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Die Leber natürlich reinigen

Entgiften und Energie tanken mit dem Prometheus-Programm: Die erfolgreiche Leberkur

von Anne Wanitschek (Autor:in) Sebastian Vigl (Autor:in)
136 Seiten

Zusammenfassung

Das Prometheus-Programm – die neue naturheilkundliche Leberkur: Unser moderner Lebensstil stellt die Leber vor große Herausforderungen. Stress, schlechte Ernährung, Bewegungsmangel, Alkohol, Nikotin und Umweltgifte bringen sie an ihre Grenzen. Die erfahrenen Heilpraktiker Anne Wanitschek und Sebastian Vigl haben eine naturheilkundliche Leberkur entwickelt. Der griechische Held Prometheus, der für die Selbstheilungskräfte der Leber steht, ist ihr Namenspatron. Die praxiserprobte Kur kombiniert Ernährungsregeln, Pflanzenheilkunde,
Biochemie nach Dr. Schüßler und Entspannungstechniken. Wer das vierwöchige Programm durchführt, fühlt sich erholt und voller frischer Energie. Die Wirksamkeit ist sogar messbar: Ihren persönlichen Erfolg können Sie nach dem Prometheus-Programm mithilfe eines Tests überprüfen.

So profitieren Sie von der neuen Leberkur:
- Ganzheitlicher Ansatz: Das Prometheus-Programm reinigt nicht nur die Leber. Es fördert Ihr Wohlbefinden und aktiviert das Immunsystem und den Energiestoffwechsel.
- Praxiserprobt: Innerhalb von vier Wochen bessern sich in vielen Fällen schlechte Leberwerte und Energielevel.
- Mit Erfolgstest: Überzeugen Sie sich selbst von den positiven Auswirkungen der Leberkur..
- Ein bewährtes Konzept zur Gewichtsregulation und zur
Ernährungsumstellung.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist ein großes Glück, dass wir uns um die meisten Abläufe im Körper nicht zu kümmern brauchen. Wichtige Aufgaben, die unsere Gesundheit gewährleisten, werden ohne unser Zutun erledigt. Viele davon fallen dem Organ Leber zu. Die Leber versorgt unsere Zellen mit Energie und lebensnotwendigen Bausteinen und entsorgt toxische Schadstoffe. Klaglos führt sie ihre Aufgaben aus, denn im Vergleich zu anderen Organen und Geweben im Körper kann sie sich nicht durch Schmerz bemerkbar machen. Dabei hätte sie zahlreiche Gründe zum Klagen: Unser moderner Lebensstil stellt sie vor große Herausforderungen. Über- und Fehlernährung, Bewegungsmangel, Stress, Genussgifte wie Alkohol, Nikotin und Umweltgifte wie Chemikalien und Schwermetalle bringen die Leber an ihre Grenzen. Deshalb zählen Lebererkrankungen wie die Fettleber mittlerweile zu den Volkskrankheiten.

Wer so viel leisten muss, hat sich auch Ruhephasen und Pflege verdient. Deshalb haben wir für unsere Patienten eine naturheilkundliche Leberkur entwickelt. Diese soll der Leber eine verdiente Erholungszeit gönnen. Gleichzeitig fördert sie die Entgiftung und die Regeneration des Organs. Wir haben diese Kur „Prometheus-Programm“ genannt. Wussten Sie, dass der Name Prometheus für die enorme Regenerationskraft der Leber steht? Der griechische Held Prometheus hatte eine beinahe unsterbliche Leber. Jede Nacht wuchsen Teile seiner Leber nach, die ihm tagsüber entrissen wurden.

Das Prometheus-Programm ist nicht nur eine Wellnesskur für Ihre Leber; auch Sie werden sich nach den vier Wochen erholt und voller frischer Energie fühlen. Dies zeigen unsere Erfahrungen, die wir mit diesem Programm bereits gemacht haben. Ihren persönlichen Erfolg des Prometheus-Programms können Sie mithilfe eines Tests überprüfen, den Sie in diesem Buch finden.

Begeben Sie sich nun mit uns auf Entdeckungsreise. Wir werden Ihnen zeigen, was die Leber für Sie leistet und mit welchen Mitteln Sie ihre Arbeit unterstützen können.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Leber alles Gute!

Anne Wanitschek und Sebastian Vigl
Heilpraktiker

DIE LEBER: WAS SIE FÜR UNS TUT UND WANN WIR ETWAS FÜR SIE TUN MÜSSEN

Die Leber ist das fleißigste Organ im Körper. Still tut sie ihre Pflicht. Sie beschwert sich nicht einmal, wenn es ihr schlecht geht, schließlich kann sie keinen Schmerz empfinden. Wussten Sie, dass deshalb die Müdigkeit als Schmerz der Leber bezeichnet wird? Wir stellen Ihnen eines der faszinierendsten Organe im menschlichen Körper vor. Dabei werden Sie lernen, auf Ihre Leber zu hören. Auch wenn sie keine Schmerzen empfinden kann, sendet sie uns doch Signale. Wir zeigen Ihnen, welche das sind und wie Sie mit diesen Signalen den Zustand Ihrer Leber überprüfen können.

Zentral im Körper, zentral für die Gesundheit

Sie sind sicherlich schon einmal durch das Gewerbegebiet einer größeren Stadt gefahren. Dort befinden sich zahlreiche Betriebe, die sich um die Versorgung und Entsorgung des Stadtlebens kümmern. So zum Beispiel die Müllabfuhr, die Kläranlage, Handwerksbetriebe, Fernheizwerke, Stromerzeuger, Großhändler von Lebensmitteln und viele andere. Das Organ Leber dürfen Sie sich als Gewerbegebiet vorstellen. In diesem Gewerbegebiet sitzen viele kleine Betriebe, die Leberzellen. Diese zählen zu den vielseitigsten Zellen des menschlichen Organismus. Sie werden bis zu 300 Tage alt und werden laufend neu aufgebaut. Insgesamt bilden sich im Laufe eines Lebens so viele Leberzellen neu, dass diese für 18 komplette Organe reichen würden! Man könnte also sagen, die Leber hat 18 Leben. Diese enorme Regenerationsfähigkeit ist auch notwendig. Denn die Anforderungen, die an die einzelnen Leberzellen gestellt werden, sind groß: Nicht nur der Arbeitsdruck macht ihnen zu schaffen. Sie hantieren zusätzlich mit schädlichen Giften, denen sie selbst zum Opfer fallen können. Mit naturheilkundlichen Kuren wie dem Prometheus-Programm und leberfreundlichen Lebensgewohnheiten können die Leberzellen bei ihrer Arbeit unterstützt werden. Aber lassen Sie uns zuerst einen Blick auf das Innenleben der Leber werfen.

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Die Leber, das Gewerbegebiet unseres Körpers. Sie ist für die Ent- und Versorgung der Körperzellen zuständig.

Die Leber liegt im rechten Oberbauch, direkt unter dem Zwerchfell. Wie das Gewerbegebiet einer Stadt ist auch die Leber „verkehrsgünstig“ gelegen. Knapp 2000 Liter Blut müssen täglich durch das Organ fließen und bearbeitet werden. Das bedeutet, dass Ihr gesamtes Blut bis zu 500-mal am Tag durch Ihre Leber fließt! Dies wird durch große Blutgefäße gewährleistet, über die das Organ mit dem restlichen Körper verbunden ist. Die Leberarterie bringt frisches, sauerstoffreiches Blut direkt vom Herzen. Über die Pfortader strömt Blut aus dem Darm herbei. In ihm sind die Bestandteile der Nahrung gelöst, die von den Leberzellen nun untersucht und verarbeitet werden müssen. Über die Lebervene verlässt das Blut wieder die Leber. Ein weiteres Netz von Gefäßen durchzieht das Organ: die Gallengänge. Diese werden von den Leberzellen mit der Gallenflüssigkeit, einer Mischung aus Abbauprodukten, Cholesterin und den sogenannten Gallensalzen, befüllt. Die Gallengänge münden in ein kleines Speicherorgan unterhalb der Leber: die Gallenblase. Sie entleert die Gallenflüssigkeit bei Bedarf in den Darm, wo sie unter anderem für die Fettverdauung unerlässlich ist.

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Die Aufgaben der Leber

Die Leber ist wohl das vielseitigste Organ im Körper. Sie übernimmt zahlreiche lebensnotwendige Aufgaben. Während der Embryonalentwicklung ist sie sogar für die Blutbildung zuständig. Diese Aufgabe wird später vom Knochenmark übernommen.

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Die Aufgaben der Leber: kontrollieren, produzieren, speichern, abbauen, entgiften und abwehren.

Feinabstimmung: Die Leber reguliert den Eiweiß-, Zucker- und Fettstoffwechsel und den Vitamin-, Mineral- und Hormonhaushalt. Sie entscheidet, in welcher Menge die einzelnen Stoffe im Blut vorhanden sind. Der Rest des Körpers kann sich auf ihre Entscheidungen verlassen, denn sie passt ihre Regulierungen den aktuellen Anforderungen des Körpers an.

Produktionsstätte: Die Leberzellen stellen viele Stoffe her, die für unsere Gesundheit unverzichtbar sind. Dazu zählen zum Beispiel lebenswichtige Eiweißstoffe, die unter anderem für Transporte in den Blutgefäßen, für die Blutstillung und die Fließeigenschaften des Blutes notwendig sind. Zusätzlich werden auch Hormone und andere wichtige Zucker-, Fett- und Eiweißverbindungen in der Leber hergestellt.

Speicherfunktion: Stellen Sie sich vor, die gesamten Nahrungsbestandteile, die Sie über den Darm aufnehmen, würden in den Blutkreislauf übergehen. Je nachdem, was Sie gegessen haben, wäre Ihr Blut zuckersüß oder von Fetten und Eiweißen zähflüssig. Ihre Zellen würden wie im Schlaraffenland leben. Doch sobald die Nährstoffe im Blut verbraucht sind, leiden sie große Not. Die Leber speichert daher überschüssige Energie und Nährstoffe, um diese bei Bedarf abzugeben.

Entgiftung und Abbau: Im menschlichen Stoffwechsel entstehen laufend Schadstoffe, die aus unserem Körper ausgeschieden werden müssen. Diese Aufgabe übernimmt zu einem großen Teil unsere Leber. Sie baut Schadstoffe so um, dass diese über die Niere oder über die Galle ausgeschieden werden können. Die Leber überwacht auch den Hormonstoffwechsel. Nicht mehr benötigte Hormone können von der Leber abgebaut werden.

Immunsystem: Bei Infektionen und Entzündungen bildet die Leber Enzyme und Proteinverbindungen, die die Krankheitsursache bekämpfen sollen. Spezielle Abwehrzellen der Leber, die sogenannten Kupffer-Zellen, untersuchen das vom Darm kommende Blut der Pfortader. Sie machen unter anderem Darmbakterien unschädlich, die sich auf diesem Wege in den Körper schmuggeln wollen.

Wie intensiv in der Leber gearbeitet wird, verdeutlichen folgende Zahlen: Das Organ verbraucht verhältnismäßig viel Sauerstoff. Rund zwölf Prozent des eingeatmeten Sauerstoffs wird von ihr benötigt. Auch die Temperatur der Leber lässt Rückschlüsse auf ihre Arbeitsleistung zu. Ihre Temperatur von etwa 40 °C liegt deutlich über der durchschnittlichen Körpertemperatur von rund 37 °C.

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Der Rhythmus der Leber

Die Aktivitätsphasen der einzelnen Organe bestimmen chinesische Heiler bis heute mit der sogenannten Organuhr. Nach dieser kommt jedem Organ eine zweistündige Zeitspanne zu. In diese zwei Stunden fällt die wichtigste Aktivitäts- und Erholungsphase des jeweiligen Organs. Der Leber wird die Zeit zwischen 1 und 3 Uhr nachts zugeschrieben. Wer in diesen Stunden tief schläft, tut seiner Leber gemäß der Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin etwas Gutes. Dann steht ihr nämlich ausreichend Energie für die Bewältigung ihrer Aufgaben zur Verfügung. Die Organuhr findet mittlerweile auch in der europäischen Naturheilkunde Beachtung. Unruhiger Schlaf oder häufiges Aufwachen zwischen 1 und 3 Uhr gelten als möglicher Hinweis auf eine Leberbelastung. Doch was ist glaubwürdig an dieser Einteilung? Ist die Aktivität der Leber wirklich an den Biorhythmus gekoppelt?

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Viele Entscheidungen trifft die Leber alleine. Sie überwacht ständig die Zusammensetzung des Blutes und beschließt, wann sie eingreifen muss. Zu hohe Blutfettwerte veranlassen sie zum Beispiel, vermehrt Cholesterin auszuscheiden. Arbeitsaufträge bekommt sie aber auch von höherer Stelle, von unserem vegetativen Nervensystem. Es vermittelt den Organen, ob der Körper sich gerade in einer Aktivitäts- oder in einer Ruhephase befindet. Während einer Aktivitätsphase leert die Leber ihre Speicher. Sie baut den Speicherstoff Glykogen ab, um die Körperzellen mit Traubenzucker zu versorgen. Während einer Aktivitätsphase ist die Leber also der Energielieferant des Körpers. Während einer Ruhephase füllt sie die eigenen Glykogenvorräte wieder auf. Man kann also sagen, dass die Leber über das vegetative Nervensystem in unseren Biorhythmus integriert wird. Wenn wir uns während des Nachtschlafs ausruhen, hat die Leber viel Zeit für eigene Aufgaben. Die Glykogenvorräte sind rasch aufgefüllt und nun wird das erledigt, wofür tagsüber nicht die Zeit war. Dafür erhöht der Körper die Blutversorgung der Leber. In Ruhephasen wird die Leber von dreimal mehr Blut als in einer Aktivitätsphase durchströmt.

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Tatort Leber: Schädigende Einflüsse von außen und innen

In den Herrschaftshäusern der Antike und des Mittelalters war es üblich, unter den Sklaven einen Vorkoster zu bestimmen, der die Speisen seiner Herren prüfte, bevor sie ihnen aufgetischt wurden. Einem Giftattentat würden dann nicht sie, sondern der Vorkoster zum Opfer fallen. So fühlten sich die Mächtigen vor Giftanschlägen geschützt. Unsere Leber hat eine ähnliche Stellung wie ein Vorkoster: Alles was wir zu uns nehmen, muss zunächst von ihr untersucht werden. Die Leber trägt die Verantwortung dafür, schädliche Stoffe zu erkennen und zu entsorgen. Häufige Gifte, die von der Leber entsorgt werden müssen, sind Alkohol, Nikotin, Medikamente, sonstige Drogen und Umweltgifte. Wie Leibwächter werfen sich die Leberzellen bisweilen zwischen die Gefahren und den Rest des Körpers. Ohne Leber würden wir zum Beispiel keinen Vollrausch überleben, denn das Zellgift Alkohol richtet vor allem in der Leber Schäden an – mit schwerwiegenden Spätfolgen: Statistisch gesehen lebt ein Alkoholiker 20 Jahre weniger als der Rest der Bevölkerung.

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Schädling Wohlstand

Der Wohlstand einer Gesellschaft kann an der Dicke eines durchschnittlichen Portemonnaies gemessen werden. Untersuchungen zeigen, dass auch der Gesundheitszustand der Leber ein Indikator für eine Wohlstandsgesellschaft ist, denn Überernährung und Bewegungsmangel, die heutzutage leider weit verbreitet sind, bekommen der Leber schlecht: Nicht benötigte Kalorien speichert sie in Form von Fett im Lebergewebe, was häufig mit Einschränkungen der Leberleistungen und Erkrankungen einhergeht.

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Überernährung und Bewegungsmangel können die Leber schädigen.

Schädling Stress

Laut der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Leber das Organ, das am meisten unter Stress leidet. Unser modernes Verständnis der Körperfunktionen folgt dieser Ansicht zumindest teilweise. Um ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen zu können, muss sich die Leber ständig regenerieren. Dies gelingt jedoch nur, wenn wir ihr ausreichend Ruhephasen einräumen. Zudem versetzt jeder Stresszustand auch die Leber in Aufregung. Durch den Stress alarmiert, sorgt sie für diverse Ernstfälle vor. Sie setzt Zucker- und Fettverbindungen frei, die dem Gehirn und der Muskulatur bei der Bewältigung der stressigen Situation helfen sollen. Wer unter Dauerstress steht, setzt somit nicht nur seine Psyche, sondern auch seine Leber fortwährend unter Druck.

Von Läusen, die über die Leber laufen

Noch heute fragen sich Forscher, wo unsere Gefühle und unser Seelenleben sitzen. Mal wird der Bauch als mögliches Zentrum genannt, mal der Darm und mal der Kopf. Für die Bewohner des antiken Griechenlands war die Sache eindeutig: Die Seele befindet sich dort, wo die Leber ist. Bis in die Neuzeit hinein wurden bestimmte seelische Empfindungen der Leber und der Galle zugeschrieben. Noch heute wird eine von Trübsinn, Trauer und Schwermut geprägte Gemütsstimmung als Melancholie bezeichnet. Der Begriff Melancholie stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Schwarzgalligkeit“. Man stellte sich vor, dass schwarze, verbrannte Gallenflüssigkeit in das Blut gelangt und den Menschen melancholisch werden lässt. Ein anderer Charakterzug, der der Leber zugeschrieben wurde, war jener des Cholerikers (altgriechisch „chole“ = Galle). Noch heute bezeichnen wir leicht erregbare, unausgeglichene und schnell wütend werdende Menschen als cholerische Naturen. Laut früherer Ansichten verdanken sie ihr Temperament der Leber. Diese produziere zu viele Gallensäuren, was einen gereizten seelischen Zustand mit sich brächte.

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Noch heute wird die Leber mit bestimmten Emotionen in Verbindung gebracht.

Die Leber in Sprichwörtern

Sicher kennen auch Sie Sprichwörter, in denen das Gefühlsleben mit den Organen Leber und Galle in Verbindung gebracht wird. Zu diesen zählen zum Beispiel:

„Ihm ist eine Laus über die Leber gelaufen.“ (Jemand ist wegen einer Nichtigkeit verstimmt.)

„Ihm läuft die Galle über/ihm kommt die Galle hoch.“ (Jemand ist höchst verärgert.)

„Etwas frisst an seiner Leber.“ (Jemand ist von Kummer geplagt.)

„Er ist eine beleidigte Leberwurst.“ (Jemand reagiert sensibel auf Kränkungen.)

„Sich etwas von der Leber sprechen.“ (Ein bedrückendes Geheimnis soll ausgesprochen werden.)

Ein weiteres psychisches Phänomen, das in der Naturheilkunde mit der Leber in Verbindung gebracht wird, ist die Verbitterung. Diese kann als Reaktion auf Verletzungen und oft zusammen mit Hilflosigkeit, Selbstvorwürfen und aggressiven Phantasien auftreten.

Die Leber in der Traditionellen Chinesischen Medizin

Auch die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) schreibt der Leber seelische Qualitäten zu. Die Leber gilt nach ihrer Lehre als Sitz der Kreativität, da sie für das freie Fließen der Energie verantwortlich ist. Wird der freie Fluss der Energie gehemmt, kann dies zu Depression und Verstimmung führen. Bei aufbrausenden Menschen kommt es zu plötzlichen Entladungen der Leber-Energie. Diese kann in Form von Wut wie ein Sturm durch den Körper rasen.

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Laut TCM ist die Leber für den freien Fluss der Energien zuständig.

Laut TCM sitzt in der Leber auch das „seelische Erinnern“. Seelische Traumata oder Kränkungen sollen in ihr gespeichert werden.

Die TCM kennt Verhaltensweisen, die der Gesundheit der Leber dienlich sind. Dazu zählen:

Richtige Stressbewältigung: Übermäßiger Stress soll vermieden und bestehender Stress durch Entspannungsphasen gemildert werden. Diesem Grundsatz folgend haben wir auch einfache Entspannungsübungen in das Prometheus-Programm integriert.

„Emotionale Hygiene“: Dauern intensive Emotionen wie Wut oder Trauer zu lange an oder werden diese unterdrückt, kann das dem Organsystem Leber schaden. Der richtige Umgang mit Emotionen ist der Umgang, dem man auch Kindern zuteilwerden lässt. Sie benötigen unseren Respekt und unsere Aufmerksamkeit, aber auch unsere Führung. Sie sollten uns nicht gänzlich bestimmen. Auf seine Emotionen zu hören, kann sich lohnen. Ähnlich wie Kinder erfassen unsere Gefühle komplizierte Zusammenhänge oft schneller und unvoreingenommener als unser Gehirn.

Kreativität: Um die Energie der Leber frei fließen zu lassen, können auch kreative Beschäftigungen hilfreich sein. Neben Malen und Schreiben können auch Tätigkeiten wie Kochen dazu zählen.

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Spontaneität: Wer öfters mal etwas Spontanes unternimmt und sich gern vom Leben überraschen lässt, fördert ebenfalls das Organsystem Leber.

Der Kontakt zur Natur: Dieser ist laut TCM ebenfalls ratsam. Ratschläge hierfür finden Sie in den Ausführungen zum Prometheus-Programm.

Humor: Dass Humor eines der besten Mittel ist, um angestauten Frust und Ärger zu verarbeiten, ist schon lange bekannt. So wusste schon Joachim Ringelnatz: „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“

Müdigkeit ist der Schmerz der Leber: typische Lebersymptome

Unspezifische Symptome

Lebererkrankungen werden in der Regel erst spät erkannt. Das liegt daran, dass eine geschädigte Leber meist keine eindeutigen Krankheitszeichen verursacht. Geht Gewebe im Körper zugrunde, bekommen wir das in Form von Schmerz mitgeteilt. Nicht so bei der Leber. Das Organ ist frei von sensiblen Nervenfasern, die eine Schmerzreaktion auslösen könnten. Umso wichtiger ist es daher, die unspezifischen Symptome zu kennen, die auf eine Lebererkrankung oder -belastung hinweisen können. Dazu zählen:

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Ist der Leberstoffwechsel beeinträchtigt, kann sich das als Müdigkeit bemerkbar machen.

Müdigkeit, Reizbarkeit und Lustlosigkeit

Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Blähungen oder Durchfall

Druckgefühl im rechten Oberbauch

Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust ohne erkennbare Ursachen

Unverträglichkeit von Fett oder Alkohol

Häufiges Zahnfleischbluten oder Nasenbluten, ungewöhnlich schnelle Bildung von Blutergüssen

Verstärkte Neigung zum Schwitzen oder Frieren

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Treten ein oder mehrere dieser Symptome anhaltend auf, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Spezifische Symptome

Bei Erkrankungen der Leber können auch spezifische Symptome auftreten. Diese entstehen unter anderem, wenn der Abfluss der Gallenflüssigkeit verhindert ist. Die gelbe Gallenflüssigkeit tritt dann in das Blut über und kann sich in allen Organen ablagern. In der Haut führt dies zu Gelbfärbung und Juckreiz. Der Urin kann bräunlich erscheinen. Tritt keine Gallenflüssigkeit mehr in den Darm über, führt dies zu weißlichem Stuhlgang. Bei chronischen Lebererkrankungen kann es unter anderem zu Wassereinlagerungen im Bauchraum, sternförmigen Adergeflechten unter der Haut und geröteten Handflächen kommen.

Jedes dieser Symptome sollte umgehend dem Arzt gemeldet werden.

Die Untersuchungsmethoden des Arztes

Ein Arzt kann eine Lebererkrankung diagnostizieren, ohne dass spezifische Symptome vorliegen. Die einfachste Untersuchung ist die Untersuchung des Blutes (siehe Tabelle). Ist das Lebergewebe geschädigt, treten Leberenzyme in das Blut und können dort nachgewiesen werden. Dazu zählen zum Beispiel die Enzyme GOT, GPT und GGT. Ist die Ausscheidungsfunktion der Leber gestört, können folgende Blutwerte erhöht sein: Bilirubin, AP (alkalische Phosphatase), Cholesterin und Kupfer. Erhöhte Ammoniakwerte im Blut zeigen an, dass die Entgiftungsleistung des Organs unzureichend ist. Auch wenn die Bildung wichtiger Eiweiße in der Leber gestört ist, kann dies im Blut nachgewiesen werden. Typischerweise ist dann die Blutgerinnung beeinträchtigt und die Anzahl der Bluteiweiße erniedrigt.

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Blutuntersuchungen geben einen guten Überblick über den Zustand der Leber.

Vermutet der Arzt das Vorliegen einer Lebererkrankung, wird er sich ein genaueres Bild von dem Organ machen wollen. Hierfür sind bildgebende Verfahren wie der Ultraschall, die Computer-Tomographie (CT) und die Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) hilfreich.

Machen Sie den Test: Wie gesund ist Ihre Leber?

Sicher wird es Sie nun interessieren, wie es um Ihre Leber bestellt ist. Dafür haben wir für Sie den folgenden Test zusammengestellt. Er gibt Ihnen eine gute Orientierung, ob bei Ihnen das Risiko für eine Lebererkrankung vorliegt.

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Unser Tipp: Führen Sie diesen Test regelmäßig einmal im Jahr durch. Damit können Sie sehen, ob Sie durch einen leberfreundlichen Lebensstil Ihr Ergebnis halten oder verbessern können. Zählen Sie hierfür jeweils alle Ihre Punkte zusammen.

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Auswertung

0–9 Punkte: Dies ist ein sehr gutes Ergebnis! Ihre Leber scheint gesund zu sein. Dennoch sollten Sie regelmäßig Ihren Hausarzt aufsuchen und mindestens einmal im Jahr die Leberwerte im Blut bestimmen lassen. Besonders wenn Sie unter unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Druckgefühl im rechten Oberbauch oder Verdauungsbeschwerden leiden. Damit Sie auch in Zukunft ähnlich gut abschneiden, achten Sie auf eine gesunde Ernährung und auf regelmäßige Bewegung.

10–17 Punkte: Sie haben wahrscheinlich kein hohes Risiko für eine ernsthafte Lebererkrankung. Dennoch sollten Sie mindestens einmal jährlich die Leberwerte durch Ihren Hausarzt untersuchen lassen. Sprechen Sie ihn an, wenn Sie unter unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Druckgefühl im rechten Oberbauch oder Verdauungsbeschwerden leiden. Berücksichtigen Sie folgende Hinweise, damit Sie diesen Test auch in Zukunft ähnlich gut bestehen: Streben Sie Normalgewicht an, dies entspricht einem Body-Mass-Index von 20 bis 25 (siehe Tabelle auf S. 25). Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, gibt Ihnen Ihr Apotheker oder Arzt darüber Auskunft, wie leberschädlich diese sind. Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und regelmäßigen Sport. Belasten Sie Ihre Leber nicht unnötig mit dem Genuss von Alkohol, Tabak oder Drogen.

17–24 Punkte: Ihre Leber könnte nicht in der besten Verfassung sein. Am besten suchen Sie umgehend Ihren Arzt auf. Verzichten Sie nach Möglichkeit komplett auf Alkohol. Dieser kann bei einer bestehenden Leberbelastung großen Schaden anrichten. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, was Sie für Ihre Leber tun können. Dazu zählen eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und ein normales Körpergewicht. Sollten Sie einen Body-Maß-Index über 25 (siehe Tabelle auf S. 25) haben, ist eine Gewichtsreduzierung angebracht. Doch Vorsicht vor strengen Fastendiäten! Diese können Ihre Leber zusätzlich belasten.

Über 25 Punkte: Sie sollten umgehend einen Facharzt für Lebererkrankungen (Hepatologe oder Gastroenterologe) aufsuchen!

Wenn die Leber krank wird

Fettleber

Die häufigste Lebererkrankung ist die sogenannte Fettleber (Steatosis hepatis). Im Rahmen dieser Erkrankung kommt es zur Einlagerung von Fett in die Leberzellen. Dieses Fett kann wieder abgebaut werden. Geschieht das nicht, kann dies zu ernsthaften Leberschädigungen führen. Gründe für die Einlagerungen von Fett gibt es verschiedene:

Es werden mehr Kalorien mit der Nahrung aufgenommen als verbraucht werden. In der Leber werden dann überschüssige Kalorien in Form von Fett gespeichert.

Die Leberzellen werden durch Zellgifte geschädigt: Dazu zählt in erster Linie der Alkohol. Eine Fettleber kann aber auch durch Medikamente oder andere Gifte hervorgerufen werden.

Eine Fettleber kann außerdem durch angeborene Stoffwechselstörungen, Enzymdefekte und infolge von systemischen Erkrankungen wie der Kupfer- oder Eisenspeicherkrankheit auftreten.

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Ernährungsfehler – zu viele Kalorien oder zu viel Alkohol – sind die häufigsten Ursachen für eine Fettleber.

Eine fortbestehende Fettleber kann zu einer Entzündung des Lebergewebes (Steatohepatitis) und zur Schrumpfung der Leber (Leberzirrhose) führen.

Lebergift Alkohol

Alkohol zählt zu den häufigsten Ursachen für Lebererkrankungen. Da Alkohol ein starkes Zellgift ist, versucht der Körper, ihn so schnell wie möglich loszuwerden. Dafür sind die Leberzellen zuständig. Große oder regelmäßige Mengen von Alkohol können jedoch nicht schnell genug entsorgt werden. Sie richten dann Schaden in den Leberzellen an. Auch andere Zellen werden vom Alkohol geschädigt. Dazu gehören Nerven- und Nierenzellen. Im Unterschied zu Leberzellen können diese sich nicht oder nur sehr schwer regenerieren.

Entzündung der Leber

Das Lebergewebe kann sich entzünden, wenn es geschädigt wird. Dies kann mit einer Einschränkung der Leberleistung und dem Untergang von Leberzellen einhergehen. Typische Auslöser für eine Leberentzündung (Hepatitis) sind:

Viren: Zu dieser Gruppe zählen vor allem die Hepatitisviren A, B, C, D und E, seltener auch andere Viren wie zum Beispiel die Herpes- oder die Rötelviren.

Andere Krankheitserreger: In Frage kommen Bakterien wie Salmonellen oder Borrelien, Parasiten wie der Malaria-Erreger oder diverse Hefepilze.

Gifte: Die häufigsten Verursacher sind Alkohol, Medikamente und Drogen.

Fehlsteuerung des Immunsystems: Bisher noch nicht geklärt ist die Ursache der sogenannten Autoimmunhepatitis. Bei dieser greift das Immunsystem die Leberzellen an.

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Werden Leberzellen geschädigt, kann dies zu einer Entzündung der Leber führen.

Leberzirrhose

Die Leberzirrhose kennzeichnet das Endstadium chronischer Lebererkrankungen. Infolge von Entzündungsvorgängen und Einlagerungen von Bindegewebe kommt es zur Schrumpfung des Organs. Dies geht meist mit erheblichen Funktionseinbußen einher. Dieses Stadium ist nicht mehr heilbar. Je nach Schweregrad der Erkrankung sind verschiedene Beschwerden möglich. Typische Symptome sind Leistungsminderung, Konzentrationsschwäche und Müdigkeit. Hinzu treten meist Hautveränderungen, Wassereinlagerungen und Veränderungen des Blutbildes. Die Funktionseinbußen des Organs können dermaßen ausgeprägt sein, dass dies zum Tod führen kann.

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Die Leberzirrhose ist das nicht mehr heilbare Endstadium chronischer Lebererkrankungen.

Gallensteinleiden

In der Gallenblase wird die von der Leber produzierte Gallenflüssigkeit eingedickt. Eine häufige Komplikation hierbei ist die Bildung von Gallensteinen (Cholelithiasis). Bei rund 12 Prozent der Bevölkerung bilden sich Gallensteine. Beschwerden verursachen die Steine den meisten Betroffenen jedoch nicht. Ob es zu Steinbildung in der Galle kommt, entscheidet das Mischungsverhältnis von Gallensäuren, dem Gallenfarbstoff Bilirubin, Calciumcarbonat oder Cholesterin in der Gallenflüssigkeit. Dieses Verhältnis kann durch verschiedene Faktoren gestört sein. Dazu zählen unter anderem erhöhte Blutfettwerte, Adipositas, Diabetes mellitus und Bewegungsmangel.

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Ist das Mischverhältnis der Gallenflüssigkeit gestört, kann dies zu Steinbildung führen.

Verstopft ein Gallenstein den Ausfluss der Gallenblase, versucht die Muskulatur der Gallenblase und der Gallenwege, den Weg frei zu bekommen. Sie presst den Inhalt der Gallenblase gegen den Stein. Dies kann zu den erheblichen Schmerzen einer Gallenkolik führen. Sie tritt meist abends oder nachts nach einer fettreichen Mahlzeit auf. Die Schmerzen werden vorwiegend im rechten Oberbauch wahrgenommen. Sie können aber bis in die rechte Schulter und den Rücken ausstrahlen. Begleitend können Blässe und Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen auftreten. Wer an einer Gallenkolik leidet, sollte sich in das nächste Krankenhaus bringen lassen.

Die Verlegung der Gallenwege durch einen Stein kann auch zur Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) oder der Gallenwege (Cholangitis) führen.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842629127
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (Februar)
Schlagworte
Bluthochdruck Cholesterin Leberkur Alternativmedizin Fettleber Leber entgiften 4-Wochen-Plan abnehmen Ernährungs-Ratgeber Ernährung Gesundheits-Ratgeber Übergewicht

Autoren

  • Anne Wanitschek (Autor:in)

  • Sebastian Vigl (Autor:in)

Sebastian Vigl ist Heilpraktiker und aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für angewandte Phytotherapie sowie Mitglied beim Fachverband deutscher Heilpraktiker. Er bietet Kräuterwanderungen und botanische Spaziergängen im Großraum Berlin an. Anne Wanitschek ist Heilpraktikerin mit den Therapieschwerpunkten Phytotherapie, Mykotherapie und Augendiagnose. Sie gibt Seminare in den Bereichen Phytotherapie und Mykotherapie. Die beiden führen eine eigene Praxis in Berlin.
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Titel: Die Leber natürlich reinigen