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Hilfe für Helfer

Wie Pflegekräfte ihre spirituellen Ressourcen nutzen können

von Christine Behrens (Autor:in)
136 Seiten
Reihe: pflege kolleg

Zusammenfassung

auf den Punkt gebracht:
Balance halten – zwischen Stress und Gelassenheit.
Spiritualität für Pflegekräfte – ganz praktisch und konkret.
Übungen für einen achtsamen Umgang mit sich selbst und anderen.

Was hält Pflegekräfte stabil? Welche Strategien gibt es gegen den Stress im Pflegeberuf, gegen die Konfrontation mit Leiden, Krankheit, Sterben und Tod? Was hilft gegen den steigenden Zeit- und Arbeitsdruck?
Dieses Buch weist den Weg zu einer spirituellen Grundhaltung, einer achtsamen Gelassenheit im Alltag. Es offeriert viele praktische Übungen, die sich ganz leicht im Alltag umsetzen lassen.
Ein idealer Ratgeber für Menschen, die eine belastbare Spiritualität im Alltag suchen – nicht esoterisch, sondern praktisch und spezifisch für Pflegekräfte geschrieben.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


EINLEITUNG

Ich will (nicht) so bleiben wie ich bin …

Jeder achte Berufstätige in Deutschland arbeitet im Gesundheitswesen. Das sind über fünf Millionen Menschen. Rund eine Million von ihnen arbeitet in der Altenpflege. Das sind viele, doch für die anstehenden Aufgaben in einer alternden Gesellschaft immer noch zu wenige. »Bereits heute leben in Deutschland rund 2,54 Millionen Pflegebedürftige (Stand: 2012). Rund ein Drittel der Pflegebedürftigen erhält dabei vollstationäre Pflege in Pflegeheimen. Etwa zwei Drittel werden hingegen in der häuslichen Umgebung und dabei oft durch ihre Angehörigen, betreut und versorgt.«1

Eine weitere Million Pflegekräfte arbeitet in den Krankenhäusern der Republik, immer am Rande der absoluten Erschöpfung, eingezwängt zwischen Fallpauschalen und Personalmangel.

Schon vor etlichen Jahren, als die Zustände nach heutigen Maßstäben noch traumhaft waren, und viele Angehörige in Großfamilien noch mithelfen konnten, gab es schon zu wenig, die in der professionellen Pflege arbeiteten. Heute wird der Pflegenotstand längst von Politik und Medien bestätigt. »Aufgrund des zu erwartenden Anstiegs der Zahl der Pflegebedürftigen wird auch der Bedarf an Pflegekräften in den kommenden Jahrzehnten weiter stark ansteigen. Hierfür gilt es Vorsorge zu treffen.«2

Dass es lange schon zu viel Arbeit und viel zu wenig Zeit ist, ist inzwischen selbst dem Gutmütigsten aufgefallen. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen nicht »Nein« sagen können, sich in ihrem Beruf aufreiben und krank werden. Selbst das ist bereits in der Politik angekommen. Noch einmal das Bundesministerium für Gesundheit: »Wichtig ist …, dass Pflegekräfte sich über ihre oft persönlich herausfordernden Erlebnisse austauschen können. Supervisionen können hier ein geeignetes Instrument sein.«3 Wichtig sind den Pflegenden allerdings auch eine leistungsgerechte Bezahlung, eine generelle Anerkennung ihres Berufes, eine bessere Ausbildung – und auch eine verbesserte Gesundheitsprävention.4

Zu einer verbesserten Gesundheitsprävention gehören nicht nur Unterstützungen bei den enormen physischen Anforderungen des Pflegeberufs, Supervisionen oder eine leistungsgerechte Bezahlung. Um (länger) gesund zu bleiben, bedarf es eines gesunden »Seelenheils«, und um das zu erreichen, haben Sie sich vermutlich dieses Buch gekauft. Sie haben den ersten Schritt also bereits getan: Sie haben »Ja« zu sich selbst gesagt. Vielleicht wollen Sie Unterstützung. Vielleicht suchen Sie einen Weg in eine andere berufliche Zukunft oder wollen Ihre Klienten ganzheitlicher begleiten. Und wenn da eine leise Stimme in Ihrem Kopf flüstert: »Ja, wenn wir uns alle nur noch um uns selber kümmern – wer kümmert sich dann um die Klienten?« – Dann stellen Sie bitte die Gegenfrage: »Wenn ich mich nicht mehr um meine Klienten kümmern kann, weil ich vor lauter Arbeit krank geworden bin – wer kümmert sich dann?«

Sie möchten also etwas für sich selbst tun, damit es Ihnen – und Ihren Klienten – besser geht. Sie übernehmen Selbstverantwortung und das bedeutet, »die eigenen Bedürfnisse, Möglichkeiten, Grenzen zu kennen, dafür einzutreten und damit die eigene Lebensgestaltung voranzubringen.«5

Fürchten Sie, dass Sie Ihrem Beruf nicht gewachsen sind? Diese Sorge ist unbegründet. Es liegt nicht (nur) an Ihnen, wenn Sie sich belastet fühlen. Sie arbeiten in einem »High-Touch-Beruf«, kümmern sich um andere Menschen – und damit stehen Sie immer in der Gefahr, an Symptomen wie »emotionaler Erschöpfung, nachlassender Leistungsfähigkeit und einer zunehmenden Gleichgültigkeit bzw. Depersonalisierung«6 zu leiden.

Doch es genügen bereits kleine Schritte, um das zu ändern. Ich werde Ihnen von Menschen erzählen, die kleine Veränderungen in ihr Leben eingebaut haben und damit sehr viel zufriedener leben. Kurzum: Sie werden Ihre spirituellen Ressourcen kennenlernen und sie ganz bewusst einüben. Ja, auch Sie haben spirituelle Ressourcen – aber Sie nennen sie vielleicht anders: Auszeiten, Gelassenheit, Konzentration aufs Wesentliche.

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1 http://www.bmg.bund.de/pflege/pflegekraefte/pflegefachkraeftemangel.xhtml [Zugriff am 04.11.2014]

2 Ebd.

3 Ebd.

4 Vgl. http://www.pflege-am-boden.de/ [Zugriff am 10.11.2014]

5 Huhn, S. (2012). Ab heute sorge ich für mich! Selbstpflege. Vortrag auf dem Heilberufe Kongress, Berlin

6 Pfaff, H. (2014). Gesunde Mitarbeiter: Erfolgsfaktor in der Pflege. Vortrag auf der AOK-BGF-Tagung in Solingen 2014. Im Internet: http://www.bgf-institut.de/fileadmin/redaktion/downloads/Aktuelles/2013-03-12_Prof._Dr._Pfaff.pdf [Zugriff am 10.11.2014]

1 SPIRITUALITÄT – NICHTS SPEZIFISCH CHRISTLICHES

Uta ist 42 Jahre alt und seit mehr 20 Jahren in der ambulanten Pflege tätig. In letzter Zeit aber ist Uta müde und erschöpft. Die Arbeit macht ihr mehr Mühe als früher. Außerdem ist sie gerade dabei, sich von ihrem Mann zu trennen. Es ist alles so mühselig: Mit den Kindern sprechen, die Wohnung ausräumen, den Anwalt einschalten etc.

Als Uta an einem diesigen Herbstmorgen zu Frau B. in die Wohnung kommt, hat sie besonders schlechte Laune. Sie grüßt nur kurz, reißt mit Schwung die Jalousien hoch – und hört auf einmal, wie Frau B. mit sanfter Stimme sagt: »Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist …« Uta führt den Satz unwillkürlich zu Ende »…wird es lange bleiben«, denn sie kennt auch das Gedicht »Herbsttag« von Rainer Maria Rilke. Die klassischen Dichterworte bremsen Uta in ihrem Tatendrang. Sie dreht sich zu Frau B. herum und sieht sie etwas schuldbewusst an. Frau B. winkt sie zu sich, nimmt ihre Hand und sagt: »Da ist es egal, wie alt man ist, was? Es geht uns beiden so, nicht wahr?« So sitzen die beiden Frauen eine kleine Weile beieinander, schweigend, aber in Verbindung miteinander.

Als Uta zur nächsten Patienten fährt, fühlt sie sich kräftiger, erholter. Später berichtet sie einer vertrauten Kollegin von ihrem Erlebnis auf Frau B. und wundert sich selbst darüber, wie ein »so kurzer Moment einen so entlasten kann«.

Tatsächlich hat Uta mit Frau B. einen spirituellen Moment erlebt – sofern wir Spiritualität als Grundeinstellung »zum Leben, zur Welt und zu den Mitmenschen«7 sehen. Spiritualität ist etwas, das sich auf uns, auf unsere Haltungen und unsere Werte bezieht.

Spiritualität

Spirituell zu leben bedeutet nicht, sich als buddhistischer Mönch zur Meditation zurückzuziehen oder als gläubiger Christ, Jude, Moslem oder Hindu zu leben. Als die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 2012 in einem Projekt die »Spiritualität in Deutschland und den USA« erforschte, sagten viele Probanden: »Ich bin eher spirituell als religiös« – dieser Satz findet die Zustimmung der Hälfte aller Befragten, unabhängig davon, ob sie selbst einer Religionsgemeinschaft angehören oder nicht.«8

1.1 Spiritualität und Gesundheit

Viele Untersuchungen belegen, dass Spiritualität gesund für den Körper und die Seele ist. »Siebenten-Tages-Adventisten, die täglich die Bibel meditieren und beten, leben im Schnitt fünf Jahre länger. Zen-Priester in Japan, die meditieren, werden deutlich älter. Kalifornische Forscher beobachteten die gesundheitliche Entwicklung von mehr als 5200 Amerikanern. Diejenigen, die regelmäßig spirituelle Praktiken ausübten, speziell Meditation, erkrankten seltener, ihr körperliches Immunsystem war stärker. Italienische Nonnen, die regelmäßig den Rosenkranz beten, haben einen deutlich niedrigeren Blutdruck als gleichaltrige Frauen.«9

Auch die sogenannte Klosterstudie von Marc Luy10 weist darauf hin, dass Mönche deutlich länger leben als Männer der Allgemeinbevölkerung. Ihre Lebensgrenze reicht fast an die Lebenserwartung von Frauen heran. Wie lässt sich das erklären? Eine Möglichkeit ist der gesundheitsförderliche Lebensstil von spirituellen Menschen: Viele von ihnen lehnen den Genuss von Drogen ab. Auch hier belegen Studien, dass Menschen, die spirituell eingestellt sind, meistens nicht trinken oder rauchen, geschweige denn zu harten Drogen greifen. Viele disziplinieren sich beim Essen, bevorzugen vegetarische oder vegane Kost, fasten häufiger. Das hält gesund: Herz und Kreislauf werden entlastet.

Ein anderer Grund für die gesundheitsfördernde Konsequenz von Spiritualität ist natürlich der entspanntere Lebensstil spiritueller Menschen: In allen Burnout-Prophylaxen wird darauf hingewiesen, was Stress für den Körper bedeutet. Die Stressreaktion war für Steinzeitmenschen noch wichtig, um wilden Tieren zu entkommen: Der Atem geht schneller, der Herzschlag wird beschleunigt, die Muskeln besser durchblutet, die Verdauung gestoppt und der Blutdruck steigt. Die Nebennieren schütten Cortisol und Adrenalin aus.

Aber heute? Wohin mit der Kraft, die der Körper im Stress ausschüttet? Wie gehen wir mit dem Erbe unserer Urahnen um, das immer noch in uns steckt? Kurzfristig kann unser Körper Stressreaktionen auffangen, langfristig aber nicht. Spirituelle Praktiken, ob es Atemtechniken, Achtsamkeitstrainings oder Meditationen sind, beugen Zivilisationskrankheiten vor und beeinflussen auch den Verlauf von chronischen Erkrankungen.11 In seinem Buch »Psychologie der Spiritualität« schreibt der Schweizer Theologe Anton A. Bucher ausführlich über »psychologisch nachgewiesene Effekte von Spiritualität, die als positiv gewürdigt werden, und zwar auf die physische und psychische Gesundheit, Stressreduktion, Bewältigung kritischer Lebensereignisse etc.«12

1.2 Spiritualität und Gesellschaft

Spiritualität ist nicht nur gesundheitsfördernd. Auch ihr gesellschaftlicher Nutzen ist ganz offensichtlich: Menschen, die spirituell leben, leben achtsamer. Sie achten auf sich und ihre Umwelt. Sie sorgen sich darum, dass es auch anderen Menschen gut geht. Viele Menschen, die spirituell sind, finden ihren Sinn darin, politisch aktiv zu werden.

Für mich war die Begegnung mit Joan Carrero, Mystiker, engagierter Naturschützer und Friedensaktivist, besonders beeindruckend. Nachdem er lange Zeit als Eremit in den Bergen Spaniens gelebt hatte, wollte er sein spirituelles Leben mit politischer Aktivität fortsetzen. Er engagierte sich für Ruanda, eines der ärmsten Länder Afrikas, zerrüttet von Gewalt und Hass. Rund 800.000 Menschen – meist Tutsis – wurden von Hutu-Milizen umgebracht. Mehr als eine viertel Million Frauen wurde vergewaltigt. Joan Carrero unterstützte mit Geld und Öffentlichkeitsarbeit die Aussöhnung zwischen den unterdrückten Tutsis und den überlegenen Hutu. Nobelpreisträger und Politiker schlugen Carrero für den Friedensnobelpreis vor. Einen Mann von tiefer Freundlichkeit und Bescheidenheit, der von sich selbst sagt: »Für mich gehören Spiritualität und die Liebe zum Menschen zusammen.« Auch andere Menschen setzen ihren Glauben oder ihre Spiritualität für politische Ziele ein.

Spirituelle Menschen und gesellschaftliches Engagement

Ernesto Cardenal

Ernesto Cardenal war ein katholischer Priester in Nicaragua. Während der Revolution in Nicaragua war er zwischen 1979 und 1987 sogar Kulturminister seines Landes. Sein Leben lang setzte sich Cardenal für Freiheit und Frieden in Nicaragua ein. Durch seine Bücher und Gedichte machte er die Situation in Nicaragua sozusagen weltöffentlich.

In den 60er Jahren gründete Cardenal in Nicaragua ein Dorf nach urchristlichem Vorbild. Er sprach mit den Bewohnern über die Bibel und ihre Spiritualität. »Die Liebe zur Schönheit der Natur und zu den Frauen hat mich zu Gott geführt, und die Liebe zu Gott zur Revolution«, heißt es an einer Stelle seiner Werke.

Cardenal ist als Vertreter der urchristlichen Vorstellung von Gerechtigkeit heute noch genauso bedeutend wie vor 50 Jahren.

Mahatma Gandhi

Gandhi kämpfte ohne Waffen und Gewalt für den Frieden in Indien und führte sein Land 1947 zur Unabhängigkeit. Sein Glauben – der Hinduismus – prägte ihn für seinen Weg. Gandhi konnte aber die Teilung seines Landes in drei Staaten nicht verhindern: die mehrheitlich muslimischen Länder Pakistan/Bangladesch und das mehrheitlich hinduistische Indien.

Es kam zu kriegerischen Auseinandersetzungen bei der Landteilung. Gandhi trat in den Hungerstreik. Keiner der Staaten wollte den Tod des berühmten Mannes verantworten, so schlossen sie kurzfristig Frieden. Gandhi: »Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Frieden ist der Weg.«

Gandhi wird heute wie damals als große Seele – »Mahatma« – verehrt. Diese ehrenvolle Bezeichnung ist verbreiteter als sein Geburtsname.

Dalai Lama

Dalai Lama ist ein religiöser Titel, kein Name. Der jetzige 14. Dalai Lama heißt eigentlich Tendzin Gydtsho, wurde 1935 geboren und 1940 als Tibets geistliches und weltliches Oberhaupt eingesetzt. Für die Tibeter ist seine Stellung wie die eines Gottes. Durch sein unermüdliches politisches Engagement für Tibet ist der Dalai Lama zur Ikone seines Landes geworden.

Er setzt sich für eine Politik der strikten Gewaltlosigkeit gegenüber den chinesischen Machthabern ein, aber auch für ein freies Tibet. 2011 übergab der Dalai Lama seine Funktion als weltliches Oberhaupt an einen gewählten Nachfolger.

Hildegard von Bingen

Man kann zu Recht behaupten, dass Hildegard nach heutigen Maßstäben die »erste Frau in einer Führungsposition« war. Sie war Nonne, Medizinerin, Naturforscherin, Dichterin und Komponistin. Sie predigte zwar nicht in Altarräumen, aber auf öffentlichen Plätzen. Sie las auch männlichen Kirchenleuten die Leviten, wenn sie nicht so handelten, wie es die Bibel vorschrieb. Sie mischte sich in die Politik ein und unterhielt einen regen Briefwechsel mit Papst und Kaiser, wohlgemerkt: im 12. Jahrhundert! Hildegard verband ihre Spiritualität mit moralischer Autorität und öffentlichem Handeln. Somit war sie Vorbild für viele Novizinnen ihrer Zeit. In späteren Jahrhunderten folgten weitere hervorragende Nonnen wie Katharina von Siena oder Teresa von Avila.

1.3 Spiritualität im Alltag

Noch vor 30 Jahren glaubten Philosophen und Hirnforscher, dass wir einen unveränderlichen Kern in uns trügen. Heute geht man davon aus, dass es gar kein unveränderliches Selbst gibt. Wir haben kein festes Ich, sondern eher ein tanzendes Selbst: formbar, irritierbar, aber stets Neuem gegenüber aufgeschlossen. Die humanistische Psychologie folgt dieser Sichtweise. Sie wies nach, dass sich jeder Mensch verändern und immer wieder neu entscheiden kann. »Es ist die Idee, den ganzen Menschen unserer Zeit zum Leben zu erwecken und ihn zu lehren, wie er seine inneren Kräfte nutzen kann, um ein Führer zu sein, ohne ein Rebell zu werden, eine Mitte zu haben und nicht Hals über Kopf zu leben.«13 Der alte Grundsatz »Wer »A« sagt, muss auch »B« sagen«, ist zwar noch tief in unseren Köpfen verankert, hat aber keine Berechtigung mehr. Mittlerweile dürfen wir »A« sagen und können getrost das »B« weglassen.

Auch Spiritualität ist dynamisch und entwickelt sich mit unseren Erfahrungen, Bedürfnissen und Begegnungen. Spiritualität hat viele Gesichter, die sich unterschiedlich zeigen und immer wieder verändern können.

Stellen Sie sich vor, ein Marsmensch käme auf die Erde. Klein, grün und auch ein bisschen buckelig. Er guckt sich um, sieht die Menschen, schaut in Buchläden und in Messehallen, blättert in Volkshochschulprogrammen und besucht Kirchen. Nun trifft er Sie und fragt: »Entschuldigung! In diesem Land wird viel zum Thema ›Spiritualität‹ angeboten. Was ist das eigentlich? Etwas zum Essen oder etwas, womit ich fliegen kann? Ich möchte das begreifen. Bitte geben Sie mir doch ein paar Schlagworte. Was denken Sie dazu?« Was würden Sie sagen?

 

Vielleicht ist Ihnen gar nichts eingefallen oder vieles. Vielleicht dachten Sie an Begriffe wie Kirche, Glauben, Gott oder Musik. Hinter dem Begriff »Spiritualität« verbirgt sich etwas, das nicht so einfach zu fassen ist. Wenn ich eine Wanderung unternehme und dann und wann still ins Tal hinabblicke, ist das dann schon ein »spiritueller Moment«? Oder sind es Handlungen wie Beten oder Meditieren? Die Antwort ist einfach: Ja, das sind bereits spirituelle Momente.

Vor einigen Jahrzehnten wäre es undenkbar gewesen, dass Menschen eigene spirituelle Pfade suchen und beschreiten. Mit der Öffnung der Welt, den neuen Medien und zunehmendem Selbstbewusstsein werden Menschen kreativer und schauen, was Ihnen gut tut. Viele nehmen sich heute das Recht heraus, sich aus allen Religionen, Weltanschauungen oder Philosophien einfach Versatzstücke herauszusuchen, sich eine eigene Überzeugung zu bauen. Wir leben in einer Zeit, die uns ein Höchstmaß an geistiger Freiheit zubilligt. Wir sollten uns dieser Freiheit bewusst werden, statt uns mit Ritualen zufrieden zu geben, die unsere Sehnsucht nach innerem Halt nicht befriedigen können. Wir müssen auch nicht erst »lebenslang lernen« – das haben wir immer schon getan und werden es auch weiterhin tun. Oder sind Sie bei Ihrem alten Wählscheibentelefon geblieben und lehnen Handys als »modernen Unfug« ab?

Wenn dies die Zeit ist, in der wir uns selbst auf die Spur kommen können, weil wir so viel mehr wissen, dann ist das eine große Freiheit – auch in spiritueller Hinsicht. Für mein Buch habe ich viele Menschen interviewt, die nicht unbedingt gläubig oder religiös sind. Sie sind aber sensibel für ihre Welt und haben ihre eigene Sicht der Dinge.

Selbsterkenntnis

Der Schlüssel zur Spiritualität ist die Selbsterkenntnis. Es geht darum, zu entdecken, wer man ist. Anita Moorjani* beschreibt es so: »Mir wurde klar, dass ich mein ganzes bisheriges Leben nur eines zu tun gehabt hatte: ich selbst zu sein, ohne Verurteilung oder das Gefühl, mit Makeln behaftet zu sein.« In der Spiritualität geht es um die Begegnung mit uns selbst. Von da aus kann die Reise zu der tiefer gehenden Erkenntnis und Einsicht, wer wir wirklich sind, gehen. Das geht über uns hinaus. Man spricht dann von Selbsttranszendenz.

* Moorjani, A. (2012). Heilung im Licht. München: Arkana, S. 109

Als Kind hatte ich einen Wunderblock. Eine Zaubertafel, auf der man Geschriebenes sofort wieder löschen kann, auf der aber einiges unsichtbar zurückbleibt. Ähnlich verhält es sich auch mit unserer Spiritualität. Manches bleibt uns ganz klar vor Augen, anderes verschwindet in unserem Unterbewusstsein.

Dennoch ziehen sich die Spuren der spirituellen Ressourcen durch unser ganzes alltägliches Leben. Zwei besonders wichtige Ressourcen stelle ich Ihnen in den nächsten beiden Kapiteln vor. Es sind sozusagen die grundlegenden spirituellen Ressourcen.

 

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7 Zit n. Sponsel, R. (2012). Spiritualität. Eine psychologische Untersuchung. Im Internet: http://www.sgipt.org/wisms/gb/spirit0.htm [Zugriff am 04.11.2014]

8 Stegemann, T. (2012). Ich bin eher spirituell als religiös …« Im Internet: http://www.heise.de/tp/artikel/36/36523/1.xhtml [Zugriff am 04.11.2014]

9 Bucher, A. (2007b). Wurzeln und Flügel. Wie spirituelle Erziehung für das Leben stärkt. Ostfildern: Patmos, S. 40

10 Luy, M. (2011). Ursachen der Geschlechterdifferenz in der Lebenserwartung: Erkenntnisse aus der »Klosterstudie«/Marc Luy. In: Schweizerisches Medizin-Forum. Bd. 11 (2011), H. 35, S. 580–583, Basel

11 Büssing, A. & Kohls, N. (2011). Spiritualität transdisziplinär. Heidelberg: Springer, S. 107

12 Bucher, A. (2007). Psychologie der Spiritualität. Weinheim: Beltz, S. 7

13 Die Perspektive der Humanistischen Psychologie. Vortragsskript aus der Vortragsreihe »Psychotherapie: Die Vielfalt der therapeutischen Konzepte. Uni St. Gallen. Ohne Angabe zum Autoren. Im Internet: http://www1.uni-hamburg.de/psych-3/seminar/menschenbilder/menschenbilder03/brucks/texte/0616.pdf [Zugriff am 04.11.2014]

2 DIE ERSTE WICHTIGE SPIRITUELLE RESSOURCE: DAS INNEHALTEN

2.1 Anke und der Stress

Anke ist 38 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Ruhe hat sie so gut wie nie. Jede Minute des Tages ist ausgefüllt. Wenn die Kinder gerade mal nicht dran sind, ist es Ankes Mutter. Eigene Hobbys? »Was ist das?«, fragt Anke auf diese Frage rhetorisch. »Ich würde gern mal wieder lesen oder mit Freundinnen weggehen, aber das ist utopisch. Ich muss ja auch immer fit sein. Für Spiritualität ist in meinem Leben einfach kein Platz, wann soll ich das noch tun?«, sagt sie – und hält inne: »Ich war vor zwei Jahren bei einer Mutter und Kind Kur. Dort haben wir Yoga gemacht. Das war toll. Es hat mich sehr entspannt – und gut für die Hüften war es auch noch. Aber im Alltag kriege ich das nicht unter. Ich stehe um 5.30 Uhr auf – dusche, ziehe mich an, mache Frühstück, wecke die Kinder, ziehe sie an, bringe sie in die Kita oder zur Schule und fahre von da aus direkt zur Arbeit. Danach einkaufen, mit den Kindern zum Arzt oder was sonst gerade so anliegt – Abendbrot, Zähneputzen, Gutenachtgeschichte und dann bin ich eigentlich dran. Aber dann bin ich oft so müde, dass ich sofort einschlafen könnte. Es wäre schön, meinen inneren Kern zu entdecken. Ein Teil davon sind ja meine Kinder, aber es wäre schön, wenn es etwas gäbe, worauf nur ich Zugriff hätte – wie einen Knopf, den ich drücke und schon ist einen Moment Ruhe.«

So ähnlich wie Anke leben viele von uns. Je mehr unsere Aufmerksamkeit, unser Fokus außerhalb von uns ist, desto mehr geraten wir in einen Sog der äußeren Kräfte, die uns von uns selbst entfernen und unsere Aufmerksamkeit und unser Handeln nach außen verlagern.

2.2 Innen Halt suchen

Spiritualität heißt, einen Ausgleich zu schaffen zwischen einem Lebensschwerpunkt, der nach außen verlagert ist und einem Lebensschwerpunkt, den wir wieder nach innen verlegen: In der Regel leben wir sehr nach außen hin. Medien, andere Menschen, unsere ganze Umgebung beeinflusst uns, ob wir wollen oder nicht. Sie beeinflusst unsere Meinung, unsere Kleidung, unseren Musikgeschmack. Sie macht uns Urlaubsziele schmackhaft und bestimmt, wie wir aussehen.

 

Um das auszuhalten, dem standzuhalten und dennoch bei sich zu bleiben, brauchen wir ein stabiles Gleichgewicht. Ohne dieses Gleichgewicht ist die Gefahr groß, dass wir den Halt verlieren und in der alltäglichen Routine steckenbleiben.

Und es kommt noch schlimmer: Selbst wenn wir es schaffen, alle Dinge zu erledigen, denen wir morgens schon unsere Gedanken geschenkt haben – Wir können kaum damit aufhören. Wir sinken nicht einfach auf einen Stuhl, sondern erliegen unserem ewig suchenden Geist: Irgendwo muss doch noch etwas sein, dass erledigt werden muss. »Ich kann gar nicht abschalten«, sagen wir, weil wir den Aus-Knopf nicht finden.

Je mehr wir uns von unseren inneren Quellen entfernen, desto größer wird die Geschwindigkeit, mit der wir Neues brauchen. Je weiter wir von unserem inneren Kern entfernt sind, desto weniger denken wir darüber nach, dass wir nur noch reagieren. Wir funktionieren. Andere Menschen, die Arbeit, die vielen Dinge diktieren unseren Tagesablauf. Letztlich sind wir da ein williges Opfer der Evolution. Damit unsere Vorfahren überleben konnten, »hat unser Gehirn etwas entwickelt, das von den Wissenschaftlern als negative Verzerrung bezeichnet wird. Für negative Erfahrungen gilt das Klett-Prinzip: sie bleiben haften, während für positive Erfahrungen das Teflon-Prinzip gilt.«14 Gute Erfahrungen, kleine Momente der Achtsamkeit, rauschen einfach durch uns hindurch.

Innehalten

Um den Weg zu unserem Zentrum wiederzufinden, müssen wir innehalten. Wir brauchen einen Raum, in dem wir wieder zu uns selber finden können. Das gelingt, wenn wir uns Zeit geben: »Nehmen Sie sich Zeit, um auf Ihre momentane Wahrnehmung achtzugeben. Werden Sie zum Beobachter Ihrer eigenen Wahrnehmung und passen Sie auf, wohin sie Sie führt. Sagen Sie zu sich selber: ›Jetzt nehme ich wahr, daß – ‹ und beenden Sie diesen Satz mit dem, was Sie in diesem Augenblick wahrnehmen.«*

* Stevens, J. (1991). Die Kunst der Wahrnehmung. München: Kaiser, S. 18

Erst nach dem Innehalten stellt sich die Frage: »Was soll ich tun?« Das Tun fließt aber dann aus der spirituellen Ressource. Sie reagieren nicht mehr wie ein Automat, sondern Sie agieren freier, selbstbestimmter und bewusster.

Barbara Messer schildert in ihrem Buch »Helfersyndrom«, wie sie im Laufe ihrer Pflegetätigkeit lernte, mit Situationen umzugehen, die bei ihr Ekel auslösten. Das gelang auch ganz gut. »Doch wenn ein Bewohner sich erbrach, kam ich an meine Grenzen. Der Geruch und die Konsistenz des Erbrochenen nahmen mir Atem und Gelassenheit. Speziell während des Nachtdienstes, wo mir das alle ›Naselang‹ begegnete, musste ich einen Weg für mich finden. Das gelang mir folgendermaßen: Wenn ich in ein Zimmer kam, in dem ein Bewohner gerade erbrochen hatte, dann

schaute ich natürlich, ob Gefahr in Verzug war. Zum Beispiel hinsichtlich einer Erstickungsgefahr;

informierte ich den Bewohner, dass ich gleich wiederkäme;

bereitete ich mich nicht nur praktisch vor, indem ich die notwendigen Utensilien zusammenstellte, sondern dachte dabei:

Was mache ich Schönes, wenn ich diese Aufgabe bewältigt habe? (Z. B. ein Lieblingslied hören. Drei Minuten die Beine hochlegen. Oder ein paar Minuten in den Nachthimmel schauen)

Was genau ist das ganz Besondere an diesem Menschen? Was zeichnet ihn aus?

Was ist gerade seine größte Not?

Wie wird es ihm gehen, wenn ich wieder alles in Ordnung gebracht habe?

Nach diesem kleinen mentalen Programm war ich ihn der Lage, meinen ganz persönlichen Ekel zu überwinden.«15

Barbara Messer tat nichts anders als innezuhalten und sich einen Plan zurechtzulegen, wie sie nun handeln wollte/musste. Zugleich stellte sie sich eine Belohnung in Aussicht, fokussierte den Menschen hinter ihrem Tun – und vor allem: sich selbst. Für Anke in unserem obigen Beispiel wurde das Innehalten zu einer Übung, die sie ganz automatisch in ihren prallvollen Alltag hineinnahm: Sie begann damit, ihre morgendlichen Tätigkeiten anders wahrzunehmen. »Ich kann heute kurz stoppen und mir sagen: Jetzt stehe ich auf, mache das Frühstück und dann nehme ich mir einen Moment Zeit, die Kinder in Ruhe zu wecken. Ich gehe langsamer in ihre Zimmer, wecke sie behutsamer, wähle mit ihnen sorgsamer ihre Kleidung aus. Dann frühstücken wir und ich weiß, dass wir auf dem Weg in die Kita oder die Schule noch ein paar Minuten Zeit haben, um ein paar Dinge des Tages zu besprechen. – Abends, wenn ich müde aufs Sofa sinke, kann ich kurz innehalten und den Tag Revue passieren lassen. Oft fällt mir dann auf, wo noch Momente der Ruhe ›zu holen‹ sind. Etwa auf dem Parkplatz vor dem Pflegeheim. Ich bleibe nur ein paar Minuten im Auto sitzen – das Radio ist aus, der Motor ist aus. Ich nehme wahr, dass ich jetzt ein paar Mal ruhig durchatmen kann. Erst dann steige ich aus.«

2.3 Übung – Bewusstes Innehalten

Bewusstes Innehalten ist einfach. Unterbrechen Sie einfach mal eine Alltäglichkeit:

Stoppen Sie, bevor Sie einen Kaffee einschenken.

Halten Sie bewusst an und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nach innen.

Atmen Sie tief durch und zählen Sie bis 5.

Setzen Sie dann Ihre Handlung fort: langsam, bewusst und aufmerksam.

Fühlen Sie, wie sich Ihr Körper bewegt.

Beobachten Sie Ihre Hände bei dem, was sie tun.

Nehmen Sie wahr, wie der Kaffee duftet, wie der heiße Dampf aus der Tasse aufsteigt.

Kommentieren Sie, was Sie tun: »Jetzt schenke ich mir gerade eine schöne Tasse ein.«

All das dauert nicht mehr als wenige Sekunden.

Wenn Sie einen Moment der Ruhe haben, können Sie auch eine schöne Erinnerung pflegen, vielleicht an den letzten Urlaub. »Erinnern Sie sich an Dinge, die so überwältigend schön waren, dass es Sie einen Moment lang völlig aus Ihrer gewohnten Alltagsroutine gerissen hat – ein atemberaubender Sonnenaufgang in allen Rot- und Rosatönen, die umspannende Rundung eines Regenbogens, der intensive Blickkontakt mit einem kleinen Kind, fröhliches Vogelgezwitscher, die unverhofft freundliche Geste eines Fremden. Alles Mögliche kann uns plötzlich wachrütteln und die Schönheit und Güte des Lebens vor Augen führen; solche überraschenden Momente eines erweiterten Bewusstseins gestatten uns einen kurzen Blick auf die Wunder des spirituellen Lebens …«16

 

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14 Hansom, R. & Krüger, K. (2013). Denken wie ein Buddha: Gelassenheit und innere Stärke durch Achtsamkeit. München: Irisiana, S. 14

15 Messer, B. (2013). Helfersyndrom? Strategien für verantwortungsvolle Pflegekräfte. Hannover: Schlütersche, S. 64

16 Quinn, G. (2005). Spirituell bewusst leben. München: Ansata, S. 10

3 DIE ZWEITE SPIRITUELLE RESSOURCE:
DIE ACHTSAMKEIT

3.1 Ein ganz normaler Arbeitstag in der Pflege

Petra ist erst seit wenigen Wochen in der Pflege tätig – und ständig in Hektik. Wieso ist Frau S. schon wieder gefallen? Was soll sie heute Abend eigentlich für Frau P. in die Pflegeplanung eintragen? Herr G. kurvt im Rollstuhl über die Flure, klammert sich an den Handläufen fest und schreit. Hoffentlich gerät er nicht in den Fahrstuhl und blockiert ihn wieder! Eine Stunde nach Dienstantritt ist Petra bereits in Schweiß gebadet. Ausgerechnet jetzt kommen die Angehörigen von Frau F. und beschweren sich darüber, dass ihre Mutter immer noch im Bett liegt. »Wir hatten doch gesagt, dass wir zum Arzt müssen und nun ist Mutter nicht fertig!«

So geht es den ganzen Dienst über weiter. Petra bleibt keine Pause, sie kommt mit der Arbeit nicht nach.

Am nächsten Tag arbeitet sie mit Britta, einer erfahrenen Kollegin, zusammen. Erstaunlicherweise wird auf einmal alles ruhiger. Petra registriert, dass Britta schon direkt nach der Pflege von Frau P. einen kurzen Eintrag in die Pflegeplanung vornimmt. Mit Herrn G. geht sie ans Fenster zum Garten. »Ich habe festgestellt, dass er dort sehr lange ruhig sitzen bleibt. Er liebt Vögel, weißt du, und von hier aus kann er sie sehen.« Britta verrät auch, dass Frau S. immer dann stürzt, wenn sie selbst sehr schnell zur Toilette muss. »Reagiere ich aber rechtzeitig auf ihr Klingeln, ist die Gefahr gebannt.«

»Was machst du bloß anders?«, fragt Petra am Ende der Schicht. »Du hast doch dasselbe Arbeitsvolumen wie ich.« – »Ich erledige immer eines nach dem anderen«, sagt Britta. Das ist das ganze Geheimnis. Ich bin nicht immer schon drei Schritte weiter.«

Brittas Geheimnis kann man Schritt-für-Schritt-Vorgehen nennen – oder Achtsamkeit. Wir haben einen stets unruhigen Geist, der immer schon einen Schritt weiter ist. Wir sind es so gewohnt, all unseren Gedanken nachzugeben, dass wir kaum im Augenblick sind. Achtsamkeitsbasierte Methoden sind gerade bei Stress sehr hilfreich.

Achtsamkeit

Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. »Wir vergessen, dass wir tatsächlich nur in der Gegenwart existieren und nur den jeweils gegenwärtigen Augenblick unmittelbar erleben können. Vergangenheit und Zukunft werden nie direkt erfahren. … Achtsamkeit bedeutet, sich dieser Gegenwart zu öffnen, mit der ganzen Aufmerksamkeit beim gegenwärtigen Moment, bei der jeweils gegenwärtigen Erfahrung zu sein.«17

3.2 Anschauen, was ist

Achtsamkeit ist ein Begriff und eine Handlungsweise, die sich langsam auch in das Bewusstsein »ganz normaler Menschen« hineingeschlichen hat. Ursprünglich stammt die Achtsamkeit vor allem aus den buddhistischen Lehren und hat sich durch viele Arten der Meditation auch hierzulande bekannt gemacht. In dem Werk »Geistestraining durch Achtsamkeit« beschreibt der Mönch Nyanaponika Achtsamkeit so: »Es ist die unmittelbare Anschauung der eigenen körperlichen und geistigen Daseinsvorgänge … Dieses Beobachten gilt als ›rein‹, weil sich der Beobachtende dem Objekt gegenüber rein aufnehmend verhält, ohne mit dem Gefühl, dem Willen oder Denken bewertend Stellung zu nehmen und ohne durch Handeln auf das Objekt einzuwirken.«18

Durch die achtsamen Momente steigen positive Gefühle, Glück und Wohlfühlen. Selbst in kritischen Situationen kann Achtsamkeit dabei helfen, die innere Balance zu wahren.

Die Frau und der Tiger

Es gibt die indische Geschichte von einer Frau, die von Tigern gejagt wird. Sie rennt und rennt, und die Tiger rücken immer näher. Am Rand einer Klippe angekommen, sieht sie ein paar Schlingpflanzen, so klettert sie hinunter und hält sich an den Pflanzen fest. Beim Hinunterschauen sieht sie, dass die Tiger genau unter ihr warten. Dann stellt Sie beim Blick nach oben fest, dass ein Nagetier genau an dem Trieb frisst, an dem sie sich hält. Gleichzeitig sieht sie auch eine wunderschöne kleine fruchttragende Erdbeerpflanze, die ganz in ihrer Nähe aus einem Büschel Gras wächst. Sie schaut hinunter, sie schaut hinauf, wieder hinunter; dann langt sie nach einer Erdbeere und steckt sie sich in den Mund.

3.3 Übung – Achtsam werden

Die Achtsamkeit ist wie ein Lasso, das unsere Aufmerksamkeit einholt und zurückbringt. Wir halten inne, atmen tief durch und starten dann erst erneut. Das ist eine Stressreduktion. In dem Moment, in dem Sie merken: »Mann, bin ich wütend!«, können Sie automatisch einen Schritt zurücktreten. Sie nehmen Ihr Gefühl wahr und merken: Es ist ein Gefühl. Nicht Sie sind wütend, sondern Sie fühlen die Wut. Das ist ein Unterschied!

Beginnen Sie doch Ihren Tag einmal damit, dass Sie am Morgen, wenn Sie erwachen, zunächst Ihren Körper wahrnehmen. Noch ehe die Gedanken an all das, was Sie erledigen müssen, auf Sie einstürmen.

Statt ins Gedankenkarussell einzusteigen, sagen Sie bewusst »Halt!«

Spüren Sie nun Ihren Körper von den Füßen bis zum Kopf: Fühlen Sie Ihre Füße eigentlich? Wie liegen sie? Sind sie verkrampft? Können Sie sie lockern? Was ist mit Ihren Beinen?

Nehmen Sie einfach wahr, was Sie fühlen, aber urteilen Sie nicht darüber. (Sie können sich sagen: »Meine Füße sind verkrampft.« – Aber gehen Sie jetzt nicht weiter, indem Sie etwa sagen: »Kein Wunder, ich musste ja auch gestern so viele laufen, weil wieder so viele Kollegen fehlten – wenn die doch endlich mehr Personal einstellen würden, aber das fällt denen ja nicht ein, weil..«) Sagen Sie einfach: »Meine Füße sind verkrampft.« – »Meine Beine fühlen sich schwer an.« Usw.

Nehmen Sie auf diese Weise jedes Körperteil bewusst wahr.

Atmen Sie zum Ende dieser Übung ein paar Mal tief ein und aus.

 

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17 Weiss, H.; Harrer, M. & Dietz, T. (2010). Das Achtsamkeits-Buch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 25

18 Ebd., S. 19

4 VOM NUTZEN DER SPIRITUELLEN RESSOURCEN

Innehalten und Achtsamkeit sind zwei Ressourcen, die besonders wichtig sind und deshalb auch hier den Anfang machen. Erst wenn Sie sich innerlich stoppen und genau hinschauen können, kommen Sie der spirituellen Dimension nahe. Sie wandeln sich in diesen Momenten zu einem Beobachter dessen, was geschieht. Gerade für Sie als Pflegende, deren Spannungsfeld zwischen Beruf und Familie besonders aufgeladen ist, sind diese beiden spirituellen Ressourcen, Innehalten und Achtsamkeit, besonders wichtig. Daraus erst ergeben sich weitere Ressourcen.

4.1 Der Pflegealltag – von Krisen und Kraftquellen

4.1.1 Petra in der Krise

Petra, 45 Jahre, ist seit vielen Jahren Altenpflegerin und seit einigen Monaten auch Stationsleitung. Sie hat sich auf diese Aufgabe gefreut, übernahm gern die Mehrverantwortung und arbeitet auch noch als Bezugspflegekraft, u. a. für Waltraut B.

Die 88-Jährige Waltraut B. lebt nach einem Schlaganfall seit einigen Monaten im Heim. Petra kennt die ältere Dame von früher, denn die B.’s lebten in derselben Straße wie Petras Eltern. Es fällt Petra deshalb sehr schwer, dem allmählichen Verfall von Waltraut B. zuzusehen.

Hinzu kommt, dass sich Waltraut B. nie Gedanken über eine Patientenverfügung gemacht hat. Sterben und Tod sind keine Themen für sie. Petra weiß, dass sie das Gespräch mit Waltraut B. und ihrer Familie suchen muss. Aber es ist jeden Tag so viel zu tun. Immer kommt etwas dazwischen. Es fehlen Mitarbeiter, der MDK hat eine Mängelliste geschickt, ein externer Berater ist angekündigt. Petra ist müde, überlastet und auch ein wenig ängstlich. Sie kann sich jetzt nicht auf ein Gespräch über das Thema »Sterben« einlassen. Schon gar nicht bei Waltraut B., bei der sie alles besonders gut machen möchte.

Zwei Wochen später passiert es: Waltraut B. bekommt plötzlich keine Luft mehr. Es ist spät in der Nacht und die neue Mitarbeiterin weiß nicht, was sie tun soll. Sie ruft den Rettungswagen. Die Sanitäter reanimieren Waltraut B. – lange. Andere Bewohner sind wach geworden, klingeln, rufen und schreien. Die Nachtwache läuft verzweifelt durch die Flure und versucht, wieder Ruhe ins Haus zu bringen. Währenddessen stirbt Waltraut B. draußen im Rettungswagen. Als Petra davon am nächsten Morgen erfährt, ist sie schockiert. Sie hat Schuldgefühle, weil sie es nicht geschafft hat, Waltraut B. einen würdigen Tod zu verschaffen. Einen Tod im eigenen Bett und nicht eine intensive, aber letztlich nutzlose Behandlung im Rettungswagen – auf der Straße vor dem Altenheim.

Petra hat als erfahrene Pflegekraft viele Menschen bis in den Tod begleitet. Sie hat zunehmende Demenz, körperlichen Verfall und tödliche Krankheiten kennengelernt. Immer war sie zwar engagiert, doch auch distanziert genug, um damit umzugehen. Doch nach dem Tod von Waltraut B. gelingt ihr dies nicht mehr. Sie wird in den Wochen danach aggressiv, die Mitarbeiter gehen ihr aus dem Weg und sind ratlos. »Das kann doch jedem Mal passieren.« – »Dass Petra sich aber auch immer so unter Druck setzt!«

Petra aber kann sich nun morgens kaum noch aus dem Bett quälen und zur Arbeit gehen. Ausgerechnet bei Frau B. hat sie vollkommen versagt! Sie arbeitet und arbeitet und macht doch nichts richtig, glaubt sie. Nichts macht ihr mehr Freude, kaum etwas kommt noch an sie heran. Auch ein längerer Urlaub bringt ihr keine neue Energie. Nur die Erkenntnis: »Mit mir stimmt etwas nicht. Ich kann diese Arbeit nicht. Ich bin eine Versagerin.« Petra ist in eine tiefe Krise geraten. Sie erlebt, was Experten so beschreiben: »Krisen sind zeitlich umschriebene Ereignisse von ungewissem Ausgang mit dem Charakter des Bedrohlichen, des möglichen Verlustes. Sie stellen gewohnte Wert- und Zielvorstellungen in Frage …«19

Krisen kommen plötzlich und bringen weitreichende Folgen mit sich. Die Welt scheint auf einmal wie auf den Kopf gestellt. Alte Handlungsmuster werden unzuverlässig, neue sind noch nicht gefunden. Die Reaktionen auf eine Krise sind sehr unterschiedlich. Die einen reagieren aggressiv, andere ziehen sich zurück oder werden zynisch. Es sind Reaktionen, die in unserer Seele schlummern und die aktiviert werden, wenn es zu einer Krise kommt. Diese Reaktionen sind verständlich, denn jeder reagiert erst einmal so, wie er/sie sich am besten schützen kann: »Das kann doch nicht wahr sein!« – »Warum habe ich nicht …« Die Seele wehrt sich – mit allen Mitteln und mit Reaktionen, die sie sonst nicht einsetzt.

Es gibt unterschiedliche Arten von Krisen, die sich grob als traumatische Krisen und Veränderungskrisen klassifizieren lassen. Traumatische Krisen haben ihren Ursprung in plötzlichen, meist unvorhersehbaren Schicksalsschlägen »wie z. B. Krankheit oder Invalidität, Tod eines Nahestehenden, Trennung, Kündigung etc.«20

Veränderungskrisen verlaufen anders. »Nach der Konfrontation mit der Veränderung kommt es … zu dem Gefühl des Versagens, zum Ansteigen von Druck und innerer Spannung und, wenn hier keine Hilfe einsetzt, zum Mobilisieren innerer und äußerer Hilfsmöglichkeiten. … ist die Hilfe inadäquat, kann es zu Rückzug und Resignation kommen …«21

Petra ist mitten in einer Veränderungskrise. Sie fühlt sich ihrem Leben nicht mehr gewachsen.

Der Tod von Waltraut B. hat Petras Selbstbild als fähige, kompetente Pflegekraft zutiefst erschüttert. Jede, die solch eine Krise schon einmal erlebt hat, weiß, dass man sich dann nach Geborgenheit sehnt. Man wird klein, hilflos, sucht Schutz und Rat.

Wer verletzt ist und sich schwach fühlt, zeigt das in der Regel nicht gern. Wenn Menschen in der Krise nicht »gesellschaftsfähige« Reaktionen wie Aggressionen oder absolute Gleichgültigkeit zeigen, kommt meistens Scham über das Verhalten dazu. Über Dinge, die einen beschämen, redet man aber schon gar nicht gern.

Daher besteht eine Gefahr der Krise darin, dass sie uns von den Menschen, die wir brauchen, wegtreibt. Wir verlieren den Boden unter den Füßen, vertraute Beziehungen sind keine Hilfe. Trost aus einer spirituellen Kraft (z. B. Gott) können nur wenige erleben. Viele fühlen sich in einer Krise eher von Gott und den Menschen verlassen.

Von Krisen und Chancen

4.1.2 Die Krise als Chance

Die doppelte Bedeutung, die das Wort »Krise« im Chinesischen hat, wird oft und gern zitiert. Doch eigentlich ist diese Denkweise uns eher fremd. Jemandem, der in der Krise ist, hilft es nicht, über Chancen zu sprechen. Er kann die Chancen noch gar nicht erkennen, falls es überhaupt welche gibt. Er ist noch in seiner Hoffnungslosigkeit gefangen. Dazu gehören viele Gefühle: Trauer, Wut, Bedrohung, Verletzung … da hat Neues keinen Platz.

Insofern ist es zunächst wichtig, die Krise überhaupt anzunehmen, sich ihrer bewusst zu werden. Der Mensch in der Krise braucht zunächst die Möglichkeit, seine Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen. Er muss aus der inneren Erstarrung zurückkehren.

Der Kairos

Im Fall einer Krise ist Kairos der Moment, in dem sich das erste Mal eine Chance zeigt, vielleicht ein Ausweg sichtbar wird. Der Kairos zeigt einem Menschen in der Krise aber noch etwas anderes: In der tiefen Einsamkeit entsteht eine Verbindung zu seinem Selbst, zu seinem unzerstörbaren Kern.

Zurück zu Petra. Sie schämt sich für den unwürdigen Tod von Frau B. In Gesprächen mit einer vertrauten Freundin und Kollegin erkennt sie, dass sie überarbeitet und nicht mehr achtsam war. In einer anschließenden Supervision kann sie von ihrem Erlebnis und ihren Aggressionen sprechen. Ihre negativen Gefühle verlieren etwas an Macht.

Besser wird es aber erst, als sie eines Abends mit ihrer Tochter spricht. Die siebenjährige Marie ärgert sich über einen Lehrer in der Schule. Petra reagiert verständnisvoll: »Ja, das kann ich mir vorstellen, da warst du ganz schön ohnmächtig.« Marie schaut ihre Mutter an und brüllt mit knallrotem Kopf: »Ich war nicht ohnmächtig. Ich war unmächtig!!«

In diesem Moment verspürt Petra einen inneren Ruck: Ja, sie hat es versäumt, mit Frau B. eine Patientenverfügung zu erstellen. Dieser Verantwortung muss sie sich stellen. Aber gegenüber dem Tod war sie »un-mächtig«. Das Wort fühlt sich für Petra viel radikaler an als das ähnliche Wort »ohnmächtig«. Diese Radikalität hilft Petra, sich auch noch einmal mit dem Tod auseinanderzusetzen. Der Tod kommt. Dagegen kann sie nichts tun. Auch mit einer glasklaren Patientenverfügung hätte es passieren können, dass Waltraut B. im Rettungswagen gestorben wäre. Es gab schließlich keine Garantie dafür, dass der Nachtdienst getreu der Patientenverfügung gehandelt hätte.

Petra pflegt ihre Bewohner seit vielen Jahren und das bereitete ihr stets viel Freude. Sie leidet aber – wie alle Pflegekräfte – unter einem Gesundheitssystem, in dem mehr und immer mehr gekürzt wird. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem sich Fehler und Versäumnisse einschleichen. Petra redet das Geschehen um Waltraut B. nicht klein. Sie erkennt aber auch die Grenzen ihrer Verantwortung.

4.1.3 Übung 1 – Krisen annehmen

Wann hatten Sie eine Krise? Privat oder Beruflich?

Was haben Sie gefühlt?

Haben Sie jemandem die Schuld daran gegeben?

Wie haben Sie reagiert?

Haben Sie sich zurückgezogen?

Gab es einen Zeitpunkt, zu dem Sie neue Kraft verspürt haben? Wann war dieser Kairos?

Was haben Sie aus dieser Krise gelernt?

4.1.4 Übung 2 – Krisen aktiv angehen

Woran merken Sie, dass Sie in einer Krise sind?

Notieren Sie zwei (oder mehr) Namen von Menschen, mit denen Sie darüber reden können.

Wenn Ihnen niemand einfällt – schauen Sie, wo es in Ihrer Stadt eine Krisenberatungsstelle gibt (und machen Sie einen Termin aus).

Suchen Sie diese Menschen auf, bitten Sie um ein Gespräch.

Sprechen Sie über die Gefühle, die Sie im Moment bewegen.

Bitten Sie darum, Sie einfach ausreden zu lassen.

Zurück zu unserem Beispiel: Petra spürt, dass der Tod von Waltraut B. etwas Fundamentales ans Tageslicht gebracht hat: Sie sieht ihren Beruf plötzlich mit anderen Augen und fragt sich zum ersten Mal: Kann ich in meinem Arbeitsalltag etwas ändern?

Petra beginnt zu handeln: Sie bespricht mit ihrer Vorgesetzten, dass sie gern in jeder Dienstbesprechung 15 Minuten Zeit hätte, um über Themen wie Würde oder Ohnmacht zu sprechen. Sie erhofft sich dadurch eine größere Achtsamkeit sich selbst und den Bewohnern gegenüber. Ihre Vorgesetzte stimmt zu, vorausgesetzt, es wird in diesen 15 Minuten nicht über den augenfälligen Personalmangel lamentiert. Petra informiert ihr Team und erweitert diese Auflage: Für jedes »Wir sind einfach zu wenig« oder »Die Stellen sind nicht besetzt« müssen 10 Cent einbezahlt werden (Nicht fürs Heim, sondern für eine gemeinsame Unternehmung!). Das Team stimmt zu und Petra spürt wieder sicheren Boden unter ihren Füßen.

Krisen drängen uns, etwas wahrzunehmen, was wir bisher nicht gewusst haben, was wir nicht gewagt und nicht gelebt haben. Das ist oft ein erschreckender und schwieriger Prozess. Nicht umsonst verweigern sich viele Menschen einer Krise: Sie möchten nicht, dass sich etwas ändert. Sie fürchten das Neue, das Unbekannte.

Doch genauso gilt: Wer eine Krise durchgestanden hat, ist gewachsen und sein Leben ist in den meisten Fällen reicher geworden. Tatsächlich brauchen Sie in Krisen zwei spirituelle Ressourcen: Innehalten und Achtsamkeit. Erst wenn Sie bewusst eine Pause einlegen, Ihre Gefühle zulassen und sich achtsam sich selbst zuwenden, können Sie einer Krise Paroli bieten.

Manche Menschen lassen sich auch durch härteste Prüfungen nicht aus der Bahn werfen. In Krisen werden sie schneller wieder handlungsfähiger als andere. Diese Menschen haben eine bestimmte Haltung zum Leben, eine verlässliche seelische Widerstandskraft, sie sind resilient. Der Begriff stammt vom lateinischen Verb resilire und bedeutet so viel wie »abprallen« oder »zurückspringen«. Menschen, die resilient sind, verfügen in den meisten Fällen über stabile Beziehungen, über ein liebevolles Elternhaus, einen Mentor, einen guten Freund. Aber das hat längst nicht jeder, der resilient ist.

»Die amerikanische Psychologenvereinigung hat … eine Anleitung zum Erlernen von Resilienz herausgegeben. Laut ›road to resilience‹ sollen folgende Verhaltensweisen zum Ziel führen:

Sorge für dich selbst.

Glaube an deine Kompetenz.

Baue soziale Kontakte auf.

Autor

  • Christine Behrens (Autor:in)

Christine Behrens ist Dipl.-Theologin und Heimleiterin. Darüber hinaus arbeitet sie als Trainerin und Supervisorin für Pflegekräfte und Ärzte in Pflegeheimen, ambulanten Diensten und Kliniken.
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Titel: Hilfe für Helfer