanddorn- und Preiselbeeren
Rutin („Vitamin P“) Buchweizen Apfel, Kakao, Himbeeren, Holunderblüten, Rotwein, schwarzer und grüner Tee, Fenchel
Flavone Sellerie, Karotte, Artischockenblätter
Citrus-Bioflavonoide Zitrusfrüchte
Zeaxanthin Eigelb, Mais, Orange, Honigmelone, Mango, Paprika (orange) Trauben, Pfirsich, Zucchini, Goji-Beeren
Lutein Eigelb, Mais, Trauben, Kürbis, Spinat, Paprika (grün) Brokkoli, Apfel, Salat, grüne Bohnen, Honigmelone, Rosenkohl, Paprika (rot und orange), Goji-Beeren
Carotine Karotte, Grünkohl, Brokkoli, Spinat, Süßkartoffel, Fenchel, Löwenzahn Orangen, Salat, Paprika, Tomate, Mango, Aprikose, Kaki, Goji-Beeren
Crocin Safran
Riboflavin Hefeerzeugnisse, Chlorella-Algen, Spirulina-Algen, Fleisch Milch, Milchprodukte, Getreide, Speisepilze, Gemüse, Fisch
Chlorophyll Spinat, Brennnessel, Grünkohl, Feldsalat Alle grünen Salate und Gemüse
Anthocyane Holunderbeeren, Aroniabeeren, schwarze Johannisbeeren, rote Trauben, Rotwein Brombeeren, Heidelbeeren, Aubergine, Rotkohl, Granatapfel
Catechine wie Epigallocatechingallat (EGCG) Grüner Tee, dunkle Schokolade, Kakao Apfel, Birne, Erdbeeren, Pflaume, Brombeeren, Granatapfel
Schwefelhaltige Verbindungen wie Sulforaphan, Allicin, Indol-3-Carbinol Brokkolisprossen, Knoblauch Brokkoli, Kohlsorten, Rucola, Kressesorten, Senf, Steckrübe
Lignane* Leinsamen, Leinöl Kürbiskerne
Ellagsäure Granatapfel, Brombeeren Rotwein, Walnüsse, Goji-Beeren
Ferulasäure Vollkornprodukte Beeren, Kaffee, Zitrusfrüchte, Tomate, Spargel, Granatapfel
Beta-Sitosterol Buchweizen, Sojabohnen, Schwarzkümmel, Weizenkeime Vollkorngetreide, Kürbiskerne, Cashewnüsse
Enzyme Papaya, Ananas
Resveratrol Rote Trauben,Rotwein Kakaoprodukte, Pflaumen, Himbeeren, Erdnüsse
Oligomere Proanthocyanidine (OPC) Rote Trauben, Rotwein, Apfel, Heidelbeeren, Erdbeeren Kirschen, Apfel- oder Traubensaft

* Isoflavone und Lignane werden zu den sogenannten Phytoöstrogenen gezählt. Sie sollten bei hormonsensitiven Krebsarten nur in Absprache mit dem Arzt in größerer Menge zugeführt werden.

Kaufen Sie Buntes! Besonders wirksam sind Lebensmittel, deren Farbstoffe so kräftig sind, dass sie Schneidebrett oder Kochwasser färben. Dazu zählen unter anderem Rotkohl, Kurkuma, Granatapfel, rote Bete, farbige Beeren oder Tomatenmark.

Powercocktail mit Kurkuma und Tomate

Sowohl das Curcumin aus der Kurkuma als auch das Lycopin aus der Tomate sind zwei wertvolle Naturstoffe. Beide können mithilfe eines schmackhaften Rezeptes dem Körper zugeführt werden.

Mischen Sie mit einem Pürierstab oder Mixer 300 ml Wasser, 4 EL Tomatenmark, 3 EL Leinöl, 3 TL Kurkumapulver mit einer Prise schwarzen Pfeffer und etwas Salz. Das Getränk eignet sich hervorragend als Appetitanreger vor dem Essen und sollte maximal einmal täglich konsumiert werden.

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Kurkuma sollte in der Küche von Krebspatienten nicht fehlen.

Vermeidung von potenziellen Schadstoffen: Lebensmittel, Trinkwasser, Kosmetik

Wenn Sie unseren Ernährungsempfehlungen folgen, versorgen Sie Ihren Körper mit wertvollen Vitalstoffen. Zusätzlich reduzieren Sie eine mögliche Belastung durch chemische Lebensmittelzusatzstoffe und Genussmittel wie Alkohol oder Nikotin.

 

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Eine gesunde Ernährung bei Krebs: Mehr Vitalstoffe, weniger Schadstoffe.

Daneben möchten wir Ihnen weitere Tipps geben, wie Sie potenzielle Schadstoffe vermeiden können:

Wer weniger Pestizide zu sich nehmen will, sollte Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau beziehen.

Wasserfilter helfen, die Qualität des Trinkwassers zu verbessern. Gängige Filtersysteme können Schwermetalle wie Blei und Kupfer, Pestizide, Hormone und Medikamentenrückstände aus dem Wasser filtern. Eine Bezugsadresse finden Sie im Anhang.

Weichmacher verbessern die Eigenschaften vieler Gebrauchsgegenstände aus Plastik. Leider attackieren diverse Weichmacher unseren Hormonhaushalt. Dies sollte generell und besonders bei hormonabhängigen Brust- oder Prostatakrebserkrankungen vermieden werden. Verwenden Sie daher keine PET-Flaschen, sondern Glas- oder BPA-freie Getränkeflaschen.

Nicht nur der Verdauungstrakt, auch die Haut kann Schadstoffe aufnehmen. Wir raten, auf aluminiumhaltige Deos zu verzichten. Dies sollte besonders von Brustkrebspatienten berücksichtigt werden. Welche potenziell gesundheitsschädigenden Stoffe sich noch in Kosmetika finden, ist für Laien schwer nachvollziehbar. Zum Glück gibt es einen kostenlosen Experten, der Sie beim Einkauf begleiten kann. Die App ToxFox zeigt Ihnen an, welche Kosmetika gesundheitlich bedenklich sind. Mit Ihrem Smartphone scannen Sie hierfür einfach den Code eines Produktes. Den kostenlosen Download der App finden Sie unter www.bund.net/the-men/chemie/toxfox/.

 

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Mit der App ToxFox haben Sie einen kostenlosen Schadstoffexperten an Ihrer Seite.
Ernährung bei Chemo- oder Strahlentherapie

Während aggressiver Krebstherapien ist die Verdauungsleistung des Körpers meist beeinträchtigt. Daher sollten leicht verdauliche Speisen bevorzugt und belastende vermieden werden.

 

Empfehlenswert Gekochtes, gedünstetes oder mit Dampf gegartes Gemüse, Kartoffeln, Fisch oder Geflügel, Getreidebreie, milchsauer vergorene Säfte
Weniger ratsam Rohkost, Gebratenes, Blähendes wie Hülsenfrüchte oder Kohlsorten, Weißmehlprodukte, Vollkornprodukte mit grobem Korn, Fast-Food, Fertigprodukte, sehr saure Getränke oder Speisen (auch saures Obst). Grapefruits und Grapefruitsaft könnten die Wirkung von Chemotherapien beeinflussen und sollten deshalb vermieden werden.

 

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Ein leicht bitterer Kräutertee kann Ihren Zellen Schutz während der Krebstherapie bieten.

Im weiteren Verlauf dieses Buches werden Sie sehen, wie Vitamin D, Selen und Arzneipilze Ihre gesunden Zellen während den aggressiven Krebstherapien schützen können. Bewährt hat sich auch das Trinken von leicht bitteren Kräutertees. Wir empfehlen Ihnen die folgende Mischung, die Sie so in Kräuterapotheken (siehe Anhang) bestellen können.

Schafgarbenkraut (Herba Millefolii) 30 Gramm

Weißdornblüten und -blätter (Folia com Floribus Crataegi) 35 Gramm

Taubnesselkraut (Herba Lamii albi) 30 Gramm

Goldrutenkraut (Herba Solidaginis) 30 Gramm

Mariendistelfrüchte gestoßen (Fructus Cardui mariae cont.) 45 Gramm

 

TEEBESTANDTEIL WIRKUNG
Schafgarbe Schützt Leberzellen, regt Appetit an
Weißdorn Schützt das Herz-Kreislaufsystem
Taubnessel Schützt Schleimhäute
Goldrute Schützt Nierenzellen
Mariendistel Schützt Leberzellen, regt Appetit an

Bereiten Sie sich zweimal täglich einen Tee mit dieser Mischung zu. Überbrühen Sie hierfür einen Esslöffel der Mischung mit ¼ Liter siedendem Wasser und lassen den Tee zugedeckt 15 Minuten lang ziehen. Trinken Sie ihn ungesüßt vor den Mahlzeiten. Nehmen Sie weniger von der Mischung, wenn Ihnen der Tee zu bitter ist. Der Tee ist richtig dosiert, wenn er angenehm bitter schmeckt. Vor allem während der Chemotherapie können Sie von der Teemischung profitieren.

 

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Goldrute schützt die Nierenzellen.

Trinkmenge während der Chemotherapie

Wasser ist das Transportmedium innerhalb des Körpers. Während einer Chemotherapie sorgen Körperflüssigkeiten dafür, dass die Medikamente im Körper verteilt und dann wieder ausgeschieden werden. Daher sollten Patienten während einer Chemotherapie auf ihre Trinkmenge achten. Der persönliche Bedarf kann relativ unterschiedlich sein und sollte mit dem Arzt vor Beginn der Behandlung besprochen werden. Denn er überwacht während einer Krebstherapie die Funktion der Nieren und den Elektrolythaushalt.

Grundsätzlich gilt:

Trinken Sie pro Tag mindestens die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit. An sehr warmen Tagen oder bei körperlicher Anstrengung dürfen es auch

3 Liter sein.

Sie sollten lieber vor als während der Mahlzeiten Flüssigkeiten zu sich nehmen. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme während der Mahlzeiten kann eine bereits in Mitleidenschaft gezogene Verdauung zusätzlich schwächen.

Trinken Sie gleich nach dem Aufstehen ein bis zwei Gläser Wasser. Damit regen Sie Ihren Kreislauf und den Stoffwechsel an.

Durst, Müdigkeit, Konzentrations- und Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Trockenheit von Haut oder Schleimhäuten und dunkler, stark riechender Harn legen der Verdacht nahe, dass Sie zu wenig trinken.

Kurzzeitiges Fasten vor der Chemotherapie

Muss der Körper hungern, bereitet er sich auf „schwere Zeiten“ vor. Das Abwehrsystem wird angeregt und die Zellen aktivieren ihre Reparaturmechanismen. Von diesen Vorgängen können Krebspatienten während einer Chemotherapie profitieren, wie kalifornische Forscher herausfanden. Gesunde Zellen erleiden nach einem kurzzeitigen Fasten weniger Schäden durch eine Chemotherapie. Dies kann Nebenwirkungen abschwächen oder vermeiden. Krebszellen hingegen werden anfälliger für Krebsmedikamente, denn sie werden durch Fasten geschwächt.

 

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Fasten vor der Chemotherapie stärkt gesunde Zellen und schwächt Krebszellen.

In Absprache mit Ihrem Arzt können Sie die folgende viertägige Fastenkur durchführen. Sie beginnen damit zwei Tage vor der Chemotherapie. Süßen Sie während der Fastenkur nicht Ihre Getränke.

 

ESSEN TRINKEN
Tag 1 Apfel-Reis-Kur: Sie essen 3- bis 4-mal tgl. ausschließlich gekochten Reis mit geriebenem Apfel. Ab 18 Uhr essen Sie bitte nichts mehr. Mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit. Kaffee, Tees und Gemüsesäfte sind erlaubt.
Tag 2 und 3 (Tag 3 ist der Tag der Chemotherapie) Nehmen Sie keine Nahrung zu sich. Mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit. Kaffee, Tees und Gemüsesäfte sind erlaubt.
Trinken Sie morgens ein kleines Glas naturtrüben Apfelsaft, mittags und abends ein Glas Gemüsesaft.
Tag 4 Apfel-Reis-Kur: Sie essen 3- bis 4-mal tgl. ausschließlich gekochten Reis mit geriebenem Apfel. Mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit. Kaffee, Tees und Gemüsesäfte sind erlaubt.
Die Diskussion um Nahrungsergänzungsmittel (NEM)

Nahrungsergänzungsmittel sollen den Körper mit Nähr- oder Wirkstoffen versorgen, die über die Ernährung nicht ausreichend zugeführt werden. Dazu zählen unter anderem Vitaminpräparate, Mineralstoffe und Antioxidantien. Offizielle Stellen wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gehen davon aus, dass eine vollwertige Ernährung Gesunde mit ausreichend Vitalstoffen versorgt. Doch gilt dies auch im Krankheitsfall, insbesondere bei Krebs?

Die aktuelle Leitlinie „Klinische Ernährung in der Onkologie“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (DGEM) spricht sich auch bei Krebspatienten gegen die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln aus. Es sei denn, es werden besondere Mangelzustände, zum Beispiel an Vitaminen oder Mineralien, festgestellt.

 

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Viele Experten sprechen sich gegen die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln aus.

Wir gehen davon aus, dass der Bedarf an Vitalstoffen während der Krebserkrankung und deren Therapie erhöht ist. Deshalb raten wir zu einer Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Sie versorgt den Körper mit zahlreichen Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wird kontrovers diskutiert. Hochdosierte Vitamine könnten zum Beispiel die Wirkung der Krebstherapien abschwächen.

Antioxidantien: nützlich oder schädlich?

Antioxidantien wie Carotine, Vitamin E und C fangen freie Radikale. Sie machen diese unschädlich, bevor sie Schäden an unserem kostbaren Erbgut verursachen. Aus diesem Grund gelten Antioxidantien als gesund. Während einer Krebstherapie wird eine übermäßige Zufuhr von Antioxidantien von ärztlicher Seite meist als kritisch gesehen. Es bestünden Hinweise darauf, dass sie den Erfolg von Krebstherapien schmälern können. Zudem zeigten Untersuchungen, dass künstliche Antioxidantien das Wachstum und die Verbreitung von Krebszellen sogar fördern können.

Aufgrund aktueller Forschungsergebnisse geben wir Ihnen folgende Ratschläge:

Die von uns empfohlene Ernährung versorgt Sie bereits mit einer Vielzahl hochwirksamer Schutzstoffe.

Wenn Sie während der Krebstherapie zusätzliche Antioxidantien zu sich nehmen wollen, achten Sie darauf, dass diese natürlichen Ursprungs sind. Zudem sollten Sie nicht die täglich empfohlene Einnahmemenge überschreiten.

Die Einnahme von Antioxidantien während einer Chemotherapie sollte nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

Während einer Strahlentherapie ist von der zusätzlichen Einnahme von Vitamin E und Beta-Carotin abzuraten.

Vitamin B12 und Folsäure können das Krebswachstum fördern und sollten nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Der Nutzen vieler Nahrungsergänzungsmittel bei Krebs ist umstritten. Viele nutzen vor allem den Bilanzen des Herstellers, weniger der Gesundheit des Patienten. Wir empfehlen Ihnen drei Nahrungsergänzungsmittel: Selen, Vitamin D und Arzneipilze. Deren positive Effekte sind durch praktische Erfahrungen und Studien belegt. Das zeigen wir Ihnen im Abschnitt „Vitamin D, Selen, Arzneipilze: dreifache Power gegen den Krebs“.

 

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Viele Nahrungsergänzungsmittel nützen nur dem Hersteller.
Die Seele unterstützen – Selbsthilfe und professionelle Angebote

Eine Krebserkrankung stellt Betroffene und Angehörige vor eine außergewöhnliche psychische Belastung. Jeder geht damit anders um. Gefühle wie Hilflosigkeit, Niedergeschlagenheit und Angst zeigen sich jedoch bei fast allen Krebspatienten. Es ist wichtig zu begreifen, dass es sich hierbei um normale seelische Reaktionen handelt. Keiner muss sich dafür schämen. Eine Krebserkrankung fordert nicht nur Ihren Körper, auch Ihre Seele wird geprüft. Professionelle Hilfe, Entspannungsübungen und die Unterstützung von Angehörigen und Freunden können Ihnen helfen, Belastungen zu verkraften, Lebensqualität zu erhalten und Sinn und Orientierung wiederzuerlangen.

 

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Hilflosigkeit, Angst und Niedergeschlagenheit sind normal. Sie müssen keinem peinlich sein.

Eine stabile Psyche ist eine wichtige Ressource für Krebspatienten. Sie hilft nicht nur, mit den Belastungen zurechtzukommen. Sie kann sogar Auswirkungen auf die Prognose einer Erkrankung haben. So leistet zum Beispiel Ihr Abwehrsystem mehr, wenn Sie mit der Erkrankung möglichst angstfrei umgehen und Anspannungen leicht abbauen können. Dies ist ein entscheidender Faktor, denn das Abwehrsystem ist Ihr wichtigster Verbündeter bei einer Krebserkrankung.

 

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Jeder Krebspatient kann von einer psychosozialen Beratung profitieren.
Psychosoziale Beratung und psychologische Behandlung

Ein Angebot, das unserer Meinung nach alle Krebspatienten in Anspruch nehmen sollten, ist die sogenannte „psychosoziale Beratung“. Sie wird meist kostenlos oder gegen geringes Entgelt angeboten. Die psychosoziale Beratung hilft Patienten und Angehörigen bei zentralen Fragen weiter:

Welche Veränderungen kommen auf mich zu und wie kann ich diese bewältigen?

Welche Hilfen sollte ich in Anspruch nehmen?

Auf welche Sozialleistungen habe ich Anrecht?

Daneben kann eine weitergehende psychologische Behandlung angezeigt sein. Besonders dann, wenn durch die Krebserkrankung psychische Probleme wie Ängste oder Depressionen entstehen oder bereits vor der Krebsdiagnose bestanden haben. Schätzungen zufolge treten bei einem Drittel der Krebspatienten krankheitsbedingte psychischen Störungen wie Depressionen oder Angststörungen auf. Auf die psychologische Behandlung von Krebspatienten haben sich die sogenannten Psychoonkologen spezialisiert. Sie helfen bei der Krankheitsbewältigung, erarbeiten gemeinsam mit Ihnen Lösungsansätze und achten darauf, dass Ihre seelische Gesundheit Ihnen als wichtige Ressource erhalten bleibt.

 

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Im Anhang zeigen wir Ihnen, wie Sie geeignete Adressen für die psychosoziale Beratung oder die psycho-onkologische Behandlung finden.
Freunde und Bekannte: Ihr persönliches Umfeld als wichtige Ressource

Auch Ihr persönliches Umfeld wird Ihnen zur Seite stehen wollen. Der Umgang mit der Erkrankung fällt auch Angehörigen und Freunden nicht leicht. Dem Bedürfnis, Hilfe zu leisten, steht oft das Gefühl der Ohnmacht gegenüber, nichts tun zu können. Fachleute haben deswegen Hinweise entwickelt, die im Einzelfall helfen können.

 

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Freunde und Angehörige können eine große Hilfe sein.

Unterstützung von Freunden und Angehörigen

Lieber fragen als raten: Ratschläge, wenn auch gutgemeint, sind oft wenig hilfreich. Betroffene fühlen sich schnell bevormundet oder falsch verstanden. Angehörige und Freunde sollten lieber konkret nachfragen: „Womit kann ich helfen? Was brauchst du?“

Anteilnahme: Freunde und Angehörige können verunsichert sein, wenn sie nicht wissen, was sie dem Patienten sagen sollen. Doch meist reicht es einfach, Anteilnahme zu zeigen. Den meisten Patienten hilft es zu wissen, dass jemand da ist, mit dem sie ihre Sorgen teilen können.

Aufgaben übernehmen: Nahestehende können Patienten unterstützen und ihnen Arbeiten abnehmen. Dazu zählen zum Beispiel die Suche von Informationen, die Begleitung zu den Therapien oder Behördengänge.

Selbstbestimmtheit bewahren: Nahestehende sollten sich mit dem Patienten absprechen, bevor sie für ihn Aufgaben übernehmen. Patienten sollten nicht das Gefühl haben, dass über ihren Kopf hinweg gehandelt oder entschieden wird.

Mit Entspannungstechniken Stress abbauen und neue Energien schöpfen

Eine Krebserkrankung ist für den Körper ein Kraftakt. Um die dafür nötigen Energien zu mobilisieren, benötigt er Ruhe- und Regenerationsphasen. Doch fällt es gerade während einer solch schweren Erkrankung nicht immer leicht, zur Ruhe zu kommen. Dabei helfen können Ihnen einfache Entspannungstechniken. Einige sind alleine mit Buch oder CD erlernbar, andere werden in Gruppen- oder Einzelsitzungen vermittelt. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, welche Angebote von ihr unterstützt werden. Wir haben für Sie die gängigsten Methoden aufgeführt.

 

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Aktivieren Sie mit Ruhephasen und Entspannungsübungen zusätzliche Energie.
METHODE WIE ERLERNEN?
Meditationsübungen (Achtsamkeit und Konzentration werden bewusst geführt.) Geführte Meditationen sind im Internet oder als CD erhältlich und ohne Vorkenntnisse anwendbar.
Autogenes Training (Eine Art Selbsthypnose, durch die Körper und Geist entspannt werden.) Theoretisch auch per Buch/CD erlernbar, viele bevorzugen jedoch professionelle Anleitung.
Progressive Muskelentspannung nach Jacobson (Einfach zu erlernende Methode, bei der einzelne Muskelgruppen systematisch angespannt und entspannt werden.) Buch/CD/Kurs
Imaginationstechniken (Mithilfe von Gedanken- und Phantasiereisen sollen Ängste und Anspannungen abgebaut werden.) Wird am besten unter professioneller Anleitung erlernt.
Yoga, Chigong, Tai-Chi (Zum Teil meditative Haltungen und Bewegungsabläufe, meist in Verbindung mit Atemtechniken.) Unter professioneller Anleitung. Ausübung nur nach Rücksprache mit dem Arzt.
Bewegung und sportliche Betätigung (Wie schon im Abschnitt „Bewegung für Schwung im Heilungsprozess“ beschrieben, hilft körperliche Aktivität, Spannungen abzubauen.) Alleine oder unter professioneller Anleitung. Sportliche Betätigung nur nach Rücksprache mit dem Arzt.

Ein gesunder Schlaf ist die wichtigste Quelle für Regeneration und Entspannung. Achten Sie deshalb auf Ihre Schlafqualität. Sollte diese unzureichend sein, finden Sie im dritten Kapitel im Abschnitt „Schlafstörungen“ nützliche Hinweise.

 

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Ein gesunder Schlaf trägt zur Erhaltung des eigenen Wohlbefindens bei.

Bei anhaltendem Stress und Anspannung sind auch Arzneipflanzen hilfreich. Entsprechende Empfehlungen finden Sie im Abschnitt „Stress“.

Kraft durch positive Einstellung

Angehörige fordern Krebspatienten oft auf, positiv zu denken. Dahinter stecken häufig die eigene Hilflosigkeit und Angst. Andererseits wird oft behauptet, dass Optimismus die Selbstheilungskräfte weckt. Was steckt dahinter?

Positive Gedanken wirken sich günstig auf den Verlauf einer Krebserkrankung aus. Sogenannte Spontanheilungen treten zum Beispiel öfter bei Patienten auf, die eine positive Grundhaltung aufweisen. Wer positiv denkt, kräftigt sein Abwehrsystem. Dies bestätigt auch die Forschung. Ein starkes Abwehrsystem kann sich besser um die Bekämpfung der Krebserkrankung kümmern.

 

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Wer positiv denkt, stärkt seine Selbstheilungskräfte.

Optimismus lässt sich nicht über Nacht erlernen und schon gar nicht erzwingen. Bücher oder Psychotherapeuten können den Weg zu einer positiven Einstellung bereiten. Auch in Ihnen schlummert ein Optimist! Dass Sie dieses Buch in Ihren Händen halten, zeigt, dass Sie zu einer positiven Einstellung fähig sind. Sie verspüren ja den Wunsch, aktiv zu Ihrer Genesung beizutragen. Das zeichnet einen Optimisten aus!

Sinnsuche mit Spiritualität

Eine Krebserkrankung stellt wahrscheinlich Ihr Weltbild infrage. Menschen, die vor der Diagnose genau wussten, wer sie sind und in welcher Beziehung sie zur Welt stehen, beginnen nach der Diagnose zu zweifeln. Die Perspektive hat sich verändert. Die Krebserkrankung bringt berufliche, soziale und familiäre Veränderungen mit sich. Sie konfrontiert jeden Betroffenen mit dem Unbekannten.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842688551
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2017 (September)
Schlagworte
Krebsabwehr biologische Krebstherapie Alternativ-Medizin Krebstherapie Krebs-Patienten Chemotherapie Selbsthilfe Patienten-Ratgeber Gesundheits-Ratgeber

Autoren

  • Anne Wanitschek (Autor:in)

  • Sebastian Vigl (Autor:in)

Anne Wanitschek und Sebastian Vigl sind Experten für Heilpflanzenkunde und Heilpraktiker in eigener Praxis. Anne Wanitschek ist Mitglied bei der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr, beim Fachverband deutscher Heilpraktiker und bei der Gesellschaft für Vitalpilzkunde. Sebastian Vigl ist als regelmäßiger Autor für die Zeitschriften „Naturheilpraxis“ (Pflaum Verlag), „Der Heilpraktiker“ (Verlag Volksheilkunde) und die „Deutsche Heilpraktiker Zeitschrift“ (Haug Verlag) tätig.
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Titel: Naturheilkunde bei Krebs