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50 Jahre: 100 Dinge, die MANN vor der nächsten Null unbedingt tun oder lassen sollte

Der Ratgeber für Geburtstagskinder/echte Männer

von Adam Großmann (Autor:in)
160 Seiten

Zusammenfassung

Wer „nullt“, kann schon mal in Panik geraten: Nach vielen aufregenden Jahren geht MANN plötzlich doch mal gerne früh ins Bett und ohne Vorwarnung verwandelt sich der ehemals flache Bauch in eine Kugel. In einer solch verschreckenden Phase des Lebens sorgt dieser Ratgeber mit 100 Anregungen dafür, erhobenen Hauptes auf die nächste Null zugehen zu können.

Das perfekte Geschenk zum runden Geburtstag!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

978-3-86910-132-3

ISBN der gedruckten Originalausgabe: 978-3-86910-025-8

ISBN des PDF-eBooks: 978-3-86910-135-4

Der Autor: Kaum ein Thema, das Adam Großmann nicht schon als Ratgeberautor behandelt hat: von Partyratgebern über Selbstcoaching bis zum richtigen Verhalten im Trauerfall. Bei so viel Lebenserfahrung war es an der Zeit, dass sich der Autor einmal damit beschäftigt, was alles zu tun oder zu lassen ist, wenn ein gewisses Lebensjahrzehnt erreicht ist.

© 2013 humboldt

Eine Marke der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,

Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover

www.schluetersche.de

www.humboldt.de

Autor und Verlag haben dieses Buch sorgfältig geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.

Lektorat: Nathalie Röseler, Dateiwerk GmbH, Pliening

Covergestaltung: DSP Zeitgeist GmbH, Ettlingen

Coverfoto: fotolia/fotolia 365

ePUB: PER Medien+Marketing GmbH, Braunschweig

Mein Leben bis heute – eine kleine Zwischenbilanz

Herzlichen Glückwunsch, Sie sind 50! Haben Sie schon den Sektkorken knallen lassen? Oder ist Ihnen gar nicht so sehr nach Feiern zu Mute?

Mit 50 haben Sie in Ihrem Leben schon einiges erreicht. Im Job haben Sie sich etabliert und die Karriereleiter ein Stück weit erklommen. Sie sind vermutlich verheiratet, manche von Ihnen vielleicht auch schon zum zweiten Mal. Und Kinder haben Sie wahrscheinlich auch in die Welt gesetzt. Und schön langsam werden diese Kinder auch schon flügge.

Egal, in welcher persönlichen Lebenssituation Sie stecken: Der 50. Geburtstag ist immer ein Anlass, auf das bisherige Leben zurückzuschauen. Was ist gut gelaufen, was weniger gut? Sind Sie zufrieden mit Ihrem Leben oder würden Sie gerne etwas ändern? Was wünschen Sie sich für die nächsten Jahre?

Für das Leben gibt es kein Patentrezept. Es gibt niemanden, der uns sagt, wie wir unser Leben leben sollen – das müssen wir schon selbst herausfinden. Dieses Buch will Ihnen dabei ein wenig Orientierung geben. Es sagt Ihnen, was Sie mit 50 tun und lassen sollten, und gibt Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie auch die kommenden Jahre gut überstehen. Und dabei gilt wie überall im Leben: Es darf gerne gelacht werden!

Zehn Orte, an die Mann sich allein begeben sollte

Mit 50 stehen Sie schon in der zweiten Lebenshälfte. Sind Sie da, wo Sie mit 50 sein wollten? In der Hektik des Alltags haben wir oft keine Zeit, um in Ruhe über uns und unser Leben nachzudenken. Job, Partnerin, Kinder, Kumpels: Sie alle wollen unsere Zeit, doch nachdenken können wir in diesem Trubel nicht. Deshalb haben wir hier für Sie zehn Orte zusammengestellt, an die jeder Mann einmal alleine reisen sollte – um nachzudenken, um Zeit für sich zu haben oder um einfach einmal ein wenig Abstand zum Alltag zu gewinnen.

Ins Kloster auf Zeit

Immer weniger Menschen gehen einigermaßen regelmäßig in die Kirche. Auf dem Papier sind zwar rund 60 Prozent der Deutschen katholisch oder evangelisch, doch nur 13 Prozent der Katholiken und nur 3,6 Prozent der Protestanten besuchen sonntags einen Gottesdienst. Vermutlich gehören also auch Sie zu den Menschen, die nur bei Hochzeiten oder Beerdigungen eine Kirche betreten. Vielleicht noch an Weihnachten, zusammen mit den Kindern. Und jetzt sollen Sie auch noch in ein Kloster gehen?

Bei einem „Kloster auf Zeit“ leben Sie nämlich einige Tage in einem Kloster mit, müssen sich aber natürlich auf keine Weise an das Kloster binden. Stattdessen können Sie dort an den Exerzitien, also den geistlichen Übungen, teilnehmen, Meditationsübungen machen oder einfach nur etwas Abstand zum Alltag gewinnen. Zahlreiche Klöster bieten mittlerweile solche Aufenthalte an. Oft können Sie dabei wählen, ob Sie in der Gemeinschaft mitarbeiten wollen oder eine geistliche Begleitung wünschen. Auch bei der Dauer des Aufenthaltes zeigen sich die Klöster meist flexibel: Von einzelnen Tagen über ein verlängertes Wochenende bis zu einer oder mehreren Wochen ist hier vieles möglich.

Bei so einem Klosteraufenthalt haben Sie viel Zeit, in sich hineinzuhorchen und herauszufinden, ob Sie sich auf dem richtigen Weg befinden. Vermutlich haben Sie sich jenseits des Religionsunterrichts in der Schule nicht mehr viel mit der Bibel beschäftigt. Der Aufenthalt im Kloster ist also auch eine gute Gelegenheit, wieder in Kontakt mit Gottes Wort zu kommen und herauszufinden, wie Sie christliche Werte im Alltag leben können. Und wenn Ihnen das alles zu religiös ist, können Sie einige Tage lang die Ruhe der alten Klostermauern genießen. Informationen über „Kloster auf Zeit“-Aufenthalte finden Sie auf der Website der Ordensgemeinschaften in Deutschland www.orden.de. Dort können Sie auch eine Broschüre namens „Atem holen“ anfordern, die Ihnen verschiedene Angebote näher vorstellt.

Warum mit 50?

Weil Sie mit 50 Ihre rebellische Phase, in der Sie mit Religion und dem Glauben an irgendeine höhere Macht nichts anfangen können, langsam hinter sich lassen. Heute denken Sie: „Wenn Menschen seit 2000 Jahren ein Glaubenssystem gut finden, dann scheint es ihnen auch etwas zu geben.“ Und so gehen Sie – obwohl Sie sonst höchstens mal an Weihnachten einen Gottesdienst besuchen – freiwillig ins Kloster. Sie begeben sich direkt dorthin. Sie gehen nicht über Los. Und ziehen Sie nicht – ach quatsch, das Leben ist doch kein Monopoly-Spiel!

Auf eine einsame Hallig

Nur Sie und die endlose Weite des Meeres – das erleben Sie auf einer der zehn deutschen Halligen, die vom norddeutschen „Heimatdichter“ Theodor Storm nicht umsonst „schwimmende Träume“ genannt wurden. Die kleinen Inselchen befinden sich rund um die Insel Pellworm im nordfriesischen Wattenmeer. Sie sind nur wenige Meter hoch und werden bei Sturmfluten oft überspült. Deshalb errichteten die Bewohner der Halligen ihre Häuser auf Warften, künstlich aufgeschütteten Hügeln. Da der Marschboden der Inseln kein Süßwasser speichern kann, waren die Bewohner jahrhundertelang darauf angewiesen, Regenwasser zu sammeln und zu speichern. Erst seit den 1960er-Jahren führen Trinkwasserleitungen zu den meisten Halligen. Da die typische Vegetationsform der Halligen Salzwiesen sind, ist Landwirtschaft nur eingeschränkt möglich. Daher waren die meisten Bewohner ursprünglich Seefahrer oder Walfänger. Heute leben die 230 Bewohner der Halligen vom Tourismus oder arbeiten für den Küstenschutz.

Warum sollten Sie sich nun aber auf so eine Hallig begeben? Ganz einfach: Es ist hier herrlich ruhig. Da es auf den meisten Inseln kaum oder keinen Autoverkehr gibt, bleibt die Lärmkulisse des Alltags außen vor. Stattdessen erwarten Sie dort Spaziergänge, Wattwanderungen und viel Natur. Außerdem bekommen Sie auf einer Hallig einen Einblick in ein Leben, dessen Rhythmus von Ebbe und Flut bestimmt wird. Niemanden interessiert, ob Sie einen dringenden Termin auf dem Festland haben: Wenn es der Wasserstand nicht erlaubt, kommen Sie von der Insel nicht weg – oder müssen zu Fuß durch das Wattenmeer wandern. Auf jeden Fall haben Sie hier jede Menge Zeit, um mit sich allein zu sein und nachzudenken – nur das Geschrei der Möwen könnte Sie vielleicht dabei stören.

Nähere Informationen finden Sie auf der Website des Tourismusbüros der Biosphäre Halligen unter www.halligen.de.

Warum mit 50?

Weil schon Hemingway – bekanntlich ein „echter“ Mann – ein Buch namens „Der alte Mann und das Meer“ geschrieben hat. Natürlich sind Sie mit 50 keineswegs alt, um Gottes willen, ganz und gar nicht. Aber Sie denken mit 50 ab und zu schon einmal daran, dass Sie langsam älter werden. Und dabei kann das Meer unheimlich beruhigend wirken, denn es wogt und brandet seit Jahrmillionen und ist immer noch da.

In die Wüste

Einmal im Leben muss man eine Wüste gesehen haben: ob in der Sahara, in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder in Australien. Und wenn Ihnen diese Ziele zu weit (und vor allem zu teuer) sind, dann bleiben Sie einfach in Europa: Die Wüste von Tabernas in Andalusien ist immerhin 280 Quadratkilometer groß. Und als natürliche Wüste überzeugt sie auch optisch so sehr, dass hier unter anderem Filme wie „Lawrence von Arabien“, „Für eine Handvoll Dollar“ und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ gedreht wurden.

Eine Wüste macht uns klar, wie feindlich die Natur sein kann und wie sehr wir Menschen auf die Annehmlichkeiten unserer Zivilisation angewiesen sind, vor allem natürlich auf Wasser. Eines meiner beeindruckendsten Reiseerlebnisse überhaupt war ein Helikopterrundflug über das australische Outback. So weit das Auge reichte nur rote Erde. Dazwischen ein paar Büschel Spinifexgras und ab und zu einmal ein karger Eukalyptusbaum. Und das bis zum Horizont und noch Hunderte, wenn nicht gar Tausende Kilometer weiter. Am Boden herrschte eine Temperatur von 45 Grad im Schatten, und als ich meinen Blick aus dem Helikopter schweifen ließ, wurde mir klar, dass ich da unten wahrscheinlich keine drei Stunden überleben würde: ohne Wasser, ohne Schatten, bei dieser Hitze. Und ich fühlte mich auf einmal sehr, sehr klein und hoffte, dass der Heli mich auch wirklich sicher wieder zurück zum Flugplatz bringen würde.

Sie müssen sich nicht gleich im australischen Outback aussetzen lassen, um die Wüste zu erfahren – wie gesagt, können Sie das auch in Südspanien erleben. Und dabei in sehr berühmte Fußstapfen treten: Denn auch Jesus wurde nach seiner Taufe vom Heiligen Geist in die Wüste geführt, wo ihn der Teufel in Versuchung führen sollte. Nachdem Jesus 40 Tage und 40 Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger (was bei mir schon nach 40 Minuten der Fall gewesen wäre, aber ich bin ja nicht Jesus). Da erschien ihm der Teufel und forderte ihn mit den Worten heraus: „Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird.“ Doch Jesus widerstand dieser Versuchung wie auch zwei weiteren Versuchungen und der Teufel ließ von ihm ab (nachzulesen unter Matthäus 4, 1–11). Jesus ging also in die Wüste, um seinen Glauben zu festigen, und Sie können in die Wüste gehen, um nachzudenken. Ablenkungen haben Sie dort garantiert keine.

Warum mit 50?

Weil Sie mit 50 sonst nicht mehr allzu wüst leben. Ja, ich gebe zu: Das war ein ganz blöder Witz. Tatsächlich ist ein Aufenthalt in der Wüste in jedem Alter ein Gewinn. Allerdings können Sie mit 50 die karge Schönheit einer Wüstenlandschaft auch schätzen. Als junger Mensch denken Sie ja doch nur daran, dass man dort herrlich sandboarden oder mit einem Quad die Dünen herunterbrettern kann.

Ans Wasser: am Fluss, See oder Meer

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich könnte stundenlang auf das Wasser blicken. Ganz egal, ob es sich um die Wogen des Atlantiks, die sanfte Dünung der Ostsee an einem Sommertag oder die Strömung des Flusses in meiner Heimatstadt handelt. Ja, selbst an unserem Baggersee genieße ich es, meinen Blick einfach nur über die Wasseroberfläche schweifen zu lassen. Wasser übt eine besondere Faszination auf uns Menschen aus. Mal glasklar von Sonnenlicht durchflutet, mal undurchdringlich dunkel und gefährlich. Mal ruhig dahinplätschernd, mal ein reißender Strom. Mal sanfte Wogen, mal haushohe Wellen, die selbst großen Schiffen gefährlich werden können. Wasser zeigt uns, dass alles in Fluss ist, dass das Leben immer weiterfließt wie ein Fluss, der manchmal eben ruhig in seinem Bett bleibt, manchmal aber auch alles mit sich reißt.

Gerade am Meer wird es mir nie langweilig, die Wellen zu beobachten, immer auf der Suche nach der „perfekten Welle“, die für jeden anders aussieht. Eine Welle, die einen Tunnel bildet, wenn sie sich bricht – der Traum aller Wellenreiter von Hawaii bis Australien. Oder eine Welle, die sich schon weit draußen an einer Sandbank gebrochen hat und dann noch einmal kräftig anschwillt. Und mir kommen Gedanken wie: Ist das vielleicht auch mit meinem Leben so? Hat sich mir einmal eine Sandbank in den Weg gestellt und mich ausgebremst? Und kann mein Leben danach noch einmal neuen Schwung gewinnen? Es gab einmal einen französischen Film namens „Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss“ (1988). Ist Ihr Leben auch ein langer, ruhiger Fluss? Oder fließt es mal langsam vor sich hin, mal über reißende Stromschnellen? Wird Ihr Lebensfluss mal kanalisiert und (oftmals auch von anderen) begradigt oder bricht er aus seiner vorgezeichneten Bahn aus? Fließt er in Biegungen und Kurven vor sich hin? Geht es mal vor, mal wieder zurück, bis Ihr Fluss seine Richtung wiederfindet?

Ach, ich könnte stundenlang so weiter schreiben, genauso wie ich stundenlang das Wasser beobachten könnte. Und mich vom Tosen der Brandung, dem Plätschern des kleinen Bachs, dem Rauschen des Wasserfalls beim Nachdenken begleiten lassen. Denn das Wasser ist ein herrlicher Ort, um mit sich alleine zu sein. Am örtlichen Baggersee müssen Sie dann eben ganz früh unterwegs sein, sodass Enten und Schwäne Ihre einzige Gesellschaft sind. Dafür können Sie dann die Ruhe umso besser genießen.

Warum mit 50?

Mit 50 haben Sie schon viel Wasser die Donau/den Rhein/die Elbe/den kleinen Bach in der Nähe Ihres Hauses hinunterfließen sehen. Sie haben schon einige Stromschnellen gemeistert, sind aber auch oft in ruhigen Gewässern gepaddelt. Sie verstehen, wie sehr der Fluss des Wassers für das Leben an sich steht. Und außerdem wirkt Wasser immer ungemein beruhigend.

In den Wald

Manchmal sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht. Das heißt: Wir sehen das Offensichtliche nicht, das direkt vor uns liegt. Oder wir sehen nur die Details, aber nicht das Ganze – uns fehlt der Überblick. Dann brauchen wir Zeit, um in Ruhe nachzudenken, und das können wir ganz hervorragend im Wald.

Ich weiß nicht, ob Sie in einer Großstadt oder in einer eher ländlichen Gegend wohnen. Ganz sicher haben Sie jedoch einen Wald ganz in der Nähe. Setzen Sie sich also aufs Fahrrad, in den Zug oder ins Auto, fahren Sie hinaus in die Natur und gehen Sie im Wald spazieren. Eine Stunde oder auch zwei oder drei. Genießen Sie die frische Luft, lauschen Sie den Stimmen der Vögel – wer weiß, vielleicht sehen Sie ja auch ein Reh oder einen Hasen? In der Natur sind Sie allein mit sich und können wunderbar über Ihr Leben nachdenken.

Schalten Sie Ihr Handy aus, damit Sie niemand stört, und genießen Sie einfach die Stille des Waldes. Hören Sie auf Ihre Schritte auf dem Waldboden, beobachten Sie die Umgebung. Welche Pflanzen kennen Sie, welche Tierspuren sehen Sie? Oder setzen Sie sich einfach auf eine Bank am Waldrand und denken Sie nach: darüber, was in den letzten 50 Jahren gut gelaufen ist, und darüber, was Sie noch in Angriff nehmen möchten. Der Wald hilft Ihnen beim Nachdenken. Außerdem wirkt die Farbe Grün beruhigend und entspannend, und Grün gibt es im Wald nun einmal mehr als genug. Gerade wenn Sie gestresst sind, kann Ihnen ein Waldspaziergang also sehr gut zu mehr Ruhe verhelfen. Und nun sehen Sie auch endlich wieder den Wald vor lauter Bäumen!

Warum mit 50?

Dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, kann einem in jedem Alter passieren. Allerdings gehen wir in jungen Jahren nicht gerne im Wald spazieren, denn da ist ja nichts los. Und wenn wir Pech haben, landen wir auch noch in einem Funkloch und unser Handy funktioniert nicht. Mit 50 wissen Sie die Ruhe und Erholung eines Waldspaziergangs zu schätzen – und genießen dann beim Abendessen die Pilze, die Sie dabei gesammelt haben.

Zu einem Gipfelkreuz – auf einem Berg

Wenn Sie auf einem Berggipfel stehen, liegt Ihnen die ganze Welt zu Füßen. Die Autos im Tal sehen aus wie Spielzeug, die Kühe wie kleine braune Flecken im grünen Gras und die Häuser wirken wie das frühere Puppenhaus Ihrer Tochter. Und Sie sind stolz auf sich, denn Sie haben es geschafft: Sie sind in aller Frühe aufgestanden und haben einen Berggipfel erklommen.

Eigentlich sollte man nicht allein in die Berge gehen, aber wenn Sie sich an einem sonnigen Samstag oder Sonntag im September oder Oktober auf den Weg in die bayerischen Alpen oder den Hausberg Ihrer Region machen, ist die Gefahr, dass Sie sich wirklich allein auf den Weg zum Gipfel machen, ohnehin sehr gering. Trotzdem können Sie die Ruhe der Berge genießen. Den Verkehrslärm lassen Sie bald ganz weit hinter sich im Tal und hören nur noch das Klingeln zahlreicher Kuhglocken, die vielfältigen Stimmen der Vögel oder das Pfeifen der Murmeltiere. Schritt für Schritt arbeiten Sie sich nach oben vor, mal über sanfte Gebirgswiesen, mal über felsiges Terrain. Und irgendwann sind Sie dann oben angekommen und können den Blick über das Tal genießen.

Vor allem in den Alpen markiert dann oft ein Gipfelkreuz den höchsten Punkt eines Berges. Ursprünglich kennzeichneten Gipfelkreuze Alm- und Gemeindegrenzen, hatten aber auch eine religiöse Bedeutung – vom höchsten Punkt aus sollte Gott über die Gemeinde wachen. Heute werden sie von Sportvereinen, Tourismusbehörden oder der Bergrettung aufgestellt, oft auch nur aus ästhetischen Gründen, denn ein Berg mit einem Gipfelkreuz sieht einfach gut aus. Und auch auf dem Foto macht sich das Kreuz gut, denn wenn Sie neben dem Gipfelkreuz stehen, beweisen Sie allen Daheimgebliebenen: Ich war wirklich auf dem Großglockner!

Auf jeden Fall zeigt Ihnen die Aussicht von einem Berggipfel sehr schön, wie klein doch unsere Welt ist. Und wie klein auch manchmal unsere Probleme sind. Im Vergleich zur mächtigen Erhabenheit der Berge, die seit Jahrmillionen dort stehen und schon viele Menschen im Tal kommen und gehen gesehen haben.

Warum mit 50?

In die Berge können Sie in jedem Alter gehen. Und mit 50 sind Sie immer noch fit genug, dass Sie auch schwierigere Touren ohne Probleme bewältigen können. Ein Blick auf die Erde von oben lohnt sich immer – also packen Sie es an!

Auf eine Pilgerreise

Der Komiker Hape Kerkeling hat es uns vorgemacht: Er pilgerte auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela und erzählte davon in seinem Bestseller „Ich bin dann mal weg“. Vier Millionen Mal verkaufte sich sein Reisebericht, der noch eine andere „Nebenwirkung“ hatte: 2007, im Jahr nach der Veröffentlichung von Kerkelings Buch, stieg die Zahl der deutschen Pilger auf dem Jakobsweg um 71 Prozent an.

Wer sich auf eine Pilgerreise begibt, tut dies in der Regel aus religiösen Gründen, zum Beispiel um Buße zu tun, um ein Gelübde zu erfüllen oder in der Hoffnung auf die Erhörung eines Gebetes. Nicht nur im Christentum gibt es diese Pilgerreisen, die bekannteste islamische Variante ist der Hadsch nach Mekka, den jeder Muslim mindestens einmal in seinem Leben antreten sollte. Viele Menschen begeben sich aber auch auf den Jakobsweg oder andere Pilgerwege, weil sie sich eine Zeit lang aus dem Alltag ausklinken wollen. Je nachdem, wie lang die gewählte Etappe ist, müssen sie einige Tage oder Wochen nichts tun außer gehen. Und haben dabei sehr viel Zeit, um über ihr Leben nachzudenken. Dazu kommt der Austausch mit Gleichgesinnten aus vielen Ländern in den Pilgerherbergen – auch hier lassen sich viele wertvolle Erkenntnisse nicht nur über den eigenen Glauben gewinnen.

Zugegeben: Von Einsamkeit kann auf dem Jakobsweg keine Rede mehr sein. 2010 machten sich rund 272000 Menschen auf den Weg nach Santiago de Compostela – schon beinahe eine kleine Völkerwanderung. Doch um zu pilgern, müssen Sie nicht bis Santiago de Compostela laufen – auch durch Deutschland führt der Jakobsweg oder besser gesagt mehrere Jakobswege. So beginnt der Münchner Jakobsweg am Angerkloster am Jakobsplatz in München, führt dann nach Bregenz am Bodensee und mündet in die Schweizer Jakobswege. Auch in Hessen verläuft ein Zweig des Jakobsweges von Fulda nach Trier. Aber auch jenseits des berühmten Jakobsweges gibt es in Deutschland unzählige Wallfahrtsorte: Klöster und Kapellen oder andere Punkte von religiöser Bedeutung. Googeln Sie einfach einmal Ihren Wohnort oder Ihre Region in Verbindung mit „Wallfahrt“ – Sie werden über die Anzahl der Suchergebnisse überrascht sein.

Und zu guter Letzt müssen Sie auch nicht unbedingt zu einem religiösen Ort pilgern. Sie können sich auch auf einen Weg machen, der nur für Sie eine spezielle Bedeutung hat. Das kann der Weg zu einem Kraftort in der Natur sein oder dem Ort, an dem Sie Ihre Partnerin kennengelernt haben. Wichtig bei Ihrer ganz persönlichen Pilgerreise ist, dass Sie eine Zeit lang nach innen schauen, sich besinnen auf das, worauf es im Leben ankommt, und ganz einfach einen Fuß vor den anderen setzen – so wie es im Leben ja auch Schritt für Schritt vorwärts geht.

Warum mit 50?

Vor allem nach dem Erfolg von Hape Kerkelings Buch zog es auch viele junge Leute auf den Jakobsweg. Irgendwie musste man einfach dabei sein, genauso wie wir eben auf einmal Papst waren. Der Jakobsweg war sozusagen ein Happening. Doch wie viele dieser jungen Pilger tatsächlich auch – sagen wir mal vorsichtig – spirituelle Motive hatten, ist unbekannt. Mit 50 dagegen können Sie der inneren Einkehr, die eine solche Pilgerreise mit sich bringt, schon mehr abgewinnen. Sie sind nun in einem Alter, in dem Sie ganz gerne mal über Ihr Leben nachdenken und sich auch Gedanken über größere Zusammenhänge machen. Und dazu ist eine Pilgerreise hervorragend geeignet.

An einen Ort, an dem es den Menschen schlechter geht als bei uns

Eine Reise in ein Entwicklungsland kann einem wirklich die Augen öffnen. Denn wir sehen, wie viele Menschen es gibt, die sehr viel weniger zum Leben haben als wir. Die in einfachen Häusern oder Hütten leben, in zerschlissenen Kleidern herumlaufen und sich freuen, wenn sie am Abend genug zu essen zu bekommen. Und trotzdem sitzen die Menschen nicht deprimiert herum, sondern gehen ganz normal ihrem Leben nach und kümmern sich darum, ihren mageren Lebensunterhalt zu verdienen.

Diese Armut hat viele Schattenseiten: Viele Menschen fertigen unsere Turnschuhe und Klamotten für einen Hungerlohn in Fabriken, die sich nicht um Arbeitszeitgesetze oder Arbeitssicherheit scheren. Kinder werden an reiche Touristen verkauft und eine vernünftige medizinische Versorgung können sich nur die Reichsten leisten. Und so bemerken wir plötzlich, wie gut es uns doch geht. Sauberes Wasser aus der Wasserleitung, ein Überangebot an Nahrungsmitteln und wenn wir krank sind, gehen wir eben zum Arzt.

Vielleicht sind wir ein kleines bisschen dankbarer für das, was wir haben, wenn wir von so einer Reise zurück nach Hause kommen. Reisen in weit entfernte Länder sind allerdings teuer. Doch ganz sicher gibt es auch in Ihrer Nähe Orte, an denen es den Menschen weniger gut geht. Fahren Sie nur mal nach Berlin-Neukölln, nach München-Hasenbergl oder Hamburg-Wilhelmsburg. Auch da müssen viele Menschen mit erheblich weniger auskommen als Sie. Arbeiten Sie ruhig mal ehrenamtlich mit, zum Beispiel beim Bundesverband Deutsche Tafel (www.tafel.de), der überschüssige Lebensmittel an Bedürftige weitergibt. Sie haben Glück: Sie können sich jeden Tag etwas zu essen leisten. Nicht jeder auf der Welt und noch nicht einmal in Deutschland hat dieses Glück. Stimmt Sie das nicht auch nachdenklich?

Warum mit 50?

Weil es nicht jedem 50-Jährigen so gut geht wie Ihnen. In manchen Ländern sind 50-Jährige schon zahnlose alte Opas. Wenn Sie also ein bisschen mit Ihrem 50. Geburtstag hadern, dann kann Ihnen ein Besuch an einem Ort, wo es den Menschen schlechter geht als Ihnen, den Kopf wieder geraderücken. Na gut, Sie werden 50! Aber gibt es nicht vielleicht auch Schlimmeres?

In Ihre Traumstadt

Jeder von uns hat seine Traumstadt: eine Stadt, bei der wir uns denken: Da möchte ich leben! Manche von uns haben diesen Traum verwirklicht, sind nach Berlin, Hamburg oder auch Paris gezogen und ihrem großen Traum so einen Schritt näher gekommen. Andere dagegen himmeln ihre große Liebe aus der Ferne an und träumen weiter von einem Leben dort.

Zugegeben: Wenn Ihre Traumstadt New York, Sydney oder Tokio ist, ist es nicht ganz leicht, dorthin auszuwandern. Und so einfach ein paar Tage zum Nachdenken nach Sydney zu verschwinden, will ich Ihnen jetzt auch nicht befehlen, denn erstens brauchen Sie das Geld vielleicht für andere Dinge dringender und zweitens will ich keine bösen E-Mails von Ihrer Partnerin bekommen, in der sie sich beschwert, dass ich Ihnen geraten habe, sich „einfach nach Australien abzusetzen“. Dieser Punkt gilt für also für alle diejenigen, die eine Traumstadt in erreichbarer Nähe haben: Gönnen Sie sich einen Tages- oder Wochenendausflug und überprüfen Sie, ob Wien, München oder London immer noch Ihre Traumstadt ist. Ihre Partnerin und Kinder können Sie gerne mitnehmen, denn sich zwischendurch ein oder zwei Stunden zum Nachdenken abseilen können Sie immer.

Wofür steht Ihre Traumstadt und steht sie immer noch dafür? Was gefällt Ihnen daran so gut, wozu inspiriert Sie diese Stadt? Welches Leben würden Sie leben, wenn Sie dort hinziehen könnten? Und können Sie vielleicht ein bisschen von diesem Leben in Ihr jetziges Leben bringen? Falls Sie zu denjenigen gehören, die von San Francisco, Kapstadt oder Rio träumen, können Sie immerhin in Gedanken dorthin reisen. Was bedeutet dieser Traum heute in Ihrem Leben? Träumen Sie immer noch den gleichen Traum? Oder haben sich Ihre Träume vielleicht geändert? Jede Menge Stoff zum Nachdenken also – nicht nur mit 50 Jahren!

Warum mit 50?

Zum 50. Geburtstag werden Sie jede Menge Geschenke bekommen. Aber warum beschenken Sie sich nicht auch selbst? Mit einer Reise in Ihre Traumstadt, zum Beispiel? Alternativ können Sie natürlich auch Ihre Gratulanten um Geldgeschenke bitten, etwa weil Sie sich und Ihrer Partnerin eine Reise nach London schenken wollen. Da ist so ein runder Geburtstag doch ein herrlicher Anlass – finden Sie nicht?

An einen Ort, an dem Sie in Ihrer Kindheit sehr glücklich waren

Bei mir ist das der Wald, der nicht weit hinter unserem Elternhaus begann. Er war nahe genug, dass uns unsere Eltern dort ganz alleine spielen ließen, aber weit genug, dass wir uns dort richtig frei fühlten. Wir bauten Baumhäuser und fischten in dem kleinen Tümpel nach Kaulquappen, die wir dann stolz in einem Marmeladenglas mit in die Schule brachten. Wir kletterten auf die höchsten Bäume und Stefan brach sich dort einmal den Arm, als er herunterfiel. Dann verboten uns unsere Eltern eine Zeit lang, auf Bäume zu klettern, aber wir taten es natürlich trotzdem. Wir stocherten mit Ästen in Kaninchen- und Fuchsbauten herum und sammelten im Herbst Brombeeren.

Heute wohnen meine Eltern woanders, doch den Wald gibt es immer noch. Und ich war neulich nach langer Zeit wieder mal dort. Wie klein mir das Wäldchen jetzt vorkam! Es war auch tatsächlich ein wenig geschrumpft, denn an zwei Seiten gruben sich Neubausiedlungen in den Wald hinein. Den Tümpel gab es, doch Kaulquappen waren in der sumpfigen Brühe kaum mehr zu entdecken. Ein paar rostige Nägel zeugten noch von unserem Baumhaus. Und da drüben – das war der Baum, von dem Stefan einst herunterfiel. Noch immer kenne ich dieses Wäldchen wie meine Westentasche und zahlreiche Erinnerungen kamen in mir hoch. Wie unbedarft wir doch damals in den Tag hinein lebten! Das Schlimmste, das uns passieren konnte, war, dass wir bei schönstem Wetter zum Nachsitzen verdonnert wurden und deshalb nicht draußen spielen konnten.

Aber ein bisschen was von diesem Neunjährigen steckt auch noch heute in mir, und so schaue ich mich erst gut um, ob mich auch ja niemand beobachtet, und setze dann ganz vorsichtig einen Fuß auf den untersten Ast meines Lieblingskletterbaums. Und dann ziehe ich mich nach oben …

Warum mit 50?

In meinem Beispiel sind Sie mit 50 immerhin noch so gelenkig, dass Sie sich auf diesen Kletterbaum schwingen können (ob Sie auch wieder herunterkommen, sei einmal dahingestellt). Aber Sie können ja auch einen ganz anderen Ort haben, an dem Sie sich als Kind sehr glücklich gefühlt haben. Auch dann ist 50 ein gutes Alter, um ihn einmal wieder aufzusuchen. Erstens werden dabei viele schöne Erinnerungen wach und zweitens können Sie dann Ihren Freunden, die sich zu Ihrem Geburtstag sicherlich melden werden, davon erzählen. Und falls sich der Ort Ihrer glücklichen Kindheit stark verändert haben sollte, können Sie nun mit diesem Schock auch umgehen. Denn Sie wissen, dass das Leben immer auch Veränderung bedeutet.

Zehn Dinge, die Sie unbedingt tun müssen

Gehören Sie auch zu den Menschen, die To-do-Listen schreiben? In der Arbeit sicherlich, damit Sie nicht irgendetwas Wichtiges vergessen. Aber eine To-do-Liste fürs Leben schreiben? „Das ist doch Frauensache!“, rufen Sie jetzt empört. Und weil ich genau weiß, dass Sie sich für Ihr Leben keine To-do-Liste geschrieben haben, gebe ich Ihnen jetzt eine für Ihr 50. Lebensjahr. Ätschbätsch!

Ein Bild malen, das auch aufgehängt wird

Gut möglich, dass sich die Wände Ihrer Wohnung im letzten Jahrzehnt deutlich verändert haben: Die ersten Krakelgemälde Ihrer Kinder sind endgültig auch aus dem hintersten Winkel in der Küche verschwunden, die großformatigen Familienporträts im Wohnzimmer haben Sie nach dem x-ten Kommentar von Besuchern à la „So dünn warst du damals?“ in den Keller verbannt. Bevor Sie jetzt Ihre alten ABBA- oder Supertramp-Poster wieder auspacken, um die Lücken zu füllen oder Ihre Ersparnisse auf dem Kunstmarkt für teure, aber eigentlich hässliche Bilder hinauswerfen: Malen Sie doch mal selbst! Trauen Sie sich! Niemand wird sich über die Qualität Ihres Bildes lustig machen, nicht mal Ihre Frau: Die freut sich nämlich höchstwahrscheinlich, wenn Sie auch mal „was Kreatives“ machen und wird Sie dabei unterstützen.

Egal, ob es sich um ein großformatiges abstraktes Ölgemälde oder ein zierliches Landschaftsaquarell aus dem Urlaub handelt, es ist ein erhebendes Gefühl, ein selbst gemaltes Werk an der Wand hängen zu sehen. Auch wenn es letzten Endes vielleicht nicht zum prominenten Platz über der Couch oder im Esszimmer reicht: Auch in Ihrem Büro oder im Keller über der Werkbank gibt es vielleicht noch freie Wände …

Warum mit 50?

Mittlerweile sollten Sie doch die traumatischen Erlebnisse aus dem Kunstunterricht überwunden haben, als der abzumalende Apfel auf Ihrem Gemälde immer nur wie eine schimmlige Orange aussah. Jetzt haben Sie den Vorteil, malen zu können, was Sie wollen, und keinem Menschen erklären zu müssen, was denn eigentlich dargestellt ist.

Einen Baum pflanzen/etwas wachsen lassen

Geben wir es zu: Männer sind besser darin, mit Rasenmäher oder Heckenschere Pflanzen am Wachsen zu hindern, als sie dabei zu unterstützen. Viele denken vielleicht noch mit Grausen an den vertrockneten Farn in Ihrer Junggesellenbude, der dann aber doch erst nach einigen Jahren heimlich von der Freundin weggeworfen wurde. Jetzt ist aber der Zeitpunkt, es noch mal damit zu versuchen! Schließlich waren fast alle berühmten Gärtner Männer. Und konnte es Ihnen früher möglicherweise nicht schnell genug gehen, Erfolg in Ihren Bemühungen zu sehen – mittlerweile sollten Sie die Geduld erworben haben, eine Pflanze beim Wachsen zu beobachten. Nehmen Sie sich dafür Zeit, ein neu geöffnetes Blatt oder eine neue Knospe zum Ereignis werden zu lassen. Vom langsamen Wachsen der Pflanzen können wir viel über die unnötige Hektik unseres Lebens lernen.

Wie wäre es mit einem Baum im Garten? Der hat viele Vorteile. Wenn Sie ihn mit Stützhilfen und regelmäßigem Gießen durch die erste Zeit gebracht haben, wächst er mehr oder weniger von alleine. Pflanzen Sie ihn demnächst, wird er Ihnen im Alter Schatten spenden, wenn Sie vielleicht keine Lust mehr haben, sich von der Sonne verbrutzeln zu lassen. Im Idealfall wählen Sie sich für Ihr Pflanzprojekt einen Obstbaum. Nach einigen Jahren können Sie dann auch kulinarisch davon profitieren – nichts schmeckt besser als Früchte, die man selbst angebaut hat! Mit Ihren selbst gezogenen Äpfeln, Pflaumen, Kirschen oder Walnüssen können Sie außerdem die ganze Verwandtschaft mit gesunden Nahrungsmitteln versorgen. Und das Ganze ohne Pestizide oder Genmanipulation. Wer weiß, ob Ihre Enkel sonst noch wissen werden, wie ein richtig guter Apfel schmeckt, wie Sie ihn in Ihrer Kindheit gekostet haben.

Ein Tipp, um Sie vor einer Enttäuschung zu bewahren: Falls Sie einen Olivenbaum ins Auge fassen, ist es für ihr selbst gepresstes Öl vermutlich leider schon zu spät. Diese werden in Spanien „Enkelbäume“ genannt, weil es so lange dauert, bis sie Früchte tragen, dass erst die Enkel davon profitieren können. Aber das gute Öl aus Griechenland oder Italien schmeckt sowieso besser als das einheimische, warum sich also grämen?

Warum mit 50?

Bekanntlich heißt es ja auch im Volksmund, ein Mann solle in seinem Leben ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und einen Baum pflanzen. Haben Sie bisher noch nichts davon geschafft, ist die Variante mit dem Baum sicher die bei weitem unkomplizierteste und günstigste. Umgekehrt: Wenn das Haus schon steht und der Sohn vielleicht schon wieder daraus ausgezogen ist, ringt Ihnen das Baumpflanzen doch auch nur noch ein müdes Lächeln ab.

Bei der Rettung des Planeten helfen

Klimawandel, Umweltverschmutzung, Überbevölkerung – unserem Planeten geht es nicht gut, so viel steht fest. Tun Sie etwas dagegen!

Natürlich verlangt keiner von Ihnen, noch schnell eine Karriere als Umweltminister oder Bundeskanzler hinzulegen, um von oberster Stelle aus etwas bewegen zu können. Auch brauchen Sie beim nächsten Klimagipfel keine Farbbeutel zu werfen oder im Schlauchboot Wale vor Harpunen zu schützen. Im Rahmen Ihrer Möglichkeiten können Sie trotzdem Ihren Beitrag zur Rettung des Planeten leisten: Verzichten Sie auf den protzigen Geländewagen, der sowieso wie eine Midlife-Crisis auf vier Rädern wirkt und Unmengen an Benzingeld verschlingt. In Deutschland kommt man auch ohne Allradantrieb fast überall hin! Lassen Sie sich beraten, ob man Ihre Heizung nicht klimafreundlicher umbauen könnte. Vielleicht muss Ihr Haus ohnehin gerade renoviert werden – machen Sie ein Niedrigenergiehaus daraus.

Wenn Ihnen für solche Überlegungen die finanziellen Mittel fehlen, lässt sich auch im Kleinen eine Menge tun. Überlegen Sie, ob Sie zum Supermarkt um die Ecke wirklich das Auto nehmen müssen, wenn Sie nur eine Tüte Milch kaufen. Lernen Sie Ihre Arbeitskollegen besser kennen, indem Sie Fahrgemeinschaften gründen. Drehen Sie den Thermostat der Heizung ein Grad hinunter – unter Umständen merken Ihre Familienmitglieder das gar nicht. Falls doch: Kaufen Sie ihnen von dem gesparten Geld warme Pullis und Socken. Wenn Ihnen das zu viel ist: Schalten Sie wenigstens das Licht in Zimmern aus, in denen Sie gerade nicht sind, auch andere elektrische Geräte – ein Fernseher auf Standby verursacht pro Tag bis zu 250 Gramm CO2! Schon haben Sie etwas zum Wohle des Planeten getan. Wenn Sie sich dabei vorstellen, ein Superheld zu sein, der die Welt rettet, macht es auch noch Spaß und Sie fühlen sich gut dabei.

Warum mit 50?

Natürlich könnten Sie jetzt fragen: „Was geht mich das an?“ Schließlich sind Sie mittlerweile in einem Alter, in dem Sie die ganz drastischen Auswirkungen der Umweltprobleme vielleicht nicht mehr erleben werden. Und wenn Sie es später im Alter dank des veränderten Klimas schön warm haben, ist das doch nur recht, oder? Nach mir die (klimatisch bedingte) Sintflut?

Halt! So denken Sie hoffentlich nicht! Sie wollen doch, dass Ihre Nachkommen sich auch noch so an der Welt erfreuen können, wie es Ihnen möglich ist. Dass auch zukünftige Generationen noch wissen, was ein Regenwald ist, oder sich an süßen Eisbärenbabys wie Knut erfreuen können. Selbst wenn Ihnen das egal ist: Ein Stück weit fällt die schleichende Zerstörung des Planeten auch auf Sie zurück, wenn Sie nichts dagegen getan haben. Sie hinterlassen Ihr Büro oder Ihre Wohnung ja auch nicht völlig verwüstet, wenn Sie daraus ausziehen. Und sagen Sie jetzt nicht, Sie alleine könnten ja sowieso nichts tun! Jeder noch so kleine Beitrag zur Rettung der Erde kann sich auszahlen – zumindest auf Ihrem persönlichen Zufriedenheitskonto, weil Sie etwas Gutes getan haben.

Einem besonderen Menschen etwas kochen

Sollten sich Ihre Kochkünste darauf beschränken, dass Sie sich gelegentlich eine Tiefkühlpizza auftauen oder Würstchen heiß machen, wenn Ihre Frau nicht da ist, ist es wirklich höchste Zeit, etwas daran zu ändern. Kochen ist nicht nur eine lästige Pflicht, um ohne großen Aufwand satt zu werden. Es ist auch eine Kunst, die in Maßen jeder erlernen kann. Natürlich braucht es dazu einen Anreiz, der über die eigene Verköstigung hinausgeht – wenn man nur für sich alleine kocht, wird man sich wahrscheinlich nicht sonderlich verkünsteln. Deshalb ein Rat: Kochen Sie etwas für einen besonderen Menschen!

Wen Sie sich dafür aussuchen, bleibt Ihnen überlassen. Überraschen Sie Ihre Frau zum Geburtstag mit einem selbst gekochten Menü, anstatt sie wie jedes Jahr zum Italiener auszuführen. Liebe geht durch den Magen, und selbst wenn der sich an Ihre Kochkünste erst gewöhnen muss, sind es die Geste und der besondere Moment, die dabei zählen. Versuchen Sie sich an Mutters Schweinebratenrezept, wenn Ihre Schwester einmal zu Besuch ist – neben den gemeinsamen Kindheitserinnerungen wird sie ganz neue Seiten an Ihnen entdecken. Das funktioniert genau so mit einem alten Schulfreund, den Sie so nach all den Jahren noch einmal richtig überraschen können. Sie sollten aber mit dem Gedanken an die Sache herangehen, dass Sie das auch für sich selbst machen: Es ist eine schöne Möglichkeit, einem besonderen Menschen eine Freude zu machen und ihm Wohlbefinden zu bereiten. Geteilte Freude ist schließlich doppelte Freude. Außerdem kommen Sie neben dem Lob und der Zufriedenheit des anderen ja auch in den Genuss des leckeren Essens.

Warum mit 50?

Sie haben jetzt hoffentlich die Zeit und Ruhe, sich mit dem Ausprobieren neuer Rezepte zu beschäftigen. Die Zeiten, in denen die Kinder mit dem Besteck auf den Tisch getrommelt und „Hunger“ geschrien haben, sind vorbei. Gerade für ein gelegentliches romantisches Dinner mit Ihrer Frau ist das Gold wert. Und wie gesagt: Liebe geht durch den Magen – für einen Neustart Ihrer Beziehung nach der stressigen Zeit, in der man sich in erster Linie um den Nachwuchs kümmern musste, können solche gemeinsamen Schlemmereien ganz neue Perspektiven eröffnen!

Erkennen, wie wichtig es ist, sich nicht zu sehr anzupassen

Selbstverständlich hat man im Laufe seines Lebens viele Situationen erlebt, in denen es notwendig war, mit dem Strom zu schwimmen. Wenn man in der Bank arbeitet, kann man dort eben nicht mit Punkfrisur und zerlöcherten Jeans auftauchen, sondern muss sich in Anzug und Krawatte zwängen. Auch in der Partnerschaft muss man Kompromisse eingehen, sonst wird das Zusammenleben auf Dauer unmöglich. In vielen kleinen Dingen des Alltags haben Sie es aber jetzt nicht mehr nötig, das zu tun, was alle machen. Das neue iPhone, das alle Ihre Freunde haben? Ihr altes Tastenhandy funktioniert doch noch hervorragend! Wenn Sie Fußball nicht interessiert, lesen Sie nicht widerwillig den Sportteil der Zeitung, bloß um im Büro mitreden zu können. Geben Sie einfach zu, dass Sie von Autos, Bohrmaschinen, Jazz oder französischem Kino keine Ahnung haben, wenn sich jemand mit Ihnen darüber unterhalten will – Ihnen fällt dadurch kein Zacken aus der Krone. Im Gegenteil, man wird Sie als die Persönlichkeit, die Sie nun einmal sind, respektieren und schätzen. Die Gefahr, dass Sie wegen solcher Kleinigkeiten bald als verschrobener Eigenbrötler verschrien sind, ist recht gering. Außerdem steigern Sie dabei auch Ihr Selbstwertgefühl und können sich als Person erst richtig kennenlernen.

Warum mit 50?

Das halbe Jahrhundert, das Sie nun mal jetzt hinter sich gebracht haben, hat Sie nicht nur älter (und damit vielleicht körperlich nicht mehr ganz so fit wie früher) werden lassen. Sie sind mittlerweile auch eine gereifte Persönlichkeit. Sie wissen, wo Sie stehen, was Ihnen gefällt und womit man Sie jagen kann. Gönnen Sie es sich also selbst, auch zu dieser Persönlichkeit zu stehen! Mit den Wölfen zu heulen, bloß um Anerkennung zu erheischen, brauchen Sie nicht mehr!

Ein Buch schreiben

Alleine in Deutschland erscheinen jedes Jahr fast 100000 neue Bücher. Jede Wette, dass da etliche dabei sind, die Sie genauso gut zu Papier hätten bringen können! Sie müssen ja nicht gleich der neue Goethe oder Thomas Mann werden. Den Möglichkeiten und Themen, die Sie zwischen zwei Buchdeckel bringen können, sind kaum Grenzen gesetzt. Vielleicht haben Sie ein ausgefallenes Hobby, züchten zum Beispiel seltene Reptilien? Oder Sie stellen selbst Met aus Honig her? Gut möglich, dass es dazu noch keine Literatur auf dem Sachbuchmarkt gibt. Wenn Sie einmal mit dem Fahrrad quer durch Schweden gefahren sind, schreiben Sie doch einen Reiseführer mit Tipps für Radler, die es Ihnen nachmachen möchten. Oder haben Sie schon länger die Idee für einen Krimi im Kopf, bei dem der Ermittler genauso clever ist wie Sie selbst? Oder wie wäre es mit einem Fantasy-Roman, dessen Held genauso muskelbepackt und stark ist wie Sie selbst (in Ihren Träumen)? Oder einer grandiosen Liebesschnulze, wo der Held …? Ganz bestimmt wird Ihnen etwas einfallen, wenn Sie sich ein wenig damit beschäftigen. Und selbst wenn Ihr geniales Werk wider Erwarten keinen Verlag findet und nicht in einem fetten Lederband mit Goldprägung im Regal prangen wird: Auch hier gilt der alte Spruch, dass der Weg das Ziel ist.

Schreiben ist eine wunderbare Beschäftigung: Sie gebrauchen Ihren Geist, schöpfen alles aus sich selbst, nur Sie und der Bleistift – und dennoch kann dadurch eine ganze Welt entstehen. Und es tut Ihnen unmittelbar gut: Schreiben befreit den Geist und reinigt die Seele!

Warum mit 50?

Jetzt wäre eine gute Zeit, mit der Niederschrift Ihres Buchs zu beginnen! Vermutlich sind die Kinder alt genug, dass Sie abends die Ruhe haben, sich mit einem guten Glas Wein an den Schreibtisch zu setzen und Ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Nachdem Sie in Ihrem Alter nicht mehr unter dem Druck stehen, die Literatur revolutionieren zu müssen, brauchen Sie auch nicht unbedingt einen möglichen Leser und den entsprechenden Markt dazu im Kopf haben. Sie können einfach das schreiben, wonach Ihnen der Sinn steht. Vielleicht ist es auch schon Zeit für eine erste Lebensbilanz in Form von Memoiren? Oder Sie erinnern sich noch an die selbst ausgedachten Geschichten, die Sie Ihren Kindern zum Einschlafen erzählt haben – die könnten Sie doch aufschreiben, um sie später auch den Enkeln zu erzählen.

Den Sinn des Lebens entdecken

In Douglas Adams’ Science-Fiction-Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ benötigt ein nur für diesen Zweck konstruierter Supercomputer sieben Millionen Jahre, um den Sinn des Lebens herauszufinden. Und dann sollen Sie es im nächsten Lebensjahrzehnt schaffen? Keine Sorge, so grundlegend brauchen Sie ihn nicht zu erforschen. Die Frage, warum es das Universum und die Menschen gibt und wozu das alles gut sein soll, können Sie getrost den Computern überlassen. Oder den Philosophen. Die knabbern immerhin auch schon seit mehreren Tausend Jahren daran, das Problem zu lösen. Wichtig ist doch: Worin liegt der Sinn für Sie?

Karriere, Erfolg, Ansehen – klar, das ist die eine Seite der Medaille. Angeblich ist für über die Hälfte aller Männer der Beruf wichtiger als das Privatleben. Aber soll der Sinn Ihres Lebens tatsächlich darin liegen, dass Sie 1997 die Idee zu einem Projekt hatten, das letztlich Ihrer Firma eine Umsatzsteigerung von 0,05% eingebracht hat? Hm. Stellen Sie sich doch mal die Frage, was Ihnen im Leben abseits des Berufes am wichtigsten ist. Ist es das harmonische Zusammenleben mit der Partnerin? Oder der reine Genuss, wenn man mit einem Cocktail am Strand die Seele baumeln lassen kann? Möchten Sie die Welt positiv verändern und engagieren Sie sich zu diesem Zweck? Haben Sie besondere Talente, die Sie etwas vollbringen lassen, das andere nicht können?

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783869101323
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2013 (März)
Schlagworte
Geburtstags-Geschenk Geburtstags-Wünsche Geschenk-Buch Lebensabschnitt Ratgeber für Männer Runder Geburtstag 50. Geburtstag

Autor

  • Adam Großmann (Autor:in)

Der Autor: Kaum ein Thema, das Adam Großmann nicht schon als Ratgeberautor behandelt hat: von Partyratgebern über Selbstcoaching bis zum richtigen Verhalten im Trauerfall. Bei so viel Lebenserfahrung war es an der Zeit, dass sich der Autor einmal damit beschäftigt, was alles zu tun oder zu lassen ist, wenn ein gewisses Lebensjahrzehnt erreicht ist.
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Titel: 50 Jahre: 100 Dinge, die MANN vor der nächsten Null unbedingt tun oder lassen sollte