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Einfach die Seele frei schreiben

Wie sich therapeutisches Schreiben auf die Psyche auswirkt, Mit vielen Übungen und Beispielen

von Sylvia Winnewisser (Autor:in)
152 Seiten

Zusammenfassung

Ob per E-Mail oder SMS: Kommunikation wird immer schneller. Dabei lassen sich durch ruhiges und konzentriertes Schreiben Gedanken viel besser sortieren, und auch in der Therapie von Ängsten und Depressionen haben sich Stift und Papier bewährt. Wie man sie einsetzt und dabei die eigene Kreativität wieder erlebbar macht, das zeigt dieser Ratgeber ebenso eindrücklich wie verständlich.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


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Sylvia Winnewisser
 
 
 
 
 

Einfach die Seele frei schreiben

 
 
 
Wie sich therapeutisches Schreiben auf die Seele auswirkt 
Mit vielen Übungen und Beispielen 


 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

 
978-3-86910-940-4  
ISBN der gedruckten Originalausgabe: 978-3-86910-315-0

 

 

Die Autorin: Sylvia Winnewisser ist Germanistin, Literaturwissenschaftlerin und ausgebildete Heilpraktikerin für Psychotherapie (HPG). In den letzten Jahren ist das Schreiben als therapeutischer Prozess ein wesentlicher Schwerpunkt ihrer Arbeit geworden.

 
 
 
 

 
© 2010 humboldt

Eine Marke der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbh & Co. KG,
Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover
www.schluetersche.de
www.humboldt.de

 
Autor und Verlag haben dieses Buch sorgfältig geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.

 
Lektorat: Angelika Lenz, Steinheim an der Murr
Covergestaltung: DSP Zeitgeist GmbH, Ettlingen
Titelfoto: Getty Images/Dylan Ellis

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesem Buch geht es ums Schreiben. „Schreiben heißt sich selbst entdecken“, sagt der amerikanische Autor Barry Lane. Damit meint er, dass das Schreiben eine wunderbare Art und Weise ist, die Vergangenheit zu bewahren, die Gegenwart besser zu verstehen und für die Zukunft gut gerüstet zu sein.

Schreiben ist eine wunderbare Art, sich den eigenen Gefühlen und Wünschen zu nähern.

Für manche bedeutet die Vergangenheit bewahren, dass sie sie erst wieder für sich hervorholen müssen. Denn einige Erlebnisse von früher – meist solche aus der Kindheit – sind tief im Inneren vergraben und wollen eigentlich gar nicht wieder zum Vorschein kommen. Denn sie haben damals wehgetan und tun es auch heute noch. Sie sind vielleicht die Ursache für eine Störung, einen Kummer, ein Trauma oder eine Phobie, mit der man heute als Erwachsener noch zu tun hat, direkt oder indirekt. Oft tarnen sich die eigentlichen Störungen ja als körperliche Beschwerden, weil sie sonst keine Möglichkeit haben, sich auszudrücken.

Vielleicht aber will man auch nur sein Leben dokumentieren, das, was einen täglich beschäftigt, festhalten, um es später aus der Distanz besser verstehen zu können. Man will seine Träume aufschreiben oder das Verhältnis zu Vater und Mutter beschreiben. Man will seinen Lebensweg für die eigenen Kinder zu Papier bringen: eine Art Geschichtsschreibung im Kleinen. Dabei treten oft ungeahnte oder nicht mehr bewusste Begebenheiten ans Tageslicht, über die man sich selbst gar nicht klar war, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man sie schriftlich vom Staub des Vergessens befreite.

Was auch immer der Grund sein mag, weshalb Sie sich für das therapeutische Schreiben interessieren: Lassen Sie es auf sich wirken – begeben Sie sich mit ganzem Einsatz hinein! Sie werden vielleicht ganz neue Seiten an sich entdecken, Sie werden selbstbewusster und mit beiden Beinen im Hier und Jetzt stehen, ohne Belastendes aus der Vergangenheit. Sie werden ausgeglichener, zufriedener und authentischer sein. Sie werden liebevoller mit sich und anderen umgehen. Kurz: Sie werden es nicht bereuen.

Ihre

Sylvia Winnewisser

Was ist therapeutisches Schreiben?

Therapeutisches Schreiben ist eine Methode, mit der man sich selbst auf einfühlsame Weise begegnen kann. Damit kann der seelische Zustand eines Menschen einerseits zum Ausdruck gebracht und andererseits verbessert oder geheilt werden. Denn Schreiben ist eines der ältesten Mittel der Selbsterkenntnis und auch Selbsttherapie, selbst wenn es nicht zu den Therapiemethoden im engeren Sinne gehört.

Therapie ist das griechische Wort für „Heilkunst“. Es verbindet Kunst und Heilung. Schreibtherapie ist somit die Kunst, durch Schreiben sich und andere zu heilen. Wir kennen das Wort Therapie ebenfalls aus vielen anderen Zusammensetzungen wie Psychotherapie, Kunsttherapie, Tanztherapie oder Hypnosetherapie. In allen diesen Heilkünsten geht es darum, seelische Kränkungen und Verletzungen für den Betroffenen sichtbar zu machen und im günstigsten Fall zu heilen. Das ist selten einfach. Denn das Unterbewusste arbeitet mit vielen Werkzeugen, um die Seele vor Schaden zu schützen. Es baut Blockaden und Widerstände auf, um eine schwerwiegende seelische Verletzung nicht ins Bewusstsein dringen zu lassen, weil sie eine Bedrohung für die seelische Gesundheit bedeuten würde. Diese Blockaden gilt es aufzufinden und auf schonende Weise aufzulösen, um den Heilungsprozess anzuregen. Auch oder gerade dafür sind all die genannten Therapien sehr geeignete Mittel.

Das Unterbewusste baut zum Schutz der Seele Blockaden auf. Diese Blockaden gilt es aufzufinden und sanft aufzulösen.

Bisher hat die Schreibtherapie hierbei eher ein Schattendasein geführt. Sie kann jedoch durchaus unterstützend während einer Psychotherapie angewendet werden oder für den Einzelnen sogar als Selbsttherapie infrage kommen, wenn es sich um vergleichsweise kleine Probleme handelt oder auch nur, wenn man sich selbst näherkommen möchte. Egal ob mit Hilfe, allein oder in der Gruppe: Voraussetzung für ein therapeutisches Schreiben ist, dass die oder der Betroffene den Sinn erkennt und wirklich an sich arbeiten will. Schließlich ist sie oder er der Einzige, der sich selbst heilen kann.

Was kann das therapeutische Schreiben bewirken?

Wer regelmäßig übt, erfährt viel über sich selbst und sein Selbstbewusstsein wird gestärkt.

Mit der Technik des therapeutischen Schreibens hat man demnach ein gutes Werkzeug an der Hand, um sich das Leben ein bisschen leichter zu gestalten, egal ob man das Schreiben alleine, mit einem Lehrer oder in einer Gruppe ausführt. Voraussetzung ist aber wie bei fast allem, das man regelmäßig übt: Kein Heilmittel, kein Entspannungsverfahren, keine Yogaübung wirkt nach einem Mal. Ihre volle Wirkung entfalten sie alle erst nach einem bestimmten Zeitraum der regelmäßigen Anwendung. Ebenso verhält es sich mit dem therapeutischen Schreiben. Es schult Wahrnehmung und Erlebnisfähigkeit auf besondere Weise. Richtig eingesetzt, kann es zu Selbsterfahrung führen, das Selbstbewusstsein stärken und uns zu mehr Autonomie im Alltag und Berufsleben verhelfen. Im besten Fall hilft es, ähnlich den anderen ganzheitlichen Therapiemethoden, die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Denn Geist und Seele wirken auf den Körper, und in einem gesunden Körper mit einem gesunden Geist fühlt man sich wohl.

Der zehnfache Nutzen der Schreibtherapie

Die amerikanische Schreibtherapeutin Kathleen Adams fasst den Nutzen des therapeutischen Schreibens in zehn Thesen zusammen. Gleichzeitig kennzeichnen diese Schritte auch den Weg zum eigenen Selbst, zu mehr Selbstbewusstsein und zur Heilung.

  1. Die Technik steht immer und überall zur Verfügung. Das heißt, wenn einen etwas gerade besonders belastet oder man Gedanken und Ideen zu grundlegenden Problemen hat, kann man diese sofort aufschreiben und in einer Art innerem Dialog diskutieren. Dazu ist erst mal kein Gegenüber notwendig.
  2. Beim Aufschreiben kann man eine Katharsis erfahren, also eine Art innere Reinigung von negativen Gefühlen und belastenden Erfahrungen. Nach dieser Befreiung ist der Weg buchstäblich frei für eine Weiterentwicklung.
  3. Das Buch oder Blatt Papier, in oder auf das man schreibt, sind absolut verlässliche Utensilien. Für Menschen, die aus welchen Gründen auch immer Schwierigkeiten mit dem Aufbau von Vertrauen haben, ist das Schreiben die erste Möglichkeit, sich „jemandem“ anzuvertrauen. Dabei können sie sich zu 100 Prozent auf sich selbst verlassen. Und dies zu jeder Zeit und an jedem Ort. Diese Erfahrung mag dazu führen, dass man neu lernt, auch anderen vertrauensvoll zu begegnen.
  4. Durch das Aufschreiben werden Dinge und Ereignisse festgehalten und so überprüfbar gemacht. Das Aufgeschriebene kann jederzeit – auch lange Zeit später – nachgelesen und vielleicht neu interpretiert und in Zusammenhang gebracht werden. Es kann eine Entwicklung oder ein Rückschritt festgestellt werden oder eine Sache oder Begebenheit wird – endlich – klarer.
  5. Das Schreiben bietet die Möglichkeit, sich auch den unangenehmen Erfahrungen des Lebens zu stellen. Die dunklen Flecke in der Biografie, die bisher vielleicht verdrängt wurden und fast vergessen sind, werden beim Schreiben erträglich. Man kann sich öffnen und Dinge loslassen, ohne sich dabei vor anderen bloßzustellen.
  6. Beim Schreiben lernen wir uns selbst besser kennen, auch die Seiten an uns, die uns bisher verborgen geblieben sind oder die wir nicht verstehen konnten.
  7. Die Tatsache, dass wir durch das Schreiben Zutritt zu bisher unbekannten Gefühlen und Erfahrungen gewinnen, bedeutet gleichzeitig, dass wir über diese Gefühle nun – da sie deutlich formuliert sind – auch mit anderen sprechen können, seien es Verwandte, gute Freunde oder ein Therapeut bzw. eine Therapeutin. Dabei erfahren wir vielleicht, dass andere Menschen ähnliche Probleme wie wir haben – der erste Schritt heraus aus der Isolation und vielleicht sogar zur Heilung ist getan.
  8. Wen man besser versteht, den kann man ernst nehmen und ihm vertrauen. Genauso geht es uns mit uns selbst, nachdem wir uns schreibend kennengelernt haben. Wir stehen zu uns und unseren Gefühlen, das gibt Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein und das wiederum heißt, dass uns auch andere ernst nehmen.
  9. Nicht zuletzt lernen wir beim Schreiben nicht nur uns selbst kennen, sondern auch die Umstände, die uns so haben werden lassen, wie wir sind, und die unsere Handlungsweisen bestimmt haben. Wir lassen unser Leben Revue passieren und verstehen Zusammenhänge besser – weil wir sie aus der Distanz betrachten. Wir sehen klarer, was uns leitet, was unsere Bedürfnisse sind. Das macht uns zufrieden und authentisch.
  10. Selbst wenn wir das Gefühl haben, dass das Schreiben nichts bringt, die Situation sich nicht ändert, stagniert oder sich eher rückwärts entwickelt: Anhand unserer Aufzeichnungen können wir jederzeit sehen, dass es doch vorangeht. Auch kleinste Heilungsschritte können so besser nachvollzogen werden und uns Hoffnung machen.

Und nicht zuletzt bedeutet das Schreiben, dass wir unser Leben selbst in die Hand nehmen, es positiv kontrollieren und damit nicht mehr ohnmächtig alles über uns ergehen lassen. Mit dem Geschriebenen halten wir ein Ergebnis in den Händen, mit dem wir weiterarbeiten können. Bei einigen sind daraus schöne Geschichten oder Gedichte entstanden.

Woher kommt die Schreibtherapie?

Die Grundformen des therapeutischen Schreibens sind schon sehr alt. Sie entstanden mit den Anfängen der Schrift und manifestierten sich zuerst und vor allem unter den Dichtern und Denkern, den Philosophen, die sich mit dem Menschsein an sich befassten. Ab dem 19. Jahrhundert fand das therapeutische Schreiben auch in der Wissenschaft Anhänger und hielt wenig später Einzug in die Tiefenpsychologie.

Seitdem Menschen Schriftzeichen entwickelt haben, um ihre Umgebung, die Natur und ihr Handeln zu beschreiben und sich untereinander besser verständigen zu können, seitdem ist Schrift eine wichtige Form der Darstellung und Schreiben eine wichtige Form der Kommunikation. Eine der ersten Formen einer Schrift war die Bilderschrift im alten Ägypten. Ein Ausdruck bestand aus mehreren Bildzeichen (Hieroglyphen). Eine Satzfolge nahm demnach eine ganze Menge Bildzeichen in Anspruch. Später wurden die arabischen Buchstaben erfunden, sodass aus der Zusammensetzung von verschiedenen Buchstaben Wörter gebildet werden konnten.

Die Anfänge liegen in Hellas

Dichtkunst und Heilkunst waren schon in der griechischen Mythologie eng verbunden.

Die ersten Menschen, die sich schreibend therapeutisch betätigten, waren Philosophen. Etwa 500 v. Chr. wurde das Schreiben in Griechenland als Mittel der Darstellung von Menschenschicksalen und eigenen Befindlichkeiten sowie für Überlegungen zum Sinn des Seins eingesetzt. Zwischen Schrift und Heilkunst bestand schon damals eine enge Verbindung. Apoll, der Sohn von Zeus und der Göttin Leto, war gleichzeitig Gott der Künste – insbesondere der Dichtkunst – und der Heilkunst (und außerdem Vater von Äskulap, dessen von einer Schlange umwundener Stab später zum Symbol des ärztlichen Standes wurde). Den Apoll geweihten Tempel in Delphi – Sitz des gleichnamigen Orakels – zierten angeblich die Worte „Erkenne dich selbst und werde, der du bist“. Diesen Worten getreu forschten die griechischen Philosophen Sokrates, sein Schüler Plato und andere auf langen Reisen ins Innere nach den Gründen der menschlichen Seele und ihrer Funktion. Die Stoiker entwickelten die Methode der schriftlichen Konzentration und Meditation.

Bei den römischen Philosophen wurde das Schreiben als therapeutische Form der Selbstkritik benutzt. – Man sieht, bereits lange bevor die Tiefenpsychologie entstand, gab es das therapeutische Schreiben in Form einer Erforschung des eigenen Ichs auf der Suche nach dem Unbewussten.

Urformen des therapeutischen Schreibens

Was bereits griechische Denker erkannt hatten, war die Tatsache, dass Voraussetzung für gute Dichtkunst ist, den Menschen und seine Verhaltensweisen zu kennen. Deshalb unterzogen sich spätere Philosophen einer Selbstanalyse, um diese zum Gegenstand ihres Schreibens zu machen. Allen voran gingen hier die großen Philosophen wie Immanuel Kant, René Descartes und Friedrich Hegel. Sie nutzten das therapeutische Schreiben einerseits, um sich mit den gesellschaftlichen Zuständen auseinanderzusetzen und sich gegen sie aufzulehnen, und andererseits, um die eigene Stellung in dieser Gesellschaft zu thematisieren und ihr Leiden daran mit allen moralischen und narzisstischen Zweifeln über das Schreiben zu lindern. Mit ihnen wurde die Form des literarischen Tagebuchs geboren, das später in der Zeit der Industrialisierung und Entmündigung der Menschen große Bedeutung als Ort des Rückzugs und der Ichfindung erlangte.

Die ersten autobiografischen Texte schrieb ein Mann der Kirche.

Eine weitere Urform des therapeutischen Schreibens rief um 400 n. Chr. der Mönch und Theologe Augustinus ins Leben. Er verfasste mit seinen „Confessiones“ (Bekenntnisse) eine Art autobiografischer Tagebücher, in die er seine täglichen Erlebnisse, Sorgen und Nöte schrieb und seine Sünden therapeutisch verarbeitete. Diese Art der Selbstanalyse griffen auch die Mystiker um Meister Eckhart auf. Das Schreibmodell des Augustinus gilt noch heute als Grundlage der modernen Autobiografie.

Zu Tagebuch und Autobiografie kam als dritte Urform der Schreibtherapie das sogenannte automatische Schreiben hinzu, das vorwiegend mit Menschen in psychiatrischen Einrichtungen, aber auch unter Einfluss von Hypnose oder in mystischen Zirkeln praktiziert wurde. In der Literatur wird die Geschichte von Daniel Paul Schreber erwähnt, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts während eines Aufenthaltes in der Psychiatrie mithilfe des Schreibens selbst von seinen Wahnvorstellungen heilte. Er schrieb während seiner psychotischen Schübe alles auf, was er „erlebte“ und halluzinierte.

Psychiater und Psychologen entdecken die Methode

Durch Schreiben wurde manch ein Patient in der Psychiatrie von seiner Störung geheilt.

Durch verschiedene „Fälle“, in denen Menschen durch Anwendung von therapeutischen Schreibtechniken von einer psychischen Störung geheilt wurden, bekam die Technik allmählich einen wissenschaftlich fundierten Charakter. Sie fand offiziellen Eingang in die Psychologie und wurde durch Psychiater wie Josef Breuer, Sigmund Freud oder C. G. Jung weiterentwickelt. Besondere Heilungserfolge wurden mit der „kathartischen Methode“ erzielt. Der Begriff der Katharsis (griechisch: Reinigung) taucht bereits bei Aristoteles auf. Er definiert sie als Möglichkeit, ein verdrängtes, krank machendes Erlebnis aus dem Unterbewussten hervorzuholen, indem Situationen geschaffen werden, Gefühle erweckt, die der Ursprungssituation immer näher kommen, sie sozusagen reizen, und so wieder hervorrufen. Durch das Bewusstmachen geschieht eine innere Reinigung und Verarbeitung, die zur Gesundung führt. Bei Aristoteles kam diese Aufgabe der Tragödie zu, in psychologischen Darstellungen des 20. Jahrhunderts wurden die Patienten aufgefordert, nach Vorgabe Geschichten zu erzählen und aufzuschreiben, die sich dem Ereignis immer mehr annäherten. Der behandelnde Psychiater gab ein „Reizwort“ vor, zu dem der Patient seine Empfindungen mitteilte.

Mit Freud, Jung und Alfred Adler hielt die Schreibtherapie Einzug in die Tiefenpsychologie. Die drei Psychiater arbeiteten mit der Methode der freien Assoziation und mit dem Traumtagebuch als Form der Selbstanalyse. Die freie Assoziation, bei der die Patienten sich eines ihrer Symptome vorstellten und dann assoziierten, wie es entstanden sein könnte, wurde als Grundlage für das Verfassen von literarischen Texten verwendet. Die beim Assoziieren frei werdenden unterbewussten und verdrängten Anteile können in einem Text thematisiert werden und zu weiteren Entschlüsselungen führen. Auch Träume können als Anstoß zum freien Assoziieren dienen. Festgehalten werden sie in einem Traumtagebuch. Zum Beispiel sah Freud einen wichtigen Aspekt der Schreibtherapie darin, nicht erfüllte frühkindliche Wünsche, die zu Störungen und Komplexen geführt haben, zu bearbeiten bzw. in einer Geschichte zu thematisieren. Er selbst hat einige seiner „Fälle“ in Erzählform dokumentiert. Jung brachte zusätzlich das Element des automatischen Schreibens und die Technik der aktiven Imagination ins Spiel.

Der Untergang der Titanic führte Alfred Adler zu einer neuen Methode: dem autobiografischen Schreiben.

Alfred Adler, ein Mitarbeiter Freuds, von dem er sich aber 1911 trennte, entwickelte aufgrund eigener Schlafstörungen, die ihn nach Bekanntwerden des Untergangs der Titanic befielen, die Methode der „Selbstanalyse durch Aufschreiben und Verstehen der Lebensgeschichte von der Kindheit aus“. Der Untergang des Schiffes führte ihn zu seinem eigenen vermeintlichen Untergang und der Auseinandersetzung mit dem Tod, die ihn schon als Kind beschäftigte und Arzt werden ließ; das Scheitern der Überfahrt nach Amerika erinnerte ihn an sein Scheitern in der Zusammenarbeit mit Freud. Nicht nur das Aufschreiben der eigenen Lebensgeschichte, auch das Lesen fremder Biografien führen nach Adler dazu, eigene Konflikte und Krisen besser zu erkennen und zu verstehen. Dazu entwickelte Adler einen Fragenkatalog, an dem man sich beim Schreiben orientiert (siehe „Autobiografisches Schreiben“ im Kapitel „Formen des therapeutischen Schreibens“).

In Russland befasste sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Arzt und Psychologe Vladimir Iljine bereits mit dem heilenden Aspekt von Sprache und Schreiben. Er schrieb für seine Patienten Theaterstücke, die ihr Leben oder Teile davon zur Grundlage hatten. Dann forderte er sie auf, die Geschichte mit eigenen Worten fortzuführen. So hatten diese Patienten die Möglichkeit, ihre (unterdrückten) Gefühle zum Ausdruck zu bringen und sich so unter Umständen selbst zu heilen. In den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts rief der Psychiater Jakob L. Moreno das Psychodrama ins Leben und schuf damit eine Therapieform, die noch heute in vielen Einrichtungen für psychisch Kranke angeboten wird.

Kafka und Rilke ersparten sich durch Schreiben die Psychotherapie.

Die Selbstanalyse in Form von Tagebuchschreiben als heilendes Mittel für leichte Neurosen – für die sich im Übrigen auch nie ein Facharzt interessiert, die den jeweiligen Menschen jedoch sehr lästig sein können – beschäftigte in der Folge noch viele weitere Psychologen und Autoren. Schriftsteller wie Rainer Maria Rilke und Franz Kafka gaben zu, dass ihre Gedichte und Romane nichts anderes seien als Selbstanalyse und sie vor einer Psychotherapie bewahrten. Auch die auf sprachlicher Ebene experimentierfreudigen Dadaisten kann man zu den Wegbereitern der heutigen Schreibtherapie zählen. Denn auch hier wurde frei mit Worten assoziiert und jedem die Deutung nach seiner Art und Denkweise überlassen. Die Surrealisten übernahmen vor allem die Jungsche Methode des automatischen Schreibens.

Wie es weiterging

Kreatives Schreiben und Poesietherapie erobern Universitäten und Volkshochschulen.

Weitere Namen, die nach dem Zweiten Weltkrieg im Zusammenhang mit der Schreibtherapie in Europa Bedeutung haben, sind E. Pickworth Farrow, der mit dem freien assoziativen Schreiben in Zusammenhang gebracht wird, Klaus Thomas (biografisches Schreiben) und Hilarion Petzold, der das meditative Schreiben ins Leben rief. Anders als in den USA wurde in Europa das therapeutische Schreiben nur in Zusammenhang mit den tiefenpsychologischen Erkenntnissen von Freud, Jung und anderen gesehen. Erst in jüngster Zeit gibt es das sogenannte kreative Schreiben oder die Poesietherapie als Kursangebote an Universitäten und Volkshochschulen.

Wichtige Einrichtung zur Aus- und Fortbildung im therapeutischen Schreiben ist das Fritz-Perls-Institut in Düsseldorf. Dort ist in einem dreijährigen Kurs die Weiterbildung zum Poesie- und Bibliotherapeuten möglich – eine Disziplin, die Lesen und Schreiben verbindet und als Therapie einsetzt. Zielgruppen für die hierzu Ausgebildeten sind vor allem alte Menschen und Sterbende. Fritz Perls selbst entwickelte zuallererst die sogenannte Gestalttherapie, bei der es darum geht, die gegenwärtige Situation gestalterisch zu verarbeiten und so zu einer Neuorientierung zu kommen. Dieses Konzept ist vor allem für Menschen vorteilhaft, die in einem neurotischen Gegenwarts- und Zukunftsbild gefangen sind.

In Deutschland hat sich der Soziologe und Autor Lutz von Werder um die Verbreitung und Weiterentwicklung der Schreibtherapie verdient gemacht. In den USA hat das therapeutische Schreiben bzw. die Poesietherapie schon längst einen wissenschaftlich anerkannten Stellenwert und ist neben Kreativtherapien wie Musik-, Mal- und Tanztherapie als eigenständige Therapieform anerkannt. Eine bekannte Schreibtherapeutin ist Gabriele L. Rico, die die Technik des natürlichen Schreibens entwickelte (siehe Kapitel „Formen des therapeutischen Schreibens“).

Egal ob Tagebuch oder Autobiografie, Lebensgeschichte oder Traumtagebuch – alle hatten und haben den Zweck, dass man belastende Dinge aufschreibt, um sich davon zu befreien und so sein Inneres zu „reinigen“ und Raum für neue Erfahrungen zu schaffen. Aus geschriebener Distanz betrachtet sehen die Dinge anders aus und lassen sich besser verstehen und verarbeiten.

Ausflug in die Hirnforschung

Zum Schreiben brauchen wir unser Gehirn, und nicht nur dazu. Es steuert alle unsere Verhaltensweisen, Handlungen, Gedanken und Gefühle sowie sämtliche Bewegungsabläufe. Ohne könnten wir nicht leben. Um zu verstehen, wie dieses Wunderwerk funktioniert, lohnt – bildlich gesprochen – ein Blick unter die Schädeldecke.

Wie unser Gehirn aufgebaut ist

Das Wunderwerk Gehirn bringt gerade mal anderthalb Kilo auf die Waage.

Zunächst die nackten Fakten: Das Gehirn hat ein Volumen von etwa 1200 bis 1600 cm3 und wiegt etwa 1,4 bis 1,6 kg. Es besteht aus verschiedenen Teilen, wovon jedes eine spezielle Aufgabe zu erfüllen hat: Großhirn, Hirnstamm und das verlängerte Rückenmark, das in die Wirbelsäule führt. Milliarden von miteinander vernetzten Nervenzellen leiten Impulse an die unterschiedlichen Körperteile weiter.

Das Großhirn

Das Großhirn macht, wie der Name schon andeutet, den Großteil – etwa 85 Prozent – der gesamten Hirnmasse aus und ist der am höchsten entwickelte Teil des Menschen. Es steuert alle bewussten Gedanken und Handlungen, auch die Sprache. Die äußere, etwa 2 mm dicke Schicht des Großhirns wird als Großhirnrinde oder graue Substanz bezeichnet. In ihr liegen die Nervenzellen. Die graue Substanz umhüllt die weiße Substanz, die den Hauptteil des Großhirns ausmacht. In ihr verlaufen die Nervenfasern. Sie sind mit dem sogenannten Myelin umgeben, einer leitfähigen Isolationsschicht, die Nervenimpulse schnell weiterleitet und dafür sorgt, dass gelernte Muster und Verhaltensweisen geschützt, also dauerhaft gespeichert werden. Dies geschieht im Laufe der ersten Lebensjahre, in denen ein Mensch lernt und sich sein Gehirn entwickelt.

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Großhirnrinde mit schematischer Darstellung der verschiedenen Funktionszentren

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Längsschnitt des menschlichen Gehirns

Die meisten wissen, dass das Großhirn aus zwei Hälften besteht, einer linken und einer rechten. Man nennt sie Hemisphären. Weniger bekannt ist wohl, dass die beiden Hälften durch einen Balken (Corpus callosum) miteinander verbunden sind. Über diese Brücke kommunizieren die beiden Hälften mittels einer Vielzahl von Nervensträngen miteinander und tauschen Informationen aus. Andererseits kann der Balken aber auch den Informationsfluss einschränken, wenn die Gefahr besteht, dass die beiden Hälften sich gegenseitig in ihrer Arbeit behindern. Aber eigentlich hat jede Hirnhälfte ihre eigene Art zu denken. Vereinfacht ausgedrückt: Die linke Hirnhälfte ist für das logische, sprachliche und rationale Denken zuständig. Die rechte bestimmt das räumliche Vorstellungsvermögen, das Denken in Bildern und das Verständnis für Musik.

Der Hirnstamm

Der Hirnstamm bzw. das Stammhirn ist der älteste Teil unseres Gehirns. Dieser Teil des Hirns steuert die meisten unbewussten Vorgänge des Körpers und kommt zum Einsatz, wenn es ums nackte Überleben geht. Wenn Gefahr droht, beschleunigt sich der Herzschlag, die Muskeln spannen sich an, der Körper macht sich zur Flucht oder zum Angriff bereit. Aber auch für die Arterhaltung, die Sorge um den Nachwuchs, die „Jagd“ nach Essbarem ist der Hirnstamm zuständig.

Der Hirnstamm besteht aus Zwischenhirn, Mittelhirn und Kleinhirn. Im Zwischenhirn befindet sich unter anderem der Thalamus, der Sitz des vegetativen Nervensystems, in dem alle eingehenden Sinneseindrücke koordiniert werden. Das Kleinhirn entspricht in seiner Größe etwa der eines Tennisballes. Hier werden Bewegungen koordiniert und dafür gesorgt, dass man das Gleichgewicht behält. Auch jede Art von Muskelbetätigung und -anspannung steuert das Kleinhirn.

Das limbische System

Zwischen Großhirn und Hirnstamm liegt das limbische System, das unterschiedliche Strukturen umfasst. Wissenschaftler gehen davon aus, dass hier all die Funktionen, Handlungs- und Verhaltensweisen gespeichert sind, die sich im Laufe der Evolution für das Fortbestehen unserer Art als positiv erwiesen haben. Dazu gehören unter anderem der Hippocampus und die Amygdala (der Mandelkern). Der Hippocampus ist beteiligt, wenn wir lernen und versuchen, das Gelernte auch im Gedächtnis zu behalten. Die Amygdala steuert vor allem negative Gefühle wie Angst, Hass oder Eifersucht, bewertet Informationen, die sie aus allen Sinnesorganen erhält, und hilft Situationen einzuschätzen, wiederzuerkennen und auf mögliche Gefahren hin zu überprüfen.

Zwei Hirne in einem Kopf

Früher hielten die Ärzte die rechte Hälfte für eine Art Gehirn zweiter Klasse.

Dass jede Hirnhälfte unabhängig von der anderen arbeitet, stellte sich heraus bei Menschen, denen der Balken durchtrennt wurde (weil sie zum Beispiel an Epilepsie litten). Obwohl somit keine Kommunikation zwischen den beiden Hälften mehr stattfinden konnte, dachten und handelten diese Menschen dennoch völlig normal. Es ist also nicht so, wie die Ärzte in früheren Zeiten annahmen, dass die linke Hälfte die Hauptarbeit leistet und die „klügere“ ist, die rechte dagegen nur eine Art Gehirn zweiter Klasse. Im Gegenteil!

Bereits im 19. Jahrhundert stellte man fest: Wenn die linke Hirnhälfte ausfällt oder geschädigt ist, können Menschen nicht mehr zusammenhängend sprechen und Gesprochenes nicht logisch verstehen (der Mediziner nennt das Aphasie). Dagegen leiden Menschen, bei denen die rechte Hirnhälfte ausfällt, darunter, dass sie Gesichter und Gegenstände nicht mehr erkennen können (Agnosie). Auch Gefühle sind ihnen fremd, sie können sie weder ausdrücken noch erkennen.

Ein menschliches Gehirn sieht aus wie eine Art Walnusskern, der mit vielen Windungen ausgestattet und in der Mitte längs in zwei Hälften geteilt ist. Genau genommen haben wir zwei Hirne, die sich unterschiedlich spezialisiert haben. Wissenschaftler sprechen auch von einer Hemisphärenspezialisierung. Ein und dieselbe Information wird von jeder Hälfte anders bearbeitet und gespeichert.

Rechts herrscht das kreative Chaos, links wird das Chaos geordnet.

Neben dem großen Unterschied, dass die linke Hälfte die logische Instanz ist und die rechte die emotionale, besteht ein weiterer großer Unterschied darin, dass Informationen links nacheinander verarbeitet werden, während sie rechts gleichzeitig aufgenommen werden. Während links Zusammenhänge analysiert und logisch erklärt bzw. bewertet werden, waltet rechts der Teil, der sinnlich und intuitiv vorgeht. Rechts herrscht sozusagen das kreative Chaos, hier wird rein assoziativ erfasst und gearbeitet. Links dagegen wird das Chaos geordnet und in eine Form gebracht, die wiedergegeben werden kann.

Eine weitere Besonderheit ist, dass die Umwelt in den beiden Hemisphären spiegelverkehrt dargestellt wird, äußere Reize ebenfalls gegengleich aufgenommen werden. Die Berührung eines Gegenstandes mit der rechten Hand wird von der linken Hirnhälfte registriert. Hebt man das linke Bein, geschieht dies aufgrund der Stimulierung von Nervenzellen in der rechten Hirnhälfte. Welches die unterschiedlichen Aufgaben der beiden Hirnhälften sind, sehen Sie in der folgenden Tabelle.

Die Funktionen der beiden Gehirnhälften

Die linke Hälfte …

Die rechte Hälfte …

Die Entwicklung der beiden Hirnhälften

Am Anfang ihrer Entwicklung, also kurz nach der Geburt, sind die beiden Hirnhälften noch nicht durch den Balken miteinander verbunden. Die Myelinschicht, die die Nervenfasern umgibt und den Austausch zwischen den beiden Hälften ermöglicht, ist erst nach etwa elf Jahren fertig ausgebildet. So lange kann jede der beiden Hirnhälften ungestört von der anderen ihre speziellen Fähigkeiten entwickeln – vorausgesetzt, sie werden auch gefördert.

Forscher vermuten, dass anfangs die rechte Hälfte dominiert. Denn Kinder fantasieren gerne, erfinden Geschichten, in denen es nicht auf logische Zusammenhänge ankommt, erschaffen sich imaginäre Spielkameraden und machen ungewöhnliche Dinge, ohne über deren Sinn oder Unsinn nachzudenken oder darüber, ob sie nun wirklich oder unwirklich sind. Kinder erfinden auch neue Wörter oder sprechen in einer ganz eigenen, bildhaften Sprache. Kinder lieben Musik, Malerei, Märchen – alles Bereiche, die zum Repertoire der rechten Hirnhälfte zählen.

Später dann – nach etwa zehn bis zwölf Lebensjahren – übernimmt die linke Gehirnhälfte die Regie. Denn jetzt geht es darum, Wissen anzusammeln, über die Sprache vermehrt Informationen aufzunehmen und zu speichern. Neue Wörter müssen gelernt werden. Die herkömmlichen Schulsysteme unterstützen diesen Prozess und damit die Arbeit der linken Hirnhälfte. Wer Regeln lernt, Grammatik und Vokabeln paukt, mathematische Aufgaben löst, bekommt gute Noten. Die kreativen Fächer werden weniger hoch bewertet. Alle Schulfächer sind streng voneinander getrennt, der Lehrstoff damit gegliedert und strukturiert. Das alles ist gut und richtig. Denn nur so können wir Sprachen lernen und die Welt verstehen. Nur so wird die Grundlage geschaffen, damit sich Menschen untereinander nach bestimmten Regeln verhalten und verständigen können.

Am Ende der Entwicklung dominiert bei den meisten Menschen die linke Hälfte.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783869109404
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2011 (März)
Schlagworte
Alltagstaugliche-Tipps Psychologische Hilfe Seelische Gesundheit Selbstcoaching Selbstcoaching-Ratgeber Selbsttherapie Therapeutisches Schreiben

Autor

  • Sylvia Winnewisser (Autor:in)

Sylvia Winnewisser ist Germanistin, Literaturwissenschaftlerin und ausgebildete Heilprak¬tikerin für Psychotherapie (HPG). Das Schreiben als therapeutischer Prozess ist ein wesentlicher Schwerpunkt ihrer Arbeit.
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Titel: Einfach die Seele frei schreiben