Kopfschmerzen und Migräne erfolgreich behandeln
Was wirklich hilft, Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Kopfschmerzen und Migräne erfolgreich behandeln
Was wirklich hilft
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
978-3-86910-939-8
ISBN der gedruckten Originalausgabe: 978-3-86910-314-3
Dr. med. Anette Delbrück ist Fachärztin für Anästhesiologie mit den Zusatzbezeichnungen Spezielle Schmerztherapie, Akupunktur und Palliativmedizin. Sie ist niedergelassen in einer eigenen Schmerzpraxis und leitet das Regionale Schmerzzentrum der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) in Celle. Anette Delbrück hat an diversen wissenschaftlichen Studien und Anwendungsbeobachtungen zum Thema Kopfschmerz mitgewirkt.
Liebe Leserin, lieber Leser, in diesem Text wird manchmal die weibliche und manchmal die männliche Form verwendet. Die andere Form ist selbstverständlich mit gemeint.
© 2010 humboldt
Eine Marke der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbh & Co. KG,
Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover
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Lektorat: Dagmar Fernholz, Köln
Covergestaltung: DSP Zeitgeist GmbH, Ettlingen
Titelfoto: Getty Images/Image Source
Liebe Leserin, lieber Leser,
Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Störungen des Wohlbefindens. Ungefähr 70 bis 90 Prozent aller Erwachsenen und viele Kinder und Jugendliche leiden mehr oder weniger häufig darunter. Glücklicherweise haben die meisten von ihnen nur selten – und in vergleichsweise milder Form – Kopfschmerzen. Deshalb gelten Kopfschmerzen im Bewusstsein der Öffentlichkeit als eher banale Befindlichkeitsstörung, die zwar lästig ist, mit der man aber auch ohne ärztliche Hilfe fertig werden kann.
Menschen, die an einer schweren chronischen Kopfschmerzform leiden, haben also zusätzlich zu ihrer Krankheit noch mit den Vorurteilen ihrer Umgebung zu kämpfen. Sie werden mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen. Oft wird ihnen sogar unterstellt, ihre Kopfschmerzen gezielt einzusetzen, um ihre Angehörigen unter Druck zu setzen oder einfach „blauzumachen“.
Leider sind auch viele Ärzte und Ärztinnen nicht genügend mit der Problematik chronischer Kopfschmerzen vertraut. Viele von ihnen streben vor allem danach, eine zu behebende Ursache für das Symptom „Kopfschmerz“ zu finden. So werden am Anfang aufwändige Untersuchungen durchgeführt. Stellt sich dann heraus, dass es sich „nur“ um Migräne oder Spannungskopfschmerz handelt, werden die Betroffenen mit dieser als harmlos eingestuften Diagnose oft alleingelassen. Außerdem werden diese beiden Erkrankungen oft nicht unterschieden. Zwar haben Migräne und Spannungskopfschmerz einige Gemeinsamkeiten, aber es handelt sich doch um eigenständige Erkrankungen mit verschiedenen Ursachen und vor allen Dingen unterschiedlichen Behandlungen. Nicht jeder einseitige Kopfschmerz ist eine Migräne! In diesem Buch sollen daher die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Kopfschmerzformen und die jeweilige Therapie gut verständlich erklärt werden.
Abgesehen von dem persönlichen Leiden, das eine schwere chronische Kopfschmerzkrankheit über einen Menschen und auch über seine Familie bringen kann, verursachen Migräne und andere Kopfschmerzarten enorme volkswirtschaftliche Kosten, insbesondere durch krankheitsbedingte Arbeitsausfälle. Hinzu kommen neben den Ausgaben für notwendige Behandlungen vermeidbare Kosten durch unnötige teure Untersuchungen und falsche Therapieansätze. Aufklärung über die mit chronischen Kopfschmerzen verbundenen Probleme ist also im Interesse der Betroffenen und der Allgemeinheit. Manchmal geht es nicht ohne eine medikamentöse Therapie, aber daneben gibt es gut erprobte nicht medikamentöse Verfahren: Sie verbessern die Lebensqualität erheblich und können die Beeinträchtigung des täglichen Lebens durch die Kopfschmerzkrankheit deutlich vermindern. Die Bandbreite der nicht medikamentösen Behandlungsmethoden reicht von altbewährten naturheilkundlichen Anwendungen über eine Veränderung des eigenen Verhaltens bis zu Entspannungsübungen und Akupunktur.
Das vorliegende Buch soll Betroffene durch die Vielzahl der Therapiemöglichkeiten bei chronischen Kopfschmerzen führen. Der Erfolg jeder Kopfschmerzbehandlung hängt ganz entscheidend von der Mitarbeit der Patientin oder des Patienten ab. Wer bereit ist, selbst etwas Zeit für die vorbeugende Behandlung von Kopfschmerzen aufzubringen, wird weniger Medikamente benötigen und sich insgesamt wohler fühlen. Dazu muss man allerdings über die Kopfschmerzform, an der man leidet, und über die vorgeschlagene Therapie einiges wissen. Deshalb werden zunächst die einzelnen Kopfschmerzformen und ihre Behandlung kurz dargestellt und dann die einzelnen Therapieverfahren in alphabetischer Reihenfolge genauer erklärt.
Ich möchte mit diesem Buch dazu beizutragen, dass viele von chronischen Kopfschmerzen betroffene Menschen aktiv an der Verbesserung ihrer Situation mitwirken und am täglichen Leben wieder mit Freude teilnehmen können.
Ihre
Dr. med. Anette Delbrück
Kopfschmerzen und Migräne – richtig verstehen!
Erst die Diagnose, dann die Therapie! Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass für Kopfschmerzen das Gleiche gilt wie für jede andere Krankheit, egal aus welchem Bereich der Medizin: Voraussetzung einer gezielten Therapie ist immer die exakte Diagnose!
„Primäre” und „sekundäre” Kopfschmerzen
„Kopfschmerz“ ist für sich gesehen zunächst nur ein Symptom, er kann bei sehr verschiedenen Krankheiten auftreten. Die Internationale Kopfschmerzgesellschaft (International Headache Society, IHS) unterscheidet mehr als 160 verschiedene Erkrankungen, die mit Kopfschmerzen einhergehen. Die meisten von ihnen sind allerdings seltene Krankheiten. Die beiden am häufigsten vorkommenden Kopfschmerzarten, Spannungskopfschmerz und Migräne, machen zusammen über 90 Prozent aller Fälle aus. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen von Kopfschmerzen: die „primären“ und die „sekundären“ Kopfschmerzen.
Sekundäre Kopfschmerzen sind Anzeichen für eine andere Krankheit, beispielsweise für eine Grippe.
Unter sekundären Kopfschmerzen versteht man Kopfschmerzen, die ein Symptom oder Anzeichen einer anderen Krankheit sind. Diese andere Krankheit nennt man Grundkrankheit. Grundkrankheiten, die mit Kopfschmerzen einhergehen, können sehr verschieden sein. Einige sind relativ harmlos, wie Erkältungserkrankungen, andere können lebensbedrohlich sein, wie eine akute Hirnblutung oder ein Hirntumor. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über solche möglichen Ursachen sekundärer Kopfschmerzen.
Bei sekundären Kopfschmerzen ist es einleuchtend, dass die richtige Diagnose gefunden werden muss. In diesem Fall sind die Kopfschmerzen ein Warnzeichen. Nur wenn die Grundkrankheit erkannt und richtig behandelt wird, können oft ernste Gesundheitsschäden vermieden werden. Es wäre ein schwerer Fehler, solche Kopfschmerzen als einzige Maßnahme mit Schmerzmitteln zu behandeln. Aber es muss auch deutlich gesagt werden, dass sekundäre Kopfschmerzen sehr selten sind. Viele Kopfschmerzpatienten haben am meisten Angst davor, an einem Hirntumor zu leiden. Diese Angst ist in der überwältigenden Mehrzahl der Fälle zum Glück unbegründet.
Sekundäre Kopfschmerzarten
Kopfschmerzen bei Krankheiten des Gehirns
- Kopfschmerzen nach Verletzungen des Gehirns, zum Beispiel Gehirnerschütterung, Gehirnquetschung
- Kopfschmerzen bei Gefäßerkrankungen des Gehirns, zum Beispiel Hirnblutung
- Kopfschmerzen bei anderen Krankheiten des Gehirns, zum Beispiel Hirntumor, Hirnhautentzündung, Hirnentzündung
Kopfschmerzen bei anderen Erkrankungen im Kopf-Hals-Bereich
- zum Beispiel Nasennebenhöhlenerkrankungen, Augenerkrankungen, Arthrose im Kiefergelenk, Krankheiten der Halswirbelsäule
Kopfschmerzen bei Allgemeinerkrankungen
- Kopfschmerzen bei Infektionserkrankungen, zum Beispiel Grippe, „banale” Infekte, Zeckenborreliose
- Kopfschmerzen bei Stoffwechselstörungen, zum Beispiel Unterzuckerung, Nierenversagen
- Kopfschmerzen bei Gefäßerkrankungen, zum Beispiel zu hoher oder zu niedriger Blutdruck
- Kopfschmerzen durch von außen zugefügte Stoffe, zum Beispiel Alkohol, Glutamat, Nitrate, Medikamente, Umweltgifte
- Kopfschmerzen durch Entzug gewohnheitsmäßig zugeführter Stoffe, zum Beispiel Koffein, Ergotamin
Kopfschmerzen bei seelischen Erkrankungen
- zum Beispiel Depression
Bei den primären Kopfschmerzen liegt keine andere Erkrankung vor.
Viel häufiger sind die „primären“ Formen von Kopfschmerzen. Hierbei findet sich keine andere Erkrankung als Ursache für den Kopfschmerz, sondern er ist eine eigenständige Krankheit. Auch hier ist eine genaue Diagnose wichtig, denn die Behandlung der verschiedenen primären Kopfschmerzkrankheiten ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Diese primären Kopfschmerzkrankheiten sind das eigentliche Thema dieses Buches.
Eine ungezielte oder falsche Therapie kann auch hierbei ernste Folgen haben. Sie führt zu unnötigem Leiden und – womöglich aufgrund der Nebenwirkungen von unkritisch eingenommenen Medikamenten – ebenfalls zu schweren Gesundheitsschäden. Man denke nur an die zahlreichen Menschen, die nach langjährigem übermäßigen Gebrauch von bestimmten Kopfschmerzmitteln Nierenschäden davongetragen haben.
Welche Diagnosemöglichkeiten gibt es?
Wenn also die richtige Diagnose so wichtig ist, wie lässt sie sich am sichersten finden? Welche Verfahren sind aussagefähig, auf welche kann verzichtet werden? Die einzelnen bei Kopfschmerzen üblichen diagnostischen Verfahren sollen im nächsten Abschnitt vorgestellt werden.
Grundregeln der Kopfschmerzdiagnostik
Vor Beginn einer Kopfschmerzbehandlung ist durch geeignete Untersuchungen die Diagnose zu klären. Wenn sich im weiteren Verlauf der Kopfschmerz ändert und neue Symptome auftreten, muss die Ursache hierfür abgeklärt werden, um nicht eine zusätzliche Erkrankung zu übersehen, die gegebenenfalls eine eigene Therapie erfordert.
Die Krankengeschichte (Anamnese)
Nicht eine spezielle Röntgentechnik oder etwas Ähnliches hilft, um die Diagnose zu stellen, sondern die genaue, sorgfältig erhobene Krankengeschichte, die Anamnese! Erfahrene Kopfschmerztherapeuten können allein aus der genauen Befragung der Patienten und durch die Verlaufsbeobachtung in mehr als 90 Prozent der Fälle die richtige Diagnose stellen.
Die Anamnese
Als Patient oder Patientin können Sie sehr viel zu einer richtigen Diagnose beitragen, wenn Sie Ihre Kopfschmerzen möglichst genau beschreiben:
- Wo sitzen die Kopfschmerzen? Wechselt der Schmerzort oder ist er immer gleich?
- Wie oft treten Kopfschmerzen auf? Wie lange dauert ein Anfall gewöhnlich?
- Seit wann leiden Sie unter Kopfschmerzen? Haben diese sich im Laufe der Zeit verändert?
- Gibt es bestimmte Auslöser für Ihre Kopfschmerzen?
- Treten Begleiterscheinungen neben dem Schmerz auf?
- Welche Therapie wird bisher durchgeführt?
- Wie verhalten Sie sich, wenn Sie Kopfschmerzen haben?
Aus Ihren Antworten auf diese Fragen lässt sich bereits sehr viel über die Art Ihrer Kopfschmerzen herausfinden.
Das zweite „Standbein“ bei der Diagnostik von Kopfschmerzen ist die Verlaufsbeobachtung. Auch hierbei ist Ihre Mitarbeit die wichtigste Voraussetzung, deshalb ist es ratsam, einen Kopfschmerzkalender zu führen.
Zu jeder Kopfschmerztherapie gehört das Führen eines Kopfschmerzkalenders!
Für diesen Zweck gibt es viele verschiedene Vordrucke. Entscheidend ist, dass über die einzelnen Anfälle mittels eines Kalenders Buch geführt wird. Außerdem müssen alle eingenommenen Medikamente oder anderen Behandlungsmaßnahmen eingetragen werden. Zusätzlich sollten Frauen ihre Regelblutung vermerken. Sinnvoll ist es auch, besondere Ereignisse, die vielleicht Einfluss auf die Kopfschmerzhäufigkeit haben könnten (zum Beispiel eine starke Belastung, der Urlaub oder andere Abweichungen vom üblichen Tagesablauf), einzutragen.
Eine geeignete Vorlage finden Sie im Abschnitt „Die Kombination mehrerer Kopfschmerzarten“. Spezielle Kopfschmerzkalender können Sie sich auf der Website der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz Gesellschaft e.V. kostenlos herunterladen (www.dmkg.de/pat/ks_kal.pdf).
Nach der Anamnese erfolgt eine körperliche Untersuchung.
An die Erhebung der Krankengeschichte, bei der auch sonstige, gleichzeitig bestehende Erkrankungen zur Sprache kommen sollten, schließt sich eine körperliche Untersuchung an. Normalerweise finden sich bei primären Kopfschmerzen kaum auffällige körperliche Untersuchungsbefunde. Wichtig ist zum Beispiel die Messung des Blutdruckes, die Prüfung der Reflexe, die Untersuchung der Halswirbelsäule und das Abtasten der Muskulatur nach Verhärtungen sowie die Suche nach Schmerzpunkten.
Die technischen Untersuchungsverfahren
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt apparative Untersuchungen bei chronischen Kopfschmerzen nur in Ausnahmefällen.
Technische Verfahren wie Elektroenzephalogramm (EEG), Röntgen oder Blutuntersuchungen helfen selten weiter, außer wenn sich aus der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung der Verdacht auf das Vorliegen eines sekundären Kopfschmerzes ergibt, eines Kopfschmerzes also, dessen Ursache eine andere Grundkrankheit ist. Ob überhaupt technische Untersuchungen durchgeführt werden sollen, wenn nach Gespräch und körperlichem Befund ein primärer Kopfschmerz am wahrscheinlichsten ist, hängt letztlich vom Sicherheitsbedürfnis von Arzt und Patient ab. Falls jemand sehr große Angst hat (auch wenn es noch so unwahrscheinlich ist), an einem bösartigen Hirntumor zu leiden, sollte einmalig eine entsprechende Untersuchung durchgeführt werden. Denn eine solche Angst ist keine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie.
Das Elektroenzephalogramm (EEG)
Das Verfahren ist völlig nebenwirkungsfrei und dauert nur wenige Minuten.
Ähnlich wie beim Elektrokardiogramm (EKG) die Herzströme, werden beim EEG die Hirnströme gemessen und als Kurven auf einem Papierausdruck dargestellt. Mithilfe von Gurten oder einer Art Kappe wird eine große Zahl von Elektroden am Kopf befestigt. Sie sind durch Kabel mit dem EEG-Gerät verbunden. Bei vielen Gehirnerkrankungen finden sich Veränderungen der EEG-Kurven, nicht jedoch bei primären Kopfschmerzen.
EEG-Untersuchung mit Elektroden
Hierbei handelt es sich um vom Computer ausgewertete spezielle Röntgenuntersuchungen des Kopfes und gegebenenfalls der Halswirbelsäule. Auf den Röntgenaufnahmen sieht man gewissermaßen Quer- und Längsschnitte durch Schädel und Gehirn, die in Schichten von einigen Millimetern gezeigt werden. Man liegt dazu auf dem Rücken auf einem Röntgentisch und wird zur Untersuchung mit dem Kopf in eine Art große Trommel geschoben.
Das CT dauert nur wenige Minuten, jedoch besteht eine geringe Strahlenbelastung.
Das CT zeigt zum Beispiel Blutansammlungen im Gehirn oder Veränderungen an den Knochen sehr genau, ist aber eine sehr teure und auch mit einer gewissen Strahlenbelastung verbundene Untersuchung. Deshalb sollte sie nur bei begründetem Verdacht auf eine der genannten Krankheiten eingesetzt werden. Bei primären Kopfschmerzen ist der CT-Befund normal.
Computertomograf
Die Kernspintomographie (MRT)
Die MRT-Untersuchung ist aufwändig und teuer.
Bei diesem Verfahren (auch Magnetresonanztomografie, MRT genannt) nutzt man die unterschiedlichen magnetischen Eigenschaften der verschiedenen Gewebearten, um sehr plastische Bilder des Schädelinneren zu erhalten. Es ist wichtig, während der gesamten Untersuchungszeit still zu liegen. Das ist für Menschen mit Platzangst manchmal schwierig, eventuell hilft ein leichtes Beruhigungsmittel. Eine Strahlenbelastung tritt nicht auf. Das MRT ist nicht nur aufwändig, sondern auch sehr teuer. Bei bestimmten Gehirnerkrankungen wie Hirntumoren liefert es bessere Ergebnisse als das CT, hilft bei primären Kopfschmerzen aber auch nicht weiter.
Die Röntgenuntersuchung der Halswirbelsäule
Sehr häufig wird die Halswirbelsäule für Kopfschmerzen verantwortlich gemacht. Bei begründetem Verdacht, dass die Kopfschmerzen von ihr ausgehen, können Röntgenaufnahmen der Halswirbelsäule aus mehreren Richtungen sinnvoll sein. Für sich allein ist deren Aussage jedoch gering, da es bei vielen Menschen Veränderungen der Halswirbelsäule gibt, ohne dass sie je Kopfschmerzen haben, und umgekehrt auch bei normalem Röntgenbild Schmerzen auftreten können, die vom Nacken ausgehen.
Blutuntersuchungen helfen bei der Unterscheidung der primären Kopfschmerzenarten nicht weiter.
Sie sind zur Diagnostik nur angezeigt, wenn ein sekundärer Kopfschmerz vermutet wird, dessen Grundkrankheit Blutveränderungen hervorruft. Beispiele hierfür wären bestimmte Infektionskrankheiten oder ein Nierenschaden. Gelegentlich sind allerdings während der Therapie von primären Kopfschmerzen Blutuntersuchungen erforderlich, um zum Beispiel Nebenwirkungen von Medikamenten rechtzeitig zu erkennen.
Andere technische Untersuchungsverfahren
Bei bestimmtem Verdacht kann eine Punktion oder ein Ultraschall für die Diagnose sinnvoll sein.
Nur bei Verdacht auf bestimmte andere Erkrankungen kommen weitere Untersuchungsverfahren zum Einsatz. Man kann zum Beispiel die Nasennebenhöhlen röntgen, wenn man eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung vermutet, oder mit Ultraschall die Gefäße auf Veränderungen prüfen. Bei Verdacht auf Borreliose (hervorgerufen durch einen Zeckenbiss) kann auch eine Nervenwasserpunktion erforderlich werden.
Der Zusammenhang zwischen Kopfschmerz und Psyche
Menschen, die unter chronischen Kopfschmerzen leiden, schlägt immer wieder das als Vorwurf gemeinte Vorurteil entgegen: „Dein Kopfschmerz ist doch nur psychisch!“ Damit meinen die Leute: „Du hast doch nichts, du bildest dir deine Krankheit nur ein!“
Die meisten Kopfschmerzkranken haben große Probleme damit, ihrer Umwelt ihre Krankheit begreiflich zu machen.
Eine äußerlich sichtbare körperliche Krankheit, eine Operation, ein Unfall – das alles wird gesellschaftlich akzeptiert, die Betroffenen können mit Mitgefühl rechnen. Dagegen werden Menschen mit seelischen Erkrankungen ausgegrenzt. Den meisten Menschen sind psychische Erkrankungen unheimlich. Ebenfalls mit wenig Verständnis können Patienten mit psychosomatisch bedingten Erkrankungen rechnen, also Krankheiten, bei denen ungelöste seelische Konflikte oder große Belastungen körperliche Symptome hervorrufen. Vielen Menschen fällt es wegen dieser Vorbehalte schwer zuzugeben, dass ihre seelische Verfassung Einfluss auf ihre Körperfunktionen hat. Sie lehnen es deshalb grundsätzlich ab, sich mit der Frage, ob bei ihrer Erkrankung auch seelische Einflüsse eine Rolle spielen, überhaupt zu befassen.
Eine Krankheit – nur eine Ursache?
In unserer Gesellschaft herrscht vielfach noch die Überzeugung, dass Krankheiten entweder seelisch oder körperlich verursacht sind, wobei eins das andere ausschließt. Mit rein körperlichen Krankheitsursachen können wir dabei viel mehr anfangen. Wie kommt das?
Unsere heutige Medizin beruht auf einem Krankheitsmodell, das auf den französischen Philosophen René Descartes (1596–1650) zurückgeht. Während im Mittelalter Krankheiten als Strafen oder Prüfungen Gottes gesehen wurden, änderte sich das mit Beginn der Neuzeit. Die bahnbrechenden Entdeckungen auf den Gebieten der Physik, Astronomie, Medizin und Geografie, die damals gemacht wurden, brachten ein ganz neues Menschenbild und andere Erklärungen von Krankheiten hervor. Das von Descartes entwickelte neue Weltbild war mechanistisch und nicht mehr in erster Linie religiös geprägt. Er verglich den menschlichen Körper mit einer Maschine, die nach den Gesetzen der Mechanik arbeitet. Krankheiten wurden damit zu Funktionsstörungen dieser „Maschine“, und es kam nun darauf an, die Ursache dieser Störung zu finden und zu reparieren. Dabei ging man davon aus, dass für jede Krankheit eine einzige Ursache verantwortlich sei.
Dieser Denkansatz hat die moderne Medizin mit ihren unbestreitbaren Erfolgen erst möglich gemacht. Heute wissen wir dank der naturwissenschaftlichen Forschung sehr viel über die Funktionsweise der einzelnen Organe. Manche Krankheiten sind bis hin zu den ihnen zugrunde liegenden biochemischen oder genetischen Ursachen aufgeklärt. Gleichzeitig konnten Medikamente, Operationstechniken und sogar künstlicher Ersatz für ausgefallene Organe entwickelt werden, sodass eine große Zahl von vorher unheilbaren Krankheiten heute behandelbar sind.
Der Mensch muss als untrennbare Einheit aus Körper, Geist und Seele betrachtet werden.
Allerdings ist bei dieser Betrachtungsweise der Mensch als untrennbare Einheit aus Körper, Geist und Seele aus dem Blickfeld geraten. Er wird im mechanistischen Weltbild nicht viel anders gesehen als zum Beispiel ein Auto. Wenn etwas am Auto nicht mehr funktioniert, wird das betreffende Teil repariert oder gegen ein Ersatzteil ausgetauscht, und der Schaden ist behoben. In vielen Fällen scheint der Erfolg dieser Denkweise recht zu geben, besonders bei akuten Erkrankungen und Verletzungen. Das mechanistische Modell der Krankheitsentstehung hat auch dazu geführt, dass es inzwischen für die einzelnen Organsysteme des Menschen Spezialisten (Fachärzte) gibt, die weitgehend unabhängig voneinander arbeiten. Der Mensch wird als Summe seiner Einzelteile gesehen.
In den letzten Jahrzehnten wurde nun aber zunehmend deutlich, dass sich eine ganze Reihe von Krankheiten, besonders solche mit chronischem Verlauf, nicht in dieses Modell einfügen lassen. Das einfache Schema „Eine Krankheit – eine Ursache“ erweist sich als viel zu undifferenziert, um den komplizierten Vorgängen von Krankheitsentstehung und Heilung gerecht werden zu können. Zwar konnte im Laufe der letzten Jahrzehnte die Bedeutung seelischer Vorgänge bei der Krankheitsentstehung nicht mehr übersehen werden, aber das führte nur dazu, dass weitere Spezialisten (Psychotherapeuten, Psychiater) hinzukamen, die fortan für die Seele „zuständig“ waren. Es wurde der oben beschriebene Gegensatz zwischen seelischen und körperlichen Krankheiten konstruiert. Auf diese Weise konnte das gewohnte Weltbild aufrechterhalten werden.
Die ganzheitliche Behandlung der Kopfschmerzen
Gegen dieses Weltbild, das seine Auswirkungen nicht nur in der Medizin, sondern in allen Bereichen unseres Lebens hat, regt sich seit den 1960er-Jahren immer mehr Widerstand. Besonders der Physiker Fritjof Capra (*1939) forderte ein radikales Umdenken. Nur eine ganz neue Sicht der Welt könne die Menschheit vor dem durch das mechanistische Weltbild und die technische Zivilisation heraufbeschworenen drohenden Untergang retten.
Das neue Schlagwort heißt „ganzheitliches Denken“. Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Teile: Körper und Seele bilden eine Einheit. Jede Störung des einen führt zu Rückwirkungen auf das andere. Aber nicht nur der einzelne Mensch wird in dieser Sichtweise als Einheit betrachtet, ganzheitliches Denken bedeutet auch, dass der Mensch in seiner Umwelt wahrgenommen wird, dass der Gegensatz zwischen Mensch und Natur ebenso aufgegeben wird wie der zwischen Körper und Seele. Der Mensch steht der Natur nicht isoliert gegenüber, er ist ein Teil von ihr. Veränderungen der Umwelt werden immer auf den Menschen zurückwirken. Ebenso muss der Mensch in seinem Bezug zu anderen Menschen gesehen werden, gesellschaftliche Bedingungen haben Auswirkungen auf das Leben des oder der einzelnen.
Genauso wie die Erkrankung hängt auch die Gesundung von vielen Bedingungen ab.
Die Übertragung der ganzheitlichen Sichtweise auf das Gebiet der Medizin führt zu einer neuen Betrachtungsweise der Krankheitsentstehung und zu neuen Ansätzen bei der Behandlung. Der amerikanische Medizinforscher G. L. Engel stellte 1977 das „biopsychosoziale Krankheitsmodell“ vor. Dieses Modell sieht den Menschen eingebettet in immer größere Zusammenhänge, zunächst die unmittelbare Umgebung, dann die Gesellschaft seines Landes, schließlich die gesamte Menschheit und Natur. Umgekehrt ist er selbst aus immer kleineren Einheiten bis hinab zu den chemischen Bausteinen seines Körpers aufgebaut. Alle diese Ebenen stehen untrennbar miteinander in Verbindung, Einflüsse auf die eine Ebene haben immer auch Auswirkungen auf die anderen Ebenen.
Das ganzheitliche Modell erteilt der gedanklichen Trennung von Körper und Seele und dem Denken in einfachen Zusammenhängen von Ursache und Wirkung eine strikte Absage. Krankheiten entstehen ihm zufolge durch das Zusammenwirken vieler einzelner Bedingungen, und auch der Verlauf der Erkrankung hängt von zahlreichen Faktoren ab. Dabei kann es sich um körperliche Gegebenheiten, zum Beispiel angeborene Veranlagungen, um Umwelteinflüsse wie Viren oder Bakterien, um seelische Verfassungen, zum Beispiel um eine gedrückte Stimmungslage, oder um soziale Faktoren, beispielsweise die Situation am Arbeitsplatz, handeln. Wendet man diese Betrachtungsweise an, so wird verständlich, warum es eben oft nicht genügt, den eigenen Körper wie ein Auto zur „Reparatur“ zu bringen.
Jede körperliche Störung hat Auswirkungen auf das seelische Befinden.
Sieht man Körper und Seele nicht mehr als Gegensätze, so werden viele Erscheinungen, gerade bei chronischen Krankheiten, besser verständlich. Wer Schmerzen hat, die über lange Zeiträume andauern oder immer wiederkehren, wird gedrückter Stimmung sein, sich mutlos und schwach fühlen. Langanhaltende Schmerzen können sogar zu einer Depression führen.
Auf der anderen Seite wirkt sich die seelische Verfassung natürlich auch auf körperliche Funktionen aus. Wir kennen alle den schnellen Herzschlag bei Aufregung, das unwillkürliche Anspannen der Muskulatur, wenn wir uns bedroht fühlen, oder das Zittern bei Angst.
Es ist bekannt, dass besonders Krankheiten, die nicht mit der Zerstörung von Körpergewebe, sondern mit gestörten Körperfunktionen einhergehen, stark durch seelische Faktoren zu beeinflussen sind. Dazu gehören auch die meisten Kopfschmerzarten. Beispiele für diesen Zusammenhang gibt es viele. So kann seelische Erregung den Blutdruck erhöhen oder Asthmaanfälle auslösen, Anspannung sich in Kopf- oder Rückenschmerzen äußern und auch die körperliche Abwehr, das Immunsystem, kann während seelischer Krisen geschwächt sein.
Bei der Krankheitsentstehung, dem Verlauf und der Heilung spielen viele Faktoren eine Rolle.
Ebenso wird die Schmerzempfindung durch seelische Vorgänge beeinflusst. In Zeiten, in denen wir uns sehr glücklich fühlen oder auch ganz intensiv mit etwas beschäftigt sind, nehmen wir Schmerzen sehr viel geringer wahr als in Zeiten, in denen wir uns niedergeschlagen oder einsam fühlen.
Krankheiten sind nicht entweder körperlich oder seelisch bedingt, sondern fast immer spielen sowohl körperliche als auch seelische Faktoren bei der Entstehung, dem Verlauf und der Heilung eine Rolle. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise erkennt aber nicht nur die Zusammenwirkung von Körper und Seele bei der Krankheitsentstehung an. Der einzelne Mensch steht ja nicht isoliert da, er ist zahlreichen äußeren Einflüssen ausgesetzt. Wir sind es zwar seit Langem gewohnt, Bakterien und Viren als von außen kommende Krankheitsursachen anzuerkennen, ebenso wie Gifte oder Gewalteinwirkung. Dass aber auch das Miteinander von Menschen, also soziale Bedingungen, Einfluss auf Entstehung und Verlauf von Krankheiten haben, ist nicht im gleichen Maße allgemein akzeptiert. Soziale Beziehungen bestehen zunächst einmal innerhalb der Familie oder der unmittelbaren Umgebung eines Menschen. Eine wichtige Rolle kommt dabei auch dem Arbeitsbereich zu. Darüber hinaus beeinflussen aber auch größere soziale Gruppen wie Religionsgemeinschaft, Staat und Kulturbereich den einzelnen Menschen auf vielfältige Weise.
Die Bedeutung sozialer Bedingungen bei der Entstehung von Krankheiten zeigen Untersuchungen in vielen Betrieben, bei denen festgestellt wurde, dass dort, wo das Arbeitsklima gut ist, auch der Krankenstand niedrig ist. Umgekehrt können Belastungen am Arbeitsplatz wie das Gefühl der Überforderung, einseitige Arbeitshaltung, zwischenmenschliche Konflikte (Mobbing), die Angst vor Arbeitslosigkeit oder die bereits eingetretene Arbeitslosigkeit die Entstehung von körperlichen Funktionsstörungen und Krankheiten fördern.
Krankheitsentstehung ist ein komplizierter Prozess, der zahlreichen inneren und äußeren Einflüssen unterliegt. Mit einem einfachen mechanistischen Erklärungsmodell wird man diesem Geflecht aus verschiedenen Ursachen und Wirkungen nicht gerecht. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise berücksichtigt diese Zusammenhänge bei der Auswahl der Behandlungsverfahren.
Die meisten komplementären Heilmethoden basieren auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise.
Unsere westliche Medizin ist zwar heute in der ganzen Welt verbreitet und überaus erfolgreich in der Behandlung zahlreicher schwerer Erkrankungen, aber daneben existierten und existieren eine Vielzahl anderer Medizinsysteme. In jedem Kulturkreis haben sich traditionelle Heilmethoden entwickelt und in unterschiedlichem Maße bis heute erhalten. Meist basieren sie auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise. Außerdem gab es auch bei uns immer wieder Menschen, die eigene Heilmethoden bekannt machten. Heute nennen wir Heilverfahren, die neben der Schulmedizin und als ihre Ergänzung angewendet werden, „komplementär“. Da die westliche Medizin auf vielen Gebieten unbestreitbar sehr erfolgreich ist, sollte man sie nicht einfach ablehnen. Es ist aber wichtig, ihre Grenzen zu erkennen und da, wo es sinnvoll erscheint, andere Heilmethoden einzubeziehen.
Als Beispiele für solche ergänzenden Therapierichtungen sollen die traditionelle chinesische Medizin (TCM) und die Homöopathie kurz vorgestellt werden, da beide heute bei uns weit verbreitet sind.
Die traditionelle chinesische Medizin (TCM)
Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) basiert auf einem ganzheitlichen Bild von Mensch, Gesellschaft und Umwelt. Gewöhnlich kennen wir davon im Westen nur die Akupunktur als Heilverfahren. Der chinesischen Medizin liegt ein seit Jahrtausenden entwickeltes philosophisches System zugrunde. Die chinesische Philosophie erklärt die Welt als ein Zusammenspiel zweier gegensätzlicher Kräfte, Yin und Yang.
Krankheit wird als gestörtes Gleichgewicht zwischen den beiden Kräften Yin und Yang gesehen.
Wichtig ist, dass die beiden Kräfte zwar als Gegensätze gesehen werden, dass aber gleichzeitig nur ihr harmonisches Zusammenwirken den Fortbestand des Lebens ermöglicht. In diesem System wird Krankheit als gestörtes Gleichgewicht zwischen den beiden Kräften betrachtet. Dabei wird kein Gegensatz zwischen seelischen, körperlichen, äußeren und inneren Krankheitsursachen gesehen. Sie alle gefährden nach chinesischer Auffassung das innere Gleichgewicht des Menschen und damit seine Gesundheit.
Vielleicht ist die chinesische Medizin wegen dieses Ansatzes in vielen Fällen, in denen die westliche Schulmedizin versagt, also vor allem bei chronischen Funktionsstörungen, so erfolgreich.
Der Homöopathie liegt ebenfalls ein mehr ganzheitliches Bild vom Menschen und von den Krankheitsursachen zugrunde. Durch eine sehr eingehende Befragung des Patienten wird versucht, ein möglichst genaues Bild über die Ursachen der Krankheit zu bekommen. Dabei werden ähnlich wie in der chinesischen Medizin die verschiedensten Einflüsse berücksichtigt. Die Behandlung wird dann ganz individuell auf den Einzelfall zugeschnitten. Die homöopathische Lehre beruht auf dem Grundsatz „Gleiches mit Gleichem behandeln“. (Das griechische „homoios“ bedeutet „gleich“.) Die Behandlung wird mit kleinsten Mengen der Stoffe durchgeführt, die in größeren Mengen ähnliche Symptome hervorrufen, wie sie bei der betreffenden Krankheit auftreten oder sonst in einer Beziehung zu dieser Krankheit stehen.
Primäre Kopfschmerzen ganzheitlich betrachtet
Nicht medikamentöse Verfahren sind aufwändiger als eine Therapie mit Tabletten.
Hat jemand mit chronischen Kopfschmerzen sich das ganzheitliche Modell der Kopfschmerzentstehung zu eigen gemacht, eröffnet das eine ganze Reihe neuer Möglichkeiten, mit der Krankheit besser fertig zu werden. Die krampfhafte Suche nach einer einzigen, einfachen körperlichen Krankheitsursache entfällt und damit auch die Vorstellung, sie durch eine einzige, möglichst medikamentöse „Wundertherapie“ heilen zu können. Es wird dann klar, warum es sinnvoll ist, mehrere Therapieformen miteinander zu kombinieren. Schließlich sind ja auch mehrere Faktoren an der Krankheitsentstehung beteiligt, die durch unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten gezielt beeinflusst werden können. Auf der einen Seite verbessert das die Erfolgsaussichten erheblich und verringert außerdem das Risiko von Nebenwirkungen, auf der anderen Seite erfordert es von den Betroffenen aber auch eine größere Bereitschaft zur Mitarbeit. Die nicht medikamentösen Verfahren, und um solche handelt es sich zu einem großen Teil, sind meist mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden, und es ist wichtig, sie regelmäßig und konsequent anzuwenden.
Wer das ganzheitliche Modell der Krankheitsentstehung auf seine Kopfschmerzkrankheit anwendet, wird sich auch nicht mehr von vornherein gegen den Einsatz psychologischer Methoden bei ihrer Behandlung wehren. Viele der auslösenden Faktoren im Arbeitsbereich oder in der Umwelt können kaum verändert werden, nicht jeder Stress lässt sich vermeiden. Wir können mithilfe psychologischer Methoden aber lernen, mit diesem Stress besser umzugehen. Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel die Anfallshäufigkeit bei Migräne und die Wahrscheinlichkeit von Spannungskopfschmerzen senken.
Die ganzheitliche Betrachtungsweise sieht Kopfschmerzen als Folge des Zusammentreffens mehrerer Faktoren. Sie können auf körperlichem, seelischem oder sozialem Gebiet liegen. Hinzu kommen verschiedene Umwelteinflüsse. Deshalb sieht ein ganzheitliches Behandlungskonzept auch eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsmethoden und das Zusammenwirken mehrerer Therapeuten vor.
Bei einer ganzheitlichen Betrachtungsweise entfällt der unsinnige Streit, ob die Erkrankung nun körperlichen oder seelischen Ursprungs ist. Die Antwort lautet ganz einfach: „Beides spielt eine Rolle.“ Außerdem werden noch eine ganze Reihe anderer Einflüsse berücksichtigt, wie die familiäre oder die Arbeitsplatzsituation (soziale Faktoren) oder das Wetter, die Ernährung und der Schadstoffgehalt der Luft als Beispiele für Umweltfaktoren. Alles dies trägt im Einzelfall in unterschiedlichem Maße zur Entstehung von Kopfschmerzen bei.
Man geht heute davon aus, dass die Bereitschaft oder Anlage zu Migräneanfällen meist angeboren ist. Diese Anlage stellt also einen körperlichen Faktor dar. Ob überhaupt jemals Anfälle auftreten und zu welcher Zeit in welcher Stärke, hängt dann von vielen anderen Einflüssen ab. Weibliche Hormone, entweder körpereigene oder als Medikament von außen zugeführte („Pille“), spielen eine große Rolle ebenso wie Nahrungsmittel. Seelische und soziale Faktoren sind ebenfalls sehr wichtig und oft miteinander verknüpft. So können Belastungen am Arbeitsplatz zu Überforderungsgefühlen oder zwischenmenschliche Konflikte zu seelischen Krisen führen. Beides kann die Häufigkeit von Migräneanfällen beeinflussen.
Lange Zeit wurde in der medizinischen und psychologischen Fachliteratur das Vorhandensein einer typischen „Migränepersönlichkeit“ beschrieben. Es sollte sich dabei um sehr korrekte, ehrgeizige Menschen handeln, die dazu neigen, sich durch die Übernahme zahlreicher Pflichten zu überfordern. So pauschal ist das sicher nicht richtig, allerdings trifft es zu, dass solche Verhaltensweisen das Auftreten von Migräneanfällen begünstigen können. Es handelt sich dann vielleicht um eine Art „Notbremse“ des Körpers gegen Überlastungen. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe anderer Größen, die die Häufigkeit und Stärke von Migräneanfällen mitbestimmen, und es sind sicher auch noch gar nicht alle von ihnen bekannt.
Beim Spannungskopfschmerz ist zwar die körperliche Komponente der Kopfschmerzentstehung bisher noch weit weniger gut aufgeklärt als bei der Migräne, aber im Prinzip gilt das Gleiche wie am Beispiel der Migräne erläutert: Es gibt nie nur eine einzige Ursache für Spannungskopfschmerzen, es kommen immer mehrere Faktoren zusammen.
Eine einseitige Tätigkeit kann zu Muskelverspannungen führen, aber auch seelische Spannungen können sich in einer verkrampften Körperhaltung mit Muskelverspannungen äußern, die dann zu Spannungskopfschmerzen führen. Es gibt aber auch Fälle von Spannungskopfschmerzen, die ohne messbar erhöhte Muskelverspannung auftreten. Hierbei kann es sich vielleicht um eine erlernte Körperreaktion oder um eine Auswirkung der erhöhten Schmerzempfindlichkeit bei Menschen mit Spannungskopfschmerzen handeln. Wettereinflüsse oder der Aufenthalt in schlecht gelüfteten Räumen sind Beispiele dafür, dass auch Umwelteinflüsse diese Art von Kopfschmerzen auslösen können.
Bei der dritten primären Kopfschmerzart (neben Migräne und Spannungskopfschmerzen), dem Clusterkopfschmerz, weiß man über den Einfluss seelischer Faktoren sehr wenig. Dafür spielen Umwelteinflüsse eine große Rolle. Aber auch hier gilt, dass offenbar mehrere Bedingungen zusammentreffen müssen, damit ein Anfall oder eine Clusterperiode ausgelöst wird.
Sekundäre Kopfschmerzen ganzheitlich betrachtet
Ohne jetzt jede dieser Kopfschmerzarten einzeln abzuhandeln, lässt sich über alle Erkrankungen sagen, dass die Stärke der Schmerzempfindung selbstverständlich auch hier von der seelischen Verfassung und einer Reihe anderer Bedingungen abhängt.
In hohem Maße kommen auch beim von der Halswirbelsäule ausgehenden Kopfschmerz und beim Kopfschmerz nach einer Verletzung im Kopfbereich seelische Faktoren zum Tragen. Über die besondere Problematik der Menschen, die einen Unfall mit Schädel-Hirn-Verletzung oder Schleudertrauma der Halswirbelsäule erlitten haben, wird noch im Kapitel „Kopfschmerzen, die von der Halswirbelsäule ausgehen“ gesprochen. Bei diesen Krankheiten kann sich oft ein Teufelskreis entwickeln, indem sich seelische, körperliche sowie soziale Faktoren gegenseitig „hochschaukeln“ und verstärken. Dieser Teufelskreis ist mit Schmerzmitteln alleine sicher nicht mehr zu durchbrechen. Wenn das doch immer wieder versucht wird, weil die Betroffenen ein mechanistisches Krankheitsmodell haben und von einer einzigen Krankheitsursache ausgehen, können die Probleme des übermäßigen Medikamentengebrauchs dazukommen. Wird dagegen auch auf diese Fälle das ganzheitliche Krankheitsmodell angewandt, kann eine solche unheilvolle Entwicklung vermieden werden.
Kopfschmerzen und Migräne – richtig behandeln!
Ziel dieses Kapitels ist es, Sie umfassend über Ihr Leiden, die Entstehungszusammenhänge sowie alle Möglichkeiten der Linderung und Heilung zu informieren. Auf Basis der neuesten Erkenntnisse der Forschung erhalten Sie fundierte Informationen zu effektiven Behandlungsmethoden.
Der Spannungskopfschmerz ist die bei Weitem häufigste Kopfschmerzart überhaupt. Man versteht darunter eine Form primärer Kopfschmerzen, die sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Sie reicht von seltenen, wenig beeinträchtigenden, „banalen“ Kopfschmerzen bis hin zu schweren Krankheitszuständen, die in die Invalidität führen können und die Betroffenen und ihre Angehörigen auf das Schwerste belasten.
Der episodische Spannungskopfschmerz
Man unterscheidet je nach Häufigkeit der Schmerzen zwischen episodischem und chronischem Spannungskopfschmerz.
Bei der episodischen Form haben die Betroffenen an weniger als der Hälfte der Tage Kopfschmerzen. Die Grenze wird bei 15 Kopfschmerztagen im Monat oder 180 Kopfschmerztagen pro Jahr gesetzt. Betroffen sind diejenigen, die nur ab und zu Kopfschmerzen haben und deren Kopfschmerzen zwar lästig sind, aber kein wirkliches Problem darstellen. Fragt man in einer beliebigen Gruppe von Menschen, wie viele der Anwesenden schon einmal Kopfschmerzen hatten, so werden sich fast alle melden.
Die meisten haben episodische Spannungskopfschmerzen, die zwar lästig, aber kein wirkliches Problem sind.
Neuerdings unterscheidet man noch, ob die Kopfschmerzen an mehr als einen Tag im Monat auftreten (häufiger episodischer Spannungskopfschmerz) oder noch seltener (seltener episodischer Spannungskopfschmerz). Je mehr Kopfschmerztage im Monat auftreten und je mehr man sich der Grenze von 15 Tagen im Monat nähert, desto größer wird die Gefahr, dass sich ein chronischer Spannungskopfschmerz entwickelt.
Der chronische Spannungskopfschmerz
Leidet man mehr als die Hälfte der Tage eines Monats bzw. Jahres unter Kopfschmerzen, sind sie chronisch.
Wesentlich problematischer ist die zweite Form des Spannungskopfschmerzes, die chronische. Die Betroffenen leiden an mehr als der Hälfte der Tage eines Monats beziehungsweise Jahres unter Kopfschmerzen. Nicht selten treten die Kopfschmerzen täglich auf, sodass diese Menschen so gut wie nie schmerzfrei sind. Da sich der chronische Kopfschmerz vom Spannungstyp praktisch immer aus dem episodischen entwickelt, muss versucht werden, diese unheilvolle „Chronifizierung“ zu vermeiden. Episodische Spannungskopfschmerzen, die im Laufe der Zeit an Stärke und Häufigkeit zunehmen, müssen also ernst genommen werden. Ein Warnzeichen für den drohenden Übergang in die chronische Form ist auch ein sich steigernder Medikamentenverbrauch.
Der chronische Spannungskopfschmerz
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr episodischer Spannungskopfschmerz sich verschlimmert, und Sie immer mehr Medikamente benötigen, sollten Sie dringend ärztliche Hilfe suchen! Führen Sie in dieser Situation unbedingt einen Schmerzkalender!
Symptome des Spannungskopfschmerzes
Körperliche Bewegung, insbesondere an der frischen Luft, wird von vielen als schmerzlindernd empfunden.
Meist handelt es sich um beidseitig auftretende Kopfschmerzen, die zumindest manchmal den Ort wechseln. Sehr häufig sitzt der Hauptschmerz in der Stirn, der Schläfengegend oder im Nacken. Oft wird der Schmerz auch als ringförmig um den Kopf liegend oder als helmartig auf dem Kopf sitzend empfunden. Die Betroffenen beschreiben die Schmerzen als dumpf, drückend oder ziehend. („Es ist, als ob mein Kopf in einem Schraubstock steckt.“) Die Arbeitsfähigkeit ist zwar eingeschränkt, aber meist können alltägliche Tätigkeiten fortgeführt werden. Begleiterscheinungen treten selten auf und sind meist geringfügig. Gelegentlich kommt leichtes Unwohlsein vor, jedoch kein Erbrechen. Manchmal sind die Kopfschmerzen mit Licht- oder Geräuschempfindlichkeit verbunden. Bei der chronischen Form können die Begleiterscheinungen ausgeprägter sein. Die Dauer der Kopfschmerzanfälle ist sehr unterschiedlich, sie kann von weniger als einer Stunde bis zu mehreren Tagen schwanken.
Symptome des Spannungskopfschmerzes
- Der Schmerz ist dumpf und drückend.
- Der Schmerz ist meist beidseitig, oft ring- oder helmförmig.
- Alltägliche Aktivitäten sind (eingeschränkt) möglich.
- Die Schmerzdauer beträgt Stunden bis Tage.
- Episodische Form: bis zu 15 Kopfschmerztage pro Monat.
- Chronische Form: mehr als 15 Kopfschmerztage pro Monat.
Ursachen und Auslöser von Spannungskopfschmerzen
Der genaue Mechanismus der Schmerzentstehung ist nicht bekannt. Jeder Mensch verfügt über ein körpereigenes schmerzabwehrendes System, das aus bestimmten Teilen des Gehirns, der Nervenbahnen im Rückenmark und den dazugehörigen Botenstoffen besteht. Wenn dieses System gestört ist, erhöht sich die Schmerzempfindlichkeit. Offenbar liegt beim Spannungskopfschmerz eine derartige Störung vor. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen mit Spannungskopfschmerzen eine niedrigere Schmerzschwelle haben als Gesunde. Sie sind also schmerzempfindlicher als andere Menschen. Außerdem fanden sich ein verändertes Muskelentspannungsverhalten sowie Veränderungen der Menge bestimmter Botenstoffe im Blut und Hirnwasser. Es ist allerdings nicht klar, ob diese Veränderungen Ursache oder Folge der Erkrankung sind.
Auslöser sind beispielsweise körperliche und seelische Belastungen, einseitige Körperbewegungen, Föhn oder Stress.
Auslöser für Schmerzanfälle können zum Beispiel körperliche Belastungen wie langes Verweilen in ungünstigen Körperhaltungen, einseitige Tätigkeiten oder auch bestimmte Wetterlagen (Föhn) sein. Eine große Bedeutung haben seelische Belastungen und das Gefühl von Stress und Überforderung. Oft kommt es dabei zu einem Teufelskreis. Die Überlastung führt zu unwillkürlichen Muskelverspannungen und löst so Schmerzen aus. Die Schmerzen ihrerseits verstärken dann reflektorisch die Muskelverspannung, wodurch der Schmerz weiter zunimmt und so weiter. Bei chronischen Spannungskopfschmerzen kann dieser Teufelskreis zum Dauerzustand geworden sein. In diesem Fall kommen dann oft noch die Probleme des übermäßigen Medikamentenverbrauchs dazu (siehe Kapitel „Kopfschmerzen durch Medikamente“).
Spannungskopfschmerzen scheinen die Antwort des Körpers auf Belastungen unterschiedlicher Art zu sein. Die genaue Entstehungsweise ist noch nicht bekannt. Der Name „Spannungskopfschmerz” bringt beide Aspekte der Störung zum Ausdruck, die körperliche und die seelische Anspannung.
Wer ist vom Spannungskopfschmerz betroffen?
Insgesamt leiden ca. 3 Mio. Menschen in Deutschland unter schwerem chronischen Spannungskopfschmerz.
Spannungskopfschmerz kommt in allen Altersgruppen vor, in besorgniserregend hohem Maße auch schon bei Schulkindern. Überwiegend suchen Frauen wegen Spannungskopfschmerzen ärztliche Hilfe, insbesondere solche im mittleren und höheren Lebensalter. Offenbar neigen Frauen eher dazu, sich wegen ihrer Kopfschmerzen in ärztliche Behandlung zu begeben, oder ihre Kopfschmerzen sind schlimmer als die von Männern. In der Gesamtbevölkerung ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen in der Häufigkeit des Spannungskopfschmerzes jedenfalls bei Weitem nicht so groß.
Die körperliche Untersuchung ist meist unauffällig. Manchmal findet sich eine Druckschmerzhaftigkeit der Austrittspunkte der Hinterhauptsnerven. Häufig, aber nicht immer, lassen sich Verspannungen der Muskeln im Nacken und am Kopf sowie gelegentlich der Kaumuskulatur oder auch anderer Muskelgruppen ertasten. Technische Untersuchungen helfen nicht weiter.
Die Behandlung des Spannungskopfschmerzes
Die Behandlung des Spannungskopfschmerzes sollte möglichst mit nicht medikamentösen Mitteln erfolgen. Allerdings gibt es Fälle von chronischen Spannungskopfschmerzen, die ohne spezielle Medikamente nicht zu beherrschen sind.
Was kann ich selbst tun?
Die meisten Menschen, die unter episodischen Spannungskopfschmerzen leiden, haben eine ganze Reihe von Möglichkeiten entwickelt, ihre lästigen und das Wohlbefinden beeinträchtigenden Schmerzanfälle zu behandeln.
Eine sanfte Massage der Schläfen und Stirn mit ätherischen Ölen ist oft hilfreich.
Oft reicht es schon, eine einseitige Tätigkeit, die mit starker Anspannung verbunden ist, zu unterbrechen und an die frische Luft zu gehen. Viele Betroffene empfinden es als wohltuend, bestimmte Stellen am Kopf, die sie aus Erfahrung kennen, zu reiben, zu drücken oder sanft zu massieren. Oft sind das dieselben Punkte, die in der chinesischen Medizin als Akupunkturpunkte bekannt sind. Es handelt sich bei dieser Form der Selbsthilfe also eigentlich um eine Art Akupressur.
Als erleichternd wird oft auch das Einreiben der schmerzenden Stellen, besonders der Stirn und Schläfe, mit ätherischen Ölen genannt. In letzter Zeit wird hierfür auch von Ärzten besonders das Pfefferminzöl empfohlen. Es ist in vielen japanischen und chinesischen „Heilölen“ enthalten, sollte aber besser in reiner Form angewendet werden.
Details
- Seiten
- ISBN (ePUB)
- 9783869109398
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2010 (Dezember)
- Schlagworte
- Alternativ-Medizin Gesundheits-Ratgeber natürliche Heilmittel Patienten-Ratgeber Selbsthilfe