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Das Ehe-Quiz

Was Sie schon immer über die Ehe wissen wollten. Das ultimative Quiz für Hochzeits- und Ehepaare. Mit Eheführerschein und Wörterbuch Ehe - Deutsch / Deutsch - Ehe. Amüsant, unterhaltsam und überraschend!

von Lena Blaudez (Autor:in)
176 Seiten

Zusammenfassung

Das perfekte Buch für Heiratswillige und Frischverheiratete! Als amüsantes Quiz zum Thema Ehe vermittelt dieses Buch alles, was Sie über Hochzeiten, Ehepartner, Hochzeitstage und Scheidungen wissen sollten. Eheanfänger und -profis können sich beim Beantworten der Quizfragen testen und den Eheführerschein machen!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

978-3-86910-566-6

ISBN der gedruckten Originalausgabe: 978-3-86910-492-8

ISBN des PDF-eBooks: 978-3-86910-567-3

Die Autorin: Die Journalistin und Autorin Lena Blaudez ist durch ihre hochgelobten Bücher sowie Artikel in großen Tages- und Wochenzeitungen bekannt geworden. Für dieses Buch hat sie alle wichtigen aktuellen Studien, Statistiken, Artikel und Bücher zum Thema Ehe ausgewertet und kommt zu dem Schluss: „Ehe ist, wenn man trotzdem lacht!“

© 2013 humboldt

Eine Marke der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,

Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover

www.schluetersche.de

www.humboldt.de

Autor und Verlag haben dieses Buch sorgfältig geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.

Die Veröffentlichung dieses Werkes erfolgt auf Vermittlung von BookaBook, der Literarischen Agentur Elmar Klupsch, Stuttgart.

Lektorat: Nathalie Röseler, Dateiwerk GmbH, Pliening

Covergestaltung: DSP Zeitgeist GmbH, Ettlingen

Coverfoto: Panthermedia/redcollegiya (Marina Sozonova)

ePUB: PER Medien+Marketing GmbH, Braunschweig

Das Ehe-Quiz

Kurze Einführung

Ehe, wem Ehe gebührt. Sicher. Aber wissen oder wussten Sie wirklich, was mit dem Entschluss zu heiraten auf Sie zukommt?

Heiraten ist wie eine Naturkatastrophe, eine Währungsreform oder beispielsweise der Bau der Berliner Mauer. Ereignisse dieser Art haben eins gemeinsam: Von nun an ist die Zeitrechnung anders. Wir sprechen von davor oder danach.

Die Zahlen sind bekannt, neununddreißig Prozent der Ehen werden geschieden. Und trotzdem: Fast alle tun es. Egal ob alt oder jung, arm oder reich, promoviert oder Schulversager, zum ersten oder zum vierten Mal – heiraten geht immer. Und eine Scheidung leider immer öfter. Sind wir die Generation Scheidung? Ist die Ehe ein Kamikaze-Unternehmen? Stürzen wir uns sehenden Auges ins Unglück? Glauben Heiratswillige einfach nur fest daran, dass es bei ihnen schon klappen wird – ein Phänomen der Verdrängung? Oder tun wir einfach blindlings das, was unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern auch schon taten? Vielleicht macht ja Liebe wirklich blind – und fast jeder Zweite greift schlicht daneben und heiratet die Falsche oder den Falschen?

Wie dem auch sei: Diese Zeiten sind vorbei! Denn jetzt gibt es das Ehe-Quiz. 150 entscheidende Fragen und 150 klärende Antworten, die Sie so noch nicht gehört haben. Jetzt können Sie feststellen, ob Sie das folgenschwerste einsilbige Wort der deutschen Sprache zu Recht ausgesprochen haben – oder ob Sie es wirklich aussprechen sollten.

Bisher wird seltsamerweise frohgemut geheiratet, ohne dass man wirklich weiß, was danach passiert. Denn, sagen wir es offen: Das wahre Eheleben ist eines der letzten großen Tabus der Neuzeit. Hat Ihre Mutter Ihnen erzählt, wie es wirklich ist? Sagt Ihre Nachbarin die Wahrheit, wenn sie behauptet, das an die Wand knallende Geschirr sei nur die lustige Wiederholung ihres Polterabends, weil doch alles so schön ist und die Ehe eine so gute Entscheidung war? Erzählen Sie Ihren Freunden nicht eine ganz andere Geschichte aus Ihrem Urlaub, als den Partnerstress, den Sie in Wirklichkeit erlebt haben?

Na, sehen Sie! Aber wir machen jetzt Schluss mit Heuchelei und Schmus. Hier wird gnadenlos aufgedeckt! Alles, was Sie zum Thema Ehe wissen müssen, wird durchgenommen, von allen Seiten betrachtet und auf Lebenstauglichkeit geprüft, eheliche Sitten und Gebräuche in Vergangenheit und Gegenwart abgefragt. Und wir werfen einen schonungslosen Blick auf das, was passieren kann, wenn Sie unser Ehe-Quiz nicht bestehen. Währenddessen sammeln Sie hoffentlich die ausreichende Punktezahl …

Es erwartet Sie außerdem:

  • das Ehelexikon von A wie Anmache bis Z wie Zyankali,
  • ein kleines Wörterbuch: Ehe – Deutsch/Deutsch – Ehe,
  • die Ehe-Interne-Eskalations-Skala (EIS), eine zehnstufige Tie­­fenanalyse des Ehelebens auf fast wissenschaftlicher Basis,
  • amüsante Anekdoten, beeindruckende Beispiele, geschichtliche Glossen, Zahlen und Zitate und einiges mehr.

Eins ist ziemlich sicher: Nach flächendeckender Verbreitung – das Buch könnte durchaus als Pflichtlektüre für alle ab 18 Jahren eingeführt werden – und konsequenter Vergabe des Ehe-Führerscheins nur nach erforderlicher Punktezahl wird die Scheidungsrate gegen null tendieren. Der volkswirtschaftliche Nutzen muss noch von Experten berechnet werden, aber er wird enorm sein. Anwälte und Gerichte können sich um sinnvolle Aufgaben kümmern, der Wohnungsmarkt entspannt sich, Ärzte und Leichenbestatter müssen sich nicht mehr mit den Folgen häuslicher Meinungsverschiedenheiten befassen. Alle können aufatmen: Es ist vorbei. Kein Schreckens­weg mehr vom Traumpartner zum Alptraum und von der Heirat zur Hausratsaufteilung. Hören Sie was? Nein? Stille! Vögel zwitschern, ein Bach rauscht, ein leises Lachen erklingt. Harmonie. Eheglück.

Und Sie wissen ja: Ehe gut – alles gut!

Wir gehen folgendermaßen vor: Wir beleuchten in kleinen, aber feinen Abhandlungen den Ablauf des Paarlebens von der Suche nach dem Traumpartner, über den Ehe-Doppelbeschluss, den Ernstfall Hochzeit, das Eheleben im Großen und Ganzen bis zu – bei mangelhaftem Punktestand – der Scheidung und möglichen Folgen. In jedem Abschnitt erwarten Sie knallharte Fragen, zu denen es jeweils mehrere mögliche Antworten gibt. Treffen Sie Ihre Auswahl aus den vorgegebenen Antworten. Dahinter finden Sie die Auflösung und die Punktevergabe. Nicht schummeln! (Achtung: Mehrfachnennungen sind möglich, es können sogar alle Antworten richtig sein – oder alle falsch! Wenn Sie Pech haben, gibt es auch Punkteabzug …) Am Ende des Buches wird dann abgerechnet. Je mehr Punkte Sie ergattern können, umso größer wird Ihre Chance, die Ringe tauschen oder die diamantene Hochzeit feiern zu dürfen! Also: Trauen Sie sich?

Dann werfen Sie einen furchtlosen Blick rechts neben die kurvenreiche Ehestraße in den Abgrund, in den Sie stürzen könnten. Und auch einen nach links, auf die Felswand, gegen die Sie die Ehe fahren könnten. Schauen Sie genau hin. Besser ist besser, denn das Eheglück ist nicht einfach so vorherbestimmt.

Und denken Sie daran:

Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.

Joachim Ringelnatz

Das Buch wendet sich an Paare gleich welchen Geschlechts. Auf die politisch korrekte Ansprache aller möglichen Geschlechter verzichten wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit. Die Fragen richten sich mal an einen ER und mal an eine SIE. Beantworten sollten Sie alle.

Wir haben eine Vielzahl von Studien, Statistiken und Interviews, Artikel, Bücher und Meinungsumfragen für Sie ausgewertet. Alle Zahlen sind verbürgte und belegte Erkenntnisse wissenschaftlicher Untersuchungen aus anerkannten Quellen.

Warnhinweis: Wir übernehmen keine Gewähr für die Folgen eines Ehelebens ohne die erforderliche Punktezahl. Jammern zwecklos! Fragen Sie Ihren Scheidungsanwalt oder Paartherapeuten!

So: Jetzt können Sie fröhlich bis zum Ehe-Führerschein punkten – oder müssen zurück auf „Los“.

Frisch verliebt auf Wolke sieben: Testlauf der Kandidaten

Suche Single! Sexy! Seriös! Sensibel! Solvent!

Fangen wir doch mal am Anfang an: Wie geht es los? Sie suchen den Traumpartner, klar, so viel Zeit muss sein. Doch wie sieht er aus, wo ist er zu finden, wer hat ihn gesehen? Ist er humor- und verständnisvoll, gutaussehend und kann gut zuhören, hat ein ordentliches Konto und ein Sixpack vorzuweisen, ist er ein Macho, der immer den Mülleimer runter bringt? Und hat sie lange Haare, noch längere Beine und sieht bewundernd zu ihm auf? Was spielt eine Rolle? Wo schlägt das Unterbewusstsein zu? Wo Herkunft und Erziehung? Wer passt ins Beuteschema? Oder trifft uns die Liebe einfach wie ein Blitz? Auf den ersten Blick? Es gibt 16 Millionen Singles in Deutschland, da wird ja wohl der Richtige dabei sein! Wäre doch gelacht!

Antworten Sie schnell, ehrlich und sammeln Sie Punkte, dann werden Sie bald mehr wissen!

Die meisten Frauen verwenden mehr Sorgfalt

auf die Auswahl ihrer Nachthemden,

als auf die ihrer Männer.

Coco Chanel

Frage 1

Er sucht seine Traumfrau. Was ist für ihn das Wichtigste?

  1. Bildungsstand
  2. Kontostand
  3. Aussehen
  4. Ansehen

Antwort 1

  1. 0 Punkte
  2. 0 Punkte
  3. 1 Punkt
  4. 0 Punkte

Das entscheidende Kriterium, da sind sich alle sozialwissenschaftlichen Forscher einig, ist für Männer die Attraktivität der Zukünftigen. Ihr BMI ist mit entscheidend, ob die Frage aller Fragen gestellt wird (Tipp an sie: Schnell noch eine Runde joggen und heute Abend gibt’s nur Salat!). Erklärungen finden manche in der biologistischen Variante: gutes Aussehen gleich Gesundheit gleich viele stramme Nachkommen. Aber das ist nur eine Theorie von vielen. Sehen wir weiter!

Frage 2

Woran erkennt sie, dass es sich bei dem anvisierten Exemplar ganz klar um den Traumprinzen handeln muss?

  1. an seiner Ausstrahlung (besonders die der Augen als Spiegel der Seele)
  2. an seinem sozialen Status (Einkommen, Bildungsstand, Ansehen)
  3. an seinem Humor und seinen höflichen Umgangsformen
  4. an seinem sexy Body

Antwort 1

  1. 0 Punkte
  2. 1 Punkt
  3. 0 Punkte
  4. 0 Punkte

Der soziale Status lässt die Herzen höherschlagen. Bei der Prinzenwahl sind das gesellschaftliche Ansehen und besonders das Einkommen ausschlaggebend. Romantik adieu? Ach, i wo! Dieses Auswahlkriterium schlägt unterbewusst zu. Zufällig hat sie sich halt in den gut situierten Kerl aus der Chefetage verknallt. Kann doch jeder mal passieren!

Frage 3

Laut einer renommierten Studie wollen sich 95 Prozent der jungen Männer unter 30 bei der Partnerwahl in folgender Rolle sehen:

  1. der des gleichrangigen modernen Partners mit ähnlichen Zielen und Interessen
  2. der des klassischen Ernährers der zukünftigen Familie
  3. der des einsamen Wolfes mit gelegentlichen Liebschaften

Antwort 3

  1. 0 Punkte
  2. 1 Punkt
  3. 0 Punkte

Tatsächlich wollen die meisten Männer (75 Prozent) im Alter von 16 bis 29 Jahren von heute auch nicht, dass ihre Frauen neben der Familie noch andere Interessen verfolgen, fand eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach heraus. Was zum Teufel ist da schiefgelaufen? Das kann ja nur ein Schuss ins eigene Knie werden – auf die Dauer gesehen.

Frage 4

Wo sehen die meisten jungen Frauen ihren Traumprinzen auf der Karriereleiter im Vergleich zu sich selbst?

  1. Er ist auf einem ähnlichen Niveau wie sie.
  2. Er sollte gerne noch in der Ausbildung sein, auch wenn sie die bereits beendet hat. Da kann man gemeinsam an der weiteren Entwicklung feilen.
  3. Er kann sein, was und wo er will, sie liebt ihn ja schließlich.
  4. Er ist die Karriereleiter auf jeden Fall schon ein gutes Stück nach oben geklettert, zumindest ein ganzes Ende höher, als sie es ist.

Antwort 4

  1. 0 Punkte
  2. 0 Punkte
  3. 0 Punkte
  4. 1 Punkt

Mehr oder weniger wollen Frauen heute letztendlich noch immer eine „gute Partie“ machen wie zu Zeiten von Jane Austens Roman „Stolz und Vorurteil“. Ein Zitat daraus: „Glück in der Ehe ist eine zufällige Erscheinung.“ Die Frauen finden nach wie vor den Ernährertyp sexy, zu dem sie aufsehen können. „Downdaten“ ist nicht. Einen mit niedrigerem sozialen Status, als sie selbst haben, heiraten: No, thank you. Hoch qualifizierte Frauen haben deshalb auch die höchste Singlequote (neben den wenig gebildeten Männern).

Prüfen Sie doch mal: Wie viele Kombinationen wie Arzt und Krankenschwester oder Chef und Sekretärin kennen Sie? Schon ein paar, oder? Wie viele Chefärztinnen heiraten dagegen einen Krankenpfleger? Seltene Sache, auch wenn es sowieso wenig Chefärztinnen gibt. Also ist der Traumprinz Architekt, Anwalt, Arzt, Abgeordneter, Anlageberater oder Apotheker. Was mit A sollte es schon sein. Man nennt sie Alphatiere …

Ein Mann mit einem hohen Bankkonto

kann gar nicht hässlich sein.

Zsa Zsa Gabor

Frage 5

Wie alt sollte für die meisten heiratswilligen Ladys der aus­erwählte Prinz sein?

  1. rund drei, vier Jahre älter
  2. genauso alt
  3. etwas jünger
  4. erheblich älter

Antwort 5

  1. 1 Punkt. Er ist ja schon weiter oben im Job, also auch ein paar Jährchen älter. Bravo, Sie haben aufgepasst. Die Frage war leicht – aber nicht übermütig werden!
  2. 0 Punkte
  3. 0 Punkte
  4. 0 Punkte

Tatsächlich ist der Bräutigam in Deutschland im Durchschnitt 33 Jahre und die Braut 30 Jahre bei der Eheschließung.

Der fünfzigjährige Kohn will ein zwanzigjähriges Mädchen heiraten.

Sein guter Freund will ihm abraten:

„Bedenk doch, nach zehn Jahren bist du sechzig und sie dreißig.

Nach weiteren zehn Jahren bist du siebzig und sie vierzig –

na, und was brauchst du so eine alte Frau?“

Salcia Landmann, Jüdische Witze

Frage 6

Was will der Traumprinz von seiner Auserwählten, der er nun bald den Ring ansteckt?

  1. Sie soll nett und lustig sein.
  2. Sie soll jung und schön sein.
  3. Sie soll klug und gebildet sein.

Antwort 6

  1. 0 Punkte
  2. 1 Punkt. Mit Jugend und Schönheit hält er sich fit und hat was zum Vorzeigen.
  3. 0 Punkte
Frage 7

Was erwartet der Traumprinz in beruflicher Hinsicht von seiner Auserwählten?

  1. Sie soll eine ordentliche Karriere hinlegen.
  2. Sie soll sich beruflich so entwickeln, wie es ihr am meisten Freude bereitet.
  3. Sie soll seine Unterstützerin sein.

Antwort 7

  1. 0 Punkte. Das macht er ja schließlich selbst.
  2. 0 Punkte
  3. 1 Punkt

Wenn er sich als beruflicher Aufsteiger eine Unterstützerin sucht und sie das akzeptiert, dann wird das ganz am Anfang meist nonverbal abgemacht. Und sie hat den Job als Frau an seiner Seite. Wer’s mag …

Und welcher Kerl will denn schon eine, die mehr Geld und Einfluss hat als er selbst! Allerdings zeigen aktuelle Studien: Männer würden auch ihre Muster ändern – blitzen aber bei den besser gebildeten Frauen ab.

Also – im Grunde passt doch alles super zusammen! Sie ist süß und betet ihn an, er macht Karriere und sorgt fürs Fortkommen. Alles prima? Das Paarverhalten hat sich erstaunlicherweise seit rund 60 Jahren nicht wesentlich geändert. Aber da war doch noch was … Ach ja, die Scheidungsrate.

Bitte? Sie haben Einwände? Für Sie beide zumindest stimmt das nun wirklich so nicht? Sie sind gleich gut ausgebildet oder Sie sogar noch besser als er? Sie haben die gleichen partnerschaftlichen Vorstellungen von einer Ehe? Na, Gott sei Dank! Da hoffen wir mal, dass Sie nicht die Einzigen sind und die Statistik sich verändert. Aber Achtung: Auf den folgenden Seiten riskieren Sie einen Blick in eine mögliche Zukunft!

Trinken Sie ein Glas Wasser, machen Sie ein paar leichte Lockerungsübungen und dann geht’s weiter!

Wir vergessen inzwischen einfach mal diese Sache mit dem solventen, älteren Traumprinzen … Lassen wir das Thema langhaarige Schönheit, die brav zu ihm aufsieht. Reden wir nicht mehr über die Auswahl aus pragmatischen oder repräsentativen Gründen. Vergessen wir Darwin. Es ist schließlich Mai! Es hat die Zwei erwischt! Sie sind verliebt, verknallt bis über beide Ohren! Er (sie/es) ist es!

Frage 8

Verliebtheit schützt vor …

  1. Unkonzentriertheit
  2. Schmerzen
  3. Schweißausbrüchen
  4. weichen Knien

Antwort 8

  1. 0 Punkte. Nein, löst sie aus – Verliebte denken 95 Prozent der Zeit nur an das Objekt der Begierde.
  2. 1 Punkt
  3. 0 Punkte. Im Gegenteil, sie werden erzeugt.
  4. 0 Punkte (siehe 3.)

Verliebtheit hilft gegen Schmerzen! Sie stimuliert im Gehirn das Belohnungszentrum und wirkt wie eine Droge. Aber laut Forschungen nur in den ersten neun Monaten, wenn die Romanze noch frisch ist. Was dann passiert? Dann muss man sich wohl wieder ein Arzneimittel auf Rezept besorgen.

Frage 9

Wie bezeichnen Psychologen den Zustand der Verliebtheit?

  1. Obsession
  2. Euphorie
  3. Überbewertung des Partners, die ans Psychotische grenzt
  4. temporäre Zwangsneurose

Antwort 9

  1. 1 Punkt
  2. 1 Punkt
  3. 1 Punkt
  4. 1 Punkt

Verliebtheit hat erhebliche Ähnlichkeit mit psychiatrischen Störungen, von Schlaflosigkeit und Selbstquälerei bis zu Obsession und Euphorie. Das ist schlimm! Und sooo schön!

Bei manchen Völkern wird Verliebtheit als Krankheit betrachtet: Die Makassar, die auf der indonesischen Insel Sulawesi leben, empfehlen in solch kritischen Fällen dringend, einen Heiler aufzusuchen.

Eins ist mal klar, da kann sagen wer will, was er will: Unser Paar ist jedenfalls das Traumpaar! Für jetzt und alle Ewigkeit. Irgendwann rührt sich dann gewöhnlich leise eine Frage im Kopf. Wann fragt er endlich? Fragt er überhaupt? Soll ich etwa?

Vorbereitung auf den Ernstfall

Der Ehe-Doppelbeschluss – was soll erreicht werden?

Verliebt, verlobt … Jetzt geht’s los, es wird ernst! Tante Inge seufzt erleichtert. Alle Freunde klatschen in die Hände. Die Party rückt näher. Aber vorher ist da noch das eine … und auch das andere zu erledigen! Sehen Sie zu, dass Sie schon bei den Hochzeitsvorbereitungen punkten, sonst wird’s kritisch! Wenn der Bräutigam nicht gleich bei den Hochzeitsvorbereitungen alles seiner Zukünftigen, deren Freundinnen und ihren weiblichen Verwandten (Stichwort: Schwiegermonster) überlassen will, dann muss er sich anstrengen. Für ihn – und auch Sie beim Antworten – gilt: möglichst kreativ sein!

Frage 10

Wie sollte der Antrag erfolgen?

  1. in aller Stille, mit einem tiefen Blick in die Augen
  2. in großem Rahmen (wahlweise auf der Kinoleinwand, der Anzeigetafel im Stadion, als Banderole hinterm Flugzeug hergezogen, in der Zeitung, auf die Hauswand gesprayt, auf einer Plakatwand)
  3. per SMS
  4. das kann er als gleichberechtigter Partner getrost ihr überlassen

Antwort 10

  1. 0 Punkte
  2. 1 Punkt. Jawoll! Immer krachen lassen! Aber die Rosen nicht vergessen! Egal wie modern die Holde ist, bei der Hochzeit gilt: so großartig und altmodisch, gerne auch so öffentlich, wie es nur geht (das wird als romantisch empfunden).
  3. 1 Minuspunkt
  4. 0 Punkte. Hm, kommt möglicherweise nicht so richtig gut.

Heiratsantrag: das größte Kompliment,

das ein Mann einer Frau machen kann.

Leider ist es meist auch das letzte.

Grethe Weiser

Hat sie (oder er) den Antrag angenommen, will das Paar alle über die tolle Neuigkeit informieren. Früher hat man dazu das Aufgebot bestellt.

Das Aufgebot existiert seit den Eheschließungen im europäischen Adel. Um Macht und Besitz zu sichern oder aus politisch-strategischen Gründen wurden gerne Kinder der Herrschaftshäuser miteinander verheiratet. Allerdings mussten dazu ein paar komplizierte Regelungen der Kirche eingehalten werden. Ehehindernisse verschiedenster Art konnten eine Heirat verhindern. Eine Scheidung gab es damals nicht, nur eine Annullierung konnte zur Auflösung der Ehe führen. Gewiefte Ehepartner, die von der Ehe genug hatten, fanden angeblich übersehene Ehehindernisse, die eine Auflösung im Nachhinein ermöglichten.

In Deutschland wurde das Aufgebot erst 1998 abgeschafft. Bis dahin wurde die geplante Eheschließung eine Woche lang öffentlich bekannt gegeben, um Zeit für eventuelle Einsprüche zu lassen.

Frage 11

Was sollte der Verlobungsring kosten, damit der Mann nicht als Geizhals dasteht?

  1. 1.000 Euro
  2. 50 Euro
  3. mindestens drei Monatsgehälter
  4. ein Jahresgehalt

Antwort 11

  1. 0 Punkte
  2. 1 Minuspunkt
  3. 1 Punkt
  4. 0 Punkte

Eine Verlobung ist bedingte Verurteilung zu lebenslänglicher Doppelhaft mit vorläufigem Strafaufschub.

August Strindberg

Woher stammt eigentlich der Ehering?

Im Mittelalter waren Frauen in Europa fast so etwas wie Haussklaven. Die Ehe war im germanischen Recht ein Geschäft zwischen Bräutigam und Brautvater, wobei der Ehering der Braut als Anzahlung bei der Verlobung überreicht wurde. Die Zahlung des rechtlichen Brautpreises erfolgte natürlich erst bei Übergabe des Vertragsgegenstandes. Deshalb trugen auch nur die Ehefrauen einen Ehering. Dass ihn heute auch die Ehemänner tragen, ist das Ergebnis einer erfolgreichen Marketingkampagne von US-Juwelieren in den 1920er-Jahren.

Frage 12

Wie lange dauern im landesweiten Durchschnitt die Hochzeitsvorbereitungen?

  1. sechs Tage
  2. sechs Wochen
  3. sechs Monate
  4. sechs Jahre

Antwort 12

  1. 0 Punkte
  2. 0 Punkte
  3. 1 Punkt
  4. 0 Punkte

Frauen wären noch reizender,

wenn man ihnen in die Arme fallen könnte,

ohne in ihre Hände zu fallen.

Ambrose Bierce

Frage 13

Aus welchen Gründen wird hauptsächlich geheiratet?

  1. aus romantischer Liebe
  2. wegen der heißen Party
  3. wegen pragmatischer Vorteile
  4. wegen repräsentativer Zwecke

Antwort 13

  1. 0 Punkte, leider …
  2. 0 Punkte
  3. 1 Punkt. So ist es. Raten Sie mal, warum sich die Bezeichnung Schatz für einen Ehepartner so dauerhaft hält!
  4. 0 Punkte

Okay, also Pragmatismus, Absicherung, geordnete Verhältnisse. Dagegen ist grundsätzlich nichts zu sagen. Außer: Wie geordnet sollen denn die ordentlichen Verhältnisse in der Ehe sein? Im Detail, ganz konkret? Das sehen wir dann schon? Na – dann: Mazeltov!

Wussten Sie, dass dieser jüdische Hochzeitsglückwunsch so viel heißt wie: Man möge glücklich aus einer prekären Situation herauskommen? Das nur nebenbei.

Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht,

ist zu Recht ein Sklave.

Aristoteles zugeschrieben

Frage 14

Welcher pragmatische Vorteil steht für ihn im Vordergrund?

  1. der Beziehung einen ordentlichen Rahmen zu verleihen, weil er im Job dann besser aufsteigt
  2. Steuererleichterungen
  3. Erbschaft der zukünftigen Schwiegereltern

Antwort 14

  1. 0 Punkte (stimmt auch, steht aber nicht an allererster Stelle)
  2. 1 Punkt. So ist es.
  3. 0 Punkte (ist noch zu lange hin)

Zu dritt ist es ein bisschen voll in einer Ehe – wie Lady Di schon wusste. Hätten Sie gedacht, dass das Finanzamt quasi mit im Hochzeitsbett liegt?

Der Gatte ist sozusagen immer nur ein Ersatz

des geliebten Mannes und nie dieser selbst.

Sigmund Freud

Frage 15

Welche der oben genannten pragmatischen Vorteile steht für sie im Vordergrund?

  1. finanzielle Absicherung, wenn die Kinder kommen
  2. Ehejob statt Verwaltungsjob
  3. Erbschaft der Eltern

Antwort 15

  1. 1 Punkt
  2. 0 Punkte (kann auch stimmen, steht aber nicht an erster Stelle)
  3. 0 Punkte (es Mama und Papa recht zu machen, spielt eine Rolle, aber nicht die erste Geige)

Der ewige Mädchentraum, ein Mann, ein Haus, zwei Kinder spukt im Hinterkopf herum. Außerdem ist der Arbeitsmarkt auch nicht so wahnsinnig sexy – schon gar nicht mit Kind.

Frage 16

Was meinen Sie? Bei dem Entschluss zu heiraten spielt die Vernunft …

  1. für Männer eine dreimal so große Rolle wie für Frauen?
  2. für Frauen eine dreimal so große Rolle wie für Männer?
  3. für Männer wie Frauen eine gleich große Rolle

Antwort 16

  1. 1 Punkt. Genau!
  2. 0 Punkte
  3. 0 Punkte

Aber trotzdem … Auch die heillose Romantikerin sollte sich ein, zwei Minuten nehmen und sich die ganze Geschichte noch einmal durch den Kopf gehen lassen, wenn der D-Day (siehe Ehelexikon) gekommen ist und die lebensentscheidende Frage beantwortet werden muss. Schließlich kann sie ihn nicht zurückgeben, umtauschen oder innerhalb von 14 Tagen vom Vertrag zurücktreten, ohne für die Kosten aufzukommen. Sie wird nicht auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren können. Und egal wie betrunken sie bei der Eheschließung ist, bei zu viel Promille im Blut gibt es auch keine mildernden Umstände. Wenn sie „Ja“ sagt, heißt das JA!

Ehe ist die gegenseitige Freiheitsberaubung

in beiderseitigem Einvernehmen.

Oscar Wilde

Frage 17

In welchem Monat wird besonders gern geheiratet?

  1. im Wonnemonat Mai, wie es sich für Verliebte gehört
  2. im Sommer, wenn alles blüht
  3. im Dezember, kurz vor Jahresende

Antwort 17

  1. 1 Punkt
  2. 0 Punkte, zwar auch oft, aber nicht ganz so oft
  3. 1 Punkt. Ja (laut Statistik besonders häufig Gutverdiener in München). Sie sind schon ganz auf der Höhe der wahren Ehepragmatiker! Selbst wer in der Silvesternacht vor Mitternacht noch heiratet, kann die Steuerersparnis für das ganze Jahr einstreichen.

Im Iran lassen sich Frauen gerne bei der Heirat ein Anrecht auf Geld, Land, Immobilien oder auch Goldschmuck überschreiben. Kürzlich entschied sich eine Ehefrau anders und verlangte 777 Rosen von ihrem Gatten. Nachdem der Wunsch nicht erfüllt wurde, reichte sie die Scheidung ein. Worauf ein Richter den unromantischen Kerl zum Rosenkauf verdonnerte. Angeblich wurde die Ehe damit gerettet.

In der Ehe pflegt gewöhnlich immer einer der Dumme zu sein.

Nur wenn zwei Dumme heiraten – das kann mitunter gut gehen.

Kurt Tucholsky

Frage 18

Welche Gründe sprechen noch für die Heiratsurkunde?

  1. die heiße Party, es mal so richtig krachen lassen
  2. weil es schließlich alle machen und man damit in den „Club der Normalen“ eintritt
  3. um endlich unter der Haube zu sein
  4. um es den Freundinnen zu zeigen, die alle schon ver­heiratet (manche sogar schon geschieden) sind
  5. das ist schließlich ein Statussymbol
  6. die romantische Hochzeit in Weiß
  7. Tante Inge nervt sonst noch ewig
  8. man wirkt dann reif und erwachsen
  9. die Geschenke
  10. der günstige Baukredit
  11. auch einmal im Mittelpunkt zu stehen
  12. dass er dann vielleicht endlich treu wird
  13. seit sie denken kann, fiebert sie diesem Ereignis entgegen, jetzt muss es einfach mal sein

Antwort 18

Alles 0 Punkte. Finden Sie etwa, dass das gute Heiratsgründe sind?

Aber: Der Druck der Freundinnen und Kolleginnen, der sogenannten Peergroup, wird von vielen jungen Frauen als so immens beschrieben, dass es äußerst schwer sei, sich dem zu entziehen. Da wird das Heiraten zum Muss. Ist er der Richtige? Egal! Hauptsache bald in den Hafen der Ehe einlaufen!

Sind Sie weiblich? Glauben Sie an Vorahnungen? Handeln Sie auch danach? Dann sind Sie auf der sicheren Seite! Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden: Sind Frauen kurz vor der Hochzeit unsicher und zweifeln, sollten sie ihrem Bauchgefühl trauen. Wenn sie’s nicht tun, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung um das 2,5fache. Aber sind sich beide sicher, dann werden sie vermutlich auch zusammen alt.

Frage 19

Was meinen Sie, worin werden Sie sich bei den Hochzeitsvorbereitungen einig sein?

  1. wer eingeladen wird
  2. ob denn Onkel Erwin eingeladen werden muss
  3. wo die Feier stattfindet
  4. wie die Trauungszeremonie abläuft (Ja-Wort unter Wasser, auf einem Berggipfel, beim gemeinsamen Bungeesprung, in der Seilbahn, auf Skiern, online …? Man will ja nicht als Trantüten gelten!)
  5. Höhe der Kosten für das Ereignis
  6. Junggesellenabschied – ja oder nein
  7. Kirchliche Trauung – ja oder nein
  8. welche Musik gespielt wird
  9. welche Farbe die Einladungskarten haben
  10. in puncto Tischgedeck, Servietten, Blumengestecke
  11. Hochzeitsreise, wenn ja, wohin
  12. wer eine Rede hält
  13. Inhalt der eigenen Rede

Antwort 19

Zählen Sie die Anzahl der Antworten zusammen, bei denen Sie glauben, dass Sie sich einig sein werden, und geben Sie sich je einen Punkt. Falls Sie den Schritt der Schritte bereits unternommen haben: Erinnern Sie sich – wie war das noch?

Bereits bei den Hochzeitsvorbereitungen wird schließlich entschieden, wer die Vormachtstellung innehat. Wenn sich dagegen ein Paar in vielen Dingen einig ist, steigert das seine Chancen auf eine relativ harmonische Ehe!

Seit 300 Jahren versprechen sich nach einem japanischen Hochzeitsbrauch Paare eine glücklichere Ehe, wenn sie das Bräutigamwerfen praktizieren. Der Angetraute wird zu diesem Zwecke fünf Meter tief auf einen Schneehaufen geworfen, wo ihn die Dame seines Herzens auszubuddeln hat.

Frage 20

Je näher der Hochzeitstermin rückt, umso öfter hat besonders die Braut …

  1. schlaflose Nächte
  2. Perfektionsneurosen
  3. Appetit
  4. Angstzustände und plötzliche Panikattacken
  5. Zweifel an der Entscheidung
  6. Lust auf stundenlange Telefonate mit Tante Inge, die Tipps fürs Leben geben will
  7. Termindruck, Stress und Hektik
  8. Freude an Formalitäten

Antwort 20

  1. 1 Punkt
  2. 1 Punkt
  3. 0 Punkte
  4. 1 Punkt
  5. 1 Punkt
  6. 0 Punkt
  7. 1 Punkt
  8. 0 Punkte

Genau besehn

Wenn man das zierlichste Näschen

Von seiner liebsten Braut

Durch ein Vergrößerungsgläschen

Näher beschaut,

Dann zeigen sich haarige Berge,

Dass einem graut.

Joachim Ringelnatz

Frage 21

Woher kommt und was bedeutet der Begriff Ehe eigentlich genau?

  1. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und heißt ausgeschrieben: „errare humanum est“.
  2. Der Begriff kommt aus dem Altgriechischen: „Enterohämor­rhagische Escherichia coli = EHEC“ – auf das „C“ wurde wegen besserer Aussprechbarkeit verzichtet.
  3. Der Begriff kommt vom Altdeutschen: „ewa“ – Gesetz.

Antwort 21

  1. 0 Punkte. Obwohl … Irren ist tatsächlich menschlich!
  2. 0 Punkte. Diese Krankheit kann lebensbedrohliche Darmentzündungen hervorrufen. Die Eheschließung andere, zum Teil chronisch werdende Folgeerscheinungen. Aber wir wollen ja nicht vorgreifen …
  3. 1 Punkt. Genau! Hier geht es auch um Rechte und Pflichten. Leibeigentum. Oder feindliche Übernahme.

Die Ehe ist also ein Vertrag. Was drinsteht, hängt von den je­­weilig herrschenden Verhältnissen ab: Wie viele Frauen ein Mann heiraten darf beispielsweise. Bei den sibirischen Tschuktschen musste eine Frau nicht unbedingt den Mann heiraten, der sie geschwängert hatte. Sie konnte auch durchaus einen kleinen Jungen ehelichen und dann beide Kinder zusammen stillen. Oder nehmen wir beispielsweise das Volk der Nuer im Südsudan: Dort wurde problemlos eine Frau, die eine andere Frau heiratete, zum Vater der Kinder, die diese von irgendwem bekam. In anderen Kulturen gehörte es sich für einen Mann, die Witwe seines Bruders zu heiraten. In einer polyandrischen Gesellschaft stehen einer Frau mehrere Ehemänner zu. Kommt allerdings nicht so oft vor. Nur in einigen Ecken von Indien, des Kongos, Buthans und vor allem in Tibet. Hier kann eine Frau eine Handvoll Brüder heiraten – es geht dabei in erster Linie um das Erbrecht und darum, dass das knappe Ackerland in der Familie bleibt.

Jesus hatte mit der Ehe nicht viel am Hut. Er tigerte lieber obdachlos durch die Gegend, heiratete nie und hatte keineswegs die Absicht, sich mit einer Familie zu belasten. Warum wohl? Vermutlich hatte er Wichtigeres zu tun. Neuerdings allerdings wird daran gezweifelt: War er doch verheiratet? Wenn ja, warum? Muss jetzt die Bibel umgeschrieben werden?

Und wie sah Luther die Sache mit den Eheleuten?

Wo der ist, muss sie mit und sich vor ihm ducken

als vor ihrem Herrn, den sie soll fürchten,

ihm untertan und gehorsam sein.

Martin Luther, „Eine Predigt vom Ehestand“

Klar, heute wird das anders formuliert.

Ach, alles wird gut. Durch die Ehe. Sie glauben da einfach an den Pragmatismus und die Macht einer Urkunde. Hm, so viel also zum Thema Liebe und Vertrauen … Oder ist da doch mehr? Bitte notieren Sie sich Ihre nichtpragmatischen Argumente für die Ehe!

Kritik des Herzens

Sie hat nichts und du desgleichen;

Dennoch wollt ihr, wie ich sehe,

Zu dem Bund der heil‘gen Ehe

Euch bereits die Hände reichen.

Kinder, seid ihr denn bei Sinnen?

Überlegt euch das Kapitel!

Ohne die gehör‘gen Mittel

Soll man keinen Krieg beginnen.

Wilhelm Busch

Kleingedrucktes, Fußnoten und Fußangeln

Jetzt wird es also ernst – und schriftlich. Denn, wenn es ums Geld geht … (Ergänzen Sie bitte selbst!)

Besonders Frauen informieren sich bei der Eheschließung kaum, welche rechtlichen Folgen eine Scheidung hat. Das kann sich böse rächen. Stichwort: Altersarmut!

Frage 22

Was ist ein Ehevertrag?

  1. Ein völlig unwichtiger Schrieb, den der Augenstern ihr nach einer Flasche Schampus bei sehr schummrigem Kerzenlicht mit den Worten vorlegt: „Ist nichts Wichtiges, Schatz. Ich will nur, dass du abgesichert bist. Da unten unterschreiben“, und den sie getrost ungelesen unterzeichnen kann.
  2. Eine notarielle Absicherung gut verdienender Männer (in seltenen Fällen auch Frauen), die dazu dient, Ansprüche ihrer Partner auszuschließen.
  3. Ein Vertrag, den sie auf jeden Fall unterschreiben sollte, um ihm zu beweisen, wie sehr sie ihm vertraut. (Außerdem heiratet er sie sonst vielleicht gar nicht.)
  4. Eine rechtliche Verpflichtung, deren Inhalt sie bis in das klitzeklein Gedruckte hinein genau kennen und deren Folgen sie ganz genau bedenken sollte, wenn es nicht zu ihren Lebenszielen gehört, mit ihren Kindern eines unschönen Tages zum Sozialamt zu wandern.
  5. Ein Vertrag, der in jedem Fall nur zu ihrem Besten ist, er stammt ja von ihrem Liebsten? Also: Unterschreiben und Klappe halten!

Antwort 22

  1. 1 Minuspunkt! Sie leidet unter dem Hier-und-jetzt-Syndrom, bei dem das Morgen ausgeblendet wird und das ihr alles wunderschön rosarot erscheinen lässt.
  2. 1 Punkt. Oft genug leider auch das.
  3. 0 Punkte. Sie will ihn heiraten – um jeden Preis. In ein paar Jahren wird sie es bitter bereuen, wenn sie jetzt den Kopf in den Sand steckt. Will sie denn wirklich jemanden heiraten, der sich jetzt schon gegen sie absichert?
  4. 1 Punkt. Jawoll!
  5. 0 Punkte. Oder ist sie wirklich bereit, eine lebenslange rechtliche Verpflichtung einzugehen, deren Folgen sie nicht kennt?

Okay, der Vertrag wird also von ihr oder ihm oder besser von beiden aufgesetzt und bedacht – dann kann auch nichts schiefgehen. Jedenfalls nicht alles …

Frage 23

Wenn ein Paar ohne einen Ehevertrag heiratet, was ist mit ihrem und seinem Geld und Eigentum, wem gehört dann was?

  1. Das Hochzeitspaar legt alles zusammen und lebt fortan mit gemeinsamem Besitztum – beiden gehört alles.
  2. Jedem gehört weiterhin allein, was er in die Ehe einbringt und derjenige, der Vermögen erwirtschaftet, kann auch allein darüber entscheiden.
  3. Das Vermögen, das während der Ehe erwirtschaftet wird (nicht das, was mit in die Ehe gebracht wird) gehört beiden, egal, wer es ranschafft.

Antwort 23

  1. 0 Punkte. Das nennt sich Gütergemeinschaft und muss in einem Ehevertrag notariell beurkundet werden. Hier ­haftet auch einer für die Schulden des anderen. Gibt es selten oder nie.
  2. 2 Punkte! Die Zugewinngemeinschaft. Ehrlich: Haben Sie das gewusst oder jetzt nur geraten?
  3. 0 Punkte. Dies ist der in Europa am weitesten verbreitete Güterstand, die Errungenschaftsgemeinschaft. In den meisten Ländern regelt er die Eigentumsverhältnisse in der Ehe, wenn keine anderen Vereinbarungen getroffen werden. Nur nicht in Deutschland!

Der Begriff Zugewinngemeinschaft ist ziemlich irreführend. Mal angenommen, sie widmet sich der Familie und schränkt den Job dafür ein. Er verdient eine Menge und kauft sich einen Porsche, eine Villa und eine Segelyacht. Sie hat da rechtlich gesehen nichts zu melden. Null Mitspracherecht. Nothing. Nada. Er ist nicht mal verpflichtet, sie einen Blick in seine Finanzen werfen zu lassen. Sie darf allerdings höflich fragen, wenn sie etwas haben möchte. Frauen sollen so was ja gut können. Freundlich lächeln, denn Kopf schief legen und „Bitte“ sagen. Erst beim Ende der Geschichte, also bei einer Scheidung, wird die Differenz zwischen dem Anfangsvermögen und dem Endvermögen jedes Partners ermittelt, wobei dann die Hälfte des Mehrgewinns des einen an die andere geht. Wenn er’s nicht vorher beiseitegeschafft hat, wo er doch ganz allein darüber verfügen konnte …

Aber was soll’s, sie können es noch weitaus schlechter treffen: Vereinbaren Sie dafür einfach die Gütertrennung – vor allem, wenn Sie die Familienarbeit machen, während er Kohle verdient. Dann brauchen Sie bei einer Scheidung wenigstens nur die Zahnbürste einzupacken. Obwohl – auch da noch zu klären wäre, ob die Ihnen wirklich ganz alleine gehört. Fazit: Lieber alles vorher klären, und zwar im Detail – und gemeinsam!

Die Ehe ist eine wunderbare Institution,

aber wer möchte schon in einer Institution leben?

Groucho Marx

So. Jetzt – kurz vor der Eheschließung unseres Paares – werfen wir einen Blick auf die Umstände: Wir haben hier also ein junges, gut ausgebildetes Paar – er ist etwas älter als sie und schon ein paar Stufen weiter oben, dadurch verdient er auch mehr. Sie hat zwar die gleiche Ausbildung, verdient aber auch dann ein klitzekleines bisschen weniger, wenn wir den altersbedingten Karrierevorsprung nicht mit einbeziehen. So um 23 Prozent. Das ist in Deutschland so. Übrigens: Nirgendwo in Europa bekommen Frauen so viel weniger Gehalt als Männer. Soziologen nennen das den „Gender-Pay-Gap“. Ich weiß nicht, wie Sie das nennen, wenn Sie eine Frau sind, aber achten Sie darauf, dass keine Kinder in der Nähe sind, wenn Sie es nennen. Unser Paar startet in die Ehe also keineswegs auf Augenhöhe, wie es immer so schön heißt. Behalten Sie das mal nur im Hinterkopf …

Und jetzt endlich wieder etwas Lustiges: die Hochzeit!

Ernstfall Hochzeit

Risiken und Nebenwirkungen des Schrittes der Schritte

Die Hochzeit – der schönste Tag im Leben einer Frau. Romantik, Glück, Liebe, Hoffnung, Zukunft, Glaube – alles schwammige Begriffe, die dem Paar am Hochzeitstag bei Festreden um die Ohren gehauen werden. Aber hoffentlich genießen die beiden es! Wer weiß, ob sie später je wieder etwas davon hören …

Darüber denkt das Brautpaar jetzt aber nicht nach – ist es doch so schon schwer genug, dass dieser Tag nicht zum schlimmsten Stress des Lebens wird.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783869105666
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2013 (März)
Schlagworte
Ehelexikon Ehepaar Ehepartner Ehe-Quiz Geschenkidee für Paare Hochzeit Zusammenleben

Autor

  • Lena Blaudez (Autor:in)

Die Autorin: Die Journalistin und Autorin Lena Blaudez ist durch ihre hochgelobten Bücher sowie Artikel in großen Tages- und Wochenzeitungen bekannt geworden. Für dieses Buch hat sie alle wichtigen aktuellen Studien, Statistiken, Artikel und Bücher zum Thema Ehe ausgewertet und kommt zu dem Schluss: „Ehe ist, wenn man trotzdem lacht!“.
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Titel: Das Ehe-Quiz