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Die schönsten Reden für Hochzeiten und Hochzeitstage

Musterreden, Sprüche und Zitate

von Yvonne Joosten (Autor:in)
160 Seiten

Zusammenfassung

Sie gehört zu Hochzeiten, wie der Brautstrauß zur Braut – die Hochzeitsrede. Eine gute Rede darf alles – nur nicht langweilen! Von der Verlobung bis zur Goldenen Hochzeit stellt dieser Ratgeber Ihnen viele gelungene und zeitgemäße Musterreden vor, die Sie ganz einfach für Ihre persönlichen Zwecke abändern können. Dazu gibt es praktische Tipps, Zitate und Sprichwörter. Ob Sie als Trauzeuge, als Brauteltern oder als Brautpaar selbst eine Hochzeitsrede halten: Hier werden Sie garantiert fündig! Mit diesem Ratgeber wird Ihre Hochzeitsrede ein Erfolg.

humboldt Bestseller 8. Auflage!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Liebe Brautmutter, lieber Brautvater, liebe Verwandte und Freunde des Brautpaares,

bald ist also die Reihe an Ihnen, das Wort zu ergreifen und den zukünftigen Eheleuten die besten Wünsche mit auf den Weg zu geben. Eine schöne runde Rede soll es sein – nicht zu kühl und nicht zu überschwänglich.

Hochzeitsreden zeichnen sich dadurch aus, dass sie – von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen – im privaten Kreis gehalten werden. Der Redner kann sich in der Regel sicher sein, auf allgemeines Wohlwollen zu stoßen.

Etwaige Stolperer im Vortrag werden ihm großzügig verziehen und störende Zwischenrufe, die ihn aus dem Konzept bringen sollen, wird es nicht geben.

Sie haben also keinen Grund für irgendeine Art von Lampenfieber. In aller Ruhe können Sie sich auf Ihre Rede vorbereiten und sie je nach Vorliebe auswendig gelernt vortragen oder vom Blatt ablesen.

Eine zweite Besonderheit von Hochzeitsreden: Es kommt nicht so sehr auf den perfekten Vortrag an, sondern viel mehr auf das Gefühl der inneren Anteilnahme, das der Redner den Brautleuten und den Gästen vermittelt. Und genau das können Sie erreichen, wenn Sie Ihre Rede mit persönlichen Kleinigkeiten schmücken. Bevor Sie also einleitende oder schließende Sätze formulieren, sollten Sie überlegen, was Sie den Brautleuten unbedingt sagen wollen. Das können eigene Erlebnisse sein oder Begebenheiten, die Sie mit einem der beiden verbinden. Möglich sind aber auch Erfahrungen, die für Sie wichtig sind, und die Sie weitergeben möchten oder einfach nur Wünsche, welche die beiden begleiten sollen.

Erst wenn dieser Kernteil feststeht, sollten Sie beginnen, der Rede ihre klassische Form: Einleitung, Hauptteil, Schluss, zu verleihen. Beispiele für ernste, nachdenkliche, freudige und sogar launige Reden finden Sie in diesem Buch.

Neben den Reden zur eigentlichen, zur „grünen Hochzeit“, gib es auch Ansprachen für die Zeit davor: Verlobung und Polterabend sowie die Zeit danach: papierne Hochzeit, Kupferhochzeit, silberne Hochzeit usw. Die dort aufgeführten „Lebensgeschichten“ sollen Ihnen als Anregung dienen. Es ist klar, dass jeder seine eigenen Erlebnisse gemacht hat, und die für dieses Buch als Beispiel ausgedachten niemals genau „passen“ können.

Ein kleiner Trick, wenn Sie meinen, zu langatmig geworden zu sein: Bauen Sie Fragen in Ihren Text ein. Eine Frage spricht die Zuhörer direkt an und macht sie wieder munter und interessiert, denn automatisch beginnt jeder sofort nach einer Antwort zu suchen.

Ein weiterer kleiner Kniff: Wechseln Sie den Rederhythmus. Lassen Sie auf eine Reihe von langen Sätzen plötzlich einen kurzen folgen. Das weckt ebenfalls die Aufmerksamkeit.

Noch ein kleiner Tipp gefällig? Sorgen Sie für Überraschungen. Stellen Sie beispielsweise eine provozierende These auf: „Glück ist blind“, und erläutern Sie sie im Laufe Ihres Vortrags: „Deshalb müssen wir offene Augen haben, um es zu sehen“. Sagen Sie Unbequemes und sorgen Sie für Widersprüche, die Sie nach und nach auflösen.

Wer redet wann?

Bei der grünen Hochzeit ist dieser Punkt recht klar geregelt: Die Festansprachen werden während des großen Hochzeitsessens gehalten, und zwar genau zwischen der Vorspeise und dem ersten Gang. Die Eröffnungsrede gebührt traditionell dem Brautvater, dann folgt in der Regel der Vater des Bräutigams – es können aber auch die Mütter beziehungsweise die Schwiegermütter sich zu Wort melden. In der weiteren Reihenfolge kommen dann Patenonkel oder Patentante, Großeltern, weitere Verwandte und anschließend die Freunde. In letzter Zeit hat es sich übrigens immer mehr eingebürgert, dass auch Braut und Bräutigam sich mit einer kleinen Rede an ihre Gäste wenden und sich bei Ihnen für Ihre Teilnahme an der Feier bedanken.

Wie Sie sehen, kann die Liste der Redner recht lang werden. Es ist günstig, das in diesem Fall mit dem Restaurant, in der die Feier stattfindet, abzusprechen, damit die Hauptspeise in der Zwischenzeit nicht kalt wird.

Und damit der Hauptgang überhaupt noch am gleichen Abend serviert werden kann, gibt es eine ungeschriebene Regel für Hochzeitsredner: Kein Vortrag dauert wesentlich länger als fünf Minuten. Eine gute Zeitspanne, in der viel Wichtiges gesagt werden kann – und wenn jeder Redner sich eine kleine Besonderheit einfallen lässt, wird für die Zuhörer die Zeit äußerst kurzweilig.

Bei der Verlobung und den Hochzeitsjubiläen ist die Reihenfolge nicht so streng geregelt, hier kommen häufig die zukünftigen beziehungsweise die ehemaligen Brautleute als Erste zu Wort.

Ganz unkonventionell gestaltet sich der Polterabend. Hier kann vor oder nach dem Geschirrzerschlagen ganz nach Lust und Laune geredet werden. Üblicherweise werden zu diesem Anlass keine ernsten Ansprachen gehalten. Es geht darum, möglichst viele Bedenken gegen die Ehe im Allgemeinen sowie die Ehe der zukünftigen Brautleute im Besonderen zu äußern. Erst wenn das Brautpaar sich entgegen aller geäußerten Vorbehalte füreinander entscheidet, ist es reif für die Ehe.

Verlobungsreden würdigen in der Regel den Entschluss des Paares, aus dem Stadium der unverbindlichen Freundschaft herauszutreten und offiziell ihre „ernste Absicht“ bekannt zu geben.

Hochzeitsreden bekunden Freude über den Anlass, gepaart mit Erinnerungen und guten Wünschen für die Zukunft.

Reden zu den verschiedenen Hochzeitsjubiläen werden umso ernster und festlicher, je höher die Zahl der gemeinsam verbrachten Ehejahre des Jubelpaares ist. Hier überwiegen dann auch die Erinnerungen.

Dieses Buch will Ihnen Anregungen für Ihre eigene Rede geben. Vielleicht ist „Ihre“ Ansprache direkt dabei. Ansonsten können Sie auch aus einzelnen Abschnitten unterschiedlicher Reden Ihre eigene Rede zusammenstellen. Denken Sie daran: Fünf Minuten reichen, um eine gute, denkwürdige und von Herzen kommende Rede zu halten.

Rede der Mutter zur Verlobung ihres Sohnes

Liebe (Name der zukünftigen Schwiegertochter),

lieber (Name des Sohnes),

wie schön, dass ich jetzt in dieser Runde zu eurer Verlobung ein paar Worte sagen kann. Es liegt mir viel daran, euch auf diesem Weg mitzuteilen, wie sehr ich mich über euern Entschluss freue, den weiteren Lebensweg gemeinsam zu gehen.

Dass ihr dies als Erstes mit einem Eheversprechen feiert, gefällt mir sehr. Um der vollen Bedeutung einer Hochzeit wirklich gerecht zu werden, ist meiner Ansicht nach auch die Vorfeier, die Verlobung, angebracht. Es ist schön, dass Ihr das auch so seht.

Eure Mitteilung vor einigen Wochen, später einmal heiraten zu wollen, hat mich nicht überrascht. Zu deutlich war es seit langem, wie sehr ihr euch liebt. Insgeheim hatte ich schon länger gehofft, dass ihr euch für eine Hochzeit entscheiden würdet. Mir ist sehr schnell aufgefallen, welch guten Einfluss ihr aufeinander ausübt. Es ist auch für mich spürbar, wie harmonisch die Atmosphäre zwischen euch ist, wenn ihr zusammen seid. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr euch auch weiterhin stützt und bekräftigt in euren Lebensaufgaben.

Von meinem Sohn, den ich ja nun schon etwas länger kenne als dich, liebe (Name der zukünftigen Schwiegertochter), kann ich nur sagen, dass er viel ausgeglichener und zufriedener geworden ist, seitdem du sozusagen in sein Leben eingetreten bist.

(Hier können Sie eine persönliche Beobachtung in Ihre Rede einfügen wie zum Beispiel:)

Das mag vielleicht etwas mit der frischen Rose zu tun haben, die jetzt manchmal auf seinem Schreibtisch steht. Sie gibt ihm eine gute Stimmung und ist Ausdruck eurer Verbundenheit und Nähe.

Aber auch du, liebe (Name der Schwiegertochter) machst einen überaus glücklichen Eindruck. Ich kann mir nur selbst zu dieser lieben Schwiegertochter gratulieren. Nach einem alten Sprichwort ist eine gute Schwiegertochter eine Labsal für Auge und Herz. Genauso habe ich das auch immer empfunden, wenn du zu Besuch gekommen bist.

Wir haben viele gemeinsame Interessen und werden sicher auch in Zukunft schöne Stunden miteinander verbringen.

Ich freue mich über euer Glück. Lasst uns nun alle auf (Name der zukünftigen Schwiegertochter) und (Name des Sohnes) und ihren künftigen gemeinsamen Lebensweg anstoßen.

Sie leben hoch!

Rede des Vaters zur Verlobung seiner Tochter

Liebe (Name der Tochter),

lieber (Name des zukünftigen Schwiegersohnes),

heute feiert ihr Verlobung und lasst damit eine alte Sitte wieder aufleben, von der man zu Recht behaupten kann, dass sie zu den guten alten Sitten gehört. Von euch beiden weiß ich, dass ihr einen großen Freundeskreis habt, gern Gäste einladet und es liebt, zu feiern. Insofern passt es gut zu euch, dass ihr eure Verlobung im großen Kreis festlich begeht.

Liebe (Name der Tochter), lieber (Name des zukünftigen Schwiegersohnes), wir – eure Eltern – haben uns dazu entschlossen, euch zu eurer Verlobung etwas Besonderes zu schenken. Wir haben lange darüber nachgedacht, was das sein könnte: Ihr lebt schon seit geraumer Zeit zusammen und eure Wohnung ist gut ausgestattet. Deshalb haben wir uns überlegt, dass wir uns zusammentun und euch eine Reise schenken. Wir wissen, dass ihr euch beide ausgesprochen gern in der Sonne aalt und dem Winter in unseren Breiten am liebsten entflieht. Das könnt ihr mit unserem Geschenk auch tun.

Symbolisch gesehen ist eine Reise ein äußerst passendes Geschenk für eine Verlobung. Mit dem heutigen Tag beginnt ihr eure persönliche Reise in einen neuen Lebensabschnitt. Damit der Start gelingt, ist ein kleiner Urlaub zu zweit sicher angebracht.

Der dänische Schriftsteller und Philosoph Søren Kierkegaard hat das so ausgedrückt: „Die Ehe ist und bleibt die wichtigste Entdeckungsreise, die der Mensch unternehmen kann.“ Ganz so weit ist es noch nicht, aber ihr seid auf gutem Weg dorthin.

Damit euch die Zeit bis dahin nicht zu lang wird, wünschen wir euch ganz viel Spaß mit unserem Geschenk. Ihr werdet auf eurer Reise viele Eindrücke sammeln, die euch sicher lange im Gedächtnis bleiben – und an schöne Erlebnisse denkt man immer wieder gern zurück, genauso wie wir an diesen Tag mit Freude zurückdenken werden.

Wir wünschen euch noch einmal alles Gute zu eurer Verlobung und viele weitere schöne Entdeckungsreisen.

Auf eure Zukunft!

REDEZEIT

Rede des Vaters zur Verlobung seines Sohnes

Meine lieben Kinder!

Lasst mich euch zuallererst alles Glück dieser Erde wünschen auf dem Weg, den ihr nun eingeschlagen habt. Mich freut auch, dass ihr euch für eine ganz offizielle Verlobung entschieden habt. Eine Verlobung mit Sekt, mit Ringwechsel und mit öffentlicher Bekanntgabe der Heiratsabsicht ist ein wunderschöner Anlass für ein Fest. So etwas Einmaliges, finde ich, sollte man gehörig feiern.

Im Allgemeinen bezeichnet man ja den Hochzeitstag, also den Tag der Vermählung, als wichtigen und schönen Tag im Leben. Das ist sicher zutreffend. Dennoch ist die Verlobung mindestens genauso wichtig. Schließlich muss alles, was am Hochzeitstag passiert, schon vorher geplant werden. Und eben die Absicht dieser Planung wird mit der Verlobung bekannt gegeben. Sie ist das Eheversprechen, mit dem die gemeinsame Zukunft – auch offiziell – beginnt.

Im europäischen Mittelalter war es üblich, der Braut zur Verlobung einen Ring zu überreichen. Mit der Annahme des Ringes galt die Verlobung als bestätigt. Die Braut trug den Ring fortan am Ringfinger, damit jeder sehen konnte, dass sie bereits vergeben war.

Auch ihr habt euch als Zeichen eurer Verbundenheit jeder einen Verlobungsring an den Ringfinger der linken Hand gesteckt. Diesem Finger wird seit der Antike eine besondere Bedeutung zugesprochen. Er soll eine eigene Ader, die direkt zum Herzen führt, besitzen. Das Anstecken der Ringe bewirkt, dass die Liebe noch stärker fließen kann.

Eine schöne Sitte – auch wenn ich den Eindruck habe, dass bei euch die Fließgeschwindigkeit bereits ohne Ringe enorm war.

Liebes Brautpaar, die Aussichten für eure Zukunft erscheinen mir als äußerst günstig.

(Hier kann auf die persönliche Lebensgeschichte der Brautleute eingegangen werden. Ein Beispiel:)

Zum guten Gelingen bringt ihr beide eine gute Berufsausbildung mit. Ihr befindet euch zwar erst am Beginn der beruflichen Karriere, doch alle Türen stehen euch offen.

Und auch die Familie meiner zukünftigen Schwiegertochter ist so, wie man sie sich nur wünschen kann. Es ist schließlich nicht ganz unwichtig für das gemeinsame Leben der jungen Leute, ob auch zwischen den eigenen und den „angeheirateten“ Eltern „die Chemie stimmt“. Und dass sie sehr gut stimmt, das haben wir bereits höchst erfreut festgestellt.

So kann ich euch, liebe (Name der Braut), lieber (Name des Bräutigams), für die Zukunft eigentlich nur Gutes wünschen. Wie schrieb doch der berühmte französische Dichter Victor Hugo? „Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte. Für die Mutigen ist sie die Chance.“

Für euch beide ist die Zukunft eine Chance, denn ihr zählt zu den Mutigen. Dass ihr das Beste aus eurer Chance macht, darauf möchte ich nun das Glas heben und auf euch, liebe (Name der Braut), lieber (Name des Bräutigams) trinken.

Werdet glücklich miteinander!

Rede eines Verwandten

Liebe Gäste! Liebes Brautpaar!

Ihr beide, liebe (Name der Braut), lieber (Name des Bräutigams), habt mit dem heutigen Tage ein Ziel erreicht und euch gleichzeitig ein weiteres gesetzt: die Trauung.

Sich Ziele im Leben zu stecken und sie auch zu erreichen ist äußerst wichtig.

Das beginnt bereits in der Schulzeit, wenn uns der Abschluss als größtes Ziel vor Augen steht. Mit Ungeduld wird der Tag erwartet, an dem wir das Schlusszeugnis in Händen halten. Und ist es dann so weit, kommt gleichzeitig der Tag der Trennung von dem Ort, an dem wir einen großen Teil unseres bisherigen Lebens verbracht haben: von der Schule. Der eine freut sich wie kaum jemals vorher, der andere fühlt ein bisschen Wehmut im Herzen, denn eigentlich ist es ja ein Tag der Trennung von einem ganzen Lebensabschnitt. Diese Wehmut hält in der Regel aber nicht lange an.

Dafür ist gar keine Zeit, denn schon wird das nächste Ziel ins Auge gefasst: der Beruf. Die Ausbildungszeit beginnt und sie verschlingt viel Energie und Ausdauer. Der Abschluss ist schneller da, als man erwartet hatte, und eine neue Hürde ist genommen.

So oder so ähnlich verlaufen die ersten Lebensabschnitte bei den meisten von uns. Danach folgt jeder eher seinen ganz persönlichen Vorstellungen. Der eine wünscht sich erst einmal, viele Reisen zu machen, die Welt kennenzulernen. Der andere spart dagegen auf den Bau eines eigenen Hauses oder auf die eigene Wohnung. Und der Dritte möchte sich auf seine berufliche Karriere konzentrieren.

Für euch beide ist das angestrebte Ziel (hier das persönliche Ziel der Brautleute einfügen wie beispielsweise:) die Gründung einer eigenen Familie. Womit natürlich nicht gesagt ist, dass ihr nicht auch die Welt kennenlernen und beruflich erfolgreich sein wollt. Mit der Verlobung, dem Eheversprechen, habt ihr einen mutigen Schritt getan, denn dahinter steht schließlich die Absicht, ein ganzes Leben lang beieinanderzubleiben.

Früher, als in Mitteleuropa noch Hochzeiten arrangiert wurden, hatte die Verlobung hauptsächlich wirtschaftliche Gründe. Die Eltern der Brautleute prüften gegenseitig, in welche Familie ihr Kind einheiraten würde, auch „Gewissmachen“ genannt. Heute entfällt dies glücklicherweise und die Frage nach dem richtigen Partner fürs Herz steht im Vordergrund. Die habt ihr beide euch bereits beantwortet.

Jetzt geht es nur noch um die Frage, wie man es anstellt, lange und glücklich zusammenzuleben. Am besten haben mir hierzu die Gedanken des libanesischen Schriftstellers und Malers Khalil Gibran gefallen: „Liebt einander, aber macht eure Liebe nicht zur Fessel. Lasst sie wie ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein. Steht zusammen, doch nicht zu nah. Die Säulen des Tempels stehen für sich und Eiche und Zypresse wachsen nicht im Schatten des anderen.“

Liebe (Name der Braut), lieber (Name des Bräutigams): Die Liebe als dauerhaft wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen – das ist es, was ich euch wünsche.

Möge diese Zukunft so gut verlaufen und so angenehm ausfallen, wie ihr beide sie euch vorstellt! Auf das junge Paar!

 

HINWEIS FÜR DIE LESER

Rede der Großmutter oder des Großvaters

Liebe (Name der Enkelin), lieber (Name ihres Verlobten),

lasst euch zu Anfang ein Wort von Johann Wolfgang von Goethe mitgeben: „Man muss oft etwas Tolles unternehmen, um nur wieder eine Zeit lang leben zu können.“

Ihr beiden unternehmt heute etwas ganz besonders Tolles – ihr feiert mit uns eure Verlobung. Im Grunde genommen gehört dieses Fest neben der Hochzeit mit zu dem Abenteuerlichsten, was ein Mensch in seinem Leben unternehmen kann. Man muss sich selbst schon sehr gut kennen und sich seiner und seines Partners ganz sicher sein, um ein derart weitreichendes Versprechen, wie das Eheversprechen, geben zu können.

Ihr seid euch sicher – das sieht man euch an.

So sicher und so froh, wie ich selbst vor vielen Jahren, als ich mich mit Großvater verlobte. Eine Verlobung und anschließende Hochzeit mit Folgen, wie ihr an eurer Mutter, eurer Tante und eurem Onkel sehen könnt. Wie es damals zuging, und was eine Verlobung bedeutete, davon will ich euch jetzt kurz erzählen.

(Hieran anschließend können Sie ein persönliches Erlebnis schildern wie zum Beispiel die Großmutter:)

Wie ihr sicher wisst, war es für Verliebte früher wesentlich schwieriger, sich allein zu treffen, als es heute ist. Es musste möglichst immer jemand mit dabei sein, damit nichts „Unschickliches“ passierte.

Deshalb war immer, wenn Großvater und ich uns zum Kino oder zum Tanztee verabredeten, mein jüngerer Bruder als „Anstandswauwau“ mit dabei. Eine ungute Regelung für alle Beteiligten. Natürlich wollten wir ungestört sein und auch mein jüngerer Bruder hätte in der Zeit lieber etwas anderes unternommen, als auf uns „Turteltäubchen“, wie er uns nannte, aufzupassen. Er fühlte sich dann als fünftes Rad am Wagen, wie er mir später einmal sagte.

Großvater und ich waren viel vorsichtiger, als man es heute ist, weil eine Frau, die nach damaligen Maßstäben zu weit ging, sehr schnell einen schlechten Ruf bekam. Als wir beide merkten, dass wir uns liebten, drängten wir darauf, uns zu verloben.

Euer Opa und mein zukünftiger Mann hielt also bei meinen Eltern förmlich um meine Hand an. Das war damals so üblich. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als sie sofort zustimmten. Ich hatte nämlich von anderen Familien gehört, dass die Eltern mit ihrem Schwiegersohn in spe nicht einverstanden waren und ihre Zustimmung versagt hatten.

Für die Verlobung wurde dann ein Termin angesetzt und ein kleines Fest vorbereitet. Ihr dürft euch unsere Verlobung jedoch nicht als solch eine Feier vorstellen, wie ihr sie heute feiert. Unser beider Eltern hatten damals nach dem Krieg nicht viel Geld, sodass die Verlobung nur im kleinen Kreis stattfand. Das Essen wurde von uns selbst zubereitet. Einiges brachten auch die Gäste mit.

Ich erinnere mich noch, wie glücklich Großvater und ich an diesem Tag waren. Auch wir hatten das Gefühl, etwas ganz Tolles getan zu haben.

So wie für Großvater und mich mit der Verlobung die gute gemeinsame Zeit begann, habe ich bei euch ebenfalls die Gewissheit, dass ihr euch alles reiflich überlegt habt und das Richtige tut.

Lasst uns deshalb auf die gute, neue Zeit und auf das glückliche Paar anstoßen!

Rede eines Freundes oder einer Freundin

Liebe (Name der Verlobten), lieber (Name des Verlobten),

wisst ihr noch, was wir als Kinder immer mehrfach hintereinander gerufen haben, wenn wir einen Jungen und ein Mädchen ärgern wollten? „Verliebt, verlobt, verheiratet“, das haben wir ihnen hinterher geschrien, und meistens waren die Betroffenen richtig wütend darüber, zumindest aber liefen sie vor lauter Scham knallrot an.

Wenn wir heute „verliebt, verlobt, verheiratet“ hinter euch her rufen würden, würdet ihr wahrscheinlich nur lächeln. Ärgern würdet ihr euch jedoch bestimmt nicht, schließlich trifft die Aussage auf euch zu, zumindest halbwegs, denn „verheiratet“ kann man euch noch nicht hinterher rufen.

(Hieran anschließend können Sie eine persönliche Begebenheit schildern. Ein Beispiel:)

Vor zwei Jahren, als ihr euch kennen gelernt habt, da wart ihr zwar noch nicht gleich ineinander verliebt, aber doch sehr aneinander interessiert. Ich weiß das aus eigener Erfahrung zumindest von (Name des Verlobten), denn er hat mich detailliert über dich, (Name der Verlobten), ausgefragt: Was du so machst, ob du einen Freund hast und vieles mehr. Von (Name), deiner Freundin, habe ich erfahren, dass du, (Name der Verlobten), es ähnlich gemacht hast – auch du wolltest so viel wie möglich über (Name des Verlobten) wissen. Für uns alle war es deshalb nur eine Frage der Zeit, bis ihr zusammenfinden würdet.

Doch ganz so leicht habt ihr es euch dann doch nicht gemacht. Nachdem ihr ein paar Mal etwas gemeinsam miteinander unternommen hattet, wolltest du, (Name der Verlobten), dein Interesse an (Name des Verlobten) nicht mehr ganz so deutlich zeigen – warum, weiß ich nicht. Das werde ich wohl auch nie erfahren, deinem Lächeln nach zu urteilen. Du hast dich deshalb mit anderen Männern verabredet und (Name des Verlobten) einfach abblitzen lassen. Ich weiß gar nicht, ob du dir vorstellen kannst, wie enttäuscht (Name des Verlobten) war, nachdem er sich mehrere Abfuhren von dir eingeholt hatte.

Daraufhin entschloss er sich, es dir mit gleicher Münze heimzuzahlen und verabredete sich mit anderen Frauen, worauf du, (Name der Verlobten), wiederum ziemlich verärgert reagiert hast. Wahrscheinlich wärt ihr aus lauter Enttäuschung gar nicht mehr zusammengekommen, wäre da nicht meine Geburtstagsfeier gewesen, zu der ich euch beide eingeladen hatte.

In der Tat, ihr fandet wieder zusammen und rasch entwickelte sich daraus mehr. Nach relativ kurzer Zeit seid ihr gemeinsam in eine Wohnung gezogen.

Das Zusammenleben muss euch wohl noch stärker voneinander überzeugt haben, denn sonst gäbe es wohl kaum heute diese Feier. Ich weiß nicht, wie es euch beziehungsweise Ihnen, liebe Gäste, geht, aber mir war sehr bald klar, dass die beiden in absehbarer Zeit ihr „Verhältnis“ legalisieren würden. Und das tun sie mit dem heutigen Tag, nicht vor Staat oder Kirche, sondern vor uns. Allerdings bin ich mir sicher, dass auch die Hochzeit nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.

Darum lasst uns nun auf (Name der Verlobten) und (Name des Verlobten) und natürlich den alten Vers „Verliebt, verlobt, verheiratet“ anstoßen.

Rede einer Freundin oder eines Freundes

Liebe (Name der Braut), lieber (Name des Bräutigams),

die Nacht vor der Hochzeit ist eine ganz besondere Nacht. Das sieht man schon daran, dass ihr heute mit uns euren Polterabend, euren Abschied vom Junggesellen- und Junggesellinnendasein, feiert.

Jetzt habt ihr natürlich eine letzte Chance, euch noch einmal genau zu überlegen, ob ihr morgen wirklich den Weg vor den Standesbeamten und den Traualtar antreten wollt. Nach alter Tradition will ich euch heute darauf aufmerksam machen, dass es nun allmählich ganz schön ernst wird. Oder wie der italiensche Cartoonist Mordillo meinte: „Nachdem Gott die Welt erschaffen hatte, schuf er Mann und Frau. Um das Ganze vor dem Untergang zu bewahren, erfand er den Humor.“

An uns werdet ihr heute Abend jedenfalls eure helle Freude haben. Wir haben uns nämlich für euch so einiges ausgedacht. Selbstverständlich hat jeder von uns eine ganze Menge Porzellan mitgebracht, um es vor eurer Haustür in Tausende von Scherben zerschellen zu lassen, wie es sich für einen Polterabend gehört. Ärgert euch nicht darüber, dass ihr den ganzen Scherbenhaufen wieder entfernen und entsorgen dürft – freut euch stattdessen lieber, denn viele Scherben bringen bekanntlich viel Glück.

Ich hoffe, dass euch die Blumen und Girlanden, mit denen wir den Eingang zu eurer Wohnung geschmückt haben, gefallen. Sie sollen als Symbol für die Freude stehen, die ihr empfinden werdet, wenn ihr euch morgen im Standesamt euer Jawort gebt.

Wahrscheinlich werdet ihr ein bisschen aufgeregt sein, wenn euch der Standesbeamte fragt, ob ihr einander heiraten wollt. Sicherlich wird er zuerst dich, (Name der Braut), fragen, ob du (Name des Bräutigams) zum Mann nehmen willst.

Vielleicht wirst du dann etwas nervös sein, denn schließlich könnte (Name des Bräutigams) immer noch Nein sagen. Und dir, (Name des Bräutigams), wird vielleicht ein Kloß im Hals sitzen, sodass du das Gefühl hast, du bekämst kein Wort heraus. Komisch eigentlich, dass es in dieser besonderen Situation so schwer fällt, ein kleines Wörtchen wie das „Ja“ auszusprechen. Im Normalfall kommt es uns doch ganz locker über die Lippen.

Und doch, ihr werdet sehen: So schwierig es zunächst scheinen mag, Ja zu sagen, so froh werdet ihr anschließend sein, wenn es euch gelungen ist.

Das zweite Ja in der Kirche wird euch bestimmt schon leichter fallen – schließlich habt ihr dann schon ein wenig Übung. Außerdem werden dann auch wir, eure Freunde, als Unterstützung in der Kirche anwesend sein. Das lassen wir uns doch nicht nehmen!

In jedem Fall wollen wir heute Abend noch einmal kräftig feiern – das wird sicherlich euer Lampenfieber dämpfen. Außerdem haben wir ein paar Spiele und einige andere Festeinlagen vorbereitet, die euch etwas ablenken und vielleicht auch beruhigen werden.

Aber feiert euren Polterabend nicht zu kräftig, damit ihr eure Hochzeit mit klarem Kopf erlebt und nicht nach eurer Trauung sagt, ihr wärt noch so benebelt gewesen, dass ihr gar nicht wusstet, was ihr eigentlich tut. Dann schiebt ihr uns womöglich noch die Schuld dafür in die Schuhe, dass ihr geheiratet habt!

Doch Spaß beiseite: Wenn ich euch so ansehe, bin ich davon überzeugt, dass ihr wisst, was ihr tut, und dass ihr eure Entscheidung im vollen Bewusstsein getroffen habt.

Lasst uns nun darauf anstoßen, dass es morgen ein unvergesslicher Tag für euch wird, an den ihr immer wieder gern zurückdenkt! Auf unser Brautpaar!

EIGENE AUSSPRÜCHE EINFÜGEN

Rede der Mutter oder des Vaters

Liebe (Name der Tochter), lieber (Name des Bräutigams),

so kurz vor eurer Hochzeit möchte ich euch noch ein paar Gedanken mit auf den weiteren Weg geben. Ich bin der Meinung, dass auch Besinnliches zum Vorabend der Hochzeit hinzugehört – schließlich trefft ihr morgen eine weitreichende Entscheidung für euer Leben.

Bestimmt kennt ihr das Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. In diesem Buch kommt ein wunderschöner Satz vor, den ich hier kurz zitieren möchte: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“ Diese Worte sagt ein Fuchs zum Weltenbummler, dem kleinen Prinzen, und dieser nimmt sie sich sehr zu Herzen.

Du, liebe (Name der Tochter), hast dir (Name des Bräutigams) – um mit den Worten des kleinen Prinzen zu sprechen – so vertraut gemacht, dass du ihn morgen heiraten wirst. Und dir, (Name des Bräutigams), geht es mit (Name der Tochter) genauso. Ihr seid demzufolge füreinander verantwortlich – ab morgen noch stärker, als ihr es bisher wart.

Gemeint ist mit dem Satz, dass ihr dafür verantwortlich seid, dass es dem anderen an eurer Seite gut geht. Wenn das beide so sehen und umsetzen, ist das eine faire Regelung und gute Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben. Bei euch beiden habe ich den Eindruck, dass ihr längst schon danach handelt.

Meine Tochter erkenne ich kaum wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit sie Pflichten übernimmt, sobald sie mit (Name des Schwiegersohnes) zu tun haben. Und bei meinem Schwiegersohn staune ich öfter darüber, wie liebevoll er sich um meine Tochter kümmert.

Es scheint euch direkt Spaß zu machen, für den anderen verantwortlich zu sein. Ich bin überzeugt davon, dass ihr eine gute und harmonische Ehe führen werdet.

Liebes Brautpaar, liebe Gäste, erhebt gemeinsam mit mir jetzt die Gläser: Wir wünschen euch, liebe (Name der Tochter), lieber (Name des Bräutigams), morgen erst einmal eine wunderschöne Hochzeit und danach eine glückliche Ehe!

Rede eines Freundes oder einer Freundin I

Verehrte Familie! Liebe Freunde! Liebe Heiratswillige!

Mit dem Polterabend feiern wir mit euch den Abschied sowohl vom Junggesellen- als auch vom Junggesellinnendasein. Um die künftige Ehezeit gehörig einzuläuten, haben wir heute mit Scherben vor eurer Haustür gepoltert. Schließlich ist es besser, wenn das Geschirr vor der Hochzeit zerbrochen wird als danach.

Allerdings ist dieses Fest wohl eher eine Feier für die anwesenden Gäste. Mit all dem zerschlagenen Porzellan ist der Polterabend für die zukünftigen Eheleute dagegen die erste große Bewährungsprobe. Sie müssen gemeinsam den Scherbenhaufen mit Schaufel und Besen beseitigen – und das vor den Augen sämtlicher Gäste. Genüsslich wird von allen Seiten kommentiert wer die Schaufel und wer den Besen nimmt. Wer die Scherben zum Container bringt und wer zum Schluss das Heftpflaster besorgt.

Nun, liebe (Name der Braut) und lieber (Name des Bräutigams), zeigt uns jetzt bitte, wie gut ihr auch in schwierigen Situationen miteinander harmoniert, damit auch unsere letzten Lästerungen, die wir heute traditionell aussprechen dürfen, ins Leere greifen.

Bismarck sagte in einer seiner Reden: „Nichts ist besser geeignet, die Verschmelzung der widerstrebenden Elemente zu fördern, als gemeinsame Arbeit an gemeinsamen Aufgaben.“ Allerdings hat er damit wohl nicht euch gemeint, denn „widerstrebende Elemente“ gehen normalerweise keine Ehe ein.

Der amerikanische Schauspieler und Schriftsteller Eddie Cantor sagte dazu: „Die Ehe ist ein Versuch, zu zweit mit den Problemen fertig zu werden, die man alleine niemals gehabt hätte.“ Wo er recht hat, hat er recht: Ein Single kommt nie in die Verlegenheit, mit dem Problem eines Polterabend-Scherbenhaufens fertig zu werden …

Genug gelästert! Für uns Freunde ist dies ohnehin die letzte Möglichkeit, in das Geschehen einzugreifen. Und so erheben wir nun unsere Gläser auf das junge Paar.

Lasst uns euch mit diesem Fest in die Ehe geleiten. Auf dass diese Scherben euch zwei unverbesserlich Heiratswilligen Glück bringen mögen und es euch niemals verlässt!

Rede eines Freundes oder einer Freundin II

Liebe Freunde! Verehrtes Brautpaar!

Nachdem nun die schwere Arbeit des Porzellanzerschlagens getan ist, wollen wir zum gemütlichen Teil der Veranstaltung übergehen.

Ihr habt die Straße wieder freigeschaufelt, und immer noch hat niemand etwas von einem Vorehestreit vernommen. Wir Gäste müssen uns also noch mehr anstrengen. Nachdem wir euch schon nicht zum Streiten bringen konnten, müssen wir uns aufs Unken verlegen.

Bevor ihr morgen wirklich aufs Standesamt geht und die Absicht in die Tat umsetzt, möchte ich deshalb noch die letzte Gelegenheit nutzen, um euch vor dem unüberlegten Schritt zu warnen. Habt ihr denn auch alle Konsequenzen eures Tuns bedacht?

Ich habe ein altes Sprichwort gefunden, welches lautet: „Die Ehe ist ein Hafen im Sturm, öfters aber ein Sturm im Hafen.“ Damit, liebe (Name der Braut) und lieber (Name des Bräutigams), will ich euch vorbereiten auf das, was noch auf euch zukommt. Es soll keiner sagen, er sei nicht vorgewarnt gewesen.

Denn, wie eine andere Weisheit behauptet: „Nach den Flitterwochen kommen die Zitterwochen.“ Was jetzt noch wie die höchste Vollendung eures Glücks aussieht, zu dessen Anlass man gern auch mal ein paar Porzellanteller zerschlägt, könnte sich ja auch als Mogelpackung herausstellen.

„Die Ehe ist eine Lotterie“, meint dazu der englische Dichter Ben Jonson. Das heißt, man kann Glück haben – oder auch nicht. Auf jeden Fall wird die Ehe langweilig und prosaisch, wie der englische Schriftsteller Beverly Nichols behauptet: „Die Ehe ist ein Buch, dessen erstes Kapitel in Poesie und dessen restliche Kapitel in Prosa geschrieben sind“.

Ich sehe, ihr lacht heimlich und wollt partout nicht auf mich hören. Ich muss also noch stärkere Argumente aufführen. Jean-Paul Sartre hilft hier weiter: „Ehe ist in vielen Fällen lebenslängliche Doppelhaft ohne Bewährungsfrist und Strafaufschub, verschärft durch Fasten und gemeinsames Lager.“

Recht pessimistisch klingt auch das, was ein russisches Sprichwort weiß: „Selbst eine gute Ehe ist eine Bußzeit.“ Ein anderes russisches Sprichwort setzt sogar noch eins drauf, wenn es uns sagt: „Gehst du in den Krieg, so bete einmal. Gehst du zur See, zweimal. Gehst du aber in die Ehe, so bete dreimal.“

Na – seid ihr jetzt endlich erschüttert? Haben euch meine warnenden Worte überzeugt? Nein? –

Es hilft also alles nichts! Ihr nehmt mich ja doch nicht ernst. So will ich nun meine Unkenrufe beenden und euch für den großen Tag von Herzen alles Gute wünschen und gutes Gelingen für die darauf folgende Ehezeit.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783869101200
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (August)
Schlagworte
Feiern Hochzeit Musterreden Reden

Autor

  • Yvonne Joosten (Autor:in)

Die Autorin Yvonne Joosten arbeitet seit über 20 Jahren erfolgreich als Journalistin und Autorin in Köln. Sie hat mehr als 50 Sachbücher verfasst, darunter Rageber zu Hochzeitsreden und Familienfeiern sowie zu Festen und Bräuchen.
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Titel: Die schönsten Reden für Hochzeiten und Hochzeitstage