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Verflixt, das darf ich nicht vergessen!

Gutes Gedächtnis bis ins hohe Alter. 30-Tage-Training: nur 10 Minuten pro Tag. Mit vielen Illustrationen

von Ursula Oppolzer (Autor:in)
216 Seiten

Zusammenfassung

Wer rastet, der rostet! Das gilt besonders für unser Gehirn. Dieses Buch bietet ein spielerisches Gedächtnistraining mit zehnminütigen Übungen für 30 Tage. Fantasievolle Aufgaben aktivieren Ihre grauen Zellen und auch Ihre Lachmuskeln. Das ist Gedächtnistraining und Rätselspaß für Jung und Alt!

Bereits in 14. Auflage - von der Bestseller-Autorin Ursula Oppolzer.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Wie es zu diesem Buch kam

„Schreiben Sie doch ein Buch“, sagte eine ältere Dame in meinem Seniorengedächtniskurs, als wir gerade wieder einmal herzlich über die witzigen Einfälle lachten. Ich schaute verdutzt! War das nun Spaß oder Ernst? Allseits zustimmendes Nicken, und dann ergänzte ein Herr: „Wir haben so viel Freude bei diesen Spielen. Es wäre doch schön, wenn andere daran teilhaben könnten. Viele ältere Menschen trauen sich nicht, sich zu diesen Kursen anzumelden, weil sie sich nicht vorstellen können, was wir hier machen und wie viel Spaß wir dabei haben. Wenn Sie ein Buch schreiben mit unseren Übungen, dann kann der Einzelne erst einmal zu Hause ,trainieren‘ und hat dann sicher auch Lust, in eine Gruppe zu gehen, um gemeinsam mit anderen die grauen Zellen zu aktivieren!“ Ich war zunächst überrascht, doch je mehr ich darüber nachdachte, desto entschlossener wurde ich. Auf dem Markt gab es kaum interessante Bücher für ein unterhaltsames Seniorentraining, obwohl die ältere Generation in unserer Gesellschaft immer stärker vertreten ist.

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Gedächtnistrainingskurse für jedermann werden oft von den Senioren nicht besucht, weil sie fürchten, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Die Anforderungen sind jedoch gar nicht das Problem. Das Problem liegt überwiegend in der Schnelligkeit. Die Gedächtnisfähigkeit älterer Menschen ist grundsätzlich nicht besser oder schlechter, ja, was das Langzeitgedächtnis angeht, oft sogar besser. Dafür lässt das Kurzzeitgedächtnis im Alter nach, was mit den langsamer ablaufenden Stoffwechselvorgängen zu tun hat.

Das bedeutet, dass ein älterer Mensch mehr Zeit zum Lernen braucht und öfter wiederholen sollte.

Auch lässt die Sehfähigkeit nach, sodass es (trotz Brille) anstrengend wird, eine kleine Schrift zu entziffern.

Wenn diese Gegebenheiten berücksichtigt werden, sind die Erfolge eingeplant.

Die Erkenntnis allein, dass Gedächtnistraining mit zunehmendem Alter für Geist und Körper immer wichtiger wird, holt die meisten Menschen jedoch genauso wenig hinter dem Ofen hervor wie die Erkenntnis, dass körperliche Aktivitäten Kreislauf und Wohlbefinden verbessern.

Entscheidend ist die konkrete Motivation. Bei aller Theorie und Wissenschaftlichkeit wird oft das Wichtigste vergessen: Freude und Begeisterung.

Wenn uns etwas Spaß macht, sind wir mit ganzem Herzen dabei; Körper, Geist und Seele bilden dann eine harmonische Einheit. Alltagsprobleme, negative Gedanken, körperliches Missempfinden treten in den Hintergrund, wenn wir uns für etwas begeistern und uns intensiv damit beschäftigen.

Zu diesem Buch

Dieser Band bietet Ihnen ein systematisches 30-Tage-Training. Methodische Anleitungen zur Denk- und Gedächtnisschulung, didaktisch wertvolle Wiederholungsschleifen und Merkstrukturen sowie Vergnüglich-Unterhaltsames kombinieren die verschiedenen Lerntechniken auf ideale Weise, um Fantasie, Konzentrations- und Gedächtnisleistung sowie Motivation und Kreativität zu aktivieren.

Zur leichteren Orientierung wurden im Praxisteil folgende Symbole eingeführt:

Diese Symbole erleichtern Ihnen auch die Wiederholung ganz bestimmter Übungen, wenn Sie noch einmal gezielt trainieren wollen.

Dieses Buch enthält auch einen allgemeinen Informationsteil. Hier erfahren Sie die Ursachen der Vergesslichkeit und was Sie effektiv dagegen unternehmen können.

Die Funktionsweise unseres Gehirns und die Grundgesetze des Denkens werden ebenso besprochen wie bewährte Strategien und Tricks zur Aktivierung Ihrer „grauen Zellen“ im Alltag. Ich hoffe, dass dieses Buch Sie oft zum Schmunzeln oder Lachen verführt, Sie zu weiteren kreativen Ideen anregt und ermutigt.

Ich wünsche mir, dass neben geistigem und körperlichem Wohlbefinden vor allem die Freude Ihr Leben bestimmt.

Dieses Buch versteht sich als aktiver Beitrag zur Erweiterung Ihrer Gedächtnis- und Denkpotenziale. Wenn Sie es systematisch durcharbeiten und die wertvollen Tipps berücksichtigen, wird das Erfolgserlebnis nicht lange auf sich warten lassen!

In diesem Sinne viel Erfolg wünschen

Autorin und Verlag

Lernen und Gedächtnis im Laufe des Lebens

„Hans lernt nimmermehr.“ Dieser Satz, so oft gehört, hat sich in vielen Köpfen älterer Menschen festgesetzt, entmutigt sie oder dient als Alibi, sich in späteren Jahren nicht mehr mit neuen Dingen zu beschäftigen. Deshalb halte ich es für wichtig, diesen Spruch einmal unter die Lupe zu nehmen.

Was will dieser Spruch aussagen? Was stimmt, und was stimmt nicht?

Es ist richtig, dass uns im Erwachsenenalter selten so viel Zeit zum Lernen zur Verfügung steht wie in der Kindheit. Richtig ist sicher auch, dass die positiven und die negativen Erfahrungen der Kindheit sich stark einprägen und dem späteren Leben oftmals eine bestimmte Richtung geben.

Wörtlich ist der Spruch jedoch nicht zu nehmen:

„Hans“ lernt genauso gut wie „Hänschen“, nur anders!

Ein Kind lernt spielend, und seine Fantasie hilft ihm, seine Wahrnehmungen und Erfahrungen als Bilder zu speichern. Es bezieht alles Gelernte auf seine Person, bringt es mit sich selbst in Verbindung, da die Welt des Erwachsenen ihm ja noch weitgehend unbekannt ist.

Wenn Sie ein vierjähriges Kind fragen: „Was ist ein Stuhl?“, wird es antworten: „Ein Stuhl ist etwas, auf das ich mich setzen kann.“ Das Kind verbindet Gegenstände mit Tätigkeiten. Es lernt handelnd.

Die Antwort des Erwachsenen auf die gleiche Frage lautet: „Ein Stuhl ist ein Möbelstück.“

Der Erwachsene abstrahiert. Seine Fantasie ist nicht mehr gefragt. Es ist in unserer Gesellschaft ein Zeichen von Wissenschaftlichkeit, möglichst abstrakt und unverständlich zu formulieren.

Dabei ist unser Gehirn, das des Erwachsenen ebenso wie das des Kindes, besonders gut ausgerüstet für das Aufnehmen von Bildern und für handelndes Lernen (zum Thema Fantasie s. a. S. 176 f.).

Der Erwachsene geht aufgrund seiner Kenntnisse und Erfahrungen anders an einen neuen Lernstoff heran als ein Kind, aber lernt er nun besser oder schlechter?

Dazu ein paar grundlegende Tatsachen:

Einen altersbedingten biologischen Abbau des Gehirns gibt es erst jenseits der Achtzig.

Es gibt kein altersbedingtes Nachlassen der Lernfähigkeit. Entscheidend ist das geistige Training.

Ältere Menschen benötigen für die Aneignung neuen Lernstoffes mehr Zeit, machen dafür aber weniger Fehler.

Der einzige Unterschied in der Lernfähigkeit jüngerer und älterer Menschen liegt in der Schnelligkeit, da alle Stoffwechselvorgänge mit zunehmendem Alter langsamer ablaufen. Wie schnell wir sind, hängt jedoch nicht nur vom Alter ab, sondern ganz besonders von der Kondition, das heißt von regelmäßigem Training. Das gilt für die Muskeln ebenso wie für den Kopf.

„Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen!“ (Aristoteles)

Haben Sie ein gutes Gedächtnis?

Die meisten Menschen beantworten diese Frage nur sehr zögernd oder mit einem deutlichen Nein. Dabei sind die Gedächtnisschwächen sehr verschieden: Der eine klagt über ein mangelhaftes Zahlengedächtnis, während der andere mit Namen Schwierigkeiten hat usw.

Ein provozierender Satz lautet:

„Es gibt kein schlechtes Gedächtnis, es gibt nur Interesse oder Desinteresse.“

Wenn ein Mann z. B. behauptet, ein schlechtes Gedächtnis zu besitzen, und gleichzeitig sämtliche Fußballergebnisse vom letzten Wochenende weiß, oder eine Frau über ihr Gedächtnis klagt, aber alle Verehrer ihrer Freundinnen beim Vor- und Zunamen nennen kann, dann wird klar, dass die Gedächtnisleistung sehr abhängig ist von unserem Interesse und der damit verbundenen Aufmerksamkeit.

Tatsachen, die mit starken Gefühlen verbunden sind, ob positiv oder negativ, werden meist sofort fest gespeichert, während uns die unauffälligen, alltäglichen Dinge, die wir uns merken müssen, oft Probleme bereiten.

Um zu verstehen, warum wir manche Dinge sofort behalten und andere mehrfach wiederholen müssen, damit wir sie abrufen können, ist es wichtig, sich eine Vorstellung von unserem Gedächtnis und den Abläufen beim Lernvorgang zu machen.

Jede Information, die wir aufnehmen, muss drei Stufen „erklimmen“, um im Langzeitgedächtnis für immer gespeichert zu werden. Ständig stürmt eine Flut von Reizen auf uns ein, und jeder trifft seine individuelle Auswahl.

Es hängt von Ihrem Interesse und Ihrer Aufmerksamkeit ab, ob Sie bei einem Einkaufsbummel auf bestimmte Autotypen achten oder auf die neuen Modefarben in den Schaufenstern oder auf die Gesichter, die Ihnen entgegenkommen. Wenn Sie alles gleichzeitig aufnehmen und speichern würden, gäbe es im Gehirn sicher einen Zusammenbruch.

Alle aufgenommenen Informationen kreisen zunächst ca. 20 Sekunden als elektrische Schwingungen im Ultrakurzzeitgedächtnis (UZG). Stellen wir in dieser Zeit eine Gedankenverbindung her, finden wir also einen „Aufhänger“, so wird die Information weitergeleitet an das Kurzzeitgedächtnis (KZG) und in einen chemischen Stoff umgewandelt, der dann ins Langzeitgedächtnis (LZG) gelangt und dort für immer gespeichert wird. Anhand eines einprägsamen Bildes lassen sich die Vorgänge noch einmal verdeutlichen:

Unser Gehirn verhält sich ähnlich.

Aus fremden, unbekannten Informationen werden die ausgewählt, die interessant erscheinen, um sie im UZG näher zu betrachten. Erinnern sie uns an etwas, oder halten wir sie für sehr wichtig, kommen sie ins KZG. Uns unwichtig erscheinende Dinge werden abgewiesen, gehen verloren, werden also vergessen. Im Kurzzeitgedächtnis wird produziert wie in einer Fabrik. Wird der Arbeitsprozess gestört, z. B. durch Lärm, oder drängen zu viele neue Informationen aus dem UZG nach, lassen wir uns also nicht genug Zeit, dann wird der Vorgang unterbrochen.

Wieder gehen die Informationen verloren, werden vergessen. Erst, wenn sie im LZG gespeichert sind, können sie nicht mehr verloren gehen. Trotzdem ist auch hier ein „Vergessen“ möglich. Vielleicht sind die Informationen nicht richtig eingeordnet worden, nicht da „abgelagert“, wo wir sie später suchen. Unordnung erschwert das Finden. Eine andere Erklärung dafür, dass wir etwas gut Gelerntes nicht abrufen können, liegt darin, dass die Informationen zu „weit“ weg sind.

Das Gehirn macht es auch in diesem Fall wie eine gute Hausfrau: Dinge, die oft benutzt werden, liegen griffbereit, während der Skipullover, der nur zum Wintersport gebraucht wird, in einem Koffer auf dem Boden aufbewahrt wird.

Wenden Sie gelerntes Wissen regelmäßig an, ist es auch immer da, wenn Sie es brauchen. Haben Sie jahrelang z. B. kein Französisch mehr gesprochen, fällt Ihnen zunächst kaum etwas ein.

Wie oft haben Sie schon gesagt: „Es liegt mir auf der Zunge.“ Sie wussten, dass Sie es gelernt hatten, aber Sie konnten es nicht sagen. Manchmal dauert es nur Sekunden oder Minuten und manchmal Tage, bis der „Groschen fällt“; oft in Situationen, in denen wir überhaupt nicht mehr daran denken.

Wenn es Tage dauert, war die Information gut „versteckt“, und Ihr Gehirn hat die ganze Zeit gesucht, während Sie anderen Beschäftigungen nachgegangen sind. Das „Nichtdrandenken“ führt eher zum Erfolg als das krampfhafte Suchen, denn dabei kann es zu Denkblockaden kommen (wie auch bei Prüfungen); die Zugangswege werden versperrt.

Wenn Sie sich vorstellen, dass unser Gehirn mindestens 5000mal so viele Zellen hat wie die Stadt Hamburg Zimmer, es jedoch kein Straßenverzeichnis und Adressverzeichnis für das Gehirn gibt, dann wird klar, wie schwierig es sein kann, eine Information wiederzufinden, und wie wichtig es ist, richtig zu organisieren und einzuordnen.

Sogenannte „Schlüsselbegriffe“, unter denen wir etwas abspeichern, helfen uns später, Informationen gezielt abzurufen.

Und noch etwas wird deutlich: Wiederholungen sind unbedingt erforderlich, um schneller und sicherer den richtigen Weg zu finden.

Mit zunehmendem Alter lässt das Kurzzeitgedächtnis nach, d. h., die Stoffwechselvorgänge verlangsamen sich und damit auch der Vorgang der Umwandlung einer Information in einen chemischen Stoff. Je länger der „Arbeitsprozess“ des Kurzzeitgedächtnisses dauert, desto störanfälliger wird er. Neue Informationen drängen nach, und Umweltreize sorgen dafür, dass der Vorgang unterbrochen, die Nachricht vergessen wird.

Das Langzeitgedächtnis hingegen wird immer besser, Erinnerungen aus der Kindheit werden oft so deutlich, als wäre es erst gestern gewesen.

Der ältere Mensch beschäftigt sich in der Regel mehr mit der Vergangenheit und speichert nicht mehr so viele Informationen wie in der Schulzeit oder im Berufsalltag (längeres KZG!). Der Berufsstress, der zu vielen Denkblockaden geführt hat und ganze Erinnerungsbereiche unzugänglich gemacht hat, ist nun vorbei. Das alles führt zu einem besseren Langzeitgedächtnis. Wichtig für den älteren Menschen ist es also, sein Kurzzeitgedächtnis in Schwung zu bringen mit möglichst vielen geistigen Aktivitäten.

Die Lerngeschwindigkeit ändert sich, und ein Stoff muss öfter wiederholt werden, bis er im LZG gespeichert wird.

Das Lernen im Alter wird außerdem stark beeinflusst von Stimmungen, vom Selbstvertrauen und von den vorhandenen Interessen.

Wenn körperliche Veränderungen auftreten und man nicht mehr in der Lage ist, so schnell wie früher den Alltag zu meistern, kommt es oft zu einer kritischen Betrachtung der eigenen Person und schließlich zu Unsicherheit. Man traut sich vieles nicht mehr zu, und das wirkt dann wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.

Wenn ein Mensch überzeugt davon ist, dass „Hans“ nicht mehr lernt, was „Hänschen“ nicht gelernt hat, wird er tatsächlich Schwierigkeiten mit dem Lernen und dem Gedächtnis haben.

Von der Wichtigkeit der rechten Gehirnhälfte

Schauen wir uns das Gehirn einmal näher an.

Es erinnert uns an eine Walnuss mit einer Einkerbung in der Mitte. Es gibt also eine linke und eine rechte Hirnhälfte, die verschiedene Aufgaben zu erfüllen haben.

Wenn wir uns dazu ein Bild machen, wird es vielleicht verständlicher.

Stellen Sie sich unser Gehirn als ein Büro vor, das in der Mitte geteilt ist – jedoch durch eine Tür verbunden –, und links und rechts befindet sich jeweils ein Schreibtisch.

Die beiden Herren, die an den Schreibtischen arbeiten, nennen wir Herrn Links und Herrn Rechts.

Arbeitsplatzbeschreibung für Herrn Links:

Er kann in Worten denken, sprechen, lesen und schreiben.

Er analysiert Dinge, d. h., er geht Schritt für Schritt vor, sodass er immer mehr ins Detail kommt. Dabei kann er immer nur eins nach dem anderen machen, er muss sich also konzentrieren (d. h. seine Energie auf einen Punkt zusammenziehen).

Er kann rechnen und wissenschaftlich vorgehen.

Er ist für die Logik zuständig, also für Schlussfolgerungen, die man aus gewissen Daten, Fakten ableiten kann. Er erstellt Regeln, erkennt Gesetzmäßigkeiten und will sich auch an solche halten.

Damit ist seine Einstellung konservativ.

Er gibt den Dingen einen Namen, er etikettiert.

Er ist für die Planung in der Zeit verantwortlich.

Arbeitsplatzbeschreibung für Herrn Rechts:

Er kann wortlos denken: Er denkt in Bildern.

Er vergleicht.

Er erstellt Denk-Bilder und Denkmodelle.

Er will den Überblick. Regeln kümmern ihn kaum.

Deshalb kann er auch kreativ sein.

Er handelt oft spontan, intuitiv!

Seine Logik ist nicht fassbar.

Für ihn muss etwas nicht entweder A oder Nicht-A sein!

Er ist für die Wahrnehmung und Vorstellung von dreidimensionalem Raum zuständig.

Er hilft uns, uns im Raum zu orientieren, aber auch, unsere inneren

Räume zu registrieren und zu deuten.

Die Aufgabenverteilung in den beiden Gehirnhälften zeigt, wie wichtig das Training speziell der oft vernachlässigten rechten Gehirnhälfte für ein ganzheitliches Erkennen und damit für die Gedächtnisleistung sein kann.

(Spezielle Übungen hierzu finden Sie ab S. 177 f.)

Das sollten Sie wissen, bevor das Gedächtnistraining beginnt:

Wenn Sie stets zu bestimmten Zeiten Ihr Gedächtnis trainieren, stellt sich Ihr Gehirn automatisch darauf ein, und Sie müssen sich nicht erst überwinden.

Denken Sie daran, dass Ihr Gehirn „warmlaufen“ muss wie ein Motor, um dann voll leistungsfähig zu sein.

Wenn Sie Ihre Übungen immer am selben Platz machen, unterstützen Sie ebenfalls Ihre Lernbereitschaft.

Suchen Sie sich einen angenehmen Platz, an dem Sie sich sehr wohlfühlen – umso entspannter Sie sind, desto besser ist Ihr Gedächtnis.

Durch leises „Vor-sich-hin-Sprechen“ wird besser gespeichert.

Die „Eselsbrücke“ unterstützt das Behalten durch Verknüpfungen.

Trainieren Sie so oft wie möglich Ihr Vorstellungsvermögen, Ihre Fantasie.

30 x 10 Minuten spielend trainieren

Unterhaltsames Trainingsprogramm für einen Monat

Bevor Sie beginnen, spielend Ihr Gedächtnis, Ihren Wortschatz, Ihre Kreativität und Ihre Konzentration zu trainieren, legen Sie bitte Bleistift und Papier zurecht, und stellen Sie einen Wecker mit Sekundenzeiger vor sich hin. Wenn Sie einen Kassettenrekorder besitzen, können Sie manche Übungen auf Band sprechen, anstatt sie aufzuschreiben.

Wichtig ist, dass Sie regelmäßig, das heißt täglich, trainieren. Das, was für Ihren Körper gut ist (10 Min. Gymnastik pro Tag), ist für Ihr Gehirn mindestens ebenso wichtig. So, wie ein Muskel schlaff wird, wenn Sie ihn nicht benutzen, so werden die Gehirnzellen träge, wenn man sie nicht fordert (wohlgemerkt: fordert, nicht überfordert!). Überlegen Sie auch vorher, zu welcher Tageszeit Ihnen das Lösen der Aufgaben am meisten Freude machen wird und wann Sie wahrscheinlich 10 bis 15 Minuten ungestört sind, es sei denn, Sie wollen die Übungen mit Freunden oder Bekannten gemeinsam bearbeiten.

Viele Köche verderben hier nicht den Brei, sondern regen zu weiteren Gedankengängen an, sorgen für Überraschungen und vor allem für eine heitere Atmosphäre, in der sicher oft gelacht wird.

Ein Tipp: Tragen Sie Ihre Antworten mit Bleistift ein, dann können Sie die Lösungen ausradieren und später wiederholen. Oder nehmen Sie zum Notieren der gefundenen Lösungen und benötigten Zeiten einen Zettel – noch besser ein Extra-Heft. Bei späteren Wiederholungen können Sie dann vergleichen und sich an Ihrem Erfolg freuen.

Und noch etwas, bevor es losgeht:

Die Aufgaben sind unterschiedlich schwer und kommen aus den verschiedensten Gebieten. Wenn Ihnen Fragen zu leicht erscheinen, schauen Sie auf die Uhr, und machen Sie daraus ein Schnelligkeitsspiel.

Wenn Ihnen eine Aufgabe einmal zu schwer sein sollte, freuen Sie sich an dem, was Sie bereits gewusst haben, und legen Sie das Buch ein Weilchen aus der Hand. Vielleicht hilft auch ein Blick ins Lexikon oder ins Wörterbuch.

Für den „Notfall“ enthält das Buch im Anhang einen Lösungsteil (vgl. S. 182 ff.). Es kann also nichts schiefgehen!

So, und nun frisch ans Werk:

TAG 1

„Wer wagt, gewinnt!“

1. Übung: Wörtersuche

Als Erstes nehmen Sie das Wort Freude und schreiben es senkrecht einmal von oben nach unten und rechts davon von unten nach oben. So ergeben sich Anfangs- und Endbuchstaben für beliebig lange Wörter. Schauen Sie auf die Uhr, und beginnen Sie mit der Ergänzung der Buchstaben.

Z.B.: F . . . reud . . . E

F _________________________ E

R _________________________ D

E _________________________ U

U _________________________ E

D _________________________ R

E _________________________ F

Wenn Sie Lust haben, können Sie noch ein weiteres Wort für diese Übung nehmen, vielleicht

a) Konzentration b) Langzeitgedächtnis

_________________
(Lösung s. S. 182)

Später bei einem zweiten Durchgang der Übungen können Sie variieren, indem Sie z. B. zusammengesetzte Wörter einsetzen, wie Fachschule, oder eine bestimmte Zeit vorgeben (z. B. 5 Min.), in der Sie möglichst viele Wörter finden.

2. Übung: „Reimen soll ich nun, da gibt‘s viel zu tun.“

Zeit: 2 Minuten

Welche Wörter reimen sich auf:

Stadt _________________

Haus _________________

Stock _________________

Hammer _________________

Schnee _________________

Vielleicht haben Sie Lust, mit diesen Wörtern ein kleines Gedicht zu machen, z. B.:

Ich gehe durch die Stadt, die so viele Häuser hat.

usw.

________________
(Lösung s. S. 182)

3. Übung: Dichtersuche

Kennen Sie noch Gedichte aus Ihrer Schulzeit, dann wird diese Aufgabe kein Problem für Sie sein.

Versuchen Sie herauszufinden, wie die Gedichte heißen und von welchem Dichter sie jeweils geschrieben wurden.

a) „…

ein Birnbaum in seinem Garten stand;

und kam die goldene Herbsteszeit

und die Birnen leuchteten weit und breit,

…“

b) „Ans Haff nun fliegt die Möwe

Und Dämmrung bricht herein.

Über die feuchten Watten

Spiegelt der Abendschein.“

Fallen Ihnen die anderen Strophen auch noch ein?

___________________
(Lösung s. S. 182 ff.)

4. Übung: Bildbeschreibung

Schauen Sie sich das Gemälde „Das Schlafzimmer des Künstlers in Arles“ von Vincent van Gogh so genau an, dass Sie es beschreiben können.

Dann decken Sie es ab und beantworten die vier Fragen.

1. Wie viele Türen hat das Zimmer?

2. Was steht auf dem Tisch?

3. Wie viele Bilder hängen an der Wand?

4. Was hängt links neben dem Fenster?

5. Übung: Gedächtnistraining

Versuchen Sie sich folgende fünf Begriffe zu merken, indem Sie sich die einzelnen Gegenstände mit geschlossenen Augen vorstellen. Sie können dabei in Gedanken mit einem dicken Pinsel die Gegenstände mit bunter Farbe an eine weiße Wand malen. Morgen prüfen Sie dann, ob sie noch alle fünf Begriffe wissen.

SCHMETTERLING

HANDSCHUH

SCHNEEBESEN

ENTEN

BRUNNEN

Rätsel:

Was kann man halten, nachdem man es gegeben hat?

_______________
(Lösung s. S. 184)

 

TAG 2

„Was wir von der Sonne lernen sollten:
Wenn sie kommt, dann strahlt sie.“

1. Übung: „Alles, was wir lieben“

Diesmal beginnen Sie mit einer Wörterkette, d. h., der letzte Buchstabe des ersten Wortes ist der Anfangsbuchstabe des zweiten Wortes usw.

Zeit: 2 Minuten

Thema: Alles, was wir lieben

Z.B.: Musik – Kavaliere …

2. Übung: Kugelspiel

Bei diesem Spiel geht es um Ihre Fantasie, nicht darum, die folgenden Farben auswendig zu lernen.

Sie beginnen mit einer weißen Kugel, die Sie in Gedanken vor sich auf den Tisch legen. Dann nehmen Sie aus einem großen Korb eine rote Kugel und legen sie links neben die weiße Kugel. Eine blaue Kugel legen Sie anschließend rechts außen hin. Dann kommt links neben die rote Kugel eine gelbe Kugel und schließlich ganz rechts eine grüne Kugel.

Können Sie die Kugeln vor Ihrem geistigen Auge sehen, dann klappen Sie dieses Buch zu und schreiben die Reihenfolge der Kugeln von links nach rechts auf.

Dieses „Kugelspiel“ wird in Zukunft öfter wiederholt, um die Fantasie zu trainieren und die rechte Gehirnhälfte in Schwung zu bringen.

Wer mehr wissen möchte zu diesem Thema, kann im Kapitel 3 (S. 148 ff.) nachlesen.

3. Übung: Wörtersuche

Der Spruch von Curt Goetz liefert die Anfangsbuchstaben zu dieser Wörtersuche mit vier Buchstaben. Schauen Sie auf die Uhr, und notieren Sie die Zeit, damit Sie später bei einem zweiten Versuch vergleichen können.

4. Übung: Buchstabensuche

In dieser Übung geht es darum, im folgenden Text möglichst schnell alle „H“ und „h“ zu unterstreichen und zu zählen. Zeit läuft:

„Im Berliner Salon der Frau Mimi von Schleinitz sagte ein Ver ehrer zu Heinrich Heine, sein Name allein sei schon Poesie in seiner Alliteration. Der Physiker Helmholtz warf ein: Was bedeutet Heinrich Heine im Vergleich zu der Aufschrift, die jahrelang meine Briefe zierte: ,Hochwohlgeboren Herrn Hofrat Hermann Helmholtz, Heidelberg, Heumarkt?‘“

__________________
(Lösung s. S. 185)

5. Übung: Seien Sie kreativ

Die fünf gezeichneten Kreise sind gedacht als Vorlage für fünf runde Bilder. Was kann man aus einem Kreis alles machen? Z. B.: ein Gesicht

Scherzfragen

Wo wächst der beste Wein?

Wer fischt besser, die Sachsen oder die Engländer?

Welcher Ring ist nicht rund?

Welcher Fisch ist der höflichste?

Welcher Bart wird nie gestutzt?

_________________
(Lösung s. S. 185)

TAG 3

„Wer sich heute freuen kann, soll nicht bis morgen warten.“

(Johann Heinrich Pestalozzi)

1. Übung: Buchstaben schütteln

Die Buchstaben des Wortes „Reisen“ sollen so geschüttelt werden, dass neue Wörter entstehen, wie z. B. Nie – Riese.

Wollen Sie es noch einmal probieren mit dem Wort:

Rosenstrauch?

2. Übung: Wissensfragen

a) Wie lange könnte ein Mensch mit dem Sauerstoff atmen, den ein PKW auf 500 km verbraucht?

b) Wie viel ca. 5-jährige Jungbäume müsste man pflanzen, um die Leistung einer hundertjährigen Buche zu ersetzen?

c) Welcher Pilz sieht aus wie ein Schwamm, hat aber den Namen eines Tieres?

d) Welcher Schmuck besteht aus altem Baumharz?

e) Wie heißen die Gebrüder Grimm mit ihren Vornamen?

________________
(Lösung s. S. 185)

3. Übung: Gedächtnistraining

Schauen Sie sich den Holzschnitt eine Minute genau an, und merken Sie sich die Einzelheiten. Wer ist der Künstler?

__________________
(Lösung s. S. 185)

Wenn Sie glauben, sich alles gemerkt zu haben, rechnen Sie folgende Aufgaben:

2 x 14 = ________________

3 x 17 = ________________

4 x 16 = ________________

5 x 19 = ________________

6 x 18 = ________________

So, nun decken Sie das Bild ab; schreiben Sie bitte auf, an was Sie sich erinnern:

4. Übung: „Ordnung in der Früh‘, spart Zeit und Müh‘.“

Dies ist eine Aufzählung von 20 Pflanzen, die nach bestimmten Gesichtspunkten geordnet werden können. Finden Sie 5 Gruppen zu je 4 Pflanzen.

Ulme – Rittersporn – Löwenzahn – Wacholder – Schnittlauch – Basilikum – Ahorn – Huflattich – Tanne – Hahnenfuß – Kiefer – Esche – Vergissmeinnicht – Sonnenblume – Eibe – Kornblume – Eiche – Majoran – Enzian – Petersilie

_________________________ _________________________
_________________________ _________________________

Prägen Sie sich die Begriffe gut ein!

______________________
(Lösung s. S. 185)

5. Übung: Gedankenspaziergang

Stellen Sie sich vor, wie Sie in Gedanken mit dem Zug in eine fremde Stadt fahren, dort am Bahnhof aussteigen und einen Bummel machen. Damit Sie ohne Schwierigkeiten zum Bahnhof zurückfinden, merken Sie sich Ihren Weg:

Bahnhof – Zebrastreifen – Kaufhaus – Park – Café – Kirche – Brücke – Post

Morgen gehen Sie den Weg noch einmal!

Rätsel:

Ich rede ohne Zunge,

ich schreie ohne Lunge,

ich nehme teil an Freud‘ und Schmerz,

und habe doch kein fühlend Herz.

__________________
(Lösung s. S. 185)

 

TAG 4

„Wer ein schlechtes Gedächtnis hat,
wird nicht darum herumkommen, seine Fehler zu wiederholen!“

1. Übung: Wörterkette

Diesmal werden zusammengesetzte Hauptwörter gesucht, die eine Kette bilden, d. h., der zweite Teil des Wortes bildet den Anfang des neuen Wortes.

z. B. Hausmeister – Meisterkoch – Kochtopf

20 Wörter sollen eine Kette ergeben, d. h., zum Schluss muss sich der Kreis wieder schließen. Das letzte Wort muss mit … haus aufhören, damit Sie wieder zum Hausmeister kommen.

Hausmeister – _________________________________________

_________________________________________________-haus

2. Übung: Gedichtergänzung

Das Gedicht „Fink und Frosch“ ist nicht mehr vollständig. Versuchen Sie, die richtigen Reime zu finden. –

Wissen Sie, von wem das Gedicht geschrieben wurde?

Fink und Frosch
Im Apfelbaume pfeift der Fink
sein Pinke …
Ein Laubfrosch klettert mühsam nach
bis auf des Baumes …
und bläht sich auf und quakt: „Jaja!
Herr Nachbar, ick bin och noch …!“
Und wie der Vogel frisch und süß
sein Frühlingslied erklingen …,
gleich muss der Frosch in rauen Tönen
den Schusterbass dazwischen …
„Juchheija, heija!“ spricht der Fink
„Fort flieg‘ ich …!“
Und schwingt sich in die Lüfte hoch.
„Wat“, ruft der Frosch. „Dat kann ick …!“
Macht einen ungeschickten Satz,
fällt auf den harten Garten …,
ist platt, wie man die Kuchen backt,
und hat für ewig ausge …
Wenn einer, der mit Mühe kaum
geklettert ist auf einen …
schon meint, dass er ein Vogel wär‘,
so irrt sich …
(Wilhelm Busch)

__________________
(Lösung s. S. 186)

Wer nach dieser Reimfindung noch etwas für seine rechte Gehirnhälfte tun möchte, versuche einmal, in Gedanken einen „Film“ dieses Gedichtes zu drehen und sich morgen an die Hauptwörter (Apfelbaum, Laubfrosch, Nachbar, Frühlingslied, Schusterbass, Garten, Kuchen usw.) zu erinnern und sie aufzuschreiben. – Viel Erfolg!

3. Übung: Wissensfragen

a) Was bedeutet das Wort „Tohuwabohu“, und wo kommt es her?

b) Was ist ein „Adamsapfel“? Warum nennt man ihn so?

c) Was ist ein „salomonisches Urteil“?

d) Was bedeutet: Das A und O einer Angelegenheit. Warum ausgerechnet A und O?

e) „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Wer hat diesen Satz gesagt?

___________________
(Lösung s. S. 187)

4. Übung: Gedächtnistraining

Folgend sind 10 Gegenstände zu sehen. Sie haben ca. 30 Sekunden Zeit, sich alles genau anzuschauen, dann decken Sie die Bilder bitte ab.

Rechenaufgaben:

2 x 19 = _______________

3 x 16 = _______________

4 x 17 = _______________

5 x 18 = _______________

6 x 13 = _______________

Wenn Sie die Rechenaufgaben gelöst haben, schreiben Sie auf, an welche Gegenstände Sie sich noch erinnern:

5. Übung: Bildhafte Redewendungen

Welche Redewendungen fallen Ihnen ein, wenn Sie folgende Zeichnungen betrachten?

Zunächst ein Beispiel:

image Jemandem einen Korb geben

image ________________________

______________________

image ________________________

______________________

image ________________________

______________________

Wie viele Pflanzen vom 3. Tag (Übung 4) wissen Sie noch?

Können Sie den Spaziergang vom Bahnhof durch eine fremde Stadt noch einmal gehen (vgl. 3. Tag, 5. Übung)?

Denkaufgabe: Falschmünzer

Drei Dosen enthalten je zwei Münzen. Eine enthält zwei Pfennige, eine zwei Groschen und eine einen Pfennig und einen Groschen. Alle drei Dosen sind falsch beschriftet. Wenn Sie immer nur eine Münze auf einmal herausnehmen dürfen, wie oft müssen Sie dann zugreifen, um alle Dosen richtig beschriften zu können?

_____________________
(Lösungen s. S. 187)

TAG 5

„Wer seine Fantasie trainiert, schult auch sein Gedächtnis.“

1. Übung: Fantasie ist gefragt

Was fällt Ihnen bei folgenden Zeichnungen ein? Äußern Sie sich möglichst spontan!

Wenn Sie Ihrer Fantasie freien Lauf gelassen haben, nun ein Witz zu diesem Thema:

2. Übung: ABC-Speisekarte

Stellen Sie sich eine alphabetisch angeordnete Speisekarte vor, auf der es vom Aal in grüner Soße bis hin zum Zander in Meerr ettichsoße alles gibt. Sie müssen nicht komplette Menüs erfinden, sondern nur die Hauptspeise.

Alles, was man essen kann, von A bis Z:

3. Übung: Formen behalten

Schauen Sie sich die Zeichnungen ca. 30 Sekunden genau an, dann klappen Sie das Buch zu und zeichnen die Zeichnungen auf einem Blatt Papier nach.

4. Übung: Einsetzübung

Lesen Sie das Gedicht von Eugen Roth, indem Sie möglichst schnell die fehlenden Buchstaben einsetzen.

Versuchen Sie, sich die genannten Städte einzuprägen.

___________________
(Lösung s. S. 188)

Übrigens, wie heißen die Hauptwörter aus dem Gedicht „Fink und Frosch“ von gestern (vgl. 4. Tag, 2. Übung)?

Erinnern Sie sich noch an die bildhaften Redewendungen von gestern (vgl. 4. Tag, 5. Übung)?

5. Übung: Kugelspiel

Erinnern Sie sich noch? Hier geht es auch um Ihre Fantasie. In Gedanken legen Sie verschiedenfarbige Kugeln vor sich hin und merken sich die Reihenfolge.

Sie beginnen wieder mit einer weißen Kugel und legen rechts daneben eine lila Kugel und noch einmal ganz rechts eine rosa Kugel. Anschließend legen Sie links von der weißen Kugel eine schwarze Kugel und ganz links außen dann eine blaue Kugel. Zum Schluss schieben Sie zwischen die lila und die rosafarbene Kugel eine gelbe Kugel.

Schlagen Sie nun das Buch zu, und schreiben Sie die Reihenfolge der Kugeln von links nach rechts auf.

Rätsel:

Von fremdem Licht ist geschmückt mein Gesicht, und ohne dies Licht siehst Du nicht mein Angesicht.

___________________
(Lösung s. S. 188)

TAG 6

„Wir sollten die frohen Gesichter, die uns im Leben begegnen, zu Meilensteinen an der Straße unserer Erinnerungen machen.“

1. Übung: Wörterkette zum Thema: Pflanzen und Tiere

Diesmal sollen Wörter aus dem Bereich Lebewesen so aneinandergereiht werden, dass die beiden letzten Buchstaben die beiden ersten Buchstaben des nächsten Wortes werden (20 Wörter). Die Kette muss sich wieder schließen, d. h., das letzte Wort muss mit den Anfangsbuchstaben des ersten Wortes enden.

Z. B.: Elefanten – Enzian – An …

2. Übung: Dichterraten

Von welchen Dichtern stammen die folgenden Zeilen?

a) Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai

Kein Vogel ohn’ Unterlass;

Die Wandergans mit hartem Schrei

Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,

Am Strande weht das Gras.

b) Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe

so müd‘ geworden, dass er nichts mehr hält;

ihm ist als ob es tausend Stäbe gäbe

und hinter tausend Stäben keine Welt.

__________________
(Lösung s. S. 188 f.)

Können Sie vielleicht das eine oder andere Gedicht noch auswendig? Wenn nicht, schauen Sie doch im Lösungsteil (S. 188 f.) nach, und lernen Sie wieder einmal ein Gedicht.

Wichtig ist jedoch, dass Sie dabei in Gedanken einen „Film“ drehen, damit nicht nur die linke, sondern auch die rechte Gehirnhälfte Arbeit bekommt.

3. Übung: Original und Fälschung

Finden Sie zehn Unterschiede, und merken Sie sich, was bei der Fälschung anders ist.

4. Übung: Gedankenverbindungen der Fantasie

Malen Sie Bilder! Verbinden Sie jeweils zwei Begriffe so miteinander, dass ein Bild entsteht, und malen Sie dieses Bild in Ihrer Fantasie an eine weiße Wand oder an eine schwarze Tafel.

Wichtig ist wieder, dass Sie Ihre Vorstellungskraft stärken und gleichzeitig in kurzer Zeit 10 Begriffe speichern.

Z. B. Perlen – Kuchen

Stellen Sie sich z. B. vor, wie Sie einen Marmorkuchen anschneiden und im dunklen Schokoladenteil zwei weiße glitzernde Perlen sichtbar werden, oder beißen Sie in Gedanken herzhaft in ein Stück Kuchen. Es macht „krch“. Sie haben Perlen im Mund.

Rosen – Schornstein

Waffel – Achterbahn

Schnecke – Autobahn

Bett – Frosch

Keller – Goldklumpen

5. Übung: Buchstabensalat

Im folgenden Text sind 15 Lebensmittel versteckt, die es in möglichst kurzer Zeit zu finden gilt.

Schauen Sie auf die Uhr!

6. Übung: Dreiecksfantasie

Seien Sie kreativ: Zeichnen Sie Bilder aus den 5 Dreiecken! Was kann man daraus alles machen? Z. B.

Können Sie die Formen von gestern malen (vgl. 5. Tag, 3. Übung)?

Scherzfragen:

a) Es ist kein Baum und hat doch viele Blätter?

b) Welcher Fall tut gut?

c) Was sind Früchte des Zorns?

d) Welche Köpfe sind leer am meisten wert?

________________
(Lösung s. S. 190)

TAG 7

„Wenn man viel hineinzustecken hat, so hat der Tag 100 Taschen.“

(Friedrich Nietzsche)

1. Übung: Satzfindung

Bei diesem Spiel nehmen Sie ein beliebiges Wort, z. B. „Mann“. Die Buchstaben dieses Wortes bilden die Anfangsbuchstaben der Wörter eines Satzes:

MANN
Meine Anna nörgelt nicht!

Versuchen Sie es mal mit den Wörtern:

Wort___________________________________________________

Witz___________________________________________________

Verstand_______________________________________________

Spiel__________________________________________________

Liebe__________________________________________________

2. Übung: Gedächtnisspiel

Stellen Sie sich die folgenden 10 Begriffe so deutlich vor, als wären sie fotografiert.

Handtuch

Decke

Klavier

Griff

Fingerhut

Mantel

Fenster

Rasen

Ofen

Buch

Haben Sie alle Bilder gespeichert?

Dann machen Sie folgende Übung: Sagen Sie alle Zahlen von 3 bis 30, die durch drei teilbar sind oder eine Drei enthalten. Schreiben Sie die Begriffe auf, an die Sie sich noch erinnern:

3. Übung: Wörtersuche

Hier geht es darum, in 3 Minuten möglichst viele Wörter zu finden, die das Wörtchen „am“ enthalten, wie z. B.: Beamte oder Amsel

4. Übung: Wissensfragen

a) Wie heißt Aschenputtel in Amerika?

b) Was bedeutet der Name Rapunzel (2 Bedeutungen)?

c) Wie heißt die Stammmutter unserer Hausgans?

d) Was ist ein Heimchen?

e) Pythagoras nannte ihn den König der Gewürze?

____________________
(Lösung s. S. 191)

5. Übung: Elefantenspiel

Kennen Sie den Witz von dem Prüfling, der etwas über Elefanten erzählen soll, aber nur auf Würmer vorbereitet ist?
Dieser „schlaue“ Prüfling findet eine Lösung:

Der Elefant hat einen Rüssel.

Der Rüssel erinnert mich an einen Regenwurm.

Der Regenwurm …

Überlegen Sie bitte mal, wie diese Geschichte weitergehen könnte. Das letzte Wort des Satzes ist der Anfang des nächsten Satzes. Zeit: 3 Minuten.

Erinnern Sie sich an die „gemalten“ Bilder, an die Gedankenverbindungen von gestern (vgl. 6. Tag, 4. Übung)?

Rätsel:

Es ist an jedem Berg zu sehen,

es trägt uns selbst den Berg hinan,

bestimmt uns der Berge Höhen,

gibt uns des Abgrunds Tiefe an.

Vergebens sucht man‘s bei dem Fische,

auch Schnecken, Muscheln haben‘s nicht.

Dagegen gibt es wenig Tische

und Stühle, denen es gebricht.

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(Lösung s. S. 191)

TAG 8

„Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben weiß, hat ein Vermögen.“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783869105215
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Januar)
Schlagworte
Alltagstaugliche-Tipps Gedächtnis Gedächtnis-Training Rätselspaß Selbstcoaching Spielerisches-Gedächtnistraining 30-Tage-Training

Autor

  • Ursula Oppolzer (Autor:in)

Ursula Oppolzer ist Expertin für Gedächtnismanagement und Konzentration. Sie hat schon zahlreiche erfolgreiche Bücher bei humboldt veröffentlicht.
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Titel: Verflixt, das darf ich nicht vergessen!