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Bessere Fotos mit der SONY a7-Reihe | alpha 7 III / alpha 7R IV / alpha 7S II & ihre Vorgänger

Schritt für Schritt zu faszinierenden Bild- und Videoergebnissen. Verständlich erklärt - mit vielen praktischen Beispielen

von Manuel Quarta (Autor:in) Stefan Gericke (Autor:in)
288 Seiten

Zusammenfassung

• Alle Funktionen und Einstellungen anfängertauglich erklärt, jeder wichtige Schritt ist bebildert
• Viel mehr als ein Kamera-Handbuch: Mini-Workshops zu allen anderen wichtigen Fotogenres

Der perfekte Einstieg in die SONY a7-Reihe!
Wie kann ich mit meiner Kamera aus der SONY a7-Reihe professionelle Ergebnisse erzielen und herausragende Bilder machen? Welches Kameramodell ist das richtige für mich? Welche Funktionen muss ich kennen, um das Potential meiner Kamera voll auszuschöpfen? In ihrem Ratgeber erklären die Fototrainer Manuel Quarta und Stefan Gericke die wichtigsten Bedienelemente, Kameraeinstellungen und Menüpunkte der SONY a7-Reihe. Vom Belichtungskorrekturrad über das Fn-Menü bis hin zu Bildqualität, Schärfe, Fokusarten – die Erklärungen sind absolut anfängertauglich, umfangreich bebildert und führen schnell zum Ziel. Richtig praktisch: Zum Nachmachen und Lernen gibt es Mini-Workshops mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen und inspirierenden Bildbeispielen zu allen wichtigen Fotogenres.

Aus dem Inhalt:
• Das Sony Alpha-System
• Erste Schritte
• Schärfe und Fokusarten
• Tastenbelegung
• Zubehör
• Das Menü der a7-Kameras
• Praxisworkshops: Landschaft, Porträt, Architektur, Kreativ unterwegs

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


 

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu diesem Kamera-Ratgeber und kreativen Foto-Lehrbuch! Schön, dass du deine Sony α7 besser kennenlernen und deine fotografischen Fähigkeiten weiterentwickeln möchtest. Dieses Buch ist genau richtig für dich, wenn du die ersten Schritte mit deiner Sony-Vollformat-Systemkamera machen und dabei endlich alle Menüpunkte verstehen willst, aber auch, wenn du deine Kamera schon sehr gut kennst, vielleicht schon die zweite oder dritte Generation der α7 oder α7R dein Eigen nennst oder einfach deine Fotografie ein großes Stück weiterbringen möchtest. Dabei ist es egal, ob du eine α7 aus der ersten Generation oder eine α7R IV besitzt: Die Besonderheiten aller Modelle dieser Kamerareihe werden hier berücksichtigt.

Wir freuen uns sehr, dass wir dir für viele verschiedene Genres dieses schönen Hobbys unser eigenes Wissen weitergeben können. Dieses Buch ist vollgepackt mit der ganzen Power, die es für herausragende Fotos braucht: technisches Know-how, um alles aus deiner Sony α7 herauszuholen, und viele kreative Tipps, Tricks und Anleitungen, um deine eigenen besonderen Bilder zu erschaffen.

Die α7-Reihe ist mittlerweile zu einer festen Größe unter den professionellen Kameras geworden. Sony hat viele technische Neuerungen gebracht und teilweise ganz unkonventionelle Wege eingeschlagen, um Hobby- und Berufsfotografinnen und -fotografen mehr Möglichkeiten für ihre Leidenschaft zu geben. Da ist natürlich der Augen-Autofokus für Menschen und Tiere ganz weit vorne dabei. Aber in deiner Kamera schlummern noch viele weitere Features, die deine Fotografie entspannter, schneller und effektiver werden lassen.

Damit du nicht einfach eine Liste mit allen Funktionen vor dir liegen hast, verknüpfen wir diese Funktionen im Praxisteil mit echten Fotosituationen. So kannst du die für dich wichtigsten Punkte schnell finden und bei deinem nächsten Fotoabenteuer gleich umsetzen. Am Ende des Buches gibt es eine Übersicht aller Menüpunkte, einfach, verständlich, aber auch ausführlich erklärt. Dadurch findest du die für dich wichtigen Punkte, denn auch schon einfachere Kameras haben meistens mehr Einstellmöglichkeiten, als ein Fotograf alleine braucht – und für die vollausgestatteten α7-Kameras gilt das natürlich erst recht.

Ob dich eher die Tier- und Landschaftsfotografie, actiongeladene Event- oder Sportfotografie, charaktervolle Porträts und liebevoll arrangierte Stillleben interessieren, deine Kamera ist für all das ausgestattet. Mithilfe des Praxis- und Theorieteils dieses Buches findest du dich in deinen Lieblingsgenres zurecht.

Schick uns deine Fotos oder auch Fragen: Unter www.fototrainer.com findest du unseren E-Mail-Kontakt. Wir freuen uns auf dein Feedback! Ganz viel Spaß mit diesem Buch wünschen dir

 

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Manuel Quarta Stefan Gericke

DIE α7-MODELLE IM VERGLEICH

Die Sony-α7-Kamerareihe gibt es seit 2013. Sie wurde konsequent weiterentwickelt, nicht nur, um immer auf der Höhe der Zeit zu sein, sondern auch, um neue Impulse zu setzen. So ist beispielsweise nicht nur der Autofokus mit seinen hilfreichen Funktionen wie dem Augen-Autofokus und dem Echtzeit-Tracking beeindruckend, auch die Geschwindigkeit der Kameras sowie ihre Ergonomie wurden immer weiter verbessert. Welche Kamera was kann, erfährst du hier.

Die vier Generationen der α7

Natürlich hat die neueste Generation IV ein paar Funktionsverbesserungen, die die vorherigen Modelle aus den Generationen I, II und III nicht haben, aber auch mit den älteren Modellen kannst du alle Fotoideen umsetzen. In diesem Buch wirst du im Praxisteil Fotos sehen, die mit allen Generationen der α7-Reihe gemacht wurden. Du siehst also, es muss nicht die neueste Kamera sein. Funktionen wie das Echtzeit-Tracking des Autofokus oder Serienbildgeschwindigkeiten von zehn Bildern pro Sekunde machen es lediglich einfacher, zu einem tollen Bild zu kommen.

Grob kann man sagen, dass sich die erste und zweite Generation ähneln und die dritte und vierte Generation ebenfalls viele Gemeinsamkeiten haben. Ein Beispiel: Den Augen-Autofokus können die Generationen I und II nur im AF-S-Fokusmodus, das heißt, er funktioniert eher für statische Porträts, während die Generation III und IV diesen auch kontinuierlich im AF-C nachführen kann, wodurch sich dynamischere Porträts leichter umsetzen lassen. Die Serienbildgeschwindigkeit ist seit der dritten Generation deutlich gestiegen, so dass die α7 III und die α7R IV beide jetzt zehn Bilder pro Sekunde schaffen. Der interne Bildstabilisator im Kameragehäuse, auch IBIS genannt, wurde schon in der zweiten Generation eingeführt, der Joystick für die Wahl des Fokusfelds kam mit der dritten Generation. Eine tabellarische Übersicht über die Features der verschiedenen Modelle folgt im nächsten Abschnitt.

Die drei Modellreihen der α7

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Eine für Videoaufnahmen vorbereitete α7R III

Es gibt drei Modellreihen bei der α7: die α7, die α7S und die α7R.

Die „normale“ α7-Reihe, die von Anfang an 24 Megapixel (MP) besitzt, gilt als die Allroundkamera für Hobby- und Berufsfotografen. Ihre Auflösung, Geschwindigkeit und Lichtempfindlichkeit reichen für praktisch alle Aufnahmesituationen und großformatige Vergrößerungen. Mit der α7 und der α7 II hat man einen unschlagbar preiswerten Einstig ins Vollformatsystem. Mit der α7 III hat Sony eine sehr „erwachsene“ α7 vorgestellt, die nur noch wenige Wünsche von enthusiastischen Fotografen offenlässt. Bildqualität, Bedienung und Geschwindigkeit, verbunden mit den vielen Ausstattungsmerkmalen, machen sie zu einer echten Alternative für jeden Spiegelreflex-Fan.

Die α7R-Modelle haben eine deutlich höhere Auflösung. Die erste Generation hat 36 Megapixel, die zweite und dritte Generation 42 Megapixel und die vierte Generation, die α7R IV, 61 Megapixel. Diese hohen Auflösungen und der Verzicht auf einen Tiefpassfilter, der bei niedrigeren Sensorauflösungen zur Reduzierung von Bildstörungen wie Moirés nötig ist, bietet die Möglichkeit, mehr Details und feinere Strukturen abzubilden und dadurch bei großen Ausdrucken oder starken Ausschnittvergrößerungen schärfere und detailreichere Fotos zu ermöglichen.

Seit der Generation III kann man die Bildqualität sogar noch durch Multishot-Aufnahmen, bei denen der Sensor pixelgenau verschoben wird, steigern. Auch mit diesen Kameras lassen sich sehr gut Videos erstellen. Für anspruchsvolle Filmer sind aber die Modelle der α7S und die α7 III am besten geeignet, da ihre Sensorauflösung geringer ist und dadurch weniger Tricks zum Reduzieren der Auflösung für Videos nötig sind.

Die α7S ist mit ihrer geringeren Auflösung von zwölf Megapixeln für die speziellen Anforderungen von Videografen und von Fotografen konzipiert, die häufig unter sehr schlechten Lichtbedingungen fotografieren und filmen müssen. Ihre Auflösung reicht völlig für die Anforderungen von Print- und Onlinemedien. Die Videofilme der α7S bestechen durch hervorragende Farben, Dynamik und Rauscharmut. Sie ist für viele Filmemacher das Standardwerkzeug. Für großformatige Vergrößerungen oder auch Ausschnittvergrößerungen ist sie weniger gut geeignet.

Hier alle bisherigen Modelle auf einen Blick:

α7/α7 II/α7 III

α7R/α7R II/α7R III/α7R IV

α7S/α7S II

Für einen besseren Überblick, was deine Kamera von den anderen Modellen unterscheidet, haben wir im Folgenden die entscheidenden technischen Merkmale in Tabellen aufbereitet. Sie helfen dir zu verstehen, warum einige der Kameras für bestimmte Anwendungen besser geeignet sind. Wir beginnen mit den α7-Modellen, dann folgen die Modelle der R-Serie und danach die S-Serie.

DIE α7 IM ÜBERBLICK

Zuallererst schauen wir uns deine α7 in Ruhe von allen Seiten an. Die wichtigsten Bedienelemente sind dir vielleicht schon vertraut, aber jetzt machen wir einen vollständigen „Rundgang“, damit du und deine Kamera schnell zu einem eingespielten Team werden.

Die wichtigsten Bedienelemente

Damit du möglichst schnell mit dem Fotografieren beginnen kannst, wollen wir uns die Tasten, Schalter und Regler, die du auf den folgenden Abbildungen siehst, mit ihren Funktionen genauer betrachten.

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Ansicht der α7R IV mit Objektiv von vorne gesehen

Der Auslöser

Mit dem Auslöser machst du deine Bilder, so weit alles klar. Der Auslöser kann aber noch mehr, er hat nämlich auch die Funktion der Schärfe- und Belichtungsspeicherung. Diese Taste ist funktionell besonders:

Sie hat zwei Stufen, sogenannte Druckpunkte. Wenn du den Auslöser halb drückst, siehst du ein grünes Symbol links unten im Display, und auch die Fokuspunkte auf deinem Display oder im Sucher werden grün angezeigt. Wenn du den Auslöser ganz durchdrückst, löst du aus, machst also das Foto. Dein Display zeigt dir nun das Bild an. Wenn du den Auslöser wieder halb drückst, siehst du wieder dein Live-Bild.

Das Moduswahlrad

Mit diesem Rad wählst du deine Belichtungsprogramme, schaltest in die Videoaufnahme, wählst aus Szeneprogrammen das gewünschte aus oder rufst benutzerdefinierte Einstellungen ab. Die Modelle der ersten und zweiten Generation haben auch noch einen Panorama- Modus, während die Modelle ab Generation III mit S&Q einen Schnellzugriff für Zeitlupen- und Zeitraffervideos bieten.

Das Belichtungskorrekturrad

Mit diesem praktischen Rad, das bei Sony sonderbarerweise „Knopf“ heißt, kannst du die Helligkeit deiner Fotos vor der Aufnahme beeinflussen. Besser nimmst du deine Fotos gleich in der richtigen Helligkeit auf, anstatt sie nachträglich am Computer zu verändern. Du kannst mit dem Rad Werte von bis zu +3 EV (Lichtwerten) und –3 EV einstellen, ein sehr breiter Bereich. In der Automatik und den Szeneprogrammen hat die Belichtungskorrektur keine Auswirkung – alleine das ist ein Grund, lieber die Modi P, A, S oder M zu nutzen, um mehr Gestaltungsspielraum zu haben.

C1- und C2-Taste

Diese Tasten gehören zu den benutzerdefinierten Tasten, sie lassen sich also mit verschiedenen Funktionen belegen. Mehr dazu auf Seite 75 und 137.

Das vordere und hintere Drehrad

Das vordere Drehrad funktioniert genauso wie das hintere. Hiermit verstellst du deine Blendenwerte oder Verschlusszeiten. Welche weiteren Aufgaben das vordere und hintere Drehrad übernehmen können, erfährst du auf den Seiten 49 und 69.

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Die Rückseite deiner Kamera hat eine Menge zu bieten.

Die Menü-Taste

Auf der Rückseite findest du unter anderem die Menü-Taste. Die Inhalte des Menüs erklären wir ausführlich auf Seite 104.

C3-Taste/Lupentaste

Mit dieser Taste vergrößerst du in der Wiedergabe mit einem Tastendruck ins Bild, um die Schärfe zu beurteilen. Ab Generation III springt der Ausschnitt direkt an das Fokusfeld. Für den Aufnahmemodus kannst du diese Taste auch mit einer individuellen Funktion belegen.

AF-ON- und AEL-Taste bzw. AF/MF- und AEL-Schalter

Hier gibt es einen Unterschied zwischen den α7-Modellen der ersten und zweiten Generation zu den Modellen der Generation III und IV. Diese haben zwei nebeneinander angeordnete Tasten, während die älteren Modelle einen Schalter besitzen, mit dem sich die Funktion umschalten lässt.

Diese Tasten lassen sich traditionell mit vielen Funktionen belegen, da sie sich sehr gut während des Fotografierens bedienen lassen. In der Grundfunktion kann mit der AF-ON-Taste auch der Autofokus gestartet werden, wie also mit dem Auslöser auch. Manche Fotografen haben die Auslösung und das Fokussieren aber lieber auf getrennten Bedienelementen, daher diese zusätzliche Taste. Wenn du diese – meist bei Tier- und Sportfotografen beliebte – Funktionsweise nicht brauchst, hast du auch hier eine Taste, die du individuell konfigurieren kannst (siehe Seite 46).

Die AEL-Taste („Automatic Exposure Lock“) brauchst du, wenn du die Belichtung speichern willst. Manchmal verschwenkst du deine Kamera noch mal, um einen besseren Bildausschnitt zu bekommen, etwa nach den Gestaltungsregeln des Goldenen Schnitts oder weil du den Horizont aus der Mitte deines Bildes bekommen möchtest. Damit aber die Belichtung, also die Helligkeit deines Bildes, wie vorher bleibt, kannst du diese mit der AEL-Taste speichern. Alternativ kannst du deine Belichtung aber auch mit dem Belichtungskorrekturrad einstellen. Dann kannst du auch diese Taste mit einer anderen Funktion belegen.

Bei den α7-Modellen der ersten und zweiten Generation gibt es einen Kippschalter, mit dem du zwischen der AF/MF-Funktion und der AEL-Funktion wechselst. AF/MF schaltet von Autofokus auf manuellen Fokus. Das heißt, du speicherst die Schärfe. Aber auch hier lassen sich die Belegungen der Taste ändern, und du kannst mit dem Schalter die Funktion umschalten.

In der Wiedergabe dient sie dazu, aus der vergrößerten Ansicht zurückzuzoomen oder eine Übersicht deiner Aufnahmen zu erhalten. Wenn du sie mehrmals drückst, kannst du sogar nach Datum sortiert nach Fotos und Videos suchen.

Der Joystick

Seit der Generation III gibt es dieses praktische Bedienelement. Damit kannst du jederzeit die Fokusfelder in den passenden Fokusfeldmodi Feld, Flexible Spot und Erweiterter flexible Spot verschieben. Das Drücken des Joysticks bringt dein Fokusfeld sofort in die mittlere Position.

Die Fn-Taste

Diese Taste ruft das Fn-Menü auf. Wenn du gerade in der Wiedergabe von Fotos bist, verrät das Smartphone-Symbol neben der Taste, dass du damit Bilder und Videos an dein Smartphone oder Tablet schicken kannst. Dafür benötigst du die App „Imaging Edge Mobile“. Die Fn-Taste kann nicht mit anderen Funktionen belegt werden.

TIPP AUS EIGENER ERFAHRUNG

Wenn du die Fn-Taste während der Wiedergabe aus Versehen gedrückt hast, betätige einfach den Auslöser halb, damit du schnell aus dem Menü zum Versenden von Bildern rauskommst.

Das Einstellrad

Auch durch Drehen des Einstellrads kannst du Belichtungswerte wie die Blende, die Verschlusszeiten oder die ISO-Werte ändern. Das muss aber erst im Menü unter Tastenbelegung konfiguriert werden.

Es kann aber auch in vier Richtungen gedrückt werden. Nach links geklickt kommst du in das Menü für die Bildfolge, wo du unter anderem Serienbilder und den Selbstauslöser aktivieren kannst. Über dem Rad steht DISP. Hier kannst du verschiedene Ansichten für dein Display und den Sucher aufrufen.

Nach rechts geklickt rufst du das ISO-Menü mit der ISO-Automatik auf (dazu mehr auf Seite 57). Nach unten lässt sich das Rad auch klicken, dort ist erst einmal keine Funktion hinterlegt. Im Kapitel „Die Tastenbelegung“ (Seite 46) erfährst du, wie du eine Funktion darauflegen kannst.

Die Mitteltaste

Innerhalb des Einstellrads gibt es eine unbedruckte Taste. Mit ihr bestätigst du Menüänderungen, springst während der Aufnahme auf dein mittleres Fokusfeld und während der Bildwiedergabe zurück aus der vergrößerten Ansicht oder belegst auch diese Taste mit dir wichtigen Funktionen.

Die Wiedergabetaste

Das Dreiecksymbol, das wie ein „Play“-Knopf aussieht, lässt dich deine gemachten Fotos und Videos ansehen. Um aus der Wiedergabeansicht wieder in den Aufnahmemodus zu kommen, kannst du sie entweder erneut drücken oder – eleganter – den Auslöser halb antippen. Die Wiedergabetaste lässt sich nicht mit anderen Funktionen belegen.

Die Löschen-Taste/C4-Taste

Das Mülleimersymbol steht für das Löschen von Fotos und Videos. Nach dem Drücken wirst du sicherheitshalber erst gefragt, ob du das Foto wirklich löschen möchtest. Wenn du mehrere Bilder löschen möchtest, kannst du dies auch über das Menü tun (siehe Seite 157). Während des Fotografierens kann dir diese Taste als deine vierte benutzerdefinierte Taste auch mit einer selbst programmierten Funktion nützlich sein.

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Die α7R IV von vorne: Die Vorderseite hat nur ein Drehrad und einen Knopf, die Objektiventriegelung. Die orangefarbene Lampe ist das Autofokus-Hilfslicht, das auch blinkt, wenn du den Selbstauslöser aktiviert hast.

Die Objektiventriegelung

Spätestens wenn du mehr als ein Objektiv dein Eigen nennst, wirst du diesen Knopf öfter benutzen. Doch auch wenn du im Moment nur ein einziges Objektiv besitzt, kannst du ausprobieren, wie das funktioniert, damit du später genau weißt, wie es geht. Zum Abnehmen des Objektivs hältst du die große Entriegelungstaste gedrückt und drehst das Objektiv gegen den Uhrzeigersinn ab. Etwas schwieriger ist das Ansetzen. Auf dem Bajonett, also dem großen Metallring deines Kamerabodys, siehst du auf etwa ein Uhr einen weißen Punkt. Dieser muss sich in etwa mit dem weißen erhabenen Punkt an deinem Objektiv decken. Dann „schraubst“ du das Objektiv im Uhrzeigersinn an. Dabei solltest du den Entriegelungsknopf nicht drücken, damit du das satte Einrasten hörst.

Die Monitor- und Sucheransichten

Ob du gerne viele Einstellungen und Informationen oder lieber eine aufgeräumte Ansicht mit freiem Blick auf dein Motiv bevorzugst, kannst du für Monitor und Sucher selbst bestimmen. Die verschiedenen Ansichten rufst du mit Drücken der DISP-Taste auf dem Einstellrad auf.

Monitor

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Bei diesem Menüposten kannst du deine Monitor- und Sucheransichten ändern

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Diese Ansicht nennt sich Grafikanzeige

Die Grafikanzeige gibt neben den Belichtungswerten in der unteren Reihe weitere Informationen. Das Besondere an ihr ist die Anzeige in der rechten unteren Ecke des Monitors. Hier werden dir die Belichtungszeiten und Blendenwerte auf zwei Achsen angezeigt. Du siehst links und rechts in dieser Anzeige Symbole, die dir helfen, passende Werte für unbewegte oder bewegte sowie selektive Schärfe oder eine große Tiefenschärfe zu wählen. Nach einiger Zeit wirst du diese Hilfestellungen wahrscheinlich nicht mehr brauchen.

Diese Ansicht zeigt dir in einer linken und rechten Spalte viele Einstellungswerte an, z. B. den Fokusmodus, das Fokusfeld, den Weißabgleich und den Kreativmodus. Bei den Automatik- und Szeneprogrammen wird nur die linke Spalte angezeigt, da du dort viele Einstellungen gar nicht ändern kannst.

Dieser Ansichtsmodus zeigt nur die Belichtungswerte und, wenn aktiviert, die Verwacklungswarnung an. Diese Ansicht ist gut, wenn dir Gestaltung und freie Sicht aufs Motiv wichtig sind.

Bei dieser Ansicht wird das Histogramm angezeigt. Der Sinn: Bei sehr heller Umgebung kannst du die Helligkeit deines Fotos nicht so gut abschätzen, dann kannst du im Histogramm sehen, ob Bereiche links (Schatten) oder rechts (helle Lichter) aus dem Rechteck des Histogramms herausragen – was nicht passieren sollte. In der Wiedergabe zeigt diese Ansicht sogar blinkend zu dunkle und zu helle Bildbereiche an.

Hier wird der sogenannte künstliche Horizont mittig auf dem Display angezeigt. Er hilft dir, deine Kamera genau in der Waagerechten und auch ohne ein Kippen der Kamera nach vorne oder hinten auszurichten. Das ist sehr hilfreich bei Landschafts- oder Architekturaufnahmen.

Wenn du beim Fotografieren vorwiegend durch den Sucher schaust und deine Einstellungen gerne im Überblick hast, kann diese Ansicht deine Lieblingseinstellung sein. In den beiden rechts liegenden Spalten wird dir auch dauerhaft das Funktionsmenü angezeigt, dass wir im nächsten Kapitel genauer anschauen. Da du dein Motiv hier gar nicht siehst, funktioniert dieser Ansichtsmodus nur auf dem Monitor, aber nicht im Sucher.

Sucher

Du kannst für Monitor und Sucher getrennte Einstellungen festlegen, z. B. für den Sucher nur die Ansicht mit „Histogramm“ und die Ansicht „Daten nicht anzeigen“.

Das Funktionsmenü

Das Fn-Menu ist neben den Tasten dein wichtigstes Steuerelement beim Fotografieren. Du rufst es mit der Taste Fn auf der Rückseite der Kamera auf. Dieses Menü kannst du ganz frei und individuell aus einer riesigen Anzahl an Einstellungen belegen. Aber sehen wir uns erst einmal das Menü in der Grundeinstellung an. Die Fn-Menüs der ersten und zweiten Generation sehen ein bisschen anders aus als die der dritten und vierten Generation. Aber egal welches Modell du besitzt, die Menüpunkte und auch deren Anordnung kannst du individuell anpassen.

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Das Fn-Menü der α7-Generation I und II

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Das Fn-Menü der α7-Generation III und IV

Das Fn-Menü individuell belegen

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Unter diesem Menüpunkt kannst du dein Fn-Menü ganz individuell mit deinen Lieblingsfunktionen belegen.

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Das Feld, das du ändern möchtest, wird im Menü der Kameras der Generation IV farbig markiert. Du kannst aus den vielen Optionen die für dich passende auswählen.

Das Fn-Menü für Video

Für alle Videofilmer sehr interessant: Du kannst ein gesondertes Fn-Menü mit deinen zwölf wichtigsten Videofunktionen erstellen. Der Pegel für dein Mikrofon oder die Einstellung für die Frameraten sind hier beispielsweise wichtig. Das gesonderte Fn-Menü für die Videofunktion gibt es ab Generation III der α7-Reihe. Weitere Tipps für bessere Videoaufnahmen bekommst du auf Seite 242.

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Ein Beispiel für sinnvolle Videoeinstellungen des Fn-Menüs

Die Tastenbelegung

Deine Sony-Kamera verfügt über eine Menge Tasten. Diese kannst du zum großen Teil frei nach deinen Wünschen belegen. Das ist ein Riesenvorteil, denn dir sind vielleicht andere Funktionen wichtiger als die vorprogrammierten. In diesem Kapitel zeigen wir dir die verschiedenen Möglichkeiten und geben Empfehlungen, die du ganz individuell an deine eigenen Bedürfnisse anpassen kannst. Hauptsache, du nutzt dieses coole Feature, denn es lässt dich beim Fotografieren schneller und effektiver Einstellungen verändern.

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Im Menü deiner Kamera kannst du unter dem Punkt „BenutzerKey“ bei den neuen α-Modellen für Foto, Video und die Wiedergabe getrennte Tastenbelegungen festlegen.

Bei manchen Tasten, wie z. B. der DISP-Taste, kannst du unter einem eigenen Menüpunkt eine Funktion anpassen, aber ihre Grundfunktion nicht ändern. Die DISP-Taste ist also immer mit der gleichen Funktion belegt, nämlich durch verschiedene Ansichtsmöglichkeiten auf dem Display zu blättern. Diese Ansichten sollen dir helfen, dein

Foto zu machen, beispielsweise die Wasserwage einzublenden, um einen geraden Horizont zu bekommen, wenn du nichts zum Orientieren hast.

Es ist auch möglich, die verschiedenen Ansichten des Monitors und Suchers anzupassen, z. B. die Übersicht auf dem Monitor, aber nicht im Sucher (mehr dazu auf Seite 31).

Eine sehr praktische Funktion ist auch, die Belichtungskorrektur einfach mit dem Drehrad vorzunehmen, das du gerade nicht brauchst, weil du im A-, S- oder P-Modus bist. Die Belichtungskorrektur ist eine sehr wichtige Einstellung für deine Fotos und auch Videos. Im Praxisteil wirst du sehen, dass wir bei vielen unserer Fotos eine Belichtungskorrektur vorgenommen haben.

Manchen Fotografen ist die Einstellung über das Belichtungskorrekturrad auf der Oberseite nicht schnell genug, Sportfotografen beispielsweise wollen auch während einer Bildserie schnell die Belichtung ändern. Die meisten Fotografen aber nutzen die Einstellung über das Belichtungskorrekturrad gern, ein Landschaftsfotograf etwa stellt seine Belichtungskorrektur meistens in Ruhe vor der Aufnahme ein und kann sie auch bei ausgeschaltetem Display direkt ablesen. Beide Einstellungen sind also gut.

In der Grundeinstellung verstellt das hintere Drehrad beim Fotografieren im Belichtungsprogramm M die Blende und das vordere die Verschlusszeit. Hier könntest du das ändern, wenn es dir lieber ist.

Der Speicherabruf

Neben der Tastenbelegung gibt es oben auf dem Moduswahlrad noch einen Speicherplatz für ganz individuelle Fotografieprogramme. Damit sind die Zahlen 1, 2 und manchmal sogar 3 gemeint. Dieser Speicherplatz nennt sich MR („Memory Recall“, Speicherabruf). Das bedeutet, du kannst z. B. ein Programm für Sport und Actionaufnahmen erstellen. Dann sind alle Parameter, z. B. Verschlusszeit, ISO-Empfindlichkeit, Autofokus-Modus und mehr schon richtig eingestellt, und du kannst gleich loslegen. Du kannst unterschiedliche Belegungen für die Fotoaufnahme, das Videofilmen und die Wiedergabe einstellen.

Der Speicherabruf ist eine sehr einfache Möglichkeit, Einstellungen für häufige Fotosituationen sicher aufrufen zu können. Nehmen wir an, du willst ein Porträt-Set-up auf Speicherabruf 1 programmieren. Stelle deine Kamera zunächst auf den richtigen Aufnahmemodus. Für Porträt ist das der Aufnahmemodus A, also Blendenpriorität. Damit hast du entschieden, wie belichtet werden soll und welche Parameter dein Bild bestimmen sollen. Mit der Blendenprioriät gibst du vor, dass du die Tiefenschärfe variieren und damit den Blick des Betrachters leiten willst.

Dann setzt du zusätzliche Einstellungen im Fn-Menü, die z. B. das Thema Schärfe betreffen: kleines Fokusfeld und AF-S für die Kameras der ersten Generation und AF-C ab Generation II.

Zuletzt willst du vielleicht noch die Farbe anpassen und setzt den Kreativmodus auf B/W.

Generell kannst du aus allen Einstellungen und Modi deine Lieblingskombination abspeichern, also auch SCN, Panorama und Video-Modus. Das Abspeichern geht ganz einfach: Im Menü der α7 und α7 II gehst du auf das Kamerasymbol und dort auf die letzte Seite und wählst den Menüposten „Speicher“.

Bei der α7 III und IV gehst du in Kamera-Einstellungen 1 auf die Seite 3 und suchst nach dem Menüposten „MR 1/2 Speicher“.

Wenn du diesen Menüposten ausgewählt und bestätigt hast, bekommst du die Auswahlmöglichkeit, welchen Slot du belegen willst. Je nach Modell gibt es zwei oder drei hardwareseitige Slots, bei denen die Einstellungen auf der Kamera abgelegt werden, und vier Slots, bei denen die Einstellungen auf der Speicherkarte abgelegt werden.

Hier wählst du Slot 1 aus und bestätigst deine Auswahl mit der Mitteltaste. Die Einstellungen sind nun in der Kamera auf der Position 1 abgelegt und du kannst sie jederzeit abrufen.

Drehst du nun das Moduswahlrad auf Position 1, kannst du eine der Speicherpositionen auswählen und deine zuvor abgespeicherte Konfiguration laden. Es können ein bis drei Positionen in der Kamera und bis zu vier auf der Speicherkarte abgelegt werden.

FOTOGRAFIEREN MIT DER α7

Du hast den Geruch deiner neuen Alpha in der Nase und willst am liebsten sofort den Akku einlegen und loslegen, ohne das Handbuch zu lesen? Damit das nicht zu vielen Fragezeichen und frustrierenden Erfahrungen führt, zeigen wir dir hier Schritt für Schritt, wie du vorgehst, um perfekte Bilder zu erhalten.

Der Akku

Bevor du loslegen kannst, benötigst du natürlich einen geladenen Akku. Sicherlich ist etwas Energie drauf, wenn du ihn neu auspackst, aber sie wird nicht lange halten. Und es ist auch nicht vorteilhaft für den Akku, ihn halb geladen zu verwenden, also gib der Lebensdauer deines Akkus gleich die richtige Richtung und lade ihn vor der Erstbenutzung einmal komplett auf.

Jeder Akku ist irgendwann mal leer – und wahrscheinlich passiert das genau in dem Moment, wenn du das eindrucksvollste deiner Urlaubsmotive ablichten willst oder dein Kind gerade die ersten Schritte macht. Deshalb hier schon der Hinweis auf den obligatorischen Ersatzakku. Er zahlt sich aus – immer!

Die Bildqualität

Die ISO

Ein Tipp voraus: Um die Einstellungen in diesem Kapitel vornehmen zu können, musst du den grün markierten AUTO-Modus auf dem Moduswahlrad verlassen. Wähle zunächst Modus P, um dich ganz auf die ISO-Einstellungen zu konzentrieren.

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In der Programmautomatik kümmert sich die Kamera um die Belichtungswerte, du kannst aber alle weiteren Einstellungen selbst vornehmen

Damit die ISO-Automatik nicht zu hoch geht und Werte einstellt, die du persönlich nicht mehr schön findest, kannst du die Obergrenze auf einen Wert deiner Erfahrung setzen. Für die Untergrenze empfehlen wir 100.

Mit einem Klick nach rechts auf dem Einstellrad kommst du in die ISO-Einstellungen. Zuoberst steht AUTO. Das ist die ISO-Automatik. Bei den Kameras der ersten und zweiten Generation gibt es, etwas verwirrend, darüber den Punkt ISO AUTO, daneben steht allerdings Multi-frame-RM, das bedeutet Mehrfachbelichtung-Rauschminderung. Das ist eine tolle Funktion, wenn du z. B. ohne Stativ eine abendliche Szene fotografieren möchtest. Deine Kamera macht vier Aufnahmen mit einer hohen ISO-Einstellung und verrechnet diese Bilder zu einem einzigen Foto mit einem geringen Rauschen. Es gibt allerdings zwei Einschränkungen: Das Ganze funktioniert nicht in der Bildqualität RAW und es darf sich nichts im Bild bewegen, da es sonst zu sogenannten Geisterbildern kommt. Beispielsweise würde eine Person, die durch das Bild geht, schemenhaft und mehrfach auf dem Foto zu sehen sein. Bei den aktuelleren Kameras ist diese Einstellung aus dem ISO-Menü verschwunden, kann aber im Menü eingestellt werden.

Unter diesen AUTO-Einstellungen siehst du drei ISO-Werte mit Balken darüber und darunter (ISO 50, 64, 80). Auch hier solltest du im Hinterkopf behalten, dass die Bildqualität nicht im optimalen Bereich ist. Es sind Absenkungen der normalen ISO-Empfindlichkeit. Die Fotos „rauschen“ zwar nicht, haben aber weniger Helligkeits- und Farbdynamik. Für ein besonders schönes Landschaftsmotiv wäre das schade. Einstellungen wie ISO 50 oder 64 sollten genommen werden, wenn du entweder bei starkem Sonnenschein einen Blitz und trotzdem eine große Blendenöffnung verwenden möchtest oder eine lange Verschlusszeit anstrebst, um z. B. einen Wasserfall etwas glatter zu zeigen. Wenn du solche Aufnahmen häufiger machen möchtest, solltest du dir lieber einen Graufilter (auch ND-Filter genannt, siehe Seite 102) zulegen. Dann kannst du in ISO 100 fotografieren und trotzdem solche Fotos machen.

Darunter kommen die „normalen“ ISO-Werte. ISO 100 sorgt ganz klar für die allerbeste Bildqualität. Aber auch ISO 200 oder 400 sehen bei allen Kameras nahezu gleichwertig aus. Nur professionelle Fotografen oder Bildbearbeiter würden einen geringen Unterschied feststellen können. Darüber hinaus liegt es jetzt daran, welche Kamera du hast. Eine α7S II oder α7 III gehören zu den „rauschärmsten“ Kameras am Markt. Sie können bis zu extremen Werten von ISO 12800 absolut brauchbare Fotos erzeugen. Eine α7R, egal welcher Generation, soll aber durch feinste Details bei großen Vergrößerungen punkten. Diese gehen zunehmend verloren, wenn die ISO-Werte steigen.

Auch die α7 und die α7 II zeigen ab etwa ISO 1600 ein leicht sichtbares Rauschen. Die Übergänge sind allerdings fließend, und auch das vorhandene Licht (Tageslicht, LED-Scheinwerfer, Halogenstrahler oder Leuchtstoffröhren) beeinflussen die Bildqualität. Weil es da keine absoluten Werte gibt, solltest du ab und zu Testfotos bei höheren ISO-Werten und verschieden Lichtsituationen machen. Zuletzt gilt: Lieber ein leichtes Rauschen anstatt eine Verwacklungsunschärfe im Bild!

JPEG- oder RAW-Format?

Zu Beginn bist du mit dem JPEG-Format immer auf der sicheren Seite, weil du viele Fotos auf der Speicherkarte unterbringen und sie direkt benutzen kannst, ohne viel Bildbearbeitung zu benötigen. Sei dir jedoch bewusst, dass der JPEG-Standard aus dem Jahr 1994 ist und eine Menge an Bildqualität „liegen lässt“, insbesondere in Zeiten von HDR-Displays auf Smartphones, Laptops und Fernsehern. Wer das volle Potenzial seiner Kamera nutzen möchte, sollte mit dem RAW oder Rohformat diese Grenze überschreiten.

Wer aus Platzgründen oder zur einfachen Weitergabe der Fotos an andere zum JPEG greift, kann die Stärke der Zusammenfassung von Bildelementen steuern und damit entweder zur Verkleinerung oder andererseits zur Verbesserung der Bilddateien beitragen: Fine oder X.Fine/Extrafine ist unser Rat, damit auch feinste Strukturen im Bild erhalten bleiben.

Es ist auch möglich, das RAW- und JPEG-Format gleichzeitig abzuspeichern. Dann hast du zwei Dateien je Foto auf der Speicherkarte. Ab den Modellreihen der Generation III kannst du die Komprimierung des JPEGs dabei einstellen, um nur kleine JPEGs zum Auswählen für Kunden oder für die eigene Bilddatenbank zu haben.

Schärfe I: Fokusfelder

Nichts ist ärgerlicher als unscharfe Bilder. Im folgenden Kapitel geht es daher um die verschiedenen Fokusfeldsteuerungen und die Fokusmodi deiner Alpha und wie du sicherstellst, dass die Schärfe immer auch dort sitzt, wo du sie haben willst.

Wähle zum Probieren den Modus P (die Einstellungen in diesem Kapitel funktionieren nicht in vollem Umfang im AUTO-Modus), um dich ganz auf die Autofokuseinstellungen zu konzentrieren. Wenn du bereits mit den Modi A, S und M vertraut bist (mehr dazu auf Seite 78), kannst du auch diese einstellen.

Welche Fokusfelder gibt es?

Um der Kamera zu sagen, wo genau sie scharfstellen soll, nutzt du die Fokusfeldeinstellung des Fn-Menüs. Hier gibt es verschiedene Auswahlmöglichkeiten, z. B. Breit, Feld, Mitte und Flexible Spot. Bei Breit und Feld bestimmt die Kamera selbstständig, wo scharfgestellt wird. Das klappt ganz gut, wenn es ein eindeutiges Motiv gibt, das sich gut vom Hintergrund abhebt. Aber es gibt oft Situationen, wo das nicht so gut funktioniert, z. B. wenn sich bei einer Feierlichkeit mehrere Personen oder bei Landschaften mehrere Bäume im Bild befinden.

Damit du auch in diesen Fällen eindeutig deine Schärfe festlegen kannst, gibt es die Fokusfeldsteuerungen Mitte, Flexible Spot und die Objektverfolgung über die AF-Verriegelung oder, bei den neueren Alpha-Modellen, das Echtzeit-Tracking. Mit der Einstellung Mitte kannst du erst mal nichts falsch machen, denn damit sorgst du dafür, dass das, was du in der Mitte im Sucher siehst, auf deinem Bild auch wirklich scharfgestellt ist.

Um die Einstellung vorzunehmen, drückst du die Fn-Taste, navigierst mit dem Einstellrad durch Klicken nach rechts, links, oben oder unten auf den Punkt Fokusfeld, bis er orange markiert ist, und wählst ihn mit der Mitteltaste in der Mitte des Einstellrads. Im nun erscheinenden Menü wählst du das Fokusfeld Mitte aus.

Am besten probierst du gleich einmal aus, etwas scharfzustellen und ein Foto zu machen. Das kann alles in deiner Nähe sein, am besten jedoch zu Beginn etwas, das sich nicht bewegt: ein Blumentopf, Lego-figuren, ein Obstteller oder dein Lieblingsschuh – ganz egal was.

Du visierst also dein Motiv mit dem mittleren Fokusfeld an und nutzt nun den Auslöser. Wie schon erklärt, hat der Auslöser zwei Stufen. Bei der ersten Stufe wird scharfgestellt, das Fokusfeld leuchtet grün, und unten links im Display erscheint zusätzlich ein grüner Punkt zur Bestätigung, dass die Kamera scharfgestellt hat.

Individuell dein Fokusfeld verschieben

Es gibt viele verschiedene Fokusfelder, also nicht nur den mittleren Punkt, sondern auch einen Punkt, den du verschieben kannst. Wähle jetzt im Fn-Menü unter Fokusfeld den Flexible Spot: M.

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Der Flexible Spot im Fn-Menü

Den Flexible Spot kannst du durch Klicken auf dem Einstellrad nach rechts oder links auch in seiner Größe ändern. S, M oder L stehen zur Verfügung, meist ist aber die Größe M die beste Wahl.

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Der Flexible Spot in der Ansicht zum Verschieben bei der α7 II

Du kannst deinen Fokuspunkt dahin bewegen, wo dein Hauptmotiv liegt und dein Bild auch wirklich scharf werden soll. Wenn du deine Aufteilung nach der Drittelregel oder dem Goldenen Schnitt arrangieren möchtest, legst du das Fokusfeld auf ein Drittel in horizontaler und vertikaler Richtung des Bildausschnitts und kannst jetzt sichergehen, dass dort scharfgestellt wird.

Ab der Generation III gibt es zusätzlich den Erweiterten Flexible Spot. Das gewählte Fokusfeld hat eine „Aura“ von Hilfsfeldern, die weiterhin das gewünschte Hauptmotiv erfassen, auch wenn du mal nicht genau draufliegst. Das ist hilfreich, wenn sich dein Objekt etwas bewegt. Ansonsten benutzt du diese Steuerung genauso wie den normalen Flexible Spot.

Echtzeit-Tracking für bewegte Objekte

Es gibt für bewegte Motive wie z. B. Tiere und Sportler eine große Hilfestellung deiner Kamera: das Echtzeit-Tracking, wie es seit der α7 IV heißt, oder die AF-Verriegelung, die etwas weniger präzise ist und von den Vorgängern benutzt wird. Sie verfolgt eigenständig das Motiv, das du scharf haben möchtest. Anders als in der Option Breit oder Feld, bei der die Kamera einfach ein Objekt oder einen Teil davon fokussiert und bei Bewegung der Kamera oder des Objekts manchmal auch ein anderes wählt, kannst du deiner Kamera mit dem Echtzeit-Tracking zeigen, was du eigentlich im Fokus behalten willst.

Du kannst das Tracking, also das Verfolgen mit allen Fokusfeldsteuerungen (Breit, Feld, Mitte, Flexible Spot) kombinieren und dadurch optimal dein Hauptmotiv anwählen. Beim Drücken des Auslösers zum ersten Druckpunkt wird das Objekt, auf dem dein Fokusfeld liegt, anhand von Farbe, Entfernung und Gesicht erkannt und ab jetzt weiterverfolgt, solange du den Auslöser halb gedrückt hältst oder Serienbilder machst. Die α7R IV ermöglicht sogar das Echtzeit-Tracking, da sie Muster und Augen für das Nachverfolgen mitberücksichtigt.

Bei den Kameras mit AF-Verriegelung wird ein Rahmen um das Objekt angezeigt und anhand Farbe, Entfernung und Gesicht erkannt. Manchmal kann das Objekt mit der AF-Verriegelung nicht perfekt verfolgt werden. Das kann z. B. bei Tieren der Fall sein, die in ihrem natürlichen Umfeld gut getarnt sind. Das merkst du daran, dass deine Fokusfelder oder der Rahmen wild umherwandern. Dann solltest du lieber den Flexible Spot oder den Erweiterten Flexible Spot nehmen und die Kamera genau mit deinem Motiv mitbewegen.

Der Augen-AF

Für Porträts und Fotos von Menschen auf Feierlichkeiten oder Events ist der Augen-Autofokus (Augen-AF) besonders praktisch. Er macht diese Art der Fotografie deutlich einfacher und führt zu mehr scharfen Fotos. Hier gibt es zwischen den Kameragenerationen größere Unterschiede.

Die Modelle der ersten und zweiten Generation ähneln sich da wieder: Bei ihnen muss eine Taste gedrückt werden, die den Augen-Autofokus aktiviert. Das heißt, das Auge wird erst gesucht, wenn du diese Taste drückst. Standardbelegung für den Augen-AF ist die Mitteltaste. Der Augen-AF funktioniert auch nur im Einzelbild-AF, dem AF-S (natürlich gibt es auch hier wieder die Ausnahme: Bei der α7R II funktioniert auch schon der AF-C). Du kannst also nur ruhige Porträts fotografieren, wenn die Person also für dich posiert. Auf Seite 47 liest du, wie du eine Taste für den Augen-AF programmierst. Wir empfehlen z. B. die AEL-Taste, da sie gut mit dem Daumen zu erreichen ist.

Bei den Modellen der Generation III und IV funktioniert der Augen-AF auch im Nachführ-AF, dem AF-C und auch ohne zusätzliches Drücken einer Taste: Sobald ein Auge zu sehen ist, wird dir das angezeigt, und du fotografierst einfach. Je nachdem welche Fokusfeldsteuerung du angewählt hast, kannst du bei mehreren Personen im Bild mit dem Fokusfeld eine Person auswählen. Im Menü kannst du auch einstellen, dass du den Tieraugen-AF nutzen möchtest. Dieser kann bei einer Vielzahl an Tierarten die Augen fokussieren, auf jeden Fall bei Hunden und Katzen, aber auch bei vielen Vögeln und Wildtieren.

Wenn du mal keinen Augen-AF nutzen möchtest, weil du weißt, dass du in nächster Zeit nur Architektur oder Landschaften fotografierst, kannst du ihn im Menü ausschalten. Es gibt außerdem weiterhin die Option, den Augen-AF nur über eine Taste zu aktivieren.

Schärfe II: Fokusmodi

Jetzt hast du mit dem Fokusfeld bestimmt, wo die Kamera scharfstellen soll, nun wählst du mit dem Fokusmodus, wie du scharfstellen möchtest.

Sieh dir im Fn-Menü die Liste mit den Fokusmodi an. Es gibt den AF-A (ab Generation III), AF-S und AF-C sowie DMF und MF.

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Hier wählst du den Fokusmodus aus

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783842655201
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (September)
Schlagworte
a7 SONY a7 Bildbearbeitung

Autoren

  • Manuel Quarta (Autor:in)

  • Stefan Gericke (Autor:in)

Manuel Quarta und Stefan Gericke sind Fotografen, Fototrainer und Kameraspezialisten. Sie gehören seit vielen Jahren zum Team von fototrainer.com – es gibt kein Geheimnis über Kameras, Objektive und Licht, das die beiden nicht kennen. Ihre tollen Praxistipps und die entscheidenden Tricks an der richtigen Stelle haben schon tausenden Fotobegeisterten geholfen, bessere Fotos zu machen. Die kniffeligsten Kameraeinstellungen entlocken den beiden nur ein breites Grinsen und vor allem: eine verständliche Erklärung samt passender Lösung für die jeweilige Foto- oder Videosituation. Beide haben nun ihr geballtes Wissen über die alpha 6000-Reihe gebündelt und in diesen Ratgeber gepackt.
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Titel: Bessere Fotos mit der SONY a7-Reihe  | alpha 7 III / alpha 7R IV / alpha 7S II & ihre Vorgänger