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Entspannte Kinder lernen besser

Wie Eltern ihre Kinder vom Schulstress befreien können. Mit vielen Übungen und Tipps für Grundschulkinder

von Sabine Seyffert (Autor:in)
216 Seiten

Zusammenfassung

Mangelnde Konzentration, Stress und Ängste sind die häufigsten Auslöser von Lernproblemen in der Grundschule. Eltern spüren das häufig beim Kampf um die Hausaufgaben: Das Kind macht Flüchtigkeitsfehler oder ist müde und abgelenkt. Sabine Seyffert zeigt, wie man Abc-Schützen spielerisch Ruheoasen verschafft. Denn: Entspannte Kinder lernen nicht nur besser, sondern haben auch mehr Spaß!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Vorwort

In meinen Entspannungskursen, Fortbildungsseminaren und Veranstaltungen zum Autogenen Training höre ich von vielen Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen, dass Kinder zunehmend unter Konzentrationsschwierigkeiten und Schulängsten leiden. Viele fragen mich nach Wegen und Möglichkeiten, wie sie die Kinder beim Lernen hilfreich unterstützen und ihnen die Ängste vor anstehenden Klassenarbeiten, einer gefährdeten Versetzung und ähnlichen Dingen nehmen können.

Da ich in meinen Kursen bisher mit Entspannungsübungen, Fantasiereisen und Konzentrationsübungen sehr positive und gute Erfahrungen gemacht habe, möchte ich Ihnen in diesem Buch einfache Übungen zeigen, die den Kindern ein entspanntes, freudiges Lernen ohne Stress ermöglichen. Gerade in unserer heutigen Zeit und einem hektischen, fordernden Schulalltag wird es zunehmend wichtiger, dass wir den Kindern gangbare Wege aufzeigen, wie sie entspannt lernen können. Denn unsere sehr leistungsorientierte Gesellschaft sowie die Bedingungen in der Schule, die sich erheblich zum Nachteil verändert haben, fordern unsere Kinder so sehr wie nie zuvor. Viele erleben bereits im Kindergartenalter Stress. Viel zu oft zählt nur die erbrachte Leistung und häufig macht man sich nicht die Mühe, den Hintergrund zu erforschen, wieso ein Kind diese Leistung nicht erbringen konnte. Betrachtet man unter diesem Aspekt auch einmal den Alltag der Familien, der sich im Laufe der letzten Jahre stark verändert hat, weil immer mehr Familien getrennt leben oder beide Elternteile ganztags berufstätig sind, wird ganz deutlich: Unsere Kinder brauchen Hilfe.

Die Klassen werden wieder größer und eine Zahl von etwa 30 Schülern ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Die Kinder aber haben in derart großen Gruppen häufig Probleme, sich durchzusetzen, sich erfolgreich zu behaupten und dem Unterricht aufmerksam und konzentriert zu folgen – es sind einfach zu viele Mitschüler im Raum. Die Geräuschkulisse im Klassenzimmer ist entsprechend hoch und die Lehrer und Lehrerinnen haben unter diesen Umständen überhaupt nicht die Möglichkeit, gezielt auf jeden Einzelnen mit seinen Fragen und Problemen einzugehen oder individuelle Hilfestellung zu leisten.

Und zu Hause beginnt dann meist der Kampf um die Hausaufgaben. Die Kinder sind müde und unkonzentriert. Sicher kennen Sie als Eltern diese Situation nur allzu gut. Selbst einfache Aufgaben werden mit zahlreichen Flüchtigkeitsfehlern gelöst, weil den Kindern einfach die nötige Aufmerksamkeit fehlt.

Aus diesen Gründen halte ich es für außerordentlich wichtig und sinnvoll, den Kindern und insbesondere Ihnen als Eltern zu zeigen, wie die Kinder durch einfache Übungen zurück zu ihrer inneren Ruhe finden, abschalten und entspannen können und somit neue Kraft und Energien für ihren stressigen Schulalltag sammeln können. Denn eine entspannte, harmonische Atmosphäre und innere Ausgeglichenheit sind die Voraussetzung dafür, dass die Kinder aufmerksam und konzentriert arbeiten können. Zudem fördern diese Dinge die natürliche Lernbereitschaft der Kinder, die sie in aller Regel ja schon in sich tragen.

Auf diesem Weg zum entspannten Lernen ohne Stress wünsche ich allen Kindern und natürlich auch Ihnen als Eltern alles Gute und viel Erfolg. Insbesondere wünsche ich allen kleinen Abc-Schützen einen gelungenen Schulstart und viel Freude während der gesamten Schulzeit!

Ihre

Sabine Seyffert

Einführung

Die Übungen und Spielaktionen in diesem Buch sind einfach und ohne großen Aufwand durchzuführen. In der Fülle der verschiedenen Ideen und Angebote finden Sie mit Sicherheit auch Anregungen, die genau für Ihr Kind oder Ihre Kinder passend sind. Doch auch eine ansprechende Umgebung ist wichtig, damit sie optimal entspannen und lernen können.

Der Umgang mit diesem Buch

Die in diesem Buch enthaltenen Übungen, Geschichten und Aktionen lassen sich mit Kindern etwa ab dem Vorschulalter durchführen. Zum Beispiel zu Hause, und zwar vor den Hausaufgaben oder vor dem Lernen für eine anstehende Klassenarbeit. Wenn die Kinder mit den Übungen vertraut sind, können sie sie dann auch eigenständig und ohne fremde Hilfe in der Schule machen, während des Unterrichts, vor einer Klassenarbeit oder einfach dann, wenn die Aufmerksamkeit und Konzentration nachlässt.

Die Übungen sind in verschiedene Kapitel eingeteilt, denen jeweils eine kleine theoretische Einleitung vorangestellt ist. Darin erfahren Sie als Eltern, wieso gerade diese Übungen von Bedeutung sind und bei welchen Problemen Ihres Kindes sich diese am besten einsetzen und durchführen lassen. Natürlich ist jedes Kind eine eigenständige Persönlichkeit mit speziellen Vorlieben und Vorstellungen. Und sicher gibt es in diesem Buch auch Übungen, die nicht zu Ihrem Kind oder Ihrem Alltag passen.

Doch unter der Vielzahl von Ideen wird mit Sicherheit auch allerhand für genau Ihr Kind dabei sein. Verschaffen Sie sich einfach einen Überblick, blättern Sie ein bisschen und treffen Sie dann eine Auswahl. Sie müssen natürlich nicht alle Übungen und Aktionen durchführen – es sind nur Angebote. Viele Übungen können Sie übrigens auch problemlos abändern und nach Ihren Vorstellungen gestalten.

In der Regel sind die Übungen und Geschichten so angelegt, dass Sie diese mit Ihrem Kind allein zu Hause durchführen können. Da reicht es vollkommen aus, wenn Sie als Elternteil den „zweiten Mitspieler“ abgeben. Für einige wenige Übungen braucht man jedoch mehr Mitspieler als nur ein einziges Kind; in diesen Fällen ist eine Mindestteilnehmerzahl angegeben. Solche Übungen können Sie dann beispielsweise anbieten, wenn Ihr Kind Besuch hat, oder selbstverständlich auch bei Kindergeburtstagen oder anderen Anlässen, wenn Sie die Konzentration Ihrer kleinen Gäste spielerisch etwas fördern möchten. Außerdem erfahren Sie am Anfang der Übungen und Aktionen, welches Material Sie dafür benötigen. Findet sich keine Angabe zum Material, brauchen Sie nichts weiter zur Durchführung. Es wurde großen Wert darauf gelegt, dass man möglichst gar kein Zusatzmaterial braucht, damit die Übungen einfach umsetzbar sind und der Geldbeutel geschont wird. Wenn dennoch Material notwendig ist, sind es überwiegend solche Dinge, die man in jedem Haushalt beziehungsweise Kinderzimmer findet.

Auf diese Weise können Sie sich stets ganz schnell einen Gesamtüberblick verschaffen, wenn Sie mit Ihrem Kind oder mehreren Kindern eine der Übungen durchführen möchten.

Der ideale Ort zum Lernen

Der ideale Ort zum Lernen sollte so gestaltet sein, dass Ihr Kind eine freie Fläche an einem Schreibtisch zur Verfügung hat, an dem es seine Aufgaben in aller Ruhe erledigen kann. Denn ein vollgestellter, beladener Tisch lenkt das Kind nur unnötig ab, weil dem Auge zu viele Reize geboten werden. Außerdem kann es seine benötigten Materialien nicht ausbreiten, wenn schon zu viele andere Dinge auf dem Tisch herumliegen. So verliert das Kind den Überblick.

Ermöglichen Sie Ihrem Kind die Ruhe, die es zum Lernen benötigt, und akzeptieren Sie, wenn es alleine gelassen werden will, um seine Aufgaben zu erledigen. Viele Lehrer bitten die Eltern sogar, nicht bei den Hausaufgaben zu helfen. Nur so haben sie einen Überblick, ob das Kind alles verstanden hat und ob das Pensum der Aufgaben dem Können und Wissensstand des Kindes angemessen ist.

Auch Geschwisterkinder sollten sich während der Hausaufgabenzeit nicht im Zimmer des Schulkinds aufhalten. Denn ständiger Lärmpegel oder unnötige Unterbrechungen reißen Ihr Kind aus der Konzentration.

Das Zimmer sollte vor dem Lernen oder Erledigen der Hausaufgaben stets gut gelüftet werden, denn schlechte, stickige Luft hemmt die Aufnahmefähigkeit und mindert so die nötige Konzentration beim Lernen!

Sinnvoll ist es, wenn Ihr Kind einen konstanten Arbeitsplatz hat, an dem es seine Aufgaben erledigen kann, und dieser nicht von Tag zu Tag wechselt. Vielleicht überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welcher Platz sich für die Hausaufgaben und zum Lernen am besten eignet, und erörtern auch die Gründe, die dafür sprechen. Richten Sie diesen Platz dann mit einem entsprechenden Tisch, Stuhl sowie einer Lichtquelle ein, damit er Ihrem Kind zur Gewohnheit wird.

Der Schreibtisch sollte so stehen, dass genug Licht auf ihn fällt. Denn Dämmerlicht oder zu wenig Lichteinfall strengt die Augen zu sehr an. Auch dies kann die Konzentration beim Lernen erheblich beeinträchtigen. Können Sie den Schreibtisch nicht an ein Fenster stellen, sollten Sie dafür sorgen, dass am Tisch eine geeignete Schreibtischlampe angebracht ist, die den Arbeitsplatz ausreichend gut beleuchtet. Ebenso wichtig wie das Licht ist auch die passende, bequeme Sitzmöglichkeit. Ihr Kind sollte keine Verrenkungen machen müssen, um am Tisch gut schreiben oder lesen zu können. Am besten eignen sich Schreibtischstühle für Kinder, deren Sitzhöhe und Rückenlehne sich der Größe entsprechend verstellen und anpassen lassen. Sie beugen auch Haltungsschäden im Kindesalter vor.

Ganz wichtig ist außerdem, dass Ihr Kind sich an diesem Ort wohlfühlt. In behaglicher Atmosphäre lernt es sich einfach besser, schneller und leichter. Motivieren Sie Ihr Kind, eigene Ideen und Vorstellungen miteinzubringen: Wie soll der ideale Ort für die Hausaufgaben beschaffen sein? Versuchen Sie mit geeigneten, pfiffigen Utensilien, diesen Ort wirklich einladend zu gestalten, damit sich Ihr Kind auch gerne dort aufhält und ihn entsprechend nutzen kann.

Nützliche Dinge für den Schreibtisch

Der ideale Ort zum Entspannen

Wenn Sie mit Ihrem Kind eine der in diesem Buch vorgestellten Entspannungsübungen, Meditationen oder Fantasiereisen durchführen möchten, sollten Sie unbedingt für absolute Ruhe sorgen und ein Schild mit der Aufschrift „Bitte nicht stören!“ an die Türe hängen. Schaffen Sie sich und vor allen Dingen Ihrem Kind freien Platz am Boden. Im Kinderzimmer oder einem anderen Raum in der Wohnung kann Ihr Kind diese Übungen im Liegen auf einem sauberen Teppich, einer Decke oder auf dem Bett machen. Für Ihr Kind ist es sicherlich am gemütlichsten, wenn ihm ein kleines Kissen und eventuell eine Decke zum Hineinkuscheln zur Verfügung stehen. Achten Sie aus diesem Grund auch auf einen wohltemperierten Raum. Denn nur dann, wenn es nicht zu kalt ist und Ihr Kind nicht friert, kann es sich in die Entspannung fallen lassen und wirklich einen Moment lang abschalten.

Wie die Entspannungsübungen durchgeführt werden

Legt Ihr Kind sich während der Übungen auf den Boden, sollte es nach Möglichkeit ganz gerade auf dem Rücken liegen, sodass die Beine etwa hüftbreit auf dem Boden liegen, die Fußspitzen leicht nach außen fallen und die Arme rechts und links neben dem Oberkörper liegen. Dabei sind die Hände geöffnet, sodass die Handinnenflächen guten Bodenkontakt haben. Im Liegen fällt es dem Körper meist wesentlich leichter zu entspannen, weil er diese Haltung von der Nacht beziehungsweise dem Schlafen her kennt. Es kann vorkommen, dass manche Kinder sich erst an diese Übungshaltung gewöhnen müssen. Zeigen Sie einfach vor jeder Übung, die sie gemeinsam durchführen, welche Übungshaltung ideal ist. So wird sich Ihr Kind schnell daran gewöhnen.

Beim Üben sollte Ihr Kind die Augen geschlossen halten, damit es besser in die Übung hineinfindet und durch nichts anderes abgelenkt wird. Sollte Ihr Kind Probleme damit haben, seine Augen zu schließen oder geschlossen zu halten, so bitten Sie es einfach, sich einen Punkt an der Decke zu suchen, den es während der Übung fixiert. Sicherlich werden Ihrem Kind die Augen dann nach einer Weile von ganz alleine zufallen.

Wenn Ihr Kind mit den Übungen bereits Erfahrungen gesammelt hat, können die Übungen zum Teil auch im Sitzen gemacht werden. Ihr Kind bleibt dabei einfach auf seinem Stuhl sitzen, verschränkt am besten seine Arme auf dem Tisch und legt seinen Kopf dann auf dieses „Armkissen“. So wird es durch nichts mehr abgelenkt und kann ganz ungestört der Übungsanweisung folgen.

Zu guter Letzt ist es noch wichtig, dass Sie sich Zeit nehmen und derartige Ideen nicht mal eben schnell zwischen Tür und Angel praktizieren. Zum einen signalisieren Sie so, dass Sie für Ihr Kind da sind und sich Zeit nehmen. Und zum anderen wollen Sie Ihrem Kind durch diese Anregungen, Spiele etc. auch vermitteln, wie wichtig ausreichende Pausen, Ruhe und Entspannung sind. Dies sollten Sie als Eltern Ihrem Kind als gutes Vorbild vorleben und nicht den

Druck, der ohnehin schon auf dem Kind lastet, noch erhöhen.

Gehen Sie diese Übungen und Spielideen wirklich gelassen an. Wenn es mal nicht klappt, ist dies nicht weiter schlimm. Misserfolg gehört nun mal zum Leben, wie der Erfolg, auch wenn man diesen natürlich lieber erlebt! Ein Olympiasieger oder Hochleistungssportler erbringt auch nicht täglich – und schon gar nicht auf Knopfdruck – jedes Mal Höchstleistung oder stellt gar einen neuen Weltrekord auf.

Außerdem ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Schließlich machen Sie sich als Eltern ja Gedanken, sonst hätten Sie dieses Buch nicht in den Händen. Und Ihr Kind wird es allein schon genießen, dass Sie Zeit zusammen verbringen und aktiv mit daran arbeiten, mehr Ruhe in den Alltag zu bringen. Denken auch Sie stets daran: „In der Ruhe liegt die Kraft!“

Entspannen nach Plan

Hier noch ein kleiner Tipp, wie Sie und Ihr Kind kontrollieren können, ob es auch wirklich jeden Tag eine Ruhephase eingelegt hat: Führen Sie eine Art Stundenplan zum Entspannen!

Dazu erstellen Sie einen selbst entworfenen Plan in Tabellenform, den Ihr Kind ganz nach seinen eigenen Wünschen gestalten und ausschmücken kann. Dieser Plan enthält von Montag bis Freitag alle Tage, an denen das Kind in die Schule geht. Darunter befinden sich freie Kästchen, die es zu füllen gilt. Hat Ihr Sohn oder Ihre Tochter beispielsweise am Montagnachmittag eine gezielte Entspannung wie eine Fantasiereise oder Massage durchgeführt, malt er oder sie ein Kreuz in das Kästchen.

So haben Sie beide jederzeit im Blick, ob sich das Kind am jeweiligen Tag auch wirklich eine Auszeit vom Alltagsstress gegönnt hat. Und wenn nicht, sollte sich das in Zukunft ändern!

Ich freu mich auf die Schule!

Mit großer Spannung und Freude erwarten die meisten Kinder ihren ersten Schultag. Jetzt sind sie keine Kindergartenkinder mehr, sondern gehören endlich zu den „Großen“! Damit ihre Erwartungen nicht enttäuscht werden und die Schulzeit ein voller Erfolg wird, ist es ganz wichtig, sie auf diesen neuen Lebensabschnitt vorzubereiten.

Tipps für einen gelungenen Schulstart

Leider nimmt die Zahl der Kinder, die Angst vor der Schule haben, zu. Dabei macht Schule doch Spaß! Und wer gerne zur Schule geht, wird auch Freude am Lernen haben und erfahrungsgemäß keine größeren Probleme bei Klassenarbeiten oder den Hausaufgaben bekommen. Denn mit Spaß und Freude geht einem alles leichter von der Hand. Angst dagegen blockiert und nimmt die Bereitschaft, Neues zu entdecken und zu erforschen, sowie die Neugier, mehr wissen zu wollen!

Aus diesem Grunde ist es ganz hilfreich und wichtig, dass Sie Ihr Kind auf die Schule vorbereiten und ihm Zweifel, etwaige Ängste und Sorgen nehmen. Denn ist der Start erst einmal gut geglückt, ist ein wichtiger Grundstein für zukünftigen Schulerfolg gelegt.

Daher bekommen Sie zu Anfang einige Tipps und Ideen mit auf den Weg, die in Ihrem Kind die Freude auf den Schulstart wecken und dafür sorgen, dass es auch weiterhin gern zur Schule geht. Natürlich ist jeder Familienalltag anders geregelt und auch die Schulen unterscheiden sich zum Teil sehr. Doch bei der Fülle an Ideen und Vorschlägen finden Sie bestimmt das ein oder andere, das Ihnen für Ihre spezielle Situation passend scheint.

Vorschulprogramme

Das letzte Kindergartenjahr hat begonnen und somit für Ihr Kind die Zeit als „Maxikind“ oder „Kindergartenriese“ oder wie auch immer die Vorschulkinder in der Einrichtung genannt werden. Ein spannendes Jahr, in dem es aber auch heißt, die Kinder entsprechend zu fördern, damit keine Langeweile aufkommt. In den meisten Einrichtungen gibt es spezielle Vorschulprogramme, in denen die Kinder schon auf die Grundschule vorbereitet werden, um die Vorfreude zu wecken, aber auch um die Kinder in wichtigen Dingen wie Stillsitzen und Zuhören, Verkehrserziehung sowie bedeutsamen motorischen Fähigkeiten wie Schneiden mit der Schere, Zeichnen mit Stiften usw. zu schulen.

Ein Besuch in der Grundschule

Viele Kindergärten folgen den Einladungen von Grundschulen und statten diesen vorab einen Besuch ab, bei dem die Vorschulkinder am Vormittagsgeschehen und Unterricht teilnehmen können. So lernen sie einige Grundschulen der näheren Umgebung kennen und gewinnen einen ersten Eindruck.

Sollte der Kindergarten, den Ihr Kind besucht, nicht mit Grundschulen der Umgebung zusammenarbeiten, wird es sicher auch so möglich sein, die von Ihnen favorisierte Grundschule zu besichtigen. Sprechen Sie mit dem Sekretariat, dem zuständigen Lehrer oder dem Direktor, um einen Unterrichtsbesuch abzusprechen. Vielleicht haben Sie auch Bekannte mit älteren Geschwisterkindern oder kennen Kinder aus der Nachbarschaft, über die Sie den Kontakt herstellen können.

Wenn Sie Glück haben, findet vor dem Schulstart ein Kennenlerntag statt, an dem die Kinder ihre Mitschüler und den Klassenlehrer kennenlernen. Das nimmt schon mal die erste Angst und beantwortet die entscheidende Frage, ob der beste Freund beziehungsweise die beste Freundin auch wirklich in dieselbe Klasse kommt. So gewinnen die Kinder einen ersten Eindruck und können beruhigt in die großen Ferien starten oder die letzten Wochen im Kindergarten verbringen.

Die meisten Schulen organisieren einmal im Jahr ein großes Schulfest. Gehen Sie mit Ihrem Kind hin und genießen Sie die ausgelassene Atmosphäre. So kann Ihr Kind erleben, dass Schule auch großen Spaß macht!

Einige Schulen veranstalten zum Jahresende auch ein Martinsfest oder einen Laternenumzug, vielleicht sogar einen Kindersachenflohmarkt oder Weihnachtsbasar. Nutzen Sie solche Events, damit die zukünftige Grundschule Ihrem Kind vertraut wird und es neugierig auf mehr macht!

Große Paten für kleine Schulanfänger

Immer mehr Schulen haben mittlerweile große „Paten“ für Schulneulinge, die gerade den Erstklässlern viel Sicherheit geben. Solche Paten kommen in der Regel aus der 4. Klasse und sind sozusagen „alte Hasen“, die sich an der Grundschule gut auskennen. Diese Paten zeigen den neuen Kindern das Schulgebäude, sind auch in den Pausen Ansprechpartner und helfen dabei, dass der Einstieg leichter wird. Denn mit einem großen Helfer an der Seite verfliegt die Angst recht schnell und der Neuling fühlt sich gut beschützt. Gerade in den ersten Schulwochen unternehmen die Paten meist allerhand und kümmern sich rührend um ihre kleinen Schützlinge.

Für ein gutes Miteinander

Schule bedeutet nicht immer nur lernen, lernen, lernen und reichlich Stress. Nein, der Schulalltag kann auch Spaß machen. Vor allen Dingen dann, wenn Wert auf ein gutes, harmonisches Miteinander gelegt wird. Je vertrauter alle miteinander sind und je besser sie sich untereinander kennen, desto offener werden die Kinder sein und desto mutiger werden sie auftreten. Denn fühlen sie sich gut aufgehoben und können sich auch leichter öffnen, Dinge annehmen, Probleme lösen, Sorgen ansprechen und im Unterricht mitarbeiten.

Auf eine solche Gemeinschaft wird an den meisten Grundschulen wirklich viel Wert gelegt. Falls nicht, bringen Sie doch auf dem Elternabend einfach mal ein paar Ideen für die Klasse ein, wie beispielsweise ein gemeinsamer, von den Eltern geplanter und organisierter Grillabend, ein lustiger Spielnachmittag in der Turnhalle, eine Schnitzeljagd, eine Stadt- oder Schulrallye mit allen Eltern und Geschwisterkindern oder gemeinsames Plätzchenbacken. Solche Aktivitäten sind für Sie als Eltern auch toll, da Sie so die Gelegenheit haben, mit anderen Eltern ins Gespräch zu kommen sowie die Mitschüler Ihres Kindes persönlich kennenzulernen.

Vorfreude ist die schönste Freude

Nach dem Motto „Vorfreude ist die schönste Freude“ können Sie mit Ihrem Kind ganz feierlich gemeinsam ein Motiv für die Schultüte austüfteln. Oder zusammen bei einem gemütlichen Stadtbummel Schulranzen, Federmäppchen sowie alle anderen notwendigen Schulutensilien aussuchen.

Achten Sie darauf, dass Sie dieser Aktion auch wirklich Zeit widmen und alle Hektik außen vor lassen. Dann kann Ihr Kind auch mit Freude dabei sein, und eventuell ist dies ja auch die Gelegenheit, dass Ihr Kind Bedenken oder Sorgen bezüglich der Schule äußert, die Sie dann in aller Ruhe thematisieren oder aus dem Weg räumen können.

Von früher erzählen

Wie war es damals? Es ist doch einfach herrlich, über alte Zeiten zu plaudern und in Erinnerungen zu schwelgen! Auch Kinder sind dafür immer offen. Machen Sie es sich mit Kakao und leckeren Keksen auf dem Sofa bequem. Möglicherweise haben Sie ja noch alte Bilder von Ihrer Einschulung oder Schulzeit. Manchmal entdeckt man in der Tageszeitung sogar durch Zufall ein Klassenfoto von Oma oder Opa. So etwas ist natürlich ein echtes Highlight – denn auch die Großeltern sind mal zur Schule gegangen …

Erzählen Sie Ihrem Kind (aber bitte ehrlich!), wie Sie sich während der Schulzeit gefühlt haben. Bestimmt gab es lustige Erlebnisse bei der Einschulung, auf Klassenfahrten und dergleichen. Auch dies wird bei Ihrem Kind die Vorfreude auf die bevorstehende Einschulung wecken!

Der Schulweg will geübt sein

Machen Sie Ihrem Kind den Schulweg schmackhaft und üben Sie ihn mit dem Kind spielerisch und vor allem unter dem Aspekt Verkehrssicherheit ein. Wo und wie wird die Straße überquert, wo gibt es Ampeln, wie lange dauert der Weg zur Schule … Je öfter Sie diesen Weg vorab gemeinsam gehen, desto leichter fällt es Ihrem Kind dann, ihn nach dem Schulstart bald auch allein oder mit einem Klassenkameraden zusammen zurückzulegen.

Auch Sie werden dadurch Bedenken verlieren, da Sie dabei einen guten Eindruck davon bekommen, wie verkehrstauglich und sicher Ihr Kind im Straßenverkehr ist.

Lernen kann man immer und überall

Besuchen Sie mit Ihrem Kind regelmäßig eine Bücherei, um so die Lust auf das Lesenlernen zu wecken. Es gibt dort sowie im Buchhandel tolle Erstlesebücher, die Ihr Kind mit Ihrer Hilfe auch schon im Vorschulalter lesen kann. Darin sind bestimmte Wörter durch Bilder ersetzt und diese Begriffe kann Ihr Kind dann „lesen“.

Fördern Sie die kindliche Neugier und Wissbegierde auf spielerische Art und Weise: Schreiben oder malen Sie etwa mit Ihrem Kind den Einkaufszettel. Oder welchen Preis hat die Schokolade – kann Ihr Kind auf den Preisetiketten schon Zahlen erkennen?

Oder Tante Sigrid schickt eine Urlaubskarte – woher kommt die? Und wo liegt das? Schauen Sie gemeinsam im Atlas nach, wo genau dieser Urlaubsort liegt, wie weit er weg ist und forschen Sie im Internet, was für Sehenswürdigkeiten es an diesem Urlaubsziel gibt! Ihr Kind soll dieses Nachforschen als etwas ganz Selbstverständliches erleben, dann wird es später auch in der Schule keine Blockaden haben.

Hurra, Lernen macht Spaß!

Kinder sind von Haus aus neugierig und wissbegierig. Diese Freude am Lernen und Horizonterweitern gilt es zu wecken und dann auch zu bewahren. Mit den spielerischen Übungen in diesem Kapitel, die Ihr Kind gar nicht als Lernaufgaben wahrnimmt, gelingt Ihnen dies mühelos.

Spielerisch nebenbei lernen

Lernen macht wirklich großen Spaß – und ist das Kind erst einmal mit Freude dabei, werden selbst die lästigen Hausaufgaben schnell zum Vergnügen. Sie müssen nur die natürliche Neugier des Kindes und seinen Wissensdurst wecken – und die sind ja von Natur aus schon da. Sie müssen nur aufpassen, dass sie durch negative Erfahrungen nicht zunichte gemacht werden.

Auf der einen Seite gibt es mittlerweile wirklich pfiffige Lernspiele als Brett- oder Dosenspiele sowie auch interessante Lernspiele für den Computer. Dies sind sicherlich lohnenswerte Geschenkideen für den Geburtstag, die Einschulung oder Weihnachten. Aber um Spaß am Lernen zu gewinnen, muss man nicht zwingend Geld ausgeben. Das Schöne daran ist: Lernen kann man nicht nur in der Schule oder am Schreibtisch. Beim Einkaufen, auf dem Spielplatz, während der Busfahrt, im Wartezimmer beim Kinderarzt, im Urlaub – überall gibt es Gelegenheit, etwas Neues zu lernen. Ist kein Zwang dahinter und „verpackt“ man das Lernen kindgerecht und spielerisch, werden die Kinder sofort mit Begeisterung dabei sein. Lassen Sie dabei den Begriff „Lernen“ sicherheitshalber außen vor, sonst besteht gerade bei Kindern mit Lernschwierigkeiten und Lernblockaden die Gefahr, dass ihnen von vornherein die Lust vergeht.

Je jünger Ihr Kind ist, desto spielerischer können Sie das Lernen gestalten. Dazu gehört weder hochtrabendes Fachwissen noch pädagogische Kenntnis. Anhand der in diesem Kapitel vorgestellten Ideen werden Ihnen mit Sicherheit auch selbst viele Situationen im Alltag einfallen, in denen Sie die Aufmerksamkeit Ihres Kindes fesseln und eine Lerneinheit einbauen können.

Lernspaß rund um Buchstaben

Apfel beginnt mit A

Was Sie dafür brauchen: Dinge, die man in jedem Haushalt beziehungsweise Kinderzimmer findet

Das Abc braucht man zum Lesen und Schreiben. Aber das oft stupide Schreiben desselben Buchstabens macht den Kindern nicht immer Spaß. Um das Lernen interessant zu gestalten und damit Sie gleich erkennen, wie gut Ihr Kind das Erlernte umsetzen kann, stellen Sie ihm lustige Aufgaben: „Apfel beginnt mit A – was noch?“

Lassen Sie das Kind dann in den nächsten fünf Minuten im Kinderzimmer (oder in der gesamten Wohnung) Sachen, die allesamt mit dem Buchstaben A beginnen, zusammensuchen und anschließend in der Mitte des Kinderzimmers auf den Boden legen. Ist die Zeit um, schauen Sie gemeinsam alles durch. Fängt wirklich alles mit einem A an oder ist womöglich auch ein falscher Buchstabe zwischen die Sachen geraten?

Mein Name ist Marie

Was Sie dafür brauchen: Gegenstände aus dem Kinderzimmer beziehungsweise der Wohnung

Um das Alphabet zu erlernen, braucht es Zeit. Je spielerischer und fantasievoller Sie das Lernen mit den vielen Buchstaben gestalten, desto mehr Freude wird Ihr Kind dabei haben.

Hier eine pfiffige Spielidee: Das Kind buchstabiert zunächst seinen Namen. Zu jedem der Buchstaben, die der Name enthält, muss anschließend im Kinderzimmer beziehungsweise in der ganzen Wohnung ein passender Gegenstand gesucht und gefunden werden, mit dem das Kind seinen Namen legen darf. Bei Marie könnte dies folgendermaßen aussehen:

Marie hat auf ihrem Streifzug durch ihr Zimmer oder die Wohnung ihren gelben Einschlafmond aus dem Bett geholt, ein Auto aus der Spielzeugkiste ihres Bruders, einen roten Stift vom Schreibtisch, den Stoffigel vom Regal sowie die gelbe Quietscheente aus dem Bad.

Das kann man mit jedem Namen machen. Vielleicht haben Geschwisterkinder auch Lust, daraus ein Wettspiel zu machen: Wer hat seinen Namen als Erster aus verschiedenen Gegenständen gelegt? Wie sieht es mit dem Nachnamen aus – klappt es da auch? Wie heißen die Großeltern, Nachbarn usw.?

Das Gute daran ist, dass die Kinder in diesem lustigen Buchstabenspiel die einzelnen Buchstaben schnell lernen und vor allen Dingen natürlich auch, das Erlernte geschickt umzusetzen und zu übertragen!

Geschickt buchstabiert

Können die Kinder das Abc erst einmal, fällt ihnen das Buchstabieren oft nicht schwer. Aber klappt es auch andersherum, von hinten nach vorn?

Schulen Sie die Fähigkeit des Buchstabierens bei Ihrem Kind, indem Sie es Namen, Wörter und dergleichen nicht nur von vorn nach hintern buchstabieren lassen, sondern auch genau andersherum. Das ist ganz schön knifflig, aber wenn es das geschafft hat, hat es allen Grund, stolz auf sich zu sein!

Spielvariante

Was mit dem Abc klappt, geht natürlich auch mit Zahlen. Lassen Sie Ihr Kind entsprechend seinen Fähigkeiten alle gelernten Zahlen nicht nur von 1 bis 10 aufsagen, sondern auch rückwärts von 10 bis 1!

Je mehr Sie diese Lernspiele in den Alltag und das normale Familiengeschehen einbauen, desto mehr wird das Lernen mit der Zeit zur Routine. Das ist für die Kinder etwas ganz anderes, als wenn sie sich gezielt zum Lernen an den Schreibtisch setzen.

Ich helfe dir und du hilfst mir

Was Sie dafür brauchen: Papier und Stifte

Die Hausaufgaben zu kontrollieren und falls nötig zu verbessern gehört zu den leidvollen Aufgaben von Eltern, und nicht selten kommt es darüber zum Streit. Schlagen Sie doch alternativ einfach mal vor, dass Ihr Kind Ihnen einen beliebigen Text aus der Lesefibel oder seinem Lieblingsbuch diktiert. Ist das Elterndiktat fertig, darf sich zur Abwechslung mal Ihr Kind an die Arbeit machen und schauen, ob Sie alles fehlerfrei geschrieben haben.

Zum einen freut sich Ihr Kind sicher diebisch darüber, dass es auch mal Lehrer spielen darf, und zum anderen ist es für das Kind eine prima Übung, um Fehler zu erkennen und zu verbessern. Vielleicht bauen Sie hier und da extra ein paar Fehler ein, damit Ihr Kind auch ein Erfolgserlebnis hat und korrigieren darf!

Quatschdiktat

Was Sie dafür brauchen: Papier und Stifte

Lachen macht Spaß und vertreibt schlechte Laune. Also warum nicht mal mithilfe des verrückt verdrehten Quatschdiktats das Lesen, Zuhören, Schreiben und Fehlererkennen lernen? Erfinden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen lustigen Text, der dem Können des Kindes angemessen ist. Danach darf es Ihnen das Quatschdiktat diktieren und im Anschluss diktieren Sie es Ihrem Kind. Sind beide Texte fertig, wechseln Sie die Diktate aus und jeder darf den Text des anderen gründlich auf Fehler hin unter die Lupe nehmen.

Chinesisch oder was?!

Was Sie dafür brauchen: Papier und Stifte

Gehen Sie die Lesefibel oder Lernkartei Ihres Kindes durch. Wählen Sie einige Wörter aus und würfeln Sie die Reihenfolge der Buchstaben wild durcheinander. Kann Ihr Kind in diesem Buchstabenwirrwarr das richtige Wort erkennen und in korrekter Form dahinter notieren?

Spielvariante für ältere Kinder

Für Kinder, die bereits länger in die Schule gehen und im Lesen und Schreiben schon recht fit sind, schreiben Sie ganze Sätze auf, in denen die Buchstaben jedes Wortes vertauscht sind.

Welcher Buchstabe kann das nur sein?

Was Sie dafür brauchen: Griffige Buchstaben aus Holz, Pappe oder Moosgummi, ein Tuch

Legen Sie einen Buchstaben, den Ihr Kind kennt, unter ein Tuch. Nun darf es nur mit seinen Händen ertasten, um welchen Buchstaben es sich dabei handelt. Ist der Buchstabe korrekt, darf Ihr Kind für Sie einen Buchstaben unter dem Tuch verstecken.

Spielvariante

Kniffliger wird es, wenn Sie mit den Buchstaben ein Wort oder einen Namen legen. Schafft es Ihr Kind, diesen Begriff durch bloßes Tasten korrekt zu erraten? Den Schwierigkeitsgrad können Sie durch die Länge des Wortes erhöhen oder indem Sie einen kurzen Satz legen, der geraten werden muss.

Name, Farbe, Tier

Für mindestens 2 Kinder

Was Sie dafür brauchen: Papier und Stifte

Jeder, der mitspielt, bekommt einen Stift sowie ein Blatt Papier. Nun darf sich der jüngste Mitspieler einen Buchstaben aussuchen (aus den Buchstaben, die das Kind schon kennt). Nun schreibt jeder auf sein Blatt Papier einen Namen, der mit diesem Buchstaben beginnt, eine Farbe sowie ein Tier. Sind alle fertig, wird verglichen – ist jedem etwas eingefallen?

Verflixtes Abc

Was Sie dafür brauchen: Griffige Buchstaben von A bis Z aus Holz, Pappe oder Moosgummi oder ersatzweise ein Blatt Papier sowie einen Stift

Mit den Buchstaben legen Sie das gesamte Abc in einer Reihe auf den Boden oder Tisch. Je nach Wissensstand Ihres Kindes dürfen Sie ein oder auch mehrere Fehler in der Reihenfolge der Buchstaben einbauen. Ihr Kind muss anschließend versuchen, die eingebauten Fehler zu finden, und das Abc wieder in seine korrekte Reihenfolge bringen. Klappt dies schon ohne Hilfe?

Hallo, Oma Meier am Apparat?

Was Sie dafür brauchen: Ein Telefonbuch

Wörter im Lexikon nachschlagen und auf die richtige Schreibweise hin kontrollieren macht nicht immer Spaß. Vielleicht üben Sie die Reihenfolge des Alphabets und das Nachschlagen mit dem Telefonbuch. Geben Sie dem Kind die Aufgabe, die Telefonnummer von Oma und Opa nachzuschlagen und herauszufinden.

Natürlich können Sie es auch die Rufnummern von ausgedachten Personen wie Hans Müller, Anja Kramer oder Otto Werner nachschlagen lassen. Wie auch bei vielen anderen Spielen in diesem Buch sollten Sie anschließend in jedem Fall mit Ihrem Kind die Rollen tauschen und sich von ihm auftragen lassen, welche Rufnummer Sie nachschlagen sollen. Vielleicht schaffen Sie dies ja nicht und müssen sich von Ihrem Kind helfen lassen – das ist raffiniert und wirkungsvoll dazu!

Was beginnt mit S?

Was Sie dafür brauchen: Ein großes Blatt Papier und Buntstifte

Schreiben Sie mitten auf das Blatt Papier einem Buchstaben, den Ihr Kind bereits erlernt hat, zum Beispiel den Buchstaben S. Nun schreibt Ihr Kind alle Wörter um dieses gemalte S herum, die ihm einfallen und ebenfalls mit diesem Buchstaben beginnen: Sonne, Schnecke, Schirm, Stift, Stein, Salat, Schaufel, Strand etc.

So schreibt man den Buchstaben P

Was Sie dafür brauchen: Papier und Buntstifte

Ob Schreibschrift, Druckschrift oder vereinfachte Ausgangsschrift – es gibt etliche Möglichkeiten, Buchstaben zu schreiben, und in Büchern, Zeitschriften, auf Schildern und Plakaten finden sich darüber hinaus noch die unterschiedlichsten Schrifttypen. Ganz spielerisch gehen Sie das Thema Schreiben an, wenn Sie zusammen mit Ihrem Kind einen bestimmten Buchstaben auswählen, den es dann auf die unterschiedlichsten Arten schreiben darf: als Druckschrift oder Schreibschrift, verschnörkelt, gepunktet, als gemaltes Bild usw. Sie werden staunen, wie kreativ Ihr Kind ist!

Wo steckt denn bloß ein X?

Was Sie dafür brauchen: Papier, Schere, Klebstoff (am besten einen Klebestift), alte Zeitungen, Zeitschriften etc.

Wie sieht ein X oder Z aus? Lassen Sie Ihr Kind neue Buchstaben lernen, erkennen und wiederfinden, indem es diese Buchstaben aus alten Zeitungen ausschneidet und aufklebt. So lernt es die Buchstaben gezielt zu erkennen und von anderen zu unterscheiden. Zudem ermutigt es der Blick in die Zeitungen vielleicht hier und da, die ersten Überschriften zu entziffern und das Lesen zu üben. Das macht nicht nur Spaß, sondern gibt dem Kind Sicherheit und weckt die Neugier. Besonders groß ist die Motivation bei Artikeln mit Bildern, die die kindliche Neugier wecken.

Abc-Stempel

Was Sie dafür brauchen: Flaschenkorken, Klebstoff, eine Schere, Moosgummi, Papier, ein Stempelkissen

Stempeln macht Kindern einen Riesenspaß und lässt sich perfekt zum Schreiben-, Lesen- und Buchstabenlernen einsetzen. Mit selbst gebastelten Abc-Stempeln kann Ihr Kind Wörter, Namen, kleine Botschaften und sogar ganze Briefe stempeln. Man schneidet aus dem Moosgummi alle Buchstaben des Alphabets aus und klebt jeweils einen unter einen Korken – fertig! Sobald der Klebstoff trocken ist, kann der große Stempelspaß beginnen. Wetten, dass Ihr Kind so bald nicht wieder damit aufhören will?

Spielvariante

Falls Sie noch Korken übrig haben, kann man auch die Zahlen 1 bis 10 als Stempel herstellen sowie eventuell die vier Rechenzeichen + – : x. So können Sie für Ihr Kind auch Rechenaufgaben zum Üben und Lösen stempeln.

Mein Abc-Ordner

Was Sie dafür brauchen: Einen Schnellhefter beziehungsweise Ordner, Papier, Stifte, Locher

Ein ganz persönlicher Abc-Ordner ist ein treuer Begleiter für den Schulstart, der Ihr Kind zum Üben und Kreativsein motiviert. Sie könnten ihn beispielsweise nach den Buchstaben des gesamten Alphabets unterteilen und der besseren Übersicht halber farblich gestalten. Darin können Sie alles sammeln, was Ihnen zu den erlernten Buchstaben an Spielideen, Übungen und Lernideen einfällt, und auch Spielaktionen aus diesem Kapitel archivieren. Ein richtiger Mitmachordner rund um das Alphabet sozusagen, mit dem Ihr Kind mit Freude arbeitet.

Zum A beispielsweise können Sie ein Deckblatt entwerfen, auf das Ihr Kind den Buchstaben in Groß- und Kleinbuchstaben schreibt. Auf einer weiteren Seite übt es diesen Buchstaben und darf ihn so oft schreiben, wie es möchte. Auf ein anderes Blatt klebt es eine Collage mit allen Dingen auf, die mit dem Buchstaben A beginnen, und auf einem weiteren notiert es alle Vornamen, die mit A beginnen. Auch einen Steckbrief kann es erstellen: Aaron isst gerne Ananas, ist ein Autofreak, fährt gerne nach Alaska und angelt gerne …

Oder Ihr Kind kann den Buchstaben A auf einem Blatt als Kunstwerk darstellen und bunt gestalten, den Buchstaben auf verschiedene Arten aufschreiben, lauter As aus diversen Zeitungen ausschneiden und vieles mehr. Diese Dinge machen nicht nur Spaß, sondern haben auch einen großen Lerneffekt, der dem Kind üben hilft, ohne dass es dies merkt. Auf diese Weise können Sie den ganzen Ordner fantasievoll mit Lernideen füllen!

Hurra, die Post ist da!

Was Sie dafür brauchen: Buchstabennudeln, Kleber, Papier, einen Stift, einen Umschlag, eine Briefmarke

Schreiben mal ganz anders: So werden Sie Ihrem Kind die Lust aufs Schreiben mit Sicherheit schnell schmackhaft machen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Lassen Sie Ihr Kind mit Buchstabennudeln und Klebstoff einen Brief an den besten Freund oder die beste Freundin, die Großeltern oder gar eine originelle Einladung zum Kindergeburtstag schreiben.

Das Kind sucht die passenden Buchstabennudeln raus und klebt sie aufs Papier. Dann steckt es den Brief in den Umschlag, versieht ihn mit Empfänger und Absender, klebt die Briefmarke drauf und wirft ihn ein.

E-Mail für mich

Was Sie dafür brauchen: Einen PC

Mit dem Computer kennen sich heutzutage schon die Kinder gut aus. Warum den PC dann nicht mal gezielt als Lernhilfe einsetzen? Schreiben Sie Ihrem Kind doch einfach regelmäßig kleine Nachrichten (dem Können Ihres Kindes angemessen) per E-Mail. Und Ihr Kind antwortet Ihnen auf die gleiche Weise. Das fördert die Lust am Schreiben – denn welches Kind sitzt schon ungern am Computer?

Ups, ein Fehler!

Was Sie dafür brauchen: Zeitungen, Bücher etc.

Wenn Sie Texte Ihres Kindes auf Fehler durchsuchen, kommt das manchmal nicht so gut an. Wenn Ihr Kind aber in Büchern, Zeitungen, Anzeigen und dergleichen Fehler findet, stärkt das sein Selbstbewusstsein ungemein, vor allem dann, wenn es die Fehler ganz allein entdeckt hat. Selbst in Schulbüchern oder anderem Lernmaterial für Kinder gibt es – wenn auch selten – immer wieder mal Rechtschreibfehler. Motivieren Sie Ihr Kind, diesen Fehler dem Verlag zu melden. Noch spannender ist es, die Rückmeldung abzuwarten …

Lernspaß rund um Zahlen

Zahlen legen

Was Sie dafür brauchen: Kleine Kieselsteine, Kastanien, Perlen oder Ähnliches

Sie denken sich eine Zahl aus und legen diese mit den Steinen auf den Tisch. Sobald Ihr Kind die Zahl erraten hat, ist es selbst an der Reihe und denkt sich eine Zahl aus, die es legen darf. Die Zahlen wählen Sie natürlich nach dem Wissensstand Ihres Kindes aus. Eine nette Übung, die nicht nur Spaß macht, sondern auch die Motorik Ihres Kindes schult!

Welche Zahl ist hier verschwunden?

Was Sie dafür brauchen: Ein Blatt Papier und einen Stift oder griffige Zahlen aus Holz, Moosgummi, Pappe oder Ähnlichem

Machen Sie Ihrem Kind die Zahlen beGREIFBAR und lassen Sie sie lebendig werden. Je sicherer Ihr Kind im Umgang mit Zahlen wird, desto leichter kann es damit im Matheunterricht umgehen. Hat Ihr Kind die Zahlen von 1 bis 10 schon gelernt, dann lassen Sie es diese auf dem Papier notieren oder mit den Zahlen legen. Dann decken Sie die Reihe zu und legen neun Zahlen auf den Boden. Das Kind muss nun erraten, welche Zahl fehlt.

Spielvariante

Statt eine der Zahlen wegzulassen, verändern Sie an einer oder mehreren Stellen die richtige Reihenfolge. Ihr Kind soll die gelegten Zahlen anschließend wieder in die korrekte Reihenfolge bringen und kontrollieren, ob nun alles seine Richtigkeit hat.

Fix gewürfelt

Was Sie dafür brauchen: Einen oder mehrere Würfel

Würfeln macht nicht nur Laune, sondern übt auch ganz spielerisch das Erkennen von Zahlen und das Rechnen. Setzen Sie sich mit Ihrem Kind an den Tisch und würfeln Sie drauflos. Ihr Kind soll die gewürfelten Zahlen addieren. Je nachdem, wie gut Ihr Kind schon rechnen kann, können Sie auch mehrere Würfel mit ins Spiel bringen, deren Augenzahlen zusammengezählt werden müssen.

Einmaleins-Übungspass

Was Sie dafür brauchen: Einen selbst gebastelten Pass aus Papier oder festerem Tonkarton

Das Einmaleins zu lernen ist für viele Kinder ein Graus. Motivieren Sie Ihr Kind mit einem selbst gemachten Einmaleins-Übungspass zum Lernen. So könnte er aussehen:

image

Lassen auch Sie sich Aufgaben von Ihrem Kind stellen, deren Ergebnisse das Kind danach auf ihre Richtigkeit hin kontrollieren soll.

Fragen Sie die entsprechenden Reihen nicht immer in derselben Reihenfolge ab, sondern auch kreuz und quer. So gehen Sie sicher, dass Ihr Kind die Ergebnisse nicht auswendig lernt, sondern das Einmaleins wirklich sicher beherrscht.

Suchbild

Was Sie dafür brauchen: Ein Wimmelbilderbuch (Bilderbuch für kleine Kinder, auf denen Situationen wie ein Besuch im Supermarkt oder das Leben auf dem Bauernhof zu sehen sind)

Um mit Ihrem Kind das erste Zählen zu üben, können Sie ein Wimmelbilderbuch zur Hilfe nehmen. Machen Sie es sich gemeinsam auf dem Sofa gemütlich und gönnen Sie Ihrem Kind eine Auszeit vom Schulstress.

Beim Betrachten der Bilder kann Ihr Kind ganz spielerisch die Zahlen sowie das Zählen und Addieren lernen.

Zum Beispiel: Wie viele Kinder sind da zu sehen, gibt es Straßenschilder, wenn ja, wie viele? So merkt Ihr Kind gar nicht, dass es lernt, und wird bereitwillig und mit Freude mitmachen!

Malen nach Zahlen

Was Sie dafür brauchen: Papier und Stifte

Zeichnen Sie auf ein großes Blatt Papier ein beliebiges einfaches Motiv und teilen dies, am besten mit einem schwarzen Stift, in mehrere Bereiche auf. In jeden dieser Bereiche schreiben Sie eine Zahl. Alle Zahlen werden bestimmten Farben zugeordnet, die Zahl 1 zum Beispiel der Farbe Gelb, die Zahl 2 der Farbe Rot, die Zahl 3 der Farbe Blau usw. Dann darf Ihr Kind alle Felder, in denen eine 1 steht, gelb anmalen, alle Zweierfelder rot, alle Dreierfelder blau usw. So wird Ihr Motiv mit der Zeit kunterbunt.

Diese Übung ist ein netter Zeitvertreib für Ihr Kind und es lernt dabei ganz spielerisch einfache Zahlen.

Zahlenbilder

Was Sie dafür brauchen: Papier und Stifte

Eine weitere interessante Methode, um das Zählen und die richtige Reihenfolge der Zahlen zu üben: Sie wählen ein Motiv aus und bringen dies mithilfe von Zahlen zu Papier. Und zwar so, dass Ihr Kind die auf dem Blatt stehenden Zahlen durch gerade Linien in der richtigen Reihenfolge verbinden muss. Anhand dieser gemalten Linien und Verbindungen entsteht schließlich ein „Bild“, das Ihr Kind im Anschluss bunt ausmalen kann.

Krabbelsack

Was Sie dafür brauchen: Stoffsäckchen oder Einkaufstaschen aus Stoff sowie kleinere Gegenstände aus dem Haushalt

Vorbereitung: Befüllen Sie die Stoffsäckchen oder Taschen mit Gegenständen, die Sie beispielsweise im Kinderzimmer oder anderswo in der Wohnung finden, etwa Murmeln, Legosteine, Bauklötze oder Perlen.

Halten Sie Ihrem Kind eines dieser vorbereiteten Säckchen hin und Ihr Kind darf durch gründliches Befühlen erraten, um welchen Gegenstand es sich handelt, aber auch zählen, wie viele dieser Gegenstände in dem Beutel stecken. Gar nicht so leicht, wenn mehrere Gegenstände drin sind!

Der Taschenrechner hilft

Was Sie dafür brauchen: Einen Taschenrechner

Der Taschenrechner: Segen oder Fluch beim Erledigen der Hausaufgaben? Setzen Sie ihn doch mal ganz gezielt zum Lernen ein. Ihr Kind macht seine Rechenaufgaben und darf diese im Anschluss mithilfe des Taschenrechners kontrollieren – als Belohnung dafür, dass es seine Hausaufgaben gut gemacht hat!

Überall sind Zahlen

Was Sie dafür brauchen: Wasserfarben, Pinsel, ein großes Blatt Papier, Stifte, eventuell einen Korken

Genug gelernt und keine Lust mehr auf weitere lästige Hausaufgaben? Dann wird es Zeit für eine kreative Pause, in der ein buntes, selbst entworfenes Bild als neue Dekoration fürs Kinderzimmer entsteht.

Werkeln, malen und kreativ sein gefällt den meisten Kindern. Also räumen Sie den Tisch frei, breiten sicherheitshalber mehrere Lagen altes Zeitungspapier oder eine abwaschbare Tischdecke darauf aus und los geht’s: Mit dem Korken darf Ihr Kind nun kunterbunte Krabbelkäfer aufs Papier stempeln. Es klappt aber auch mit den Fingern prima, falls Sie keinen Korken zur Hand haben. Auf diese Art kann Ihr Kind auch noch Gräser, Blumen, Zweige, Blätter, weiße Wolken und vieles mehr malen.

Das fertige Kunstwerk wird gemeinsam betrachtet: Wie viele Punkte hat der rote Käfer auf seinem Rücken? Wie viele Käfer kraxeln auf dem großen Grashalm herum? Wie viele Blätter wachsen am Ast, wie viele Wolken schweben am blauen Himmel entlang, zwei rote und zwei blaue Käfer sind insgesamt wie viele Krabbeltiere? So wird das Lernen zur Nebensache und macht richtig Spaß!

Zahlen malen

Was Sie dafür brauchen: Papier und Stifte

Ein Kind muss das, was es lernt, sehen, begreifen und verstehen können. Dann ist alles andere ein Kinderspiel. Daher ist es wichtig, dass Sie ihm gerade am Anfang die Zahlen verdeutlichen. Es muss also nicht nur wissen, wie genau eine 1 aussieht und wie man sie schreibt. Es muss die 1 auch anfassen und sehen und begreifen können, was dies überhaupt im übertragenen Sinne heißt.

Nehmen Sie ein Blatt Papier und lassen Ihr Kind in die Mitte eine große 1 schreiben. Daneben darf es nun mit bunten Stiften kleine Dinge malen, und zwar jeweils genau einmal: eine Sonne, ein Mond, ein Auto etc. Wenn Ihr Kind möchte, kann es auch aus alten Zeitungen die Zahl 1 ausschneiden und aufkleben, die Zahl 1 als Wort EINS aufschreiben, einen Würfel malen, der die Zahl 1 mit Punkten anzeigt, usw.

Kleine 1-2-3-Collagen

Was Sie dafür brauchen: Papier, Stifte, Kleber, Dinge zum Aufkleben

Autor

  • Sabine Seyffert (Autor:in)

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Titel: Entspannte Kinder lernen besser