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Schnelle Hilfe bei Angst

Lähmende Gefühle besiegen mit der wingwave®-Methode. Ich coache mich selbst!

von Cora Besser-Siegmund (Autor:in)
176 Seiten

Zusammenfassung

Schluss mit den Angstattacken! Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüche oder Übelkeit: Die Auswirkungen einer Angstattacke kennt fast jeder – sie schränken die Lebensfreude der Betroffenen oft massiv ein. Das „Angsthaben“ lässt sich zwar nicht einfach abgewöhnen, doch die lähmenden Gefühle, die mit einer Angstattacke verbunden sind, kann jeder von uns in positive Energie umwandeln. Mit diesem Ratgeber bekommen Sie Ihre Angst in den Griff!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


MIT GUTEN GEFÜHLEN
GELASSEN BLEIBEN

Stress, Zeitdruck, hohe Erwartungen – immer mehr Menschen wünschen sich mehr Leichtigkeit. Das Angsthaben lässt sich nicht einfach abgewöhnen, doch man kann es in positive Energie verwandeln.

Dieses Gefühl ist wie eine dunkle, lähmende Macht, die über uns herrscht und sich mit den „normalen“ Gegenmitteln nicht besiegen lässt. Vernunft, Intelligenz, rationales Wissen oder der Zwang zur Selbstdisziplin – all das wirkt nicht so recht, wenn die Angst kommt und auch noch ihre fiesen Begleiter mitbringt: die Angst vor der Angst, das Schamgefühl nach der Angst, das Unverständnis der Angstfreien, die Lächerlichkeit der Angst vor vermeintlich winzigen Gegnern oder nichtigen Anlässen – kein Wunder, dass Panik sich potenziert, wenn sie erst einmal unkontrolliert hochkommt.

„Überlege doch mal, was soll eine harmlose Spinne dir schon tun?“ – „Reiß dich einfach zusammen. Millionen andere Menschen steigen ganz locker in ein Flugzeug.“ – „Was? Du fürchtest dich vor einer lächerlichen E-Mail? Du bist ja wohl verrückt.“ – „Lass dir von dem Blödmann doch keine Angst einjagen.“ – „Wehr dich endlich, wenn dein Chef immer mehr von dir verlangt.“ Wer es wagt, vor anderen seine Furcht einzugestehen, stößt meist auf Unverständnis und bekommt Ratschläge, die ihm nicht weiterhelfen. Dabei ist Angsthaben ein weit verbreitetes Phänomen.

Ob Angst vor anderen Menschen, vor Spinnen, Unfällen, Fahrstühlen, Flugzeugen oder vor Krankheiten – kaum jemand kommt heute angstfrei durchs Leben. Das ist manchmal nur unangenehm, oft aber auch unerträglich. Zunehmender Zeitdruck, Erreichbarkeit fast rund um die Uhr, immer höheres Tempo bei der Informationsverarbeitung, Erlebnisjagd auch in der Freizeit – auf dieser Grundlage gedeihen Ängste besser denn je.

Kein Wunder, dass es immer mehr werden. Knapp die Hälfte aller Menschen leidet der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge heute gelegentlich darunter; für jeden Zehnten sind die lähmenden Stressmomente so schlimm, dass sie mit dem Gefühl einhergehen, nicht mehr am Leben teilnehmen zu können. Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüche oder Übelkeit gehören zu den körperlichen Reaktionen.

Ob Platzangst im Fahrstuhl, Panik vor einer Prüfung oder beruflicher Überlastung, Lampenfieber vor dem großen Auftritt oder das Leiden am Aufschieben unangenehmer Tätigkeiten – mit gezieltem Angstmanagement lässt sich erstaunlich viel bewältigen.

In diesem Buch werden Sie verschiedene Methoden kennenlernen, die Ihnen helfen, den Alltag stress- und angstfreier zu gestalten. So haben wir das Buch für Ihr Selbstcoaching konzipiert: Sie finden hier von Anfang an eine Mischung aus Theorie und praktischen Übungen, sodass Sie schnell in Ihr persönliches Selbstcoaching-Programm einsteigen können – Tag für Tag.

Doch wenn man an einen Punkt kommt, an dem es alleine nicht mehr weitergeht, sollten Sie sich von einem Coach helfen lassen.

Einen Schwerpunkt legen wir auf das wingwave-Emotions-Coaching, mit dem wir seit vielen Jahren erfolgreich arbeiten. Es wirkt schnell und äußerst effektiv.

Auf der Basis unserer erprobten und vielfach wissenschaftlich bestätigten wingwave-Methode können Sie lernen, sich selbst so zu coachen. Aber es gibt auch noch andere Wege, Ihre Ängste auf ein gesundes Maß zu reduzieren, der Panik das Lähmende zu nehmen und neues kreatives Potenzial freizusetzen.

Wie Sie sich selbst helfen können, erläutern wir Ihnen ausführlich in den nächsten Kapiteln.

DIE SMARTPHONE-APP ZUM BUCH

Angst und Stress managen

Unser Ziel besteht nicht darin, dass Sie sich das Angsthaben einfach abgewöhnen. Vielmehr ist es wichtig, die „Alarmglocken des Nervensystems“ zu beruhigen, Angst und Stress so zu managen, dass auch die Panik vor der Angst schwindet. Wenn Ihnen das gelingt, haben Sie viel davon: Es macht Ihnen das Leben nicht nur leichter. Erfolgsorientierte und Kreative verwandeln ihre Furcht vom Feind in einen guten Teampartner.

Warum klappt das? Wir setzen da an, wo die Panik entsteht. Im Gefühlszentrum des Gehirns schlägt sie wie ein Reflex blitzschnell ein, löst eine Reihe von körperlichen Reaktionen aus, die sich mit rationalen Gedanken nicht einfach abschalten lassen. Deshalb wird ebenfalls auf der emotionalen Ebene gegengesteuert, bis die blinde Panik mit sinnvoller Selbsthilfe auf ein akzeptables Maß an Aufregung heruntergefahren ist.

Emotions-Coaching hilft, den Stress abzubauen, Kreativität zu steigern und dabei Konflikte besser durchzustehen.

Wir arbeiten dabei von zwei Seiten: Zum einen machen wir uns mit dem bewährten „Myostatiktest“ auf die Suche nach Erlebnissen, die ursächlich für Ängste sind. Zum anderen beeinflussen wir durch schnelle Augenbewegungsmuster (dazu erfahren Sie im nächsten Kapitel mehr) das Unbewusste und regen zur Selbsthilfe an. Nicht alle Übungen in diesem Buch können Sie alleine machen. Manchmal – zum Beispiel bei der Durchführung des Myostatiktests – ist es sinnvoll, sich von einem ausgebildeten Coach helfen zu lassen. Manchmal ist aber auch ein Selbstcoaching möglich. Am besten klappt es langfristig, wenn beides sich ergänzt.

VIDEOTIPP: „DIE SEELENFLÜSTERER“

wingwave und andere Methoden
gegen die Angst

Die wingwave-Methode ist nicht nur bei Ängsten und Panik hilfreich, sondern ein Emotions-Coaching, das Stress abbaut, Kreativität steigert und dabei hilft, Konflikte besser durchzustehen. Das Ganze basiert auf der Theorie, dass Stimulationstechniken der Augen, der Einsatz von speziell komponierter Musik, Bildern, Worten und Übungen, die das Unbewusste beeinflussen, die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften so anregen, dass Blockaden gelöst und Veränderungsprozesse in Gang gesetzt werden.

Wenn die Angst sie heimsucht, reagieren die Betroffenen meist mit Unverständnis gegenüber sich selbst. Genauso wie Außenstehende sagen: „Du spinnst ja wohl“, so sprechen sie auch selbst über sich („Warum stelle ich mich bloß so hasenfüßig an? Es gibt doch gar keinen vernünftigen Grund dafür“). Statt Selbstvorwürfen brauchen Menschen, die unter Ängsten leiden, jedoch Verständnis und Lösungen.

Unser Ansatz basiert auf den Erkenntnissen der Gehirnforschung, der Traumatherapie, der Neurolinguistik und der Stoffwechselforschung. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es sich oft lohnt, verschiedene Programme mit wingwave zu kombinieren, um daraus eine Erfolgsformel zu entwickeln – zum Beispiel mit Hypnose bei Angst vorm Zahnarzt, mit der Magic-Words-Methode, bei der es um die beruhigende Kraft der Wörter geht, oder mit dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP), dem Umprogrammieren von angstauslösenden Gedanken.

Die Wirkung von Musik

All das lässt sich mit der Wirkung von Musik unterstützen. Besonders die speziell komponierte wingwave-Musik hilft Ihnen beim Entspannen. Mehr dazu finden Sie im Kapitel „Die wingwave-Musik sorgt für gute Gefühle“.

In diesem Buch werden Sie erfahren, wie Sie es schaffen, endlich frei von Angst zu sein und sich selbst durch gezieltes Emotions-Management in diesen Zustand zu versetzen. Ergänzend ist es ratsam, sich am Anfang von einem ausgebildeten Coach helfen zu lassen. Mehrere Tausend Coaches setzen wingwave im deutschsprachigen Raum, in Frankreich, Spanien, Serbien, Kroatien, Skandinavien, in den USA, Japan und in Russland bei ihrer Arbeit ein. Unter www.wingwave.com finden Sie per Coach-Finder einen Experten in Ihrer Nähe.

Diese Coaches gehören zum großen Netzwerk der wingwave-Community. Sie geben ihre Erfahrungen weiter und stehen im Austausch miteinander. Deshalb wird in diesem Buch die Wir-Form verwendet. Wir, das sind die Autorin Cora Besser-Siegmund, ihr Team in Hamburg und die wingwave-Community.

WINGWAVE UND
ANDERE WEGE

Mit Zuversicht gegen Ängste: Kommen Sie verborgenen Blockaden auf die Spur und lernen Sie, Ihre Emotionen in eine gesunde Balance zu bringen.

wingwave wirkt wie der Flügelschlag eines Schmetterlings – das klingt sanft und leicht, ein bisschen poetisch und fast zauberhaft. Dennoch beruht die Methode auf ganz bodenständigen Fakten: Die Erfolge sind erklärbar. Sie basieren auf den Erkenntnissen der modernen Gehirnforschung und jahrzehntelanger Erfahrung.

Der Name (aus dem Englischen: wing = Flügel, wave = Welle) steht jedoch auch für Leichtigkeit. Wir benutzen diese Flügelschlagmetapher, weil es zur Methode passt: Denn oft sind es Kleinigkeiten, leichte Veränderungen, die aber große Wirkung erzielen. Die kann nur entstehen, wenn der Wellenschlag des Flügels punktgenau an der richtigen Stelle des Systems ansetzt.

Oft sind es Kleinigkeiten, leichte Veränderungen, die aber große Wirkung erzielen. Deshalb ist es wichtig, dass diese an der richtigen Stelle des Systems ansetzen.

Der englische Begriff „brain wave“ bedeutet Geistesblitz oder tolle Idee. Das wingwave-Coaching aktiviert genau diese „brain waves“.

Ein wichtiger Teil des Coachings ist das „Winken“. Das schmetterlingsähnliche schnelle Hin- und Herbewegen der Augen, die dabei einer „fliegenden“ Hand folgen. Damit erzeugen wir künstlich Traumphasen, die man sonst nur nachts erlebt, wenn das Gehirn die Ereignisse des Tages verarbeitet.

Stressabbau im Schlaf

Sicher haben Sie das schon mal erlebt: Sie kochen vielleicht vor Wut. Sie sind außer sich vor Angst oder Ärger und wissen gar nicht, was Sie mit sich anstellen sollen, damit dieses ungute Gefühl endlich vorübergeht. Dann kommt jemand vorbei und rät zu einer scheinbar simplen Lösung: „Schlaf doch erst mal eine Nacht drüber. Morgen sieht alles anders aus.“ Zuerst mag man das gar nicht so recht glauben. Doch tatsächlich zeigt sich am nächsten Tag: Es geht schon besser. So schlimm war es also doch nicht. Dann kommen weitere Nächte hinzu. Wochen und Monate vergehen – und bald sind Schrecken, Wut oder Angst einfach vergessen.

Unser Gehirn arbeitet ähnlich wie ein Computer. Alles, was wir erleben, landet mit den dazugehörigen Emotionen auf einem „Server“ und wird von da aus überprüft, weitergeleitet und in Speicher sortiert.

Um das zu verstehen, muss man wissen, wie das Gehirn Informationen und Gefühle verarbeitet. Das lässt sich gut mit der Arbeitsweise eines Computers vergleichen. Erlebnisse und die dazugehörigen Emotionen kommen in den Kopf und landen auf dem ersten „Server“ des Gehirns, dem Hypothalamus. Im Schlaf werden sie dann ins Großhirn „hochgeladen“ wie beim Upload gefilterter Daten. Die laufen nicht unsortiert ein, sondern werden im Detail überprüft, bevor sie in den Langzeitspeicher geräumt werden. Dieses Einräumen geschieht, während wir träumen.

REM: Der Tanz der Augen

Was wir nicht merken: Während eines Traums rollen Menschen und höher entwickelte Säugetiere ihre Augen rasant hin und her. Die schnellen Augenbewegungen nennen Schlafmediziner Rapid Eye Movement (abgekürzt REM). Wenn das Gehirn diesen natürlichen Vorgang nicht so richtig hinkriegt, ist die Wucht der negativen Gefühle noch nicht verflogen. „Er kommt nicht darüber hinweg“, heißt es dann. Oder „Ihr steckt der Schreck noch in den Knochen“.

In den letzten 20 Jahren konnten Therapeuten feststellen, dass der Tanz der Augen auch im wachen Zustand hilfreich beim Bewältigen starker Emotionen ist. Der wingwave-Coach gibt also Nachhilfe beim ordentlichen „Einräumen“ der Gefühle im Gehirn, ohne dass jemand dafür schlafen und träumen muss.

Wir schaffen wache REM-Phasen und führen die Betroffenen in einen lösungsorientierten kreativen Zustand, wie das sonst nur Träume ermöglichen. Die meisten kennen das aus dem Alltag: Menschen mit einem lebhaften Blick, also Augen, die sich viel bewegen, fühlen sich besser als diejenigen, die häufig wie teilnahmslos vor sich hin starren.

Der Myostatiktest weist den Weg

Was kann eine strenge Lehrerin aus der Schulzeit mit den Ängsten von heute zu tun haben? Mit gezielten Tests kommen Sie Vergessenem und Verdrängtem auf die Spur.

Ängsten liegen häufig prägende Erlebnisse zugrunde. Ein peinliches Ereignis im Kindergarten, Konflikte mit Lehrern und Gleichaltrigen in der Schule, Probleme mit Eltern oder Geschwistern, beim Sport oder im Berufsleben – alles, was um und mit uns geschieht, kann Spuren hinterlassen, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen. Nachfragen bringen nicht viel. Denn ob tatsächlich vergessen oder erfolgreich verdrängt – wer die Ursachen seiner Ängste kennt, weiß bereits, wo er ansetzen muss, um sich helfen zu lassen. Wer aber mit großem Fragezeichen im Gesicht rätselt, warum bestimmte, eigentlich harmlose Dinge Panik auslösen, braucht einen Weg, der ihn ins Unbewusste führt. Andernfalls behindern Blockaden das Weiterkommen.

Ängsten liegen oft prägende Erlebnisse zugrunde. Ein peinliches Ereignis im Kindergarten, Konflikte mit Lehrern und Gleichaltrigen in der Schule, Probleme mit den Familienangehörigen. Alles um uns herum kann Spuren hinterlassen.

Die Ursachenforschung

Wir beginnen unsere Coachings deshalb mit Ursachenforschung. Der sogenannte Myostatiktest führt durch die Biografie eines Menschen und deckt dabei Dinge auf, die Ängste verursachen. Erlebnisse, für die man sich schämt, die man nicht verkraftet hat. Der Betroffene bildet dafür einen Ring aus Zeigefinger und Daumen in O-Form und hält, so fest er kann. Der Coach versucht nun, diesen Ring zu öffnen, während er gezielte Aussagen macht. Kann der Coachee (der Coaching-Klient) halten, ist für ihn alles in Ordnung. Er steht den Test ohne Stress durch, „hält“ die Situation aus, ohne verunsichert zu werden. Er fühlt sich dem Thema gewachsen und kann es gut aushalten. Lösen sich die Finger jedoch, bedeutet das, dass hier etwas Bedrückendes im Unbewussten schlummert.

Ist ein ausgebildeter Coach dabei tatsächlich neutral? Ahnt er nicht, in welchen Lebensphasen besonders häufig Probleme auftreten, und geht dementsprechend mal mit etwas mehr und mal mit weniger Kraft ans Werk? Diese Frage stellen nicht nur kritische Klienten und zahlreiche Teilnehmer unserer Seminare. Wir wollten die Antwort selbst wissen und haben deshalb für eine wissenschaftliche Studie eine Maschine entwickeln lassen, die so neutral ist, wie nur Maschinen sein können. Mithilfe von zwei Schlaufen, die um Zeigefinger und Daumen gelegt werden, testet sie mit dauerhaft gleicher Kraft und kommt erstaunlicherweise auf die gleichen Ergebnisse wie unsere Coaches. Auch wenn theoretisch die Möglichkeit der Manipulation besteht, hat das praktisch kaum Auswirkungen auf die Ergebnisse.

Der Test mit der Hand

Der Myostatiktest mit der Hand funktioniert ähnlich wie Tests in der Kinesiologie. Dort hält der Proband einen ausgestreckten Arm seitlich auf halber Höhe, während der Tester versucht, ihn herunterzudrücken. Je stressender das Ereignis ist, an das der Getestete gerade denkt, desto schneller und leichter verlässt ihn die Kraft. Für das wingwave-Coaching bevorzugen wir jedoch den Test mit der Hand, denn Finger reagieren besonders sensibel auf die mentale Verfassung. Wir spüren Dinge bis in die Fingerspitzen, können in besonderen Schrecksituationen etwas nicht mehr halten. Es gleitet dann regelrecht aus der Hand – wie im Gruselfilm, wenn der Hausfrau vor Schreck die Vase aus der Hand fällt, weil auf der Treppe der Hausgeist erscheint.

Hände arbeiten hoch kompliziert. Sie vereinen Sensorik und Feinmotorik und belegen im Gehirn eine vergleichsweise große Steuerungsfläche. Wenn ein Erlebnis dort nicht richtig verarbeitet wird, fühlt sich der Mensch durcheinander. „Ich kriege das nicht richtig auf die Reihe“, lautet eine typische Aussage. Hirnstrommessungen haben gezeigt: Sobald jemand irritiert ist, reagiert das Gehirn mit einer blitzartigen Spannungsänderung.

Der Myostatiktest in der Praxis

Die Kraft der eigenen Hand verrät auch, ob jemand an sich selbst glaubt oder ob er das nur gerne tun würde. Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Mann, Mitte vierzig, arbeitet erfolgreich als freier Consultant, ist jedoch nicht mit sich selbst zufrieden. „Ich könnte viel mehr schaffen, wenn ich besser in die Hufe käme“, erklärt er. Steht ein neues Projekt an, macht er sich nicht voller Tatendrang daran, sondern leidet erst einmal unter einer scheinbar unüberwindbaren Blockade. „Ein Berg von Arbeit“ – bei diesem Stichwort hat er immer nur einen Gedanken: „Das schaffe ich nie.“ Der Coach möchte wissen, wie er sich selbst in dieser Lage am liebsten sehen würde. Die Antwort ist ganz klar: Bei dem Bild des Berges vor Augen möchte er sofort die automatische Assoziation haben: „Wow, das schaffe ich! Wann geht’s endlich los?“

Leider ist das leichter gesagt als getan. Der Myostatiktest bestätigt das. Während er an den Riesenstapel Arbeit denkt und gleichzeitig „Das schaffe ich“ sagen soll, lassen sich Daumen und Zeigefinger fast widerstandslos öffnen. Unser Mann ist noch weit weg von seiner Idealvorstellung von sich selbst und erkennt, dass er auf einer Glaubwürdigkeitsskala nur zwei von sieben möglichen Punkten macht. Gleichzeitig ist sein selbst empfundenes Unglück recht groß: „Es wurmt mich wahnsinnig – und es macht mir auch noch meine ganze Freizeit kaputt.“

Der Angst auf der Spur

Mit dem Myostatiktest kommen Coach und Klient der eigentlichen Angst gemeinsam auf die Spur. Es ist nicht die Menge von Post im virtuellen Postkorb und im echten Briefkasten, sondern der Absender, der den Stress auslöst. „Ich fürchte, dass ich den Absender enttäusche – und fange deshalb gar nicht erst an.“ Diese Erkenntnis ist Gold wert, denn von da an wissen Coach und Coachee, wie sie weiter vorgehen sollen.

Mit dem Myostatiktest kommen Coach und Klient der eigentlichen Angst gemeinsam auf die Spur.

Fast vier Jahrzehnte zuvor – noch in der Grundschulzeit – hatte der heutige Consultant trotz viel Mühe und großem Ehrgeiz schon einmal jemanden enttäuscht. Er sollte ein Bild zum Thema „Sterntaler“ malen. Die Klasse hatte zuvor das Märchen gelesen, in dem – so hatte er es zumindest verstanden – von einem nackten Mädchen die Rede war: „Irgendwie kam die Info nicht bei mir an, dass das Kind immerhin noch sein Hemdchen anhatte.“ Ein Bild, das also „völlig nackt“ hängen blieb und deshalb auf Papier verewigt wurde. Mit versteinerter Mine knallte die strenge Lehrerin, die bis dahin von ihrem Überfliegerschüler nur Artiges gesehen hatte, das Bild auf den Tisch. Der Junge habe sie schwer enttäuscht, erklärte sie ihm vor der Klasse.

Für den kleinen Jungen von früher brach die Welt zusammen. Dem mittlerweile erwachsenen Mann zittern noch heute die Knie, wenn er nur daran denkt. Als Neunjähriger hatte er keine Chance, dieses Erlebnis zu verarbeiten. Vor lauter Scham sprach er mit niemandem darüber. Den gleichen Schreck wie damals spürt er noch heute, wenn eine Riesen-E-Mail mit zehn Anhängen auf dem Bildschirm steht. Das schlechte Gefühl ist offensichtlich noch immer auf seinem „Server“ gespeichert.

Die Angst von früher

Wenn er heute etwas zu Papier bringen soll, ist die Angst von damals automatisch wieder da. Das alte Schockerlebnis blockiert seine Kreativität. Er könnte ja – selbst wenn er sich noch so ins Zeug legt – wieder auf die Nase fallen. Die Wut, die der Mann bei der Erinnerung an die eingeschnappte Lehrerin fühlt, spiegelt vor allem die Tatsache wider, dass er die Gefühle von früher nie abbauen konnte. Beim Winken spürt er, dass die unangenehmen Emotionen sich verändern lassen. Bei jedem Durchgang ein bisschen mehr, bis er sich besser fühlt.

In der nächsten Sitzung berichtet der Consultant voller Freude, dass er erstmals nicht mehr mit Blockaden zu kämpfen hatte, als er loslegen wollte. Er hatte zwar nicht sofort einen ganzen Stressstapel abgebaut, aber einen Anfang gemacht, der ihm ein ganz neues Erlebnis verschaffte: Es kam etwas Privates dazwischen, und er konnte sich ohne schlechtes Gewissen ablenken lassen. Später sogar den leicht geschrumpften Stapel angucken, ohne Angst zu bekommen. Sein Fazit: „Das ist die eigentliche Befreiung. Der ganze Druck ist raus aus dem Thema.“

SUCHE NACH DEM STRESS: EIN VERBLÜFFENDER TEST

Häufig werden wir gefragt: Wie kann das so schnell gehen? Innerhalb weniger Stunden auf Ursachen stoßen und die Angst dann auch noch besiegen? Hierbei handelt es sich nicht um ein unerklärliches Wunder. Auch wir kochen nur mit Wasser. Der Mann hätte von selbst nicht darauf kommen können. Viele Dinge des Lebens, die man „eigentlich besser weiß“, werden auf diese Weise unbewusst blockiert. Solche Blockaden sind die Hürde auf dem Weg zum Ziel, über die Verstand und Wille allein nicht hinweghelfen.

In der Balance bleiben, um Erfolg
zu haben

Zu wenige Gefühle sind genauso verhängnisvoll wie zu viele Emotionen. Lassen Sie sich helfen, um im inneren Gleichgewicht den goldenen Mittelweg zu finden.

Wir zaubern Ängste nicht einfach weg. Das, was wir tun, lässt sich mit dem Aladin-Effekt sehr anschaulich erklären. Aladin, der Märchenheld, putzt eine Lampe und erkennt plötzlich: Das ist ja eine Wunderlampe. Einen ähnlichen Effekt wie Aladin mit der Lampe erzielt wingwave mit Ängsten. Diese lästigen Erscheinungen verschwinden nicht, sondern verwandeln sich – und zwar in schöne motivierende Gefühle: Selbstvertrauen, Zuversicht, Begeisterung und im Idealfall sogar Spaß (vor allem am eigenen Erfolg) gehören dazu. Es geht nicht darum, negative Emotionen wie Angst, Stressgefühle oder Panik einfach zu unterdrücken. Denn mit zu wenigen Gefühlen geht genauso viel schief wie mit zu viel. Nur eine ausgeglichene Balance führt schließlich zum gewünschten Effekt.

Das Gleichgewicht finden

Stellen Sie sich vor, jemand möchte über eine schmale Mauer balancieren. Voller guter Vorsätze springt er euphorisch mit viel Elan drauf und macht gleich den ersten Schritt zu groß, mit zu viel Schwung und ohne ausgleichende Bewegungen – kein Wunder, dass er im Nu das Gleichgewicht verliert und absteigen muss.

Wer hingegen ganz ohne Zuversicht übervorsichtig hinaufsteigt und innerlich überzeugt ist „Das klappt sowieso nicht“, wird wahrscheinlich schon beim Versuch, sich aufzurichten, ins Schwanken geraten und sich dann bestätigt sehen: „Ich weiß ja, dass ich ein Angsthase bin. Ich hätte es besser gleich gelassen.“

Aus ehemaligen Angstgefühlen können schöne, motivierende Emotionen werden. Selbstvertrauen, Zuversicht und Spaß am eigenen Erfolg gehören dazu. Voraussetzung ist eine gute seelische Balance.

Wer die Gefahr von zu viel oder zu wenig Gefühlen kennt, kalkuliert das Risiko und entscheidet sich für einen sinnvollen Mittelweg: „Ich steige auf die Mauer, gebe jemandem, der nebenher läuft, die Hand, mache ein paar Schritte, bis ich mein Gleichgewicht gefunden habe – und setzte den Weg dann alleine fort.“

Der sichere Ort

Unabhängig von der wingwave-Methode hat sich auch unser Modell „Der sichere Ort“ bewährt. Fast jeder Mensch hat einen Platz, an dem er sich rundum wohlfühlt. Das kann das eigene Wohnzimmer während des lang ersehnten Feierabends sein. Die gemütliche Terrasse im Garten. Oder eine Naturlandschaft, in der man gerne Urlaub macht, der eigene Balkon an einem Sommertag oder das Lieblingssofa neben dem warmen Ofen.

Wenn Sie sich gedanklich an diesen Ort begeben, tief durchatmen und bewusst spüren, wie wohl Sie sich dabei fühlen, können Sie sich jederzeit eine erholsame Atempause schaffen, die neue positive Energie spendet.

Für eine wissenschaftliche Arbeit wurde die wingwave-Wirkung bei Studenten mit Prüfungsangst und bei professionellen Schauspielern, die unter Lampenfieber litten, getestet. Das Ergebnis: Im Vergleich zwischen „mit Coaching“ und „ohne Coaching“ gelang es den Gecoachten vor allem deshalb, weniger ängstlich anzutreten, weil ihre Zuversicht sich verstärkt hatte und gleichzeitig Aufgeregtheit und Selbstzweifel nachließen.

Wie ein Coach Starthilfe geben kann

Ob Lampenfieber, Prüfungsangst, der Wunsch nach mehr Leistung oder optimale Vorbereitung für einen Wettkampf – wer Blockaden bewältigt, profitiert vielfach davon.

Warum suchen immer mehr Menschen die Hilfe von Psychologen und ausgebildeten Coaches, um Alltagsprobleme zu bewältigen und erfolgreicher in verschiedenen Bereichen des Lebens zu werden? Die Zeiten haben sich geändert. Als wir vor mehr als drei Jahrzehnten anfingen, Menschen psychologisch zu unterstützen, kamen unsere Klienten etwas verschämt zu uns: „Ich schaffe das nicht mehr allein.

Es ist so weit mit mir gekommen, dass ich jetzt in Therapie muss.“ Scham, Versagensgefühle und der Wunsch, die in Anspruch genommene Hilfe anderen gegenüber zu verschweigen, herrschten damals vor. Doch zehn Jahre später – in den 1990er-Jahren – änderte sich das. Hilfe von Diplom-Psychologen und Psychotherapeuten war nicht mehr anrüchig, sondern statusträchtig. Die positive Wirkung psychologischer Methoden wurde immer populärer. Sportler nutzen Mentaltraining als Vorbereitung für wichtige Wettkämpfe. Kreative steigern ihr Potenzial, Manager ihre Leistungen. Schauspieler bekämpfen ihr Lampenfieber, um sich stressfrei auf ihren Auftritt konzentrieren zu können. Wer öffentlich reden muss, lässt sich vorher coachen, um sicher aufzutreten. Studenten mindern Prüfungsängste. Selbst Schüler beschäftigen sich mit Motivationsmethoden, um effektiver lernen zu können.

Früher hätte man noch gesagt: „Das kannst du mit dir selbst ausmachen.“ Oder: „Reiß dich doch mal zusammen – egal, wie du dich dabei fühlst.“ Heute geht es um Lebensqualität und Selbstoptimierung – und das mit möglichst wenig Zeitaufwand. Das ist auch durchaus sinnvoll, denn viele Probleme und Ängste lassen sich tatsächlich in wenigen Stunden behandeln, sodass eine lange Therapie gar nicht nötig ist. Warum sollte ich es mir schwer machen, wenn es auch leicht geht? Wo jemandem Hilfe sinnvoll erscheint, um das eigene Ziel zu erreichen, greift man mittlerweile gerne auf bewährte psychologische Methoden zurück.

„Ich will in der mündlichen Prüfung ohne Angst sprechen.“ – „Ich schaffe es nicht, meine Lernvorsätze einzuhalten.“ – „Ich kann mich nicht aufraffen.“ – „Bei dem Gedanken an mein bevorstehendes Examen wird mir schon jetzt ganz schlecht.“ – „Nächste Woche muss ich eine Präsentation halten und befürchte, dass ich rot werde vor Aufregung.“ – „Es sind nur noch drei Wochen bis zu den Titelkämpfen, und ich habe Sorge, dass ich bis dahin nicht meinen optimalen Leistungsstand erreiche.“ – „Wenn mein Schreibtisch zu voll ist, kriege ich gar nichts mehr zustande.“ – „Ich schiebe unangenehme Aufgaben so lange vor mir her, bis ich in Panik gerate.“ – „Ich muss eine längeren Eingriff beim Zahnarzt überstehen und traue mich nicht, den Termin dafür zu machen.“ Das sind typische Themen, mit denen unsere ausgebildeten Coaches heute immer häufiger konfrontiert werden. Ob privat oder beruflich – unsere schnelllebige Zeit verlangt nach schnellen Lösungen für eine erfolgreiche und positive Zukunftsgestaltung. Wir wingwave-Coaches nennen unsere kurzen Zusammentreffen mit unseren Klienten deshalb „Bahnungsmoment“. Das heißt, dass wir in ein paar Sitzungen (manchmal sind es sogar nur Stunden oder Minuten) Impulse fürs Leben geben, die den Betroffenen helfen, sich danach selbst zu helfen.

Die Grenzen des Coachings

Bei den Themen Angst und Panik gelangen wir oft an Grenzen, an denen es mit Kurzzeit-Coachings nicht getan ist. Zum Beispiel beim Verarbeiten von traumatischen Erlebnissen. Doch hier merken wir sehr schnell, wann eine umfassendere Therapie angemessen ist. Wer nach drei bis fünf Coaching-Stunden zu einem Thema keine Verbesserung oder positive Wirkung bemerkt, sollte es auch nicht weiter versuchen. wingwave-Coaching wird immer eine schnelle Resonanz nach sich ziehen, wenn es tatsächlich passt.

Unsere Coaches treffen sich in der Regel drei bis fünf Mal zu gemeinsamen Sitzungen und überprüfen dann im Gespräch, ob die Treffen effektiv waren und wie erhofft gewirkt haben. Ist das Ziel erreicht, vereinbaren Coach und Coachee ein oder zwei weitere Sitzungen. Oder der Coachee bucht ein „Paket“ für ein gemeinsam definiertes Ziel. Zwei Studien belegen inzwischen, dass wingwave schon nach zwei bis drei Coaching-Stunden bei Prüfungs- und Redeangst deutliche Verbesserungen erzielen kann und selbst danach noch ein halbes Jahr weiter wirkt, was laut Forschung dafür spricht, dass der positive Effekt sich nun endgültig verselbstständigt hat und weiter anhält.

Weltweit werden bei Ängsten auch schnell wirksame Medikamente eingesetzt. Es ist verführerisch und einfach, diese zu nehmen, damit die Furcht betäubt wird. Doch die Wirkung ist langfristig verheerend. Diese Angstlöser machen bereits in kurzer Zeit süchtig, verursachen keinen erholsamen Schlaf, verhindern das Träumen, sodass die Angst mit dem Aufwachen wieder da ist. Tritt das Angstthema im Zusammenhang mit Depressionen auf, können sinnvolle Antidepressiva auch eine angstlindernde Wirkung erzielen – allerdings tritt die Wirkung erst nach zwei bis drei Wochen ab der ersten Einnahme ein. Medikamente sind ein besonderes Thema, das in die Hand von Ärzten gehört. Wir empfehlen dann immer den Weg zum Facharzt, also zum Psychiater. In diesem Buch gehen wir nicht weiter darauf ein, sondern konzentrieren uns auf psychologische wirksame Methoden.

Sichere Erfolge

Unsere besten und relativ sicheren Erfolge erzielen wir mit wingwave zum Beispiel bei Menschen, die Angst haben vor …

wichtigen Ereignissen wie Prüfungen, Wettkämpfen, Präsentationen oder Reden;

Konflikten mit einem oder mehreren anderen;

Überforderung, Burn-out oder ähnlichen Stresserlebnissen;

Misserfolgen, Routine- und Fleißaufgaben, dem Durchhalten in schwierigen Phasen;

Arztbesuchen – insbesondere beim Zahnarzt.

Die wingwave-Musik
sorgt für gute Gefühle

Auf dem Umschlag dieses Buches finden Sie einen quadratischen QR-Code, über den Sie sich ein kostenloses Beispiel unserer speziell komponierten wingwave-Musik herunterladen können. Die Melodie namens „Feelwave“ unterstützt beim Emotionstraining. Bereits nach drei Durchgängen macht das Gehirn erste Lernerfahrungen: Die körperlichen Reaktionen auf Angstgefühle sind nicht mehr so heftig. Sie lassen von Mal zu Mal nach. Das Gehirn kann die aufkommenden Furchtgedanken ignorieren und sich selbst herunterkühlen, statt Stressreaktionen zu produzieren. Sie können diese Musik mit verschiedenen Entspannungsübungen auch unabhängig von der wingwave-Methode kombinieren – so, wie es Ihnen guttut.

Umschalten, zur Ruhe kommen, Sicherheit spüren – sanfte Musik führt Sie in erholsame Tagträume, inspiriert und fördert die Konzentrationsfähigkeit.

Unsere Musik wurde eigens für Ihre Zwecke komponiert. Sie ist so aufgebaut, dass die Stücke zum Links-rechts-Rhythmus der wingwave-Interventionen passen. Das Abspielen führt dazu, dass die meisten Hörer fast automatisch die Augen ganz leicht hin- und her bewegen. Damit lösen sie von allein einen entspannenden und entstressenden Effekt aus. Häufig stellt sich dann der sogenannte weiche periphere Blick ein. Die Muskulatur der Augen löst sich, der Blick ist geradeaus gerichtet und zoomt auf maximale Weite.

Zusätzlich macht sich ein bis dahin wahrscheinlich selten auftretendes Glücksgefühl breit: Plötzlich spüren Sie Ihre innere Stärke, Überlegenheit und das tolle Gefühl, die Angst überwunden zu haben. Sie sind immun gegen weitere Attacken. Sie erleben ein neues Selbstwertgefühl statt Hilflosigkeit. Und das beflügelt.

Es bedeutet mehr Lebensqualität, mehr Erlebnisse, mehr Erfolg und schließlich auch mehr Zufriedenheit. Die Melodien eignen sich im Übrigen ebenfalls für den kurzen Stressabbau zwischendurch, zur Unterstützung, wenn Sie etwas lernen möchten, oder als Motivationshilfe bei Bewegung und Ausdauersport.

Abtauchen in kleine Tagträume

Wenn nun jemand sagen würde: „Oh, du guckst aber recht dösig in die Gegend“, könnten Sie zu Recht entgegnen: „Ich habe mich nur mal kurz entspannt. Bin bewusst abgetaucht in einen schönen kleinen Tagtraum.“

Messungen haben gezeigt, dass die Herzpulsrate bereits nach zwei Minuten Musik sinkt und der Entspannungszustand damit sehr schnell erreicht ist. Sobald die Melodie ertönt, fährt das Nervensystem die Aufregung herunter. Die Muskeln lockern sich, die Atmung wird gleichmäßig, die Durchblutung verbessert sich, sodass auch das Gefühl entsteht, befreiter und klarer denken zu können.

Die Frequenz der Musik entspricht mit 60 Schlägen pro Minute ungefähr dem Ruhepuls. Extreme Höhen und Tiefen gibt es nicht; alles spielt sich im mittleren Tonbereich ab, sodass keinerlei Aufreger die Hörer aus der Ruhe bringen. Instrumente wie Mundharmonika und Gitarre sind echt, also keine Synthesizermusik. Die Melodien gleiten dahin. Sie sind eingängig und wirken stabilisierend, sanft, regelrecht einlullend. Die beste Wirkung entfaltet die Musik, wie bereits erwähnt, über Stereokopfhörer, weil so der Links-rechts-Impuls am besten zur Geltung kommt.

Wichtig: Gleichgültig, wie nervös, angstvoll oder hektisch Sie Auto fahren – diese Musik darf am Steuer nicht über Kopfhörer gehört werden, was ohnehin verboten ist. Über die Musikanlage im Auto kann sie jedoch prima helfen, Feierabendverkehr oder nervende Staus gelassener zu überstehen.

Was steckt dahinter?

Der Komponist und Profimusiker hat die Melodien erarbeitet und sie dann auch gleich selbst genutzt – zum Weitermachen und für neue Inspirationen. Das ist für ihn sehr viel leichter, als vorm Notenblatt zu sitzen und auf Eingebungen zu warten, sagt er.

Die wingwave-Musik kommt nicht nur bei Stress und Angst zum Einsatz. Im Laufe von vielen Jahren hat sie sich auch auf anderen Gebieten bewährt: Zahnärzte nutzen sie, damit Patienten bei der Behandlung entspannter werden.

Sportler hören sie beim Ausdauer-Training, um den gefürchteten toten Punkt zu überwinden, und laufen dann beispielsweise auch schneller. Wer langweilige Routinearbeiten erledigen muss und Motivation braucht, um ein bisschen in Fahrt zu kommen oder besser dranzubleiben, lässt die Musik nebenbei laufen.

Menschen, die zur Entspannung essen oder zwanghaft einkaufen gehen und Dinge erwerben, die sie später gar nicht brauchen, bewahren sich selbst davor, alle guten Vorsätze über Bord zu werfen. Die wingwave-Melodie hilft ihnen, im entscheidenden Moment vernünftig zu bleiben. Ungezügeltes Habenwollen wird unter dem Einfluss der sanften Töne leichter regulierbar.

Eine Legasthenietherapeutin ließ ihre Schüler während des Diktats über Kopfhörer so leise die Musik hören, dass sie trotzdem noch ihre Stimme verstehen konnten. Das Ergebnis: Die Kinder machten weniger Flüchtigkeitsfehler, schrieben schöner und reagierten gelassener auf die für sie hochgradig stressende Testsituation. Schließlich sind Legastheniker Misserfolge und Demütigungen beim Schreiben geradezu gewohnt und stehen deshalb unter starkem Druck, wenn sie ein Diktat schreiben müssen.

Eine Journalistin und Buchautorin, die oft noch lange abends am Computer sitzt, wenn ein Abgabetermin bevorsteht, berichtet, wie sie diese Stresssituation mit der wingwave-Musik erleichtern konnte. „Wenn ich eigentlich zu müde bin, um noch weiterzumachen, stelle ich die Musik an und schaffe dann plötzlich doch noch eine Stunde mehr. Das ist wie eine Belohnung, um danach mit mir selbst versöhnt und sehr zufrieden Feierabend zu machen.“

Sie halten das nur für eine Glaubensfrage? Mit einem sogenannten Porta-Bioscreen-Gerät, das aufzeichnen kann, wie gestresst jemand ist, wurde der Beweis erbracht: Bei Messungen des Hautwiderstandes an beiden Händen zeigten Probanden, dass ihre Aufregung nachlässt, sobald die wingwave-Melodie ertönt – und zwar um mehr als die Hälfte.

Die wingwave-Musik gibt es auch im wingwave-Onlineshop (wingwave-shop.com).

So helfe ich mir selbst

Auch ohne Coach kann man in Eigenregie weiterkommen – die Butterfly-Methode, das Neurolinguistische Programmieren (NLP) oder Magic Words haben sich auf diesem Gebiet besonders gut bewährt.

Die Butterfly-Methode

Um Anspannungen selbst zu lösen, eignet sich zum Beispiel die sogenannte Butterfly-Methode ebenfalls. Das bedeutet: Kreuzen Sie die Unterarme vor dem Brustkorb und tappen Sie (also etwas mehr als tippen, aber etwas weniger als schlagen) abwechselnd auf die linke und die rechte Schulter. Nach einer halben Minute spüren Sie den Entstressungseffekt. Sie atmen tief und merken, wie sich Anspannungen lösen.

Ihnen ist etwas sehr Unangenehmes passiert? Sie haben einen riesigen Schrecken bekommen? Sind nicht nur beunruhigt, sondern regelrecht schockiert und wollen ganz schnell wieder „herunterkommen“? Dann versetzen Sie sich in eine wache REM-Phase (siehe „Der Tanz der Augen“), indem Sie die Augen schnell abwechselnd nach links und rechts bewegen.

Wenn Sie auch nach 14 Tagen mit dem Selbstcoaching nicht weiterkommen, gibt es noch einen anderen Weg. Mit der Hilfe eines Experten mit dem dafür notwendigen professionellen Blick wird es Ihnen gelingen, verborgenen Ursachen für Ihre Ängste auf die Spur zu kommen. Ein bewährter Weg: Sie beginnen mit Coachings bei ausgebildeten Fachkräften und gehen später in ein Selbstcoaching über.

Neurolinguistisches
Programmieren (NLP)

Das Neurolinguistische Programmieren (NLP) eignet sich besonders für Menschen, die Angst vor dem Umgang mit anderen haben und Kommunikationsprobleme mit sich selbst oder mit anderen lösen müssen. Auch für die Behandlung von Phobien oder dramatischen Gedanken (zum Beispiel die Furcht vor einem Weltuntergang) hat sich dieses Verfahren bewährt.

Magic Words

Die Magic-Words-Methode wurde von uns auf der Basis des Neurolinguistischen Programmierens entworfen, um Stresswörter zu entschärfen. Sie ist ebenfalls eine gute Ergänzung zu wingwave.

In diesem Buch werden Sie die einzelnen Methoden genauer kennenlernen.

ÜBER DEN SINN
DER ANGST

Wer sich niemals vor etwas fürchtet, wäre in Notsituationen schnell verloren. Die Menschen haben überlebt, weil sie von Natur aus mit einem gesunden Maß an Angst ausgestattet wurden.

Stresshormone, Tunnelblick und Riesenkraft – körperliche Reaktionen waren früher sinnvoll. Heute können sie allerdings kaum noch abgebaut werden.

Angst – gut, dass wir sie haben

Die Natur hat sich viel Schlaues dabei gedacht, als sie uns mit Angst ausstattete. Ein Blick zurück in die Geschichte bestätigt das: Früher überlebten die Menschen vor allem, wenn sie körperlich in Topform waren. Die Wegläufer haben sich durchgesetzt. Das waren diejenigen, die aus ihrer Angst die richtigen Schlüsse gezogen haben und körperlich in der Lage waren, diese umzusetzen. Schnell, stark und widerstandsfähig. Im akuten Notfall sicherten vor allem Geschwindigkeit und Kraft den Fortbestand. Um so richtig Vollgas zu geben, reichen die normalen Kapazitäten nicht aus. Dafür hat der Körper noch Nottanks im Nervensystem, die gut gefüllt sind und in Sekundenschnelle geöffnet werden. Und das ganz automatisch. Mit klugen Gedanken oder einem besonders starken Willen kommen wir nicht dagegen an.

So funktioniert die Angst

Was passiert in einer Gefahrensituation in unserem Organismus? Sobald die Gefahr erkannt ist, weil sie ins Blickfeld gerät (ein wildes großes Tier, ein bedrohlich wütender Mensch, eine Spinne auf der Fensterbank), weiten sich die Pupillen reflexartig. Die Sehnerven übermitteln die Gefahr ans Gehirn, das sofort die zuständigen Körperteile verständigt. Achtung, macht euch bereit – zur Flucht oder zum Angriff! Das geschieht, bevor überhaupt das Bewusstsein eingeschaltet wird.

Das arbeitet nämlich nur noch mit Einschränkungen, damit es nicht durch umständliche Gedankengänge stört, was die Reflexe vorgeben. Dafür greifen die Stresshormone in den Gehirnstoffwechsel ein. Sie sind die Ursache für den sogenannten Tunnelblick, bei dem man links und rechts nichts mehr wahrnimmt und nur noch den Fluchtweg vor Augen hat. Im Körper wird bereits auf Hochtouren gearbeitet: Die Nebennieren produzieren Stresshormone, um die Leistung von Muskeln, Kreislauf und Atmung zu steigern. Damit die Muskeln mehr Kraft haben, bekommen sie eine Extraration Blut. Die Gefäße an den Beinen werden geweitet, damit das Herz dort mehr Blut als sonst hinpumpen kann. Außerdem werden mehr Nährstoffe erzeugt: Die Leber setzt Zuckerreserven frei, was den Blutzuckerspiegel steigen lässt und mehr „Nahrung“ in die Muskulatur transportiert. Wie stark der Bewegungsdrang dadurch wird, kann jeder selbst spüren. Denn wenn es jetzt nicht heißt: „Renn!“, sondern man still auf dem Stuhl verharren muss, fängt man an zu zittern.

Die Reflexe aus der Steinzeit sind noch da. Unser Nervensystem ist ein effektiver Fluchthelfer und stellt bei Gefahr sofort mit Hochdruck ein Notprogramm zur Verfügung. Leider fehlen uns heute Möglichkeiten, den Druck wieder abzubauen.

Auch das Gefühl „Ich kriege kalte Füße“ ist durchaus berechtigt. Wenn es ums Überleben geht, zieht der Körper das Blut aus den Teilen ab, die weit vom Herzen entfernt liegen, und verengt die Gefäße an den Außenflächen. Käme es nun zu einem Angriff mit Blutverlust, ist ein weiteres Notprogramm eingeschaltet: Durch die zugezogenen Gefäße tritt weniger Blut aus.

Im Inneren des Körpers, wo das Blut sich im panischen Ausnahmezustand sammelt, wird es wärmer; in den Außenregionen sinkt die Temperatur. Kein Wunder, wenn jemand in dieser Situation sagt: „Mir ist heiß und kalt gleichzeitig“ oder „Mir bricht der Angstschweiß aus.“

Das Gefühl „Mir ist schwindelig vor Angst“ lässt sich ebenfalls erklären: Damit die Lungen für die Flucht oder den bevorstehenden Kampf genug Luft aufnehmen können, beschleunigt der Körper den Atemrhythmus. Kommt es aber gar nicht zu körperlichen Höchstleistungen, weil Sie nicht im Wald von einem Bären überrascht werden, sondern im Büro sitzen und sich nichts anmerken lassen dürfen, erzeugt die schnelle Atmung Schwindelgefühle.

Wenn Menschen das Gefühl haben, vor Angst zu platzen, oder glauben, ihre Panikgefühle würden sich ins Unendliche steigern, können wir sie beruhigen: Jede Angstattacke geht vorbei. Und zwar spätestens nach etwa 20 Minuten. Der hochgepushte Körper fährt sein Programm wieder herunter, weil ihm der Stoff ausgegangen ist. Das heißt, er versorgt Organe, Haut und Muskeln wieder gleichmäßig mit Blut, schaltet die Panikproduktion auf Leerlauf, weil er einfach nicht mehr kann. Stressschübe sind eben nicht für den Dauereinsatz gedacht, sie lassen sich nicht unbegrenzt organisieren.

Wenn Sie zum ängstlichen Teil der Menschheit gehören, sollten Sie sich nicht darüber ärgern. Ihre Angst kann nämlich lebensrettend sein. Wer sich vor nichts fürchtet, vernachlässigt die eigene Wachsamkeit und profitiert nicht vom Energieschub, den die Angst auslöst. Vermutlich wäre ein Steinzeitmensch, der sorglos in den Tag hineingelebt hätte, wohl der Erste gewesen, den die Raubtiere erwischt hätten. Denn alle anderen wären einfach fixer geflüchtet.

ÜBUNG: SO MACHE ICH BEDROHUNGEN KLEINimage

Gehören Sie zu den Menschen, die sich in unangenehme Gefühle hineinsteigern? Dann können wir Sie trösten: Genauso wie das Hineinsteigern klappt auch das Hinaussteigen.

Für diese Übung benötigen Sie einen kleinen Gegenstand – zum Beispiel eine Streichholzschachtel, einen Würfel oder ein Glas. Sie verstärken die Wirkung noch, wenn Sie dazu die wingwave-Musik hören. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass Sie sich vor dem Chef fürchten, der Ihnen schlecht gelaunt Vorwürfe machen könnte.

1. Rufen Sie sich eine typische Angstsituation vor Augen. Die Bilder sind bunt, scharf, sehr realistisch und bedrohlich nah an Ihnen dran. Zum Beispiel: Sie sehen sein verärgertes Gesicht vor sich und hören seine wutgeladene Stimme.

2. Nun packen Sie die Szene gedanklich in einen Fernseher. Dadurch wird sie zum zweidimensionalen Film. Sie sehen jetzt im Film zwei Personen: den Chef und sich selbst, als hätte ein Kameramann diese Szene gefilmt. Der Streit ist „im Kasten“, und Sie sitzen sicher in Ihrem Fernsehsessel.

3. Verkleinern Sie das Szenenbild in Gedanken. Lassen Sie den imaginativen Fernseher immer kleiner werden. Sie sehen weiterhin zu, doch der Chef wird kleiner, ist weiter weg, der Ton wird immer leiser und der winzig kleine Chef hört sich nur noch wie eine Micky Maus an. Alles ist so klein, dass Sie selbst gar nicht mehr dazu passen. Sie sind also ausgestiegen.

4. Nun verstärken Sie diesen Aspekt noch weiter, indem Sie den Bildern die Farben und die Schärfe nehmen. Es läuft ein wackeliger, blasser Schwarz-Weiß-Film. Der Chef sieht jetzt unecht aus. Sie können die Bilder auch gedanklich mit einem Farbfilter überziehen, sodass die Szenen unwirklich lila, blau oder grün werden.Experimentieren Sie noch ein bisschen: Lassen Sie die Bilder schneller laufen, die Stimmen verzerren. Oder drosseln Sie die Geschwindigkeit, sodass alles vorbeiläuft wie in Zeitlupe.

5. Als letzten Schritt wird der Film noch einmal verkleinert, bis er in eine Streichholzschachtel passt. Nun können Sie Ihre Angst wortwörtlich in die Hand nehmen; sie ist heruntergerechnet auf ein kaum noch bedrohliches Maß. Auch das Wegschicken ist eine bewährte Form. Schicken Sie Ihren Mini-Angstfilm nach draußen – vielleicht in das Vogelhäuschen im Garten, in den Baum auf der anderen Straßenseite oder aufs Dach des Nachbarhauses.

Der Sinn dieser Übung besteht im Bewusstmachen. Auch wenn man rational längst damit durch ist, dauert es auf der emotionalen Ebene länger. Das Kleinreden verdeutlicht, dass die Angstvorstellungen ausgedachte Sequenzen sind, die nur in der Fantasie stattfinden. Je häufiger Sie diese Übung machen, desto schneller gewöhnt sich Ihr Gehirn an die automatische Verkleinerung der Angstvorstellungen.

Wie Angst krank machen kann

Das moderne Berufsleben führt immer häufiger zu Überforderung. Das reicht von leichten Beeinträchtigungen bis zur völligen Isolation.

Am Ende reichte ein Gedanke, um einen gestandenen Mann in Panik zu versetzen:

Es fing harmlos an. Eigentlich war es sogar eine positive Herausforderung, als Holger von seinem Chef eine Beförderung angeboten bekam. Eine Hierarchiestufe höher. Mehr Mitarbeiter, mehr Arbeit, mehr Verantwortung – und dafür auch mehr Geld und mehr Ansehen. Das klang auf den ersten Blick toll. Holger zögerte nicht lange. Erst im Nachhinein wurde ihm klar, dass er hätte stutzig werden müssen. Denn sein alter Job wurde nicht neu besetzt. „Den machen Sie eben nebenbei“, hieß es. Im Laufe eines Jahres hatte er noch zwei weitere Posten „nebenbei“. Abteilungen wurden zusammengelegt – und alles, was nicht weiterging, landete auf Holgers Schreibtisch. „Ich wollte durchhalten und schaffen, was man von mir erwartet“, sagt er. Doch das wurde zunehmend schwieriger.

Jeden Morgen rauschten E-Mails ins Postfach. Leute riefen an, Beschwerden gingen ein. „Ich stand vor einem Riesenberg von Problemen und wusste nicht mehr, wo ich anfangen sollte, sie zu lösen.“ Dann wurde er vorgeladen in die Chefetage. Bei Ankündigungen wie „Wir müssen noch mal umstrukturieren“ bekam Holger Herzklopfen. Er wurde zittrig und hatte das Gefühl, nicht mehr richtig atmen zu können. „Es war, als ob mir jemand die Luft abschnürte.“ Mitten im Gespräch ging er raus. Erst mal auf die Straße. Dann nach Hause. Er nahm das Telefon nicht mehr ab, stellte das Handy aus und fuhr den PC nicht mehr hoch. „Da war nur noch Angst.“ Zuerst vor Anrufen, Vorwürfen, Bedrohungen. Und dann kam die Angst vor der Angst. Wie sollte er zurück an seinen Arbeitsplatz? Würde bald die Kündigung kommen? Holger ließ sich krankschreiben, denn er fühlte sich tatsächlich krank – vor Angst.

Warum bloß? Schließlich hatte er nichts Schlimmes getan. Er hätte sich wehren können, einfach Nein sagen, als immer mehr auf ihm lastete. Andere schaffen das doch auch. Warum suchte er nicht das Gespräch? Ein Vorgang, der früher selbstverständlich für ihn war. Die Lage war nicht aussichtslos. Er könnte schließlich in einen anderen Bereich wechseln – mit weniger Herausforderungen, aber auch weniger Stress. Doch Holger fühlte sich wie gelähmt. Er konnte nichts mehr „locker“ sehen. Da lag nur noch ein riesiger Berg von Problemen vor ihm. Schon bei dem Gedanken daran zog sich in ihm alles zusammen.

Kein Wunder. Das moderne Berufsleben führt immer häufiger zu Ängsten durch Überforderung. Mit neuen Techniken sind Berufstätige rund um die Uhr erreichbar. Ohne einen letzten Blick aufs Smartphone oder den finalen E-Mail-Check um Mitternacht haben immer mehr Leute Angst, etwas zu verpassen.

Die Konkurrenz schläft nicht. Arbeitsplätze gibt’s immer seltener auf Lebenszeit. Der typische Berufstätige unserer Zeit muss sich von Projekt zu Projekt bewähren und dabei immer mit der Sorge leben, den Job zu verlieren. Zeitdruck, unzählige E-Mails, ständige Erreichbarkeit erhöhen die allgemeine Empfindlichkeit und damit auch das Angstniveau.

Dabei ist jedes Angstschicksal individuell. Im therapeutischen Bereich unterscheiden wir genau zwischen Angst- und Panikproblemen. Für die Betroffenen selbst ist das schwieriger. Denn das Leiden unter Angstsymptomen kann von leichten Beeinträchtigungen wie unangenehmen Gefühlen bis zur völligen Isolation reichen.

Das betrifft genauso das Privatleben wie den beruflichen Bereich. Extreme Formen der Angst, bei denen die Betroffenen das Gefühl haben, nicht mehr am Leben teilnehmen zu können, lassen sich oft nicht allein durch Selbstregulierungen heilen. In solchen Fällen ist professionelle Hilfe sinnvoll und sollte unbedingt in Anspruch genommen werden.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783869105390
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (November)
Schlagworte
Angstabbau Angstattacken-Bekämpfen Angst-Situationen Lebensführung Panikattacken-Bekämpfen Selbstcoaching Selbstcoaching-Ratgeber

Autor

  • Cora Besser-Siegmund (Autor:in)

Cora Besser-Siegmund, Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin und Coaching-Expertin, entwickelte die Kurzzeit-Coaching-Methode wingwave®, mit der sich Angst, Stress und andere belastende Alltagsprobleme außergewöhnlich schnell bewältigen lassen. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher und leitet seit mehr als zwanzig Jahren das renommierte Besser-Siegmund-Institut in Hamburg. In den Medien ist sie eine hochgeschätzte Expertin zu den psychologischen Themen unserer Zeit.
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Titel: Schnelle Hilfe bei Angst