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Gicht natürlich behandeln

Heilmittel, die für Linderung sorgen. Das können Sie selbst tun. Sanfte Selbsthilfe mit Homöopathie.

von Dr. med. Heike Bueß-Kovács (Autor:in)
144 Seiten

Zusammenfassung

Natürliche Methoden,die wirklich wirken:
Alle natürlichen Behandlungsmethoden, die sich als wirksam erwiesen haben.
Viele alltagstaugliche Tipps und Maßnahmen für mehr Lebensqualität.
Ganzheitliche Therapien aus der Ayurveda- und Traditionellen Chinesischen Medizin.
Selbsthilfe mit Homöopathie und Kneipp-Therapien.
Hilfreiche Hinweise für eine gesunde Ernährung, Sport und Entspannung.

Mit einer gezielten Ernährungsumstellung und einer Änderung der Lebensgewohnheiten können Betroffene ihre Harnsäurewerte senken und schmerzhafte Gichtattacken wirksam vorbeugen.
Dr. med Heike Bueß-Kovács hat in diesem Ratgeber alle Mittel und Möglichkeiten zusammengestellt, um eine Gichterkrankung auf natürliche Weise zu behandeln.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie halten einen Gesundheitsratgeber von humboldt in Händen, ein Buch, das Ihnen zeigen wird, dass es viele Möglichkeiten gibt, Gicht selbst und nebenwirkungsfrei zu reduzieren.

Mehr als hundert verschiedene Naturheilverfahren werden heute im deutschen Sprachraum angewendet. Immer häufiger wird dabei die Behandlung beim Arzt mit den positiven Eigenschaften der Naturheilkunde kombiniert. Hier setzt die Reihe „Natürlich behandeln” von humboldt an, deren Autoren es sich zur Aufgabe gemacht haben, alle aktuellen und bewährten Maßnahmen fachkundig zu recherchieren, kritisch zu prüfen und dann leicht verständlich zusammenzustellen. Dabei verzichten wir auf eindrucksvolle oder exotische Verfahren und bevorzugen dafür nachgewiesenen Methoden wie Pflanzentherapie, adäquate körperliche Bewegung, Ernährungsänderungen oder Entspannungsübungen. Mit diesem vernunftbetonten Ansatz heben sich unsere Ratgeber von vielen Titeln ab und unterstützen Sie dabei, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Falls Sie Anmerkungen zu diesem Buch haben, sei es, dass Sie Lob oder konstruktive Kritik loswerden möchten, oder wenn Sie eine Unstimmigkeit entdeckt haben sollten, so freue ich mich, wenn Sie mir schreiben.

Ihre

Katja-Maria Koschate

Lektorin

koschate@schluetersche.de

VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Krankheit Gicht zählt ebenso wie Fettstoffwechselprobleme oder Diabetes zu den typischen Stoffwechselerkrankungen. Etwa zwei Prozent der Bevölkerung sind betroffen, Männer deutlich häufiger als Frauen. Gicht ist ein Leiden, das sich mit Fug und Recht in den meisten Fällen als „hausgemacht” bezeichnen lässt. Denn nur selten spielen unglückliche Umstände wie eine genetische Disposition eine Rolle, in der Regel sind falsche Ernährung oder eine ungesunde Lebensführung Auslöser der Krankheit. Dazu zählen zu hoher Fleisch- und Fettkonsum, zu viel Alkohol, zu wenig frische, naturbelassene Kost und zu wenig Bewegung.

 

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Das ist die schlechte Seite der Medaille, aber es gibt auch eine gute: Man kann viel gegen die Erkrankung tun oder sogar dafür sorgen, dass sie gar nicht erst auftritt – mit einer gezielten Ernährungsumstellung, einer Änderung der Lebensgewohnheiten sowie natürlichen Hausmitteln und altbewährten Maßnahmen.

Dieser Ratgeber richtet sich an Menschen, die eine Veranlagung beziehungsweise ein erhöhtes Risiko für Gicht haben oder bereits an Gicht erkrankt sind. Aber auch für Patienten, die von anderen Stoffwechselkrankheiten betroffen sind, kann dieses Buch von Nutzen sein. Hier finden Sie zahlreiche Mittel und Möglichkeiten, eine Gichterkrankung auf natürliche Weise zu behandeln und ihr wirkungsvoll vorzubeugen.

Ihre

Dr. med. Heike Bueß-Kovàcs

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Gicht – Ursachen und Symptome

Gicht ist ein altes Leiden, das schon den Ärzten in früheren Jahrhunderten bekannt war. Die Krankheit befiel einst hauptsächlich die Reichen, die sich den Luxus üppig gedeckter Tafeln und übermäßigen Schlemmens leisten konnten. Heute gehört das Zipperlein – so wurde die Gicht im Volksmund genannt – zu den sogenannten Zivilisations- bzw. Wohlstandskrankheiten. Die Krankheit ist in Ländern mit einem höheren Lebensstandard weiter verbreitet als in ärmeren Ländern, unter anderem wegen der Ess- und Trinkgewohnheiten. In den Industriestaaten ist bei etwa 20 Prozent der Männer der Harnsäurespiegel erhöht, woraus sich eine Gicht entwickeln kann. Bei Frauen tritt die Erkrankung vorwiegend nach den Wechseljahren auf. Der Altersgipfel liegt generell zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr.

Die Ärzte unterscheiden zwei Formen der Stoffwechselerkrankung: die primäre und die sekundäre Gicht.

Die primäre Form der Gicht ist genetisch bedingt, ihre Ursache ist eine gestörte Harnsäureausscheidung durch die Nieren. Die Niere ist dabei Täter und Opfer zugleich: Über sie wird weniger Harnsäure ausgeschieden, sie ist aber auch das Organ, das langfristig am meisten darunter leidet, da sie den größten Schaden nimmt. Risikofaktoren wie Übergewicht und der übermäßige Verzehr von Fleisch und anderen purinreichen Nahrungsmitteln erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Gicht zum Ausbruch kommt.

Die sekundäre Gicht ist Folge einer anderen chronischen Erkrankung wie zum Beispiel Diabetes oder Blutarmut. Auch starkes Übergewicht, Alkoholkonsum und manche Medikamente können eine Gicht begünstigen.

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Nur rund 2 Prozent der Gichterkrankungen fallen unter die sekundäre Form der Gicht.

Purine und Harnsäure

Harnsäure und Purine – tierische Eiweiße – spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Gicht. Purine sind unter anderem Bestandteil der Erbsubstanz, der DNA, unserer Zellen. Die kleinen Eiweißbausteine fallen beim Abbau von Zellen an, werden aber auch mit der Nahrung aufgenommen, vor allem mit Wurst und Fleisch. Die Harnsäure ist eine biochemische Substanz, die wiederum beim Abbau von Purinen entsteht und normalerweise über die Nieren ausgeschieden wird.

Wenn wir viele purinhaltige Lebensmittel zu uns nehmen, muss mehr Purin abgebaut werden, in der Folge wird mehr Harnsäure gebildet. Der überwiegende Teil der Harnsäure, rund 75 Prozent, wird über die Nieren ausgeschieden, der Rest wird über den Schweiß, den Speichel und den Darm aus dem Körper abtransportiert.

Ein zu hoher Harnsäurewert im Blut entsteht, wenn die Nieren dauerhaft weniger Harnsäure ausscheiden, als im Körper gebildet wird. Dies kann bei stärkerem Alkoholkonsum, durch die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. gegen Krebs), bei Nierenstörungen oder bei einer dauerhaft purinreichen Ernährung der Fall sein. Es bilden sich nadelspitze Kristalle, sogenannte Uratkristalle, die sich vorzugsweise an Gelenken und Sehnen ansammeln und dort zu schmerzhaften Veränderungen führen können.

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Bei der Gicht ist die Konzentration der Harnsäure im Blut erhöht.

Schlimme Schmerzen beim Gichtanfall

Ein Gichtanfall, der die Betroffenen ganz unerwartet meist in der Nacht überfällt und an allen Gelenken auftreten kann, verursacht extreme Beschwerden. Bei über 60 Prozent der Gichtpatienten ist das Großzehengrundgelenk betroffen – es schwillt an, verfärbt sich rötlich-violett, wird heiß und tut extrem weh. Allein der Druck der Bettdecke kann die Schmerzen in den betroffenen Gelenkregionen bis ins Unerträgliche steigern. Erst am Morgen lassen sie dann endlich etwas nach. Manchmal für längere Zeit, manchmal kehren sie während der nächsten drei bis fünf Tage wieder anfallsartig zurück.

Die großen Schmerzen sind Folge der akuten Gelenkentzündung, die durch die Uratkristalle hervorgerufen wird. Das Immunsystem versucht sich gegen die spitzen Kristalle im Gelenk zu wehren, was zu Schwellung, Rötung und Überwärmung führt.

Ein Gichtanfall am Fuß hat meist zur Folge, dass sich die erkrankte Person nur sehr mühsam und unter großen Schmerzen fortbewegen kann. Sie läuft mit kleinen, trippelnden Schritten. Schwillt das Grundgelenk des großen Zehs an, so ist es manchmal nicht einmal mehr möglich, die Socke oder den Schuh anoder auszuziehen.

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Ein Gichtanfall äußert sich in starken akuten Schmerzen, geschwollenen Gelenken und heißer, geröteter Haut.

Gegen die starken Schmerzen verordnen Ärzte zunächst Schmerzmittel, damit die Patienten ihren Alltag bewältigen und zum Beispiel wieder laufen können. Ein akuter Gichtanfall wird außerdem mit Colchicin behandelt, einer giftige Substanz, die aus der Herbstzeitlosen gewonnen wird. Es wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend. Zur langfristigen Therapie werden Medikamente verabreicht, welche den erhöhten Harnsäurespiegel senken. Ein bewährtes Arzneimittel ist Allopurinol.

Ein akuter Gichtanfall sollte so schnell wie möglich konsequent behandelt werden, damit er keine bleibenden Schäden nach sich zieht. Ignoriert man ihn, therapiert man ihn falsch oder unzureichend, so kann er der Beginn für ein Gesundheitsproblem sein, das ein ganzes Leben lang bestehen bleibt. Zwar dauert es manchmal Jahre, bis ein weiterer Gichtanfall auftritt, dann aber können die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Anfällen immer kürzer werden, bis die Gicht schließlich chronisch wird.

Ist die Gicht chronisch geworden, ist eine Zerstörung der Gelenkknorpel, der Knochen und Sehnen in den betroffenen Arealen häufig nicht mehr aufzuhalten. Es kommt zu irreparablen Gelenkschäden mit Deformierungen und zu Bewegungseinschränkungen, die von heftigen Schmerzen begleitet werden. Das alles vermindert natürlich die Lebensqualität enorm.

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Ein akuter Gichtanfall sollte so schnell wie möglich konsequent behandelt werden.

Kleine Knötchen bei chronischer Gicht

Zeichen vor allem einer chronischen Gicht sind sogenannte Gichtknoten, in der Fachsprache auch Gichttophi oder einfach nur Tophi – im Singular Tophus – genannt. Sie finden sich an den Sehnenansätzen oder Knorpeln in der Region der betroffenen Gelenke. Solche Gichttophi bilden sich vorwiegend dann, wenn die Gicht schon über einen längeren Zeitraum besteht. Gichtknoten können so gut wie jedes Gelenk befallen, häufig sind die Gelenke der Finger und der Zehen betroffen. Nicht selten werden sie einen halben bis einen Zentimeter groß und sind mit einer weißen Flüssigkeit bzw. Masse gefüllt, die hauptsächlich aus Harnsäureablagerungen besteht. Sie zu berühren ist in der Regel nicht schmerzhaft.

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Gichtknoten – Gichttophi – bestehen aus Harnsäureablagerungen und sind meist nicht schmerzhaft.

Auch am äußeren Rand der Ohrmuscheln können solche schmerzlosen Gichtknoten auftreten, die sogenannten Ohrtophi. Bei manchen Gichtpatienten bilden sie sich auch auf dem Nasenrücken.

Wird eine chronische Gicht nicht ausreichend behandelt, können die eingelagerten Harnsäurekristalle langfristig das Gewebe von Gelenken und Nieren schädigen. Die Ablagerung von Uratkristallen kann die Nierenfunktion stark beeinträchtigen und im schlimmsten Fall sogar zu einer Niereninsuffizienz, also zu einem völligen Versagen des Organs, führen.

Eine chronische Gicht geht darüber hinaus mit regelmäßig wiederkehrenden Gelenkschmerzen einher, die mit der Zeit zu Gelenkschäden führen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.

Die wichtigsten Gicht-Infos im Überblick

Der Gichterkrankung liegt eine Störung des Harnsäurestoffwechsels zugrunde.

Die Veranlagung zur Gicht wird vererbt. In seltenen Fällen ist sie Folge einer anderen Erkrankung.

Trotz Veranlagung muss die Gicht nicht ausbrechen. Entscheidend sind die Lebensgewohnheiten.

Die Harnsäure ist das letzte Abbauprodukt der Purine, kleiner Eiweißstoffe, die mit der Nahrung aufgenommen werden oder beim Zellabbau anfallen.

Ist zu viel Harnsäure im Blut, bilden sich Uratkristalle, die sich an den Gelenken und in den Nieren ablagern können.

Die Stoffwechselkrankheit kann akut als äußerst schmerzhafter Gichtanfall auftreten oder chronisch und in Schüben verlaufen.

Es können alle Gelenke betroffen sein, doch am weitaus häufigsten tritt eine Gicht am Großzehengrundgelenk auf.

Typische äußere Zeichen einer chronischen Gicht sind Knötchen an den Gelenken, die als Gichttophi bezeichnet werden.

Eine unbehandelte Gicht birgt die Gefahr von dauerhaften Schäden an den Gelenken und den Nieren.

Werden Sie aktiv

Die nachfolgende Checkliste gibt Ihnen Aufschluss über Ihre gesundheitliche Situation. Vor allem können Sie herausfinden, ob Sie ein erhöhtes Risiko haben, an Gicht zu erkranken. Beantworten Sie die folgenden Fragen bitte selbstkritisch und ehrlich.

Testen Sie Ihr persönliches Gicht-Risiko

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Sie haben es in der Hand

Anhand der Fragen zu Ihrem persönlichen Gicht-Risiko können Sie den Status Ihres Stoffwechsels selbst bestimmen und feststellen, ob möglicherweise Störungen vorliegen. Hinterfragen Sie selbstkritisch, ob es bei Ihnen Schwachpunkte in Lebenswandel und Ernährungsgewohnheiten gibt, die Ihrem Organismus langfristig schaden und Ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könnten.

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Sie haben es in der Hand, die Schwachpunkte zu beseitigen und damit Ihren Körper vor größeren Störungen und Krankheiten zu bewahren.

Wenn Sie eine Neigung haben, an Gicht zu erkranken, sollten Sie Ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten ändern. So kann sich Ihr Stoffwechsel normalisieren, die gestörten Regulationsprozesse werden wieder ins Lot kommen, und Sie fühlen sich auf Dauer wohl und leistungsfähig.

Selbstbehandlung und Vorbeugung

Dieser Ratgeber dient Ihnen als Leitfaden zur Stoffwechselsanierung und zum Ausgleich der Harnsäurewerte. Er bietet Ihnen auf Ihrem Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden viele Ratschläge aus Naturheilkunde, Homöopathie, Ayurveda und Traditioneller Chinesischer Medizin. Außerdem bekommen Sie zahlreiche Empfehlungen zur Ernährungsumstellung, zu sportlicher Bewegung und Entspannung. In einem Rezeptteil finden Sie Vorschläge für leckere Gerichte, die speziell der Stoffwechselreinigung und Regulierung der Harnsäurewerte dienen. So lernen Sie viele Möglichkeiten der Selbstbehandlung und Vorbeugung kennen, die sich leicht in Ihren Alltag einbauen lassen. Wenn Sie die Empfehlungen beherzigen, können Sie langfristig Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden bewahren bzw. zurückerobern.

Gewohnheiten ändern sich nur langsam

Sie müssen nicht sämtliche empfohlenen Maßnahmen bzw. Übungen sofort umsetzen. Fangen Sie klein an – aber fangen Sie an und machen Sie dann weiter. Gönnen Sie sich die Zeit, die Sie benötigen, und setzen Sie sich bitte nicht unter Druck. Wir Menschen sind eben Gewohnheitstiere, und Gewohnheiten, die sich über Jahre und Jahrzehnte eingeschlichen und festgesetzt haben, lassen sich oft nicht so schnell und schon gar nicht quasi von jetzt auf nachher ändern. Dass ein Mensch vollkommen konsequent ist, einen radikalen Schnitt macht und zum Beispiel übermäßigen Alkoholkonsum, zu fettes Essen oder das Rauchen von heute auf morgen aufgibt, ist eher selten. Die meisten von uns brauchen dazu länger. Sie benötigen Spielräume, um nach und nach neue Verhaltensmuster einzuüben, die der Gesundheit und dem Wohlbefinden zuträglich sind.

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Machen Sie sich keinen Druck! Sie allein bestimmen das Tempo, in dem Sie Ihre Lebensgewohnheiten ändern.

Ganz wichtig auf dem neuen Weg sind kleine Etappensiege, Zwischenerfolge, die Sie langsam, aber sicher zum Ziel führen, die Sie zwischendurch aufbauen, stärken und zum Weitermachen motivieren. Wenn Sie zum Beispiel abnehmen möchten, ist es ein toller Erfolg, wenn die ersten zwei, drei Kilos dahingeschmolzen sind und Ihre Jeans nicht mehr überall zwickt und klemmt, sondern wieder bequem sitzt. Das gibt Ihnen die Kraft, weiterhin am Ball zu bleiben, Ihr persönliches Ziel im Auge zu behalten, auf die nächste Stufe und am Ende schließlich zu Ihrem Wunschgewicht zu gelangen.

Auf ähnliche Weise bekommen Sie das Gesundheitsproblem Gicht in den Griff. Bilden sich die Veränderungen an den Gelenken allmählich zurück, schwinden Schwellungen und Schmerzen, so werden Sie das bereits als enorme Erleichterung empfinden. Energie und Lebenslust kommen wieder, Sie werden beweglicher, fühlen sich wie neugeboren!

Los geht’s, machen Sie sich auf den Weg, um dieses Gefühl bald zu erlangen. Den ersten Schritt dazu haben Sie mit dem Kauf dieses Buches bereits getan.

 

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Der Mensch ist, was er isst

Von dem deutschen Philosophen Ludwig Feuerbach (1804–1872) stammt der Satz „Der Mensch ist, was er isst”. Ob der Denker damals schon ahnte, was heute erst die Wissenschaft nach und nach entschlüsselt? Nämlich, dass sich Abertausende von hochaktiven und hoch wirkungsvollen Substanzen in unserer Nahrung verstecken – Stoffe, die das Geheimnis von Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden in sich bergen. Auch der berühmte griechische Arzt Hippokrates von Kos (460 v. Chr.) muss wohl den enormen Gesundheitswert von guter Ernährung erkannt haben, als er sagte: „Eure Lebensmittel sollen eure Heilmittel sein.”

Heute, gute zweitausend Jahre später, ist diese Weisheit aktueller denn je. Denn Mediziner und Ernährungswissenschaftler entdecken mehr und mehr, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung zur Vorbeugung von chronischen Krankheiten ist. Vor allem bei Krankheiten des metabolischen Syndroms – Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus und auch die Gicht – spielt der Ernährungsfaktor eine ganz zentrale Rolle. In zahlreichen wissenschaftlichen Studien konnte bewiesen werden, dass eine einseitige Kost mit zu viel Fleisch, zu vielen Süßigkeiten, zu viel Fastfood und zu vielen Fertiggerichten krank machen kann und das Risiko für Stoffwechselkrankheiten wie die Gicht stark erhöht. Eine ausgewogene, maßvolle Ernährung hingegen, die abwechslungsreich ist, die Vielfalt der Natur nutzt und alle wichtigen Nähr- und Vitalstoffe für unseren Organismus enthält, ist ein wahrer Gesundbrunnen und vermag sogar chronische Krankheiten zu heilen – so wie es Hippokrates, Hildegard von Bingen, Ludwig Feuerbach, Pfarrer Kneipp und andere große Heilkundige bereits erkannt haben.

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Bei vielen Krankheiten – Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Gicht – spielt die Ernährung eine zentrale Rolle.

Gesund essen nach der Ernährungspyramide

Die Ernährungspyramide stellt auf anschauliche Weise dar, welche Lebensmittel in welchen Mengen zu sich genommen werden sollten. An der Basis der Pyramide befinden sich die Grundnahrungsmittel, das sind Getreideprodukte (am besten aus Vollkorn) und Kartoffeln, außerdem reichlich Frischkost in Form von Gemüse, Obst und Salat. Der Mittelteil der Pyramide beinhaltet Milchprodukte, also Milch, Joghurt und Käse, darüber hinaus Fleisch, Geflügel, Fisch und Eier. Diese Nahrungsmittel sind ebenfalls wichtig, müssen aber nur in kleineren Mengen und auch nicht täglich konsumiert werden. So reichen beispielsweise zwei oder drei Fleisch- bzw. Fischmahlzeiten pro Woche. Auch Eier sollten nicht täglich auf dem Speiseplan stehen. Die Spitze der Pyramide bilden die Nahrungsmittel, die sparsam und nur ausnahmsweise verzehrt werden sollten – allen voran sehr Fettes und Süßes. Stark zuckerhaltige Limonaden, Kuchen, Kekse sowie fettreiche Wurst, Butter und Sahne sind also nicht für die Alltagskost geeignet.

 

Die Ernährungspyramide stellt dar, welche Lebensmittel in welcher Menge verzehrt werden sollten.

Purinhaltige Lebensmittel: Gefahr für Gichtkranke

Wenn Sie an Gicht erkrankt sind oder etwa durch eine erbliche Veranlagung ein erhöhtes Gichtrisiko haben, müssen Sie auf Ihren Harnsäurespiegel achten. In diesem Fall ist es wichtig, den Verzehr purinhaltiger Lebensmittel stark zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten.

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Bei einer Veranlagung zu Gicht sollten Sie Innereien möglichst komplett vermeiden. Fleisch und Wurst ist in Maßen erlaubt.

Allem voran sollten Sie tierische Fette in Maßen zu sich nehmen und Innereien möglichst komplett vermeiden. Denn Niere, Leber oder Bries sind besonders reich an Purinen, ebenso vor allem die Haut von Geflügel sowie Schweineschwarte. Manche Fischsorten wie Sprotten, Sardellen oder Hering sowie Meerestiere wie Hummer, Languste oder Miesmuscheln weisen ebenfalls einen erhöhten Puringehalt auf. Aber auch in manchen pflanzlichen Lebensmitteln wie Kohl oder Hülsenfrüchten sind vermehrt Purine enthalten.

Puringehalt von Lebensmitteln

Um zu sehen, was Sie ohne Bedenken essen können und bei welchen Lebensmitteln Sie eher zurückhaltend sein sollen, können Sie die folgende Lebensmitteltabelle nutzen. Sie wird Ihnen helfen, Ihren nächsten Einkauf und damit auch Ihre zukünftigen Mahlzeiten bewusster zu gestalten. Damit haben Sie schon den ersten, ganz praktischen und wichtigen Schritt zur Regulierung Ihrer Harnsäurewerte und zur Verhütung einer Gichterkrankung getan.

Enthalten wenig Purin

Diese Nahrungsmittel können Sie so oft essen, wie Sie möchten:

Brot, Getreideprodukte

Obst und Gemüse

Suppen ohne Fleischbrühe bzw. Fleischextrakt

Eier (3 bis 4 pro Woche)

Fettarmen und fettfreien Käse

Fette und Öle

Kaffee und Tee

Milch, Milchprodukte

Nudeln

Nüsse, Erdnussbutter

Obst und Fruchtsäfte

Gelatine

Weißen Reis

Zucker, Sirup und Süßes (in Maßen!)

 

Manche Fischsorten, wie z. B. Sprotten, weisen einen erhöhten Puringehalt auf.

Mäßig purinhaltig

Diese Nahrungsmittel können Sie einmal täglich essen. – Während eines Gichtanfalls sollten Sie sie aber lieber vermeiden:

Rind, Schwein, Lamm und andere moderat purinhaltige Fleischsorten

Brühe und Bouillon aus moderat purinhaltigem Fleisch oder Geflügel

Fleischsuppe bzw. Fleischbrühe

Geflügel, das nicht stark purinhaltig ist

Fisch- und Krustentiersorten, die nicht stark purinhaltig sind

Hefe, egal in welcher Form

Hafer und Haferflocken

Pilze

Frische Bohnen und Erbsen

Getrocknete Bohnen, Erbsen und Linsen

Weizenkeime und Weizenkleie, Weizenkeimbrot

Vollkornprodukte

Limonade, Cola

Stark purinhaltig

Diese Nahrungsmittel sollten Sie soweit es geht meiden; bei erhöhten Harnsäurewerten sollten Sie ihren Konsum gänzlich einstellen:

Alkohol (beeinträchtigt die Ausscheidung von Harnsäure)

Brühe und Bouillon aus stark purinhaltigem Fleisch oder Geflügel

Wild

Innereien, wie Bries, Herz, Leber

Gans, Ente, Wachtel, Rebhuhn

Fleischextrakt, Hackfleisch, Bratensoßen

Kaviar

Sardellen, Hering, Makrelen, Sardinen, Sprotten

Muscheln, wie Miesmuscheln, Jakobsmuscheln

 

Gebratenes Geflügel ist zwar für viele eine Delikatesse, sollte aber vom Speiseplan gestrichen werden.

Puringehalt von ausgewählten Lebensmitteln

www.purintabelle.de

Grundlagen einer gesunden Ernährung

Pflanzliche Nahrung liefert wertvolle Vitalstoffe

Frisches Obst und Gemüse sind ideale Nährstofflieferanten. Sie enthalten wertvolle pflanzliche Eiweiße und sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen, die wichtige Funktionen im Körper haben. Zudem wirken Pflanzenfasern als Ballaststoffe und regulieren somit die Verdauung. Obst und Gemüse der Saison – möglichst aus ökologischem Anbau – sollte deshalb täglich mehrmals auf Ihrem Speisezettel stehen, ja sogar den Löwenanteil Ihrer Ernährung ausmachen. Wählen Sie möglichst heimische Produkte der Saison, wie Äpfel, Birnen, Waldbeeren, Pflaumen, Zwiebeln, Zucchini, Karotten, Kartoffeln, Mangold, Spinat etc.

Verzehren Sie außerdem Vollkornprodukte, also Vollkornbrot, Vollkornnudeln oder Naturreis, sowie Getreide wie Bulgur, Couscous oder Quinoa. Sie sind ballaststoffreich und liefern darüber hinaus viele wichtige Mineralstoffe.

 

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Pflanzliche Lebensmittel sollten den Löwenanteil Ihrer Ernährung ausmachen.

Wenig Fleisch und wenig tierische Fette

Reduzieren Sie vor allem tierisches Fett in Ihrer Ernährung. Butter enthält zwar keine Purine, wegen des Fettgehalts sollten Sie sie jedoch nur sparsam verwenden. Ein guter Ersatz sind Halbfettprodukte oder Pflanzenöle. Kaltgepresste Pflanzenöle, wie Sonnenblumenöl, Olivenöl, Maiskeimöl, Distelöl, Leinöl etc. liefern Ihnen hochwertige Fettsäuren.

Bei nicht erhöhten Harnsäurewerten sind auch Fleisch und Fisch erlaubt, allerdings in Maßen! Einmal in der Woche darf mageres Fleisch oder Geflügel ohne Haut auf dem Speiseplan stehen. Achten Sie möglichst darauf, nur hochwertige Produkte zu kaufen von Tieren aus artgerechter Haltung. Innereien jedoch sind – wie schon erwähnt – tabu! Auch Ente oder Gans enthalten zu viele Purine.

Zweimal in der Woche können Sie hochwertigen Fisch servieren, zum Beispiel Kabeljau oder Zander (siehe Tabelle auf Seite 24). Verzichten Sie jedoch auf Sardellen, Heringe, Makrelen, Sardinen und Sprotten.

Tofu, Saitan und Milchprodukte: ideal für Gichtpatienten

Sind Ihre Harnsäurewerte grenzwertig oder erhöht, so ist es ratsam, sich zumindest für einige Wochen rein vegetarisch zu ernähren. Anstelle von Fleisch können Sie zum Beispiel Tofu oder Saitan verwenden, beides kann vielseitig zubereitet werden. Es gibt heute eine große Auswahl an schmackhaften Fleischersatzprodukten, wie vegetarische Schnitzel, Würstchen, Salami etc.

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Saitan ist ein pflanzliches Produkt aus Gluten, dem Klebereiweiß des Weizenmehls.

Frische, fettarme Milchprodukte dürfen Sie reichlich verzehren. Magerquark, Buttermilch, Kefir und Joghurt haben einen positiven Einfluss auf die Verdauung. Naturjoghurt und Quark können Sie selbst zubereiten, etwa herzhaft mit Kräutern oder als süße Mahlzeit mit frischen Früchten. Kaufen Sie bitte keinen fertigen Fruchtjoghurt oder -quark, denn der enthält zu viel Zucker, der Ihren Stoffwechsel belastet.

Kleine Mahlzeiten gegen den Hunger

Essen Sie nur, wenn Sie wirklich hungrig sind. Knabbern und Naschen zum Zeitvertreib, beim Fernsehen, aus Heißhunger oder als Kompensation von Stress, Kummer und Frustration sind problematisch. Dies verführt dazu, zu viel und ungesund zu essen, was sich unter anderem auf der Waage zeigt. Lernen Sie, Appetit und die pure Lust auf bestimmte Nahrungsmittel wie Süßes oder Salziges vom echten Hungergefühl zu unterscheiden. Hunger sollten Sie nicht unterdrücken – geben Sie Ihrem Körper dann die Nahrung, wenn er sie braucht.

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Verwenden Sie Salz bitte nur sparsam. Würzen Sie Ihre Speisen stattdessen mit frischen Kräutern.

Viele Menschen vertragen es besser, statt drei großer Mahlzeiten über den Tag verteilt fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Dies belastet die Verdauungsorgane nicht, die Nahrung kann gut verstoffwechselt und für den Organismus nutzbar gemacht werden. Als sättigende und gesunde Zwischenmahlzeit ist Obst und Gemüse gut geeignet, zum Beispiel Äpfel, Karotten und Paprika, dazu Joghurt oder Buttermilch sowie ein Stück Vollkornbrot.

Viel trinken ist wichtig!

Der Stoffwechsel kann nur gut funktionieren, wenn dem Körper ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird. Auch Nieren und Leber brauchen viel Flüssigkeit, um ihre Entgiftungsfunktion wahrnehmen und anfallende Schadstoffe ausschwemmen zu können. In der Regel nehmen wir etwa 40 Prozent der benötigten Flüssigkeit über feste Nahrung auf, den Rest müssen wir über Getränke abdecken. Das sind rund 2 bis 3 Liter, die wir dem Organismus über den Tag verteilt zuführen sollten, da er sie für seine Stoffwechselprozesse ununterbrochen braucht. Unser Körper kann kaum überschüssiges Wasser speichern und verfügt über nur geringe Wasserreserven. Ein gestörtes Gleichgewicht sollte immer wieder rasch ausgeglichen werden.

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Vor allem während der warmen Jahreszeit und auch wenn Sie viel Sport treiben, sollten Sie immer wieder viel trinken.

Wenn Sie zu wenig trinken, schadet das Ihrer Gesundheit, da Ihre Zellen dann regelrecht verdursten und sogar austrocknen können. Eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr belastet außerdem den Kreislauf und es sammeln sich vermehrt Schadstoffe an. Das Blut wird zu dickflüssig, dem Herzen sowie den anderen Organen wird die Arbeit erschwert. Der Körper hält das Wasser zurück, die Urin- und Schweißproduktion verringert sich und Stoffwechsel-Abfälle können nicht mehr richtig ausgeschwemmt werden. Kopfschmerzen, Schwindel, Blutdruckabfall, Konzentrationsschwäche, verminderte Leistungsfähigkeit und Übelkeit bis hin zu Muskelschwäche können die Folgen sein.

Können Sie Ihrem Durstgefühl vertrauen?

Durst ist normalerweise ein durchaus verlässliches Signal. Er zeigt an, dass der Körper Flüssigkeit benötigt und tritt typischerweise dann auf, wenn man länger nichts getrunken hat oder auch wenn der Körper besonders viel Flüssigkeit verloren hat. Dies kann durch vermehrtes Schwitzen bei sommerlicher Hitze, bei schweißtreibender sportlicher Aktivität oder bei Fieber der Fall sein.

Unter bestimmten Umständen kann das natürliche Durstempfinden jedoch eingeschränkt sein. Beispielweise können ältere und kranke Menschen oft nicht mehr richtig spüren, wann ihr Körper Flüssigkeit braucht. Auch während der Einnahme bestimmter Medikamente oder bei seelischen Problemen können Appetit sowie Durstempfinden gestört sein. In solchen Fällen ist es sehr wichtig, ganz bewusst auf die empfohlene Trinkmenge zu achten, zum Beispiel indem man die tägliche Menge an (Kräuter-)Tee und Wasser in Karaffen oder Flaschen bereitstellt (siehe Kasten auf Seite 35).

Trinken Sie Mineralwasser

Mineralstoffe und Spurenelemente sind für den Körper unentbehrlich. Sie wirken in allen Körperflüssigkeiten, machen beispielsweise Knochen und Zähne stark, regulieren die Durchlässigkeit der Zellmembranen und Kapillaren, steuern die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven, sind am Stoffwechsel des Organismus beteiligt und gleichen den Säure-Basen-Haushalt aus. Dieser hat unter anderem Auswirkungen darauf, wie gut Harnsäure und andere Stoffwechsel-Endprodukte vom Körper verarbeitet und ausgeschieden werden können (siehe Kasten).

Um Ihren Körper mit genügend Mineralien zu versorgen, sollten Sie sich in erster Linie ausgewogen ernähren. Darüber hinaus können Sie mit gutem Mineralwasser gezielt wichtige Mineralstoffe aufnehmen. In Mineralwasser liegen die natürlichen Mineralbestandteile in Form freier lonen vor, und in dieser ionisierten Form, nämlich als Elektrolyte, sind sie wichtig für den Körper. Die Elektrolyte haben als Reglerstoffe im Wasserhaushalt des Organismus eine wichtige Funktion. Darüber hinaus vermag der Körper Mineralien in ihrer ionisierten Form wesentlich besser aufzunehmen.

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Trinken Sie hochwertiges Mineralwasser, um Ihren Organismus optimal zu versorgen.

Daher ist es nicht ratsam, immer nur Leitungswasser zu trinken, selbst wenn es von guter Qualität ist. Denn das Trinkwasser aus der Leitung enthält die lebenswichtigen Mineralien, die für den Stoffwechsel und das reibungslose Funktionieren des Organismus notwendig sind, nicht in ausreichender Menge.

Flüssigkeit ist unerlässlich zur Ausscheidung der Harnsäure

Wie Sie bereits gelesen haben (siehe Seite 32), ist die Harnsäure, die im Blut messbar ist, ein Abbauprodukt von Purinen. Purine werden im Stoffwechsel über mehrere Zwischenschritte zu Harnsäure abgebaut und diese wird dann über die Nieren ausgeschieden. Die Nieren als Entgiftungsorgane sind ganz besonders auf reichliche Flüssigkeitszufuhr angewiesen. Und Wasser ist das Medium, das sie für ihre Stoffwechselleistung unbedingt benötigen.

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Nur wenn ausreichend Flüssigkeit vorhanden ist, können Stoffe wie die überschüssige Harnsäure gelöst und ausgeschieden werden.

Eine weitere wichtige Rolle bei der Eliminierung von Harnsäure spielt der pH-Wert des Urins, denn die Löslichkeit der Harnsäure ist auch davon abhängig, wie sauer bzw. basisch der Urin ist. So ist die Harnsäure-Ausscheidung bei einem Urin-pH-Wert von 7 zehnmal schlechter als bei einem Wert von 5,7. Aus diesem Grund wird der Arzt den pH-Wert des Urins eines Gichtkranken stets in diesem Bereich halten.

Alkohol unbedingt meiden!

Übermäßiger Alkoholkonsum bzw. Alkoholmissbrauch begünstigt nachweislich die Entstehung von Gicht, denn Alkohol hemmt die Ausscheidung von Harnsäure. Wird Bier konsumiert, sieht es noch schlechter aus, denn Bier ist reich an Purin: Die Produktion an Harnsäure wird erhöht, gleichzeitig wird die Ausscheidung gehemmt.

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Alkohol ist einer der wichtigsten Auslöser der Gicht.

Darüber hinaus verlangsamt Alkohol den Fettstoffwechsel des Körpers. Für den Organismus stellt er ein Gift dar, daher wird er zuerst abgebaut und verwertet, die anderen Nährstoffe müssen warten. Als Resultat wird weniger Fett verbraucht, der Rest wird im Fettgewebe eingelagert. Dass Alkohol das Bedürfnis nach salzigen und süßen Snacks vergrößert, die wir dann so ganz nebenbei futtern, ist hierbei nicht sonderlich hilfreich.

Alkohol belastet die Leber

Alkohol verlangt dem gesamten Stoffwechsel, aber besonders der Leber, Höchstleistungen ab. Der Stoff durchdringt die Magen- und Darmschleimhaut, um schließlich über den Blutkreislauf zu allen Organen zu gelangen. Nun muss die Leber Schwerstarbeit leisten, den Alkohol abbauen und aus dem Körper schleusen. Hierbei stellen die Leberzellen ein spezielles Enzym zur Verfügung, die Alkoholdehydrogenase (ADH). Dieses Enzym schneidet ein Stück vom Alkoholmolekül ab, wodurch es zu einer chemisch sehr reaktionsfähigen Substanz wird, das Acetaldehyd. Aufgrund seiner großen Reaktionsfreudigkeit verbindet es sich nun mit anderen Stoffen, hauptsächlich mit Eiweißsubstanzen. Diese lagern sich vor allem an den Leberzellen ab und machen sie dadurch krank. Bei dieser Art des Alkoholabbaus bilden sich obendrein in der Leber freie Radikale, die wiederum die Zellen schädigen.

Individuelle Toleranzgrenze

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842686205
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (Juli)
Schlagworte
Ernährungs-Regeln Gesundheits-Ratgeber Kältetherapie natürliche Heilmittel Patienten-Ratgeber Purinarm essen Rezepte für Anfänger Selbsthilfe

Autor

  • Dr. med. Heike Bueß-Kovács (Autor:in)

Dr. med. Heike Bueß-Kovács ist Ärztin und Medizinjournalistin. Neben ihrer Tätigkeit als TV-Moderatorin und TV-Expertin hat sie bereits zahlreiche Zeitschriftenartikel und Ratgeber zum Thema Gesundheit veröffentlicht.
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Titel: Gicht natürlich behandeln