Lade Inhalt...

Work-Health Balance

Aktiver Stressabbau mit der wingwave®-Methode. Gesund trotz viel Arbeit.

von Lola Ananda Siegmund (Autor:in) Cora Besser-Siegmund (Autor:in)
224 Seiten

Zusammenfassung

Die Erfolgsmethode gegen Stress und Erschöpfung!
Der Job fordert vollen Einsatz, der Kollege bittet schon wieder um einen Gefallen, die Überstunden häufen sich: Wer einen anstrengenden Arbeitsalltag hat, fühlt sich schnell erschöpft und energielos. Mit den alltagstauglichen Übungen der wingwave®-Methode können Sie Ihren Stress spürbar und nachhaltig abbauen. Die leicht verständlichen Selbstcoaching-Anleitungen zeigen, wie Sie Energie und Gelassenheit mit den täglichen Arbeitsaufgaben verbinden. Der perfekte Ratgeber für alle, die sich endlich wieder innerlich ruhig und stabil fühlen möchten!

Modernes Stressmanagement: alltagstauglich und leicht umzusetzen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis




VORWORT


Unsere heutige Arbeitswelt hat sich gravierend verändert. Körperliche Tätigkeiten werden zunehmend durch technische Entwicklungen ersetzt, gleichzeitig werden Beschäftigte mental in einem steigenden Ausmaß gefordert. Die Menschen stehen dabei einer oft schier unendlich scheinenden Informationsflut gegenüber und haben dauerhaften Zugriff auf riesige Mengen von Wissensdaten. Es werden geistige Anforderungen gestellt, für die Multitasking-Fähigkeiten benötigt werden – ständig hat man mehrere Aufgaben gleichzeitig im Kopf. In Verbindung mit Faktoren, wie die ständige Erreichbarkeit in Zeiten von Smartphones und Computern, sind das Realitäten, denen wir täglich im (Arbeits-)Alltag ausgesetzt sind.

Das alles hat zur Folge, dass neue Lösungswege gefunden und vermittelt werden müssen, um der Vielfalt dieser Herausforderungen mit mentaler Stärke, mit Resilienz, aber auch parallel dazu mit körperlicher Fitness begegnen zu können. Gleichzeitig ist zu beachten, dass so einzigartig jeder Mensch ist, so individuell seine Bedürfnisse zur Weiterentwicklung seiner Potenziale, seines Know-hows und nicht zuletzt seines persönlichen Wohlfühlfaktors sind.

Cora Besser-Siegmund und Lola Siegmund bezeichnen das Ziel, das jeder Einzelne anpeilen sollte, als „Work-Health-Balance“ und legen den Fokus bewusst auf „Work“ und nicht – wie vielfach verbreitet – auf eine Trennung von Arbeit („work“) und Leben („life“). Denn beim Begriff „Work-Life-Balance“ wird vielfach fälschlicherweise davon ausgegangen, dass Beruf/Arbeit und Leben trennbar seien. Die damit einhergehende Annahme, menschliche Balance könne nur im Leben außerhalb der Arbeit gefunden werden, ignoriert allerdings, dass ein Großteil der Bevölkerung die meiste Zeit seines Lebens mit Arbeit bzw. alternativen zeitintensiven Tätigkeiten verbringt. Tatsache ist, das Arbeitsleben ist ein untrennbarer Teil unseres Lebens.

Schon der chinesische Gelehrte Konfuzius riet seinen Schülern daher: „Suche dir eine Arbeit, die du liebst – dann brauchst du keinen Tag im Leben mehr zu arbeiten.“ Einerseits wusste Konfuzius damals bereits um die Wertigkeit sinnhafter und erfüllender Arbeitsinhalte, aber er transportierte in seiner Aussage auch schon die so wichtige Eigenverantwortung, sich diese Arbeit auszuwählen. Damals wie heute ist dabei das Vorhandensein persönlicher Eigenschafften wie Selbstverantwortung, Selbstmanagement, Selbstbewusstsein, Selbstwert, Selbstwirksamkeit sehr hilfreich, um bei seiner Arbeit möglichst viele positive Gefühle wie z. B. Zufriedenheit und Glück zu erleben.

Cora Besser-Siegmund hat seit 2001 zusammen mit ihrem Mann Harry Siegmund die wingwave-Methode im Bereich der Gesundheitspsychologie etabliert und weltweit verbreitet. Lola Siegmund hat wingwave in den letzten Jahren vor allem im Bereich der Arbeits- und Wirtschaftspsychologie weiterentwickelt. Dabei handelt es sich um eine wirkungsvolle Coachingmethode. Coaching bedeutet, auf den Punkt gebracht, sich und andere beim Finden persönlicher, individueller Lösungen zu begleiten. Das ist für uns gelebte „Hilfe zur Selbsthilfe“.

In diesem Buch lassen die Autorinnen jetzt die Leser an ihrem gesammelten Schatz von Erfahrungen aus den vergangenen Jahren teilhaben und vermitteln eine hilfreiche Sammlung wertvoller Strategien für die „Work-Health-Balance“. Aus den vielen Bausteinen des wingwave-Trainings darf jeder nach seinen Bedürfnissen wählen. Angereichert durch teils amüsante, aber tiefgründige, Wortspiele, deren Ursprung wir in der Methode „Magic Words“ vermuten, bereitet es Spaß, das Buch zu lesen und sich umfangreiches Wissen leicht, ja fast spielerisch, anzueignen.

Gleichzeitig muss betont werden, dass bei aller Leichtigkeit die fundierte und durch wissenschaftliche Studien belegte Wirkungsweise der vorgestellten wingwave-Elemente die Basis für alle Ausführungen liefert.

Wir selbst konnten uns bereits in unserer täglichen Praxis im Gesundheitsmanagement von der guten Wirkung der wingwave-Methode überzeugen. Sowohl die Patienten in den Kliniken als auch unsere Klienten in verschiedenen Unternehmen geben eine sehr gute Rückmeldung in Bezug auf die positive Wirkung und die schnelle, praktische Umsetzbarkeit der zahlreichen SelbstcoachingÜbungen im gelebten Alltag.

Viel Spaß und Erfolg bei der Stärkung Ihrer Resilienz auf ihrem Weg zum „Stehaufweibchen oder -männchen“ wünschen

Sabine & Dr. Ralf J. Jochheim

Gesundheits- und Klinikmanager & Inhaber der Gesellschaft für Resilienz

RESILIENZ

Die wingwave-Methode ist ein sehr effektives Leistungs- und Emotions-Coaching, das sich leicht in unseren Alltag einbauen lässt. Heutzutage wünschen sich immer mehr Menschen eine Möglichkeit, ihre Gesundheit trotz steigender psychischer Belastungen lange zu erhalten und die Lebensqualität zu steigern. Um die Stimmung positiv zu beeinflussen, um gelassen zu kommunizieren, um die inneren Potenziale auszuleben, wollen sie nicht extra zur Therapie gehen, sondern sie suchen kleine, aber wirksame Impulse, die sie schnell, punktgenau und effektiv im Alltag unterstützen können.

Schon drei bis fünf Stunden wingwave-Coaching können bei diesen Themen nachhaltig positive Ergebnisse bewirken. Auch als Selbstcoaching ist wingwave geeignet, hierzu lernen Sie verschiedene Übungen in diesem Buch kennen.

Passend zu dem Bedürfnis der Menschen nach einer alltagsfreundlichen Psychologiemethode wurde das wingwave-Coaching gezielt als Stressmanagement für psychisch gesunde Menschen entwickelt, die aktiv und nachhaltig ihre seelische Balance, ihre Gesundheit, ihr Leistungsvermögen und vor allem ihre Lebensfreude erhalten und ausbauen möchten. Wegen der großen Alltagstauglichkeit eignet sich der Ansatz besonders gut für die tägliche Work-Health-Balance – diesen Begriff werden wir noch in einem eigenen Kapitel genauer erklären. Auf jeden Fall ist damit eine für den Menschen spürbar gute Mischung aus Gesundheit, Arbeitsleben und Freizeit gemeint.

Unabhängig davon, ob wingwave im Einzelcoaching oder im Sinne eines wingwave-Trainings für die Selbstanwendung stattfindet, setzt die Methode auf die Weckung von vielfältigen dynamischen Eigenkräften in der Persönlichkeit des Menschen. Diese stets vorhandenen Kraftquellen benötigen oft nur einen gezielten psychologischen „Anstubser“, der zum günstigsten Zeitpunkt gesetzt wird. Ab dann entfalten und verbreiten sie sich von ganz allein. Hierzu gibt es schon einmal zwei praktische Beispiele aus dem Berufsleben. Anstatt Freitagnachmittags mal wieder mit einem Spannungsgefühl wegen einer schlecht gelaunten Kollegin ins Wochenende zu gehen, können Sie schon Montagmorgens mit einer auf diese Person maßgeschneiderten Kommunikationsstrategie dafür sorgen, dass sich in Ihnen über die Woche gar keine Spannung aufbaut. Sie bleiben durch diesen rechtzeitig gesetzten „Anstubser“ gelassen im Umgang mit diesem Mitmenschen, sparen Energien, und das Wochenende beginnt sofort mit Erholung. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel: „Gelassen kommunizieren“.

Ein zweites Beispiel ist der weitverbreitete E-Mail-Stress: Viele im Büro arbeitende Berufstätige fühlen sich täglich „wie erschlagen“, wenn sie ihre E-Mails abrufen – allein die Anzahl der Posteingänge kann demotivierend wirken. Wenn man aber in sich selbst rechtzeitig vor dem Abrufen der Informationsflut eine positive Gelassenheit herstellen kann, perlt die „Masse“ einfach am berühmten „dicken Nervenkostüm“ ab. Der E-Mail-Empfänger behält einen klaren Kopf, kann zügig Wichtiges von Unwichtigem trennen und so auch rascher fertig werden. Mit diesen schützenden Mentaltechniken beschäftigt sich die „Einheit 7“ zum Thema „Stressimpfung bei Alltagsaufgaben“.

Das schnelle „Anstubsen“ von positiven mentalen Eigenkräften genau im richtigen Moment für die spürbar größte Wirkung nennen wir den „wingwave-Effekt“. Unter dieser Überschrift finden Sie im Buch stets Mentalübungen, von denen die meisten bereits bei nur einer halben Minute Anwendung wirken. So haben Sie die Chance, den wingwave-Effekt über den ganzen Tag verteilt – wie mit einer „Mentalgießkanne“ – einzusetzen. Auch während der Arbeit. Natürlich können Sie die Anstubser länger genießen, wenn Sie genug Zeit haben und wenn es Ihnen guttut.

WINGWAVE-EFFEKT: SINGEN!image
Impulse aus der Gärtnerkunde, aus dem Judo und der Klimaforschung

Was haben ein Gärtner, ein Judomeister und ein Klimaforscher gemeinsam? Auch ihr Erfolg hängt davon ab, dass sie im Sinne des wingwave-Effekts mit dem Prinzip „Kleiner Anstubser – große Wirkung“ Positives bewirken. Stellen wir uns vor, ein Gärtner möchte einen kleinen Baum, der in einem Topf im Gewächshaus „wohnt“, optimal betreuen, der Gärtner ist quasi ein „Baum-Coach“. Mal braucht der Baum Wasser, mal Dünger, ab und zu muss er während des Wachstums aber auch in ein größeres Gefäß umgetopft werden, und vielleicht sollte man ihn einige Male umstellen, damit er immer sein optimales Lichtpensum bekommen kann.

Nun möchte der eifrige Gärtner seine Arbeit ganz besonders gut machen: täglich gießen, düngen, beschneiden, umtopfen und den Platz wechseln. „Das ist ja furchtbar“, werden Sie denken, „der soll den Baum doch einfach mal in Ruhe lassen.“ Das ist richtig, denn eine gelungene Gärtnerkunst gibt ab und zu im richtigen Moment nur einen kleinen „Kick“ von der richtigen Sorte, und dann weiß der Baum von allein, wie es weitergeht und wie er seine Blätter entfalten kann. Der „Baum-Coach“ muss auch keine Blätter annähen, da kann er sich einfach auf die Eigenkräfte des Baumes verlassen.

Ein Judomeister nutzt den Effekt der minimalen Kräfte ebenfalls und stürmt nicht gleich mit Volldampf auf den Gegner zu – ganz im Gegenteil. Er übt sich in der Kunst, mit möglichst wenig Kraft an der richtigen Stelle kleine, durchdachte Manöver zu spielen, die den Gegner mit seiner Dynamik ins Leere laufen lassen.

Und der Wetterkundler arbeitet auch mit dem Wissen, dass schon kleinste Impulse ungeahnte Klimareaktionen hervorrufen können. Mit diesem Know-how können sogar durch gezielte Flugzeugeinsätze Wirbelstürme von ihrer „Marschrichtung“ hin zum Land abgelenkt werden. In den 1960er-Jahren beschrieb der Wetterforscher Edward Norton Lorenz diesen von ihm beobachteten und beforschten Klimazauber sinngemäß mit dem Bild: „Manchmal reicht der Flügelschlag eines Schmetterlings, um auf dem nächsten Kontinent das Wetter zu ändern.“

WINGWAVE-EFFEKT: IN BILDER EINTAUCHENimage
wingwave – der Schmetterling lässt grüßen

Der „wing“-Teil des Methodennamens erinnert an diese Schmetterlingsmetapher von Professor Lorenz und steht für den Coachingeffekt: „Kleiner Impuls, große Wirkung!“ Die Wirkung des in diesem Buch vorgestellten wingwave-Trainings beruht auf einer ganzheitlichen „Gehirnbenutzung“ durch gezielt gesetzte Selbstcoaching-Impulse. Beispielsweise aktivieren wir mit bestimmten Strategien positive Emotionen, die sich besonders günstig auf Geist, Körper und Seele auswirken. Dies spiegelt sich im zweiten Wortteil, dem Begriff „wave“. „Wave“ bezieht sich auf das englischsprachige Wort „brainwave“ – was so viel heißt wie „tolle Idee“ oder „Geistesblitz“. Und diese günstigen „brainwaves“ werden mit der psychologisch fundierten wingwave-Methode gezielt herbeigeführt. wingwave ist quasi eine „Gebrauchsanweisung für unser Gehirn“, damit wir die großen Kapazitäten dieses erstaunlichen Organs optimal nutzen können. Warum sind für dieses Anliegen positive Emotionen so wichtig? Sie sorgen dafür, dass unser Gehirn optimal arbeiten kann. Sie beflügeln die Kreativität, das Denkvermögen, Ideenreichtum und präzises Leistungsvermögen sowie optimale Körperbeherrschung – und mit dem wingwave-Effekt geschieht dies auch noch im richtigen Moment.

Jeder weiß aus Erfahrung, warum es sinnvoll ist, dass unsere Kraftquellen im richtigen Moment sprudeln können. Beispielsweise gibt es im Arbeitsleben viele Situationen, in denen uns eine schlagfertige Kommunikation weiterbringen könnte: gegenüber Kollegen, Vorgesetzten, Kunden. Aber vielen Menschen fallen die besten Argumente leider erst nach den entscheidenden Gesprächen ein: im Fahrstuhl oder während des Feierabends. Dann gehen einem alle Möglichkeiten durch den Kopf: „Ich hätte doch das sagen können …“ oder „Warum habe ich nicht einfach so und so geantwortet …!“ Die guten Ideen sind durchaus in uns vorhanden – wingwave sorgt dafür, dass sie zusätzlich im richtigen Moment auftauchen und nicht erst, wenn die beste Gelegenheit vorüber ist.

Apropos „psychologisch fundierte Methode“: Das altgriechische Wort „Psyche“ – ψυχή – heißt sinngemäß übersetzt nicht nur Seele, Atem und Lebenskraft, sondern auch: Schmetterling!“ Die alten Griechen bewunderten den Schmetterling nicht nur für seine Leichtigkeit und Schönheit, sondern vor allem auch für die enorme Kraft, mit der es ihm gelingt, sich aus seiner Puppenhülle zu befreien.

Und auch die wingwave-Methode setzt Kräfte frei, was man laut Studien der Deutschen Sporthochschule Köln sogar körperlich messen kann: Bei positive Emotionen haben Menschen mehr Kraft in den Händen, können höher springen und schneller laufen. Somit bewahrheiten sich sprachliche Bilder wie „verkraften können“ oder „innere Stärke haben“ durch handfeste Forschungsergebnisse, die wir im Buch noch näher vorstellen werden. Die meisten wingwave-Forschungsergebnisse finden interessierte Leser in dem Buch „Mit Freude läuft’s besser“. Hier stellt der Psychologe Marco Rathschlag viele Ergebnisse seiner Studien vor, die er im Rahmen einer Doktorarbeit über wingwave durchführte.

WINGWAVE-EFFEKT: DER „TARZAN-TRICK“image

WAS IST
WORK-HEALTH-BALANCE?

Sicher kennen Sie den Begriff „Work-Life-Balance“. Hier begegnen sich die Wörter „Arbeit“ und „Leben“ als wären sie Gegensätze: Zunächst muss der Mensch arbeiten, und nach der Arbeit fängt dann das Leben an – am Feierabend, am Wochenende oder im Ruhestand. Das Leben soll die Arbeit ausgleichen – als würde der Mensch während der Arbeit nicht leben. Sicherlich vermissen viele Menschen während der Arbeitsstunden ihre Freizeit, aber oft wird auch die Arbeit als wichtiger Faktor für die allgemeine Lebensqualität unterschätzt.

Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass der Eintritt in den vorzeitigen Ruhestand die Lebenserwartung verkürzen kann. Als Umkehrschluss vermuten die Wissenschaftler, dass vielen Menschen dann die positiven Aspekte des Arbeitslebens fehlen, die sie vielleicht während der Berufstätigkeit gar nicht bewusst wahrgenommen haben. Natürlich entwickelt sich bei vielen Menschen die Arbeit zum Stressfaktor, aber auch das Fehlen von Arbeit kann die seelische Balance irritieren. Dieser Aspekt ist neuerdings so wichtig, dass sich selbst Krankenkassen eingehend mit dem Thema „gesunder Ruhestand“ befassen.

WINGWAVE-EFFEKT: DIE POSITIVBRILLEimage

Nehmen Sie sich eine halbe Minute Zeit, setzen Sie die „Positivbrille“ auf und denken Sie an mindestens einen positiven Aspekt Ihrer täglichen Arbeitswelt, z. B.: den Kontakt mit Menschen, die interessanten Aspekte der Tätigkeit, die finanzielle Sicherheit usw. Sie können auch folgendes Gedankenspiel durchgehen: Was würde ich vermissen, wenn ich ab jetzt nicht mehr zur Arbeit ginge? Vielleicht sogar den einen schlecht gelaunten Kunden? Immerhin sorgt er stets für viel Gesprächsstoff und Heiterkeit mit den Kollegen, weil man zum Stressabbau manchmal gemeinsam ein paar Scherze über ihn macht. Der Arbeitsweg eignet sich besonders gut für das Gedankenspiel mit der Positivbrille.

Unser wingwave-Training hat zum Ziel, auch das Arbeitsleben mit Mentalfitness, innerer Stabilität und positiven Gefühlen „aufzuladen“. Es vermittelt Ihnen für die Stärkung Ihres Resilienzvermögens eine Reihe von effektiven Selbstcoaching-Übungen zur Stressregulation, zur Kreativitätssteigerung, zur positiven Motivation und für einen gelassenen Umgang mit den Mitmenschen. Es wirkt nicht nur in ausgewählten Ruhephasen, sondern einige Übungen können Sie mit in den aktiven Alltag nehmen: während der Arbeitsstunden, beim Sport, beim Lernen und sogar beim Einkaufen sorgt das Training für einen angenehmen „Flow“ der Gefühle und als gesunder Schutz vor dem „Überdrehen“ der Sinne – wie beispielsweise im sogenannten Kaufrausch oder bei übermäßigem Fernseh- oder Handykonsum. Weiterhin gibt das wingwave-Training Ihnen eine Stressimpfung für alle Alltagssituationen – Sie werden gelassener kommunizieren und arbeiten und in Ruhephasen genussvoll Energie tanken. Das Ergebnis ist die „aktive Balance – mitten im Leben“ – als Stressimpfung, Burn-out-Prävention und Energiequelle für das Erreichen Ihrer Ziele.

Work-Health-Balance meint also nicht nur Entspannung in der Freizeit, sondern vor allem die Verknüpfung von positiven Emotionen, Lebensqualität und Gesundheit mit den aktiven Stunden des Tagesablaufs. So kommt man nicht „völlig ausgepowert“ nach Hause und fällt dann in sich zusammen, sondern hat noch genügend Energiereserven, um die Freizeit genießen zu können.

Das Buch ist speziell für Ihr Selbstcoaching geschrieben. Im Kapitel „Die Bausteine des wingwave-Trainings“ beschreiben wir, wie Sie die acht Programmeinheiten und einige Übungen zur allgemeinen Einstellungsänderung trainieren und in ihren Alltag einweben können. Wenn Sie die Wirkung vertiefen möchten, unterstützt Sie auch der wingwave-Coach in Ihrer Nähe bei Themen wie Prüfungsfitness, Leistungssteigerung, Auftrittssicherheit, positive Motivation, Konfliktstabilität und Kommunikationsfitness: www.wingwave.com/coaches. Und wenn Sie die Inhalte aus diesem Buch in einer Gruppe mit Anleitung trainieren möchten, finden Sie Ihren Trainer unter www.wingwave.com/anti-stress-training.

Die Macht der Wörter: Arbeit, Beruf oder Profession?

„Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt“, sagte einst Rudyard Kipling, der Autor der weltbekannten Geschichte „Dschungelbuch“. Tatsächlich weiß man heute, dass unser Gehirn nicht nur Wörter speichert, sondern dass es sie gleichzeitig emotional „einfärbt“. So reagieren wir gefühlt ganz anders auf das Wort „Zahnarzt“ als auf den Begriff „Gänseblümchen“, das kann man heutzutage sogar körperlich messen. Die Gehirnforschung zeigt auch, dass wir auf starke Emotionswörter wie „Mord“ oder „Lottogewinn“ schneller reagieren als auf neutral empfundene Wörter wie „Zahnpasta“. Oft spielt da auch die Wortbedeutung eines Begriffs eine große Rolle.

Die Beschäftigung mit der historischen Bedeutung des Wortes „Arbeit“ führt da eher zu deprimierenden Ergebnissen. Das Wort an sich hört sich ja schon nicht besonders mitreißend, lebenslustig beschwingt oder attraktiv an – aber das ist überhaupt kein Wunder, wenn man bedenkt, dass „Arbeit“ im Mittelalter gleichbedeutend mit „Mühsal“, „Plage“, „Not“ oder gar „Knechtschaft“ war. Auch in anderen Sprachen sieht es nicht besser aus, sowohl das französische Wort für Arbeit – „travail“ – als auch der englische Begriff „work“ haben von der Bedeutung her etwas mit Folter zu tun. So kann man verstehen, dass in dem Begriff Work-Life-Balance die Arbeit und das Leben wie zwei verschiedene Daseinsqualitäten behandelt werden.

Viel schöner ist das Wort „Beruf“, denn das Wort meint so etwas wie „gerufen werden“, sowohl äußerlich als auch im inneren Erleben. Das spricht für eine positive Motivation, auch für die Möglichkeit, seine Potenziale in einer Berufstätigkeit ausleben zu können. Es muss sich beim Beruf nicht unbedingt um eine Tätigkeit mit besonderem Ausbildungsabschluss handeln, vielmehr ist damit gemeint, dass sich der Mensch mit seiner Persönlichkeit in einem Beruf ausleben kann. So gibt es Frauen, die von sich sagen, sie seien „nur Hausfrau“, oder aber empfinden, dass sie die „geborene Hausfrau“ sind und ihre Tätigkeit mit „Leib und Seele“ wertschätzen können – auch wenn sie diesen Beruf nur für ein paar Jahre ausüben.

Ein recht positives Wort ist auch der Begriff „Profession“, der in der deutschen Sprache nicht so geläufig ist. Interessant ist zu wissen, dass die Wortbedeutung kaum etwas mit dem Wort „Professor“ zu tun hat, sondern mit dem lateinischen Begriff „professio“, was mit „Bekenntnis zu einem Gewerbe“ übersetzt wird. Darauf weist auch der Begriff „profiteri“ hin, das heißt ganz einfach „Geschäft“. Somit ist die Profession eine Berufstätigkeit, zu der sich der Mensch bekennt und mit der er Geld verdienen und/oder Geschäfte machen möchte. Auch diese Bedeutung hat eine positive und vor allem freiwillige und selbstbestimmte Atmosphäre. Übrigens kann auch eine gemeinnützige Tätigkeit eine „Profession“ sein. Gerade bei solchen Tätigkeiten geht es – natürlich im ehrenamtlichen Rahmen – auch um das Thema Finanzierung, z. B. das Werben für Spenden, wenn ein Projekt gelingen soll.

Jeder Mensch sollte sich für seine aktiven Tagesstunden sein persönliches Wort aussuchen: Beruf, Berufung, Profession, Berufstätigkeit, Job. Und auch im sogenannten Ruhestand gibt es die „Passion“, also die „Leidenschaft für eine Sache irgendetwas, wofür man gern „tatenlustig“ aufsteht – und sei es für die Rosenzucht. Wie schon erwähnt, haben Studien gezeigt, dass Menschen nach dem Berufsleben weiterhin lebenslang Tätigkeiten brauchen, die ihren Alltag mit Sinn erfüllen.


Aber überall wird uns das Wort „Arbeit“ begegnen – egal welche schönen Worte man für das eigene Wirken findet. Da gibt es den Arbeitsminister, die Arbeitssicherheit, das Arbeitsschutzgesetz, um nur einige geläufige Begriffe zu nennen. Hierfür haben wir den Begriff für Ihre Sinneswahrnehmung noch einmal neu gestaltet, damit er auch Platz für positive Emotionen bietet, nach dem Motto: „Arbeit ist auch ein Freund des Menschen.“

Die emotionale positive Gestaltung eines Wortes nennen wir die „Magic-Words-Methode“: Wir geben unserem Gehirn Sinnessignale, die mit Kraftquellen oder Wohlgefühl verknüpft sind. Man nennt dieses Vorgehen auch „Musterunterbrechung“: Die Kreativität kommt automatisch auf neue Gedanken, wenn ein Wort einfach mal humorvoll, „verdreht“ oder teilweise „auf den Kopf gestellt“ daherkommt.

WINGWAVE-EFFEKT: „ARBEIT IST FÜR DEN MENSCHEN DA“image

Zu diesem Vorgehen gibt es einen von uns ganz neu entwickelten Coachingansatz, der vor allem auch in der Resilienzpsychologie eine gesundheitserhaltende Rolle spielt. Er heißt Neurolinguistisches Coaching – NLC. Coaches arbeiten hier mit den Schüsselwörtern ihrer Klienten, die mit dem Coachingthema einhergehen. Die wing-wave-Forschung an der Deutschen Sporthochschule Köln – durchgeführt von dem Sportwissenschaftler und Diplom-Psychologen Marco Rathschlag – konnte weltweit das erste Mal fundiert belegen, dass Menschen, wenn sie sich psychisch wohlfühlen, mehr Muskelkraft aufbringen können, als wenn sie sich gestresst, hilflos, ängstlich oder traurig fühlen. Das kann man mit einem einfachen Muskeltest nachweisen, der auch objektiv mit einem speziell von der Deutschen Sporthochschule gebauten Gerät bestätigt wird. Hierbei bildet der Proband mit Daumen und Zeigefinger einen festen Ring, den man dann mit Gegenkraft auseinanderzuziehen versucht.


Beim Neurolinguistischen Coaching sorgen wir dafür, dass ein Mensch auf alle Schlüsselwörter, die ein wichtiges Thema betreffen, kraftvoll reagiert – auch auf Wörter wie „Zahnarzt“, „Steuererklärung“ oder „Wirtschaftskrise“. Dieses Vorgehen ändert nicht die Welt „da draußen“, aber sie beeinflusst das Echo im Gefühlserleben: Man fühlt sich nach dem Neurolinguistischen Coaching kraftvoll, der Sache gewachsen, dem Problem überlegen. In dieser positiven Verfassung denkt das Gehirn viel eher in Lösungen und findet neue Wege, um auch die Work-Health-Balance kreativ zu gestalten. Für diesen Effekt brauchen Sie nicht gleich einen Coach an Ihrer Seite, sondern Sie können auch selbst Wörter gehirnfreundlich umgestalten, so wie Sie es im Kapitel „Die Macht der Wörter“ mit unserem Beispielwort „Arbeit“ sehen können.

DER WORK-HEALTH-BALANCE-CHECK

Damit Sie gleich von Anfang an die im Buch vorgestellten Übungen gezielt für Ihr individuelles Selbstcoaching einsetzen können, laden wir Sie zunächst einmal zu einem Work-Health-Balance-Check ein.

Unser Check beruht nicht auf Vollständigkeit, gern können Sie noch einige Punkte hinzufügen. Wir haben einfach ein paar Faktoren aufgelistet, die bei einem Coaching für die Work-Health-Balance unserer Erfahrung nach immer wieder eine wichtige Rolle spielen. Unsere Punkte sind übrigens nicht nur auf die „klassische“ Arbeitswelt wie Angestellt- oder Selbstständigsein anwendbar. Auch wenn Sie zu Hause als „Familienmanager/-managerin arbeiten, als Leistungssportler trainieren, als Weltumsegler unterwegs sind oder aktiv im altersbedingten Ruhestand leben, kann es für Sie interessant sein, diesen Check einmal durchzugehen.

Hierzu ein Beispiel: Wir erwähnen im Check auch den Erlebnisfaktor „Arbeitsweg“. Wenn Sie nun zu Hause arbeiten, können Sie diesem Bereich dennoch einen Punkt auf der Bewertungsskala zuordnen. Entweder Sie geben einen positiven Wert, weil Sie froh darüber sind, dass Sie keine unnütze Zeit durch Arbeitswege verlieren, oder Sie geben einen negativen Wert an, weil Ihnen überwiegend der Abstand von den vier Wänden fehlt. Es liegt also ganz in Ihrem subjektiven Erleben, wie Sie die gefühlte Qualität der einzelnen Punkte für sich einschätzen.

Die Erlebnisskala

Wir bitten Sie im Folgenden, verschiedenen Erlebnissen in Ihrem Arbeitsalltag einen Wert für Ihre subjektive Empfindung zuzuordnen. Gefühltes Erleben kann man nicht messen wie die Körpertemperatur. Positives und negatives seelisches Erleben ist höchst subjektiv, und jeder Mensch hat hier ein ganz individuelles Maß. Person A freut sich, wenn der Postbote hereingeschneit kommt und um eine Unterschrift für ein geliefertes Päckchen bittet: Man kann ein paar Worte wechseln, ein bisschen herumscherzen. Person B fühlt sich dadurch gestört und aus der Konzentration herausgerissen.

Werfen Sie einen Blick auf die folgende Erlebnisskala. Sie reicht von –10 bis +10. –10 steht für das allerstärkste Unbehagen, +10 für das größte positive Wohlgefühl. Hier kann man sich mit seinem subjektiven Erleben „gefühlt“ einordnen. Es geht nicht um millimetergenaue Werte, sondern um das ungefähre subjektive Befinden.

ERLEBNISSKALA

image

Person A würde beispielsweise beim Thema „unerwartete Unterbrechung durch den Postboten“ vielleicht einen Wert von +3 ankreuzen, das Ereignis ist eine kleine, erfreuliche Abwechslung. Person B kreuzt hingegen –2 an, da sie sich aus der Arbeit herausgerissen fühlt. Allerdings ist Person B nur ein bisschen gestresst, deshalb kreuzt sie auch nicht einen so herausragenden Minuswert wie –9 an – da müsste etwas ganz anderes passieren.

Wir werden Ihnen im Verlauf Ihres Selbstcoachings ab und zu eine Einschätzung auf dieser Skala anbieten. Daran können Sie dann auch bewerten, wie sich das wingwave-Training auf Ihre Work-Health-Balance auswirkt.

Work-Health-Balance: die Checkliste

Wir haben hier für Sie einige Erlebnisfaktoren Ihres arbeitsbezogenen Tagesablaufs aufgelistet. Versuchen Sie einzuschätzen, wie Sie „gefühlt“ auf diese Erlebnisfaktoren reagieren. Schreiben Sie einfach eine Zahl aus der Skala von –10 bis +10 neben den genannten Punkt. Der Wert kann eine gestresste, neutrale oder positive Einschätzung spiegeln. Wenn einige der genannten Punkte überhaupt nicht auf Sie zutreffen, lassen Sie die Bewertung einfach aus. Die 0 bedeutet einfach neutrales Erleben.

CHECKLISTE

Das morgendliche Aufwachen, einschließlich der Geräusche und des Anblicks des WeckersWert: __
Das Aufstehen und Anziehen, FrühstückenWert: __
Das „Feeling“ in der ArbeitskleidungWert:
Der ArbeitswegWert: __
Der Anblick des Gebäudes/Geländes, in dem Sie arbeiten, von außenWert: __
Der Name des Unternehmens Wert: Das Betreten des GebäudesWert: __
Der Weg durch das Gebäude bis zum Raum/Platz, in/an dem Sie die meisten Stunden arbeitenWert: __
Der Anblick des Arbeitsraums/Arbeitsplatzes in zwei, drei Metern EntfernungWert: __
Das Sitzen, Stehen oder Laufen am ArbeitsplatzWert: __
Sinneseindrücke wie Licht, Geräusche, TemperaturWert: __
Arbeitswege, die Sie betriebsbedingt zurücklegen, z. B. auch mit dem Flugzeug fliegenWert: __
Arbeitsereignisse wie Meetings, VorträgeWert: __
Die Arbeitsutensilien (ergänzen Sie gern die Liste!)
Arbeitsstuhl, Arbeitsfläche
Wert: __
TelefonWert: __
Handy/Blackberry/TouchpadWert: __
ComputerWert: __
Unterlagen/MappenWert: __
Papier wie Zettel, Quittungen etc.Wert: __
Handwerkszeug wie Steuerrad, KochlöffelWert: __
Der Firmenwagen, falls Sie viel mit dem Auto unterwegs sindWert: __
Ihre persönlichen ArbeitsläufeWert: __
Ihre Arbeitszeiten und der Blick auf die UhrWert: __
Unterbrechungen, die manchmal auftauchen, z. B. der Paketbote schneit hereinWert: __
Dinge, für die Sie die Verantwortung habenWert: __
Menschen, für die Sie die Verantwortung habenWert: __
Die KollegenWert: __
Der direkte VorgesetzteWert: __
Die Menschen in der GeschäftsführungWert: __
Freizeiterlebnisse mit den Menschen auf Ihrer Arbeit wie Betriebsfeiern, private Gespräche oder TreffenWert: __
Die Kunden Wert: Die ProdukteWert: __
Das Image der Firma nach außenWert: __
Unternehmenszahlen, die kursierenWert: __
Der Gedanke an Ihr eigenes GehaltWert: __
Der Gedanke an Ihre Aufstiegschancen/Möglichkeiten der Weiterentwicklung an Ihrem ArbeitsplatzWert: __
Ihre BerufsbezeichnungWert: __
Ihre PositionsbezeichnungWert: __
________________________________Wert: __
________________________________Wert: __
________________________________Wert: __
WINGWAVE-EFFEKT:
DAS ZEITGEFÜHL MIT DEM ATEM-FLOW KOMBINIEREN
image

Wann immer Sie im Arbeitsalltag auf die Uhr schauen – sei es die Wanduhr, die Armbanduhr, die Zeitangabe auf Handys und Computerdisplays, atmen Sie bewusst zwei- bis dreimal sehr lange aus, doppelt so lang wie Sie einatmen. Das gilt auch für den Blick auf eingetragene Termine auf dem Kalender. So verknüpfen Sie Ihr Zeiterleben mit einem ausgeglichenen Körpererlebnis – ganz konkret im Zusammenhang mit der Darstellung von Zeit auf Uhren und Kalendern um Sie herum. Das Zeiterleben ist ein subjektives Erlebnis und kann auf diese Weise mit dem Atem-Flow mit kleinen Ruheinseln verknüpft werden.

Nun können Sie die Bausteine des wingwave-Trainings auch bewusst auf einige Checkpunkte ausrichten, bei denen Sie sich eine Verbesserung Ihres persönlichen Erlebens wünschen. Die Stärkung Ihres Resilienzvermögens gelingt am besten, wenn Sie gezielt einzelne kleine Puzzlesteine im Gesamterleben stärken. Das kann bei einigen Lesern der Umgang mit den Kollegen, bei anderen wiederum der morgendliche Anblick des Weckers sein. Suchen Sie sich aus den vielen Beispielen in den acht Trainingseinheiten einfach drei bis fünf für Sie wichtige Themen heraus, Sie müssen nicht alle Themen aus der Checkliste bearbeiten. Die Checkliste soll Ihnen lediglich dabei helfen, das Arbeitserlebnis nicht als großes Paket zu nehmen, sondern auch kleine Puzzleteile zu entdecken, die Sie auf der Gefühlsebene mit dem wingwave-Training verbessern wollen. Wie das geht, zeigen Ihnen die acht Bausteine und auch die vielen in Kästen dargestellten wingwave-Effekt-Übungen. Das hat manchmal wieder einen wingwave-Effekt: Auch Kleinigkeiten können ein positiver Anstubser sein, um das Große und Ganze emotional angenehmer „einzufärben“.

Wann immer Sie sich mit einer Übung aus den Bausteinen des wingwave-Trainings beschäftigen, überlegen Sie kurz, auf welchen Punkt in der Checkliste Sie ihn anwenden wollen. So richten Sie das Selbstcoaching nach und nach auf die Bereiche, die in Ihrem persönlichen Erleben eher negative Werte bekommen haben.

Die Bausteine des wingwave-Trainings

Bei der Zusammensetzung der Trainingselemente haben wir uns sowohl durch die eben vorgestellte Checkliste als auch durch sogenannte „Prüflisten für psychische Belastung am Arbeitsplatz“ inspirieren lassen. Uns ist bewusst, dass ein Mentaltraining natürlich nicht die Ihnen von außen vorgegebenen Arbeitsbedingungen grundsätzlich ändern kann. Aus diesem Grund erwähnen wir auch im letzten Buchteil die Themen Veränderungsmöglichkeiten wie Jobwechsel, Fortbildung und Selbstständigkeit. Doch vielen Menschen hat das wingwave-Training für die Work-Health-Balance schon dabei geholfen, sich auf ihrem aktuellen Arbeitsplatz wieder wohlzufühlen: „Ich nehme vieles gelassener, Störungen perlen an mir ab, mein Freizeitausgleich klappt viel besser, vor allem, weil ich jetzt in der Freizeit richtig abschalten kann“, berichtete beispielsweise eine der Teilnehmerinnen unserer wingwave-Trainings. „Das Bild vom Stehaufmännchen ist jetzt richtig ein innerer Teil von mir“, beschreibt sie ihr gestärktes Resilienzvermögen.

Es ist also sinnvoll, dass Sie erst einmal das wingwave-Training auf sich wirken lassen und sich dann erst nach neuen Arbeitsmöglichkeiten umschauen. Äußere Veränderungen sind bei Arbeitsstress nicht immer die Lösung, denn es kann sein, dass man seine inneren Stressthemen „aus Versehen“ zum nächsten Arbeitsplatz mitnimmt und dort dann nach kurzer Zeit wieder unter den gleichen Stressfaktoren leidet.

Acht Trainingseinheiten für die Work-Health-Balance

1. Positive Mentalschwingung und „bewusste Gehirnbenutzung“

2. Emotionale Balance: „den Stress abfließen lassen“

3. Gesundheit und Energie durch positive Emotionen

4. Bewegungsfreude und Sportmotivation

5. Konsummanagement bei Gier, Kaufrausch und Mediensog

6. Positive Selbstmotivation

7. Aktives Selbstmanagement: Stressimpfung und „Flow“ für Arbeit und Alltag

8. Gelassen kommunizieren

Unser „Gesundheitswesen“ wird Sie durch die acht Einheiten begleiten – wir hoffen, dass Sie gute Freunde werden!


Wenn Sie diese acht Einheiten des wingwave-Trainings mit diesem Buch erlernen möchten, empfehlen wir Ihnen, in jede der Einheiten ein bis zwei Zeitstunden zu investieren, um optimal zu profitieren. Die erste halbe Stunde lesen Sie die Theorie zum Thema, dann beschäftigen Sie sich eine halbe Stunde mit der praktischen Übung und anschließend wenden Sie die Übung aktiv mitten im Alltag an, wo sie den besten „wingwave-Effekt“ entfaltet: beim Zähneputzen, auf dem Arbeitsweg, im Büro etc.

Mentalübungen für die berühmte „Einstellungsänderung“

Im letzten Abschnitt des Buches stellen wir Ihnen noch eine Sammlung verschiedener Mentalübungen vor, die Sie nur einmal auf sich wirken lassen – wir verstehen sie nicht als tägliches Training, sondern als eine Hilfestellung für eine positive veränderte Sichtweise zum Thema Work-Health-Balance. Diese Übungen steigern Ihr Selbstwertgefühl, verleihen Mut für eine Veränderung im Arbeitsleben und bieten eine Hilfestellung für die sinnvolle Kombination von verschiedenen wichtigen Lebensthemen.

EINHEIT 1:
POSITIVE MENTALSCHWINGUNG UND BEWUSSTE „GEHIRNBENUTZUNG“

Unser wingwave-Training ist ein gezieltes Resilienztraining und hat zum Ziel, Ihre gesundheitsfreundlichen Kraftquellen anzusprechen, damit Sie immer wieder – wie ein Stehaufmännchen – in Ihre Mitte zurückschwingen können, egal wie der Tag sich abgespielt haben mag. Dabei spielt die „bewusste Gehirnbenutzung“ eine entscheidende Rolle. In diesem Kapitel erfahren Sie alles über die „Daten“ dieses erstaunlichen Organs.


image

Das Gehirn organisiert nicht nur unser Denken, Handeln und die Körperfunktionen, sondern entscheidet auch darüber, wie die Welt „da draußen“ auf unser subjektives Erleben wirkt. Unter anderem ist das Gehirn für das sogenannte „Arousal“ des gesamten Nervensystems zuständig. Unter „Arousal“ versteht man das allgemeine Erregungsniveau im Nervensystem – wir nennen dieses Phänomen die „Mentalschwingung“.

Ständig fließen elektrische Impulse durch unser Gehirn und durch unseren Körper und sorgen durch diese Reizleitung in den Nervenbahnen für unsere Lebendigkeit. Dieser Nervenstrom verläuft oft in Wellenbewegungen und verleiht uns eine für die innere Balance sehr wichtige „Schwingungsfähigkeit“ im Umgang mit der Umwelt. Denken Sie nochmals an das Bild vom Stehaufmännchen: Es stellt sich nicht zackig wie ein Roboter wieder hin, sondern es schwingt sich ganz allmählich – aber sicher – in seine Mitte zurück.

WINGWAVE-EFFEKT: DAS STEHAÜFMÄNNCHEN-GEFÜHLimage

Ist diese von unserem Körper selbst erzeugte Nervenschwingung zu oft oder zu lange äußerst hoch, leidet der Mensch unter einem übermäßigen inneren Dauerstress, der sich negativ auf das berühmte Nervenkostüm auswirken kann. Man sagt ja auch umgangssprachlich, dass jemand „unter Strom“ steht. Das allgemeine Erregungsniveau des Mentalerlebens ist dann chronisch zu hoch, der Mensch wirkt „angespannt“, „wie auf 180“ oder gar „reizbar“, was in der Leistungsgesellschaft manchmal irrtümlich mit „dynamisch sein“ verwechselt wird.

Hat das Arousal aber ein mittleres, ausgeglichenes Niveau, fühlen wir eine angenehme Mischung aus Wachsein, Gelassenheit und vor allem positiver Tatenlust, wir sind „zu allen Schandtaten bereit“. Denken Sie dabei nur an wache Kinder, die herumhüpfen und fragen: „Was machen wir heute?“ In diesem Zustand der angenehmen Mentalschwingung freuen wir uns über sinnvolle Aufgaben und reagieren gelassen, flexibel oder gar mit Humor auf Überraschungen oder Störungen.

Unterforderung würde in diesem angenehmen Arousal-Zustand zur tödlichen Langeweile führen, denn wir wollen unsere Energien ausleben. Deshalb gibt es in der Stressmedizin nicht nur den Begriff „Burn-out“, sondern auch schon den Begriff „Bore-out“ – man leidet unter fehlenden Herausforderungen. Ist das Niveau der körpereigenen Nervenschwingung chronisch zu niedrig, wird ein Mensch depressiv und antriebsarm – dann ist jede Kleinigkeit eine unerträgliche Überforderung, vielleicht schon das morgendliche Haarekämmen.

Betrachten Sie einmal die Abbildung des Gehirns. Der hellgrün eingefärbte Bereich stellt unser Großhirn dar, hier ist der Sitz des Verstandes, der Kreativität und der Körperbeherrschung. Der dunkle Bereich darunter zeigt das limbische System – man nennt es auch das Emotionsgehirn. Hier entstehen unsere Gefühle, das werden wir später noch genauer beschreiben. Unter dem limbischen System gibt es dann noch den Hirnstamm, der in die Wirbelsäule übergeht. Diese unbewusst arbeitenden Bereiche sind auch für das Grunderregungsniveau des gesamten Nervensystems zuständig. Sie arbeiten wie der Trafo bei einer elektrischen Eisenbahn: Dreht man den Trafo auf, stehen die Gleise unter Strom, und der Zug kann nun fahren. Wir stehen also tatsächlich täglich „unter Strom“, wenn wir wach sind. Man nennt dieses Phänomen der körpereigenen Mentalschwingung auch den „Gehirnschrittmacher“.


Das jeweilige Level der Mentalschwingung eines Menschen entscheidet darüber, wie Reize und Erlebnisse aus der Umwelt aufgenommen werden. Ist der Trafo zu hoch aufgedreht, fahren die Züge zu schnell und entgleisen bei der kleinsten Kurve. Ist unsere innere Nervenschwingung zu hoch, bringt uns ebenfalls die kleinste Störung schon aus dem Konzept. Bei einer angenehmen Mentalschwingung hingegen „kriegen wir die Kurve“ und schwingen uns wieder ein.

Vergegenwärtigen Sie sich dieses Reaktionsphänomen mit folgendem Beispiel:

Situation 1: Ein Mann schlendert als Gast durch ein Haus, welches ihm sehr gut gefällt. Er betrachtet die Bilder, die Möbel, den Blick aus den Fenstern. Plötzlich huscht eine kleine Katze an seinen Füßen vorbei. Er bekommt einen kleinen Schreck, denkt dann aber mit einem kurzen Auflachen: „Ach, das war ja nur eine Katze“, fühlt sich sofort wieder ausgeglichen und setzt seinen Rundgang fort.

Situation 2: Ein paar Stunden später geht wieder ein Mann durch dasselbe Haus. Auch er betrachtet die Bilder und die Möbel. Aber dieser Mann ist ein Einbrecher. Seine Nerven sind zum Zerreißen gespannt, er hat also eine äußerst hoch eingestellte Nervenschwingung. Plötzlich huscht wieder die kleine Katze an seinen Füßen vorbei. Er schreit auf, lässt alles liegen und stehen, stürmt aus dem Haus und erzählt herum, er habe einen Tiger gesehen.


Stressspuren in unserem Gehirn entstehen demnach keinesfalls nur durch das Ereignis „pur“, sondern vor allem durch die Verfassung, in der wir damit konfrontiert werden. Eine allzu hohe Nervenschwingung wirkt wie ein mentales Vergrößerungsglas auf die Ereignisse und Reize um uns herum. So kann man auch ohne Not eine Höhenangst bekommen, wenn man sportlich untrainiert zu Fuß auf den Eiffelturm steigt, dort völlig überfordert – mit einem hohen Arousal – ankommt und dann in die Tiefe schaut. Das Bild „zischt“ ungefiltert ins Gehirn und hinterlässt die Stressspur einer Höhenangst. Wäre man mit dem Fahrstuhl hochgefahren, hätte man nur freudig erstaunt gedacht: „Das ist ja ganz schön hoch hier“ und wäre dann ohne weitere Stresserinnerungen Kaffee trinken gegangen.

Ein zu hohes Arousal kann also auch durch Ereignisse hochgepuscht werden, die wir als positiv einschätzen, wie z. B. eine Reise nach Paris. Viele Menschen leben in der Fehleinschätzung, dass positive Erlebnisse völlig unschädlich sind und nur Eustress – also positiven, gesunden Stress – auslösen. Diese Fehleinschätzung begründet sich auf dem irrtümlichen Glauben, dass ein Übermaß an positiven Tätigkeiten keine Stresswirkung habe. Das ist aber nicht der Fall. Nicht umsonst heißt es, jemand sei „überdreht“, im „Kaufrausch“ oder im „Spielfieber“.

WINGWAVE-EFFEKT: DER BERUHIGENDE „ATEM-FLOW“image

Jegliche Form des Überdrehtseins oder des Unterstromstehens hat zur Folge, dass das Großhirn – der Sitz von Verstand und Körperbeherrschung – seine Aktivität herunterfährt und der „limbische Alarm“ den Trafo zu hoch aufdreht. Nicht umsonst trainieren asiatische Kampfkünstler das Zusammenwirken von Meditation und Körperbeherrschung, damit auch „in action“ die mittlere Mentalschwingung für einen kühlen Kopf und Körperbeherrschung sorgen kann. Denn gerade die Körperbeherrschung gerät außer Kontrolle, wenn das Arousal überdreht ist.

Jeder Mensch hält sich gesundheitlich und leistungspsychologisch nur in Balance, wenn immer wieder die mittlere Mentalschwingung einsetzt, wenn also ein sinnvoller Aktions-Erholungs-Rhythmus gelebt wird: Wir sind biologische Wesen. Nachtruhe und sogar ein kleiner Mittagsschlaf oder zumindest Tagträumereien benötigt unser Nervensystem dringend, um immer wieder zu regenerieren. Gerade beim Nichtstun und Einfach-so-in-die-Gegend-Schauen sind Gehirnareale aktiv, die sonst ihre Tätigkeit gar nicht entfalten können. Sie helfen beim Einsortieren der täglichen Ereignisse in die innere Erlebniswelt.

Unser Gehirn: ein inneres Universum

Nachdem wir über eine optimale Grundeinstellung der Mentalschwingung im Gehirn gesprochen haben, widmet sich die nächste Betrachtung den konkreten „Daten“ dieses erstaunlichen Organs. Jede Umsetzung von Ideen – und auch eines gelungenen wingwave-Trainings – gelingt am besten durch eine bewusste Benutzung des Gehirns. Sie ist der wichtigste Faktor für Gesundheit und Wohlgefühl im Leben – soweit wir selbst einen Beitrag für unsere Lebensqualität leisten können. Das größte Potenzial unseres Gehirns basiert keinesfalls nur auf den Funktionen verschiedener Gehirnzentren, sondern vor allem auf der Art und Weise, wie diese Zentren miteinander vernetzt sind. Diese Vernetzung verleiht dem Gehirn eine riesige Kapazität, die nach Auffassung der Gehirnforscher kein Mensch bis ans Ende seines Lebens voll ausnutzen kann.

Hierzu einige Daten:

Das menschliche Gehirn besitzt mindestens 120 Milliarden Gehirnzellen. Etliche Forscher gehen sogar von einer Billion Zellen aus. Würden die Zellen eines einzelnen menschlichen Gehirns hintereinander aufgereiht werden, ergäbe sich eine Strecke, die von der Erde bis zum Mond reicht.

Ein Baby muss im Mutterleib bis zum Zeitpunkt seiner Geburt über neun Monate pro Sekunde durchschnittlich viertausend Gehirnzellen gebildet haben, damit es bei der Geburt 120 Milliarden Gehirnzellen hat.

Jede Gehirnzelle bildet dann Nervenenden aus. Auf diese Weise hat sie – ungefähr im 20. Lebensjahr – Kontakt zu jeweils zehntausend anderen Gehirnzellen. So beträgt die Anzahl der Vernetzungsstellen ungefähr 120 Milliarden10. Würde man diese Verbindungsmöglichkeiten aneinanderhängen, ergäbe sich bei einem einzelnen Gehirn eine Strecke, die 26 mal so lang ist wie die Entfernung Erde – Mond.

Die Gehirnzelle verhält sich lebendig. Sie reagiert auf jede Sinneswahrnehmung von außen. Wenn sich das Gehirn etwas merkt – sei es Wissen, ein Verhalten oder eine Befindlichkeit –, legt es sich mithilfe der lebendigen Gehirnzellen eine Gedächtnisspur an. Die Nervenarme verbinden sich und programmieren auf diese Weise die neue Information. Eine so zusammengewachsene Gedächtnisspur nennt man Engramm. Ein und dieselbe Gehirnzelle ist nicht nur an einem, sondern offensichtlich gleichzeitig an mehreren Engrammen beteiligt.

Die Verbindung zwischen den Nervenenden der Gehirnzellen nennt man Synapsen. Das Gehirn kann die durch synaptische Verbindungen geschalteten Engramme jahrelang stabil aufrechterhalten, ohne dass das Programm aktiv genutzt wird. Sind Sie beispielsweise zwei Jahre lang nicht mehr Fahrrad gefahren, können Sie dennoch sofort wieder aufsteigen und beherrschen den Drahtesel wie zuvor. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, ein gesundes Denk- und Verhaltensrepertoire durch Mentaltraining als neue, veränderte oder erweiterte Engramme beispielsweise mit diesem wingwave-Selbstcoaching-Training aufzubauen.

Das Gehirn kennt keine Platzprobleme. Insofern müssen wir bei Veränderungswünschen gar nichts ablegen, verlernen oder uns aus dem Kopf schlagen. Wir können unsere Mängel durch Erweiterung und Neulernen ausgleichen

Wegen dieser erstaunlichen astronomischen Daten dieses nur drei Pfund schweren Organs und den damit verbundenen Entfaltungsmöglichkeiten eines Menschen haben viele Bücher, die sich mit dem Gehirn befassen, so romantisch-schwärmerische Titel wie: „Eine Welt im Kopf“ oder „Das drei Pfund-Universum“.

wingwave-Musik für Stressausgleich, Wohlgefühl und Energiezuwachs

Unser Gehirn besteht auch aus zwei Hälften, und zwischen diesen gibt es eine dichte Anzahl von Nervenverbindungen, die bewirken, dass sich die Hälften „unterhalten“ können. Deshalb arbeitet das wingwave-Training gezielt mit Übungen, die die Koordination der beiden Gehirnhälften beim Thema Stressmanagement stärken.

Die wingwave-Musik wurde beispielsweise so komponiert, dass sie automatisch das Arousal, also die allgemeine Schwingung des Nervensystems, senkt und die Zusammenarbeit der Gehirnhälften anregt. Das nennt man „bilaterale Hemisphären-Stimulation“. Insofern erfüllt diese spezielle Komposition zwei Funktionen: Die Musik bewirkt eine optimale Mentalschwingung und regt gleichzeitig eine intensive Vernetzung aller Gehirnzellen an. Auf diese Weise bringt die wingwave-Musik unsere Potenziale in Schwingung, sie weckt die in uns gespeicherten Engramme für das aktive „Ausleben“ unserer Möglichkeiten.

Die wingwave-Musik wirkt über einen abwechselnden Links-rechts-Takt, der im Ruherhythmus des Herzens Ihren Gehörsinn und damit Ihr ganzes Nervensystem berührt. Die Wirkung entfaltet sich durch den Einsatz von Stereokopfhörern. Die Wirkung wurde bereits durch Studien und verschiedene Messungen bestätigt. Die Musik beeinflusst unsere Mentalschwingung auf eine angenehme Weise und sorgt für die optimale Ansprache unserer im Gehirn gespeicherten Potenziale.

Bei einer Hautwiderstandsmessung an der linken und rechten Hand eines Probanden (helle und dunkle Kurve) wurde die Wirkung der wingwave-Musik nachgewiesen: Nach drei Minuten des Hörens sinkt das Erregungsniveau, die Kurven synchronisieren sich, was auch auf eine optimale Einschwingung der Zusammenarbeit der Hirnhälften hinweist.

An der Deutschen Sporthochschule Köln wurde nachgewiesen, dass die wingwave-Musik sogar bei einer körperlichen Aktivität wie dem Spinning (Radfahren auf der Stelle) für eine deutlich niedrigere Herzpulsrate des Sportlers sorgt: Man verglich die Wirkung mit „keine Musik hören“ und „Mozart hören“ – nur bei der wingwave-Musik blieb die Pulsrate deutlich niedriger. Das ist ebenfalls ein Nachweis dafür, dass die Musik unsere Mentalschwingung optimal einstellt.


Laut neueren Erkenntnissen über die Neurophysiologie des Hörens ist es besonders sinnvoll, ein Selbstcoaching durch den Einsatz von Tönen und Klängen zu unterstützen. Unser Gehörsinn gilt nach heutigem Stand der Gehirnforschung als die Wahrnehmungseinheit mit dem höchsten kreativen Potenzial – da hier nach dem Hereinkommen eines Sinnesreizes weitaus mehr Verschaltungen zwischen den Gehirnhälften ablaufen als beispielsweise beim Sehen. Daher ist es dem Menschen nicht nur möglich, an einem Klackgeräusch zu erkennen, dass hier eine Autotür ins Schloss fällt, sondern Autofans können sogar sagen, welcher Automarke das Geräusch zuzuordnen ist. So etwas wird nur durch ein hoch entwickeltes Assoziationsnetzwerk möglich, und tatsächlich laufen hereinkommende Hörsignale bis zu achtmal zwischen den Hirnhälften hin und her, bevor sie sich in unser Bewusstsein begeben.

„Was der Hörkortex höheren Hirnzentren meldet, wird beeinflusst von dem, was der Hörkortex selber von den höheren Hirnzentren erfährt. Es sind Wechselspiele und Wechselwirkungen, die einen ins Staunen versetzen können“, beschreibt die Neurobiologin Regina Oehler die Hörverarbeitung des Gehirns in ihrem Beitrag „Vom Schall zum Sinn – die Neurobiologie des Hörens“ im HR2-Funkkolleg.

Dieses Wechselspiel wird durch den Links-rechts-Takt der wingwave-Musik gezielt angesteuert und ermöglicht so eine schnelle Assoziation von Wahrnehmung mit neuen Ideen, weiterführenden Bedeutungen und veränderten Gefühlen.

Diese Ausführungen sind nur ein kleiner Einblick in die Neurobiologie des Hörens. Sie können sich im Onlineshop unter www.wingwave-shop.com oder mit der wingwave-App zum Kennenlernen ein von uns selbst gestaltetes Demomusikstück mit dem Titel „Feelwave“ downloaden. Es läuft über acht Minuten und kann in diesem Zeitrahmen bereits sehr gut für ein Wohlfühl-Selbstcoaching genutzt werden. Im Shop und in der wingwave-App gibt es auch Hörproben zu den einzelnen Stücken.

WINGWAVE-EFFEKT:
EINFACH DIE WINGWAVE-MÜSIK HÖREN
image

In diesem Buch stellen wir in Kombination mit der wingwave-Musik eine Reihe von Mentalübungen für Ihre Work-Health-Balance vor. Die Musik wirkt auch für sich – ohne das Durchlaufen einer bewusst gestalteten Übung. Sie beruhigt, hilft beim Abschalten, ist aber auch ein guter Begleiter bei alltäglichen Abläufen: beim Spazierengehen, beim Wäschesortieren, beim Lernen, beim Ordnen von Belegen usw. So können Sie die Musik zur Unterstützung der „Leichtigkeit im Alltag“ einsetzen. Der Halbe-Minute-Einsatz besteht nur darin, die Kopfhörer aufzusetzen und den MP3-Player oder das Handy einzuschalten.

Sprache wirkt Wunder: positive Wortmagie

Für ein gelungenes Stress- und Gesundheitsmanagement ist es wichtig zu wissen, dass unser Gehirn ein negatives Wort spontan ganz anders als erwünscht bearbeitet. Machen Sie den Test: Denken Sie jetzt bitte nicht an ein grünes Krokodil … Und spontan präsentiert Ihnen Ihr Gehirn dieses grüne Tier mit dem großen Maul. So leicht machen Sie es sich unbewusst schwer und versperren sich mit einem Negativwort Ihr Ziel: Überprüfen Sie im Alltag mal, wie oft Sie Ihre Ziele mit einem Wortnegativ beschreiben: „Hoffentlich erkälte ich mich nicht …“

Psychologen und Pädagogen wissen, dass es ungünstig ist, zu einem Kind zu sagen: „Pass auf, du fällst gleich hin. Stolpere nicht!“ In dem Moment, wo das Wort „stolpern“ fällt, muss das Kind erst einmal begreifen, was „stolpern“ eigentlich ist. Das Gehirn aktiviert nun alles Wissen, das es zum Thema „stolpern“ programmiert hat: „Aha, da muss man die Füße so nachlässig über den Boden schleifen, damit sie an einem Stein hängen bleiben!“ Und da das Denken an eine Körperreaktion und deren tatsächliche Auslösung von denselben Gehirnarealen gesteuert wird, stolpert das Kind.

Der Muskeltonus ist sofort als Reaktion auf den Gedanken erschlafft, und das Kind konnte den Fuß nicht mehr ausreichend anheben. Wir haben es bei diesem Beispiel nicht mit einem Phänomen der Magie zu tun, sondern mit einer schlichten Falschprogrammierung des Gehirns. Es tritt genau jene Panne ein, vor der das Kind geschützt werden sollte.

Und bei dem Wort „Erkältung“ aktiviert das Gehirn alle Erinnerungen an Frieren, Niesen und Gliederschmerzen.

Forschungen haben gezeigt, dass Schmerzwörter wie „bohrend“ oder „Migräne“ sogar das Schmerzzentrum aktivieren können – selbst an Tagen, an denen man sich eigentlich gut fühlt.

WINGWAVE-EFFEKT:
BEWÜSST DIE WIRKUNG DER WÖRTER NÜTZEN
image

Weitere interessante Forschungen über die Macht der Wörter zeigen, dass die englischen Wörter „lick“ (lecken), „pick“ (mit den Fingern etwas aufnehmen) und „kick“ (mit dem Fuß treten) sich zwar ähnlich anhören, aber im Gehirn ganz präzise das Mund-, Finger-, oder Fußareal im Gehirnscan zum Leuchten bringen.

Die folgende Übung zeigt, wie wir dieses Know-how für ein gezieltes Wohlfühlerlebnis nutzen können. Die Wirkung steigert sich noch durch den Einsatz der wingwave-Musik – damit wird die Positivwirkung der Wörter in alle Gehirnzellen und somit in das gesamte Körpererleben hinein vernetzt und ausgebreitet.

WINGWAVE-ÜBUNG EINHEIT 1:
DIE WOHLFÜHLZELLE ALS ENERGIEQUELLE

Wie gesagt: Wir empfehlen Ihnen für diese Übung den Einsatz der wingwave-Musik. Sie können die Übung aber auch ohne Musik durchlaufen, die einzelnen Schritte sprechen für sich. Nehmen Sie sich zunächst zehn bis zwanzig Minuten Zeit, um die Übung in Ruhe zu durchlaufen. Später können Sie die Wohlfühlzelle immer und überall auch für eine halbe Minute für einen kurzen wingwave-Effekt einsetzen.

1. Nehmen Sie eine bequeme Körperhaltung ein und lauschen Sie zunächst ein bis zwei Minuten mit geschlossenen Augen der wingwave-Musik oder schließen Sie einfach Ihre Augen.

2. Fühlen Sie nun bewusst in Ihren Körper hinein. Wo in Ihrem Körper befindet sich die Körperzelle, die sich jetzt im Moment in einem ganz besonders wohlen, gesunden oder angenehmen Zustand befindet? Durchspüren Sie den ganzen Körper und suchen Sie diese eine Zelle, auf die diese Beschreibung am besten passt. Wo könnte die Wohlfühlzelle sein:

in Kopf, Hals, Nacken

in Nasenspitze, Ohren, Augenbraue

in Schultern, Arme, Hände

in Brustkorb, Rücken

in Magen, Bauch

in Beinen, Knien, Füßen

3. Verweilen Sie schließlich bei einer Zelle, gehen Sie mit der Wahrnehmung ganz in diesen Bereich hinein.

4. Finden Sie zwei, drei Wörter für die angenehme Resonanz, die von dieser Wohlfühlzelle ausgeht:

angenehm warm oder angenehm kühl?

leichtes oder intensives Gefühl?

ruhig oder bewegt – wie beispielsweise leicht kribbelnd?

locker oder angenehm stabil?

Assoziation an eine Farbe, ein Bild?

Assoziation an einen Klang, eine Melodie, an ein Geräusch?

Assoziation an einen Geruch oder einen Geschmack?

Achtung: Ersetzen Sie den Ausdruck „entspannt“ gleich durch ein positives Wort wie „gelöst“, „frei“, „locker“. Denn das Wort „Entspannung“ ist ein „getarntes Krokodil“, es enthält den Begriff „Spannung“!

5. Fühlen Sie nach, wie angenehm die Empfindung auf der positiven Seite der Erlebnisskala zwischen 0 und +10 ausfällt: Liegt sie bei 1, 4, 6? Machen Sie nur eine ungefähre Einschätzung, während Sie weiter in die gute Energie der positiven Wohlfühlzelle hineinspüren.

6. Fühlen Sie nach, wie sich die positive Resonanz der Zelle ganz allmählich steigert und ausbreitet – und sei es nur einen weiteren halben Punkt nach oben auf der Skala.

7. Spüren Sie weiter nach mit der Vorstellung: Diese Wellnessresonanz der Wohlfühlzelle kann wie eine Quelle in Ihrem Körper wirken und sich von dort aus langsam ausbreiten. Wie würde das gehen, welche Richtung nimmt die Wirkung?

nach allen Seiten gleichzeitig, in eine Richtung, gerade oder in Kreisen?

fließend, wie in Wellen?

Autoren

  • Lola Ananda Siegmund (Autor:in)

  • Cora Besser-Siegmund (Autor:in)

Cora Besser-Siegmund, Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin und Coaching-Expertin, entwickelte die Kurzzeit-Coaching-Methode wingwave®, mit der sich Stress und andere belastende Alltagsprobleme außergewöhnlich schnell bewältigen lassen. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher und gründete das renommierte Besser-Siegmund-Institut in Hamburg. In den Medien ist sie eine hochgeschätzte Expertin zu den psychologischen Themen unserer Zeit. Lola A. Siegmund ist Geschäftsführerin des Besser-Siegmund-Instituts, NLP-Lehrtrainerin, Lehrcoach und wingwave®-Lehrtrainerin und Mit-Begründerin der neuen Methode „Neurolinguistisches Coaching“ - NLC®. Sie studierte Wirtschaftspsychologie mit den Schwerpunkten Training, Coaching und Leadership und entwickelt seit Jahren die wingwave-Methode speziell für den Bereich „mentale Gesundheit am Arbeitsplatz“ weiter.
Zurück

Titel: Work-Health Balance