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Cholesterin natürlich senken

Heilmittel, die den Cholesterinspiegel regulieren, Das können Sie selbst tun

von Andrea Flemmer (Autor:in)
144 Seiten

Zusammenfassung

Blutfette im Griff – ohne Nebenwirkungen: Keine Panik: Wer einen zu hohen Cholesterinspiegel hat, muss nicht in jedem Fall Tabletten schlucken. Denn Cholesterinsenker sind nicht harmlos und deshalb immer nur die zweitbeste Lösung. Experten raten daher schon länger zu einer sorgfältigen Dosierung. Zahlreiche Studien zeigen, dass leicht bis mäßig erhöhte Cholesterinwerte mit der richtigen Ernährung, Naturarzneimitteln und ausreichender Bewegung dauerhaft um zehn bis 20 Prozent gesenkt werden können. Und Alternativen, den Cholesterinspiegel auch ohne Medikamente zu senken, gibt es mehr als genug. Die bekannte Ratgeberautorin Dr. Andrea Flemmer erklärt, was es mit Cholesterin auf sich hat und wie man seinen Cholesterinwert mit der richtigen Ernährung, den richtigen Fetten und der Heilkraft aus Heilpflanzen und Lebensmitteln in den Griff bekommt.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

Cholesterin ist immer für eine Schlagzeile gut. Einmal wird davor gewarnt, dann heißt es wieder „gar nicht so schlimm“. Aber die einfache Formel „niedriges Cholesterin = hohe Gesundheit“ gilt in dieser Form nicht mehr. Ein niedriger Cholesterinspiegel wurde lange als eine Art „Lebensversicherung“ verstanden. Heute wissen wir, dass Cholesterin einer von mehreren Faktoren ist, die erst im Zusammenspiel die Lebenserwartung verlängern oder verkürzen können.

Bei der Senkung des Cholesterins spielt trotzdem immer noch das, was wir essen, eine tragende Rolle. Doch die Realität sieht bei uns leider so aus: zu viel Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate, zu wenig Ballaststoffe. Dabei kennt man seit Jahrtausenden die heilende und vorbeugende Wirkung von Obst und Gemüse. Bereits die antiken Ägypter wussten das: Als heilende Pflanzen galten vor allem Kohlarten, Linsen und Zwiebeln. Gemüsearten wie Kresse, Senf und Kohl wurden therapeutisch eingesetzt, Rosinen und Trauben für medizinische Zwecke verwendet, Knoblauch galt sogar als heilige Pflanze.

Von diesen heilenden Wirkungen wusste man immer durch Überlieferung und Erfahrung, aber erst seit kurzer Zeit wird die schützende Wirkung von Gemüse und Obst auf die Gesundheit des Menschen auch wissenschaftlich untersucht. Wenn Sie 70 Prozent des täglichen Energiebedarfs aus dem pflanzlichen Bereich wählen, bedeutet dies weniger Kalorien bei hoher Nährstoffdichte. Und je frischer das Obst und Gemüse und je natürlicher es gewachsen ist, desto besser ist auch die Wirkung auf den menschlichen Organismus.

Die Schlussfolgerung daraus ist einfach: mehr pflanzliche und weniger tierische Lebensmittel verzehren, weniger Fleisch, weniger weißes Brot, weniger Nudeln und Reis, dafür mehr Gemüse und Obst. Zu viele der getreidehaltigen Sattmacher begünstigen Entzündungen und stören das Gleichgewicht der Fettsäuren. Ebenso fördern zu viele tierische Fette – vor allem die Fette von Tieren aus konventioneller Masttierhaltung – einen hohen Cholesterinspiegel und die Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Durch Umsteigen auf andere Lebensmittel können Sie sich viele Medikamente und damit auch deren Nebenwirkungen sparen. Mit dem Kauf dieses Buches haben Sie den ersten Schritt unternommen, um die komplexen Zusammenhänge, die erhöhte Cholesterinwerte zur Gefahr für Ihre Gesundheit werden lassen, zu verstehen und Ihre Cholesterinwerte gut zu regeln und sogar zu senken – denn eigentlich lässt sich Cholesterin relativ leicht auf gute Werte einstellen. Auch durch vermehrte körperliche Bewegung können Sie viel für sich tun. Untersuchungen zeigen, dass schon regelmäßige, moderate Bewegung zu einer deutlichen Verbesserung des Lipidprofils führt.

Im Laufe der Lektüre des vorliegenden Buches werden Sie sehen, dass es viele Möglichkeiten gibt, Ihre Cholesterinwerte zu reduzieren. Sehen Sie sich die Varianten an. Dann können Sie sich diejenige als erste Maßnahme aussuchen, die Ihnen am besten gefällt. Wenn dies nicht ausreicht, probieren Sie die nächste – bis Sie den gewünschten Effekt erzielen: das Reduzieren oder gar Weglassen Ihrer Medikamente und dabei trotzdem optimale Cholesterinwerte. Es lohnt sich!

Viel Erfolg dabei wünscht Ihnen

Ihre

Dr. Andrea Flemmer

HOHE CHOLESTERINWERTE UND IHRE GEFAHREN

Cholesterin führen wir uns nicht nur über die Nahrung zu, es wird auch vom Körper selbst produziert. Wie dieses komplizierte Wechselspiel funktioniert, wozu Cholesterin überhaupt dient, welche Formen es gibt und wann es zu einer Gefahr für Ihre Gesundheit werden kann, lesen Sie in diesem Kapitel.

Was ist eigentlich Cholesterin?

Cholesterin ist ein Fettbegleitstoff, der für den menschlichen Organismus lebensnotwendig ist. Der Name Cholesterin kommt vom Griechischen „cholé“, was Galle bzw. Gallenflüssigkeit heißt. Der zweite Wortteil stammt von „stereós“ ab (griechisch für „fest“), was heißt, dass das Cholesterin zu der biochemischen Stoffgruppe der Sterine zählt. Es gehört zu den Fetten, die wir in unserem Blut haben. Cholesterin wird vom Körper in allen Zellen selbst produziert, jedoch am meisten in der Leber. Wir nehmen Cholesterin aber auch über die Nahrung auf: Verschiedene Arten von Fetten beeinflussen unseren Cholesterinspiegel auf unterschiedliche Weise.

Cholesterin (chemisch korrekt: Cholesterol) ist eine für den Menschen lebensnotwendige fettähnliche Substanz, ein sogenannter Fettbegleitstoff. Unter einem Fett, in der Fachsprache auch Lipid genannt, fasst man wasserunlösliche Nahrungsstoffe zusammen. 95 Prozent unseres Cholesterins ist in Wasser nicht löslich, das bedeutet, dass es sich auch nicht im Blut löst. Deshalb findet man es in Reinform nur in den Zellen und in der Leber. Im Blut selbst liegt es an Eiweißstoffe gebunden vor. Cholesterin produziert Ihr Körper einerseits selbst und wird ihm andererseits durch die Ernährung zugeführt.

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Ihr persönlicher Cholesterinwert wird entscheidend durch die Art geprägt, wie Sie leben und sich ernähren.

Ein hoher Cholesterinspiegel gehört zu den Hauptrisiken für Herzerkrankungen und Schlaganfälle, denen jedes Jahr in Deutschland mehr als 350.000 Menschen zum Opfer fallen. Würden die uns heutzutage zur Verfügung stehenden Vorbeugemaßnahmen genutzt, könnten nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO über 80 Prozent dieser Erkrankungen verhindert werden. Cholesterin steht also nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses, wenn es darum geht, Herzinfarkte, Schlaganfälle und weitere schwere Krankheiten zu vermeiden. Ihr persönlicher Cholesterinwert wird entscheidend durch die Art geprägt, wie Sie leben und sich ernähren.

Welche Aufgaben hat Cholesterin in unserem Körper?

Cholesterin ist für uns lebensnotwendig und ein Hauptbestandteil unseres Fettstoffwechsels. Wir haben etwa 140 g Cholesterin in unserem Körper. Seine Aufgaben bestehen im Aufbau von Zellmembranen (siehe Lexikon Seite 139). Die Zellmembran ist der äußere Abschluss des Inhalts jeder Zelle, und diese Membranen bestehen aus Eiweiß und Fett. Cholesterin ist überdies unentbehrlich für die Herstellung von Gallensäuren, die wiederum für die Fettverdauung gebraucht werden. Außerdem wird es für die Wände der Körperzellen, die Isolierung der Nervenzellen und die Synthese, also Herstellung bestimmter Hormone benötigt: Cholesterin ist die Vorstufe von Sexualhormonen und Cortisol, einem körpereigenen Hormon, das wir für die Entzündungsabwehr im Körper benötigen. Darüber hinaus brauchen wir es für die Bildung von Vitamin D, das vor allem zur Verwertung von Kalzium für den Knochenaufbau nötig ist. Etwa 5 Prozent des Körpercholesterins zirkuliert im Blut, der Rest ist in der Leber oder in Körperzellen gebunden.

Blutfette: Triglyzeride und Cholesterin

Man unterteilt die Blutfette in zwei Gruppen: Triglyzeride (auch Neutralfette genannt) auf der einen Seite, Cholesterin auf der anderen. Beide Stoffgruppen braucht unser Körper zum Leben. Er erhält diese Fette aus der Nahrung oder stellt sie in der Leber selbst her.

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Man unterteilt die Blutfette in zwei Gruppen: Triglyzeride (auch Neutralfette) und Cholesterin.

Triglyzeride

Neutralfette sind sehr energiereich. Sie werden im Körper als Energiespeicher, als Druckpolster für innere Organe, als Wärmeschutz unter der Haut und für den Transport bestimmter Substanzen im Blut verwendet. Wir bilden sie direkt aus den Nahrungsfetten nach ihrer Aufnahme im Darm. Hat der Körper zu wenig davon, kann er sie in der Leber selbst aus Zucker herstellen und in den Blutkreislauf bringen.

Zumeist liegt ein hoher Triglyzeridwert an einer zu kalorienreichen Ernährung oder wenn die Nahrung zu viel Fett und Zucker enthält. Auch ein hoher Alkoholkonsum, ein schlecht eingestellter Diabetes, Übergewicht, eine Behandlung mit Kortison-Präparaten oder wasserausschwemmenden Mitteln (Diuretika), eine Unterfunktion der Schilddrüse und bestimmte Nierenleiden können mit hohen Triglyzeridwerten einhergehen.

Hohe Triglyzeridwerte kommen oft zusammen mit hohen Cholesterinwerten vor, besonders wenn dafür eine Veranlagung vorliegt. Sehr hohe Triglyzeridwerte, z. B. um 1000 mg/dl oder höher, stellen insofern ein Risiko dar, als sie eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung auslösen können.

Cholesterin

Es ist noch gar nicht so lange her, da galt Cholesterin generell als schädlich. Dann folgte eine Phase, wo man vom „guten“ und vom „schlechten“ Cholesterin sprach. Ganz so einfach ist es jedoch nicht, denn bedeutend für unsere Gesundheit ist das Verhältnis der beiden Cholesterinarten HDL und LDL; der Wert des Gesamtcholesterins allein sagt wenig aus. Was ist nun der Unterschied zwischen HDL und LDL?

Da Cholesterin nicht wasser-, sondern nur fettlöslich ist, benötigt es wasserlösliche Eiweißkörper, die es beim Transport durchs Blut umhüllen: die Lipoproteine. Diese bestehen aus den schon genannten Triglyzeriden, Cholesterin und Eiweiß:

Lipoproteine mit hoher Dichte heißen auf Englisch „High Density Lipoproteins“, abgekürzt HDL.

Haben sie eine niedrige Dichte, spricht man von „Low Density Lipoproteins“ oder LDL.

Das LDL bringt das Cholesterin zu den Zellen im Körper und hat deshalb einen sehr hohen Cholesterinanteil. Das Problem: Sind die Körperzellen bereits ausreichend mit Cholesterin versorgt, schwimmt das überschüssige LDL weiter im Blut. Das Cholesterin darin kann sich daraufhin als sogenannte arteriosklerotische Plaques in die Wände der Blutgefäße einlagern. Enthält das Blut zu viel davon, steigt die Gefahr für eine Arterienverkalkung. Deshalb nennt man LDL „schlechtes“ Cholesterin. Schafft man es, die LDL-Konzentration auf unter 120 mg/dl zu senken, so verbessert sich dadurch die Prognose für koronare Herzkrankheiten.

Die Aufgabe des „guten“ Cholesterins HDL ist es, überschüssiges Cholesterin, das nicht benötigt wurde, aus den Zellen aufzunehmen und zur Leber zu transportieren. Dort wird es z. B. zu Gallensäuren abgebaut und mit dem Stuhl ausgeschieden. Das HDL setzt sich also nicht in den Gefäßen ab. Je mehr davon vorhanden ist, desto mehr überschüssiges Cholesterin kann dem Blut entzogen werden.

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Während LDL die Gefahr für Herzinfarkte bei Männern stärker als bei Frauen anhebt, wirkt auch erhöhtes HDL (> 50 mg/dl) bei Frauen schützender als bei Männern, erniedrigtes (< 45 mg/ dl) ist dafür bei Frauen schädlicher als bei Männern.

Wichtig ist also das Verhältnis von HDL und LDL, nicht die Einzelwerte. Hohe Werte für HDL sind immer günstig, da damit das schädliche, also nicht benötigte LDL, aus dem Blut entfernt werden kann. Dies gilt vor allem, wenn das Gesamtcholesterin hoch ist. Der Quotient aus LDL und HDL (also der Wert, der sich ergibt, wenn man LDL durch den Wert für HDL teilt) sollte möglichst klein sein.

Vegetarier und Veganer sind gesünder

Außerhalb des menschlichen Körpers tritt Cholesterin nur in tierischen Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch, Wurst, Butter, Milch und Sahne auf. In Pflanzen gibt es diese Form der Fette nicht! (Damit wird klar, dass die häufig auf pflanzlichen Produkten zu findenden Hinweise, sie seien „ohne Cholesterin“, überflüssig ist.)

Da Cholesterin in nicht-tierischen Produkten nicht vorkommt, haben Vegetarier und Veganer in der Regel geringere Cholesterinwerte im Blut, und sie haben auch deutlich weniger schädliche Cholesterinfraktionen darin, also weniger von dem gesundheitsschädlichen LDL. Außerdem bietet die pflanzliche Kost ein günstigeres Verhältnis von mehrfach ungesättigten zu gesättigten Fettsäuren. Diese Gegebenheiten hält man auch für den Grund dafür, dass Vegetarier seltener einen Herzinfarkt erleiden.

In der Broschüre der Albert Schweitzer Stiftung, die sich für eine vegane Ernährung einsetzt, sind diese gesundheitlichen Vorteile auf den Punkt gebracht:

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  FLEISCHESSER VEGETARIER VEGANER
LDL-Cholesterin im Blut 124 mg/dl 104 mg/dl 89 mg/dl
Häufigkeit von 15 % Männer 9,8 % Männer 5,8 % Männer
Bluthochdruck 12,1 % Frauen 8,9 % Frauen 7,7 % Frauen
Häufigkeit von Diabetes 7,6 % 3,2 % 2,9 %

Quelle: Broschüre „Selbst wenn Sie Fleisch essen …“, Albert Schweitzer Stiftung

Die Regulation des Cholesterinbedarfs

Etwa ein Drittel des Cholesterins kommt aus tierischer Nahrung. Das heißt, Quellen für Cholesterin sind zum Beispiel das Wiener Schnitzel, Butter oder Kuchen mit Sahne, also Fleisch, Eier und Milchprodukte. Üblicherweise nehmen wir etwa 100–300 mg Cholesterin aus der Nahrung auf, es können aber auch 500 mg sein. Außerdem stellen wir 500–1000 mg davon täglich selbst her. Dies kann in jeder Körperzelle stattfinden, vor allem jedoch produziert es die Leber. Dann macht sie es transportfähig und verschickt es mit dem Blut. Am meisten Cholesterin benötigt die Leber selbst. Sie bildet daraus Gallensäuren, die sie zur Verdauung in den Dünndarm abgibt. Viel davon benötigt auch die Nebenniere, die daraus bei Stress das Hormon Kortisol bildet.

Im Folgenden finden Sie den Cholesteringehalt einiger Lebensmittel im Vergleich:

100 G NAHRUNGSMITTEL ENTHALTENE CHOLESTERINMENGE IN mg
Eier 417 (1 Ei = 280 mg)
Butter 280
Fleisch und Innereien 65–2000
Wurst 55–227
Käse (45 % Fett i. Tr.) 40–110
Milch 3–12

Bei einer hohen Cholesterinzufuhr über die Nahrung wird die körpereigene Bildung normalerweise eingeschränkt, bei niedriger Zufuhr steigt sie an. Bei manchen Menschen ist dieser Regulationsmechanismus jedoch gestört: Sie müssen darauf achten, so wenig Cholesterin wie möglich über die Nahrung zuzuführen.

Dennoch: Hohe Blutfettwerte wirken sich nicht bei allen Menschen schädlich aus. Es hängt auch davon ab, wie gut die Fette von Ihrem Organismus verwertet werden. Obwohl manche Menschen sehr fettreich essen, haben sie dennoch normale Cholesterinwerte. Bei anderen bleiben sie trotz cholesterinarmer Ernährung hoch. Dabei kommt es, wie Sie später lesen werden, weniger auf die Menge als vielmehr auf die Art des Fettes an und darauf, wie hoch sein Anteil an gesättigten Fettsäuren ist. Davon und von den erblichen Anlagen hängt es ab, ob der Körper selbst viel Cholesterin produziert.

Allerdings ist eine längerfristige Zufuhr von mehr als 300 mg Cholesterin täglich so oder so gefährlich. Dies gilt als eigenständiger Risikofaktor für Fettstoffwechselstörungen und ein deutlich erhöhtes Herzinfarktrisiko – und trotzdem ist für die meisten Menschen in unseren Breiten eine Cholesterinzufuhr von über 300 mg pro Tag durchaus normal, und im mittleren Lebensalter liegt dieser Wert in der Regel leider noch darüber.

Bei den zahlreichen Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen sogenannte Hyperlipidämien, also erhöhte Blutfette von Cholesterin und Triglyzeriden, eine besondere Rolle. Immerhin etwa ein Drittel der Bevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren weist erhöhte Blutfettwerte auf. Wie kommt es dazu?

Zum Gesundheitsrisiko werden Blutfette erst dann, wenn zu viel davon im Körper vorliegt. Das Problem hoher Blutfettwerte ist, dass man sie nicht bemerkt, denn sie verursachen lange Zeit keine Beschwerden. Die Folgen von zu viel Cholesterin können Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Beschwerden sein, und sind die Werte dauerhaft hoch, wird es wirklich gefährlich. Noch gefährlicher wird es, wenn man ständig unter Hochdruck arbeiten muss, also viel Stress hat, und raucht.

Deshalb ist es wichtig, regelmäßig die Blutfettwerte – also das HDL, LDL und die Triglyzeride – feststellen zu lassen. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein Blutsverwandter eine Fettstoffwechselstörung hat oder hatte. Da die Werte für Cholesterin über den Tag und das Jahr hinweg schwanken, müssen immer mehrere Messungen durchgeführt werden. Sind die Werte immer hoch, sollten Sie mit dem Arzt sprechen, was zu tun ist, und nutzen Sie die in diesem Buch dargestellten Möglichkeiten, Ihre Cholesterinwerte natürlich abzusenken.

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Der Ablauf der Fettverdauung

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Nicht benötigte Triglyzeride dienen als Energiereserve für schlechte Zeiten.

Um besser zu verstehen, wie das Cholesterin im Körper funktioniert, sehen wir uns die Fettverdauung einmal genauer an. Isst man zum Beispiel ein Butterbrot oder Speck, wird das enthaltene Fett – also das Cholesterin und die Triglyzeride – im Darm zuerst einmal emulgiert, das heißt in feinste Tröpfchen zerlegt. In dieser Form wird es von der Schleimhaut des Dünndarms aufgenommen. Um das Fett transportieren zu können, wird es zuerst mithilfe von Chylomikronen, Fettpartikeln bzw. Lipoproteinen (die das Cholesterin beim Transport durchs Blut umhüllen) über das Blut und die Lymphgefäße zur Leber transportiert. Unterwegs gelangen jedoch die Triglyzeride aus den Chylomikronen bereits zur Muskulatur. Dort werden sie „abgeladen“ und in den Muskelzellen zur Energiegewinnung verwendet. Die nicht benötigten Triglyzeride werden quasi unterwegs im Fettgewebe abgelagert und dienen als Energiereserve für schlechte Zeiten.

Das Ergebnis sind Chylomikronen, die nun cholesterinhaltiger sind. Sie gelangen in die Leber, die sie verarbeitet. Dann werden die restlichen Triglyzeride und das Cholesterin auf die sogenannten VLDL-Partikel umgeladen: Diese transportieren die Fette zu den Muskelzellen und zum Fettgewebe. Dadurch entsteht das LDL-Cholesterin mit einem geringeren Triglyzerid- und höheren Cholesterinanteil. Seine Aufgabe ist es, den Peripherieteil des Körpers (außerhalb der Organe im Inneren des Körpers) mit Cholesterin zu versorgen.

Gute Fette, schlechte Fette

Gibt es das überhaupt: gesunde Fette? Und wozu benötigt man sie? Dass Cholesterin nicht unbedingt gesund ist, wissen Sie längst. Zum einen kann es der Körper selbst bilden, zum anderen nehmen wir in der Regel mehr als reichlich zu uns, wenn wir nicht vegetarisch oder vegan leben. Es gibt aber gesundes Fett, also muss es woanders zu finden sein.

Fett ist nicht gleich Fett

Unser Körper benötigt Fett, um fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K aufnehmen zu können. Fett versorgt ihn mit lebenswichtiger Energie und schützt die inneren Organe. Mit dem richtigen Fett lassen sich auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Dass reines Fett allein aber nicht entscheidend für Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, erkennt man z. B. an den Menschen in USA. Sie haben es geschafft, den Fettanteil ihrer Ernährung auf 34 Prozent herunterzuschrauben, und sind dennoch noch dicker geworden. Die afrikanischen Massai dagegen essen sehr viel Fett (60 Prozent der Nahrungskalorien), sind aber rank und schlank und leiden viel seltener unter Arteriosklerose als die fettsparenden Amerikaner. Der Grund: Es kommt auf das richtige Fett an.

Fett ist also nicht gleich Fett! Bei allen Fetten ist der Grundkörper das Glyzerin. Daran sind drei Fettsäuren gebunden, die dem Molekül im Ganzen erst seinen Wert geben. Für die Zuträglichkeit einer Fettsäure ausschlaggebend ist die Kettenlänge, also die Anzahl seiner Kohlenstoff-Atome, der Doppelbindungen und schließlich auch deren Position. Hat eine Fettsäure keine Doppelbindung, spricht man von einer gesättigten Fettsäure. Gesättigte Fettsäuren sind für uns nicht lebenswichtig und der Gesundheit weniger zuträglich. Gesättigte Fettsäuren findet man sowohl in tierischen Fetten wie Butter, Sahne, Schmalz, Talg, Speck, Fleisch, Käse, Wurst sowie in den pflanzlichen Fetten wie Palmkern- und Kokosfett. Etwa 61 g gesättigte Fette werden in der Bundesrepublik täglich aufgenommen. Davon stammt ca. die Hälfte aus Fleisch- und Wurstwaren, etwa 12 g aus Milch- und Milchprodukten, je 10 g aus Butter und Margarine sowie sonstigen Ölen, 1,5 g aus Eiern und lediglich 0,5 g aus Fisch. Der Rest entfällt auf sonstige Lebensmittel.

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Fett ist nicht gleich Fett! Es kommt auf das richtige Fett an.

Fettsäuren mit einer Doppelbindung werden „einfach ungesättigt“ genannt, diejenigen mit zwei Doppelbindungen „zweifach ungesättigt“ usw. Diese Art von Fettsäuren machen das Fett sehr wertvoll für uns, ja sie sind sogar lebensnotwendig. Nähere Informationen zu gesättigten und ungesättigten sowie zu den essenziellen Fettsäuren finden Sie ab Seite 34.

Arteriosklerose – Gefäßwände in Gefahr

Arterienverkalkung oder im medizinischen Fachausdruck Arteriosklerose ist die häufigste krankhafte, langsam fortschreitende Veränderung der Blutgefäßwände, die man kennt.

Wie entsteht Arteriosklerose?

Vieles deutet darauf hin, dass diesem Prozess eine Schädigung der empfindlichen Aderinnenhaut vorangeht. Dies kann z. B. durch anhaltend hohen Blutdruck oder eine Schädigung durch das Rauchen geschehen. An den geschädigten Stellen und in die verdickte Muskulatur bzw. die Wand der Blutgefäße werden dann Cholesterin, bestimmte Fette und langfristig auch Kalzium eingelagert (daher auch der Begriff Arterien-„Verkalkung“). Beschleunigt wird der Vorgang durch Blutplättchen, die sich anlagern. Auch freie Radikale (siehe Lexikon Seite 139) fördern häufig die krankhaften Gefäßveränderungen. Sie greifen einerseits direkt die Zellwände an und führen andererseits zu einer Veränderung (Oxidation, siehe Lexikon Seite 139) des LDL-Cholesterins, das in diesem Zustand noch leichter in die Gefäßwände aufgenommen wird. Es kommt zu einem Elastizitätsverlust der Gefäßwände, einer Verhärtung und der Ablagerung von sogenannten Plaques.

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Bei Arteriosklerose werden in die Wand der Blutgefäße Cholesterin, bestimmte Fette und auch Kalzium eingelagert.

Diese Ablagerungen werden mit der Zeit immer dicker und fester, so dass schließlich ein unregelmäßig geformtes Gebilde in das Innere der Ader hineinragt, welches im Endeffekt aussieht, als hätte das Blutgefäß innen eine eitrige Akne mit großen Pickeln. Daran bleiben Blutbestandteile hängen und verengen den Hohlraum immer mehr. Schließlich findet das Blut keine Lücke mehr, durch die es noch hindurchfließen kann – die Ader ist verschlossen. Das dahinterliegende Gewebe wird nicht mehr durchblutet und bekommt keinen Sauerstoff mehr. Das beeinträchtigt die lebenswichtige Versorgung der Organe und Gewebe mit Nährstoffen und Sauerstoff.

Anfangs ist die Plaque an der Oberfläche von einem feinen Häutchen bedeckt. Dieses kann leicht einreißen. Dann quillt der fetthaltige Inhalt heraus und zieht geradezu magnetisch Blutplättchen an. Aus der entstandenen Mischung aus Fett, Kalk, Zellschutt und Blutplättchen kann ein Gerinnsel entstehen, ein sogenannter Thrombus. Er ist nur lose mit der Plaque verbunden. Reißt er ab, wird er mit dem Blut weitergeschwemmt. Schließlich bleibt er in kleineren, engen Blutgefäßen stecken und verursacht eine Thrombose. Je nach dem Ort des Geschehens kommt es zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Dies tritt bei vielen Menschen bei völligem Wohlbefinden auf. Sprich: Man merkt vorher nichts. Deshalb müssen wir schon dann vorbeugen, wenn noch keine Beschwerden vorliegen. Beginnt man erst damit, wenn Beschwerden vorhanden sind, kann man nur noch versuchen zu reparieren.

Folgen der Arteriosklerose

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Etwa 40 Prozent aller Patienten überleben den ersten Herzinfarkt nicht.

Nicht nur Angina Pectoris, Herzinfarkt sowie plötzlicher Herztod sind Folgen der Arteriosklerose an den Herzkranzgefäßen. Man bezeichnet das als „koronare Herzkrankheit“. Allen liegt eine Einschränkung der Sauerstoffzufuhr zum Herzmuskel zugrunde. Leider reicht es aus, wenn eine einzige kleine Stelle betroffen ist, um eine schwerwiegende Durchblutungsstörung auszulösen. Wussten Sie, dass etwa 40 Prozent aller Patienten den ersten Herzinfarkt nicht überleben? Deshalb ist es so wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Cholesterinwerte rechtzeitig in den Griff zu bekommen.

Noch sind Männer stärker betroffen, aber Frauen holen – leider – auf. Bis zu den Wechseljahren sind sie aufgrund ihrer Östrogene weitgehend geschützt. Mit Beginn der Menopause nähert sich das Risiko dann aneinander an. Ab etwa 65 Jahren übersteigt jedoch ihre Anzahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen die der Männer. Frauen über 70 sind besonders gefährdet, zudem Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit höherem Alter sowieso zunehmen. Daher müssen nicht nur Männer z. B. durch gesundes Essen vorbeugen. Obendrein enden Schlaganfälle bei Frauen häufiger tödlich als bei Männern, da die Symptome häufig nicht oder zu spät erkannt werden.

Die gute Nachricht: Sie selbst haben es in der Hand, die Ursachen zu bekämpfen, da sie – im Gegensatz zu manch anderen Krankheiten – weitgehend bekannt sind. Man kann selbst sehr viel tun, um nicht krank zu werden und einen Herzinfarkt zu erleiden bzw. nach einem erlittenen Infarkt einen zweiten zu bekommen. Oft hilft schon eine Ernährungsumstellung, um die Gesundheit und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Risikofaktoren für zu hohes Cholesterin

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Eine Hyperlipidämie bedeutet erhöhte Blutfettwerte.

Für die zahlreichen Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat die Hyperlipidämie (auch Hyperlipoproteinämie genannt), also die Erhöhung der Blutfettwerte, eine besondere Bedeutung.

Erhöhte Blutfettwerte

Ohne dass man es merkt, können die erhöhten Blutfette still und heimlich die Gefäße angreifen. Die beiden „stillen Killer“ hoher Blutdruck und erhöhte Blutfette können gemeinsam Herzinfarkt, Schlaganfall und akute Durchblutungsstörungen eines Beines oder, seltener, auch eines Armes hervorrufen. Sind die Herzkranzgefäße plötzlich verschlossen, kann es zum Herztod kommen.

Leider sind erhöhte Blutfettwerte weit verbreitet. Etwa ein Drittel der Bevölkerung hat zu hohe Cholesterinwerte und bei weiteren 40 Prozent sind sie risikoverdächtig. Zu hohe Triglyzeridwerte hat fast jeder fünfte Mann und etwa jede achte Frau.

Die Ursachen können zum einen erblich, also durch Veranlagung bedingt sein.

Dann können zu hohe Fettspiegel durch die Einnahme bestimmter Medikamente (Entwässerungsmittel, Anabolika, „Pille“ etc.) oder Ernährungsfaktoren bedingt sein. Zu letzteren zählen z. B. Übergewicht und vor allem Menge und Zusammensetzung des Nahrungsfettes, die Höhe des Nahrungscholesterins sowie die Ballaststoffzufuhr.

Auch durch eine Schilddrüsenunterfunktion, einer Störung der Nierenfunktion oder des Zuckerstoffwechsels können zu hohe Cholesterinwerte entstehen.

Bewegungsmangel, regelmäßiger Alkoholkonsum, anhaltender Stress und Rauchen können sich ungünstig auf die Blutfettwerte auswirken.

Ein hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, das Alter (Frauen ab 55, Männer bereits ab 45 Jahren), ein HDL-Wert unter 45 mg/dl Blut bei Frauen und weniger als 40 mg/dl bei Männern, hohe Triglyzeridwerte, Herzkrankheiten in der Familie (falls sie bei Frauen vor dem 65. und Männern vor dem 55. Lebensjahr auftraten), metabolisches Syndrom – all das erhöht das Risiko für eine Arteriosklerose.

Übergewicht und Bluthochdruck

Viele Menschen bringen zu viele Pfunde auf die Waage. Übergewicht kann der Gesundheit Schaden zufügen. Denn auch der Blutdruck steigt durch üppiges Essen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hält dies sogar für das wichtigste Ernährungsproblem in der BRD, ganz besonders in den Altersgruppen über 30 Jahren: Mehr als die Hälfte der Menschen mit Übergewicht entwickeln einen Bluthochdruck und umgekehrt sind drei Viertel aller Hypertoniker, also der Personen mit Bluthochdruck, übergewichtig.

Der „Wohlstandsbauch“ führt oft zum sogenannten „metabolischen Syndrom“. Das bedeutet, dass zu dem Übergewicht und Bluthochdruck gestörte Blutfettwerte (wenig HDL-Cholesterin, viel Triglyzeride) und ein Typ-2-Diabetes oder zumindest eine Vorstufe davon hinzukommen. Damit erhöht sich das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt entsprechend.

Aus einem dicken Bauch kann das Fett leicht mobilisiert werden und so die Blutfettwerte erhöhen. In der Regel liegt das nicht an erblichen Faktoren, also den Genen, oder an hormonellen Störungen, etwa einer Schilddrüsenunterfunktion. Auch Betablocker gegen den hohen Blutdruck können eine Gewichtszunahme fördern, ebenso wie die Pille, Neuroleptika (nervendämpfende Beruhigungsmittel bei psychischen Erkrankungen), Antidepressiva, Kortison oder bestimmte Medikamente zur Senkung des Blutzuckers wie Insulin. Bevor Sie eine Diät beginnen, lassen Sie abklären, ob Ihr Bluthochdruck auch andere Ursachen haben kann als Übergewicht.

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Bevor Sie eine Diät beginnen, lassen Sie abklären, ob Ihr Bluthochdruck auch andere Ursachen haben kann als Übergewicht.

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Dazu kommt, dass Übergewicht ein Risiko dafür ist, an Diabetes und Fettstoffwechselstörungen, Gicht, Gelenkerkrankungen oder auch Krebs zu erkranken. Leider entwickeln sich diese Gesundheitsstörungen so schleichend, dass erste Anzeichen oft nicht ernst genommen werden. Dabei beginnt das Problem sehr früh: Haben Kinder bereits zu viele Pfunde auf den Rippen, so besteht für sie nicht nur das Risiko eines hohen Blutdrucks, sondern es ist auch im Erwachsenenalter die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Kinder und Jugendliche nehmen gern Fast Food zu sich, das heißt, dass sich die 6- bis 18-Jährigen damit auch zu viel Salz zuführen. So können auch junge Menschen erhöhte Blutdruckwerte haben, die zu einer Herzschwäche, zur koronaren Herzkrankheit und zu arteriosklerotischen Ablagerungen in den Gefäßen führen. Egal ob jung oder alt, hier hilft in erster Linie eines: abnehmen, aber auf keinen Fall durch Hungern, sondern durch besseres Essen. Übersetzt in den Alltag heißt dies: viel Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte, wenig Salz und Fett. Übrigens: Kinder sollten auf keinen Fall eine Diät machen, da dies in eine Essstörung führen kann.

Wenn Sie abnehmen, dann tut das auch Ihr Bluthochdruck. Weitere Vorteile sind:

Die Salzempfindlichkeit nimmt ab, das heißt, der Blutdruck reagiert nicht mehr so stark auf Kochsalz.

Die Blutzuckerwerte sinken. Laut Stiftung Warentest kann sich die Stoffwechsellage wieder vollständig normalisieren und die Entwicklung eines Diabetes verhindert werden.

Das schädliche LDL-Cholesterin wie auch die Triglyzeridwerte sinken, das „gute“ HDL-Cholesterin steigt.

Das Risiko, an einigen Krebserkrankungen zu sterben, sinkt um fast die Hälfte.

Sie entlasten Ihre Gelenke. Vor allem Hüft- und Kniegelenke und die Knöchel, aber auch die Wirbelsäule haben weniger zu tragen, wenn das Gewicht reduziert wird.

Schlaf-Atmungsstörungen, das sogenannte Schlafapnoe-Syndrom, bessern sich. Dieses Krankheitsbild umfasst das Aussetzen des Atems im Schlaf, das dann durch übermäßiges Luftholen (Hyperventilation) kompensiert wird, meist kombiniert mit Schnarchen. Das bedeutet einen unruhigen und damit wenig erholsamen Nachtschlaf, da er wegen der vielen kurzen Atempausen immer wieder unterbrochen wird. Es gilt als Mitverursacher von Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Durch Gewichtsreduktion kann man auch einem Bluthochdruck vorbeugen. Insbesondere, wenn die Werte im Grenzbereich liegen, kann Abspecken dazu beitragen, dass der Blutdruck unterhalb des Grenzwertes von 140/90 mmHg bleibt. Meist erzielen Sie bereits durch die Reduktion weniger Kilos eine deutliche Verbesserung Ihrer Blutdruckwerte.

Richtwerte für Cholesterin und Triglyzeride

Wenn Sie Ihre Cholesterinwerte kennen, können Sie sehen, ob Sie möglicherweise etwas tun müssen, um eventuell zu hohe Werte zu korrigieren. Folgende Tabelle zeigt Ihnen, welche Werte nicht überschritten werden sollten.

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Ab 35 Jahren zahlen die Krankenkassen regelmäßig alle drei Jahre eine Gesundheitsuntersuchung. In diesem Rahmen können Sie auch Ihre Blutfettwerte beim Hausarzt kontrollieren lassen. Auch manche Apotheken bieten inzwischen diese Leistung an. Denken Sie daran, dass die Blutabnahme nüchtern erfolgen muss. Das bedeutet, Sie sollten mindestens fünf Stunden vorher nichts gegessen und keine kalorienhaltigen Getränke zu sich genommen haben. Ungesüßte Getränke wie Kräutertees sind erlaubt.

CHOLESTERIN MIT DER RICHTIGEN ERNÄHRUNG SENKEN

Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Ernährung so anpassen, dass Sie Ihre Cholesterinwerte in den Griff bekommen: Eigentlich lässt sich Cholesterin relativ leicht auf gute Werte einstellen, so dass Sie Medikamente reduzieren oder vielleicht sogar darauf verzichten können, wenn Sie die natürlichen Möglichkeiten der Ernährungsumstellung nutzen.

Unsere Art der Ernährung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Sie ging in sehr kurzer Zeit von einer ballaststoff- und kohlenhydratreichen Ernährung mit großem Volumen zu einer konzentrierten, energiereichen Ernährung über, das heißt, zu einer cholesterinreicheren Ernährung. Es ist ein Lernprozess, von einer jahrelang gewohnten Lebensweise auf eine andere „umzuschulen“. Nehmen Sie sich Zeit für die Umstellung, aber bleiben Sie konsequent dran – Ihr Körper wird es Ihnen danken! Nicht zuletzt können Sie mit einer gesünderen Lebensweise Medikamente einsparen, und die verringerte Dosis verbessert deren Verträglichkeit.

Worin ist am meisten Cholesterin enthalten?

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Cholesterin nehmen wir vor allem durch Milch und ihre Produkte zu uns.

Cholesterin nehmen wir vor allem durch Milch und ihre Produkte zu uns. 30 Prozent davon nehmen wir mit Käse und 25 Prozent in Form von Fleisch und seinen Erzeugnissen auf. Eier schlagen mit 25 Prozent zu Buche, verarbeitete Nahrungsmittel wie Teig-, Back- und Süßwaren mit zehn bis 12 Prozent, Butter und andere tierische Fette zu etwa acht Prozent.

Bei Milchprodukten ist Cholesterin – im Gegensatz zu Fleisch – ein direkter Fettbegleitstoff, so dass der Cholesteringehalt von der Höhe des jeweiligen Fettgehalts abhängig ist. Das bedeutet: Je geringer der Fettgehalt des entsprechenden Milchproduktes ist, desto weniger Cholesterin enthält es auch. Das Gleiche gilt für Fleisch. „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ – ja, das gilt aber nur, wenn Sie mageres Fleisch wählen, möglichst fettarm, und auf Innereien verzichten, da diese besonders viel Cholesterin enthalten. Auch sollten Sie mageren Schinken fettreichen Wurstsorten und Aufstrichen vorziehen.

Der Cholesteringehalt von Fleisch ist unterschiedlich und variiert von Tier zu Tier:

Quelle: Sudhop, R.: „Straußenhaltung“, Biothemen 1/2014

Das richtige Fett

Bei den vielen Arten von Fetten ist es manchmal schwierig, den Überblick zu behalten, welche nun gut für die Gesundheit sind und welche nicht. Im Folgenden erkläre ich Ihnen, was Sie über Fette wissen müssen, um Ihre Ernährung entsprechend anzupassen.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842687387
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Dezember)
Schlagworte
Blutfette Sekundäre Pflanzenstoffe Selbsthilfe Ernährungsregeln Gesundheits-Ratgeber Alternativ-Medizin Ernährungs-Ratgeber

Autor

  • Andrea Flemmer (Autor:in)

Dr. Andrea Flemmer ist Diplom-Biologin und Ernährungswissenschaftlerin. Die Autorin hat zahlreiche Ratgeber rund um die Themen Medizin, alternative Therapien und Ernährung veröffentlicht. Ihre Bücher wurden von Fernsehauftritten im WDR, Bayerischen Fernsehen und bei TV München begleitet.
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Titel: Cholesterin natürlich senken