Zusammenfassung
kurz und knapp:
Medizinisch fundierte und verständliche Informationen
Viele leckere und praxiserprobte Rezepte – ansprechend ins Bild gesetzt
Alle Rezepte mit Kalorien-, Nährwert- und BE-Angaben pro Portion – für die ganze Familie
Bestsellerautor Sven-David Müller: über 3 Mio. verkaufte Bücher!
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
VORWORT
Liebe Leserinnen und Leser,
mit mehr als sieben Millionen Betroffenen in Deutschland hat sich der Typ-2-Diabetes zu einer Volkskrankheit entwickelt. Während der Typ-2-Diabetes noch vor wenigen Jahren zu Recht die volkstümliche Bezeichnung Altersdiabetes hatte, leiden heute immer mehr Erwachsene und seit einigen Jahren sogar Kinder und Jugendliche unter dieser Diabetesform.
Um die Behandlung der Typ-2-Diabetiker ist es in Deutschland nicht optimal gestellt. Viele Patienten bekommen falsche Medikamente und werden durch Behandlungsfehler insulinpflichtig gemacht. Dabei haben übergewichtige Menschen eigentlich nie zu wenig Insulin. Im Gegenteil: Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung haben praktisch alle übergewichtigen Typ-2- Diabetiker zu viel Insulin im Körper. Aber dieses Insulin wirkt nicht richtig. Diabetologen sprechen in diesem Zusammenhang von einer Insulinresistenz. Insulinresistenz und ein zu hoher Insulinspiegel heizen sich gegenseitig an; irgendwann sind dann die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse überfordert und versagen ihren Dienst. Erst dann wird ein übergewichtiger Typ-2-Diabetiker zum insulinpflichtigen Diabetiker.
Aber das muss nicht sein, denn Typ-2-Diabetes ist die Folge von Fehlernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel. So konnten wir feststellen, dass bei einem extrem hohen Anteil von übergewichtigen Typ-2-Diabetikern schon eine leichte Gewichtsreduktion genügt, um ihre Blutzuckerwerte zu normalisieren. Abnehmen muss natürlich jeder Patient selbst – dabei kann ihn der Arzt nur unterstützen. Denn mit dem Bauch verschwindet auch der erhöhte Blutzucker und oft sind keine zusätzlichen Medikamente mehr nötig!
In unserer zwanzigjährigen Berufspraxis haben wir viele hundert Patienten beraten und betreut. Sie kamen mit Übergewicht und Blutzuckerproblemen in unsere Sprechstunde und wurden mit weniger Gewicht und normalen Blutzuckerwerten entlassen. Sogar Patienten, die bereits Tabletten eingenommen hatten oder Insulin spritzen mussten, konnten durch eine Gewichtsreduktion ganz oder teilweise auf ihre Medikation verzichten.

Christiane Weißenberger
Diätassistentin/Diabetesassistentin
In diesem Buch möchten wir Ihnen aufzeigen, wie eine optimale Diabetestherapie funktioniert und welchen Stellenwert die Ernährungsweise einnimmt. Wenn Sie unter Übergewicht leiden, finden Sie hier ein Programm, das Ihnen definitiv beim Abnehmen hilft. Wenn Sie Ihren Ernährungs- und Lebensstil ändern, haben Sie die Chance Ihre Blutzuckerwerte zu normalisieren und gesünder zu werden. In jedem Falle sind weniger Medikamente erforderlich und das Leben wird leichter. Jedes Pfund weniger ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch Sie müssen das wollen, sonst funktioniert es nicht – wir helfen Ihnen dabei mit all unseren Erfahrungen und der Unterstützung, die wir geben können.

Sven-David Müller
Diätassistent/Diabetesberater Master of Science in Applied Nutritional Medicine (Angewandte Ernährungsmedizin)
Bitte wenden Sie sich gerne an uns, wenn Sie Fragen haben.

DIABETES MELLITUS – WICHTIG ZU WISSEN
Der Diabetes mellitus Typ 2 – umgangssprachlich immer noch als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet – betrifft den gesamten Stoffwechsel der Betroffenen. In der Regel sind eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung Auslöser des chronischen Krankheitsgeschehens samt ihren vielfachen Begleitkomplikationen. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Ernährung und moderater sportlicher Betätigung können Sie trotz Diabetes ein beschwerdefreies Leben führen!
Die verschiedenen Diabetestypen
Diabetes mellitus ist weltweit eine Volkskrankheit, die in allen Bevölkerungsschichten vorkommt. Diabetes mellitus betrifft den gesamten Stoffwechsel, und nicht – wie viele meinen – nur den Zuckerstoffwechsel. Die Ursachen der Krankheit sind vielfältig. Grundsätzlich entsteht der unbehandelte Diabetes mellitus durch erhöhte Blutzuckerwerte, die durch Defekte oder das Fehlen der Insulinsekretion, der Insulinwirkung an den Zellen oder durch beides hervorgerufen werden.
Bei Typ-2-Diabetikern liegt eine Insulinresistenz vor – das Insulin wirkt nicht richtig. Insbesondere die direkt nach dem Essen von Kohlenhydraten einsetzende Insulinproduktion erfolgt erst verzögert und dann in übermäßigem Umfang. Auf diese nicht bedarfsgerechte Insulinproduktion und den erhöhten Blutzuckerspiegel reagiert der Körper – insbesondere wenn zudem Bewegungsmangel und genetische Faktoren vorliegen – mit einer Insulinresistenz.
Ein zu hoher Blutzuckerspiegel wird als Hyperglykämie bezeichnet.
Zu Erkrankungsbeginn haben viele Diabetiker sogar einen Insulinüberschuss. Bei Überschreiten der sogenannten Nierenschwelle führt der erhöhte Blutzucker zu einer erhöhten Urinproduktion und zum Ausscheiden von Traubenzucker (Glukose) über den Urin. Von der Antike bis zu Beginn des 20. Jahrhundert wurde die Diagnose über eine Geschmacksprobe gestellt: Der Urin schmeckte süß. Das ist auch der Grund für die Bezeichnung Diabetes mellitus, was übersetzt soviel wie „honigsüßer Durchfluss“ heißt.
Unbehandelt führt der Diabetes mellitus nicht nur zu einer Überzuckerung. Neben dem Kohlenhydratstoffwechsel sind auch der Lipid- und der Proteinstoffwechsel beeinflusst. Das heißt, dass bei Diabetikern die Verstoffwechselung von Zucker (Kohlenhydraten), Eiweißen (Proteinen) und Fetten (Lipiden) gestört ist. Diabetiker leiden also behandelt und noch mehr unbehandelt unter krankhaften Veränderungen des Gesamtstoffwechsels. Bei Typ-2-Diabetikern sind aber nicht nur diese Stoffwechselprobleme gegeben, denn zusätzlich leiden mehr als 50 Prozent der Betroffenen unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Gicht, Gallensteinleiden und Übergewicht. Das Übergewicht ist schließlich auch der Auslöser der Erkrankung Typ-2-Diabetes. Hinzu kommen Bewegungsmangel und eine erbliche Veranlagung. Die Genetik lässt sich noch nicht beeinflussen, umso mehr dafür aber der Bewegungsmangel und das Übergewicht. Durch die Kombination Ernährungsumstellung und Bewegungsintensivierung lässt sich bei fast allen Typ-2-Diabetikern der Blutzucker wieder optimieren und oft die diabetische Stoffwechselsituation total normalisieren. Der Typ-2-Diabetes ist in vielen Fällen eine durch Gewichtsabnahme und Bewegung heilbare Krankheit.
Mit einer gesunden und frischen Kost können Sie Ihre Blutzuckerwerte normalisieren.

Sie können Ihre Erkrankung mit der richtigen Ernährung und Bewegung positiv beeinflussen.
Es gibt viele verschiedene Formen des Diabetes und die Therapie ist davon auch abhängig. Während früher insbesondere in den jugendlichen (juvenilen) Diabetes mellitus und den Erwachsenen- oder Altersdiabetes eingeteilt wurde, gilt seit einigen Jahren eine neue Einteilung, die weltweit angewendet wird. Danach wird der Diabetes mellitus in die Typen 1 und 2 eingeteilt.
Der Typ-1-Diabetes ist vergleichsweise selten. Einige Hunderttausend Patienten in Deutschland leiden darunter. Sie sind immer sofort und lebenslang insulinpflichtig. Mehr als 95 Prozent der Diabetiker in Deutschland sind jedoch Typ-2-Diabetiker und mehr als 90 Prozent von ihnen sind übergewichtig. Bei einer Gewichtsabnahme käme es bei fast allen zur Blutzuckernormalisierung. Schlanke Typ-2-Diabetiker sind selten. Sie bedürfen dann auch keiner Gewichtsabnahme, sollten aber auch nicht zunehmen.
Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 im Vergleich

Die Diagnose des Diabetes mellitus: einfach und schnell
Zur sicheren Diagnose wird ein Traubenzuckerbelastungstest durchgeführt.
Das wichtigste Symptom des Diabetes ist der erhöhte Blutzuckerspiegel. Dieser lässt sich leicht vom Arzt feststellen. Trotzdem wird die Diagnose Typ-2-Diabetes mellitus oft erst sehr spät gestellt, da die Erkrankung weniger drastisch verläuft als der Typ-1- Diabetes. Die Symptome sind anfangs unspezifisch und werden von den Betroffenen nicht eindeutig erkannt, der Verlauf ist schleichend. Dabei ist ein Selbsttest ganz einfach, denn in vielen Apotheken werden Blutzuckermessungen angeboten. Sinnvoll ist es, bei Verdachtsmomenten auf Diabetes auch zu prüfen, ob Traubenzucker mit dem Urin ausgeschieden wird. Harnzuckerteststreifen gibt es preiswert in jeder Apotheke. Ergänzend sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. Dieser kann die Diagnose eindeutig stellen.
Ihren Blutzucker können Sie ganz einfach selbst messen.

Die Diagnose Diabetes mellitus wird sicher gestellt, wenn ein spontan gemessener Blutzuckerspiegel oberhalb 200 mg/dl liegt. In der Regel wird zur sicheren Diagnose ein Traubenzuckerbelastungstest (Glukose-Toleranz-Test OGGT) durchgeführt.
Typische Symptome eines unbehandelten oder schlecht eingestellten Typ-2-Diabetes sind:
• Starker Durst
• Harndrang (auch nachts) mit großer Harnproduktion
• Schlecht heilende Wunden
• Neigung zu Infektionen
• Hautjucken (auch im Genitalbereich)
• Erhöhter Blutzucker
• Urinzuckerausscheidung
• Schlechtes Allgemeinbefinden
• Leistungsminderung
• Sehschwankungen
• Übelkeit
• Erbrechen
• Impotenz
Die Krankheiten, die den Diabetes mellitus begleiten
Fast alle Typ-2-Diabetiker sind durch Übergewicht und Bewegungsmangel sozusagen am ganzen Körper krank. Insbesondere sind die Erkrankungen des sogenannten metabolischen Syndroms – Bluthochdruck, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen – häufig festzustellen.
Eine Studie konnte zeigen, dass die optimale Einstellung des Blutdrucks die Wahrscheinlichkeit, Folgekomplikationen des Diabetes zu entwickeln, mindestens genauso vermindert wie die optimale Blutzuckereinstellung. Daher sollten Sie auch den Blutdruck selbst bestimmen und die gemessenen Werte protokollieren. Entsprechende Tagebücher oder Tabellen können dann beim Arztbesuch vorgelegt werden.
Diabetiker sollten auch ihren Blutdruck regelmäßig dokumentieren.
Bluthochdruck bekämpfen bedeutet in erster Linie den Abbau von Übergewicht. Außerdem ist es wichtig, dass Sie nicht zu viel Salz essen. Noch wichtiger und effektiver als eine salzarme Kost ist eine reichliche Kaliumzufuhr über Gemüse und Obst. Außerdem hat Magnesium blutdrucksenkende Effekte. Dies trifft auch für Omega-3-Fettsäuren zu, z. B. in Form von Fischölkapseln aus der Apotheke. In der Regel ist eine Dosis von 500 bis 1000 mg Fischöl ausreichend. Zudem senken die in Fischöl reichlich vorkommenden Omega-3-Fettsäuren den Triglyzerid-Spiegel und verbessern die Blutfließeigenschaften; sie haben auch eine positive Wirkung auf die Nieren des Diabetikers.
Eine optimale Einstellung des Blutdrucks vermindert die Wahrscheinlichkeit, Folgekomplikationen zu entwickeln.

BLUTDRUCK (MM/HG) | SYSTOLISCH | DIASTOLISCH |
optimal | unter 130 | unter 80 |
normal | unter 130 | unter 85 |
hochnormal | 130 bis 139 | 80 bis 89 |
Hypertonie Stadium 1 | 140 bis 159 | 90 bis 99 |
Hypertonie Stadium 2 | 160 bis 179 | 100 bis 109 |
Hypertonie Stadium 3 | über 180 | über 110 |
Diabetes mellitus ist die häufigste Ursache für eine sekundäre Fettstoffwechselstörung. Das trifft insbesondere für Typ-2-Diabetiker zu, aber auch Typ-1-Diabetiker haben oftmals ungünstig veränderte Blutfettwerte. Um eine Fettstoffwechselstörung zu bekämpfen, muss man den Cholesterinwert im Blut senken. Das Cholesterin lässt sich durch eine Veränderung der Fettzufuhr (siehe auch Seite 38) einstellen. Viel wichtiger ist jedoch die regelmäßige körperliche Aktivität. Das ist nämlich der beste Weg, das gute Cholesterin (HDL) zu erhöhen. Die Einschränkung des Nahrungscholesterins ist jedoch in der Regel wenig Erfolg versprechend, da die meisten Menschen darauf nicht mit einer Absenkung des Cholesterins im Blut reagieren.
Diabetiker leiden außerdem besonders häufig unter einer Fettleber. Das ist insbesondere auf die erhöhten Blutzuckerwerte und die eingeschränkte Blutzuckerverwertung zurückzuführen. Zudem bildet die Leber von Diabetikern insbesondere in der Nacht größere Zuckermengen, die bei schlechter Insulinwirkung zu Fett umgebaut und in den Leberzellen eingelagert werden. Und: Diabetiker nehmen über diätetische Spezialprodukte und Getränke oftmals viel Fruchtzucker (Fruktose) auf. Fruchtzucker ist häufig für die Entstehung einer Fettstoffwechselstörung und auch die Ausbildung einer Fettleber verantwortlich. Beim Vorliegen einer Fettleber sollten die Blutzuckerwerte optimiert und bestehendes Übergewicht dauerhaft reduziert werden.
Alkohol ist generell für Diabetiker nicht geeignet.
Menschen, die unter Fettstoffwechelstörungen leiden, sollten keinen Alkohol trinken. Alkohol ist ein Giftstoff, der sich negativ auf den Stoffwechsel auswirkt. Grundsätzlich sind Alkoholika – auch der gepriesene Rotwein – nicht gut für Diabetiker.
Grüner Tee wirkt blutzuckerregulierend und ist als Getränk für Diabetiker gut geeignet.

Die Folgeschäden des Diabetes mellitus
Folgeschäden werden insbesondere durch eine schlechte Blutzucker- und Blutdruckeinstellung hervorgerufen. Die erhöhten Blutzuckerwerte, die bei Diabetikern auch bei bester Blutzuckereinstellung, Selbstkontrolle und optimaler Ernährungsweise natürlich immer wieder auftreten können, führen zur „Verzuckerung von Proteinen“ im Körper und rufen weitere Reaktionen hervor, die insbesondere die Nerven und die Blutgefäße schädigen. Diabetiker erleiden häufiger einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall als Gesunde. Häufige Diabetesfolgen sind:
Die sogenannten Verzuckerungen von Proteinen schädigen insbesondere Nerven und Blutgefäße.
• Gefäßschädigung (diabetische Makroangiopathie/Mikroangiopathie)
• Nierenschädigung (diabetische Nephropathie)
• Nervenschädigung (diabetische Neuropathie)
• Augenschädigung (diabetische Retinopathie)
Diabetiker leiden zu …
• 75,2 Prozent unter Bluthochdruck
• 11,9 Prozent unter Augenschädigung
• 10,6 Prozent unter Nervenschädigung
• 9,1 Prozent unter einem Herzinfarkt
• 7,4 Prozent unter Durchblutungsstörungen
• 4,7 Prozent unter einen Schlaganfall
• 3,3 Prozent unter Nierenschädigung
• 1,7 Prozent unter einem diabetischen Fuß
Die Komplikationen und Folgen des Diabetes mellitus sollten Sie nicht unterschätzen oder verharmlosen: Die diabetische Nervenschädigung kann zur Fußamputation führen, die diabetische Augenschädigung kann mit der Erblindung enden, die diabetische Nierenschädigung mit der Dialysepflicht. Und tödliche Herzinfarkte sowie schwere Schlaganfälle sind bei Diabetikern durch die Gefäßschädigungen besonders häufig.
Die gute Nachricht jedoch ist: Allen diabetischen Folgekomplikationen kann durch gute Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckeinstellungen vorgebeugt werden!
Mit einem gesunden Lebensstil können Sie den Folgekomplikationen von Diabetes wirksam entgegentreten.

Die Selbstkontrolle
Diabetes mellitus ist eine schwerwiegende Erkrankung, die eine Reihe von Folgen nach sich ziehen kann. Um das weitgehend vermeiden zu können, ist es für den Patienten erforderlich, Blutzucker und Blutdruck regelmäßig selbst zu bestimmen. Die Werte sollten grundsätzlich in entsprechenden Kontroll-Tagebüchern aufgeschrieben werden. Diese Tagebücher sind dann auch die Grundlage für das ärztliche Gespräch.
Urinzuckerbestimmung
Typ-2-Diabetiker, die kein Insulin spritzen, sollten mehrmals täglich, mindestens aber morgens nüchtern sowie mittags und abends, den Urinzucker bestimmen. Scheidet der Körper keinen Zucker über den Urin aus, liegt der Blutzucker unter 160 bis 180 mg/dl. Wird Zucker mit dem Urin ausgeschieden, liegt der Blutzuckerspiegel oberhalb dieser Werte, im sogenannten Nierenschwellenbereich. Der Organismus – genauer: die Nieren – sind dann nicht mehr in der Lage, den Zucker aus dem Primärharn zurückzuholen und an der Ausscheidung zu hindern. Der Zucker geht mit dem Urin verloren und das zeigt sich an einer Verfärbung des Urinzuckerteststreifens: ein deutliches Zeichen für einen zu hohen Blutzucker!
Tragen Sie Ihre Werte regelmäßig in das Kontroll-Tagebuch ein.

Kein Zucker im Urin heißt: Blutzucker unterhalb der Nierenschwelle (<160 bis 180 mg/dl). Zucker im Urin heißt: Blutzucker oberhalb der Nierenschwelle (>160 bis 180 mg/dl).
Ketonkörperbestimmung
Ketonkörper entstehen im menschlichen Organismus im Rahmen des Hungerstoffwechsels. Zudem kommt es bei extremem Insulinmangel zur Bildung von Ketonkörpern. Diese entstehen, wenn Fett zur energetischen Versorgung des Körpers herangezogen wird. Das passiert bei extrem niedriger Kalorienzufuhr, extremem Insulinmangel und Insulinresistenz. Oft scheiden Diabetiker Ketone aus, wenn sie vergessen haben, Insulin zu spritzen oder wenn sie abnehmen. Die Ketonkörperausscheidung zeigt Typ-2-Diabetikern, dass der Körper das Bauchfett abbaut. Ketonkörper lassen sich wie Urinzucker mit einem Urinteststreifen leicht bestimmen. Bei einer Diät ist das Ausscheiden von Ketonkörpern ein Anzeichen dafür, dass tatsächlich Fett abgebaut wird.
Blutzuckerbestimmung
Typ-2-Diabetiker, die Insulin spritzen oder bestimmte Tabletten einnehmen, müssen auch den Blutzuckerspiegel messen. Dafür benötigen Sie nicht unbedingt ein Blutzuckermessgerät, auch das Ablesen von Blutzuckerteststreifen ist möglich. Aber Blutzuckermessgeräte gibt es heute schon für 20 Euro zu kaufen. Blutzuckermessgeräte ermitteln den Blutzucker aber nicht hundertprozentig genau und sind dem selbstständigen Ablesen von Teststreifen nicht deutlich überlegen. Die Messungenauigkeit liegt bei 5 bis 10 Prozent und kann durch fehlerhafte Bedienung deutlich nach oben und unten abweichen. In der Regel messen die Geräte im Bereich der Werte unter 100 mg/dl genauer als bei Hyperglykämien (oberhalb 240 mg/dl). Messgeräte auf Sensorbasis ermitteln genauere Ergebnisse als Geräte, die eine Verfärbung eines Teststreifens ablesen.
Die beste Therapie des Typ-2-Diabetes: Abnehmen und Bewegen
Typ-2-Diabetiker mit Übergewicht benötigen vor allem eine Bewegungs- und Ernährungstherapie, die das Gewicht dauerhaft reduziert. In der Regel ist zur Normalisierung des Blutzuckerspiegels eine Gewichtsabnahme von 5 bis 10 Prozent vom Ausgangsgewicht ausreichend. Wenn Sie beispielsweise 92 Kilogramm wiegen, müssten Sie 4,6 bis 9,2 Kilogramm abnehmen. Dafür wäre eine Zeit von 6 bis 12 Monaten angemessen, die mit einer monatlichen Abnahme von ein bis zwei Kilogramm einhergeht. Das ist keine Hexerei und für jeden Patienten einfach zu erreichen. Einige der oralen Antidiabetika – also Medikamente, die man als Tablette oder Ähnliches gegen den Diabetes mellitus einnehmen kann – unterstützen die Gewichtsabnahme und wirken der Insulinresistenz entgegen.
Allein durch geeignete Ernährung und Bewegung können Sie Ihren Diabetes meistens heilen.
Schon eine Gewichtsabnahme von 5 bis 10 Prozent kann den Blutzucker normalisieren. Fangen Sie heute an!

Nur Insulin senkt den Blutzucker
Ohne das Hormon Insulin könnten weder Menschen noch Tiere überleben.
Jeder Mensch benötigt Energie, damit er leben kann. Diese Energie stammt aus der Nahrung, die wir aufnehmen. Ein Bestandteil der Nahrung sind die Kohlenhydrate. Im Verdauungstrakt werden die Kohlenhydrate überwiegend zu Zucker bzw. Glukose gespalten. Dieser wird an das Blut abgegeben und heißt jetzt Blutzucker. Jeder Mensch benötigt Blutzucker als Energielieferanten. Über die Blutgefäße erreicht der Blutzucker jede Zelle. Um dann jedoch in die Zellen hinein zu gelangen, ist das Hormon Insulin notwendig. Fettgewebe und die Muskulatur können Glukose nur im Beisein von Insulin aufnehmen. Das Insulin schließt sozusagen die Zellentüren dafür auf. In den Zellen wird Glukose verbrannt oder gespeichert. Ohne Insulin funktioniert das nicht. Daher würden Typ-1-Diabetiker ohne das Spritzen von Insulin nach kurzer Zeit versterben. Die Blutzuckersenkung geschieht durch die Ausschüttung von Insulin. Die Regulation der Insulinsekretion aus der Bauchspeicheldrüse des Nicht-Diabetikers erfolgt blutzuckerabhängig.
Insulin ist ein aus Eiweißbausteinen (Aminosäuren) bestehendes Hormon. Es ist für Menschen und Tiere überlebenswichtig. Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet, gespeichert und direkt an das Blut abgegeben. Insulin kann daher nur gespritzt werden, wenn es wirksam sein soll. Oral aufgenommenes Insulin, etwa als Tablette, würde wie ein anderes „Eiweiß“ verdaut und somit in seiner Wirkung zerstört werden.
Die Bauchspeicheldrüse
Sie ist ein quer im Oberbauch liegendes kleines Drüsenorgan und bildet in erster Linie den Bauchspeichel, der Enzyme enthält und den sauren Mageninhalt abpuffert. Zudem produziert die Bauchspeicheldrüse die wichtigen blutzuckerregulierenden Hormone Insulin und Glukagon. Während Insulin den Blutzucker senkt, erhöht Glukagon indirekt den Blutzucker. Beide Hormone werden in den Langerhansschen Inseln produziert und direkt an das Blut abgegeben.
Bei Diabetikern ist in der Regel nicht die gesamte Bauchspeicheldrüse, sondern nur der kleine Anteil der Langerhansschen Inseln erkrankt, der Insulin produziert. Bei Typ-2-Diabetikern funktioniert dieser Teil noch eine lange Zeit. Nur wenn Sie Übergewicht nicht abbauen, sich wenig bewegen und keine Ernährungstherapie einhalten, hört die Insulinproduktion nach Jahren auf.
Direkt nach einer kohlenhydrathaltigen Mahlzeit schüttet die Bauchspeicheldrüse rasch Insulin aus. Danach erfolgt eine weitere Ausschüttung, bis der Blutzuckerspiegel wieder normal ist. Bei Typ-1-Diabetikern bleibt diese Reaktion völlig aus; bei Typ-2-Diabetikern ist die erste Ausschüttung verzögert und die zweite Ausschüttung deutlich verstärkt. Dadurch haben Typ-2-Diabetiker zu „Unzeiten“ hohe Insulinspiegel, was sich wiederum ungünstig auf Abnehmvorhaben übergewichtiger Typ-2-Diabetiker auswirkt. Denn Insulin ist ein anaboles – also aufbauendes – Hormon, das Hunger indirekt auslöst. Insulin hemmt außerdem den Fettabbau und fördert den Fettaufbau. Auch daher haben es übergewichtige Typ-2-Diabetiker so schwer abzunehmen.
Die Bauchspeicheldrüse produziert ständig Insulin. Ohne Nahrungsaufnahme ist der Insulinspiegel aber relativ gering. Es darf nicht vergessen werden, dass insulinabhängige Stoffwechselprozesse immer ablaufen. Daher müssen insulinpflichtige Diabetiker auch nicht nur zu den Mahlzeiten Insulin spritzen. Die Insulinproduktion beim Gesunden und beim Typ-2-Diabetiker hat zwei Phasen: Die sogenannte Basal-Insulinsekretion stellt 24 Stunden Insulin zur Verfügung während die Bolus-Insulinsekretion mahlzeitabhängig – also impulsartig – ist. Ähnlich gestaltet sich auch die Insulintherapie bei insulinpflichtigen Diabetikern. Es muss ein basaler – grundlegender – Insulinspiegel vorhanden sein und eine mahlzeitabhängige Insulinmenge. Bei Typ-2-Diabetikern kann durch orale Antidiabetika, also Tabletten, die Insulinwirkung verbessert werden oder die Ausschüttung angeregt werden. In vielen Fällen erhalten Typ-2-Diabetiker auch Bolus-Insulin, damit die bei ihnen sonst verzögerte Insulinausschüttung nach den Mahlzeiten überbrückt wird. Insulin hat eine relativ kurze Halbwertzeit, es wird also rasch in der Leber und der Niere inaktiviert und dann abgebaut über die Nieren ausgeschieden. Daher gehen auch Leber- und Nierenerkrankungen mit einer Veränderung des Insulinstoffwechsels einher.
Insulin hemmt den Fettabbau. Auch daher haben es viele übergewichtige Typ-2-Diabetiker so schwer abzunehmen.
Insulin hat aber nicht nur Einfluss auf die Blutzuckerregulation und damit den Kohlenhydratstoffwechsel. Es beeinflusst auch den Eiweiß- und den Fettstoffwechsel. Insulin wird also nicht nur für die Kohlenhydrate benötigt, sondern auch für Eiweiße und Fette.
Zink gehört zu einer optimalen Diabetestherapie.
Beim Gesunden und den meisten Typ-2-Diabetikern wird das Insulin in den Zellwänden der β-Zellen gespeichert. Für die Speicherung ist Zink erforderlich. Das ist einer der Gründe, warum die Bauchspeicheldrüse zu den zinkreichsten Geweben im menschlichen Körper gehört. Auch für die Insulinproduktion und die Insulinwirkung an den Zellen ist Zink wichtig. Daher gehört Zink auch zu einer optimalen Diabetestherapie.
Der Glukosetransport vom Blut in die Zellen mittels Insulin.

Die Insulintherapie
Tabletten, die in der Diabetestherapie von Typ-2-Diabetikern eingesetzt werden, enthalten kein Insulin.
Für die Insulintherapie stehen unterschiedliche Präparate (Insuline und Insulin-Analoga) zur Verfügung. Tabletten, die in der Diabetestherapie von Typ-2-Diabetikern eingesetzt werden, enthalten kein Insulin. Sie verbessern die Insulinwirkung, vermindern die Glukosebildung in der Leber oder erhöhen die Insulinproduktion. Insulin kann mit Einmalinsulinspritzen oder einem Insulin- Pen ins Unterhautfettgewebe gespritzt werden. Es gibt auch Insulinpumpen, die das Insulin über einen Katheder ins Unterhautfettgewebe befördern. Exakt wird Insulin in das unter der Haut gelegene Fettgewebe im Bereich der Oberarme, des Bauches, des Pobereiches oder der Oberschenkel gespritzt. Der Schmerz einer Insulinspritze ist weit geringer als der Schmerz bei der Gewinnung eines Bluttropfens aus der Fingerbeere.
Auch bestimmte Vitalstoffe können die Insulinresistenz positiv beeinflussen.
Heute wird in der Regel Humaninsulin verwendet. Dieses Insulin ist identisch mit dem im menschlichen Körper. Es wird auf gentechnologische oder biotechnologische Weise gewonnen. Dabei können beispielsweise Pilze oder Bakterien so verändert werden, dass sie Insulin wie die menschliche Bauchspeicheldrüse produzieren.
Eine Insulintherapie ist bei Typ-1-Diabetikern und anderen Diabetesformen, die mit einem Insulinmangel einhergehen, erforderlich. Auch schlanke Typ-2-Diabetiker benötigen oftmals Insulin. Es gibt nicht nur verschiedene Insuline, sondern auch unterschiedliche Strategien der Insulintherapie. Erst wenn ein Diabetiker kein oder deutlich zu wenig Insulin produziert – wie es bei Typ-1-Diabetikern der Fall ist –, muss er Insulin erhalten. Diabetiker des Typs 2 müssen hingegen abnehmen, sich mehr bewegen und in der Regel kein Insulin erhalten. Denn übergewichtigen Menschen steht praktisch niemals zu wenig Insulin zur Verfügung.
Grundsätzlich sollten bei Diabetikern Unter- und Überzuckerungen vermieden werden. Das ist nicht immer möglich. Kommt es aber wiederkehrend zu bestimmten Zeiten zu erhöhten oder erniedrigten Blutzuckerwerten, sollte etwas an der Insulintherapie verändert werden. Dies müssen Sie selbstverständlich immer mit Ihrem Arzt absprechen.
Ziele der Diabetestherapie
Nüchternblutzucker | 90 bis 120 mg/dl |
Blutzucker eine Stunde nach dem Essen | bis 160 mg/dl |
Blutzucker zwei Stunden nach dem Essen | bis 140 mg/dl |
Blutzucker vor dem Schlafengehen | 120 bis 140 mg/dl |
Blutzuckermessgeräte und Insulin- Pens gibt es in vielen, unterschiedlichen Ausführungen.

DIE ERNÄHRUNG UMSTELLEN – ABER WIE?
Diabetiker profitieren von einem gesunden Körpergewicht und einer diabetesgerechten Ernährungsweise. Diese unterscheidet sich heutzutage nicht mehr von der eines Gesunden: eine schmackhafte, ausgewogene und vollwertige Kost, die wenig Zucker und tierisches Fett, dafür reichlich ballaststoffreiche Kohlenhydrate enthält. Zusammen mit körperlicher Aktivität hilft sie ein beschwerdefreies Leben zu führen und Folgeschäden hinauszuzögern oder gar zu vermeiden.
Richtig essen bei Typ-2-Diabetes
Ein strenger Essensplan für Diabetiker ist heute unnötig.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist ein entscheidendes Element in der Diabetestherapie. Diabeteskost bedeutet heutzutage nicht mehr die Einhaltung eines strengen Essensplans, wie es zu früheren Zeiten der Fall war. Bedeutsam ist die Fähigkeit zur Einschätzung dessen, was mit dem Essen zu sich genommen wird.
Für den Typ-2-Diabetiker gilt, dass eine „Diabetesdiät“ zu den Grundlagen einer optimalen Diabetesbehandlung gehört. Die Einhaltung einer kalorienreduzierten Kost hat extreme Effekte. Das beweisen wissenschaftliche Studien sowie unsere eigenen Erfahrungen in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis. Aber auch schlanke Typ-2-Diabetiker profitieren von einer Ernährungstherapie.
Empfehlenswert für den Diabetiker: ballaststoffreiche Kohlenhydratträger.
Empfohlen wird eine vollwertige und bedarfsgerechte Kost, die den allgemeinen Ernährungsempfehlungen für Gesunde entspricht. Diese gesunde Ernährung orientiert sich an der mediterranen Küche: ballaststoffreiche Kohlenhydrate in Form von beispielsweise Pellkartoffeln, Vollkornprodukten oder ungeschältem Reis, Gemüse, pflanzliche Öle, kaum tierische Fette (beispielsweise Fleisch), dafür aber viel Fisch, frische und ungeschälte Früchte, täglich eine Handvoll Nüsse und magere Milchprodukte. Weiterhin sollte die Ernährungsweise fettarm und eiweißarm sein. Insgesamt sollte der Anteil an Kohlenhydraten und gesunden Fettsäuren (beispielsweise in Pflanzenölen wie Rapsöl, Leinöl oder Nussölen) 60 bis 70 Prozent der Gesamtkalorien ausmachen.
Entscheidende Elemente in der Therapie von Typ-2-Diabetes sind die Umsetzung der Ernährungsempfehlungen sowie körperliche Bewegung. Anders als Typ-1-Diabetiker, die die Kohlenhydrate in Lebensmitteln in Form von BE (Berechnungseinheiten) berechnen, ist es für Typ-2-Diabetiker auch von Bedeutung, Kalorien zu zählen. Nur wer wenige Kalorien aufnimmt, kann das Körpergewicht reduzieren und dadurch den Blutzuckerspiegel natürlich optimieren oder sogar total normalisieren.
Mit diesen Maßnahmen verbessern Sie Ihre Gesamtstoffwechselsituation, insbesondere optimieren Sie Ihren Blutzucker. Wichtig ist es für Diabetiker darüber hinaus, durch eine gesunde Ernährungsweise die Grundlage für optimale Blutdruckwerte und Blutfettwerte zu legen. Um das Risiko der diabetischen Folgekomplikationen zu reduzierten, ist die Ernährungstherapie der wesentliche Bestandteil des Gesamttherapiekonzepts bei Diabetes mellitus. Ohne sie lässt sich der Diabetes mellitus nicht sinnvoll und gut behandeln.
Um abzunehmen, gibt es nur zwei Möglichkeiten:
• Weniger Kalorien zuführen, als man verbraucht.
• Mehr Kalorien verbrauchen, als man zuführt.
Die gesunde Ernährung für Diabetiker orientiert sich an der mediterranen Küche.

Eine optimale Diät für Diabetiker enthält 1250 bis 1750 Kilokalorien.
Ideal ist es, wenn die Kalorienzufuhr eingeschränkt wird und gleichzeitig die Bewegung durch mehr Alltagsbewegung und Sport zu einem erhöhten Kalorienverbrauch führt.
Um ein Kilogramm Körperfett abzubauen, müssen rund 7000 Kilokalorien eingespart bzw. verbraucht werden. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, ungefähr alle zwei Wochen ein Kilogramm Körperfett abzubauen. Dafür sollte die tägliche Energiezufuhr 500 Kilokalorien unterhalb des Verbrauches liegen.
Leichter Abnehmen mit der richtigen Nahrungsmittelauswahl
SINNVOLL | WENIGER SINNVOLL |
Gemüse | Butter |
Hülsenfrüchte (auch Soja) | Weißmehlprodukte |
Frischobst (möglichst mit Schale) | Kartoffel-Fertigprodukte |
Basmatireis | Fast Food |
Nudeln al dente | Eierteigwaren |
Pellkartoffeln | Zucker und gezuckerte Getränke |
Mineralwasser | Sahne |
Magere Milchprodukte (Harzer Käse, Magermilch) | Fette Milchprodukte (Brie und Sahnequark) |
Seefisch | Fettes Fleisch |
Mageres Fleisch | Alkohol |
Süßstoff | Diabetikersüßigkeiten |
Eier | Fertiggerichte |
8 Regeln für eine gesunde Gewichtsabnahme für Typ-2-Diabetiker
1 Bauen Sie Übergewicht langsam, aber dauerhaft durch eine Kalorienreduktion ab. 1250 bis 1750 Kilokalorien haben sich als tägliche „Energiedosis“ bewährt.
2 Insgesamt sollte die Gewichtsreduktion etwa 10 Prozent des Ausgangsgewichts ausmachen – bei beispielsweise 86 Kilogramm sollte Ihr Endgewicht dann 77,4 Kilo betragen.
3 Die Abnahme sollte durch reichlich körperliche Bewegung begleitet werden.
4 Diabetiker sollten während der Diät kohlenhydrat- und ballaststoffreich, aber zuckerarm essen.
5 Zucker ist durch Süßstoff zu ersetzen.
6 Grundsätzlich sind pflanzliche Fette zum Kochen und Backen sowie für Salatdressings zu bevorzugen, beispielsweise Raps-, Sonnenblumen- und Maiskeimöl.
7 Als Streichfette bieten sich pflanzliche Halbfettmargarinen an.
8 Während der Gewichtsabnahme sollten Sie ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zuführen, insbesondere Vitamin C, Zink, Chrom und Zimt.
Stevia eignet sich sehr gut als Süßungsmittel für Diabetiker, denn es erhöht – wie auch andere Süßstoffe – den Blutzuckerspiegel nicht.

Was Diabetiker über Nährstoffe und Co. wissen müssen
Wir essen von einigen Nahrungsinhaltsstoffen zu viel, von anderen zu wenig und insgesamt ernähren wir uns im Durchschnitt zu energiereich – nehmen also zu viele Kalorien auf. Die Folgen der Fehlernährung sind ernährungsabhängige Krankheiten, wie eben der Diabetes mellitus Typ 2.
Nahrungsinhaltsstoffe, die Energie liefern, werden als Nährstoffe und solche, die Wirkungen im Organismus haben, aber keine Energie liefern, als Wirkstoffe bezeichnet. Daneben gibt es sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe, Wasser und Alkohol. Zu den Nährstoffen gehören Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Vitamine und Mineralstoffe sind Wirkstoffe. Es gibt wasser- und fettlösliche Vitamine. Entsprechend ihrem Vorkommen im Körper und dem täglichen Bedarf werden Mengen- und Spurenelemente unterschieden. Der Energiegehalt der Nahrung wird in Kilokalorien oder Kilojoule gemessen.
Nährstoffe sind Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette.
Kaloriengehalt der Nährstoffe und von Alkohol
1 g Eiweiß | = 4 kcal |
1 g Fett | = 9 kcal |
1 g Kohlenhydrate | = 4 kcal |
1 g Alkohol | = 7 kcal |
Hier finden sich Nährstoffe:
• Fette (Lipide): z. B. in Butter, Margarine, Öl, Fleisch und Milch
• Eiweiße (Proteine): z. B. in Fleisch, Fisch, Geflügel, Eiern und Milch
• Kohlenhydrate: z. B. in Zucker, Mehl, Kartoffeln, Obst, Gemüse und Milch
Fette sind die kalorienreichsten Nährstoffe.
Fette
Nahrungsfette sind wichtige Energielieferanten für unseren Organismus. Sie liefern dem Körper mehr als doppelt so viel Energie wie Eiweiß und Kohlenhydrate. Fette bestehen hauptsächlich aus Fettsäuren. Bei den Fettsäuren unterscheidet man zwischen gesättigten Fettsäuren, Transfettsäuren sowie einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (inklusive Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren). Die richtige Fettzufuhr ist eine natürliche Diabetesbehandlung für Diabetiker.
Mit der Nahrung sollten wir höchstens 30 Prozent der gesamten Kalorienmenge in Form von Fett, überwiegend pflanzlichen Ursprungs, zuführen. Die Empfehlung der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lautet, davon
• 10 Prozent aus gesättigten,
• 7 bis 10 Prozent aus mehrfach ungesättigten und
• 10 bis 13 Prozent der Gesamtfettmenge aus einfach ungesättigten Fettsäuren
zuzuführen. Einfach ungesättigte Fettsäuren sind beispielsweise in Rapsöl, mehrfach ungesättigte Fettsäuren beispielsweise in Maiskeimöl oder Distelöl, gesättigte Fettsäuren hauptsächlich in tierischen Fetten wie beispielsweise Fleisch, Milch und Milchprodukten, aber auch in pflanzlichen Fetten wie Kokosfett enthalten. Reich an Omega-3-Fettsäuren sind fette Fischsorten wie Lachs; reich an Omega-6-Fettsäuren sind bestimmte Pflanzen, Samen und Pflanzenöle.
Fettreiche Lebensmittel sind Butter, Margarine, Öl, Fleisch, Wurst, Käse, Sahne, Nüsse und Samen. Fettarme Lebensmittel sind Obst, Gemüse, Getreideprodukte, Zucker, Seefisch, Hülsenfrüchte und Kartoffeln.
Neben ihrer Funktion als Energielieferant sind Fette wichtig bei der Verdauung fettlöslicher Vitamine sowie Träger von Geschmacks- und Aromastoffen. Letztere machen die Fette und daraus hergestellte Speisen zu beliebten Lebensmitteln.
Wenn Sie übergewichtig sind, sollten Sie sehr sparsam mit dem Dickmacher Fett umgehen. Täglich 1 bis 2 Esslöffel Streichfett, möglichst Streichfett, möglichst Diät- oder Halbfettdiätmargarine mit Phytosterinen, sollten ausreichen. Beim Kochen und Braten ist maximal 1 Esslöffel Pflanzenöl (möglichst Rapsöl) empfehlenswert. Für den Salat genügt 1 Teelöffel Raps-, Leinoder Nussöl. Für Typ-1-Diabetiker ist wichtig, dass Fette und Öle nicht nach BE berechnet werden. Fette und Öle steigern zwar das Gewicht, aber nicht den Blutzuckerspiegel. Fette sorgen für eine langsame Magenentleerung und das sorgt für eine milde Blutzuckersteigerung.
Leinöl verfügt über ein optimales Fettmuster. Sein herzhafter Geschmack passt besonders gut zu Kartoffeln mit Quark.

Diabetiker profitieren von einer regelmäßigen Zufuhr von Omega- 3-Fettsäuren.
Omega-3-Fettsäuren
Bei nahezu allen Diabetikern werden zu hohe Blutfettwerte diagnostiziert. Vor allem kommt es kurzfristig nach fettreichen Mahlzeiten zu einem teilweise drastischen und daher besonders gefährlichen Anstieg der Triglyzeride (Nahrungsfette). Dieser Anstieg tritt häufig in Begleitung anderer Risikofaktoren für das Herz-Kreislauf-System auf und wird zudem oft im Zusammenhang mit einer Insulinresistenz beobachtet. Diabetiker profitieren von einer regelmäßigen Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren. Sie besitzen vielfältige, sich ergänzende Eigenschaften. Vor allem ist dabei die ausgeprägt triglyzeridsenkende Wirkung der Omega-3- Fettsäuren zu nennen. Darüber hinaus verbessern sie die Fließeigenschaften des Blutes, wirken entzündungshemmend, senken den Blutdruck und stabilisieren den Herzrhythmus. Omega-3- Fettsäuren kommen insbesondere in fettreichen Fischarten wie Lachs, Makrele, Thunfisch und Hering vor. Wenn Sie keinen Fisch mögen, können Sie nach Rücksprache mit Ihrem Arzt Fischölkapseln einnehmen.
Details
- Seiten
- ISBN (ePUB)
- 9783842687080
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2016 (August)
- Schlagworte
- Bewegung Blutzuckerspiegel erfolgreich Abnehmen Gesundheits-Ratgeber Patienten-Ratgeber Rezepte für Anfänger Volkskrankheit Typ-2-Diabetes Zucker-Krankheit